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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Offenbarung betrifft eine Zusammensetzung für ein Polyamid-Verbundharz für einen Kraftstoffeinfüllstutzen. Genauer gesagt, betrifft die vorliegende Offenbarung eine Zusammensetzung für ein Polyamid-Verbundharz für einen Kraftstoffeinfüllstutzen, die auf einfache Weise zu einem Verbundharz für einen Kraftstoffeinfüllstutzen blasgeformt werden kann und ausgezeichnete mechanische Eigenschaften besitzt.
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Hintergrund
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Kraftstoffeinfüllstutzen müssen verschiedene technische Anforderungen erfüllen, beispielsweise müssen sie strengeren Auflagen hinsichtlich des Gasausstoßes genügen sowie mit leichten Materialien und Biokraftstoffen gemäß der CO2-Abgasnorm ausreichend kompatibel sein. Als leichtes Material für Kraftstoffeinfüllstutzen sind Kunststoffe bekannt, deren Barrierefunktionen gegen alkoholhaltige Gase, die bei einer Änderung der Zusammensetzung eines Benzinkraftstoffs, der mit Bioethanol versetzt ist, entstehen, sind jedoch problematisch. Da die Materialien für die Bauteile herkömmlicher Einspritzelemente von Kraftstoffbehältern Nylon und Kautschuk enthalten, besitzen solche Materialien zwar ausgezeichnete Barrierefunktionen gegen herkömmliches Benzin, ihre Barrierefunktionen gegen Alkohole sind jedoch nur schwach ausgeprägt.
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Aufgrund einer Verschärfung der Gesetze und strengerer Auflagen hinsichtlich des Gasausstoßes besteht zudem ein Bedarf danach, Materialien mit ausgezeichneten Barrierefunktionen zu entwickeln. Die zulässige Menge des Gasausstoßes liegt gemäß der E0 in Korea bei 10 mg oder weniger (bei einer Anordnung mit F-förmigem Stutzen (F/Neck Ass'y) 30 mg), gemäß der E10 in Europa bei 100 mg (EURO IV) und gemäß der E10 in Nordamerika bei 2,5 mg (EPA-Reglementierung Stufe III).
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Da hochdichtes Polyethylen (high density polyethylene, HDPE), das üblicherweise als Harz zum Blasformen eingesetzt wird, Barrierefunktionen gegen Kraftstoffe von 68 g mm/m2/Tag – was nicht sehr hoch ist – besitzt, kann HDPE als Teil einer mehrlagigen Struktur mit einem Ethylenvinylalkohol-Copolymer (EVOH) eingesetzt werden. Um eine mehrlagige Struktur auszubilden, sollten jedoch verschiedene und hochwertige Extruder verwendet werden, die auch immer in geeigneter Weise konstruiert sein müssen, um die Extrudierbarkeit beim Blasformen zu gewährleisten.
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Auch können auf Nylon basierende Harze eingesetzt werden, die über ausgezeichnete Barrierefunktionen verfügen. Von diesen auf Nylon basierenden Harzen weist Polyamid 6 zwar ausgezeichnete Barrierefunktionen gegen Benzin auf, besitzt jedoch eine nur unzureichende Schlagfestigkeit bei niedrigen Temperaturen.
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Das
koreanische Patent Nr. 1002050 offenbart einen mehrlagig ausgestalteten Gegenstand, der Barrierefunktionen besitzt und eine Schicht mit einer Mischung eines nanogroßen Verbundmaterials, das über Barrierefunktionen verfügt und in dem ein Polyolefinharz in einer durchgängigen bzw. kontinuierlichen Phase des nanogroßen Verbundmaterials in der Polyolefinschicht dispergiert ist, und ein Harz mit Barrierefunktionen/eine in Schichten angeordnete Tonverbindung aufweist. Um eine Schicht, in der das Polyamid dispergiert ist (eine Polyamid-Dispersionsschicht) in einem Polyethylenharz auszubilden, ist jedoch zum Einen eine spezielle Schnecke erforderlich und zum Anderen ist es schwierig, die Morphologie bzw. den Aufbau der Schicht beim Blasformen effektiv zu steuern.
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Die
koreanische Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnr. 2011-0012430 offenbart ferner ein Harz, das aus der Gruppe, bestehend aus einem Polyamidharz, einem Polyolefinharz, einem auf einem Polyolefin basierenden, thermoplastischen Harz mit einem elastischen Körper und dergleichen, ausgewählt ist, sowie eine leitfähige Zusammensetzung für ein Material mit einem Polyamid-Komplex, die Ruß und Kohlenstoffnanoröhrchen enthält. Es ist jedoch schwer, eine Polyamid-Dispersionsschicht beim Blasformen kontrolliert auszubilden, wobei es zum Beispiel auch von Nachteil ist, dass Gase und Benzin weniger gut blockiert werden, wenn eine größere Menge eines Kompatibilisierungsmittels zu dem Polyolefinharz zugegeben wird und es ebenfalls schwierig ist, den Aufbau der Schicht zu steuern.
