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Die Erfindung betrifft einen Halter für eine Verdeckspanneinrichtung eines Kraftwagens gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Aus der
WO 2007/009434 A1 ist bereits eine Verdeckspanneinrichtung für ein Cabriolet-Fahrzeug bekannt, dessen Faltverdeck eine flexible Dachhaut aufweist, welche im Heckbereich unterhalb einer Heckscheibe mittels eines mehrteiligen Verdeckspannbügels gespannt werden kann. Dieser, oberhalb eines entsprechenden Verdeckstauraums sich erstreckende Verdeckspannbügel wird üblicherweise mittels der Federkraft jeweiliger, seitlich des Faltverdecks angeordneter Verdeckspanner beaufschlagt, um somit die flexible Dachhaut zu spannen. Dabei dienen üblicherweise zwischen den jeweiligen Verdeckspannern und den zugehörigen Verdeckspannbügel laufende Spannseile oder dergleichen Zugmittel zur Kraftübertragung.
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Die Verdeckspanner sind dabei über jeweilige Halter kraftwagenrohbauseitig festlegbar, welche bislang aus einem Metallwerkstoff, insbesondere einem Metallblech, ausgestanzt und umgeformt sind. Dabei umfasst der jeweils insgesamt aus einem Metallwerkstoff gebildete Halter einen Befestigungsteil, mittels welchem der Halter am Kraftwagenrohbau festlegbar ist, und einen Aufnahmeteil, an welchem der Verdeckspanner aufgenommen beziehungsweise befestigt ist. Der Aufnahmeteil umfasst dabei bislang eine Vielzahl von Bauteilen, um die unterschiedlichen Funktionen wie beispielsweise das Verrasten eines jeweiligen Zugmittels, das Umlenken dieses Zugmittels oder das Einstellen des Verdeckspanners zu ermöglichen. Dies führt bislang zu einem komplexen Aufbau des Halters mit entsprechend hohen Material- und Fertigungskosten.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Halter der eingangs genannten Art zu schaffen, welcher einfacher und kostengünstiger aufgebaut beziehungsweise herzustellen ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Halter mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Der erfindungsgemäße Halter zeichnet sich durch einen Befestigungsteil aus einem Metallwerkstoff aus, mittels welchem der Halter am Kraftwagenrohbau festlegbar ist, sowie durch einen Aufnahmeteil, an welchem ein Verdeckspanner der Verdeckspanneinrichtung aufnehmbar ist, wobei der Halter als Hybridbauteil ausgebildet ist, dessen Befestigungsteil mit einem Kunststoff versehen ist. Dieser Kunststoff bildet dabei vorzugsweise und überwiegend den Aufnahmeteil, mittels welchem der zugeordnete Verdeckspanner aufgenommen werden kann. Durch die Ausbildung des Halters als Hybridbauteil ist es somit einerseits möglich, über den Metall-Befestigungsteil eine nach wie vor günstige Verbindung zum Kraftwagenrohbau beispielsweise durch Schweißen herzustellen, und andererseits durch den Kunststoff weitere Funktionen des Halters technisch einfach und kostengünstig abzubilden. Derartige Funktionen des Halters können beispielsweise entsprechende Verrastungen, Umlenkungen, Verdrehsicherungen oder sonstige Aufnahmefunktionen des zugeordneten Verdeckspanners beziehungsweise Zugmittels beinhalten, sodass im Unterschied zum bisherigen Stand der Technik keine zusätzlichen Bauteile erforderlich sind, welche am Befestigungsteil in aufwändiger Weise festgelegt werden müssen, sondern dass lediglich ein entsprechender Kunststoff beispielsweise durch Umspritzen des Metall-Befestigungsteils vorgesehen wird, um die beschriebenen Funktionsumfänge darzustellen. Es ist ersichtlich, dass dies zu einer erheblichen Einsparung an Bauteilen und Herstellungsschritten führt, sodass sich insgesamt ein äußerst funktionsgerechter und dennoch kostengünstiger Halter realisieren lässt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist insbesondere der Aufnahmeteil des Halters für den Verdeckspanner aus dem Kunststoff gebildet. Hierdurch können insbesondere die für den Verdeckspanner erforderlichen Funktionen des Halters besonders einfach gestaltet werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass der Befestigungsteil einen Stützschenkel aufweist, an welchem der Verdeckspanner zur Aufbringung einer Spannkraft abstützbar ist. Somit hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, denjenigen Bereich des Halters aus einem Metallwerkstoff zu gestalten, auf welchen die höchste Kraft des Verdeckspanners wirkt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist dieser Stützschenkel seitlich eines Stützbereichs formschlüssig mit Kunststoff umgeben. Somit dient der Stützschenkel außerdem zur formschlüssigen Verbindung des Befestigungsteils aus dem Metallwerkstoff mit dem Kunststoff.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Aufnahmeteil ein Rastmittel zum Zusammenwirken mit einem Rastmittel der Verdeckspanneinrichtung umfasst. Durch den Kunststoff ist ein derartiges Rastmittel besonders günstig darstellbar.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass der Aufnahmeteil ein Verdrehsicherungselement zum Zusammenwirken mit einem Verdrehsicherungselement der Verdeckspanneinrichtung umfasst. Auch ein derartiges Verdrehsicherungselement kann durch den Kunststoff besonders günstig und einfach dargestellt werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich durch ein am Aufnahmeteil vorgesehenes Umlenkelement zum Zusammenwirken mit einem Zugmittel der Verdeckspanneinrichtung aus. Auch ein derartiges Umlenkelement lässt sich besonders günstig aus dem Kunststoff des Ausnahmeteils herstellen.
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Dies gilt im Übrigen auch für eine Einstellaussparung zum Einstellen der Spannkraft des Verdeckspanners, welches ebenfalls besonders einfach in demjenigen Bereich des Halters vorgesehen wird, welches aus Kunststoff gebildet ist.
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Schließlich hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn der Befestigungsteil eine Mehrzahl von Befestigungselementen umfasst, deren Auflageflächen in unterschiedliche Flächen orientiert sind. Somit ergibt sich kräftemäßig eine besonders günstige Abstützung des Halters in diejenigen Richtungen, in welcher der Halter mit entsprechenden Kräften beaufschlagt wird.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar.
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Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Schnittdarstellung der Befestigungsanordnung des Halters für den seitlich zugeordneten Verdeckspanner der Verdeckspanneinrichtung am Kraftwagenrohbau, wobei vom Verdeckspanner insbesondere ein Zugmittel in Form eines Zugseils erkennbar ist, mittels welchem ein Verdeckspannbügel mit einer durch den Verdeckspanner aufgebrachten Spannkraft beaufschlagt ist;
- 2a-2c jeweilige Perspektivdarstellungen des separat dargestellten Halters des entsprechenden Verdeckspanners der Verdeckspanneinrichtung mit einem Befestigungsteil aus einem Metallblech und mit einem Aufnahmeteil, an welchem der Verdeckspanner aufnehmbar ist und welcher aus einem Kunststoff gebildet ist;
- 3a-3b jeweilige Perspektivansichten auf den am Kraftwagenrohbau befestigten, als Hybridbauteil ausgebildeten Halter mit dem daran befestigten, zugeordneten Verdeckspanner, und in;
- 4a-4b jeweilige Perspektivansichten auf den Halter mit den daran befestigten Verdeckspanner, welcher in 4a im Bereich einer Spannfeder und in 4b im Bereich einer Verdrehsicherung des Zugmittels der Verdeckspanneinrichtung geschnitten dargestellt ist.
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In 1 ist in einer perspektivischen Schnittansicht entlang einer in Fahrzeughochrichtung beziehungsweise in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Schnittebene eine Verdeckspanneinrichtung 1 für eine flexible Dachhaut 2 eines üblicherweise als Softtop bezeichneten flexiblen Faltverdecks eines Personenkraftwagens dargestellt. Ein derartiger Personenkraftwagen kann beispielsweise ein Roadster-Fahrzeug mit einer Fahrzeugsitzreihe beziehungsweise ein Cabriolet-Fahrzeug mit zwei Fahrzeugsitzreihen sein.
