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Die Erfindung betrifft einen Uterusmanipulator gemäß Anspruch 1 sowie ein System, bestehend aus einem Uterusmanipulator und einer mobilen Lichtquelle, gemäß Anspruch 10.
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Uterusmanipulatoren sind medizinische Instrumente die zur Unterstützung der laparoskopisch assistierten vaginalen Hysterektomie (LAVH) des Uterus dienen. Mit Hilfe des Uterusmanipulators wird der Uterus in den Bauchraum gedrückt, um ihn dort ohne Gefahr für umliegende Organe oder Gefäße von der Vagina abtrennen zu können. Der abtrennende Schnitt wird laparoskopisch im Bauchraum des Patienten durchgeführt.
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Für den Eingriff wird eine an einem Schaft angeordnete Portiokappe des Uterusmanipulators durch die Vagina in den Bereich der Cervix uteri (Gebärmutterhals) geführt und dort auf die Portio vaginalis uteri (Portio), also den unteren, in die Scheide ragenden Teil des Uterus aufgesetzt. Der Uterus kann durch den Griff an der Portio sicher gehalten und in eine für die Abtrennung vorteilhafte und gut erreichbare Stellung geführt werden. Zusätzlichen Halt kann ein im Bereich der Portiokappe distal vorstehender Dorn bieten, der in den Cervix uteri eingesteckt wird. Zusätzlich kann der Dorn auch mit einem Außengewinde versehen sein, das in den Gebärmutterhals eingeschraubt wird. Zur Positionierung des Uterus in eine für den anschließenden Trennschnitt günstige Lage wird die Portio und der Uterus mit dem Uterusmanipulator nach kranial, also kopfwärts in Bauchraum hinein verschoben.
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Die Portiokappe markiert die Grenze zwischen Vagina und Cervix und dient als Auflage für den chirurgischen Schnitt, der den Uterus von der Vagina trennt. Der Operateur ertastet oder erkennt bauchraumseitig den Rand der Portiokappe, um damit die Schnittkante für den sich anschließenden chirurgischen Schnitt festzulegen. Auf der vaginalseitig im Hintergrund des zu schneidenden Gewebes liegenden Oberfläche der Portiokappe wird schließlich geschnitten. Der Schnitt wird zum Beispiel einem klassischem Skalpell oder mit einem Elektroskalpell, also mit hochfrequentem Strom durchgeführt. Der Schnitt kann auch mit Ultraschall oder unter Verwendung eines Lasers durchgeführt werden. Da häufig unmittelbar auf der Portiokappe geschnitten wird, muss die Portiokappe beschaffen sein, einem mechanischen Schnitt mit einem klassischen Skalpell, einem Hochfrequenzstrom eines Elektroskalpells bzw. einem Ultraschall oder einem Laser zu widerstehen. Insbesondere bei Berührung der Portiokappe mit einem Elektroskalpell darf weder für den Patienten noch für den Operateur Gefahr durch Weiterleitung des hochfrequenten Wechselstromes bestehen.
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Gattungsgemäße Uterusmanipulatoren sind zur besseren Erkennung der Schnittkante am distalen Rand der Portiokappe mit einem Lichtaustritt ausgestattet. Mit diesem Lichtaustritt wird das Scheidengewebe durchleuchtet, um damit eine Lichtmarkierung der bauchraumseitigen Schnittkante bereitzustellen. Üblicherweise erstreckt sich der Lichtaustritt ringförmig um den distalen stirnseitigen Rand der Portiokappe, was eine durchgängige und bauchraumseitig gut erkennbare Markierung der Schnittkante erzeugt.
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Es hat sich gezeigt, dass Operateure wegen des damit verbundenen erhöhten Gerätebedarfs häufig auf die Verwendung eines beleuchteten Uterusmanipulators verzichten. Herkömmliche beleuchtete Uterusmanipulatoren werden an eine speziell für dieses Instrument vorgesehene Lichtquelle angeschlossen. Zusätzlich ist eine weitere Lichtquelle notwendig, um das für den laparoskopische Eingriff im Bauchraum verwendete Laparoskop zu beleuchten. Auf die Lichtquelle für das Laparoskop kann nicht verzichtet werden, da der Operateur für den bauchraumseitigen minimalinvasiven Eingriff Licht benötigt, um den Schnitt durchzuführen. Der Uterusmanipulator kann hingegen auch unbeleuchtet verwendet werden, was den Anschluss eines die Bewegungsfreiheit des Instrumentes einschränkenden Lichtleitkabels vermeidet und die Bereitstellung einer weiteren Lichtquelle unnötig macht.
