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Die Erfindung geht aus von einer Blende zur Innenausstattung eines Kraftfahrzeugs. Die Blende umfasst dabei ein Folienelement mit einer Vorderseite und einer der Vorderseite gegenüberliegenden Rückseite und ein transparentes Kunststoffelement, welches auf der Vorderseite des Folienelements aufgebracht ist, wobei die Vorderseite teilweise oder vollständig mit dem Kunststoffelement bedeckt ist. Des Weiteren geht die Erfindung aus von einem Kraftfahrzeug mit einer solchen Blende und einem Verfahren zum Herstellen einer Blende zur Innenausstattung eines Kraftfahrzeugs.
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Blenden oder Abdeckungen im Kraftfahrzeuginnenraum werden dazu genutzt, Kraftfahrzeugkomponenten, wie beispielsweise elektronische oder mechanische Komponenten, zu verdecken. Die Blenden können auch um einen dekorativen Effekt erweitert werden.
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Dazu ist in der
DE 10 2012 005 011 A1 beispielsweise ein Fournierelement mit einer Fournierschicht aus Echtholz beschrieben. In die Fournierschicht ist eine Gravur eingebracht. Das Fournierelement weist ferner eine Deckschicht auf, welche auf einer Sichtseite der Fournierschicht aufgebracht ist.
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Anstelle Blenden für einen dekorativen Zweck einzusetzen, können diese auch als Schutzvorrichtung eingesetzt werden.
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Dazu ist in der
DE 10 2012 019 979 A1 eine Eingabevorrichtung beschrieben. Die Eingabevorrichtung weist ein berührungsempfindliches Eingabeelement auf. Auf einer Oberfläche des berührungsempfindlichen Eingabeelements ist als Berührschutz eine Oberflächenschicht vorgesehen.
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Aus der
DE 10 2010 031 937 A1 geht ferner eine Abdeckscheibe für einen Bildschirm in einem Innenraum eines Kraftfahrzeugs hervor. Die Abdeckscheibe weist ein transparentes, aus einem Kunststoff gebildetes Trägerteil und eine Schicht auf. Das Trägerteil der Abdeckscheibe ist dabei auf den Randseiten und auf zumindest einer Breitseite mit der Schicht umspritzt.
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Der Nachteil solcher Blenden besteht darin, dass diese entweder nur als dekorative Komponente im Kraftfahrzeug dienen oder sie in Abhängigkeit von den Eigenschaften eines Bedienelements oder eines Bildschirms, an dem sie angeordnet sind auszulegen sind.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, eine Blende zur Innenausstattung für ein Kraftfahrzeug, ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Blende und ein Verfahren zum Herstellen einer Blende zu verbessern und die Funktion der Blende zu erweitern.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Blende zur Innenausstattung für ein Kraftfahrzeug, ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Blende und ein Verfahren zum Herstellen einer Blende gemäß den unabhängigen Ansprüchen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Blende zur Innenausstattung eines Kraftfahrzeugs. Dabei umfasst die Blende ein Folienelement mit einer Vorderseite und einer der Vorderseite gegenüberliegenden Rückseite und ein transparentes Kunststoffelement, welches auf der Vorderseite des Folienelements aufgebracht ist, wobei die Vorderseite teilweise oder vollständig mit dem Kunststoffelement bedeckt ist. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das Folienelement transparent oder teiltransparent ausgebildet ist und auf der Vorderseite und der Rückseite bedruckt ist. Ferner weist die Blende ein Halteelement auf, welches dazu eingerichtet ist, das Folienelement und das transparente Kunststoffelement zu fixieren. Zwischen dem Halteelement und dem Folienelement ist ein Aufnahmeraum gebildet. Schließlich weist die Blende ein Leuchtmittel auf, welches in dem Aufnahmeraum aufgenommen ist.