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Des Weiteren offenbart die US-Patentanmeldung mit der Veröffentlichungs-Nr. 2011-0217495 ein thermoplastisches, formbares Material, das aus Polyamid-6, einem Nanofüllmaterial, einem faserförmigen Füllmaterial, einem schlagausgleichenden Material und einem Material zum Blasformen, das Polyamid-66 enthält, besteht. Da anorganisches Material (das faserförmige Füllmaterial) zugegeben wird, nehmen jedoch die Schlagfestigkeit ab und die Beanspruchung bei einer Dehnung zu, sodass es zu einem schlechteren Dehnverhalten kommt und dadurch die Formbarkeit beim Blasformen reduziert wird.
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Die
koreanische Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnr. 2006-0120548 offenbart indessen eine Zusammensetzung mit MXD-6 und einem Nanoharz, die über ausgezeichnete Barrierefunktionen gegen Gase verfügt und durch Mischen einer fest angeordneten bzw. immobilisierten, anorganischen, in Schichten angeordneten Tonverbindung mit m-Xylylendiamin (MXD-6) zu einem kristallinen Polyamidharz hergestellt wird. Wenn die MXD-6-Nano-Mischung hergestellt wird, steigen die Herstellungskosten und die in Schichten angeordnete Tonverbindung besitzt eine nur geringe Wärmebeständigkeit, sodass die Formgebung aufgrund der Bildung von Gasen usw. während des Blasformens schwierig wird. Wenn nur MXD-6 oder eine Zusammensetzung mit einer MXD-6-Nano-Mischung verwendet wird, ist es zudem schwierig, die Schlagfestigkeit, über die die Bauteile eines Einspritzelements an einem Behälter für Kraftstoffe verfügen müssen, sicherzustellen.
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Es besteht daher ein Bedarf danach, ein Material zu entwickeln, das auf einfache Weise blasgeformt werden kann, das über eine bessere Schlagfestigkeit, Zugfestigkeit und Barrierefunktionen gegen Gase verfügt und das in den Bauteilen eines Einspritzelements an einem Kraftstoffbehälter eingesetzt werden kann.
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Die in dem vorstehend angegebenen Abschnitt „Hintergrund” offenbarten Angaben dienen lediglich dazu, den Hintergrund der Offenbarung verständlicher zu machen und es können daher Angaben enthalten sein, die keinen Stand der Technik bilden, wie er einem Durchschnittsfachmann in diesem Land bereits bekannt ist.
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Zusammenfassung
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Die vorliegende Offenbarung erfolgte in dem Bestreben, die vorstehend beschriebenen, mit dem Stand der Technik verbundenen Probleme zu lösen.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Offenbarung ist es, eine Zusammensetzung für ein Polyamid-Verbundharz für einen Kraftstoffeinfüllstutzen bereitzustellen, die auf einfache Weise blasgeformt werden kann und ausgezeichnete mechanische Eigenschaften, wie beispielsweise eine ausgezeichnete Schlagfestigkeit bei niedrigen Temperaturen und eine ausgezeichnete Zugfestigkeit, besitzt.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Offenbarung ist es, eine Zusammensetzung für ein Polyamid-Verbundharz für einen Kraftstoffeinfüllstutzen bereitzustellen, die die Barrierefunktionen gegen Gase wie Benzin und eine Kraftstoffmischung, die Benzin und Alkohol enthält, in hohem Maße verbessern kann.
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Die Aufgaben der vorliegenden Offenbarung sind nicht auf die vorstehend angegebenen Ziele beschränkt. Die Aufgaben der vorliegenden Offenbarung gehen deutlich aus der folgenden Beschreibung hervor und lassen sich mit Hilfe der in den beigefügten Ansprüchen und deren Kombinationen offenbarten Mitteln erreichen.
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Um die vorstehend genannten Ziele der vorliegenden Offenbarung zu erreichen, können die folgenden Zusammensetzungen umfasst sein.
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Eine Zusammensetzung für ein Polyamid-Verbundharz für einen Kraftstoffeinfüllstutzen gemäß der vorliegenden Offenbarung kann 41 bis 77 Gew.-% Polyamid 6; 5 bis 15 Gew.-% eines auf m-Xylylendiamin (MXD) basierenden, modifizierten Nylons; 14 bis 30 Gew.-% eines mit einem Maleinsäureanhydrid gepfropften Ethylen-Octen-Copolymers, eines mit einem Maleinsäureanhydrid gepfropften Ethylen-Propylen-Dien-Monomers oder einer Mischung davon; und 3 bis 10 Gew.-% einer Tonmischung enthalten.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung kann das auf m-Xylylendiamin (MXD) basierende, modifizierte Nylon eines oder mehrere sein, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus m-Xylylendiamin 6-Nylon, aromatischem Nylon und amorphem Nylon.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung kann die Tonmischung so durch Mischen mit zwei oder mehreren Materialien, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus tafeligem Montmorillonit, Hectorit, Saponit und Vermiculit, vorbehandelt sein, dass sie räumlich fixiert bzw. räumlich fest angeordnet bzw. immobilisiert vorliegt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung erfolgt während der Vorbehandlung zur räumlichen Fixierung eine Vorbehandlung zu einem organischen Material, das eine oder mehrere funktionelle Gruppen aufweist, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus primärem bis quartärem Ammonium, Phosphonium, Maleat, Succinat, Acrylat, benzylischem Wasserstoff bzw. Benzylwasserstoff, Dimethyldistearylammonium und Oxazolin.
