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Die Erfindung betrifft eine verschließbare Ausgießeinrichtung zur Anbringung an einer Folienverpackung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Verschließbare Ausgießeinrichtung zur Anbringung an Folienverpackungen, insbesondere an Schlauchbeuteln, sind aus dem Stand der Technik bekannt. Beispielsweise die
DE 69920726 T2 beschreibt eine solche verschließbare Ausgießeinrichtung. Grundgedanke dieser Ausgießeinrichtungen im Allgemeinen ist es, dass an der Folienverpackung, beispielsweise der Folie des Schlauchbeutels, ein Konsolenteil angebracht, beispielsweise aufgeschweißt wird. Das Konsolenteil selber weist dazu einen Befestigungsflansch auf, der mit der Folienverpackung gas- und/oder flüssigkeitsdicht verbunden wird. An dem Konsolenteil ist weiterhin eine Ausgießöffnung vorhanden, durch die das Verpackungsgut aus der Folienverpackung entnommen werden kann. Zum anderen gehört zu gattungsgemäßen Ausgießeinrichtungen charakteristisch ein Deckel, mit dem das Konsolenteil verschlossen werden kann. Eine solche verschließbare Ausgießeinrichtung ist beispielsweise aus der
DE 69920726 T2 bekannt. Diese Druckschrift offenbart eine Ausgießeinrichtung, bei der die Folienverpackung selbst zunächst keine Ausnehmung aufweist, durch die das Verpackungsgut aus der Folienverpackung entnommen werden kann. Stattdessen beschreibt diese Druckschrift eine Trenneinrichtung, die durch Öffnen des Deckels betätigbar ist. Aufgabe der Trenneinrichtung ist es, die Folienverpackung im Bereich der Ausgießöffnung des Konsolenteils beim ersten Öffnen des Deckels zu durchtrennen, sodass anschließend das Verpackungsgut durch die Ausnehmung in der dadurch entstandenen Ausnehmung und durch die dahinterliegende Ausgießöffnung des Konsolenteils aus der Folienverpackung entnommen werden kann. Die genaue Funktion der Trenneinrichtung kann insbesondere der
DE 69920726 T2 entnommen werden und gehört ohne Weiteres zum vorbekannten Stand der Technik.
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Die gattungsgemäße Ausgießeinrichtung ist weiterhin durch ein Einweg-Entgasungsventil charakterisiert, durch das Gas aus der verschlossenen Folienverpackung entweichen kann, wobei das Einweg-Entgasungsventil zugleich das Eindringen von Gas in der Gegenrichtung in die geschlossene Folienverpackung im Wesentlichen ausschließt. Diese Art von Einweg-Entgasungsventilen ist erforderlich, wenn Nahrungsmittel in der Folienverpackung verpackt werden sollen, die von sich aus Gas abgeben. Würde die Folienverpackung, wie ansonsten in der Nahrungsmittelindustrie üblich, hermetisch abgedichtet sein, so würde sich das in der Verpackung bildende Gas in der Verpackung sammeln und die Folienverpackung im Laufe der Zeit zunehmend aufwölben. Letztendlich könnte der durch das entstehende Gas in der Folienverpackung auch ein so hoher Überdruck entstehen, dass die Verpackung dadurch zerstört werden würde. Um solche unerwünschten Effekte zu vermeiden sind Einweg-Entgasungsventile bekannt, die das in der Folienverpackung entstehende Gas aus der Folienverpackung entweichen lassen können und zugleich das Eindringen von Gas in die Gegenrichtung verhindern.
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Aus der
US 5,515,994 und der
US 3,799,427 sind solche Einweg-Entgasungsventile bekannt, die in der Folienverpackung entstehende Gase entweichen lassen können. Die dort Einweg-Entgasungsventile werden an der Folienverpackung selbst angebracht. Aus der
EP 1 334 917 D1 ist außerdem eine Ausgießeinrichtung bekannt, die selbst ein Einweg-Entgasungsventil umfasst. Das Einweg-Entgasungsventil ist gemäß dieser Druckschrift in den Deckel der Ausgießeinrichtung integriert. Diese Integration des Einweg-Entgasungsventils in den Deckel der Ausgießeinrichtung hat sich aber nicht durchgesetzt. Denn diese Art von Ausgießeinrichtungen funktioniert nur dann problemlos, wenn der ungeöffnete Deckel und das Konsolenteil bis zum ersten Öffnen absolut gasdicht miteinander verbunden sind. Diese gasdichte Verbindung des Deckels mit dem Konsolenteil ist jedoch technisch schwierig zu realisieren, da die beim Öffnen des Deckels, beispielsweise durch Auf-/Abdrehen des Deckels von einem Gewinde des Konsolenteils, die vom Benutzer aufzubringenden Kräfte nicht sehr groß sein dürfen. Eine stoffschlüssige Verbindung von Deckel und Konsolenteil, durch die eine absolute Gasdichtigkeit realisiert werden könnte, ist somit in den meisten Fällen nicht möglich. Stattdessen ist die Anbringung entsprechender Dichtmittel, beispielsweise Dichtfolien zwischen Deckel und Konsolenteil erforderlich, deren Dichtqualität jedoch nur eine begrenzte Haltbarkeit erlaubt.
