-
Technisches Gebiet
-
Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel, wie z.B. einen Stuhl oder einen Sessel.
-
Stand der Technik
-
Als Vorbenutzungsgegenstände sind verschiedenste Sitzmöbel bekannt, bei denen die Sitzfläche bezüglich einer Basis beweglich ist. Dies gilt beispielsweise für die sogenannten Freischwinger, bei denen sich jedoch die Verbindung zwischen Sitzfläche und Basis außerhalb der vertikalen Projektion (im Gebrauchszustand) der Basis und der Sitzfläche erstreckt. Ferner sind Stühle bekannt, die dem Sitzgefühl eines Gymnastik oder Pezziballes nachempfunden sind und dementsprechend vergleichsweise kleine flexible Elemente zwischen der Sitzfläche und der Basis aufweisen.
-
Bekannt sind ferner Bürostühle mit automatischer Sitzneigemechanik, die die Neigung der Sitzfläche mit der jeweils eingenommenen Sitzposition und Körperhaltung des Sitzenden verändern. Das alleine führt aber nicht zu einem dynamischen Sitzen, das ergonomisch erforderlich ist, um Rückenbeschwerden bei langem Sitzen zu vermeiden.
-
Bekannt sind außerdem Sitzmöbel, die doppelgelenkig auslenkbar sind.
DE 7311140 U betrifft beispielsweise einen Hocker, der nach allen Richtungen kippbar ist. Gleiches gilt für die Sitzfläche. Durch das Gewicht des Sitzenden wird dabei ein Stützschaft in einen Zylinder gedrückt, der innen mit einer Feder versehen ist. Nachteile: das Ausmaß der möglichen Auslenkungen hängt vom Körpergewicht ab, bei schweren Personen bewegt er sich weiter, bei leichten weniger weit.
-
Ein Sitzmöbel, bei dem nur die Sitzfläche beweglich ist, wird in
DE 20 2006 010 494 U1 beschrieben; die Sitzfläche ist mittels eines Gelenks mit einem Gestell verbunden. Zur Begrenzung ihrer Beweglichkeit ist die Sitzfläche durch ein oder mehrere Verbindungselemente mit der Basis des Gestells verbunden; diese Elemente sind entweder elastisch verformbar oder durch Federn abgestützt. Damit soll eine höhere Beweglichkeit erreicht werden, als sie bei den sogenannten Freischwingern gegeben ist. Ein Nachteil ist jedoch, dass das Gestell unbeweglich ist.
-
In
DE 20 2015 103 255 U1 geht es um ein Sitzmöbel, das eine Sitzschale hat, die mittels einer Spiralfeder mit einem Drehkreuz an der Basis verbunden ist. Dadurch ist der Sitz in vertikaler Richtung federnd und auch horizontal in alle Richtungen auslenkbar. Begrenzt wird die Kippbarkeit durch einen Stab bzw. ein Rohr, welches oben fest mit der Sitzschale verbunden ist und im Bereich der Basis des Stuhls an die Innenseite eines Kippbereichbegrenzungs-Rohres stößt. Nachteilig ist, dass sich durch das Kippen des Hockers auch die Neigung der Sitzfläche verändert, ohne dass der Sitzende darauf Einfluss nehmen kann.
-
Darstellung der Erfindung
-
Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Sitzmöbel zu schaffen, das eine möglichst große Beweglichkeit beim Sitzen ermöglicht, gleichzeitig aber bequem ist und damit für den Dauergebrauch geeignet.
