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Die Erfindung betrifft eine Gussform, insbesondere Schlickergussform, nach Anspruch 1, eine Gießvorrichtung, ein Verfahren zum Entwässern eines Gussteils sowie ein Verfahren zum Herstellen eines Gussteils.
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Die Herstellung von Gussteilen, insbesondere keramischen Gussteilen, erfolgt üblicherweise über mindestens zwei Formenteile. Bei der Herstellung von Keramiken wird in diese Formenteile Schlicker gebracht. Unter Schlicker versteht man eine flüssige (breiige bis zähflüssige) Masse (Wasser-Mineralgemisch) zur Herstellung von Keramikerzeugnissen. Der Schlicker wird mit Druck beaufschlagt und in die Form gepresst, so dass Wasser aus dem Schlicker gepresst wird. Die Form wird dabei über Schließkräfte (z.B. hydraulisch oder pneumatisch oder dergleichen) zusammengehalten. Das Wasser entweicht durch den Schlicker-Druck aus der Form und ein sogenannter Grünling entsteht. Für die Entformung des Grünlings (des Scherben), müssen die Formenteile geöffnet werden, so dass der Grünling entformt werden kann. Anschließend werden die Formenteile üblicherweise gereinigt (z.B. mit Wasser und/oder Luft). Danach können die Formenteile wieder geschlossen werden, so dass ein neuer Gießzyklus beginnen kann.
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DE 37 26 383 C2 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Schlickergießen von Keramikteilen. Die entsprechende Vorrichtung weist mehrere (konkret vier) Formenteile auf, in denen miteinander kommunizierende Kanäle angeordnet sind, die mit einem flexiblen Druckentlastungsschlauch verbunden sind. Die Formenteile sind hierbei aus einem porösen Material, wie beispielsweise Gips gefertigt. Der Vorgang des Entwässerns wird als vergleichsweise aufwändig, insbesondere zeitaufwändig empfunden.
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Weiterhin ist es bekannt, Formenteile so auszubilden, dass diese einen Grundkörper aufweisen, auf dem eine Filtrationsschicht aufgebracht ist, über die das Wasser beim Entwässern abgeleitet wird. Weiter unten wird noch anhand der 1 ein Beispiel für eine derartige Ausbildung einer Gussform erläutert. Dabei wird üblicherweise das Wasser durch einen Anschluss am jeweiligen Grundkörper abgeführt. Da sich die Formenteile relativ zueinander bewegen (beispielsweise bei der Produktentnahme, einer Reinigung etc.), wird das Wasser über (flexible) Schläuche abgeführt. Ein schneller und flexibler Weitertransport des fertiggestellten Grünlings ist dadurch nur eingeschränkt möglich. Insgesamt ist daher auch hier die Herstellung des Grünlings vergleichsweise aufwändig und wenig flexibel.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Gussform, insbesondere Schlickergussform zur Herstellung eines Gussteils, insbesondere eines Keramikdruckgussteils, vorzuschlagen, mit dem eine effektive Entwässerung und insbesondere ein flexibler Weitertransport des Gussteils ermöglicht wird. Weiterhin soll eine entsprechende Gießvorrichtung, ein entsprechendes Verfahren zum Entwässern eines Gussteils sowie ein entsprechendes Verfahren zum Herstellen eines Gussteils vorgeschlagen werden.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
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Insbesondere wird die Aufgabe durch eine Gussform, insbesondere Schlickergussform, zur Herstellung eines Gussteils, insbesondere eines Keramikdruckgussteils gelöst, umfassend mindestens ein erstes Formenteil mit einem ersten Grundteil und einer ersten Filtrationsschicht und mindestens ein zweites Formenteil mit einem zweiten Grundkörper und einer zweiten Filtrationsschicht, wobei in dem ersten Grundkörper mindestens ein erster Entwässerungskanal vorgesehen ist mit mindestens einem Entwässerungskanalende, das in einer Gießstellung in einen Entwässerungskanal innerhalb des zweiten Formenteils oder in einem Entwässerungskanal innerhalb eines zusätzlichen Entwässerungskörpers mündet.