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An welcher Art von Folienverpackung die erfindungsgemäße Ausgießeinrichtung mit Einweg-Entgasungsventil befestigt wird, ist grundsätzlich beliebig. Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist die Folienverpackung in der Art eines Schlauchbeutels ausgebildet, wie sie insbesondere auch zur Verpackung von Kaffeebohnen weit verbreitet sind.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine neue verschließbare Ausgießeinrichtung vorzuschlagen, die die Nachteile des vorbekannten Standes der Technik vermeidet.
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Diese Aufgabe wird durch eine Ausgießeinrichtung nach der Lehre des Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Ausgießeinrichtung wird dadurch charakterisiert, dass das Einweg-Entgasungsventil am Konsolenteil angeordnet ist. Die Anbringung des Entgasungsventils am Konsolenteil hat dabei den signifikanten Vorteil, dass die gasdichte Hülle der Folienverpackung nicht mehr durch den Übergang zwischen Konsolenteil und Deckel verläuft. Stattdessen kann die Dichthülle ausgehend von der Folienverpackung selbst in das Konsolenteil übergehen, das ohnehin gas- bzw. flüssigkeitsdicht mit der Folienverpackung zu verbinden ist. Die separate Anbringung des Einweg-Entgasungsventils kann durch die Anbringung des Entgasungsventils am Konsolenteil eingespart werden. Stattdessen wird das Konsolenteil an der Folienverpackung befestigt, beispielsweise angeschweißt und dadurch unweit des in das Konsolenteil integrierte Einweg-Entgasungsventils in einer Weise mit der Folienverpackung verbunden, dass das in der geschlossenen Folienverpackung entstehende Gas entweichen kann und das Eindringen von Gas durch das Entgasungsventil in die Richtung ausgeschlossen ist.
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In welcher Weise das Einweg-Entgasungsventil mit dem Konsolenteil verbunden ist, ist grundsätzlich beliebig. Eine besonders hohe Dichtqualität ergibt sich, wenn das Einweg-Entgasungsventil stoffschlüssig mit dem Konsolenteil verbunden ist. Durch entsprechende Materialwahl kann eine sehr hohe Abdichtung der stoffschlüssigen Verbindung zwischen Entgasungsventil einerseits und Konsolenteil andererseits realisiert werden. Um die stoffschlüssige Verbindung zwischen Einweg-Entgasungsventil und Konsolenteil in einfacher Weise herzustellen, ist es besonders vorteilhaft, wenn das Einweg-Entgasungsventil im Rahmen eines Spritzgußverfahrens an dem Konsolenteil angespritzt wird. Das ist insbesondere auch deshalb vorteilhaft, da die Konsolenteile selbst üblicherweise durch Spritzguß urgeformt werden, sodass die Anbringung des Einweg-Entgasungsventils keinen zusätzlichen Herstellungsschritt erfordert.
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Weiterhin ist es besonders vorteilhaft, wenn korrespondierend zum Einweg-Entgasungsventil zumindest eine Öffnung in der Folienverpackung vorgesehen ist. Durch diese Öffnung kann dann das in der Folienverpackung entstehende Gas aus der Folienverpackung aus zum Einweg-Entgasungsventil strömen und durch das Einweg-Entgasungsventil aus der Folienverpackung entweichen. Die Öffnung in der Folienverpackung wird dabei durch eine ringförmige Verbindung zwischen Folienverpackung und Flansch nach außen hin abgedichtet. Diese Abdichtung kann beispielsweise durch Aufschweißen des Konsolenteils auf der Folie der Folienverpackung in einfacher Weise realisiert werden.