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Die Zusammensetzung für ein Polyamid-Verbundharz für einen Kraftstoffeinfüllstutzen gemäß der vorliegenden Offenbarung kann ferner – in einer Menge von 0,3 bis 1,0 Gew.-% – eine oder mehrere Verbindungen enthalten, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus Stearinsäure, Stearylalkohol und Stearamid.
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Die Zusammensetzung für ein Polyamid-Verbundharz für einen Kraftstoffeinfüllstutzen gemäß der vorliegenden Offenbarung kann ferner – in einer Menge von 0,3 bis 1,0 Gew.-% – eines oder mehrere Verdickungsmittel enthalten, die ausgewählt sind, aus der Gruppe, bestehend aus Vinyl-, Epoxid-, Methacryloxy-, Amino-, Mercapto-, Acryloxy-, Isocyanat-, Styryl- und Alkoxy-Oligomeren.
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Die Zusammensetzung für ein Polyamid-Verbundharz für einen Kraftstoffeinfüllstutzen gemäß der vorliegenden Offenbarung kann ferner – in einer Menge von 0,3 bis 1,0 Gew.-% – einen oder mehrere Wärmestabilisatoren enthalten, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus Natriumhalogeniden, Kaliumhalogeniden und Lithiumhalogeniden.
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Die Zusammensetzung für ein Polyamid-Verbundharz für einen Kraftstoffeinfüllstutzen gemäß der vorliegenden Offenbarung kann ferner – in einer Menge von 0,3 bis 1,0 Gew.-% – einen oder mehrere Wärmestabilisatoren enthalten, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus Kupferhalogeniden und Kupfer-Iod-Verbindungen.
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Die Zusammensetzung für ein Polyamid-Verbundharz für einen Kraftstoffeinfüllstutzen gemäß der vorliegenden Offenbarung kann ferner – in einer Menge von 0,3 bis 1,0 Gew.-% – einen oder mehrere Wärmestabilisatoren enthalten, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus (sterisch) gehinderten Phenolen, Hydrochinonen und aromatischen Aminen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung kann, um das Molekulargewicht des Polyamids zu erhöhen, in dem Polyamid 6 – in einer Menge von 0,01 bis 15 Gew.-% – vorzugsweise ein auf Maleinsäure basierendes Harz oder ein auf einem Epoxid basierendes Harz enthalten sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung kann, um die Barrierefunktionen zu verbessern, in dem Polyamid 6 – in einer Menge von 0,01 bis 15 Gew.-% – ein auf einem Aromaten basierendes Nylon enthalten sein.
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Die vorstehend angegebenen und weitere Merkmale der Offenbarung werden im Folgenden erläutert.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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Die vorstehend angegebenen und weitere Merkmale der vorliegenden Offenbarung werden nachfolgend anhand bestimmter, beispielhaft angegebener Ausführungsformen, die in den beigefügten Figuren gezeigt sind, welche hierin im Folgenden lediglich zu Veranschaulichungszwecken angegeben sind und die vorliegende Offenbarung daher in keiner Weise einschränken sollen, ausführlich beschrieben. In den Figuren gilt:
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Die 1 zeigt die Aufnahme eines Polyamid-Verbundharzes, das gemäß dem Beispiel 1 der vorliegenden Offenbarung zubereitet wurde, unter einem Transmissionselektronenmikroskop (TEM);
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die 2 zeigt die Aufnahme eines Polyamid-Verbundharzes, das gemäß dem Vergleichsbeispiel 1 der vorliegenden Offenbarung zubereitet wurde, unter einem Rasterelektronenmikroskop (REM); und
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die 3 zeigt Graphen, die die Barrierefunktionen der geformten Produkte gegen die Permeation von Kraftstoffen über die Zeit zeigen, wobei die Produkte unter Verwenden der gemäß den Beispielen 2 und 3 und dem Vergleichsbeispiel 1 der vorliegenden Offenbarung zubereiteten Polyamid-Verbundharze hergestellt worden sind.
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Es sollte verstanden werden, dass die beigefügten Figuren nicht notwendigerweise maßstabsgetreu sind, sondern eine etwas vereinfachte Darstellung verschiedener bevorzugter Merkmale zeigen, welche die der Offenbarung zugrunde liegenden Prinzipien veranschaulichen. Die speziellen Merkmale zur Ausgestaltung der vorliegenden Offenbarung, wie sie hierin offenbart sind, einschließlich von zum Beispiel bestimmten Abmessungen, Ausrichtungen, Positionen und Formen werden zum Teil durch die Bedingungen und Umstände der speziell angestrebten Anwendung und Verwendung bestimmt werden.
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Ausführliche Beschreibung
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Im Folgenden wird nun ausführlich auf verschiedene Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung Bezug genommen, die beispielhaft in den beigefügten Figuren gezeigt und nachstehend beschrieben sind. Obwohl die Offenbarung anhand von beispielhaft angegebenen Ausführungsformen beschrieben wird, soll verstanden werden, dass die vorliegende Beschreibung die Offenbarung nicht auf diese beispielhaft angegebenen Ausführungsformen einschränken soll. Vielmehr soll die Offenbarung nicht nur die beispielhaft angegebenen Ausführungsformen, sondern auch verschiedene Alternativen, Modifikationen, Äquivalente und weitere Ausführungsformen abdecken, die im eigentlichen Sinn und Umfang der Offenbarung, wie sie in den beigefügten Ansprüchen definiert ist, enthalten sein können.