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Ein Kernaspekt der Erfindung liegt darin, Formenteile einzusetzen, die grundsätzlich zweiteilig aufgebaut sind (nämlich mit einem Grundkörper und einer Filtrationsschicht) und bei dem ersten Formenteil das Wasser nicht über einen Anschluss mit entsprechender Ableitung abzuführen, sondern über das zweite Formenteil (oder einen zusätzlichen Entwässerungskörper). Dadurch ist das erste Formenteil nach dem Entwässerungsvorgang frei bewegbar (da es nicht mit einer Ableitung, wie beispielsweise einem Schlauch verbunden ist) und kann schnell weiter transportiert werden. Dennoch wird das Gussteil effektiv und schnell entwässert. Insbesondere ist es damit auch möglich, dass das Gussteil mit einem Roboter (zusammen mit dem ersten Formenteil) entnommen wird. Der Roboter kann das Gussteil dann flexibel an einen geeigneten Ort zur Weiterverarbeitung positionieren. Beispielsweise kann das Gussteil auch seitlich wegbewegt werden und muss nicht (wie im Stand der Technik üblich) in eine Richtung entgegengesetzt zum zweiten Formenteil wegbewegt werden. Ein zentraler Gedanke ist also, dass der Entwässerungskanal des ersten Formenteils (unmittelbar) in einen Entwässerungskanal des zweiten Formenteils oder in einen Entwässerungskanal eines zusätzlichen Entwässerungskörpers mündet. Insbesondere wenn ein Entwässerungskanal des zweiten Formenteils genutzt wird, entfällt dadurch eine Struktur zum Abführen des Wassers aus einem Entwässerungskanal innerhalb des ersten Formenteils. Unter einem (zusätzlichen) Entwässerungskörper ist insbesondere ein Körper zu verstehen, der starr (und ggf. ohne offene Poren) ausgebildet ist. Erster und/oder zweiter Grundkörper sind ebenfalls (vorzugsweise) ohne Poren oder zumindest ohne offene Poren ausgebildet. Die (erste und/oder zweite) Filtrationsschicht kann eine (zumindest im Wesentlichen) konstante Dicke aufweisen. Der (erste und/oder zweite) Grundkörper kann mindestens eine Ausnehmung und/oder mindestens einen Vorsprung zum Festlegen der Form des Gussteils aufweisen.
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Vorzugsweise ist an dem Entwässerungskanalende eine Entwässerungskanalende-Filtereinrichtung, insbesondere eine Entwässerungskanalende-Filtrationsschicht, vorgesehen. Alternativ oder zusätzlich kann eine Entwässerungskanalende-Ventileinrichtung vorgesehen sein. Dadurch kann ein Fluidwiderstand an dem Entwässerungskanalende einem Fluidwiderstand der ersten Filtrationsschicht angenähert oder angeglichen werden. Wird dann beispielsweise ein Fluid (z.B. Wasser oder Luft) in den ersten Entwässerungskanal gedrückt oder von dort abgesaugt, wirkt dies auch an der ersten Filtrationsschicht, da das Fluid nicht (ausschließlich) über das Entwässerungskanalende gedrückt wird bzw. von dort abgesaugt wird. Damit kann der Entwässerungsprozess auch über Änderungen des Druckes im Entwässerungskanal beeinflusst (gesteuert) werden. Dies erhöht die Effizienz des Entwässerungsprozesses.
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Der erste Entwässerungskanal weist mindestens ein Fluidzufuhr- und/oder - abfuhrende auf, über das ein Fluid (z.B. Luft oder Wasser) zuführbar und/oder abführbar ist. Dieses Fluidzufuhr- und/oder -abfuhrende steht vorzugsweise (in der Gießstellung) nicht mit dem zweiten Formenteil in Kontakt, so dass es von außerhalb der Gussform zugänglich ist (beispielsweise durch einen Roboter). Konkret kann der Entwässerungskanal (mindestens oder genau) drei Enden aufweisen, nämlich das Entwässerungskanalende, das Fluidzufuhr- und/oder - abfuhrende sowie das mit der ersten Filtrationsschicht in Kontakt stehende Ende. Dazu ist (mindestens) eine entsprechende Verzweigung vorgesehen. Über das Fluidzufuhr- und/oder -abfuhrende kann ein an die erste Filtrationsschicht anstehender Druck an dem entsprechenden Ende des Fluidkanals erhöht und/oder erniedrigt werden, so dass der Entwässerungsprozess gefördert werden kann und/oder die Entnahme des fertigen Grünlings über das erste Formenteil (beispielsweise über einen Roboter) erleichtert wird. Dazu kann beispielsweise ein Ansaugen zum Abheben des ersten Formenteils mit dem Grünling erfolgen und dann eine Druckerhöhung zum Ablegen des Grünlings an einem anderen Ort (beispielsweise Fließband).
