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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Airbagmodul mit einer eine Aufnahmeöffnung aufweisenden Gehäusevorrichtung, mit einem in die Gehäusevorrichtung eingefalteten Gassack und mit einem mit der Gehäusevorrichtung starr verbundenen Gasgenerator, wobei die Gehäusevorrichtung ein die Aufnahmeöffnung ausbildendes Strukturteil aus Metall und ein Hüllelement aus einem flexiblen Material aufweist, wobei das Hüllelement an dem Strukturteil befestigt ist und zur Aufnahme des gefalteten Gassacks dient, indem der Gassack zum größten Teil von dem Hüllelement umgeben ist, und wobei das Strukturteil Endbefestigungselemente zur Endbefestigung des Airbagmoduls an einem Kraftfahrzeug aufweist.
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Ein Airbagmodul mit den vorgenannten Merkmalen ist aus
DE 10 2014 016 745 B3 bekannt. Gehäusevorrichtungen solcher Airbagmodule mit einem metallischen Strukturteil und einem flexiblen Hüllelement haben den Vorteil, dass sie ein geringes Gewicht aufweisen und kostengünstig herstellbar sind. Es hat sich nun herausgestellt, dass die Montage solcher Airbagmodule mit einem gewissen Aufwand verbunden ist, da die Airbagmodule in ihrer zu montierenden Stellung manuell gehalten werden müssen und dies aufgrund des flexiblen Materials des Hüllelements nicht zuverlässig möglich ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die mit Bezug zum Stand der Technik geschilderten Nachteile zu beheben und insbesondere ein Airbagmodul mit einer mehrteiligen Gehäusevorrichtung aus einem metallischen Strukturteil und einem flexiblen Hüllelement anzugeben, welches einfacher im Kraftfahrzeug zu montieren ist.
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Gelöst wird die Aufgabe durch ein Airbagmodul mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs. Vorteilhafte Weiterbildungen des Airbagmoduls sind in den abhängigen Ansprüchen und in der Beschreibung angegeben, wobei einzelne Merkmale der vorteilhaften Weiterbildungen in technisch sinnvoller Weise beliebig miteinander kombinierbar sind.
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Gelöst wird die Aufgabe insbesondere durch ein Airbagmodul mit den eingangs genannten Merkmalen, bei dem das Strukturteil zusätzlich mindestens ein Vorfixierungselement aufweist, welches von dem Strukturteil absteht und mit dem das Airbagmodul an dem Kraftfahrzeug vorfixierbar ist, so dass das Airbagmodul nach der Vorfixierung mittels der Endbefestigungselemente an dem Kraftfahrzeug festlegbar ist.
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Es ist also insbesondere vorgesehen, dass ein mit dem Strukturteil bevorzugt einteilig ausgebildetes Vorfixierungselement so angeordnet und geformt ist, dass das gesamte Airbagmodul an dem Kraftfahrzeug mittels des mindestens einen Vorfixierungselements gehaltert werden kann, sodass anschließend das Airbagmodul ohne weiteres manuelles Halten endmontiert werden kann. Hierzu steht das mindestens eine Vorfixierungselement also in eine Richtung von dem übrigen Bereich des Strukturteils ab.
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Bevorzugt ist hierbei, dass das mindestens eine Vorfixierungselement quer, insbesondere orthogonal zu einer von der Aufnahmeöffnung gebildeten Ebene hervorsteht. Das mindestens eine Vorfixierungselement steht also insbesondere in einer Einsteckrichtung von dem Strukturteil hervor, in welcher das Airbagmodul in seine Vorfixierungsstellung in dem Kraftfahrzeug gebracht wird. Das Vorfixierungselement kann so beim Einsetzen des Airbagmoduls in das Kraftfahrzeug einfach mit entsprechenden Vorfixierungsgegenelementen am Kraftfahrzeug in Wechselwirkung gebracht werden.
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Bevorzugt ist das mindestens eine Vorfixierungselement als insbesondere hakenförmiges Formschlusselement ausgebildet. Das Vorfixierungselement weist also insbesondere einen Vorsprung auf, der bevorzugt quer zu der Längserstreckungsrichtung des Vorfixierungselements absteht, also insbesondere parallel zu der von dem Strukturteil begrenzten Aufnahmeöffnung. Insbesondere ist das Formschlusselement so ausgebildet, dass es elastisch auslenkbar ist, sodass das Vorfixierungselement während des Einsetzens des Airbagmoduls in das Kraftfahrzeug elastisch ausgelenkt wird und in der Vorfixierungsstellung eine Formschlussverbindung mit dem Kraftfahrzeug herstellt.
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Alternativ kann das Vorfixierungselement auch eine Kraftschlussverbindung mit dem Kraftfahrzeug herstellen.
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Die Endbefestigungsmittel sind in der einfachsten Ausführungsform als Durchgangslöcher in dem Strukturteil ausgebildet.
