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Die
Erfindung betrifft einen Schlauchbeutel aus einer Folie mit zwei
Endbereichen, die jeweils mit einem Verschlussmittel verschlossen
sind, wobei zur Ausbildung einer Sollbruchstelle am Schlauchbeutel einer
der Endbereiche mit einer sich über einen Flächenbereich
erstreckenden Materialschwächung in der Folie versehen
ist, die durch Einwirkung eines Lasers hergestellt ist.
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Beispielsweise
Mörtel-, Schaum- und Dichtmassen werden dem Anwender in
Foliengebinden zur Verfügung gestellt, die zumindest einen Schlauchbeutel
zur Aufnahme der Masse und ein Kopfteil aufweisen, das einen Aufnahmeabschnitt
zur bereichsweisen Aufnahme eines Endbereichs des Schlauchbeutels
aufweist. Foliengebinde haben sich als Verpackung für derartige
Massen bewährt und zeichnen sich insbesondere durch ihren
gegenüber von Kartuschen geringen Materialanteil aus, der nach
dem Ausbringen der Masse entsorgt werden muss. Zudem sind Foliengebinde
einfach und kostengünstig herstellbar. Die Foliengebinde
werden in eine entsprechend ausgebildete Aufnahme einer Auspressvorrichtung
eingelegt und deren Inhalt mit der Auspressvorrichtung ausgebracht.
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Zum Öffnen
des Schlauchbeutels ist aus der
DE 92 06 256 U1 eine Kartusche mit einem
eine Austrittsöffnung aufweisenden Deckelteil bekannt,
von dem eine Aufstecheinrichtung abragt, die beim Schliessen des
Deckelteils den in der Kartusche befindliche Schlauchbeutel aufsticht.
Bei einer Beaufschlagung des gegenüberliegenden Endes des Schlauchbeutels
mit Druck wird die im Schlauchbeutel befindliche Masse durch die
Austrittsöffnung ausgebracht.
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Weiter
sind Vorrichtungen mit Aufstecheinrichtungen bekannt, bei denen
zu Beginn des Auspressvorgangs der Schlauchbeutel zu der Aufstecheinrichtung
hin verschoben und dann von dieser aufgestochen wird.
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Nachteilig
an den bekannten Lösungen ist, dass für eine optimale Öffnung
des Schlauchbeutels die Aufstecheinrichtung und der Schlauchbeutel
geometrisch aufeinander abgestimmt sein müssen. Da es sich
bei den Schlauchbeuteln um ein Massenprodukt handelt, ist eine optimal
abgestimmte Ausgestaltung des Endbereichs des Schlauchbeutels nur mit
einem sehr grossen Aufwand gewährleistet.
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Aus
der
EP 0 910 995 A2 ist
ein Schlauchbeutel aus einer Folie mit zwei, jeweils mit einem Verschlussmittel
verschlossen Endbereichen bekannt, die zur Ausbildung einer Sollbruchstelle
am Schlauchbeutel an dem mit einem Kopfteil in Anlage kommenden
Endbereich mit einer sich über einen Flächenbereich
erstreckenden Materialschwächung in der Folie versehen
ist, die durch Einwirkung eines Lasers hergestellt ist. Die Folie
des Schlauchbeutels ist in diesem Bereich geschwächt. Steigt
beim Auspressvorgang der Innendruck im Schlauchbeutel auf ein bestimmtes
Niveau, reisst die Folie im Bereich der Materialschwächung
auf und der Schlauchbeutel öffnet sich an dieser Stelle.
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Nachteilig
an der bekannten Lösung ist, dass je nach Ausgestaltung
des Kopfteils, an dem der Schlauchbeutel in Anlage kommt, die Materialschwächung
positioniert werden muss. Reisst die Folie des Schlauchbeutels unter
dem Innendruck derart, dass der Riss sich beispielsweise ausserhalb
eines Aufnahmeabschnitts des Kopfteils erstreckt, dringt während
dem Auspressvorgang Masse in die Aufnahme des Auspressgerätes,
was zu Verschmutzungen und gegebenenfalls zu einer Funktionsstörung
der Auspressvorrichtung führt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Schlauchbeutel zu schaffen, der einfach
und zuverlässig an der gewünschten Stelle öffnenbar
ist.
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Die
Aufgabe ist durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen
dargelegt.
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Gemäss
der Erfindung ist die Materialschwächung zwischen dem Verschlussmittel
und dem Bereich mit dem maximalen Umfang des Schlauchbeutels vorgesehen.
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Durch
diese Anordnung der Materialschwächung ist immer gewährleistet,
dass die Folie des Schlauchbeutels innerhalb des von einem Aufnahmeabschnitt
am Kopfteil gebildeten Aufnahmeraums reisst, in welchem der Endbereich
mit der Materialschwächung aufgenommen ist. Während
dem Auspressvorgang ist ein Austreten von der ausgebrachten Masse
in die Aufnahme der Auspressvorrichtung zuverlässig verhindert.
Aufgrund des Vorschubs des Schlauchbeutels bis an das Kopfteil liegt
dieser während dem gesamten Auspressvorgang dichtend an diesem
an.