-
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch das im Anspruch 1 beschriebene Sitzmöbel, bei dem eine Sitzfläche und eine Basis durch ein Zwischenelement verbunden sind, wobei sowohl die Verbindung mit der Basis als auch mit der Sitzfläche mittels eines Gelenks erfolgt, und bei dem ein oder mehrere Bänder, welche die Basis mit der Sitzfläche und mit dem Zwischenelement verbinden, für die nötige Stabilität des Sitzmöbels sorgen. Das Zwischenelement kann beispielsweise als Zwischenrahmen, Bein oder Mittelbein gestaltet sein, der/das so an einer Basis und einer Sitzfläche befestigt ist, dass ein Kippen des Stuhls nach vorne und nach hinten möglich ist, sowie ein Wippen der Sitzfläche. Sitzfläche und Basis sind außerdem mit einem oder mehreren flexiblen Elementen verbunden, welche die Stabilität des Stuhles sicherstellen. Eine Rückenlehne ist bevorzugt mit dem Zwischenelement verbunden. Die Basis ist im Wesentlichen dazu geeignet, auf einer ebenen Unterfläche aufgestellt zu werden, und die Sitzfläche eignet sich zum Sitzen. Die flexiblen Elemente ermöglichen, dass sich die Sitzfläche durch den Druck des Sitzenden, gegebenenfalls zusammen mit einer Lehne, bewegt. Hierbei wird in zumindest einem flexiblen Element eine Federspannung aufgebaut, die für eine Rückkehr in die Ausgangsposition sorgt, sobald der Druck durch den Sitzenden endet.
-
Wie oben erwähnt, ist bei den bisher bekannten Sitzmöbeln entweder die Beweglichkeit mehr oder weniger eingeschränkt, wie aus den angeführten Patenten ersichtlich ist, oder sie sind nicht zum Dauergebrauch geeignet, weil sie nicht ausreichend bequem sind, wie die bekannten Gymnastikbälle. Die vorliegende Erfindung schafft deshalb einen Stuhl, der dasselbe Sitzgefühl vermittelt, das man auf einem Gymnastikball hat, gleichzeitig aber ausstattbar mit einer bequemen Sitzfläche und Rückenlehne, so dass auch ein komfortabler Dauergebrauch möglich ist. Neu sind die grundsätzliche Konstruktion und ihre vielfältige Einsatzmöglichkeit. Der Stuhl ist als Trainingsgerät zur Stärkung der Rückenmuskulatur genauso einsetzbar wie als Bürostuhl oder als Fernsehstuhl. Um das zu erreichen, ist keine komplizierte Technik notwendig oder schwierig herzustellende Bestandteile, vielmehr wurde eine Konstruktion gewählt, die einfach und billig zu realisieren ist, die aber trotzdem ihren Zweck erfüllt.
-
In vorteilhafter Weise wird die Beweglichkeit des Sitzmöbels dadurch erreicht, dass zumindest ein Zwischenelement, insbesondere ein zentrales Stuhlbein nicht fest mit der Basis des Stuhls verbunden ist, sondern durch zumindest ein Gelenk. Alternativ oder ergänzend wird auch die Sitzfläche durch ein Gelenk mit einem Zwischenelement, insbesondere einem zentralen Stuhlbein verbunden. Die Beweglichkeit der Sitzfläche bewirkt auch, dass der Winkel, den die Rückenlehne mit der Sitzfläche bildet, variabel ist und somit den jeweiligen Erfordernissen des Sitzenden angepasst werden kann. Die beiden Gelenke können so konstruiert sein, dass sowohl die Stuhlbeine als auch die Sitzfläche sich nur bis zu maximal circa 20 Grad schwenken lassen.
-
Der Stuhl wird gleichzeitig folgenden Anforderungen gerecht:
- 1. Er bietet beim Sitzen eine sehr große Bewegungsfreiheit und passt sich den unterschiedlichen Nutzungsbedingungen an. Der Stuhl unterstützt somit ein aufrechtes Sitzen, wenn jemand an einem Tisch sitzt und arbeitet; ein Zurücklehnen und Ausstrecken von Beinen und Rumpf wird ermöglicht, wenn jemand sich ausruhen will oder sich etwas im Fernseher ansieht. Sowohl für die Rückenmuskulatur, als auch für die Bandscheiben ist es sehr vorteilhaft, wenn man häufig die Sitzposition wechselt, weil dadurch eine Dauerbelastung vermieden wird. Dieser Wechsel wird dadurch erleichtert, dass die meisten Elemente des Stuhls in ihrer Lage nicht fixiert sind, sondern beweglich.
