DE102009041243A1 - Mehrschichtiger Formkörper und ein Verfahren zum Herstellen des Formkörpers - Google Patents
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Abstract
Description
- Anwendungsgebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft mehrschichtige Formkörper aus Materialien mit verschiedenen optischen Eigenschaften und ein Verfahren zu deren Herstellung, vorteilhafter Weise ein Spritzgiessverfahren. Der Formkörper besteht aus einem vorgefertigten Formteil beispielsweise aus Kunststoff und weiteren Materialschichten. Komplexe Formkörper dieser Art werden unter anderem als Gerätefronten von Geräten zur Aufnahme von Bedienelementen, Anzeigevorrichtungen und als Bedienelemente für den Einsatz in Kraftfahrzeugen verwendet. Die Bedienelemente und Anzeigevorrichtungen können Symbole und Schriftzeichen aufweisen, die einen Hinweis auf deren Funktion oder auf Betriebszustände geben und durch Beleuchtungsmittel selektiv beleuchtbar sein. Bei den Geräten kann es sich beispielsweise um Rundfunkgeräte, Multimediaterminals, Klimaanlagen und Fensterhebevorrichtungen handeln. Multimediaterminals können neben der Funktion als Rundfunkempfänger noch weitere Medienfunktionen, wie Verkehrsinformationsanzeige, Routenführungsanzeige und Bordcomputerfunktion zum Einstellen und der Ausgaben von Fahrzeugbetriebsdaten ausführen.
- Hintergrund der Erfindung
- Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird unter einer Gerätefront im Inneren eines Kraftfahrzeuges das Bauteil verstanden, das Bedienelemente zum Bedienen oder Einstellen von Parametern zum Beispiel eines elektronischen Gerätes aufnimmt und Bereiche für die Anzeige von Informationen umfasst. Die Gerätefront nimmt Bedienelemente auf und deckt Bedienteile, wie beispielsweise Lautstärkeregler, Mittel zur Senderauswahl eines Rundfunkgerätes ab und schützt diese vor Beschädigung von Außen. Das elektronische Gerät kann beispielsweise ein Rundfunk -oder Navigationsgerät, ein CD-Spieler, ein Bordcomputer sein, das hinter der Gerätefront positioniert ist.
- Im Sinne des vorliegenden Dokumentes wird der für die Anzeige benutzte Bereich der Gerätefront, welcher die Anzeige einer Information einer Anzeigeeinrichtung zum Beispiel eines Displays ermöglicht, im Weiteren als Anzeigebereich bezeichnet. Der Anzeigebereich ermöglicht die optische Anzeige von Information, beispielsweise von Verkehrs- und Routeninformation, Senderbezeichnung, von einem elektronischen Gerät ausgegeben, sowie der Anzeige von Betriebsdaten des Kraftfahrzeuges, wie Geschwindigkeit, Wartungsintervallen, Kraftstoffverbrauch. Der Anzeigebereich kann einen transparenten, beleuchteten Bereich aufweisen, aber auch einen unbeleuchteten, undurchsichtigen. Für den beanspruchten Schutz ist die Position von Bedienelementen und Anzeigebereich unerheblich. Ebenso ist es nicht erforderlich, dass das Gerät und die Gerätefront eine kompakte Einheit bilden und alle oben genannten Funktionen realisiert werden.
- An die Eigenschaften einer Gerätefront zum Einsatz in Kraftfahrzeugen werden Anforderungen gestellt, die weit über die Anforderungen von Geräten im Heimelektronikbereich hinausgehen. Neben einer guten Zugängigkeit und Leichtgängigkeit der integrierten Bedienelemente, wie beispielweise Tasten oder Drehknöpfe, gelten verschärfte Erfordernisse hinsichtlich der Sicherheit des Nutzers und es müssen besondere optische Anforderungen erfüllt werden.
- An die in Kraftfahrzeugen integrierten Gerätefronten werden erhöhte sicherheitstechnische Anforderungen gestellt, um eine mögliche Verletzungsgefahr, wie beim Aufprall einer Person auf diese Teile im Falle eines Unfalls zu reduzieren oder auszuschließen. Aus diesem Grund müssen Gerätefronten und deren Elemente in Richtung Fahrgastraum eine möglichst kompakte Oberfläche aufweisen, die sich bei einem Aufprall einer Person ohne Zersplittern verformt.