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Unter
dem maximalen Umfang wird in diesem Zusammenhang die Hüllkurve
des Querschnitts des Schlauchbeutels verstanden. Üblicherweise weist
der Schlauchbeutel eine zylindrische Ausgestaltung mit einem kreisförmigen
Querschnitt auf.
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Der
Schlauchbeutel kann mehr als eine Komponente, z. B. bei einer mehrkomponentigen Masse,
beinhalten, welche vorteilhaft in voneinander getrennten Schlauchbeutelkammern
vorgesehen sind.
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Zur
Ausbildung eines Foliengebindes ist der Schlauchbeutel vorteilhaft
mit seinem entsprechenden Endbereich bereichsweise an einem Kopfteil festgelegt.
Vorteilhaft erfolgt die Festlegung des Schlauchbeutels über
eine Klebeverbindung, welche aussenseitig am Schlauchbeutel vorgesehen
wird und damit mit der Innenwandung des Aufnahmeabschnitts eine
vorteilhaft dichte Verbindung schafft. Bei einem Foliengebinde können
mehr als ein Schlauchbeutel an einem Kopfteil vorgesehen sein, wobei
zumindest einer der Schlauchbeutel die erfindungsgemässe
Materialschwächung aufweist.
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Vorzugsweise
ist zumindest einer der Endbereiche bereichsweise gerafft und die
Materialschwächung im gerafften Abschnitt des Endbereichs angeordnet,
womit in vorteilhafter Weise sichergestellt wird, dass der Schlauchbeutel
immer in einem dem Kopfteil zugewandt Abschnitt geöffnet
wird.
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Bevorzugt
ist der Mittelpunkt der Materialschwächung in der Mitte
zwischen dem Verschlussmittel und dem Bereich mit dem maximalen
Umfang des Schlauchbeutels vorgesehen, so dass unter Druck der Schlauchbeutel
immer dem Kopfteil zugewandt geöffnet wird und ausreichend
Raum für ein Ausweichen von ausgelenkten, von der geschaffenen Öffnung
im Schlauchbeutel abragenden Folienabschnitten zur Verfügung
steht.
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Vorzugsweise
ist eine Längsnaht zum umfänglichen Schliessen
des Schlauchbeutels vorgesehen und die Materialschwächung
ist in Bezug auf das Verschlussmittel radial gegenüberliegend
von der Längsnaht angeordnet. Im Bereich der Längsnaht weist
der Schlauchbeutel einen Bereich mit einer grösseren Wandungsstärke
auf, die beispielsweise der doppelten Foliendicke entspricht. Wird
die auf eine Foliendicke abgestimmte Materialschwächung über
den Bereich des Schlauchbeutels mit der Längsnaht geführt,
kann das Öffnen unter Druck in diesem Bereich behindert
werden und die Folie in einem anderen als dem gewünschten
Bereich reissen.
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Bevorzugt
ist die Materialschwächung zumindest bereichsweise radial
umlaufend um das Verschlussmittel angeordnet, womit die Folie entlang
einer bogenförmigen Linie aufreisst und sich beim Öffnen
unter Druck eine vorteilhafte Öffnung mit einer in Bezug
auf deren Erstreckung optimalen Öffnungsgrösse
ergibt. Eine bogenförmige Linie lässt sich mit einer
kurzen Prozesszeit herstellen. In einer alternativen Ausführung
ist die Materialschwächung radial umlaufend um das Verschlussmittel
angeordnet und umgibt das Verschlussmittel vollständig.
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In
einer alternativen Ausführungsform ist die Materialschwächung
zumindest bereichsweise entlang einer geraden Linie angeordnet,
was eine einfache Steuerung des Lasers und somit kostengünstige Herstellung
des Schlauchbeutels ermöglicht.
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Vorzugsweise
verläuft die Materialschwächung kontinuierlich,
was ein positioniertes Reissen der Folie unter Druck gewährleistet.
Alternativ wird die Materialschwächung der Folie mit einem
diskontinuierlichen Verlauf ausgebildet, wobei die verbleibenden
Materialabschnitte mit gesamter Materialstärke der Folie
vorteilhaft sehr kurz gehalten werden.
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Um
das Druckniveau, auf welchem die Folie reisst, exakter zu steuern,
wird beispielsweise die Tiefe der Materialschwächung an
die Art der Folie angepasst. In einer mehrschichtigen Folie, wie
beispielsweise in einer Verbundfolie, werden nur einzelne Schichten
der Folie mit dem Laser entfernt. Weist eine mehrschichtige Folie
eine Sperrschicht auf, so wird vorteilhaft die Schicht oder die
Schichten, welche im befüllten Zustand des Schlauchbeutels
aussen liegen, mit dem Laser bis auf die Sperrschicht abgetragen.