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Das Kunststoffelement und das Halteelement bieten zunächst mechanische Vorteile. Das Kunststoffelement und das Halteelement erhöhen die Stabilität der Blende. Zudem stellt das Kunststoffelement einen Oberflächenschutz dar, da es die Oberfläche, also die Vorderseite des Folienelements, teilweise oder vollständig bedeckt. Neben den mechanischen Vorteilen ergeben sich durch das Kunststoffelement weiterhin optische Vorteile. Beispielsweise können durch das Kunststoffelement Unebenheiten auf der Oberfläche beziehungsweise der Vorderseite des Folienelements ausgeglichen werden. Ferner liegt der Erfindung die Erkenntnis zugrunde, dass beim Herstellungsverfahren die einzelnen Komponenten der Blende, insbesondere das Folienelement, verändert oder beschädigt werden können. Durch das Kunststoffelement können derartige Veränderungen beispielsweise kaschiert werden.
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Durch die Erfindung wird also eine Blende bereitgestellt. Mit Blende ist bevorzugt eine Abdeckung oder Abdeckeinrichtung oder ein Bauteil gemeint, welche oder welches dazu eingerichtet ist, Fahrzeugkomponenten zu verdecken. Die Blende weist einen vorbestimmten Aufbau auf. Dazu umfasst die Blende zumindest ein Kunststoffelemente, ein Folienelement und ein Halteelement. Mit Folienelement ist bevorzugt eine Folie gemeint. Dabei kann das Folienelement eine vorbestimmte, insbesondere konstante, Foliendicke aufweisen. Das Folienelement kann beispielsweise aus einem Kunststoff gebildet sein. Ferner ist das Folienelement transparent oder teiltransparent ausgebildet. Mit transparent ist hier gemeint, dass das Folienelement lichtdurchlässig, also durchlässig für Licht im sichtbaren Wellenlängenbereich, ist. Zudem ist das Folienelement auf der Vorderseite und der Rückseite bedruckt. Beispielsweise ist das Folienelement mit einer Druckschicht aus einem Kunststoff oder einer Farbe oder einem Lack bedruckt. Als Druckschicht zum Bedrucken des Folienelements kann insbesondere zunächst eine teiltransparente Schicht, insbesondere eine teiltransparente Kunststoffschicht, und auf die teiltransparente Schicht eine abschattende oder lichtdeckende Schicht, insbesondere abschattende oder lichtdeckende Kunststoffschicht, aufgetragen werden. Die abschattende oder lichtdeckende Schicht ist bevorzugt als mustergebende Schicht ausgebildet. Die Druckschicht kann also bevorzugt aus zwei Schichten – der teiltransparenten und der mustergebenden Schicht – gebildet sein. Das Folienelement wird insbesondere beidseitig, also auf der Vorderseite und der Rückseite, mit der Druckschicht bedruckt.
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Bevorzugt können die Vorderseite und die Rückseite unterschiedlich, also beispielsweise mit unterschiedlichen Mustern, bedruckt sein. So kann beispielsweise auf der Vorderseite des Folienelements ein Linienprofil und auf der Rückseite ein Rautenprofil aufgedruckt sein. Mit Profil ist ein Muster gemeint, welches insbesondere durch die Bedruckung wiedergegeben wird. Mit Rautenprofil sind hier mehrere aneinander angeordnete Rauten gemeint. Durch die unterschiedliche Bedruckung des Folienelements können unterschiedliche Tag- und Nachtdesigns umgesetzt werden. Unter Tags, also wenn der Kraftfahrzeuginnenraum ausreichend beleuchtet ist, kann das Leuchtmittel deaktiviert, also ausgeschaltet, sein. Dadurch ist das auf der Vorderseite der Blende, welche in einem montierten Zustand die Sichtseite bildet, angeordnete Linienprofil zu erkennen. Bei Dunkelheit kann das Leuchtmittel aktiviert, also eingeschaltet, sein und das Folienelement ausleuchten. Dabei kann das auf der Rückseite bedruckte Rautenprofil zur Geltung kommen. Mit anderen Worten scheint durch die Ausleuchtung des Folienelements das Rautenprofil durch.