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Die Verdeckspanneinrichtung 1 umfasst im vorliegenden Fall einen im Weiteren noch näher erläuterten Halter 3, einen Verdeckspanner 4 sowie ein Zugmittel 5 in Form eines Zugseils, welches mittels des Verdeckspanners 4 auf im Weiteren noch näher beschriebene Weise mit einer Spannkraft zum Spannen der flexiblen Dachhaut 2 beaufschlagt wird. Das Zugmittel 5 ist dabei mit seinem dem Halter 3 abgewandten Ende an einem Verdeckspannbügel 6 gelagert, welcher seinerseits mit der flexiblen Dachhaut 2 zu deren Spannung verbunden ist. Zudem ist der Verdeckspannbügel 6 vorliegend in zwei Positionen dargestellt, welche dieser einnehmen kann, je nachdem ob das Verdeck geschlossen oder geöffnet ist.
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Die Verdeckspanneinrichtung 1 umfasst auf jeder Fahrzeugseite einen der beiden Halter 3 beziehungsweise den zugehörigen Verdeckspanner 4 mit dem jeweiligen Zugmittel 5.
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Im Weiteren soll nun anhand der 2a-2c zunächst die prinzipielle Ausgestaltung dieses Halters 3 erläutert werden. Hierzu zeigen die drei Darstellungen gemäß den 2a-2c jeweilige Perspektivdarstellungen des Halters 3. Insbesondere wird dabei erkennbar, dass dieser Halter 3 einen Befestigungsteil 7 umfasst, welcher vorliegend aus einem ausgestanzten und mehrfach umgeformten Metallblech gebildet ist. Prinzipiell wären hier natürlich auch andere Ausgestaltungen aus Metallwerkstoff denkbar. Neben dem Befestigungsteil 7 umfasst der Halter 3 einen Aufnahmeteil 8, welcher vorliegend aus einem an dem Befestigungsteil 7 angespritzten Kunststoff 9 gebildet ist. Zur Befestigung dieses Kunststoffs 9 an dem Befestigungsteil 7 umfasst dieses unter anderem eine Mehrzahl von Durchgangsöffnungen 10 zur Bildung jeweiliger formschlüssiger Verbindungen. Zudem ist der Kunststoff 9 im Bereich eines Stützschenkels 11 des Befestigungsteils 7 formschlüssig mit diesem verbunden. Vorderseitig dieses Stützschenkels 11 weist das Aufnahmeteil 8 eine etwa kastenförmige Grundstruktur auf, mit einer Durchgangsöffnung 12, durch welche das Zugmittel 5 geführt ist. Rückwärtig des Stützschenkels 11 ist das Aufnahmeteil 8 auf im Weiteren noch erkennbare Weise zur Aufnahme des Verdeckspanners 4 ausgebildet und umfasst eine Einstellaussparung 13 zum Einstellen der Spannkraft des Verdeckspanners 4.
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Des Weiteren wird aus den 2a-2c erkennbar, dass der Befestigungsteil 7 eine Mehrzahl von Befestigungselementen 15 in Form von Stützfüßen aufweist, über welche der Halter 3 am Kraftwagenrohbau 14 festgelegt ist. Hierbei sind prinzipiell jegliche Fügverbindungen denkbar, wobei sich in Folge der Materialpaarung beispielsweise Schweißen anbietet. Außerdem ist erkennbar, dass die Befestigungselemente 15 jeweilige Aufnahmeflächen zur Abstützung am Kraftwagenrohbau 14 aufweisen, die in unterschiedliche Richtungen orientiert sind. Hierdurch ist eine optimale Abstützung gegen die jeweiligen Spannkräfte oder sonstige, auf den Halter 3 wirkende Kräfte und Momente gegeben. Außerdem sind die Auflageflächen der Befestigungselemente 15 entsprechend auf den Konturverlauf des Kraftwagenrohbaus 14 abgestimmt.