- Die besonderen optischen Anforderungen ergeben sich aus den wechselnden Lichtverhältnissen denen der Führer eines Kraftfahrzeuges ausgesetzt ist. Bedienelemente und Anzeigebereich müssen bei hoher Sonneneinstrahlung, Gegenlicht, als auch bei Fahrten in Dunkelheit und wechselndem Umgebungslicht, durch Straßenbeleuchtung verursacht, problemlos erkennbar und lesbar sein. Die gute Lesbarkeit der im Anzeigenbereich wiedergegebenen, dargestellten Information und die Erkennbarkeit der Funktion der Bedienelemente werden durch deren Ausführung und eine klare, eindeutige Kennzeichnung, durch Symbole und Schriftzeichen, sowie einer Be- bzw. Hinterleuchtung von Anzeigebereich und Bedienelement erreicht.
- An die Gerätefront, integrierten Bedienelemente und Anzeigebereich werden neben den bereits genannten Anforderungen auch hohe hinsichtlich der Ästhetik gestellt. So soll das Erscheinungsbild des Anzeigebereiches dem eines Black Panel Displays entsprechen, wie aus der Fernsehelektronik bekannt, das heißt im Ruhezustand als homogene schwarze Fläche erscheinen.
- Weiterhin unterliegen alle sich im Fahrzeug befindlichen Komponenten und Elemente extremen Temperaturschwankungen und dürfen dadurch in ihrer Funktion und Erkennbarkeit nicht eingeschränkt werden.
- Zum Herstellen von Formkörpern sind in der Fachwelt verschiedene Spritzgiesstechnologien, wie beispielsweise das sogenannte In-Mold-Labeling, auch IML und In-Mold-Decoration auch als IMD bekannt. Mit diesen Verfahren werden in einem Spritzgießwerkzeug mehrschichtige Strukturen geschaffen. Sie umfassen Prozesse, bei denen flächige, ebene oder bereits geformte, oder strukturierte Substrate, Folien mit einer Materialmasse, zum Beispiel mit Kunststoff, metall- oder glashaltigen Materialien hinterspritzt oder hinterschäumt werden. Vorgeformte Folien beispielsweise aus Kunststoff wie Polykarbonat oder Holzfurnier erhalten vor der Hinterspritzung die gewünschte endgültige dreidimensionale Form in einem Verformprozess und können zumindest teilweise bedruckt sein. Mit den vorstehend genannten Spritzgiesstechnologien entstehen mit relativ geringem Aufwand Erzeugnisse mit anspruchsvollen, nahezu beliebig strukturierten Oberflächen und komplexen Formen.
- Beispielsweise ist aus der Offenlegungsschrift
DE 3322418 ein Herstellungsverfahren für eine griffsichere, schmutzunempfindliche und beleuchtbare Taste bekannt, die mit auf Dauer gut lesbaren Schriftzeichen versehen ist, dazu wird ein Grundkörper mit einer Folie versehen. Ein erster Teil, eine Folie wird nach ihrer Präparierung mehrdimensional verformt und dann direkt mit einem zweiten Teil, einem Grundkörper verbunden. Die beiden Teile können unter anderem auch dadurch zusammengefügt werden, dass die mehrdimensional verformte Folie in ein Werkzeug eingelegt wird, in das anschließend geschmolzener Kunststoff zur Herstellung des Grundkörpers eingespritzt wird. Wenn Folie und Grundkörper aus transparentem Material hergestellt werden sind aufgebrachte Symbole oder Zeichen besonders gut lesbar, da Licht ungehindert hindurch treten kann. - Aus der europäischen Patentanmeldung