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Auf die ausführliche Erläuterung bekannter Zusammenhänge und Funktionen in der Beschreibung der vorliegenden Offenbarung wird verzichtet, wenn davon ausgegangen werden kann, dass dies die Kernaussage der Offenbarung nur unnötig verschleiern würde. Der Begriff „umfasst” oder „enthält” bzw. „weist auf” gibt an, dass, solange nichts anderes angegeben ist, weitere Bestandteile enthalten sein können.
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Eine Zusammensetzung für ein Polyamid-Verbundharz für einen Kraftstoffeinfüllstutzen gemäß der vorliegenden Offenbarung kann 41 bis 77 Gew.-% Polyamid 6; 5 bis 15 Gew.-% eines auf m-Xylylendiamin (MXD) basierenden, modifizierten Nylons; 14 bis 30 Gew.-% eines mit einem Maleinsäureanhydrid gepfropften Ethylen-Octen-Copolymers, eines mit einem Maleinsäureanhydrid gepfropften Ethylen-Propylen-Dien-Monomers oder einer Mischung davon; und 3 bis 10 Gew.-% einer Tonmischung enthalten.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung kann das Polyamid 6 als Nylon 6, das ein Diamin und eine Dicarbonsäure enthält, ausgezeichnete Barrierefunktionen von 5 g mm/m2/Tag gegen Benzin und ausgezeichnete mechanische Eigenschaften, eine hervorragende chemische Beständigkeit und Wärmebeständigkeit besitzen. Daneben kann das Polyamid 6 in einer Menge von 41 bis 77 Gew.-% in der Zusammensetzung für ein Polyamid-Verbundharz für einen Kraftstoffeinfüllstutzen gemäß der vorliegenden Offenbarung enthalten sein. Wenn der Anteil an Polyamid 6 kleiner als 41 Gew.-% ist, können die chemische Beständigkeit, die Wärmebeständigkeit und die Barrierefunktionen gegen Kraftstoffe abnehmen. Wenn der Anteil an Polyamid 6 größer als 77 Gew.-% ist, können sich die Schlagfestigkeit bei niedrigen Temperaturen und die Eigenschaften zum Blasformen verschlechtern.
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Dem Polyamid 6 kann zudem ein auf Maleinsäure basierendes Harz oder ein auf einem Epoxid basierendes Harz zugesetzt sein, um das Molekulargewicht des Polyamids 6 zu erhöhen, und als Polyamid 6 der vorliegenden Offenbarung kann ein Polyamid 6 mit einer RV (relativen Viskosität) von 2,70 oder mehr in einer Schwefelsäurelösung verwendet werden. Da sich Probleme hinsichtlich der Verflüssigbarkeit eines Blasrohlings bzw. Vorformlings ergeben, wenn beim Blasformen mittels Extrusion eine erhöhte Verflüssigbarkeit mit einer RV von 2,70 vorliegt, kann das Blasformen nicht durchführbar sein, sodass das auf Maleinsäure basierende Harz oder das auf einem Epoxid basierende Harz zugegeben werden kann, um das Molekulargewicht des Polyamids zu erhöhen. Das zugegebene Harz kann das Molekulargewicht über eine funktionelle -NH-Gruppe am Endes des Polyamids und die Reaktionen mit dem auf einem Epoxid basierenden Harz oder dem auf Maleinsäure basierenden Harz während der Extrusion steuern. Um das Molekulargewicht zu erhöhen, ist das auf Maleinsäure basierende Harz oder das auf einem Epoxid basierende Harz bevorzugt in einer Menge von 0,01 bis 15 Gew.-% im Polyamid 6 enthalten. Als Polyamid 6 können das von der Firma EMS hergestellte Grivoly BRZ 350 oder das von der Firma Rhodia hergestellte Technyl C544 verwendet werden. Daneben kann das Polyamid 6 teilweise ein auf einem Aromaten basierendes Nylon mit ausgezeichneten Barrierefunktionen enthalten. Um die Barrierefunktionen zu erhöhen, kann das auf einem Aromaten basierende Nylon in einer Menge von 0,01 bis 15 Gew.-% in dem Polyamid 6 enthalten sein.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung kann das auf m-Xylylendiamin (MXD) basierende, modifizierte Nylon ein Material sein, das eine Dispersionsschicht bildet, und ein modifiziertes Nylon mit einem MI (Modifikationsindex) von 0,5 bei 275°C sein. Das auf m-Xylylendiamin (MXD) basierende, modifizierte Nylon kann, wenn es mit dem Polyamid vermischt ist, eine laminare bzw. flächige Dispersionsschicht bilden, wodurch es ausgezeichnete Barrierefunktionen gegen Gase bereitstellt. Da sich die Dispersionsschicht entsprechend der bei der Formgebung herrschenden Temperatur empfindlich verändern kann, kann es notwendig sein, die Temperatur während des Formgebens auf 275°C oder niedriger zu halten. Das auf m-Xylylendiamin basierende, modifizierte Nylon kann eines oder mehrere sein, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus m-Xylylendiamin-6-Nylon, aromatischem Nylon und amorphem Nylon. Das auf m-Xylylendiamin (MXD) basierende, modifizierte Nylon kann daneben in einer Menge von 5 bis 15 Gew.