- 2. Durch die labile Lage der Sitzfläche wird der Nutzer des Stuhls außerdem zu einer kontinuierlichen Bewegung animiert. Dabei sind sehr unterschiedliche Bewegungen möglich: ein Wippen der Sitzfläche, eine Pendelbewegung nach vorne und nach hinten, oder seitlich, oder eine elliptische Bewegung. Insofern besteht ein erheblicher Unterschied zu den traditionellen Schaukelstühlen, bei denen die Richtung der Pendelbewegung vorgegeben ist. Dabei wird die Sitzfläche durch elastische Bänder, die mit der Basis verbunden sind, in einer waagrechten Position gehalten, aus der sie durch eine Gewichtsverlagerung des Sitzenden ausgelenkt werden kann; ähnlich verhält es sich beim Zwischenelement, das im unbelasteten Zustand senkrecht steht, aber durch die Muskelkraft oder das Gewicht des Nutzers ebenfalls in irgendeine Richtung bewegt werden kann. Durch die Elastizität der angesprochenen Bänder kehrt der Stuhl außerdem automatisch in seine Normalposition zurück, sobald die Belastung aufhört.
-
Bevorzugte Weiterbildungen sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
-
Für die Gelenke zwischen Zwischenelement und Sitzfläche bzw. Basis wird derzeit bevorzugt, dass es sich bei zumindest einem Gelenk um ein Kugeldrehgelenk handelt, das in vorteilhafter Weise so ausgestaltet sein kann, dass es jeweils einen Hohlkegel-Abschnitt und eine Kugel oder Halbkugel aufweist. Hierdurch kann die beschriebenen Beweglichkeit besonders vorteilhaft realisiert werden.
-
In diesem Zusammenhang wird ferner bevorzugt, dass sich ein Hohlkegel-Abschnitt an der Basis und/oder der Sitzfläche befindet, und eine Kugel oder Halbkugel an zumindest einem Ende des Zwischenelements vorgesehen ist.
-
Der Schwenkbereich kann in vorteilhafter Weise dadurch begrenzt werden, dass an zumindest einer Kugel oder Halbkugel eine Verlängerung vorgesehen ist, die mit dem erwähnten Hohlkegel zur Beschränkung der Ausschwenkbarkeit auf beispielsweise maximal 20° zusammenwirkt.
-
Für eine stabile Basis wird derzeit bevorzugt, dass diese mindestens fünf Streben aufweist, die im Zentrum verbunden sind und von dort radial nach außen führen. Bevorzugt wird hierbei jeweils der gleiche Abstand zwischen den Streben vorgesehen.
-
Für die Sitzfläche wird bevorzugt, einen Rahmen oder eine Sitzschale vorzusehen, auf denen/der für ein bequemes Sitzen ein Sitzpolster befestigbar ist.
-
Das angenehme Sitzen wird ferner durch eine bevorzugt vorgesehene Rückenlehne erreicht. Durch eine Rückenlehne, die in vorteilhafter Weise mit einem Zwischenelement, insbesondere dem zentralen Stuhlbein fest verbunden ist, ist einerseits eine Ruhestellung möglich, insbesondere wenn der Stuhl ganz nach hinten gekippt wird, andererseits wird eine aufrechte Sitzhaltung unterstützt, die ergonomisch empfehlenswert ist.
-
Im Hinblick auf die elastischen Elemente wird bevorzugt, dass zumindest eines unter Vorspannung steht. Mit anderen Worten wird das elastische Element nicht erst dann gespannt, wenn die Sitzfläche bewegt wird, sondern zumindest ein elastisches Element steht bereits im Ausgangszustand unter Spannung. In vorteilhafter Weise kann die Vorspannung sämtlicher elastischer Elemente derart gewählt werden, dass der Stuhl, insbesondere ein oder mehrere Zwischenelemente, vertikal stehen und die Sitzfläche weitgehend parallel zur Horizontalen ist.
-
In vorteilhafter Weise kann sich der Zugwiderstand zumindest zweier flexibler Elemente voneinander unterscheiden.
-
Hierdurch kann beispielsweise ein leichtes Kippen nach hinten verhindert werden.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Es zeigen:
-
1 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels; und
-
2 einen Teil der Ausführungsform von 1.