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Auf der Vorderseite der Folie ist das Kunststoffelement aufgebracht. Mit anderen Worten kann die Vorderseite des Folienelements mit einer Kunststoffschicht als Kunststoffelement bedeckt sein. Bevorzugt weist das Kunststoffelement eine vorbestimmte, insbesondere konstante, Schichtdicke auf. Das Kunststoffelement kann gleichmäßig auf der Vorderseite des Folienelements aufgetragen sein. Beispielsweise ist das Kunststoffelement aus PC (Polycarbonate) oder PMMA (Polymethylmethacrylat) gebildet.
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Das Halteelement der Blende dient bevorzugt dazu, das Folienelement mit dem Kunststoffelement zu fixieren oder zu lagern oder zu halten. Beispielsweise kann das Folienelement mit dem Halteelement kraftschlüssig oder stoffschlüssig verbunden sein. Zur kraftschlüssigen Verbindung kann das Folienelement beispielsweise an das Halteelement geklipst werden. Alternativ kann das Folienelement zur stoffschlüssigen Verbindung an das Halteelement geklebt werden. Durch das Haltelement, das Folienelement und das Kunststoffelement weist die Blende einen besonders einfachen Aufbau auf. Der Aufbau der Blende mithilfe des Kunststoffelements und des Folienelements hat den Vorteil, dass die Blende besonders kostengünstig bereitgestellt werden können. Zudem haben das Kunststoffelement und das Folienelement den Vorteil, dass sie besonders leicht ausgebildet sind und somit das Gewicht der Blende besonders gering halten.
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Zwischen dem Halteelement und dem Folienelement ist ein Aufnahmeraum gebildet. Die Rückseite des Folienelements ist also insbesondere dem Halteelement und dem Leuchtmittel zugewandt. In diesem Aufnahmeraum ist das Leuchtmittel der Blende aufgenommen. Mit Aufnahmeraum ist hier bevorzugt ein Freiraum oder Hohlraum gemeint, der zwischen dem Halteelement und dem Folienelement gebildet ist. Zur Lagerung des Leuchtmittels in dem Aufnahmeraum, kann das Halteelement beispielsweise eine Fassung aufweisen, welche dazu eingerichtet ist, das Leuchtmittel zu halten oder zu fixieren. Mit anderen Worten kann das Halteelement den Lichtleiter einfassen. Durch das Leuchtmittel kann die Blende auf besonders einfache und zuverlässige Art und Weise ausgeleuchtet werden.
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Eine solche Blende kann beispielweise in einem Innenraum des Kraftfahrzeugs, insbesondere an einer Mittelkonsole oder an einer Instrumententafel, angeordnet sein. Die Rückseite der Blende kann dabei eine Montageseite der Blende bilden. In einem montierten Zustand kann die Vorderseite eine Sichtseite der Blende bilden.
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Zu der Erfindung gehören optionale Weiterbildungen, durch deren Merkmale sich zusätzliche Vorteile ergeben.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass das Leuchtmittel als Lichtleiter, insbesondere als Flächenlichtleiter, ausgebildet ist. Ferner erstreckt sich der Lichtleiter in dem Aufnahmeraum bereichsweise entlang der Rückseite des Folienelements. Der Lichtleiter hat den Vorteil, dass weniger Lichtquellen erforderlich sind, um die Blende zu einem vorgegebenen Maß gleichmäßig auszuleuchten. Auf diese Weise wird auf besonders zuverlässige Art und Weise eine flächige oder gleichmäßige Ausleuchtung der Blende bereitgestellt. Der Lichtleiter kann ferner dazu genutzt werden, Fahrzeugkomponenten, welche beispielsweise durch einen Fahrer des Kraftfahrzeugs während einer Fahrt genutzt werden, auszuleuchten oder zu beleuchten. Dadurch können dem Fahrer insbesondere bei Dunkelheit die Kraftfahrzeugkomponenten angeleuchtet werden und dadurch die Verkehrssicherheit beim Führen des Kraftfahrzeugs erhöht werden.