-% in der Zusammensetzung für ein Polyamid-Verbundharz für einen Kraftstoffeinfüllstutzen enthalten sein. Wenn der Anteil des auf m-Xylylendiamin (MXD) basierenden, modifizierten Nylons kleiner 5 Gew.-% ist, kann sich insbesondere die laminare Struktur, die zur Erhöhung der Barrierefunktionen gegen Gase wie Benzin und eine Kraftstoffmischung, die Benzin und Alkohol enthält, dient, nur schlecht ausbilden, sodass die Barrierefunktionen gegen Gase weniger gut ausgeprägt sind. Wenn der Anteil an auf m-Xylylendiamin (MXD) basierendem, modifiziertem Nylon größer als 15 Gew.-% ist, können sich die mechanischen Eigenschaften verschlechtern.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung kann die Zusammensetzung für ein Polyamid-Verbundharz für einen Kraftstoffeinfüllstutzen ein mit einem Maleinsäureanhydrid gepfropftes Ethylen-Octen-Copolymer, ein mit einem Maleinsäureanhydrid gepfropftes Ethylen-Propylen-Dien-Monomer oder eine Mischung davon enthalten. Das mit einem Maleinsäureanhydrid gepfropfte Ethylen-Octen-Copolymer, das mit einem Maleinsäureanhydrid gepfropfte Ethylen-Propylen-Dien-Monomer oder die Mischung davon ist eine Art thermoplastisches Kautschuk-Elastomer (thermoplastisches Olefin: TPO). Genauer gesagt, kann der thermoplastische, elastische Körper zugesetzt werden, um durch eine Reaktion mit einer Kette des Polyamids 6 die Dispergierbarkeit zu erhöhen. Da die Porengröße aufgrund der größeren Dispersionskraft des thermoplastischen, elastischen Körpers zudem im Vergleich zu einem herkömmlichen Ethylen-Propylen-Dien-Monomer (EPDM) abnehmen kann, kann die Schlagfestigkeit nur dann gewährleistet werden, wenn nur eine kleine Menge des thermoplastischen, elastischen Körpers zugesetzt wird. Auch wird die laminare Struktur, die die Permeation der Gase blockiert, nicht gestört.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung kann das mit einem Maleinsäureanhydrid gepfropfte Ethylen-Octen-Copolymer, das mit einem Maleinsäureanhydrid gepfropfte Ethylen-Propylen-Dien-Monomer oder die Mischung davon mit Hilfe eines Doppelschneckenextruders verteilt bzw. dispergiert werden, sodass es in einer Größenordnung von 1 bis 10 μm vorliegt. Daneben kann das mit einem Maleinsäureanhydrid gepfropfte Ethylen-Octen-Copolymer, das mit einem Maleinsäureanhydrid gepfropfte Ethylen-Propylen-Dien-Monomer oder die Mischung davon in einer Menge von 14 bis 30 Gew.-% in der Zusammensetzung für ein Polyamid-Verbundharz für einen Kraftstoffeinfüllstutzen enthalten sein. Wenn der Anteil des mit einem Maleinsäureanhydrid gepfropften Ethylen-Octen-Copolymers, des mit einem Maleinsäureanhydrid gepfropften Ethylen-Propylen-Dien-Monomers oder der Mischung davon kleiner als 14 Gew.-% ist, kann insbesondere die Schlagfestigkeit bei niedrigen Temperaturen wenig wirksam sein. Wenn der Anteil des mit einem Maleinsäureanhydrid gepfropften Ethylen-Octen-Copolymers, des mit einem Maleinsäureanhydrid gepfropften Ethylen-Propylen-Dien-Monomers oder der Mischung davon größer als 30 Gew.-% ist, können die einen Schlag bzw. Stoß abfedernden Eigenschaften schlechter werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung ist die Tonmischung ein anorganisches Füllmaterial, das die Barrierefunktionen einer Harzmatrix gegen Gase verstärken soll. Die Tonmischung kann aus Mikropartikeln mit einer Größe von 0,1 bis 10 nm bestehen. Die Tonmischung kann eine Tonmischung sein, in der zwei oder mehrere Tonarten, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus tafeligem Montmorillonit, Hectorit, Saponit und Vermiculit, miteinander vermischt und zur räumlichen Fixierung vorbehandelt sind. Die zur räumlichen Fixierung vorbehandelte Tonmischung kann zubereitet werden, indem sie nach dem Mischen von zwei oder mehr Tonarten in einem Reaktionsgefäß zur Zubereitung des Tons mit einem organischen Material vorbehandelt wird. Das organische Material kann eine funktionelle Gruppe aufweisen, die ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus primärem bis quartärem Ammonium, Phosphonium, Maleat, Succinat, Acrylat, Benzylwasserstoff, Dimethyldistearylammonium und Oxazolin. Die Tonmischung kann mit einer organischen Verbindung mit einer funktionellen Alkylammoniumgruppe als funktionelle Gruppe vorbehandelt werden. Da eine solche Tonmischung besser dispergierbar sein kann als eine Tonart allein, kann nur eine kleine Menge des organischen Materials zur Vorbehandlung zur räumlichen Fixierung zugegeben werden und so kann die Wärmebeständigkeit in einem nanogroßen Verbundmaterial gesteigert werden und das Problem, das während des Blasformens Gase erzeugt werden, angegangen werden.