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Zudem sind beleuchtete Uterusmanipulatoren teuer, was auf die aufwendige Herstellung und die zusätzlich benötigten Komponenten zurückzuführen ist.
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Aus
DE 10 2009 018 521 A1 und
DE 10 2010 024 136 A1 sind Uterusmanipulatoren mit einer trichterförmigen Portiokappe bekannt, die für die laparoskopisch assistierte Hysterektomie des Uterus Verwendung finden. Diese Uterusmanipulatoren sind unbeleuchtet. Die Schnittkante zur Abtrennung des Uterus von der Vagina ermittelt der Operateur durch bauchraumseitiges Ertasten des Portiokappenrandes.
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Aus
EP 2 783 647 A1 und
EP 2 329 776 A1 sind Uterusmanipulatoren mit einer von dem Schaft des Uterusmanipulator abnehmbaren Portiokappe bekannt. Am distalen Rand der Portiokappe ist ein lichtdurchlässiges Ringelement angeordnet, das zur Markierung einer Schnittkante beleuchtet werden kann. Licht wird mittels an der Portiokappe angeordneten Leuchtdioden oder mittels Lichtleitfasern an den Leuchtring geleitet.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es einen beleuchteten Uterusmanipulator bereitzustellen, der einfach und kostengünstig herstellbar ist und einfache Bedienbarkeit gewährleistet.
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Die Aufgabe wird gelöst durch einen Uterusmanipulator mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein System mit den Merkmalen des Anspruches 10.
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Erfindungsgemäß ist ein Uterusmanipulator zur Unterstützung einer chirurgischen Entfernung des Uterus, aufweisend einen Schaft in dessen distalem Endbereich eine trichterförmig ausgebildete Portiokappe zur Aufnahme und Führung einer Portio angeordnet ist, wobei die Portiokappe an einem distalen stirnseitigen Rand einen Lichtaustritt zur Leuchtmarkierung einer für die Entfernung des Uterus vorgesehenen Schnittkante aufweist, und wobei der Uterusmanipulator des Weiteren einen Lichtleiter aufweist, der sich von einem proximalen Endbereich des Schaftes bis zum Randbereich der Portiokappe hin erstreckt, und wobei mit dem Lichtleiter ein im proximalen Endbereich des Schaftes in den Lichtleiter einspeisbares Licht an den Lichtaustritt geleitet werden kann, und wobei der Schaft in seinem proximalen Endbereich eine Aufnahmevorrichtung für den Anschluss und die Halterung einer mobilen Lichtquelle zur Einspeisung von Licht in den Lichtleiter aufweist.
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An den erfindungsgemäßen Uterusmanipulator kann unmittelbar eine mobile Lichtquelle angeschlossen werden. Damit können eine zusätzliche stationäre Lichtquelle sowie ein zusätzliches, die Bewegungsfreiheit des Uterusmanipulators einschränkendes Lichtkabel zur Lichteinspeisung entfallen. Der Operateur erhält damit ein höchst flexibel bedienbares Instrument, das nicht den üblichen Bewegungseinschränkungen durch den Anschluss eines externen Lichtleitkabels unterliegt.
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Die lösbare Anschlussmöglichkeit der mobilen Lichtquelle hat darüber hinaus einige weitere Vorteile. Zum einen kann die Lichtquelle nach der Operation von dem Uterusmanipulator abgenommen werden, um den Uterusmanipulator zu reinigen und aufzubereiten oder, soweit der Uterusmanipulator für Einmalverwendung vorgesehen ist, es zu entsorgen. Durch die Trennung von Lichtquelle und Uterusmanipulator kann der Uterusmanipulator deutlich einfacher gereinigt werden, da keine besondere Rücksicht auf die mögliche Beschädigung elektronischer Bauteile der Lichtquelle bzw. der Energieversorgungseinheit, etwa durch hohe Temperaturen oder durch hohen Druck bei Spülvorgängen, genommen werden muss.
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Die mobile Lichtquelle ist üblicherweise mit Batterien, insbesondere mit wieder aufladbaren Batterien, ausgestattet. Damit ist die mobile Lichtquelle autark von externen Energiequellen. Die moderne Batterietechnik erlaubt die Bereitstellung einer Lichtquelle mit geringem Gewicht, was der Bedienbarkeit entgegenkommt.
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Ein weiterer Vorteil der abnehmbaren Lichtquelle kann darin gesehen werden, dass die Lichtquelle bei unerwarteter Absenkung der Batteriespannung oder Ausfall des Leuchtmittels einfach und sehr zügig durch eine Ersatzlichtquelle ausgetauscht werden kann. Ein umständliches Wechseln der Batterien oder ein Ausfall der Beleuchtung wegen defekter Leuchtmittel während der Operation kann damit vermieden werden.