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Vorzugsweise ist dem Fluidzufuhr- und/oder -abfuhrende ein Ventil zugeordnet, so dass das Fluidzufuhr- und/oder -abfuhrende wahlweise geöffnet oder geschlossen werden kann. Dieses Ventil ist vorzugsweise durch eine Aufnahmeeinrichtung (wie beispielsweise einen Roboter) betätigbar. Dadurch wird das Entwässern und Bewegen des Gussteils vereinfacht.
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Vorzugsweise grenzt der erste Entwässerungskanal an die erste Filtrationsschicht an (ohne diese zu durchdringen). Alternativ kann der erste Entwässerungskanal die erste Filtrationsschicht zumindest teilweise durchdringen.
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Der (jeweilige) zweite Entwässerungskanal innerhalb des zweiten Formenteils kann das zweite Formenteil durchdringen, ohne mit der zweiten Filtrationsschicht in Kontakt zu stehen. Alternativ kann der zweite Entwässerungskanal auch in Kontakt mit der zweiten Filtrationsschicht stehen.
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Im Allgemeinen können mindestens zwei (oder mindestens drei oder mindestens vier) erste Entwässerungskanäle und/oder mindestens zwei (oder mindestens drei oder mindestens vier) zweite Entwässerungskanäle vorgesehen sein. Bei den zweiten Entwässerungskanälen können mindestens ein (oder mindestens zwei oder mindestens drei) Entwässerungskanäle nicht in Kontakt mit der zweiten Filtrationsschicht stehen und/oder mindestens ein (oder mindestens zwei oder mindestens drei) Entwässerungskanäle in Kontakt mit der zweiten Filtrationsschicht stehen.
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In einem Bereich um das Entwässerungskanalende herum ist vorzugsweise eine Dichtung (Ringdichtung) vorgesehen.
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Die oben genannte Aufgabe wird weiterhin gelöst durch eine Gießvorrichtung, insbesondere Schlickergießvorrichtung, umfassend mindestens eine Gussform, insbesondere Schlickergussform der oben beschriebenen Art, zur Herstellung eines Gussteils, insbesondere eines Keramikdruckgussteils.
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Die Gießvorrichtung, insbesondere Schlickergießvorrichtung weist vorzugsweise eine Entnahmevorrichtung, insbesondere einen Roboter auf (um das erste Formenteil zusammen mit dem Gussteil vom zweiten Formenteil zu entfernen und das Gussteil damit zu entnehmen). Insbesondere ist die Entnahmevorrichtung so ausgebildet, dass das Gussteil seitlich entfernt werden kann (also in einer Richtung, die von einer Pressrichtung (beispielsweise um einen Winkel von mindestens 10 Grad oder mindestens 30 Grad oder mindestens 45 Grad oder mindestens 60 Grad) abweicht. Die Pressrichtung wird durch die Pressung des ersten und zweiten Formenteils gegeneinander definiert. Dadurch kann das Gussteil schnell und variabel aufgenommen und anderweitig positioniert werden.
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Vorzugsweise ist mindestens eine Fluidzufuhr- und/oder -abfuhreinrichtung, um Fluid (insbesondere Luft und/oder Wasser und/oder Schlicker) in Richtung eines Form-Hohlraumes zu drücken oder von dort abzusaugen, vorgesehen. Dadurch kann die Entwässerung und/oder die Aufnahme und anderweitige Positionierung des Gussteils verbessert werden.