-
Ausführliche Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
-
Bei der gezeigten Ausführungsform besteht die Basis 12 aus mehreren Streben und gibt dem beweglichen Stuhlbein, das das einzige Zwischenelement 26 bildet, den nötigen Halt. Außerdem sind auch die elastischen Elemente, bei dieser Ausführungsform Bänder 16, an der Basis befestigt. Um deren Zugkraft auszuhalten, muss die Basis steif sein und darf sich nicht verformen, wenn Zugkräfte darauf einwirken. Die Basis besteht bei der gezeigten Ausführungsform aus mindestens fünf Streben, die im Zentrum verbunden sind und von dort aus im selben Abstand nach außen führen. Die Streben müssen nicht alle gleich lang sein, vielmehr ist es empfehlenswert, im hinteren Bereich der Basis längere Streben zu verwenden, um ein Umkippen des Stuhls zu verhindern, wenn der Sitzende sich so weit wie möglich nach hinten lehnt, wobei natürlich auch der Schwerpunkt weit nach hinten verschoben wird.
-
Das Profil des Stuhlbeins ist bevorzugt rund; es kann beispielsweise aus einem metallischen Rohr gefertigt werden; aber auch ein Stab aus Metall, aus Holz oder aus Kunststoff ist denkbar. Die Dicke kann bei den unterschiedlichen Materialien verschieden sein und muss natürlich so gewählt werden, dass das Stuhlbein den maximal zu erwartenden Belastungen standhalten kann. Die Länge beträgt ungefähr 40 cm, für kleine Personen wird im Allgemeinen eine Länge von ca. 30–35 cm ausreichend sein. Die Verbindung des Stuhlbeins mit der Basis und mit der Sitzfläche erfolgt jeweils über ein Kugeldrehgelenk. Dafür sind an beiden Enden des Stuhlbeins 20 Kugeln oder Halbkugeln angebracht (vgl. 2). Denkbar ist auch, dass Stab und Kugeln aus einem Stück gefertigt werden. Als Material kommt entweder Metall oder ein sehr harter und abriebfester Kunststoff in Betracht.
-
Den zweiten Teil des Gelenks bildet ein Hohlkörper 22, der mit seiner Form einem kleinen Blumentopf ähnlich ist, wobei allerdings die Öffnung dort ist, wo der Hohlkörper enger wird, und nicht dort, wo er sich ausweitet. Er kann am besten aus Metall angefertigt werden; einer davon wird fest mit der Basis verschraubt, ein zweiter und bevorzugt identischer wird in der Mitte der Sitzfläche befestigt. Die Größe muss den Maßen der Kugel und der Dicke des Stuhlbeins angepasst sein, wobei im Allgemeinen eine Höhe und ein maximaler Durchmesser von ca. 7 cm ausreichen dürften. Die Öffnung muss so geformt werden, dass die Kugel sich genau einfügt. Im Hohlkörper findet auch die Verlängerung des Stuhlbeins Platz, die fast bis zur Deckplatte des Hohlkörpers reicht; sie dient zur Kippbereichsbegrenzung. Diese Verlängerung sollte mit einem weichen Material verkleidet sein, beispielsweise mit einem abriebfesten Vliesstoff oder Gummi, um so beim Anschlagen jeden Lärm zu verhindern; auch ein zu hartes Aufprallen wird damit vermieden. Anstatt dessen oder zusätzlich kann aber auch die Innenseite des Hohlkörpers mit einem der angesprochenen Materialien verkleidet werden.
-
Die Rückenlehne 18 ist bei der gezeigten Ausführungsform fest mit dem Stuhlbein verbunden (verschraubt oder verlötet). Sie bewegt sich also zusammen mit diesem nach vorne, zurück oder zur Seite. Eine Drehbewegung ist jedoch (ähnlich wie bei der Sitzfläche) nur beschränkt möglich, weil diese durch die dehnbaren Bänder verhindert wird, die von der Basis aus zum Stuhlbein und zur Sitzfläche führen.