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Ein weiterer Vorteil kann darin gesehen werden, dass die mobile Lichtquelle als alleiniger oder zusätzlicher Handgriff des Uterusmanipulators verwendet werden kann. Insbesondere bei einer Ausrichtung der mobilen Lichtquelle schräg oder in einem Abstand parallel zur Längsachse des Manipulatorschaftes kann der Körper der Lichtquelle leicht als Hebel verwendet werden, der eine kraftvolle sichere Führung des Uterus unterstützt.
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Als Leuchtmittel der mobilen Lichtquelle sind bevorzugt Leuchtdioden (LEDs) vorgesehen. Ohne Weiteres ist aber auch denkbar, dass die mobile Lichtquelle ein anderes Leuchtmittel wie zum Beispiel eine Laserlichtquelle oder eine Glühlampe enthält. Die Verwendung von LEDs ist bevorzugt, da sich diese Leuchtelemente durch geringe Bauteilgröße, hohe Standzeiten und durch einen hohen Wirkungsgrad auszeichnen.
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Die mobile Lichtquelle kann darüber hinaus Steuerelemente wie Schalter oder Regler umfassen, die ein einfaches Ein- bzw. Ausschalten des Leuchtmittels bzw. eine einfache Regulierung der Leuchtintensität ermöglichen. Ein Vorteil der sich durch ein einfaches, bevorzugt mit der Führungshand des Operateurs betätigbares Ein- und Ausschalten der Lichtquelle ergibt, ist die leichtere Erkennbarkeit der vorgesehenen Schnittkante nach der Platzierung des Uterusmanipulators an der Portio. Im Bauchraum, der ebenfalls beleuchtet ist, lässt sich eine Veränderung der vaginalseitigen Beleuchtung des Scheidengewölbes zum Beispiel durch ein abwechselndes Ein- und Ausschalten der Lichtquelle deutlich schneller erkennen als bei einer durchgehend gleichbleibenden Beleuchtung, die keine veränderlichen visuellen Reize erzeugt.
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Neben diesen praktischen Vorteilen sind auch die deutlich niedrigeren Anschaffungskosten zu nennen, die sich durch Wegfall einer weiteren externen Lichtquelle und des externen Lichtleitkabels ergeben.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Portiokappe einstückig mit dem Schaft ausgebildet ist. Bei dieser Ausführungsform ist daran gedacht, dass der Uterusmanipulator nach dem monolithischen Prinzip hergestellt wird. Die Portiokappe wird dabei insbesondere untrennbar mit dem Schaft verbunden. Diese Variante ist vor allem für den Fall vorteilhaft, dass der Uterusmanipulator für die Einmalverwendung vorgesehen ist. Die sonst notwendige, häufig sehr aufwendige Aufbereitung des Instrumentes nach einer Operation kann bei einem Einmalprodukt (Single Use Product) entfallen. Die Einheit des Uterusmanipulators, bestehend aus Schaft und einstückig damit ausgebildeter Portiokappe, kann nach einem Eingriff einfach von der mobilen Lichtquelle getrennt und entsorgt werden.
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Diese Ausführungsform bietet aber auch Vorteile für den Fall, dass der Uterusmanipulator für die Wiederverwendung vorgesehen ist. Durch eine monolithisch hergestellte Einheit, bestehend aus Schaft und Portiokappe, kann ein in sich geschlossener Schaftkörper bereitgestellt werden, der insbesondere den üblicherweise sensiblen Lichtleiter besser vor einer Beschädigung durch aggressive Reinigungsverfahren schützt und das Eindringen von Flüssigkeiten, insbesondere in Hohlräume am Übergang zwischen Portiokappe und Schaft, verhindert.