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Die oben genannte Aufgabe wird insbesondere weiterhin gelöst durch ein Verfahren zum Entwässern eines Gussteils, insbesondere eines Keramikdruckgussteils, in einer Gussform, insbesondere nach der oben beschriebenen Art, wobei die Gussform mindestens ein erstes Formenteil mit einem Grundkörper und einer erster Filtrationsschicht und mindestens ein zweites Formenteil mit einem zweiten Grundkörper und einer zweiten Filtrationsschicht, aufweist, wobei zum Entwässern Flüssigkeit durch den Grundkörper und von dort durch den zweiten Grundkörper und/oder durch einen zusätzlichen Entwässerungskörper abgeleitet wird. Vorzugsweise werden erstes und zweites Formenteil während des Entwässerns gegeneinander gepresst.
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Während des Entwässerns kann ein Unter- oder Überdruck in mindestens einem ersten Entwässerungskanal des ersten Formenteils aufgebaut werden. Alternativ oder zusätzlich kann während des Entwässerns ein Unter- oder Überdruck in mindestens einem zweiten Entwässerungskanal des zweiten Formenteils aufgebaut werden. Beispielsweise kann ein Überdruck in einem der ersten Entwässerungskanäle aufgebaut werden und ein Unterdruck in einem weiteren der ersten Entwässerungskanäle, so dass die Flüssigkeit in der Filtrationsschicht von dem einen Entwässerungskanal zu dem anderen gedrückt wird. Alternativ oder zusätzlich wird ein Überdruck in einem der zweiten Entwässerungskanäle aufgebaut und/oder ein Unterdruck in einem weiteren der zweiten Entwässerungskanäle, so dass Wasser aus der ersten und/oder zweiten Filtrationsschicht von dem ersten Entwässerungskanal zu dem zweiten Entwässerungskanal gefördert wird und damit effektiv entfernt werden kann. Insgesamt wird dadurch ein effizientes Entwässern ermöglicht.
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Die oben genannte Aufgabe wird weiterhin insbesondere gelöst durch ein Verfahren zum Herstellen eines Gussteils, insbesondere eines Keramikdruckgussteils, unter Verwendung einer Gussform, insbesondere der oben beschriebenen Art, umfassend die Schritte:
- - Einfüllen einer zu gießenden Masse in einen Hohlraum,
- - Entwässern gemäß den oben beschriebenen Verfahren und
- - Entfernen des Gussteils aus der Gussform.
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Vorzugsweise wird das Gussteil seitlich (insbesondere über einen Roboter) entfernt (bzw. entnommen). Grundsätzlich ist die Richtung der Entnahme jedoch beliebig.
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Die oben genannte Aufgabe wird weiterhin insbesondere durch die Verwendung einer Gussform, insbesondere Schlickergussform der oben beschriebenen Art und/oder einer Gießvorrichtung, insbesondere Schlickergießvorrichtung der oben beschriebenen Art zum Herstellen eines Gussteils, insbesondere DruckgussSchlickerteils, gelöst.
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Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Vergleichsbeispiels sowie eines Ausführungsbeispiels beschrieben, die anhand der Abbildungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Vergleichsbeispiels einer Schlickergussform; und
- 2 eine schematische Darstellung einer Schlickergussform gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung; und
- 3 eine schematische Darstellung einer Schlickergussform gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung.
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In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleichwirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.
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1 zeigt ein Vergleichsbeispiel für eine Schlickergussform in einem schematischen Schnitt. Die Schlickergussform umfasst ein erstes Formenteil 10 und ein zweites Formenteil 11. Zwischen den Formenteilen 10,11 befindet sich Schlicker 26 zur Herstellung eines Druckgussteils. In dem ersten Formenteil 10 sind zwei erste Entwässerungskanäle 12a, 12b vorgesehen. Im zweiten Formenteil 11 sind zwei zweite Entwässerungskanäle 13a, 13b vorgesehen.