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Die Tonmischung kann in einer Menge von 3 bis 10 Gew.-% eingesetzt werden. Wenn der Anteil der Tonmischung kleiner als 3 Gew.-% ist, kann die Wirkung als Gasbarriere eher gering sein. Wenn der Anteil der Tonmischung größer als 10 Gew.-% ist, kann die Schlagfestigkeit aufgrund einer zu schnellen Zunahme der Zugfestigkeit und der Biegefestigkeit stark abnehmen und zu einer geringeren Dehnbarkeit führen.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung kann die Zusammensetzung für ein Polyamid-Verbundharz für einen Kraftstoffeinfüllstutzen ferner 0,3 bis 1,0 Gew.-% eines Wärmestabilisators enthalten. Der Wärmestabilisator kann den Bestandteilen insbesondere eine lang anhaltende Wärmebeständigkeit verleihen und eines oder mehrere Materialien enthalten, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus Metallhalogeniden mit Metallen der Gruppe I des Periodensystems, wie beispielsweise Natriumhalogeniden, Kaliumhalogeniden und Lithiumhalogeniden, Kupferhalogeniden und Kupfer-Iod-Verbindungen. Der Wärmestabilisator kann zudem eine oder mehrere Verbindungen sein, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus (sterisch) gehinderten Phenolen, Hydrochinonen und aromatischen Aminen.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung kann die Zusammensetzung für ein Polyamid-Verbundharz für einen Kraftstoffeinfüllstutzen ferner zudem – in einer Menge von 0,3 bis 1,0 Gew.-% – eines oder mehrere Materialien enthalten, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus Stearinsäure, Stearylalkohol und Stearamid. Das eine oder die mehreren Materialien, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus Stearinsäure, Stearylalkohol und Stearamid, können als intern wirkendes Schmiermittel dazu dienen, ein gleichmäßiges Fließen während des Spritzgießens zu gewährleisten.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung kann die Zusammensetzung für ein Polyamid-Verbundharz für einen Kraftstoffeinfüllstutzen ferner 0,3 bis 1,0 Gew.-% eines Verdickungsmittels enthalten. Das Verdickungsmittel kann eine Viskosität bereitstellen, die zum Blasformen geeignet ist und dazu die Viskosität von Nylon bei der Extrusionstemperatur erhöhen. Das Verdickungsmittel kann eines oder mehrere sein, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus Vinyl-, Epoxid-, Methacryloxy-, Amino-, Mercapto-, Acryloxy-, Isocyanat-, Styryl- und Alkoxy-Oligomeren. Wenn der Anteil des Verdickungsmittels kleiner als 0,3 Gew.-% ist, kann die Viskosität nicht erhöht werden. Wenn der Anteil des Verdickungsmittels größer als 1,0 Gew.-% ist, können sich die zum Blasformen erforderlichen Eigenschaften verschlechtern.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung kann die Zusammensetzung für ein Polyamid-Verbundharz für einen Kraftstoffeinfüllstutzen des Weiteren 0,1 bis 1,0 Gew.-% eines Füllmaterials enthalten. Das Füllmaterial kann eine Grundmischung von Ruß (Carbon Black) oder dergleichen sein.
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Die Zusammensetzung für ein Polyamid-Verbundharz für einen Kraftstoffeinfüllstutzen gemäß der vorliegenden Offenbarung kann entsprechend leicht zu einem Verbundharz für einen Kraftstoffeinfüllstutzen blasgeformt werden, ausgezeichnete mechanische Eigenschaften, d. h. eine ausgezeichnete Schlagfestigkeit bei niedrigen Temperaturen und eine ausgezeichnete Zugfestigkeit, besitzen und die Barrierefunktionen gegen Gase wie Benzin und gegen eine Kraftstoffmischung, die Benzin und Alkohol enthält, in hohem Maße verbessern, wenn ein auf m-Xylylendiamin (MXD) basierendes, modifiziertes Nylon sowie eine Tonmischung zu dem Polyamid 6 zugegeben werden.
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Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Offenbarung und sollen diese in keiner Weise einschränken.
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Zubereitungsbeispiel: Zubereitung der zur räumlichen Fixierung vorbehandelten Tonmischung
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Montmorillonit und Hectorit wurden in einem Gewichtsverhältnis von 1:1 miteinander vermischt, um eine Tonmischung herzustellen. Anschließend wurde primäres Ammonium, das eine Alkylgruppe aufweist, in das die Tonmischung enthaltende Reaktionsbad gegeben und die Reaktion ausgelöst. Hierbei wurde die vorbehandelte Tonmischung hergestellt.