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In vorteilhafter Weise ist das Halteelement aus einem lichtundurchlässigen Kunststoff gebildet. Mit lichtundurchlässig ist hier insbesondere gemeint, dass der Kunststoff aus einem Material gebildet ist, welches undurchlässig für Licht im sichtbaren Wellenlängenbereich ist. Besonders bevorzugt ist das Leuchtmittel in einer Fassung des Halteelements angeordnet. Dabei kann die Fassung des Halteelements das Leuchtmittel umranden. Bevorzugt ist das durch das Leuchtmittel abgestrahlte Licht oder die abgegebene sichtbare Strahlung durch die Fassung auf einen vorbestimmten Bereich des Folienelement gerichtet. Durch die Ausbildung des Halteelements aus einem lichtundurchlässigen oder undurchsichtigen Kunststoff kann das Halteelement zur Abschirmung eines Lecklichts des Leuchtmittels dienen. Durch die Abschirmung des Lecklichts kann ein störender Lichteinfall in den Innenraum des Kraftfahrzeugs vermieden werden und nur vorgegebene Flächen der Blende ausgeleuchtet werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung weist die Blende eine Haltevorrichtung auf. Die Haltevorrichtung ist dazu eingerichtet, das Halteelement, das Folienelement und das Kunststoffelement zu fixieren. Dabei weist die Haltevorrichtung zur Fixierung des Halteelements, des Folienelements und des Kunststoffelements einen Aufnahmebereich auf, in dem das Halteelement, das Folienelement und das Kunststoffelement angeordnet sind. Mit Aufnahmebereich ist hier bevorzugt eine Vertiefung oder ein Freiraum oder ein Hohlraum gemeint, in dem das Halteelement, das Folienelement und das Kunststoffelement angeordnet sind. Besonders bevorzugt sind das Folienelement und das Kunststoffelement nur bereichsweise oder teilweise und/oder das Halteelement vollständig in dem Aufnahmebereich aufgenommen. Durch die Haltevorrichtung kann die Stabilität der Blende zusätzlich erhöht werden. Ferner kann der durch die Halterung gebildete Aufnahmebereich auch zur Aufnahme elektrischer Komponenten, wie beispielsweise Anschlüsse des Lichtleiters, genutzt werden.
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Zu der Erfindung gehört auch ein Verfahren zum Herstellen einer Blende für ein Kraftfahrzeug. Bei dem Verfahren wird zunächst ein Folienelement mit einer Vorderseite und einer der Vorderseite gegenüberliegenden Rückseite bereitgestellt. Anschließend wird ein transparentes Kunststoffelement auf der Vorderseite des Folienelements aufgebracht, wobei die Vorderseite teilweise oder vollständig mit dem Kunststoffelement bedeckt wird. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass das Folienelement auf der Vorderseite und auf der Rückseite vor dem Aufbringen des Kunststoffelements bedruckt wird. In einem weiteren Verfahrensschritt werden das Folienelement und das Kunststoffelement nach dem Aufbringen des transparenten Kunststoffelements an einem Halteelement derart angeordnet, dass zwischen dem Halteelement und dem Folienelement ein Aufnahmeraum gebildet ist. In dem Aufnahmeraum wird ein Leuchtmittel angeordnet.
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Bevorzugt wird das bedruckte Folienelement in einem IML-Spritzgussverfahren hergestellt. IML steht für Injection Mold Labeling. Bei einem solchen Spritzgussverfahren wird das Folienelement in eine Spritzgussform eingelegt, in welche anschließend ein Kunststoff zum Bedrucken gespritzt wird.
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In vorteilhafter Weise wird das Aufbringen des Kunststoffelements in einem Spritzgussverfahren durchgeführt. Bei dem Spritzgussverfahren oder Spritzgussprozess wird das Folienelement auf der Vorderseite mit der Kunststoffkomponente vorderspritzt. Mit anderen Worten wird die Vorderseite des Folienelements mit Kunststoff angespritzt, welcher das Kunststoffelement bildet. Durch das Spritzgussverfahren kann auf besonders einfache und zuverlässige Art und Weise das Kunststoffelement auf das Folienelement aufgetragen werden. Bevorzugt wird dabei das Kunststoffelement als Kunststoffschicht mit einer Schichtdicke zwischen 1 Millimeter und 2 Millimeter, insbesondere mit einer Schichtdicke von 1,5 Millimeter, aufgebracht. Durch die besonders geringe Schichtdicke trägt das Kunststoffelement nur unwesentlich zu einem Gesamtgewicht der Blende bei, wodurch das Gewicht der Blende besonders gering gehalten werden kann.