EP0534185 mit dem Titel „Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers” ist bereits bekannt, Formkörper durch den Einsatz von lichtdurchlässigen Materialien beleuchtbar zu gestalten. Dazu wird eine Lichtquelle hinter oder in unmittelbarer Nähe des Formkörpers angeordnet, damit dem Anwender bei Dunkelheit bestimmte Funktionszustände sichtbar gemacht werden. Diese teilweise transparenten oder transluzenten Folien werden auf der Rückseite mit spiegelbildlicher Symbolik bedruckt und dann mit zumindest teilweise transparenter Spritzgussmasse hinterspritzt, durch die Licht einer Lichtquelle hindurchstrahlt. Die Aufgabe des Verfahrens derEP0534185 ist es Herstellungsschritte eines Formkörpers zu reduzieren, aus diesem Grund wird der erste Teil des Formkörpers, der aus einer oder mehreren Folien besteht nicht vorgeformt, sondern er erhält in der Spritzgußform seine endgültige Kontur. Bei diesem Herstellungsverfahren ist es von hoher Bedeutung, dass die Folie in einer stabilen, sicheren Lage positioniert wird, weil ungenaues Einlegen zu unsauberen Nahtstellen und Unschärfen führt. Da der erste Teil des Formkörpers aus mehreren Folien besteht, kann es auch zu Delaminierungen kommen. - Ein weiterer Nachteil des bekannten Standes der Technik besteht darin, dass es bei Be -oder Hinterleuchtung Gerätefronten, deren integrierten Formkörpern, wie beispielsweise Tasten, Drehknöpfen, zu Austritt von Licht an unerwünschten Stellen, dem sogenanntem Nebenlicht kommen kann. Der Austritt von Nebenlicht ist besonders störend in einem Kraftfahrzeug bei Nachtfahrten. Der Austritt von unerwünschtem Licht an beleuchteten Bereichen, beispielsweise von Bedienelementen oder Anzeigebereichen kann bei eingeschalteter Armaturenbeleuchtung die Erkennbarkeit und Lesbarkeit von Symbolen, Schriftzeichen oder angezeigter Information verschlechtern, zum Blenden und zur Irritation der Augen des Fahrzeugführers und schnellerer Ermüdung bei Nachtfahrten führen.
- Fertigungstechnisch bedingt das Verformen Materialausdünnungen an den Randbereichen der verformten Materialien selbst. Je tiefer das Material verformt wird, desto höher ist der Stress der auf das Material ausgeübt wird, es kommt zu kleinsten Öffnungen, Haarrissen, durch die bei Beleuchtung der Formkörper Nebenlicht austritt. Die Praxis hat gezeigt, dass es beim Bedrucken einer Materialschicht, wie beispielsweise einer Folienoberfläche aus Kunststoff zu Ein schlüssen von Luft, Staub und Fremdkörpern kommt. Das Ausführen der nachfolgenden Herstellungsschritte, wie das Zusammenfügen von einer bedrucktem, vorgefertigten Folienoberfläche und weiteren Materialschichten, beispielsweise im Spritzgießverfahren, verursacht partiell Beschädigungen des bedruckten Bereiches, Störungen der Oberfläche, wie Auswaschungen oder Ablösungen der aufgebrachten Farbschicht. Durch die Beleuchtung dieser beschädigten Bereiche kommt es zu unerwünschtem, unkontrolliertem Lichtaustritt. Dieser unerwünschte Austritt von Licht entsteht auch, wenn Zwischenräume zwischen den hinterleuchteten Bedienelementen zu groß gewählt sind, so dass bei eingeschalteter Beleuchtung wie beispielsweise Leuchtdioden Licht an diesen Zwischenräumen austritt.
- Wesen der Erfindung
- Ausgehend von den oben genannten Nachteilen der bekannten Lösungen besteht die Aufgabe der Erfindung darin, einen Formkörper als Gerätefront zur Abdeckung und zum Schutz eines Gerätes zum Einsatz in einem Kraftfahrzeug zu schaffen, der die vorstehend beschriebenen Anforderungen berücksichtigt und zusätzlich den unerwünschten Lichtaustritt beispielsweise in Tastenzwischenräumen, Kanten, Rändern oder bedruckten Bereichen verhindert.
- Zur Lösung der benannten Aufgabe, der Vermeidung von Nebenlicht, geht die Erfindung von einem als Gerätefront ausgebildeten Formkörper aus, der eine mehrschichtige Materialfolge aufweist.