-
Die Rückenlehne besteht aus einem rechteckigen oder ovalen Rahmen, an dem Querstreben angebracht sind, wobei anstelle der Querstreben (oder zusätzlich) auch eine gepolsterte Verkleidung möglich ist. Die Sitzfläche besteht aus einem Rahmen mit Querstreben oder einer Platte oder Schale, die entweder rechteckig oder oval ist, und einer daran befestigten gepolsterten Sitzoberfläche.
-
Durch die dehnbaren, elastischen oder flexiblen Elemente 16 wird der Stuhl einerseits in einer stabilen Lage gehalten, andererseits sorgen sie dafür, dass der Stuhl wieder selbständig in die Ausgangsstellung zurückkehrt, wenn diese durch den Druck des Sitzenden verändert worden ist. Die bevorzugt als Bänder ausgeführten flexiblen Elemente werden mit einem Haken oder Ring an einer Strebe der Basis befestigt, immer mit dem selben Abstand zum Zentrum der Basis; das andere Ende des Bandes wird entweder mit dem Stuhlbein oder mit dem unteren äußeren Rand der Sitzfläche verbunden, ebenfalls mittels eines Hakens oder eines Rings. Dafür in Frage kommen beispielsweise Latex-Bänder, wie sie auch bei den Gymnastik-Bändern verwendet werden. Es ist aber auch möglich, ein nicht elastisches Textilband zu verwenden, das an der Basis mittels einer (Spiral-)Feder angebunden wird, oder die Anbindung erfolgt an beiden Enden mittels einer solchen Feder. Alternativ können eine oder mehrere Federn an einem oder beiden Enden mittels eines nicht elastischen Elements, wie z.B. einem Band, an die Basis und/oder das Zwischenelement und/oder die Sitzfläche angebunden sein. Ferner ist es auch für ein oder mehrere flexible Bänder denkbar, dass sie in der beschriebenen Weise mit nicht elastischen Bändern oder Elementen kombiniert werden.
-
Nach hinten wirken größere Zugkräfte als nach vorne, was einmal am Gewicht der Lehne liegt, andererseits aber daran, dass die Lehne eine Hebelkraft besitzt, die hauptsächlich nach hinten wirkt, nur teilweise seitlich und nach vorne gar nicht. Um diesen Unterschied auszugleichen, kann das hinterste Band, das Basis und Stuhlbein verbindet, dünner sein und infolgedessen mit weniger Zugkraft; beim Textilband kann entsprechend eine dünnere Feder verwendet werden. Das hat zwei erwünschte Effekte: einmal ist der Widerstand geringer, wenn der Stuhl nach vorne gekippt wird, zum anderen wirkt nach hinten eine geringere Zugkraft, als es normalerweise der Fall wäre; der Stuhl kippt also nicht zu leicht nach hinten.
-
Die Elemente besitzen bevorzugt eine Vorspannung, die so gewählt wird, dass der Stuhl senkrecht steht und die Sitzfläche parallel zur Basis ist. Wird der Stuhl dann beispielsweise nach links verschwenkt, so dehnen sich die Bänder, die rechts am Stuhlbein befestigt sind, aus und erhöhen damit ihre Zugkraft, die Bänder auf der linken Seite ziehen sich dagegen zusammen, was eine Verringerung der Zugkraft bedeutet. Im Ergebnis wird der Stuhl also Richtung Mitte zurückgezogen. Dabei bleibt die Zugkraft der Bänder, die zur Sitzfläche führen, unverändert, da diese parallel zum Stuhlbein ausgeschwenkt werden; tendenziell behält die Sitzfläche dabei also ihre waagrechte Lage. Das hat den Vorteil, dass die Sitzfläche völlig unabhängig vom Ausschwenken des Stuhls in eine beliebige Richtung bewegt werden kann. Da das Körpergewicht des Nutzers wesentlich dazu beiträgt, den Stuhl zu bewegen, ist es erforderlich, die Zugkraft der Bänder an das Körpergewicht anzupassen. Bei schweren Personen sollten also dickere Bänder mit einem stärkeren Zugwiderstand oder stärkere Federn verwendet werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 7311140 U [0004]
- DE 202006010494 U1 [0005]
- DE 202015103255 U1 [0006]