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Im Hinblick auf den Lichtleiter ist daran gedacht, dass der Lichtleiter mehrere Lichtleitfasern umfasst. Dabei ist insbesondere daran gedacht, herkömmliche flexible Lichtleitfasern zur Durchleitung des Lichtes von der mobilen Lichtquelle bis zum Lichtaustritt zu verwenden. Denkbar ist auch, den Lichtleiter aus einem oder mehreren unflexiblen Lichtleitstäben, insbesondere Acrylstäben, auszubilden, die, der Kontur des Schaftes und der Portiokappe in Längsrichtung folgend, am Schaft entlang geführt sind. Beispielsweise können rohr- bzw. hülsenartige Lichtleitelemente vorgesehen sein, die am Schaft entlang und/oder an der Portiokappe entlang geführt sind. Solche formstabilen Lichtleitelemente können insbesondere aus Quarz, optischem Glas oder Kunststoff, insbesondere aus Polymethylmethacrylat (PMMA) hergestellt sein. In einer speziellen Variante kann sogar vorgesehen sein, den gesamten Schaft, insbesondere einschließlich der Portiokappe, als Lichtleitelement zu verwenden.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Lichtleiter ausschließlich aus Lichtleitfasern besteht. Vorteilhaft ist vorgesehen, dass sich die Lichtleitfasern von der Aufnahmevorrichtung im proximalen Endbereich des Schaftes bis zum Lichtaustritt an der distalen Stirnseite der Portiokappe hin erstrecken.
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Grundsätzlich ist auch denkbar, dass der Lichtleiter aus einer Kombination von Lichtleitstäben bzw. unflexiblen Lichtleitelementen und flexiblen Lichtleitfasern besteht. Die unflexiblen Lichtleitelemente können insbesondere vor und/oder hinter dem Bereich von Abknickstellen des Schaftes angeordnet sein. Im Bereich der Abknickstellen können wiederum flexible Lichtleitfasern vorgesehen sein, die jeweils endseitig an die unflexiblen Lichtleitelemente angeschlossen sind. Damit kann einerseits die Führung des Lichtleiters erleichtert werden und andererseits kann durch den Übergang von mehreren Lichtleitfasern in ein einzelnes aus Vollmaterial bestehendes Lichtleitelement das mit den Lichtleitfasern transportierte Licht homogenisiert werden. Insbesondere der Lichtaustritt kann aus einem oder wenigen aus einem Vollmaterial bestehenden Lichtleitelementen ausgebildet sein, in das jeweils eine mehrere Lichtleitfasern münden.
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Bei der Verwendung von Lichtleitfasern als Lichtleiter kann vorgesehen sein, dass die Lichtleitfasern aus Quarz, optischem Glas oder Kunststoff bestehen. Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Lichtleitfasern aus Polyacryl bestehen. Vor allem bei der Herstellung des Uterusmanipulators nach dem monolithischen Prinzip hat sich gezeigt, dass die Verwendung von Polyacryl viele Vorteile bei der Verarbeitung der Materialien bietet. Zur Reduzierung der Fertigungskomplexität und der Herstellungskosten kann vorgesehen sein, dass der Lichtleiter, insbesondere die Lichtleitfasern, bereits bei der Fertigung des Manipulators in das Schaftgehäuse integriert wird.
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Insbesondere bei der Herstellung des Uterusmanipulators für die Einmalverwendung ist daran gedacht, dass der Lichtleiter in der Wand des Schaftes eingebettet ist. Der bevorzugt aus Lichtleitfasern bestehende Lichtleiter kann dafür zum Beispiel in einen ringspaltförmigen Kanal des Schaftes eingelassen sein. Dort kann der Lichtleiter mit der Schaftwand verklebt, vergossen und/oder verschweißt sein. In dem Kanal kann der Lichtleiter insbesondere mit einem Harz vergossen sein. Ein ringspaltförmiger Kanal erstreckt sich über den gesamten Umfangsbereich es Schaftes. Alternativ kann auch vorgesehen sein, den Lichtleiter nun in einem Umfangsbereich in einem Umfangssegment des Schaftes nach distal zu führen.
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Der Uterusmanipulators der Schaft des Uterusmanipulators ist nicht auf ein bestimmtes Herstellungsmaterial beschränkt. Grundsätzlich ist denkbar, den Schaft aus einem Metall, insbesondere einem Edelstahl herzustellen. Insbesondere für den Anwendungsbereich der Einmalverwendung kann jedoch auch vorgesehen sein, dass der Schaft und/oder die Portiokappe aus einem Kunststoff hergestellt sind. Bevorzugt ist an Polyphenylsulfon (PPSU) als Kunststoff für den Schaft und/oder die Portiokappe gedacht. Die Verwendung eines Kunststoffes als Material für Schaft und/oder Portiokappe kann den Herstellungsprozess erleichtern, da der Lichtleiter, insbesondere die Lichtleitfasern, unmittelbar bei der Herstellung des Schaftes und der Portiokappe mit dem Schaft- bzw. dem Portiokappenmaterial vergossen werden kann. Der Schaft und/oder die Portiokappe können insbesondere mittels Spritzgussverfahren (Injection Moulding) hergestellt sein. Bevorzugt wird der Lichtleiter bei der Herstellung des Schaftes und/oder der Portiokappe umspritzt. Alternativ und/oder zusätzlich ist auch daran gedacht, zur Herstellung des Uterusmanipulators bzw. seiner Komponenten ein 3D-Druckverfahren anzuwenden. Als besonders vorteilhaft wird angesehen, den Uterusmanipulator oder Teile davon mit Hilfe des Additive Layer Manufacturing (ALM) Verfahrens herzustellen. Beim ALM-Verfahren wird der herzustellende Teil durch das gezielte Verschmelzen von Materialpulverelementen, insbesondere Metallpulverelementen, hergestellt. Das Materialpulver wird insbesondere mittels eines Lasers erhitzt und verschmolzen, wobei die herzustellenden Teile insbesondere Schichtweise aufgebaut werden.