- Gemäß der Erfindung beinhaltet die Gerätefront:
- • einen Folieneinleger, der ein vorgefertigter Formköper ist, beispielsweise eine transparente, kratzfeste, lichtstabile und teilweise bedruckte Folie. Dieser Folieneinleger hat stabile, Randgebiete und ist so ausgebildet, dass er die endgültige Oberflächenform der Anzeigeeinheit der Gerätefront definiert
- • eine lichtdurchlässige Schicht, die als Lichtleiter ausgeführt ist
- • eine lichtundurchlässige Schicht, die durch ihre Materialeigenschaften und Gestaltung den unkontrollierten Austritt von Nebenlicht an beleuchteten bzw. hinterleuchteten Bereichen der Gerätefront verhindert.
- Der besondere Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass beim mehrschichtigen Aufbau der Gerätefront Materialien mit verschiedenen optischen und mechanischen Eigenschaften kombiniert werden. In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind der Folieneinleger, die lichtdurchlässige und die lichtundurchlässige Schicht als Spritzgußverbund ausgeführt. Die hohen qualitativen Anforderungen, die an Geräte und deren Komponenten für den Einsatz im Kraftfahrzeug gestellt werden finden in dem Spritzgießverfahren eine preisgünstige Realisierung.
- Der Folieneinleger erlangt durch das Hinterspritzen mit einem Material, beispielsweise einem lichtdurchlässigen Kunststoff oder Harz, seine Formstabilität und Festigkeit, da der Folieneinleger Bestandteil der Gerätefront ist, wird durch deren Aufbau ein hinter der Gerätefront positioniertes elektronisches Gerät vor Beschädigung geschützt.
- Vorteilhaft befindet sich der Folieneinleger nur in dem für den Fahrzeugführer sichtbaren Bereich der Gerätefront, somit werden der fertigungstechnische Aufwand und die Fehlerquellen beim Verformen, wie Ausdünnungen reduziert. Der Folieneinleger weist Bereiche mit Symbolen, Schriftzeichen auf, die beispielsweise durch Bedruckung realisiert werden und beleuchtet sind. In einer Ausführungsform umfasst der Folieneinleger zusätzlich zum Anzeigebereich, welcher die Anzeige von Information ermöglicht, die von einem Gerät hinter der Gerätefront ausgegeben wird, mindestens einen Durchbruch für die Aufnahme von beleuchteten Bedienelementen, wie beispielsweise Tasten oder Drehknöpfe.
- Vorteilhafter Weise besitzt die vom Nutzer abgewandte Seite des Folieneinlegers im Bereich der Anzeige eine optische Mikrostruktur, beispielsweise eine aufgeraute oder gerillte Oberfläche, um das Licht aus der lichtdurchlässigen Schicht, die als Lichtwellenleiter fungiert, im weiten Winkel so auszukoppeln, damit eine gleichmäßige Lichtintensität und Kontrastverteilung im Anzeigebereich erreicht wird. Das Hinterspritzen der aufgerauten Oberfläche im Anzeigebereich des Folieneinlegers mit einem Licht durchlässigen Material erhöht die Durchsichtigkeit des verbundenen Materiales in diesem Bereich und verbessert die Wahrnehmbarkeit einer von einem elektronischen oder elektrischen Gerät ausgegebenen Anzeige.
- Die lichtdurchlässige Schicht dient als Lichtleiter zur gleichmäßigen Verteilung des Lichts einer im Bereich der Gerätefront angeordneten Lichtquelle, beispielsweise einer Leuchtdiode und sie ist mindestens im Anzeigebereich schlüssig mit dem Folieneinleger verbunden. Das Material der lichtdurchlässigen Schicht kann eingefärbt, beispielsweise rauchglasfarben sein.
- Die lichtundurchlässige Schicht, als Trägerelement des Folieneinlegers und der lichtdurchlässigen Schicht, ist so gestaltet, dass sie Bedienelemente eines Gerätes, beispielsweise Tasten aufnimmt und deren Führung beispielsweise mit Hilfe von Führungsschächten, Führungskanälen realisiert. Durch den Einsatz von optimiertem Material im Bereich der lichtundurchlässigen Schicht, wird das Gleitverhalten der aufgenommenen Bedienelemente in den Führungen verbessert, ein zusätzlicher Wartungsaufwand durch das Behandeln der Führungen entfällt.