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Die Gehäusevorrichtung weist insbesondere genau zwei Bauteile, nämlich das Strukturteil und das Hüllelement, auf. Das Strukturteil ist ein überwiegend flächiges Bauteil, an welchem der Gasgenerator befestigt ist und mit welchem das Airbagmodul an dem Kraftfahrzeug befestigt wird. Das flexible, insbesondere aus einem Gewebe bestehende Hüllelement wird hingegen an dem Strukturteil befestigt und dient zur Aufnahme des gefalteten Gassacks. Der gefaltete Gassack ist insbesondere zum größten Teil von dem Hüllelement umgeben und wird zudem von dem Strukturteil in dem Hüllelement gehalten.
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Insbesondere bildet das Strukturteil einen Flanschbereich aus, an und/oder in dem sowohl die Befestigungselemente als auch das mindestens eine Vorfixierungselement ausgebildet sind. Der Flanschbereich ist ein zumindest abschnittsweise flacher Bereich, der die Aufnahmeöffnung des Strukturteils umgibt, und welcher in dem endbefestigten Zustand mit einer Seite an dem Kraftfahrzeug anliegt.
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Das Strukturteil ist bevorzugt aus einem Stanzteil durch Biegen hergestellt, wobei das mindestens eine Vorfixierungselement einteilig mit dem Strukturteil ausgebildet ist. Das Strukturteil der Gehäusevorrichtung kann also durch nur zwei Schritte, Stanzen und Verformen, hergestellt werden, wobei alle wesentlichen Elemente des Strukturteils nach diesen zwei Schritten hergestellt sind.
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In diesem Zusammenhang kann insbesondere vorgesehen sein, dass der später ein Vorfixierungselement bildende Abschnitt des Stanzteils
- - in die Aufnahmeöffnung vorsteht,
- - über einen äußeren Rand des Stanzteils nach außen hervorsteht oder
- - in einem später den Flanschbereich ausbildenden Abschnitt des Stanzteils ausgebildet ist.
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In allen drei Fällen wird der das Vorfixierungselement ausbildende Abschnitt nach dem Stanzschritt beim Umformen aus seiner ursprünglichen Lage/Ausrichtung umgeformt. Das Vorfixierungselement ist nach dem Umformen also entweder unmittelbar benachbart zu der Aufnahmeöffnung, an einem äußeren Rand des Strukturteils oder innerhalb des Flanschbereichs angeordnet. Bei letzterer Ausführungsform ist das Vorfixierungselement also benachbart zu einer Aussparung in dem Flanschbereich angeordnet.
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Die Erfindung betrifft auch eine Airbaganordnung in einem Kraftfahrzeug, wobei ein erfindungsgemäßes Airbagmodul an einem Befestigungsbereich eines Schusskanals oder einer Instrumententafel des Kraftfahrzeugs befestigt ist, indem das mindestens eine Vorfixierungselement des Airbagmoduls zu einem Vorfixierungsgegenelement des Befestigungsbereichs angeordnet ist und Endbefestigungsmittel das Airbagmodul an dem Schusskanal oder der Instrumententafel festlegen, wobei die Endbefestigungsmittel jeweils mit einem Endbefestigungselement des Airbagmoduls und einem Endbefestigungsgegenelement des Befestigungsbereichs zusammenwirken. In dem Befestigungsbereich des Kraftfahrzeuges sind also Vorfixierungsgegenelemente ausgebildet, die mit dem Vorfixierungselement des Airbagmoduls so zusammenwirken, dass bei eingebrachtem Airbagmodul das Airbagmodul an dem Befestigungsbereich gehaltert ist. Erst nach Anbringen der Endbefestigungsmittel ist dann das Airbagmodul in seiner Endstellung fixiert.
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Die Endbefestigungsgegenelemente sind insbesondere Gewindebohrungen in die Endbefestigungsmittel in Form von Schrauben eingeschraubt werden, wobei die Endbefestigungsmittel die bevorzugt als Durchgangsloch ausgebildeten Endbefestigungselemente des Airbagmoduls durchgreifen.
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Die Vorfixierungsgegenelemente sind bevorzugt als Formschlussgestaltungen an dem Befestigungsbereich ausgebildet, sodass sie mit den Vorfixierungselementen des Airbagmoduls wechselwirken können. Die Vorfixierungselemente und Vorfixierungsgegenelemente sind also so ausgebildet, dass beispielsweise eine Rastverbindung zwischen diesen Elementen möglich ist. Das Airbagmodul wird in der Vorfixierungsstellung bevorzugt mittels eines Formschlusses an dem Befestigungsbereich gehalten.
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Insbesondere sind die Formschlussgestaltungen als Vertiefungen auf einer Innenseite oder Außenseite einer dem Befestigungsbereich aufweisenden Wand des Schusskanals oder der Instrumententafel angeordnet. Die Vertiefungen gehen also nicht vollständig durch die Wand hindurch und sind insbesondere so dimensioniert, dass sie mit den Vorsprüngen der Vorfixierungselemente korrespondieren.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Vorfixierungsgegenelemente als Aussparungen in einer den Befestigungsbereich aufweisenden Wand ausgebildet sind, wobei die Aussparungen an einer Stirnseite der Wand angeordnet sind. Insbesondere wenn die Vorfixierungselemente in einem zentralen Bereich des Flanschbereichs des Airbagmoduls angeordnet sind, greifen diese also durch eine Stirnseite in die Wand ein, sodass die Vorfixierungselemente vollständig in der Wand aufgenommen sind.
