-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abdeckung für ein Fenster in einem Luftfahrzeug. Vorliegend umfasst der Begriff Luftfahrzeug insbesondere Passagierflugzeuge.
-
Herkömmliche Möglichkeiten, eine Kabine in einem Passagierflugzeug abzudunkeln sind beispielsweise Fensterjalousien, die sich manuell in eine gewünschte Position bringen lassen. Ferner gibt es auch mittels eines Kabinenmanagementsystems elektrisch dimmbare Scheiben. Aufgabe dieser Verdunklung ist es, Passagiere entweder vor blendender Sonne zu schützen oder auf die Zeitzone des Zielflughafens vorzubereiten.
-
Nachteilig an den bekannten Lösungen ist zum einen, dass die zeitaufwändige Reparatur der elektrisch dimmbaren Scheiben während der regulären Wartungs- und Reinigungsphase nicht immer möglich ist. Einigen Passagieren ist die mittels der dimmbaren Scheiben ermöglichte Verdunkelung auch nicht dunkel genug.
-
Gleichzeitig besteht ein Interesse der Airlines, Lichteffekte, beispielsweise Nordlichter in der Kabine als Marktdifferenzierungsmerkmal einzusetzen. Hierzu sind mitunter zusätzliche Lichter notwendig, die zusätzliches Gewicht für das Flugzeug bedeuten. Darüber hinaus ist es grundsätzlich immer erstrebenswert, in einem Flugzeug, wo nur beschränkt Energie zur Verfügung steht, Energie einzusparen.
-
Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen energieeffizienten Verdunklungsmechanismus bereitzustellen, der bei Bedarf schnell ausgetauscht werden kann, gleichzeitig jedoch kein zusätzliches Gewicht mit sich bringt.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe dient die Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
-
Die erfindungsgemäße Abdeckung für ein Fenster in einem Luftfahrzeug ist so ausgestaltet, dass das Fenster auf der dem Innenraum des Luftfahrzeugs zugewandten Seite eine äußere Fensterverkleidung hat, wobei an der äußeren Fensterverkleidung Haltemittel zur Halterung einer Karte an der äußeren Fensterverkleidung vorgesehen sind. Hierbei sind die Haltemittel dazu ausgestaltet, die Karte formschlüssig vor der dem Innenraum des Luftfahrzeugs zugewandten Seite des Fensters zu halten.
-
Der Begriff „formschlüssig“ bedeutet vorliegend, dass die Karte so an der Flugzeugwand wenigstens teilweise anliegt, dass von außen kein Sonnenlicht durch das Fenster in das Innere des Flugzeugs gelangt, ohne die Karte passieren zu müssen.
-
In anderen Worten wird das Fensters, durch welches ein Passagier aus dem Flugzeug herausschauen kann, durch die Karte insbesondere vollständig verdeckt. Bevorzugt ist die Karte demnach derart ausgestaltet, dass sie ein Fenster eines Passagierflugzeugs insbesondere vollständig verdecken kann. Ein derartiges vollständiges Verdecken des Fensters mit der Karte ermöglicht beispielsweise eine Abdunkelung des Flugzeuginnenraums. In anderen Worten kann ein Lichteinfall durch das Fenster von außen durch die Karte verhindert werden.
-
Die Karte kann eine rechteckige Form aufweisen, wobei hier auch andere Formen denkbar sind. Bevorzugt handelt es sich bei der Karte um ein Element, welches deutlich länger und breiter als hoch ist. Insbesondere ist die Karte elastisch verformbar. In anderen Worten kann die Karte bevorzugt nach Einwirkung einer Kraft und Verformung ihre ursprüngliche Form wieder einnehmen, sobald die Kraft nicht mehr an diese angelegt wird.
-
Die Karte kann erfindungsgemäß vom Innenraum des Luftfahrzeugs gesehen vor oder hinter der äußeren Fensterverkleidung angeordnet sein.