- Die lichtundurchlässige Schicht wird so ausgeführt, dass sie den Folieneinleger und die lichtdurchlässige Schicht an der Schmalfläche mit einem lichtdichten Randgebiet abschließt, dadurch wird erreicht, dass vorteilhafter Weise der Folieneinleger bei der Herstellung weniger tief verformt werden muss. Somit wird er im Herstellungsprozess schonender behandelt, der Stress der auf das Material des Folieneinlegers wirkt, das Entstehen von kleinsten Öffnungen, wie Haarrissen beim Verformen minimiert und damit ein unkontrollierter Lichtaustritt verhindert.
- Durchführungen für Bedienelemente sind nicht ausschließlich in der lichtundurchlässigen Schicht positioniert, sie können sich in einer besonderen Ausführungsform der Erfindung auch im Anzeigebereich befinden, somit durch den Folieneinleger, die lichtdurchlässige und die lichtundurchlässige Schicht ausgebildet sein.
- Die besonderen Merkmale der Erfindung sollen nachstehend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels mit dazugehörigen Figuren erläutert werden:
-
1 : drei-dimensionale Ansicht einer vereinfachten Gerätefront -
2 : Draufsicht auf eine vereinfachte Gerätefront -
3 : Schnitt durch die Seitenansicht einer vereinfachten Gerätefront -
4 : Detailansicht der Anspritzlasche -
5 : Ausschnitt einer Gerätefront in der Gießform -
6 : drei-dimensionale Ansicht einer Taste - Im Sinne der vorliegenden Erfindung stellt
1 eine dreidimensionale vereinfachte Ansicht einer Gerätefront1 dar, aus der die wesentlichen Elemente der Gerätefront wie ein Folieneinleger3 , ein Anzeigebereich2 , ein vereinfacht wiedergegebener Führungsschacht4 zur Aufnahme eines Bedienelementes, beispielsweise einer Taste und eine lichtundurchlässige Schicht5 dargestellt sind. Der in der Ansicht dargestellte, Folieneinleger3 kann teilweise bedruckt sein und Felder beispielsweise mit graphischen Elementen aufweisen, die durch Lichtquellen illuminiert sind. Zur besseren Übersichtlichkeit wurde auf die Darstellung der Beleuchtungsmittel, sowie weiterer Führungsschächte der Gerätefront1 verzichtet. - Aus der
2 , der Draufsicht auf die vereinfachte Gerätefront1 sind zusätzlich zu den Elementen der1 die Lage von Anspritzpunkten6 für das Hinterspritzen des Folieneinlegers3 entnehmbar. Die Lage des Anspritzpunktes6 ist fertigungstechnisch optimiert, wie nachfolgend anhand5 erklärt. - Die
3 zeigt einen Schnitt durch die Seitenansicht der vereinfachten Gerätefront1 und gibt die Lage A einer Detailansicht für4 wieder. In der Seitenansicht der Gerätefront1 ist der Schichtaufbau vom Anzeigebereich2 dargestellt, der beispielsweise aus dem teilweise bedruckten Folieneinleger3 und der lichtdurchlässigen Schicht7 besteht. Die lichtdurchlässige Schicht7 hinter dem Folieneinleger3 kann beispielsweise aus eingefärbtem Material bestehen, dadurch wirkt die Wiedergabe von Information im Anzeigebereich2 in vorteilhafter Weise klarer und brillanter. In einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsvariante kann der Rand des Anzeigenbereiches2 zusätzlich zum Folieneinleger3 und der lichtdurchlässigen Schicht7 von der lichtundurchlässigen Schicht5 unterstützt werden, damit die Gerätefront1 eine höhere Stabilität im Bereich Anspritzlasche8 erlangt. - In