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Die ersten Entwässerungskanäle 12a, 12b sind in einem ersten Grundkörper 14 des ersten Formenteils 10 angeordnet. Weiterhin weist das erste Formenteil 10 noch eine erste Filtrationsschicht 15 auf. Analog umfasst das zweite Formenteil 11 einen zweiten Grundkörper 16 sowie eine zweite Filtrationsschicht 17. Zur Herstellung eines (Keramik-) Gussteils wird der Schlicker 26 zwischen erstes Formenteil und zweites Formenteil 11 in einen Hohlraum 18 eingebracht. Der Schlicker wird mit Druck beaufschlagt, so dass Wasser aus dem Schlicker gepresst wird und über die Filtrationsschichten 15, 17 bzw. die Entwässerungskanäle 12a, 12b, 13a, 13b abgeführt werden kann. Dadurch entsteht ein sogenannter Scherben (Grünling). Für die Entformung des Scherben müssen die Formenteile 10, 11 geöffnet werden (also voneinander entfernt werden), so dass der Scherben entfernt werden kann. Anschließend können die Formenteile 10, 11 gereinigt werden (üblicherweise mit Wasser und/oder Luft). Die Formenteile 10, 11 können wieder geschlossen werden, so dass ein neuer Gießzyklus starten kann.
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Gemäß 1 wird also das Filtrationswasser (d.h. das aus dem Schlicker gepresste Wasser) von den zwei Formenteilen 10, 11 jeweils (einzeln) abgeführt. Dazu sind am ersten Formenteil 10 erste Anschlüsse 19a, 19b vorgesehen und am zweiten Formenteil 11 zweite Anschlüsse 20a und 20b. An diese Anschlüsse werden dann üblicherweise Schläuche (oder ähnliche Leitungen) angeschlossen, über die das Wasser abgeführt werden kann. Durch derartige (flexible) Leitungen kann ein Relativ-Hub zwischen erstem und zweitem Formenteil (beispielsweise bei der Produktentnahme oder einer Reinigung etc.) ausgeglichen werden.
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In 2 ist in einem schematischen Schnitt eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schlickergussform gezeigt.
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Hierbei weist das erste Formenteil 10 erste Entwässerungskanäle 12a, 12b auf, die jeweils ein Entwässerungskanalende 21a, 21b aufweisen, die jeweils in der Gießposition (in der erstes Formenteil 10 und zweites Formenteil 11, wie in 1 gezeigt, aneinandergepresst sind) mit zweiten Entwässerungskanälen 22a, 22b (unmittelbar) verbunden sind, so dass herausgepresstes Wasser (Filtrationswasser) von der ersten Filtrationsschicht 15 über die ersten Entwässerungskanäle 21a, 21b und die zweiten Entwässerungskanäle 13a, 13b abgeführt werden kann. Dadurch ist es nicht notwendig, einen Schlauch oder dergleichen an die Entwässerungskanalenden 21a, 21b anzuschließen (was in der Gießstellung auch gar nicht möglich ist), sondern das Wasser wird über das zweite Formenteil abgeführt. Das erste Formenteil 10 kann also ggf. zusammen mit dem Scherben (Grünling) vergleichsweise einfach und flexibel (insbesondere über einen Roboter) angehoben und flexibel anderweitig positioniert werden. Insgesamt gelangt das Wasser also von dem Schlicker im Hohlraum 18 über die erste Filtrationsschicht 15 in die ersten Entwässerungskanäle 12a, 12b und kann von diesem über die zweiten Entwässerungskanäle 13a, 13b abgeführt werden.
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Sobald der Grünling fertiggegossen ist (insbesondere in einem Druckgussverfahren zur Herstellung eines keramischen Produktes), kann das erste Formenteil 10 mit Hilfe einer Entnahmevorrichtung (eines Roboters; insbesondere zusammen mit dem Grünling) angehoben werden.