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Beispiele 1 bis 3 und Vergleichsbeispiele 1 bis 9
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Um das jeweilige Polyamid-Verbundmaterial für die Beispiele 1 bis 3 und die Vergleichsbeispiele 1 bis 9 herzustellen, wurden die in der Tabelle 1 unten angegebenen Zutaten, wie in der Tabelle angegeben ist, miteinander vermischt und anschließend mit einem Doppelschneckenextruder extrudiert. Ein Harz, ein thermoplastisches Kautschuk-Elastomer (thermoplastisches Olefin: TPO), ein Wärmestabilisator, ein Schmiermittel und ein Verdickungsmittel wurden in die Hauptleitung eingebracht und ein gemäß dem Zubereitungsbeispiel zur räumlichen Fixierung vorbehandelter Ton wurde durch eine Nebenleitung eingebracht. Da die Tonmischung koagulieren kann, wenn sie durch die Hauptleitung eingebracht wird, ist die Verwendung einer Nebenleitung oder eines Sprühverfahrens bevorzugt. Um die Dispergierbarkeit zu verbessern, kann eine Extruderschnecke mit einer Knetfunktion mit chaotischen Bewegungen eingesetzt werden. Daneben ist bevorzugt, die Extrusionstemperatur während des Knetens auf 275°C oder weniger zu halten. Wenn die Extrusionstemperatur größer als 275°C ist, werden die Bereiche jeweils zu klein und die Barrierefunktionen können abnehmen. Mit Hilfe einer Schneideinrichtung wurde das geknetete Polyamid-Verbundmaterial zu Pellets ausgeformt und anschließend mit Hilfe einer Trocknungseinrichtung mit Befeuchter getrocknet.
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Versuchsbeispiel 1
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Um die Eigenschaften, die Verarbeitbarkeit, die Barrierefunktionen gegen Gase usw. der geformten Produkte, die unter Verwenden der Polyamid-Verbundharze gemäß den Beispielen 1 bis 3 und den Vergleichsbeispielen 1 bis 9 hergestellt wurden, zu untersuchen, wurden die nachstehend angegebenen Aspekte gemessen und die Ergebnisse sind in den Tabellen 2 und 3 unten angegeben und in den 1 und 2 gezeigt.
- (1) Zugfestigkeit (MPa): wurde mit 50 mm/min gemäß ASTM D638 gemessen.
- (2) Biegemodul (MPa): wurde mit 3 mm/min gemäß ASTM D790 gemessen.
- (3) IZOD-Schlagfestigkeit (kJ/m2): wurde bei einer niedrigen Temperatur (–30°C) und mit einer Einkerbung von ¼ Zoll gemäß ASTM D256 gemessen.
- (4) Temperatur (°C), bei der eine Wärmeumwandlung erfolgt: wurde gemessen, indem – gemäß ASTM D648 – ein Druck von 0,45 MPa auf die Oberfläche aufgebracht wurde.
- (5) Beurteilung des Biegeverhaltens: wurde durch 10-maliges Vor- und Zurückbiegen in einer Biegeeinrichtung gemessen.
- (6) Beurteilung eines Falls bei niedrigen Temperaturen: Die Erzeugung von Rissen wurde mittels eines freien Falls aus einer Höhe von einem Meter innerhalb von 30 Sekunden nach einer dreistündigen Aufbewahrung bei einer niedrigen Temperatur von –40°C gemessen.
- (7) Beurteilung der Barrierefunktionen: eine Probe mit einer konstanten Dicke wurde in einen Kraftstoffbehälter eingebracht und gemäß SAE J2665 wurde bei 60°C die Änderung des Gewichts des Kraftstoffs über die Zeit gemessen.
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Wie in den Tabellen 2 und 3 gezeigt ist, kann bestätigt werden, dass das Vergleichsbeispiel 1, welches den Ethylen-Octen-Copolymer-Kautschuk enthält, mit annähernd 130 kJ/m2 die geringste Schlagfestigkeit bei niedrigen Temperaturen besitzt. Daneben kann bestätigt werden, dass bei den Vergleichsbeispielen 2 bis 4, welche als Ton nur Montmorillonit enthalten, insbesondere die Schlagfestigkeit bei niedrigen Temperaturen und die Zugfestigkeit gering sind. Da der Montmorillonitton selektiv in der Nylonmatrix dispergiert ist, kann entsprechend bestätigt werden, dass das Biegeverhalten und die Barrierefunktionen gegen Gase nur schwach ausgeprägt sind.
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Zudem kann bestätigt werden, dass bei den Vergleichsbeispielen 5 und 6, die Polyamid 6 und MXD 6 enthalten, denen jedoch keine zur räumlichen Fixierung vorbehandelte Tonmischung zugegeben wurde, insbesondere die Schlagfestigkeit und die Temperatur, bei der eine Wärmeumwandlung erfolgt, deutlich geringer sind.
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Des Weiteren kann bestätigt werden, dass bei Vergleichsbeispiel 7, das eine nur geringe Menge an MXD 6 enthält, und bei den Vergleichsbeispielen 8 und 9, die eine große Menge an MXD 6 enthalten, zwar die Zugfestigkeit und das Biegemodul relativ gut ausgeprägt sind, die Werte für die Schlagfestigkeit und die Temperatur, bei der eine Wärmeumformung erfolgt, jedoch ebenso schlecht sind wie bei den Vergleichsbeispielen 5 und 6.
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Im Gegensatz dazu kann bestätigt werden, dass bei den Beispielen 1 bis 3, die Polyamid 6, MXD 6, den mit einem Maleinsäureanhydrid gepfropften Ethylen-Octen-Copolymer-Kautschuk und die Tonmischung enthalten, das Blasformen auf einfache Weise durchgeführt werden kann, insbesondere die Zugfestigkeit und die Schlagfestigkeit bei niedrigen Temperaturen stark verbessert wurden und das Biegemodul und die Temperatur, bei der eine Wärmeumwandlung erfolgt, den bislang bekannten Werten ähneln. Daneben kann bestätigt werden, dass die Barrierefunktionen gegen Gase jeweils ausgezeichnet sind, wenn ein Verfahren verwendet wird, bei dem eine Tonmischung gleichmäßig in Kautschuk und Nylon dispergiert wird.