4 werden weitere Ausführungsmerkmale der vorliegenden Erfindung dargestellt, die Ausbildung der Anspritzlasche8 , die Position des Anspritzpunktes6 und die Fließbremse9 . Die Fließbremse9 ist eine Querschnittsverminderung zwischen Anspritzpunkt6 und einem Bereich der Gerätefront1 der mit Spritzgießmaterial zu füllend ist. Die Fließbremse9 wird durch die Formgebung im Spritzgießwerkzeug, beispielsweise als Keil, realisiert. Diese Querschnittsverminderung sorgt dafür, dass sich das einzuspritzende Material zunächst an dieser Querschnittsverengung wie an einem Hindernis aufstaut, um sich anschließend als homogene Fließfront weiter auszubreiten. Die Spritzgießform wird somit gleichmäßiger gefüllt, das Risiko von Oberflächenstörungen, wie Bindenähten, Lufteinschlüssen und Materialabtrag vom Folieneinleger3 im Formkörper Gerätefront1 sinkt. Bindenähte entstehen, wenn im Werkzeugfüllvorgang mehrere Fließfronten aufeinander treffen und bedingen eine schlechtere Oberflächenqualität und mechanische Festigkeit. - Die
5 gibt einen Ausschnitt der Gerätefront1 in der Spritzgießform10 wieder, sie zeigt gemäß der vorliegenden Erfindung an welcher Position die Anspritzpunkte6 im Bereich der Anspritzlasche8 anzuordnen sind. Die Anspritzlasche wird genutzt, um das Material der lichtdurchlässigen Schicht einzubringen. Sie wird bewusst außerhalb des Anzeigebereiches der lichtdurchlässigen Schicht platziert, da im Bereich der Materialeinbringung gehäuft Oberflächenfehler auftreten. - Da Oberflächenfehler wie beispielsweise Auswaschungen und Ablösungen bei optischen Geräten und Gerätekomponenten besonders kritisch sind, wird die Position der Anspritzpunkte
6 so gewählt, dass sie außerhalb des Gebietes des Anzeigebereiches2 der Gerätefront1 liegen. Somit wird vorteilhaft ein Ablösen, Abwaschungen der Bedruckung des Folieneinlegers3 und die Einbringung des abgelösten Materiales in den Anzeigenbereich2 durch das Hinterspritzen vermieden. Das Ablösen des bedruckten Materiales auf dem Folieneinlegers entsteht in der Praxis durch das Einbringen des Spritzgießmateriales hinter den Folieneinleger und dadurch entstehende Verwirbelungen des Materiales. - In einer vorteilhaften Ausführungsform wird die lichtundurchlässige Schicht
5 so ausgebildet, dass sie mindestens einen Bereich aufweist, der Licht nur in die gewünschte Richtung weiter leitet, für das unerwünschte Nebenlicht aber als Lichtbremse11 fungiert. Durch diese Lichtbremse11 wird verhindert, dass Licht einer nicht dargestellten Lichtquelle an unerwünschten Stellen, beispielsweise neben der Gerätefront1 austreten kann, dadurch wird das Erkennen einer Anzeige oder Kennzeichnung bei Nacht verbessert. -
6 zeigt ein Bedienelement12 , eine Taste, mit einer nicht dargestellten Aufschrift und Beleuchtung. Das Bedienelement12 wird in einem Führungsschlitz4 der Gerätefront, wie in1 dargestellt aufgenommen und geführt. Das Bedienelement12 wird wie die Gerätefront als Formkörper ausgebildet und besteht aus mehreren Schichten, das bedeutet, dass der Strukturaufbau der Bedienelemente12 dem der Gerätefront1 entspricht. Der in den1 und2 dargestellte Führungsschacht4 nimmt die Tastenführung13 auf und ist entsprechend der vorliegenden Erfindung so ausgebildet, dass er die Aufnahme und sichere Führung des Bedienelementes12 in der Gerätefront1 gewährleistet. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 3322418 A [0010]
- EP 0534185 [0011, 0011]
Claims (18)
- Gerätefront für ein Gerät zum Einsatz in einem Kraftfahrzeug mit Mitteln zur Aufnahme von beleuchteten Bedienelementen enthält einen Folieneinleger, der als vorgefertigter Formkörper, transparent, kratzfest, lichtstabil und teilweise bedruckt ist, der stabile Randgebiete, einen Anzeigenbereich und bereits die endgültige Oberflächenform der Gerätefront festlegt, eine lichtdurchlässige Schicht aus Licht streuendem Material, die als Lichtleiter ausgebildet ist und einen Anzeigebereich umfasst und eine lichtundurchlässige Schicht, die so ausgeführt ist, dass sie unerwünschten, unkontrollierten Lichtaustritt an beleuchteten Bereichen der Gerätefront verhindert.