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In vorteilhafter Weise wird das Folienelement nach dem Bedrucken umgeformt, insbesondere tiefgezogen, wird. Dadurch können durch das Folienelement unterschiedliche geometrische Formen umgesetzt werden.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass die Blende in einem Kraftfahrzeug realisiert ist. Entsprechend sieht die Erfindung auch ein Kraftfahrzeug mit einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Blende vor. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen, ausgestaltet.
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Die für die erfindungsgemäße Blende beschriebenen Vorteile und bevorzugten Ausführungsformen gelten auch für das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug und das erfindungsgemäße Verfahren und umgekehrt.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnungen.
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Dabei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Blende in einer Perspektivansicht, welche in einem Innenraum eines Kraftfahrzeugs an einer Mittelkonsole angeordnet ist; und
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2 eine schematische Darstellung der Blende von 1 in einer Querschnittsansicht mit einem Folienelement, einem Kunststoffelement an einer Vorderseite des Folienelements und einem Leuchtmittel gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen aber die beschriebenen Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Kraftfahrzeug 10. Bei dem Kraftfahrzeug 10 handelt es sich bevorzugt um einen Kraftwagen, insbesondere einen Personenkraftwagen. In einem Innenraum 12 des Kraftfahrzeugs 10 ist eine Blende 14 angeordnet. Die Blende 14 dient beispielsweise zur Abdeckung von Kraftfahrzeugkomponenten, wie beispielsweise mechanischen oder elektrischen Bauteilen. In 1 ist die Blende 14 an einer Mittelkonsole 16 des Kraftfahrzeugs 10 angeordnet. Alternativ oder zusätzlich kann die Blende 14 auch beispielsweise an einer Instrumententafel (in Figuren nicht gezeigt) des Kraftfahrzeugs 10 angeordnet sein. In 1 ist die Blende 14 neben einem Schalthebel 18 angeordnet. Mit anderen Worten ist die Blende 14 in einem Bereich des Schalthebels 18 angeordnet. Beispielsweise ist die Blende 14 an einer Bereichsabgrenzung der Mittelkonsole 16 zu einem Fahrerbereich oder Beifahrerbereich angeordnet.
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Die Blende 14 weist eine gewölbte Form auf. Damit kann die Blende 14 beispielsweise an eine Form eines vorbestimmten Bereichs oder eines Umrisses des vorbestimmten Bereichs der Mittelkonsole 16 angepasst sein. Die Blende 14 kann alternativ auch als Leiste ausgebildet sein. Mit „Leiste“ ist hier bevorzugt ein Streifen oder eine leistenförmige Platte gemeint.
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In 2 ist die Blende 14 in einer Querschnittsansicht gezeigt. Die Blende 14 weist einen vorbestimmten Aufbau auf. Dabei umfasst Blende 14 ein Folienelement 20. Das Folienelement 20 weist eine Vorderseite 22 und eine Rückseite 24 auf.
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Mit Rückseite 24 ist hier eine Montageseite gemeint. Ist die Blende 14 wie in 1 im Kraftfahrzeug 10 montiert, so bildet die Rückseite 24 des Folienelements 20 die Montageseite der Blende 14. Die Montageseite ist gegenüber der Vorderseite 22 der Folienelements 20 ausgebildet. Die Vorderseite 22 bildet im montierten Zustand der Blende 14 eine Sichtseite der Blende 14. Ein Fahrer des Kraftfahrzeugs 10 kann die Vorderseite des Folienelements 20 sehen. Die Sichtseite oder Vorderseite 22 der Blende 14 ist also in einem montierten Zustand dem Fahrer oder dem Innenraum 12 des Kraftfahrzeugs 10 zugewandt.