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Zur Reduzierung der Fertigungskomplexität und zur Senkung der Herstellungskosten hat sich eine Ausführungsform als vorteilhaft herausgestellt, in der vorgesehen ist, dass sich der Lichtleiter ausgehend von der Aufnahmevorrichtung in ununterbrochener Führung den Schaft entlang, weiter in Portiokappe und schließlich bis an den distalen Randbereich der Portiokappe hin erstreckt.
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Für eine sichere Führung des Uterusmanipulators durch Nutzung der mobilen Lichtquelle als Handhabe ist daran gedacht, dass die Aufnahmevorrichtung derart ausgebildet ist, dass die mobile Lichtquelle drehgesichert an den Uterusmanipulator anschließbar ist. Dafür können zum Beispiel vorstehende Profilelemente an der Aufnahmevorrichtung angeordnet sein, die bei der Befestigung der mobilen Lichtquelle in korrespondierende Vertiefungen der mobilen Lichtquelle eingreifen. Natürlich kann auch vorgesehen sein, dass die vorstehenden Profilelemente an der Lichtquelle und die Vertiefungen an der Aufnahmevorrichtung angeordnet sind. Auch eine Mischform ist denkbar. Die Drehsicherung kann alternativ und/oder zusätzlich auch durch eine für die lösbare Befestigung der mobilen Lichtquelle vorgesehene Verschlussvorrichtung ausgebildet sein. Eine an der mobilen Lichtquelle oder an dem Uterusmanipulator angeordnete Verschlussvorrichtung kann beispielsweise Rasthaken oder dergleichen aufweisen, die in dafür vorgesehene Vertiefungen des Befestigungspartners greifen.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass der Uterusmanipulator in seinem proximalen Endbereich zusätzlich eine Aufnahmevorrichtung für den Anschluss eines an eine stationäre Lichtquelle anschließbaren Lichtleitkabels aufweist. Somit besteht nicht nur die Möglichkeit, den Uterusmanipulator ausschließlich mit einer mobilen Lichtquelle zu verwenden sondern zusätzlich oder alternativ auch eine herkömmliche stationäre Lichtquelle anzuschließen. Vorteilhaft ist dabei daran gedacht, dass das Licht der stationären Lichtquelle zusätzlich oder alternativ in den für die mobile Lichtquelle vorgesehenen Lichtleiter eingespeist werden kann.
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Erfindungsgemäß ist darüber hinaus ein System bestehend aus einem Uterusmanipulator und einer mobilen Lichtquelle, wobei der Uterusmanipulator einen Schaft aufweist in dessen distalen Endbereich eine Portiokappe zur Aufnahme und Führung einer Portio angeordnet ist, und wobei die mobile Lichtquelle zum Anschluss an den Uterusmanipulator an eine im proximalen Endbereich des Schaftes angeordnete Aufnahmevorrichtung lösbar befestigbar ist.
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In spezifischer Ausgestaltung ist daran gedacht, dass der Uterusmanipulator des erfindungsgemäßen Systems gemäß einem zuvor erläuterten erfindungsgemäßen Uterusmanipulator ausgebildet ist.
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Vorzüge und Details des erfindungsgemäßen Systems ergeben sich ohne Beschränkung auch aus den zuvor erläuterten Vorzügen und Details zum erfindungsgemäßen Uterusmanipulator.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung erbeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Uterusmanipulators mit angeschlossener mobiler Lichtquelle, und
- 2 der proximale Endbereich eines erfindungsgemäßen Uterusmanipulators mit einer Aufnahmevorrichtung in anderer Ausführung,
- 3 der proximale Endbereich eines erfindungsgemäßen Uterusmanipulators mit einer Aufnahmevorrichtung in einer weiten Abwandlung.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Uterusmanipulators 10, der zur besseren Übersichtlichkeit mit zeichnerisch getrenntem Schaft 12 gezeigt ist.
