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Anwendungsgebiet und Stand
der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Sandgusswerkzeug, welches zur Herstellung
von Sandgussprodukten vorgesehen ist. Ein gattungsgemäßes Sandgusswerkzeug
weist ein erstes und ein zweites Formteil auf, die relativ zueinander
in Richtung einer Z-Achse bewegbar sind und die einander zugewandt
jeweils über
eine Formausnehmung verfügen,
wobei diese erste und zweite Formausnehmung gemeinsam die Form des
herzustellenden Sandgussproduktes definieren. Das gattungsgemäße Sandgusswerkzeug weist
weiterhin eine Düseneinheit
und/oder eine Glattdrückereinheit
auf, die auf der der ersten Formausnehmung abgewandten Seite des
ersten Formteils angeordnet ist und relativ zum Formteil in Richtung
der Z-Achse beweglich ist, wobei die Düseneinheit bzw. die Glattdrückereinheit
mindestens eine Düse
zum Einschießen
von Sand in die Formausnehmungen bzw. mindestens einen Glattdrückerstift
zum Glattdrücken
von zuvor eingeschossenem Sand aufweist, wobei die mindestens eine
Düse bzw.
der mindestens eine Glattdrückerstift
sich beim bestimmungsgemäßen Gebrauch
des Werkzeugs zumindest zeitweise in eine in Richtung der Z-Achse
ausgerichteten Zugangsbohrung im ersten Formteil erstreckt.
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Gattungsgemäße Sandgusswerkzeuge
dienen der Herstellung von Sandgussprodukten. Deren Zweck ist insbesondere
die Nutzung als Formkerne in nachfolgenden Metallgussprozessen,
bei denen diese Formkerne aus Sandausnehmungen im herzustellenden
Metallgussteil Kavitäten
definieren.
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Die
Herstellung der Sandkerne erfolgt dadurch, dass Sand in die gemeinsame
Formausnehmung eingebracht wird, die durch die beiden Formausnehmungen
des ersten und des zweiten Formteils gemeinsam gebildet wird. Die
genannte Düseneinheit
mit der mindestens einen Düse
dient hierbei dem Einschießen
des rieselfähigen
bzw. fließfähigen Sandes.
Die genannte Glattdrückereinheit
mit dem mindestens einen Glattdrückerstift
findet Verwendung, um nach dem Einschuss des Sandes in die gemeinsame
Formausnehmung im Bereich der Zugangsbohrungen verbliebene Sandreste
bis in die gemeinsame Formausnehmung hineinzudrücken, so dass sich im Bereich
der formausnehmungsseitigen Enden der Zugangsbohrungen keine ungewünschten Fehler
am Sandgussprodukt einstellen.
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Sobald
der Sand die durch die beiden Formausnehmungen gebildete gemeinsame
Formausnehmung vollständig
ausfüllt,
folgt die Verfestigung, durch die der Sand zu einem festen Formkörper verbunden
wird. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten. So kann der Sand
beispielsweise durch einen Begasungsprozess zu einem Formkörper verfestigt werden.
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Problematisch
ist die Entformung des hergestellten Formkörpers. Während es bei dem zweiten und üblicherweise
unteren Formteil bekannt ist, Auswerferstifte vorzusehen, die zum
Zwecke des Entformens in die zweite Formausnehmung einrücken und dadurch
den Sandformkörper
von der zweiten Formausnehmung lösen,
ist es hinsichtlich der Trennung des Sandkörpers vom ersten und üblicherweise
oberen Formteil üblich,
die Glattdrückerstifte
zum Zwecke des Auswerfens zu verwenden. Während die Glattdrückerstifte
zum Zwecke des eigentlichen Glattdrückens nur soweit in die Zugangsbohrungen eingeschoben
werden, dass ihre Stirnseite in etwa bündig mit der Kontur der ersten
Formausnehmung angeordnet ist, müssen
sie zum Zwecke des Trennens des Sandkörpers von der ersten Formausnehmung
jedoch weiter in die erste Formausnehmung hinein einrücken. Dies
bringt mehrere Probleme mit sich. Um bis in die erste Formausnehmung
einrücken zu
können,
müssen
die Glattdrückerstifte
eine Formgebung aufweisen, die an die Formgebung der Zugangsbohrungen
derart angepasst ist, dass ein Einrücken bis in die erste Formausnehmung
möglich
ist. Eine derartige Formgebung der Zugangsbohrungen und der Glattdrückerstifte
führt jedoch
zwangsläufig auch
dazu, dass beim zuvor durchgeführten
Glattdrücken
ein Ringspalt zwischen dem Glattdrückerstift und der Zugangsbohrung
im Bereich der Kontur der ersten Formausnehmung verbleibt, der zu
Störstellen am
herzustellenden Sandkern führt.