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Ferner umfasst die Blende 14 ein Kunststoffelement 26, welches auf der Vorderseite 22 des Folienelements 20 aufgebracht ist. Das Kunststoffelement 26 ist dabei als transparente Kunststoffschicht ausgebildet. Die transparente Kunststoffschicht bedeckt die Vorderseite 22 des Folienelements 20 zumindest teilweise, also vollständig oder teilweise. In 2 ist gezeigt, dass die transparente Kunststoffschicht, also das Kunststoffelement 26 vollständig die Vorderseite 22 des Folienelements 20 bedeckt. Das Kunststoffelement 26 dient zur Stabilisierung des Folienelements 20 und dazu optische Unebenheiten des Folienelements 20 auszugleichen oder zu kaschieren, welche durch das Herstellungsverfahren der Blende 14 hervorgerufen werden.
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Ferner umfasst die Blende 14 ein Halteelement 28. Das Folienelement 20 und das Kunststoffelement 26 sind an dem Halteelement 28 angeordnet. Das Halteelement 28 ist dazu eingerichtet, das Folienelement 20 und das Kunststoffelement 26 zu fixieren. Beispielsweise können das Folienelement 20 und das Kunststoffelement 26 mit dem Halteelement 28 kraftschlüssig oder stoffschlüssig verbunden sein. Zur kraftschlüssigen Verbindung können das Folienelement 20 und das Kunststoffelement 26 beispielsweise an das Halteelement 28 geklipst werden. Alternativ können das Folienelement 20 und das Kunststoffelement 26 zur stoffschlüssigen Verbindung an das Halteelement 28 geklebt werden.
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Im Querschnitt weist das Folienelement 20 und damit auch das daran aufgebrachte Kunststoffelement 26 eine konvexe Form oder Krümmung auf. Insbesondere weisen die beiden Elemente – das Kunststoffelement 26 und das Folienelement 20 – eine U-Form auf. Das Folienelement 20 und das daran angeordnete oder angrenzende Kunststoffelement 26 überdecken dabei eine Seite des Halteelements 28. In 2 ist gezeigt, dass das Kunststoffelement 26 bündig mit dem Halteelements 28, insbesondere mit einem Randbereich 30 des Halteelements 28, abschließt.
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Zwischen dem Halteelement 28 und dem Folienelement 20 ist ein Aufnahmeraum 32 gebildet. Der Aufnahmeraum 32 bildet sich bevorzugt durch die Form oder Geometrie des Folienelements 20. In dem Aufnahmeraum 32 ist ferner ein Leuchtmittel 34 angeordnet. Das Leuchtmittel 34 wird durch eine Fassung 36 des Halteelements 28 gehalten. Durch das Halteelement 28, insbesondere durch die Fassung 36 des Halteelements 28 ist das Leuchtmittel 34 aufgenommen oder gehalten. Die Fassung 36 ist durch ein U-Profil eines Bereichs des Halteelements 28 gebildet. Durch die Anordnung des Leuchtmittels 34 in der Fassung 36 ist das Leuchtmittel 34 durch das Halteelement 28 eingefasst oder umschlossen. Das Leuchtmittel 34 ist zwischen dem Halteelement 28 und dem Folienelement 20 angeordnet. Das Leuchtmittel 34 ist als Lichtleiter, insbesondere als ein Flächenlichtleiter oder Flächenstrahler, ausgebildet. In 2 weist das Leuchtmittel 34 eine quadratische Form auf. Ferner erstreckt sich das Leuchtmittel 34 bereichsweise entlang der Rückseite 24 des Folienelements 20.
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Das Folienelement 20 ist aus einem lichtdurchlässigen oder transparenten Material gebildet. Durch den Aufbau der Blende beziehungsweise die Anordnung des Leuchtmittels 34 auf der Rückseite 24 des Folienelements 20 ist die von dem Leuchtmittel 34 emittierte Strahlung oder das von dem Leuchtmittel 34 ausgegebene Licht (im sichtbaren Wellenlängenbereich) auf die Rückseite 24 des Folienelements 20 gerichtet. Das emittierte Licht des Leuchtmittels 34 strahlt die Rückseite 24 des Folienelements 20 an. Da das Folienelement 20 aus einem transparenten Material gebildet ist, passiert das Licht das Folienelement 20.