- Gerätefront nach Anspruch 1, bei dem die lichtundurchlässige Schicht Gebiete des Folieneinlegers und der lichtdurchlässigen Schicht gegen unkontrollierten Lichtaustritt abdeckt.
- Gerätefront nach Anspruch 1, bei dem der Folieneinleger auf der vom Nutzer abgewendeten Seite eine optische Mikrostruktur aufweist, welche die Lesbarkeit eines beleuchteten Anzeigebereiches über einen weiten Betrachtungswinkel verbessert.
- Gerätefront nach Anspruch 2, bei der die optische Mikrostruktur eine Licht streuende Oberfläche ist.
- Gerätefront nach Anspruch 1, bei dem der Folieneinleger, die lichtdurchlässige Schicht und die lichtundurchlässige Schicht an denselben Stellen mindestens einen Durchbruch für die Aufnahme von Bedienelementen aufweisen.
- Gerätefront nach Anspruch 1, bei der in Teilbereichen der Gerätefront die lichtundurchlässige Schicht einen Aufnahmeträger für Bedienelemente ausbildet.
- Gerätefront nach Anspruch 5, bei der die Aufnahme der Bedienelemente als Nebenlicht sperrende Führungsschächte aufgeführt sind.
- Gerätefront nach Anspruch 6, bei der die Bedienelemente als Formkörper ausgebildet sind, deren Strukturaufbau dem der Gerätefront entspricht.
- Gerätefront nach Anspruch 1, bei der die benachbarten Schichten eine feste, untrennbare Verbindung in einem Verformverfahren eingehen.
- Gerätefront nach Anspruch 1, bei der die lichtdurchlässige Schicht dem Folieneinleger Stabilität verleiht und ein Anzeigegerät vor äußerer Beschädigung schützt.
- Gerätefront nach Anspruch 1, bei dem die lichtdurchlässige Schicht und der Folieneinleger zumindest im Anzeigebereich eine schlüssige Verbindung eingehen.
- Gerätefront nach Anspruch 1, bei der eine Schicht der Gerätefront so ausgebildet ist, dass sie den Lichtaustritt an unerwünschten Stellen verhindert.
- Gerätefront nach Anspruch 12, bei der die Führungsschächte zur Aufnahme von Bedienelementen so ausgebildet sind, dass sie den Austritt von Licht an unerwünschten Stellen verhindern.
- Gerätefront nach Anspruch 12, bei der eine Schicht der Gerätefront in Form von Keilen, als Lichtbremse, den Austritt von Licht an unerwünschten Stellen verhindert.
- Gerätefront nach Anspruch 1, bei der die lichtundurchlässige Schicht eine Metallisierung beinhaltet, um das Reflektionsverhalten und die Lichtausbreitung der Licht durchlässigen Schicht zielgerichtet zu verändern.
- Verfahren zur Herstellung einer Gerätefront für ein elektronisches Gerät, bei dem der Folieneinleger ein vorgefertigter Formkörper ist und in einem Spritzgiessverfahren mit einem lichtdurchlässigen Material und einem lichtundurchlässigen Material hinterspritzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Materialeintritt hinter den Folieneinleger außerhalb eines Anzeigebereiches der Gerätefront erfolgt.
- Verfahren zur Herstellung einer Gerätefront nach Anspruch 16, bei dem das Hinterspritzen des lichtdurchlässigen und lichtundurchlässigen Materiales zeitversetzt erfolgt.
- Verfahren zur Herstellung einer Gerätefront nach Anspruch 16, bei dem zum gleichmäßigen Befüllen der Spritzgießform und Verhinderung von Spritzgießfehlern eine Querschnittsverengung als Fließbremse im Bereich des Anspritzpunktes positioniert ist.
Priority Applications (1)
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