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Der Uterusmanipulator 10 weist einen Schaft 12, vorzugsweise runden Querschnittes auf. Der Schaft 12 ist rohrförmig und kann, wie dargestellt mit Längsdurchgang ausgebildet sein. Am distalen Ende 14 des Schaftes 12 ist eine trichterförmige Portiokappe 16 angeordnet, die an ihrem distalen stirnseitigen Rand 18 nach distal geöffnet ist. Am Öffnungsrand 18 der Portiokappe 16 befindet sich ein Lichtaustritt 20, der zur Beleuchtung des Scheidengewebes und damit zur Markierung eines Schnittbereiches dient.
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Ein Lichtleiter 22, der sich von dem proximalen Endbereich 24 bis in den distalen Randbereich der Portiokappe 16 hin erstreckt, kann ein mit einer an die Aufnahmevorrichtung 26 angeschlossenen mobilen Lichtquelle 28 in den Lichtleiter 22 eingespeistes Licht bis an den Lichtaustritt 20 weiterleiten.
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Erfindungsgemäß ist im proximalen Endbereich 24 des Schaftes 12 eine Aufnahmevorrichtung 26 zum Anschluss der mobilen Lichtquelle 28 vorgesehen. Zur Einspeisung des Lichtes aus der mobilen Lichtquelle 28 in den vorzugsweise aus einer Mehrzahl von Lichtleitfasern bestehenden Lichtleiter 22, mündet der Lichtleiter 22 proximal unmittelbar in die Aufnahmevorrichtung 26. Der Lichtleiter 22 erstreckt sich von der Aufnahmevorrichtung 26 entlang des Schaftes 12 nach distal. Vorzugsweise ist der Lichtleiter 22 im Wandmaterial des Schaftes 12 eingebettet, dort also fest verklebt, vergossen und/oder mit dem Wandmaterial verschweißt. Es kann auch vorgesehen sein, dass der Lichtleiter 22 in ein einem, zum Beispiel ringspaltförmigen, Kanal zwischen Außenwand und Innenwand des Schaftes 12 geführt ist und dort form- und/oder kraftschlüssig, zum Beispiel eingeklemmt, gehalten ist.
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Zur Veranschaulichung ist der proximale Bereich des Schaftes 12 in einer stilisierten Seitenansicht dargestellt in der der Verlauf des Lichtleiter 22 entlang des Schaftes 12 gestrichelt angedeutet ist. Im vorliegenden Beispiel erstreckt sich der Lichtleiter 22 am Umfang des Schaftes 12 im Wandmaterial oder in einem Kanal zwischen Außenwand und Innenwand des Schaftes 12 in distale Richtung. Grundsätzlich ist möglich, dass sich der Lichtleiter nur in einem begrenztem Umfangsbereich des Schaftes 12, zum Beispiel in einem länglichen Kanal, der nur ein Segment des Umfangs einnimmt, nach distal erstreckt. Bevorzugt ist vorgesehen, dass sich der Lichtleiter 22 über den gesamten Umfangsbereich, also vollumfänglich verteilt nach distal erstreckt.
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Ein distaler Abschnitt des Schaftes 12 ist in 1 in einem Längsschnitt gezeigt mit seitlich geöffnet dargestellter Portiokappe 16 und freiliegendem Längsdurchgang 34. Es ist angedeutet, wie sich der vorliegend aus mehreren Lichtleitfasern bestehende Lichtleiter 22 im Wandmaterial des Schaftes 12 eingebettet nach distal erstrecken kann.
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Im distalen Endbereich 24 des Schaftes 12 geht der Lichtleiter 22 aus dem Wandmaterial des Schaftes 12 ununterbrochen über in dem vorliegend einstückig mit dem Schaft 12 ausgebildeten Wandmaterial der Portiokappe 16. Schließlich endet der Lichtleiter 22 im distal gelegenen Lichtaustritt 20 am Öffnungsrand 18 der Portiokappe 16.
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Der Längsdurchgang 34 des Schaftes 12 kann in nicht näher dargestellter Weise zum Beispiel einen Spülkanal für die Durchspülung des Gebärmutterhalses umfassen.
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Grundsätzlich ist daran gedacht, dass der erfindungsgemäße Uterusmanipulators 10 in der aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannten Art ausgebildet ist. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass der Rand 18 der Portiokappe 16 unsymmetrisch ausgebildet ist, um sich den anatomischen Gegebenheiten des Uterus anzupassen. Des Weiteren kann am distalen Endbereich des Schaftes 12 ein nach distal den Öffnungsrand 18 der Portiokappe 16 überragender Dorn (nicht dargestellt) vorgesehen sein, der beispielsweise auch mit einem Außengewinde zum Einschrauben in den Cervix uteri (Gebärmutterhals) ausgebildet sein kann.