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Das Halteelement 28 dient nicht nur zum Halten oder Fixieren des Folienelements 20 mit dem Kunststoffelement 26 oder des Leuchtmittels 34, sondern auch zur Abschirmung eines Lecklichts des Leuchtmittels 34. Dazu ist das Halteelement 28 bevorzugt aus einem lichtundurchlässigen oder undurchsichtigen Material, insbesondere einem lichtundurchlässigen oder undurchsichtigen Kunststoff gebildet. Da das Leuchtmittel 34 in der Fassung 36 des Halteelements 28 aufgenommen ist, liegt nur eine Fläche des Leuchtmittels 34, die aus der das Licht aus dem Leuchtmittel 34 austritt, frei. Die restlichen Flächen des Leuchtmittels 34 sind durch das Halteelement 28 bedeckt. Durch die Fassung 36 ist das aus dem Leuchtmittel 34 austretende Licht auf einen vorbestimmten Bereich auf der Rückseite 24 des Folienelements 20 gerichtet.
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Um ferner ein Tag- und Nachtdesign der Blende 14 umsetzen zu können, ist die Vorderseite 22 und die Rückseite 24 des Folienelements 20 bedruckt. Beispielsweise können die Vorderseite 22 und die Rückseite 24 des Folienelements 20 mit einem Muster bedruckt sein. Beispielsweise kann die Vorderseite 22 mit einem Linienmuster und die Rückseite mit einem Rautenmuster bedruckt sein. Alternativ kann die Rückseite 24 ebenfalls mit einem Linienmuster bedruckt sein, wobei die Linien des Linienmusters auf der Rückseite 24 anders ausgerichtet sein können, als auf der Vorderseite 22. Beispielsweise können die jeweiligen Linienmuster auf der Vorderseite 22 und auf der Rückseite 24 derart ausgelegt sein, dass sie zusammen ein Rautenmuster oder Rautenprofil ergeben.
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Unter Tags, also wenn beispielsweise der Innenraum 12 des Kraftfahrzeugs 10 ausreichend beleuchtet ist, kann das Leuchtmittel 34 deaktiviert, also ausgeschaltet, sein. Dadurch ist das auf der Vorderseite 22 des Folienelements 20, welche in einem montierten Zustand die Sichtseite bildet, angeordnete Linienmuster zu erkennen. Bei Dunkelheit kann das Leuchtmittel 34 aktiviert, also eingeschaltet, sein und das Folienelement 20 ausleuchten. Dabei kann das auf der Rückseite 24 bedruckte Linien- oder Rautenmuster zur Geltung kommen.
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Ferner weist die Blende 14 eine Haltevorrichtung 38 auf, welche einen Aufnahmebereich 40 aufweist. In dem Aufnahmebereich 40 sind das Halteelement 28, das Folienelement 20 und das Kunststoffelement 26 angeordnet. Beispielsweise kann das Kunststoffelement 26 mit der Haltevorrichtung 38 kraftschlüssig oder Formschlüssig verbunden sein und dadurch das Folienelement 20 und das Halteelement 28 mit dem Leuchtmittel 34 in dem Aufnahmebereich 40 halten. Beispielsweise kann das Kunststoffelement 26 über eine Clipsverbindung mit der Haltevorrichtung 38 gekoppelt sein. Mit anderen Worten kann das Kunststoffelement 26 an die Haltevorrichtung 38 geklipst sein. Wie in der 2 gezeigt ist, sind das Folienelement 20 und das Kunststoffelement 26 nur bereichsweise oder teilweise in dem Aufnahmebereich 40 aufgenommen. Das Folienelement 20 und das Kunststoffelement 26 ragen teilweise aus dem Aufnahmebereich 40 heraus. Durch die Haltevorrichtung 38 kann die Stabilität der Blende 14 zusätzlich erhöht werden. Ferner kann der durch die Haltevorrichtung 38 gebildete Aufnahmebereich 40 auch zur Aufnahme elektrischer Komponenten, wie beispielsweise Anschlüsse des Leuchtmittels 34, genutzt werden.