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Für die Anbringung des Einweg-Entgasungsventils am Konsolenteil gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass das Einweg-Entgasungsventil am Flansch des Konsolenteils angebracht ist. Diese Art der Anbringung ist besonders einfach zu realisieren, da der Flansch des Konsolenteils ohnehin gas- und/oder flüssigkeitsdicht mit der Folienverpackung verbunden werden muss. Durch die Integration des Einweg-Entgasungsventils an dem Flansch wird also kein zusätzlicher Aufwand für die gasdichte Befestigung des Entgasungsventils an der Folienverpackung benötigt.
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Ist das Einweg-Entgasungsventil am Flansch des Konsolenteils angebracht kann zum Schutz des Einweg-Entgasungsventil eine Abdeckung mit einer Ausnehmung am Konsolenteil vorgesehen werden. Das Einweg-Entgasungsventil wird unter dieser Abdeckung angeordnet und ist dadurch nach außen wirksam geschützt.
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Alternativ zur Anbringung des Einweg-Entgasungsventils am Flansch des Konsolenteils kann das Einweg-Entgasungsventil auch in der Öffnung des Konsolenteils angeordnet werden. Diese Anbringung des Entgasungsventils in der Öffnung des Konsolenteils hat den Vorteil, dass das Einweg-Entgasungsventil bei zunächst geschlossenem Deckel nach außen hin geschützt ist und zudem nicht sichtbar wird. Erst nach Öffnen der Folienverpackung durch Abnehmen des Deckels vom Konsolenteil wird das Einweg-Entgasungsventil sichtbar und kann dann mit geeigneten Mitteln aus der Öffnung des Konsolenteils entfernt werden. Um eine gasdichte Verbindung des Deckels mit dem Konsolenteil zu vermeiden, ist es besonders vorteilhaft, wenn das Einweg-Entgasungsventil die Öffnung des Konsolenteils vollständig verschließt, sodass vor der Entfernung des Einweg-Entgasungsventils kein Gas von außen durch die Öffnung des Konsolenteils in das Innere der Folienverpackung eindringen kann.
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Um die händische Entfernung des Einweg-Entgasungsventils aus der Öffnung des Konsolenteils durch den Benutzer unnötig zu machen, kann am Deckel und/oder am Konsolenteil eine Trenneinrichtung vorgesehen werden, die durch Öffnung des Deckels betätigt wird. Sobald dann der Deckel vom Benutzer geöffnet wird, wird das Einweg-Entgasungsventil durch die Trenneinrichtung aus der Öffnung des Konsolenteils heraus getrennt, sodass das Verpackungsgut durch die Ausgießöffnung des Konsolenteils entnommen werden kann.
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Je nach Art der Anbringung des Konsolenteils an der Folienverpackung kann das Einweg-Entgasungsventil entweder an der Außenseite der Folienverpackung oder an der Innenseite der Folienverpackung angebracht sein. Die Anbringung an der Außenseite der Folienverpackung hat dabei den Vorteil, dass diese Art der Anbringung ein besonders einfaches Handling bei der Befestigung des Konsolenteils mit dem Einweg-Entgasungsventil bei der Herstellung der Folienverpackung erlaubt.
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Die Anbringung des Einweg-Entgasungsventils an der Innenseite der Folienverpackung hat den Vorteil, dass das Einweg-Entgasungsventil von außen im Wesentlichen nicht sichtbar ist und außerdem durch die Folienverpackung nach außen hin geschützt wird.
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Mehrere Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt und werden nachfolgend beispielhaft erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Ausgießeinrichtung vor dem Öffnen der Folienverpackung im Querschnitt;
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2 die Ausgießeinrichtung gemäß 1 nach Öffnen der Folienverpackung im Querschnitt;
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3 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Ausgießeinrichtung vor dem Öffnen der Folienverpackung im Querschnitt.
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1 zeigt eine wiederverschließbare Ausgießeinrichtung 01 zur Anbringung an einer Folienverpackung 02 im Querschnitt. Im von der Folienverpackung 02 und der Ausgießeinrichtung 01 zunächst gasdicht umschlossenen Innenraum 26 kann ein Verpackungsgut verpackt werden, dass während der Lagerung der verschlossenen Folienverpackung 02 Gas bildet. Insbesondere können im Innenraum 26 Kaffeebohnen verpackt werden, die während der Lagerung Kohlendioxid bilden.