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Dazu ist es bevorzugt, dass an das erste Formenteil 10 ein Vakuum (Unterdruck) angelegt wird, so dass der Grünling an der ersten Form 10 haftet und mitbewegt werden kann. Dazu kann ein Roboter oder eine sonstige Entnahmeeinrichtung ein Ventil 22a bzw. 22b öffnen (aufdrücken), so dass eine Fluidverbindung zwischen der ersten Filtrationsschicht 15 und einem Fluidzufuhr- und/oder -abfuhrende 23a bzw. 23b realisiert ist und von dort ein Unterdruck angelegt werden kann. Weiterhin kann dann zur anderweitigen Positionierung (bzw. Ablage) des Grünlings ein Überdruck entsprechend angelegt werden, so dass sich der Grünling von dem ersten Formenteil 10 löst. Weiterhin kann auch über das Fluidzufuhr- und/oder -abfuhrende 23a bzw. 23b Wasser und/oder Luft eingebracht oder abgesaugt werden (beispielsweise für die Reinigung). Eine Entwässerungskanalende-Filtrationsschicht 24a bzw. 24b in dem ersten Entwässerungskanal 12a bzw. 12b sorgt dafür, dass Fluid, das beispielsweise über das Fluidzufuhr- und/oder -abfuhrende 23a bzw. 23b ansteht und in Richtung Filtrationsschicht 15 gefördert werden soll, nicht (ausschließlich) über das erste Entwässerungskanalende 21a bzw. 21b abläuft.
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Weiterhin kann (insbesondere für einen besseren Ablauf des Filtrationswassers im Gießprozess, bei dem die Formenteile 10, 11 geschlossen sind) ein (zumindest geringer) Überdruck oder Unterdruck aufgebaut werden (in den ersten Entwässerungskanälen 12a, 12b und/oder zweiten Entwässerungskanälen 13a, 13b). Beispielsweise wäre es denkbar, dass im zweiten Entwässerungskanal 13a ein Überdruck aufgebaut wird und im zweiten Entwässerungskanal 13b ein Unterdruck, so dass insgesamt das Filtrationswasser in Richtung des zweiten Entwässerungskanals 13b gefördert wird.
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Ein zweiter (in 2 mittiger) Entwässerungskanal 13c ist mit der zweiten Filtrationsschicht 17 in Kontakt. Dieser Entwässerungskanal kann einen Schlickeranschluss definieren. Weiterhin kann der Entwässerungskanal 13c auch an einer anderen Stelle angeordnet sein. Die zweiten Entwässerungskanäle 13a und 13b sind nicht mit der zweiten Filtrationsschicht 17 (und auch nicht mit der ersten Filtrationsschicht 15) in Verbindung.
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Dichtungen 25a, 25b sind um die Entwässerungskanalenden 21a, 21b angeordnet, um einen effektiven Übertritt des Wassers von den ersten Entwässerungskanälen 12a, 12b in die zweiten Entwässerungskanäle 13a, 13b zu ermöglichen.
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Es können grundsätzlich auch zwei oder mehr zweite Entwässerungskanäle vorgesehen sein, die mit der zweiten Filtrationsschicht in Kontakt stehen. Ein Beispiel zeigt 3. Diese zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel, das dem ersten Ausführungsbeispiel entspricht mit dem Unterschied, dass zwei zweite Entwässerungskanäle 13c, 13d vorgesehen sind, die mit der zweiten Filtrationsschicht 17 in Kontakt stehen.
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An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass alle oben beschriebenen Teile für sich alleine gesehen und in jeder Kombination, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellten Details, als erfindungswesentlich beansprucht werden. Abänderungen hiervon sind dem Fachmann geläufig.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Erstes Formenteil
- 11
- Zweites Formenteil
- 12a, 12b
- Erster Entwässerungskanal
- 13a, 13b, 13c, 13d
- Zweiter Entwässerungskanal
- 14
- Erster Grundkörper
- 15
- Erste Filtrationsschicht
- 16
- Zweiter Grundkörper
- 17
- Zweite Filtrationsschicht
- 18
- Hohlraum
- 19a, 19b
- Anschluss
- 20a, 20b
- Anschluss
- 21a, 21b
- Entwässerungskanalende
- 22a, 22b
- Ventil
- 23a, 23b
- Fluidzufuhr- und/oder -abfuhrende
- 24a, 24b
- Entwässerungskanalende-Filtrationsschicht
- 25a, 25b
- Dichtung
- 26
- Schlicker
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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