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Anhand der 3a und 3b ist in einer jeweiligen perspektivischen Unteransicht die konkrete Anordnung des Verdeckspanners 4 am Halter 3 näher erkennbar. Insbesondere ist dabei zunächst ein Federelement 16 in Form einer Schraubenfeder erkennbar, an welchem das Zugmittel 5 über ein durch ein weiteres Schraubenelement 17 gekontertes Hauptschraubenelement 18 unter Vermittlung einer Scheibe 19 federnd abgestützt ist. Durch Einstellen des Schraubenelements 18, welches andererseits an der Scheibe 19 des Zugmittels 5 abgestützt ist, ist dabei die Spannkraft des Verdeckspanners 4 einstellbar, welche auf das Zugmittel 5 wirkt. Hierzu ist die bereits beschriebene Einstellaussparung 13 innerhalb des Aufnahmeteils 8 vorgesehen, über welche das Schraubelement 18 zugänglich ist.
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Das Federelement 16 ist vorderseitig an einem Stützbereich 20 des bereits beschriebenen Stützschenkels 11 abgestützt, um somit den Verdeckspanner 4 am Halter 3 abzustützen beziehungsweise die erzeugten Spannkräfte abzufangen. Dies erfolgt im vorliegenden Fall über den Stützbereich 20 des Metall-Befestigungsteils 7 des Halters 3, da dieser entsprechend besser geeignet ist, hohe Spannkräfte aufzunehmen als beispielsweise ein Bereich des Kunststoffs 9.
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Insbesondere aus 3b ist zudem erkennbar, dass der Verdeckspanner 4 ein Rastmittel 21 umfasst, welches mit einem Rastmittel 22 auf Seiten des Aufnahmeteils 8 zusammenwirkt. Hierdurch wird eine verrastete Aufnahme des Zugmittels 5 beziehungsweise des Verdeckspanners 4 am Halter 3 gewährleistet.
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Aus 3a ist zudem erkennbar, dass der Aufnahmeteil 8 auf der dem Verdeckspanner 4 abgewandten Seite, also in der Nähe der Duchgangsöffnung 12, ein Umlenkelement beziehungsweise Umlenkbereich 25 aufweist, auf welchen sich das Zugmittel 5 der Verdeckspanneinrichtung 1 entsprechend abstützten kann. Hierdurch wird auf zuverlässige Weise eine Beschädigung des Zugmittels 5 vermieden.
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Schließlich zeigen die 4a und 4b jeweilige weitere Perspektivansichten auf den Halter 3, wobei 4a den Verdeckspanner 4 im Bereich vor dem Schraubelement 18 geschnitten zeigt. 4b zeigt dabei eine Schnittansicht durch den Halter 3 und den Verdeckspanner 4 im Bereich des Stützschenkels 11. Hierbei wird insbesondere ein Verdrehsicherungselement 23 auf Seiten des Zugmittels 5 und ein Verdrehsicherungselement 24 im Bereich des Stützschenkels 11 erkennbar, welche miteinander zusammenwirken, sodass das Zugmittel 5 sich nicht axial verdrehen kann.
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Insgesamt ist aus den Fig. somit erkennbar, dass der Halter 3 mehrere Funktionen hinsichtlich des Verdeckspanners 4 und des Zugmittels 5 der Verdeckspanneinrichtung 1 übernimmt. Durch die Gestaltung des Halters 3 als Hybridbauteil beziehungsweise insbesondere durch Gestaltung des Aufnahmeteils 8 aus dem Kunststoff 9 ist dies in einfacher Weise möglich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verdeckspanneinrichtung
- 2
- Dachhaut
- 3
- Halter
- 4
- Verdeckspanner
- 5
- Zugmittel
- 6
- Verdeckspannbügel
- 7
- Befestigungsteil
- 8
- Aufnahmeteil
- 9
- Kunststoff
- 10
- Durchgangsöffnungen
- 11
- Stützschenkel
- 12
- Durchgangsöffnung
- 13
- Einstellaussparung
- 14
- Kraftwagenrohbau
- 15
- Befestigungselement
- 16
- Federelement
- 17
- Schraubenelement
- 18
- Schraubelement
- 19
- Scheibe
- 20
- Stützbereich
- 21
- Rastmittel
- 22
- Rastmittel
- 23
- Verdrehsicherungselement
- 24
- Verdrehsicherungselement
- 25
- Umlenkelement
- 26
- Stützscheibe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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