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Details eines erfindungsgemäßen Uterusmanipulators können insbesondere gemäß dem aus
DE 10 2010 024 136 A1 bekannten Manipulator ausgebildet sein. Diese Druckschrift wird dafür ausdrücklich in Bezug genommen.
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Erfindungsgemäß erlaubt die proximal angeordnete Aufnahmevorrichtung 26 eine unkomplizierte und schnelle Befestigung einer mobilen Lichtquelle 28 an den Uterusmanipulator 10. Damit kann der Anschluss eines, die Bewegungsfreiheit störenden Lichtleiterkabels entfallen und die Bereitstellung einer weiteren stationären Lichtquelle kann vermieden werden. Wie im vorliegenden Beispiel stark vereinfacht gezeigt, kann die mobile Lichtquelle 28 mit einer zum Beispiel schnappverschlussartigen Verschlussvorrichtung 30 ausgestattet, sein, mit der eine lösbare, kraft- und/oder formschlüssige Verbindung zwischen Lichtquelle 28 und Aufnahmevorrichtung 26 des Uterusmanipulators 10 herstellbar ist. Die mobile Lichtquelle 28 wird dafür in Pfeilrichtung A an die Aufnahmevorrichtung 26 geführt und mit der Verschlussvorrichtung 30 an die Aufnahmevorrichtung 26 angeschlossen.
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Die Verschlussvorrichtung 30 kann in nicht näher dargestellter Weise auch als Schraubverbindung, als Rastverbindung oder dergleichen ausgebildet sein. Denkbar ist zum Beispiel auch die Verwendung einer Überwurfmutter zur Sicherung der mobilen Lichtquelle 28 an der Aufnahmevorrichtung 26. Im Rahmen der Erfindung ist auch denkbar, dass eine Verschlussvorrichtung 30 alternativ und/oder zusätzlich an dem Uterusmanipulator 10, insbesondere an der Aufnahmevorrichtung 26 des Schaftes 12 angeordnet ist.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Lichtquelle 28 in abgewinkelter Form dargestellt. Statt des dargestellten 90° Winkels sind natürlich auch andere Winkel denkbar. Bei einem seitlichen Anschluss der Lichtquelle 28 erlaubt die Abwinkelung der mobilen Lichtquelle 28 eine schaftnahe Führung, sodass der seitliche Überstand zum Schaft 12 und damit die Verlagerung des Schwerpunktes einseitig radial nach außen möglichst gering gehalten wird.
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Mit 32 ist ein zur Einstellung der Funktion der mobilen Lichtquelle 28 vorgesehenes Steuerelement angedeutet. Beispielsweise kann das Steuerelement 32 ein Schaltelement zum Ein- und Ausschalten des Leuchtmittels der mobilen Lichtquelle 28 sein. Des Weiteren ist denkbar, dass das Steuerelement 32 als Drehregler zur Einstellung der Lichtintensität der mobilen Lichtquelle 28 ausgebildet ist. Auch ein Drehregler mit integriertem Ein- und Ausschaltmechanismus ist vorstellbar.
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Die mobile Lichtquelle 28 ist in nicht näher dargestellter Weise mit einer Batterie ausgestattet, was einen Anschluss an eine stationäre Strom- und oder Lichtversorgung unnötig macht.
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Zur Veranschaulichung ist bei 36 schematisch ein Lichtkegel der Lichtquelle 28 angedeutet, der beim Anschluss an die Aufnahmevorrichtung 26 den Lichtleiter 22 speist. Der abgebildete Lichtweg dient der Prinzipdarstellung, es versteht sich, dass statt eines kegelartigen Lichtweges auch die ein geradliniger oder andersgeformter Lichtweg vorgesehen sein.
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2 zeigt einen proximalen Abschnitt eines Schaftes 12 mit einer erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung 26 zum Anschluss einer mobilen Lichtquelle 28 in abgewandelter Ausführung. Einziger Unterschied zum Ausführungsbeispiel aus 1 ist die abgewinkelte Führung der Aufnahmevorrichtung 26. Dieses Ausführungsbeispiel zeigt, dass unterschiedliche Winkelstellungen für die lösbare Befestigung einer mobilen Lichtquelle 28 denkbar sind. Vorliegend ist die mobile Lichtquelle 28 stabförmig ausgebildet.