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Die 1 zeigt die Aufnahme des gemäß Beispiel 1 zubereiteten Polyamid-Verbundharzes unter einem Transmissionselektronenmikroskop (TEM). Wie in der 1 gezeigt ist, kann bestätigt werden, dass die zur räumlichen Fixierung vorbehandelte Tonmischung in dem Polyamidharz dispergiert ist.
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Die 2 zeigt die Aufnahme des gemäß dem Vergleichsbeispiel 1 zubereiteten Polyamid-Verbundharzes unter einem Rasterelektronenmikroksop (REM). Wie in der 2 gezeigt ist, kann bestätigt werden, dass das MXD6 gleichmäßig in dem mit einem Maleinsäureanhydrid gepfropften Ethylen-Octen-Copolymer-Kautschuk verteilt ist.
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Versuchsbeispiel 2
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Um den Permeationsgrad bei den geformten Produkte, die unter Verwenden der gemäß den Beispielen 2 und 3 und gemäß dem Vergleichsbeispiel 1 zubereiteten Polyamid-Verbundharze hergestellt wurden, zu untersuchen, wurde der Permeationsgrad des restlichen Kraftstoffs gemäß SAE J2665 nach dem Einspritzen des Kraftstoffs E10 in einer 60°C warmen Kammer gemessen. Die Ergebnisse sind in der 3 zusammengefasst. Der Permeationsgrad des restlichen Kraftstoff gemäß SAE J2665 kann aus der folgenden Gleichung berechnet werden. Permeabilität = (Gewichtsverlust)(Schichtdicke) / (Fläche der Schicht)(Daher, über die der Gewichtsverhust erfolgt)
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Das heißt, dass der Permeationsgrad des restlichen Kraftstoffs dem Gewichtsverlust [%] proportional ist.
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Die 3 zeigt Graphen, die die Permeationsgrade des restlichen Kraftstoffs bei den geformten Produkten, die unter Verwenden der in den Beispielen 2 und 3 und im Vergleichsbeispiel 1 zubereiteten Polyamid-Verbundharzen hergestellt wurden, zeigen. Wie in der 3 gezeigt ist, kann bestätigt werden, dass sich der Permeationsgrad des restlichen Kraftstoffs in den Beispielen 2 und 3 im Vergleich zum Vergleichsbeispiel 1 deutlich verbessert hat. Dementsprechend kann bestätigt werden, dass durch die Zugabe von MXD 6, einem mit einem Maleinsäureanhydrid gepfropften Ethylen-Octen-Copolymer-Kautschuk und einer Tonmischung zum Polyamid 6 eine gleichmäßige Schicht mit einer laminaren Struktur ausgebildet wird, sodass der Permeationsgrad des restlichen Kraftstoffs ebenfalls verbessert wird.
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Durch die Zugabe von mit m-Xylylendiamin (MXD) basiertem, modifiziertem Nylon und einer Tonmischung zum Polyamid 6 kann entsprechend bestätigt werden, dass die gemäß den Beispielen 1 bis 3 zubereiteten Zusammensetzungen für ein Polyamid-Verbundharz auf einfache Weise zu einem Verbundharz für einen Kraftstoffeinfüllstutzen blasgeformt werden können und ausgezeichnete mechanische Eigenschaften, d. h. eine ausgezeichnete Schlagfestigkeit bei niedrigen Temperaturen und eine ausgezeichnete Zugfestigkeit besitzen können, und stark verbesserte Barrierefunktionen gegen Gase zeigen können.
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Die Zusammensetzung für ein Polyamid-Verbundharz für einen Kraftstoffeinfüllstutzen gemäß der vorliegenden Offenbarung kann auf einfache Weise zu einem Verbundharz für einen Kraftstoffeinfüllstutzen blasgeformt werden, ausgezeichnete mechanische Eigenschaften, d. h. eine ausgezeichnete Schlagfestigkeit bei niedrigen Temperaturen und eine ausgezeichnete Zugfestigkeit besitzen, und viel bessere Barrierefunktionen gegen Gase wie Benzin und eine Kraftstoffmischung, die Benzin und Alkohol enthält, zeigen.
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Die Effekte der vorliegenden Offenbarung sind nicht auf die vorstehend beschriebenen Effekte eingeschränkt. Es soll verstanden werden, dass die Effekte der vorliegenden Offenbarung alle Effekte einschließen, die aus der folgenden Beschreibung abgeleitet werden können.
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Die Offenbarung wurde anhand bevorzugter Ausführungsformen ausführlich beschrieben. Ein Fachmann wird jedoch erkennen, dass an diesen Ausführungsformen Änderungen vorgenommen werden können, ohne damit von den Grundprinzipien und dem eigentlichen Sinn der Offenbarung, deren Umfang in den beigefügten Ansprüchen und deren Äquivalenten definiert ist, abzuweichen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- KR 1002050 [0006]
- KR 2011-0012430 [0007]
- KR 2006-0120548 [0009]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- ASTM D638 [0052]
- ASTM D790 [0052]
- ASTM D256 [0052]
- ASTM D648 [0052]
- SAE J2665 [0052]
- SAE J2665 [0059]
- SAE J2665 [0059]