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Bevorzugt
weist die Materialschwächung eine Breite von 0.25 mm bis
5.0 mm, vorteilhaft von 0.5 mm bis 3.0 mm und besonders vorteilhaft
von 1.0 mm bis 2.0 mm auf, womit nach dem Öffnen des Schlauchbeutels
eine ausreichend grosse Öffnung für den Austritt
der Masse aus dem Schlauchbeutel zur Verfügung steht.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
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1 Ein
Schlauchbeutel in einer Seitenansicht;
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2 eine
Ansicht auf den mit der Materialschwächung versehenen Endbereich
des Schlauchbeutels gem. 1;
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3 eine
alternative Ausbildung der Materialschwächung in einer
Ansicht analog 2; und
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4 eine
weitere alternative Ausbildung der Materialschwächung in
einer Ansicht analog 2.
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Grundsätzlich
sind in den Figuren gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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Der
in der 1 dargestellte Schlauchbeutel 11 ist
aus einer Folie, insbesondere aus einer mehrschichtigen Verbundfolie
mit einer Sperrschicht, gefertigt und dient der Aufbewahrung einer
Masse, wie z. B. einer Mörtel-, Schaum- und Dichtmasse,
die eine oder mehrere Komponenten umfasst. Der Schlauchbeutel 11 weist
zwei geraffte Endbereiche 12 und 13 auf, die jeweils
mit einem Clip als Verschlussmittel 14 verschlossen sind.
Der Schlauchbeutel 11 ist im Querschnitt kreisförmig
und ist umfänglich über eine beispielsweise geschweisste Längsnaht 16 verschlossen.
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Zur
Ausbildung eines Foliengebindes 26 ist der Schlauchbeutel 11 mit
seinem Endbereich 13, der die Materialschwächung 21 aufweist,
an einem Kopfteil 27 festgelegt. Das Kopfteil 27 weist
einen Aufnahmeabschnitt 28 zur bereichsweisen Aufnahme
des Endbereichs 13 des Schlauchbeutels 11 sowie
eine Austrittsöffnung 29 auf, durch welche die
sich im Schlauchbeutel 11 befindliche Masse nach dessen Öffnung
austreten kann.
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Zur
Ausbildung einer Sollbruchstelle am Schlauchbeutel 11 ist
der Endbereich 13 mit einer sich über einen Flächenbereich
erstreckenden Materialschwächung 21 in der Folie
versehen, die durch Einwirkung eines Lasers hergestellt ist. Der
Mittelpunkt M der Materialschwächung 21 ist in
der Mitte zwischen dem Verschlussmittel 14 und dem Bereich mit
dem maximalen Umfang 15 des Schlauchbeutels 11 im
gerafften Abschnitt des Endbereichs 13 vorgesehen. Der
Mittelpunkt M der Materialschwächung 21 ist in
Bezug auf das Verschlussmittel 14 radial gegenüberliegend
von der Längsnaht angeordnet. Die Materialschwächung 21 verläuft
kontinuierlich bogenförmig, zumindest bereichsweise radial
umlaufend um das Verschlussmittel 14. Die Materialschwächung 21 weist
in diesem Beispiel eine Breite B von 0.25 mm bis 5.0 mm auf.
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Für
das Ausbringen der im Schlauchbeutel 11 verpackten Masse
wird der Schlauchbeutel 11 als separates Teil oder als
Foliengebinde 26 mit einem Kopfteil 27 versehen
in eine Aufnahme einer hier nicht dargestellten Auspressvorrichtung
eingelegt. Mittels Beaufschlagung des Endbereichs 12, der dem
Endbereich 13 mit der Materialschwächung 21 abgewandt
ist, beispielsweise mit einem Auspresskolben der Auspressvorrichtung
wird der Innendruck im Schlauchbeutel 11 sukzessive erhöht.
Sobald der Innendruck ein bestimmtes Niveau erreicht hat, reisst die
Folie im Bereich der Materialschwächung 21 auf und
die Masse kann bei einem weiteren Auspressvorgang durch die Austrittsöffnung 29 des Kopfteils 27 aus
dem Schlauchbeutel 11 austreten. Insbesondere die bogenförmige
Materialschwächung 21 gewährleistet ein
vorteilhaftes Reissen des Schlauchbeutels 11 im gewünschten
Bereich.
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In
einer Variante gemäss der 3 verläuft die
Materialschwächung 41 kontinuierlich, entlang
einer geraden Linie, wobei der Mittelpunkt M der Materialschwächung 41 in
der Mitte zwischen dem Verschlussmittel 34 und dem Bereich
mit dem maximalen Umfang 35 des Schlauchbeutels 31 im
gerafften Abschnitt des Endbereichs 33 vorgesehen ist.
Die Materialschwächung 41 weist in diesem Beispiel
eine Breite B2 von 0.5 mm bis 3.0 mm auf.
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In
einer Variante gemäss der 4 verläuft die
Materialschwächung 61 kontinuierlich, radial umlaufend,
wobei die Materialschwächung 61 das Verschlussmittel 54 im
gerafften Abschnitt des Endbereichs 53 des Schlauchbeutels 51 vollständig
umgibt. Die Materialschwächung 61 weist in diesem
Beispiel eine Breite B3 von 1.0 mm bis 2.0 mm auf.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 9206256
U1 [0003]
- - EP 0910995 A2 [0006]