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Der seitlich versetzte Anschluss der mobilen Lichtquelle 28 gemäß den 1 und 2 erlaubt im Übrigen einen leichten Zugang eines gegebenenfalls vorgesehenen Längsdurchganges 34 des Schaftes 12 aus proximale Richtung. Ein Längsdurchgang 34 kann einen einfachen Zugang zum Gebärmutterhals für die Hinführung von Instrumenten, Spül- oder Saugleitungen, Sonden oder dergleichen bieten.
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Im proximalen Endbereich 24 des Schaftes 12 kann in nicht näher dargestellter Weise ein Handgriff zur Hantierung des Uterusmanipulators 10 vorgesehen sein. Grundsätzlich ist daran gedacht, dass die mobile Lichtquelle 28 alleine oder zusätzlich zu einem im proximalen Endbereich 24 des Schaftes 12 angeordneten Handgriff als Handhabe des Uterusmanipulators 10 dient. Ein seitlicher Anschluss der mobilen Lichtquelle 28, wie zum Beispiel in den 1 und 2 angedeutet, kann dabei zur Unterstützung einer Hebelwirkung für die kraftvolle und leicht steuerbare Führung des Uterus dienen.
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Bei der erfindungsgemäß lösbaren Befestigungsmöglichkeit der mobilen Lichtquelle 28 an der Aufnahmevorrichtung 26 ist daran gedacht, eine drehgesicherte Verbindung herzustellen. Dafür kann in nicht näher dargestellter Weise vorgesehen sein, dass an der mobilen Lichtquelle 28 und/oder an der Aufnahmevorrichtung 26 vorstehende Profilelemente wie Vorsprünge oder Stiftelemente oder dergleichen angeordnet sind, die beim Anschluss der Lichtquelle 28 an die Aufnahmevorrichtung 26 in korrespondierende Vertiefungen der gegenüberliegenden der Aufnahmevorrichtung 26 und/oder der mobilen Lichtquelle 28 eingreifen, sodass bei dem Anschluss der mobilen Lichtquelle 28 eine drehfeste Verbindung zwischen mobiler Lichtquelle 28 und Uterusmanipulator 10 herstellbar ist.
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Grundsätzlich ist denkbar, dass die mobile Lichtquelle 28 in zwei oder mehr als zwei unterschiedlichen, beispielsweise durch die feste Anordnung von Profilelementen und korrespondierenden Vertiefungen an der Aufnahmevorrichtung 26 und/oder der mobilen Lichtquelle 28 vorgegebenen, Winkelpositionen an die Aufnahmevorrichtung 26 anschließbar ist. Damit kann eine ungewollte Verdrehung der Lichtquelle 28 zum Uterusmanipulator 10 aus einer beim Anschluss gewählten Drehwinkelstellung heraus vermieden werden. Denkbar ist auch, nur eine einzige Winkelstellung für den Anschluss der mobilen Lichtquelle 28 an die Aufnahmevorrichtung 26 zuzulassen. Entsprechend kann also vorgesehen sein, dass die Lichtquelle 28 nur in einer vorgegebenen Drehwinkelposition mit der Aufnahmevorrichtung 26 befestigbar ist.
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Wie die 3 zeigt, ist grundsätzlich auch denkbar, die Aufnahmevorrichtung 26 am äußersten proximalen Ende des Schaftes 12 längs zum Schaft 12 fluchtend anzuordnen. Im Unterschied zu den 1 und 2 ist die mobile Lichtquelle 28 nicht seitlich am Schaft 12 sondern proximal stirnseitig am Schaft 12 angeschlossen. Wie auch bei den Ausführungsbeispielen aus den 1 und 2, kann die mobile Lichtquelle 28 insbesondere bei einem drehfesten Anschluss an die Aufnahmevorrichtung 26 in vorteilhafter Weise als Handhabe zur kraftvollen Führung des Uterusmanipulators 10 und zum sicheren Halt des Uterus dienen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Uterusmanipulator
- 12
- Schaft
- 14
- Distaler Endbereich
- 16
- Portiokappe
- 18
- Randbereich der Portiokappe
- 20
- Lichtaustritt
- 22
- Lichtleiter
- 24
- Proximaler Endbereich
- 26
- Aufnahmevorrichtung
- 28
- Mobile Lichtquelle
- 30
- Verschlussvorrichtung
- 32
- Steuerelement
- 34
- Längsdurchgang
- 36
- Lichtkegel
- A
- Bewegungsrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009018521 A1 [0008]
- DE 102010024136 A1 [0008, 0045]
- EP 2783647 A1 [0009]
- EP 2329776 A1 [0009]