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Im Folgenden soll noch auf das Verfahren zum Herstellen der Blende 14 genauer eingegangen werden.
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Zunächst wird das Folienelement 20 bereitgestellt. Das Folienelement 20 wird in einem ersten Verfahrensschritt auf der Vorderseite 22 und auf der Rückseite 24 bedruckt. Damit das Folienelement 20 eine vorbestimmte Form oder Geometrie aufweist, wird das Folienelements 20, welches zunächst als Platte oder plattenförmig ausgebildet ist, tiefgezogen. Durch den Tiefziehprozess erhält das Folienelement 20 seine vorbestimmte Form. Beispielsweise weist das Folienelement 20 nach dem Tiefziehen die in 2 gezeigte gewölbte Form, insbesondere eine U-förmige Form, auf.
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Nach dem Tiefziehprozess wird das umgeformte Folienelement 20 in ein Spritzgusswerkzeug eingelegt. In dem Spritzgusswerkzeug wird an der Vorderseite 22 des Folienelements 20 zunächst das Kunststoffelement 26 ausgebildet oder angespritzt. Dazu wird in einem Spritzgussprozess auf der Vorderseite 22 des Folienelements 20 eine transparente Kunststoffschicht aufgetragen. Beispielsweise wird die Kunststoffschicht mit einer konstanten Schichtdicke von 1,5 Millimeter auf der Vorderseite 22 aufgetragen oder aufgespritzt. Die Kunststoffschicht dient im weiteren Fertigungsprozess zur Stabilisierung des Folienelements 20. Durch die Kunststoffschicht oder das Kunststoffelement 26 bleibt die bedruckte Oberfläche erhalten und wird nicht in nachfolgenden Fertigungsschritten beschädigt oder verändert.
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Anschließend wird das Folienelement 20 mit dem Kunststoffelement 26 an dem Halteelement 28 befestigt. Dazu kann das Folienelement 20 mit dem Kunststoffelement 26 an das Halteelement 28 geklebt oder geklipst werden. Alternativ kann nach dem Auftragen des Kunststoffelements 26 das Folienelement 20 hinterspritzt werden. Dazu kann an das Folienelement 20 und das Kunststoffelement 26 das Halteelement 28 angespritzt werden.
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Das Leuchtmittel 34 kann vor oder nach der Fixierung des Folienelements 20 und des Kunststoffelements 26 an das Halteelement 28 in die Fassung 36 oder den Aufnahmeraum 32 eingesetzt werden.
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Schließlich können das Halteelement 28 und das Folienelement 20 mit dem Kunststoffelement 26 zusammen in den Aufnahmebereich 40 der Haltevorrichtung 38 eingesetzt werden.
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Insgesamt ist durch die Erfindung eine Blende mit transparenter Überspritzung und Hinterleuchtung, welche mittels IML-Technik hergestellt wird, gezeugt.
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Heute gibt es IML (In Mould Labeling) Bauteile mit Hinterleuchtung, die hinterspritzt sind. Diese IML Folien sind von beiden Seiten bedruckt und werden in der 2K Technik mit Kunststoff hinterspritzt. Zusätzlich dazu sind diese hinterleuchtet, also von der Rückseite her beleuchtet, und weisen durch die beidseitige teils teiltransparente Bedruckung der Folie ein unterschiedliches Tag und Nachtdesign auf. Die zweite schwarze Komponente wird benötigt um störendes Lecklicht zu vermeiden.
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Nachteilig daran ist das durch den 2K Hinterspritzprozess im Übergansbereich der zwei Komponenten Abzeichnungen zu sehen sind, welche störend wirken.
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Die Idee zur Beseitigung dieses Nachteils ist, die Folie, welche doppelseitig bedruckt ist und ein unterschiedliches Tag- und Nacht-Design aufweist mit einer transparenten Komponente vorderspritzt wird und dann die Folie mit der transparent vorderspritzen Komponente mit einem Halter, welcher einen Lichtleiter aufweist, verklipst oder verbunden wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012005011 A1 [0003]
- DE 102012019979 A1 [0005]
- DE 102010031937 A1 [0006]