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In einer Ausführungsform kann zudem vorgesehen sein, dass die Endbefestigungselemente des Airbagmoduls als Durchgangslöcher in dem Strukturteil ausgebildet sind und die Endbefestigungsmittel durch die Durchgangslöcher hindurch in die Endbefestigungsgegenelemente ausbildenden Aufnahme des Befestigungsbereichs eingreifen, welche insbesondere an einer Stirnseite einer den Befestigungsbereich aufweisenden Wand des Schusskanals oder der Instrumententafel angeordnet sind.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden im Folgenden anhand der Figuren beispielhaft erläutert. Es zeigen schematisch
- 1: eine Aufsicht auf ein Stanzteil zur Herstellung eines Strukturteils einer Gehäusevorrichtung eines Airbagmoduls,
- 2: einen Querschnitt durch ein in einem Kraftfahrzeug befestigtes Airbagmodul,
- 3: eine Querschnittsansicht gemäß 2 für eine weitere Ausführungsform,
- 4: eine Detailansicht des Strukturteils mit einer Ausführungsform eines Vorfixierungselements und
- 5: eine Detailansicht des Strukturteils mit einer weiteren Ausführungsform eines Vorfixierungselements.
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1 zeigt ein Stanzteil zur Herstellung eines Strukturteils 1 einer Gehäusevorrichtung eines Airbagmoduls. An dem Strukturteil 1 wird ein aus Gewebe bestehendes Hüllelement zur Ausbildung der Gehäusevorrichtung befestigt, sodass ein Gassack in die Gehäusevorrichtung eingefaltet werden kann. Ferner wird ein nicht dargestellter Gasgenerator an dem Strukturteil 1 befestigt. In dem Strukturteil 1 ist eine Aufnahmeöffnung 4 ausgebildet.
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Das aus einem Metall bestehende Strukturteil 1 weist einen um die Aufnahmeöffnung 4 umlaufenden Flanschbereich 5 auf, der in einem im Fahrzeug befestigten Zustand des Airbagmoduls an dem Fahrzeug anliegt. In dem Flanschbereich 5 sind Endbefestigungselemente 2 in Form von Durchgangslöchern ausgebildet, durch welche im endbefestigten Zustand Schrauben hindurchgeführt sind.
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An dem Strukturteil 1 sind ferner Vorfixierungselemente 3 ausgebildet, die von der Ebene der Aufnahmeöffnung 4 hervorstehen. Ausführungsformen solcher Vorfixierungselemente 3 sind in den 4 und 5 dargestellt.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel der 4 ist das Vorfixierungselement 3 in dem Flanschbereich 5 ausgebildet und steht hakenförmig von der Ebene des Flanschbereichs 5 und der von der Aufnahmeöffnung 4 gebildeten Ebene hervor.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel der 5 ist das Vorfixierungselement 3 unmittelbar benachbart zu der Aufnahmeöffnung 4 des Strukturteils 1 angeordnet und steht auch orthogonal zu der Ebene der Aufnahmeöffnung 4 hervor.
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In den 2 und 3 ist das Strukturteil 1 in einem in dem Fahrzeug montierten Zustand dargestellt. Das Fahrzeug weist einen Schusskanal 6 auf, welcher eine Wand 12 umfasst. Die Wand 12 weist eine Innenseite 9, eine Außenseite 10 und eine Stirnseite 13 auf. An der Wand 12 ist ein Befestigungsbereich 7 ausgebildet, an welchem das Strukturteil 1 festgelegt wird.
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Es ist zu erkennen, dass in dem befestigten Zustand das Vorfixierungselement 3 in einer ein Vorfixierungsgegenelement 8 ausbildenden Vertiefung 11 angeordnet ist. Das Vorfixierungselement 3 und die Vertiefung 11 bilden eine Formschlussverbindung aus, die verhindert, dass das vormontierte Strukturteil 1 beziehungsweise das gesamte Airbagmodul von dem Schusskanal 6 herabfallen kann. Somit können nicht dargestellte Endbefestigungsmittel in Form von Schrauben durch die Endbefestigungselemente 2 hindurchgeführt und in Innengewinde aufweisende Endbefestigungsgegenelemente an der Stirnseite 13 der Wand 12 hineingeschraubt werden.
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Die in den 2 und 3 dargestellten Ausführungsformen unterscheiden sich in der Gestalt der Vorfixierungselemente 3.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Strukturteil
- 2
- Endbefestigungselement
- 3
- Vorfixierungselement
- 4
- Aufnahmeöffnung
- 5
- Flanschbereich
- 6
- Schusskanal
- 7
- Befestigungsbereich
- 8
- Vorfixierungsgegenelement
- 9
- Innenseite
- 10
- Außenseite
- 11
- Vertiefung
- 12
- Wand
- 13
- Stirnseite