-
Vorzugsweise sind als Haltemittel drei oder mehr Führungsschienen vorgesehen. Beispielsweise können die Haltemittel auch einstückig bzw. integral mit der äußeren Fensterverkleidung ausgestaltet sein. Die Führungsschienen können derart ausgebildet sein, dass die Karte in diese einschiebbar ist. Beispielsweise können zwei Führungsschienen parallel zueinander angeordnet sein, wobei diese bevorzugt einen Abstand zueinander aufweisen, der ein Einschieben der Karte ermöglicht, sodass die Karte durch beide Schienen gehalten wird. Eine dritte Führungsschiene kann zwischen den parallelen Führungsschienen angeordnet sein, um einen Anschlag für die Karte zu bilden. Demnach ermöglicht diese Ausgestaltung, dass die Karte durch die drei Führungsschienen in ihrer Position gehalten werden kann, wobei ein Herausziehen der Karte nach oben möglich ist.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Abdeckung vier Führungsschienen auf, wobei eine der Führungsschienen lösbar befestigt ist, so dass ein Austausch der Karte leicht handhabbar ist. Die vierte Führungsschiene kann am oberen Ende des Fensters vorgesehen sein, sodass die Karte nach dem Lösen der einen Führungsschiene nach oben aus den sonstigen Führungsschieben herausgezogen werden kann.
-
Beispielsweise können die Führungsschienen L-förmig ausgestaltet sein, so dass ein Einführen der Karte durch Hineinschieben leicht möglich ist. Insbesondere weisen die Führungsschienen einen L-förmigen Querschnitt auf.
-
Eine erfindungsgemäße Abdeckung für ein Fenster (1) in einem Luftfahrzeug kann ferner auch U-förmig ausgestaltete Haltemittel aufweisen. Dies ist sowohl für die Ausführungsform denkbar, wenn die Karte vom Innenraum des Luftfahrzeugs gesehen hinter oder vor der äußeren Fensterverkleidung angeordnet ist. Auf diese Weise wird gewichtssparend besonders wenig Kartenmaterial eingesetzt und es stehen keine Kanten über, so dass ein guter gesamtästhetischer Eindruck entsteht. Insbesondere weisen die Haltemittel dieser Ausführungsform einen U-förmigen Querschnitt auf. Die Haltemittel können beispielsweise mit dem Abschnitt des U’s mit der Fensterverkleidung verbunden werden, welcher die zwei parallelen Abschnitte des U’s verbindet.
-
Es ist jedoch auch möglich, dass die Haltemittel Klettverschlüsse oder Magnete umfassen. Diese Haltemittel können beispielsweise auch in Kombination mit den Führungsschienen eingesetzt werden. Ebenso ist es denkbar, dass die Haltemittel Klettverschlüsse und/oder Magnete derart aufweisen, sodass die Karte lediglich durch eine Bewegung vom Flugzeuginnenraum in Richtung des Fensters an der Fensterverkleidung befestigbar ist, indem die Klettverschlüsse und/oder Magnete sowohl an der Karte als auch an der Fensterverkleidung Elemente aufweisen, die durch solch eine Bewegung gekoppelt werden, zum Beispiel in Eingriff geraten.
-
Die Karte ist vorzugsweise lumineszent, transparent, translumineszent oder lichtundurchlässig ausgestaltet. Es ist auch denkbar, dass eine Karte mehrere dieser Eigenschaften zugleich aufweist. Auf diese Weise ist es möglich, verschiedene Bedürfnisse der Passagiere und Airlines zu erfüllen. Beispielsweise kann eine lichtdurchlässige oder wenigstens teilweise lichtdurchlässige Karte dazu verwendet werden, die Aufmerksamkeit des Passagiers auf die Karte zu lenken.
-
Dies ist beispielsweise wünschenswert, wenn die Karte Sicherheitsanweisungen umfasst. Es ist aber auch denkbar, dass auf der Karte Werbung abgebildet ist oder auch gestalterische Designelemente umfasst, bei denen das Hintergrundlicht der Sonne energiesparend eingesetzt werden kann. Gleichzeitig ist es möglich, eine vollständig lichtundurchlässige Karte bereitzustellen, um lichtempfindlichen Passagieren eine gute Verdunklung zu ermöglichen. Vorliegend bedeutet der Begriff „Transparenz“ durchscheinend oder auch durchsichtig (wie Glas). Unter dem Begriff „Transluzenz“ ist durchschimmernd, aber nicht durchsichtig zu verstehen. Und der Begriff „Lumineszenz“ bedeutet durchschimmerndes Leuchten.