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Die Ausgießeinrichtung 01 umfasst ein Konsolenteil 03 und einen Deckel 04. Das Konsolenteil 03 wird mittels einer kreisringförmigen Schweißnaht 27 gasdicht mit der Folienverpackung 02 verbunden. In der Mitte der kreisringförmigen Schweißnaht 27 weist die Folienverpackung 02 eine Ausnehmung 05 auf, über der das Konsolenteil 03 mittig angebracht wird.
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An einem Flansch 06 des Konsolenteils 03 ist mittig ein Einweg-Entgasungsventil 07 stoffschlüssig angeformt. Das Einweg-Entgasungsventil 07 weist in seiner Mitte ein semipermeables Kunststoffmaterial 08 auf, das das Entweichen von Gas aus dem Innenraum 26 ermöglicht und zugleich das Eindringen von Gas in Gegenrichtung in den Innenraum 26 ausschließt. Das semipermeable Kunststoffmaterial 08 wird bei der Herstellung des Konsolenteils mit dem gleichen Kunststoff angespritzt, sodass das Einweg-Entgasungsventil 07 in einem Arbeitsgang bei der Spritzgußherstellung des Konsolenteils 03 herstellbar ist.
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Das Einweg-Entgasungsventil
07 befindet sich nach Befestigung des Konsolenteils
03 an der Folienverpackung
02 in der Ausgießöffnung
09, durch die nach Öffnen der Ausgießeinrichtung
01 das Verpackungsgut aus dem Innenraum
26 entnommen werden kann. Dabei verschließt das Einweg-Entgasungsventil
07 die Ausgießöffnung
09 durch die stoffschlüssige Anbringung am Flansch
06 des Konsolenteils
03 zunächst vollständig. Um die Folienverpackung
02 öffnen zu können und dabei durch Drehen des Deckels
04 zugleich das Einweg-Entgasungsventil
07 aus der Ausgießöffnung
09 zu entfernen, ist an der Ausgießeinrichtung
01 eine Trenneinrichtung
10 vorgesehen, deren exakte Funktion in der
EP 1 112 943 B1 ausführlich beschrieben ist.
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2 zeigt die Ausgießeinrichtung 01 nach Öffnen der Folienverpackung 02 durch Drehen des Deckels 04. Durch dieses Drehen des Deckels 04 wird zunächst die Trenneinrichtung 10 relativ zum Flansch 06 des Konsolenteils 03 in Richtung des Innenraums 26 eingeschraubt, sodass die kreisringförmige Trennklinge 11 der Trenneinrichtung 10 die stoffschlüssige Verbindung zwischen dem Einweg-Entgasungsventil 07 und dem Flansch 06 des Konsolenteils 03 durchtrennt, sodass das Einweg-Entgasungsventil 07 in den Innenraum 26 gestoßen werden kann. Durch weiteres Drehen des Deckels 04 kann der Deckel 04 dann von der Trenneinrichtung 10 abgenommen werden, sodass die Ausgießöffnung 09 zum Innenraum 26 offen ist und das Verpackungsgut aus dem Innenraum 26 entnommen werden kann.
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3 zeigt eine zweite Ausführungsform 12 einer erfindungsgemäßen Ausgießeinrichtung, die wiederum ein Konsolenteil 13 mit einem Flansch 14 aufweist. Der Flansch 14 wird wiederum mit einer Schweißnaht 15 an einer Folienverpackung 16 befestigt, wobei die Folienverpackung 16 unterhalb des Deckels 17 zunächst keine Ausnehmung aufweist.
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In dem Flansch 14 des Konsolenteils 13 ist ein Einweg-Entgasungsventil 18 integriert. Das semipermeable Kunststoffmaterial 19 des Einweg-Entgasungsventils 18 ermöglicht wiederum eine Entgasung des Innenraums 20 der Folienverpackung 16 durch eine Ausnehmung 21 in der Folienverpackung 16 hindurch. Zum Schutz des semipermeablen Kunststoffmaterials 19 ist eine domförmige Abdeckung 22 vorgesehen, die in der Mitte eine Ausnehmung 23 aufweist.
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Zum Öffnen der Folienverpackung 16 wird, wie bereits oben beschrieben, der Deckel 17 solange eingeschraubt, bis zunächst die Trenneinrichtung 24 die Folienverpackung 16 im Bereich unterhalb der Ausgießöffnung 25 durchstoßen hat und anschließend durch weiteres Drehen des Deckels 17 dieser vom Konsolenteil 13 abgeschraubt wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 69920726 T2 [0002, 0002, 0002]
- US 5515994 [0004]
- US 3799427 [0004]
- EP 1334917 D1 [0004]
- EP 1112943 B1 [0026]