-
Die Abdeckung kann ferner eine Karte umfassen, wobei die Abdeckung und die Karte bevorzugt derart ausgestaltet sind, dass die Karte bei Aufnahme in den Haltemitteln das Fenster vollständig verdeckt.
-
Die Karte weist bevorzugt ferner eine Lasche zum Herausnehmen aus den Haltemitteln auf. Die Lasche kann aus feuchtigkeitsabweisendem Material, z.B. aus Kunststoff, ausgebildet sein. Damit kann die Lasche keine Flüssigkeiten aufnehmen, wie verschüttete Getränke, Speichel von beispielsweise Kleinkindern etc., und ist leicht zu reinigen.
-
Die Karte kann formstabil sein. Unter formstabil wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung verstanden, dass die Karte nicht unter ihrem Eigengewicht zusammenfällt. Wird die Karte beispielsweise an ihrem unteren Ende gehalten und erstreckt sich vom Haltepunkt nach oben, behält die Karte ihre Form und fällt nicht, wie beispielsweise in Blatt Papier, in sich zusammen. Die Karte kann beispielsweise ein zumindest teilweise laminierter Bogen sein. Die Karte kann laminierte Kanten, insbesondere Plastikkanten aufweisen. Ebenso kann die Karte ein vollständig laminierter Bogen, insbesondere ein laminiertes Blatt Papier sein.
-
Die Abdeckung ist bevorzugt derart ausgestaltet, dass die Karte im bestimmungsgemäßen Gebrauch der Abdeckung durch einen Passagier aus den Haltemitteln entnehmbar und in diese einsetzbar ist. Unter einem bestimmungsgemäßen Gebrauch der Abdeckung wird erfindungsgemäß verstanden, dass die Abdeckung zu ihrem Bestimmungszweck, nämlich der Abdeckung eines Fensters eines Luftfahrzeugs, verwendet wird. Insbesondere kann die Karte der Abdeckung gemäß dieser Ausführungsform ohne zusätzliches Werkzeug aus den Haltemitteln entnommen bzw. in diese eingesetzt werden.
-
Die Abdeckung weist ferner bevorzugt mindestens ein Klemmelement auf, um die Karte in den Haltemitteln einzuklemmen. Hierdurch wird die Karte in ihrer Position fixiert. Es können auch mehrere Klemmelemente vorgesehen sein. Das Klemmelement bzw. die Klemmelemente können ausgestaltet sein, die Karte auf Spannung zu halten. Das Klemmelement kann einen Vorsprung aufweisen, der bevorzugt an der äußeren Fensterverkleidung vorgesehen ist. Über den Vorsprung kann die Karte zwischen der äußeren Fensterverkleidung und den Haltemitteln eingeklemmt werden.
-
Ferner bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Luftfahrzeugfenster mit einer Abdeckung nach einer der vorherigen Ausführungsformen.
-
Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert.
-
1 zeigt eine schematische Frontalansicht eines erfindungsgemäß ausgestalteten Fensters eines Luftfahrzeugs.
-
2 zeigt eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen äußeren Fensterverkleidung.
-
In 1 ist eine schematische Frontalansicht eines erfindungsgemäß ausgestalteten Fensters 1 eines Luftfahrzeugs zu sehen. Hierbei hat das Fenster auf der dem Innenraum des Luftfahrzeugs zugewandten Seite eine äußere Fensterverkleidung 3. An dieser äußeren Fensterverkleidung sind Haltemittel 5 zur formschlüssigen Halterung einer Karte (nicht dargestellt) vorgesehen.
-
In 2 sind Haltemittel 5 in der Form einer L-förmigen Führungsschiene 5a zu sehen, die an der äußeren Fensterverkleidung 3 befestigt sind. Diese Form eignet sich besonders gut zum Einführen und Halten einer Karte, so dass eine Verdunklung oder eine besondere Gestaltung der Flugzeugkabine möglich ist.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fenster
- 3
- äußere Fensterverkleidung
- 5
- Haltemittel
- 5a
- L-förmige Führungsschiene