Hinzu kommt, dass das Einrücken
der Glattdrückerstifte
bis in die erste Formausnehmung hinein leicht zu Schäden an den
Kanten der Zugangsbohrungen im Bereich der Kontur der ersten Formausnehmung
führen
kann. Insbesondere da die Relativlage der Glattdrückereinheit
und der Glattdrückerstifte
relativ zum ersten Formteil aufgrund der Tatsache, dass die Glattdrückereinheit üblicherweise
im Wechsel mit der Düseneinheit
Verwendung findet, Ungenauigkeiten unterliegt, wird das Problem
der Verletzung der Kanten der Zugangsbohrung noch verschärft.
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Aufgabe und Lösung
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein gattungsgemäßes Sandgusswerkzeug dahingehend weiterzubilden,
dass eine verschleißärmere Entformung
des Sandkerns vom ersten Formteil ermöglicht wird.
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Erfindungsgemäß wird dies
dadurch erreicht, dass dem ersten Formteil eine Auswerfereinheit
zugeordnet ist, die gegenüber
der Düseneinheit
bzw. der Glattdrückereinheit
sowie gegenüber
dem ersten Formteil in Richtung der Z-Achse bewegbar ist, wobei die
Auswerfereinheit mindestens einen Auswerferstift aufweist, der sich
in eine in Richtung der Z-Achse
erstreckte von der ersten Zugangsbohrung unterscheidende Auswerferbohrung
des ersten Formteils erstreckt.
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Im
Zusammenhang mit den Düsen,
den Glattdrückerstiften
und den Auswerferstiften sowie den jeweiligen korrespondierenden
Bohrungen im ersten Formteil wird im weiteren jeweils der Plural verwendet,
da Ausgestaltungen mit jeweils mehreren dieser Komponenten als vorteilhaft
angesehen werden. Im Einzelfall kann jedoch auch eine Gestaltung mit
nur einem Glattdrückerstift/nur
einer Düse und/oder
mit nur einem Auswerferstift zweckmäßig sein.
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Gemäß der erfindungsgemäßen Gestaltung sind
am ersten Formteil Bohrungen zweier unterschiedlicher Art vorgesehen.
Zum einen sind die von gattungsgemäßen Sandgusswerkzeugen bereits
bekannten Zugangsbohrungen für
Düsen und/oder Glattdrückstifte
im ersten Formteil vorgesehen, die das Einschießen des Sandes und das Glattdrücken des
Sandes gestatten. Diese Zugangsbohrungen können jedoch in einer von der üblichen
Gestaltung abweichenden und im Weiteren noch beschriebenen Art und
Weise ausgebildet und auf die Glattdrückerstifte angepasst sein,
da es nicht erforderlich ist, dass die Glattdrückerstifte in relevantem Maße bis in
die erste Formausnehmung einrücken.
Neben den Zugangsbohrungen für
die Glattdrückerstifte/Düsen sind
dedizierte Auswerferbohrungen vorgesehen, in denen die Auswerferstifte
angeordnet sind. Diese Auswerferstifte sind vorzugsweise als Teil
einer gemeinsamen Auswerfereinheit gemeinsam in Richtung der Z-Achse
gegenüber
dem ersten Formteil bewegbar.
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Die
Auswerferstifte sind Teil einer gemeinsamen Auswerfereinheit, deren
verbindende Basis, beispielsweise eine Auswerferplatte, an der die
Auswerferstifte befestigt sind, auf der der ersten Formausnehmung
abgewandten Seite des ersten Formteils angeordnet ist. Die Auswerferbohrungen
dienen insbesondere der Führung
der Auswerferstifte. Während
des Regelbetriebs ist es nicht erforderlich, die Auswerferstifte
aus den Auswerferbohrungen vollständig zu entfernen. Dies erlaubt
es, die Auswerferstifte mit einer sehr engen Spielpassung in die
korrespondierenden Auswerferbohrungen einzufügen. Die Spielpassung kann
so bemessen sein, dass sie zwar eine Entlüftung des Sandkerns nach dem
Begasen erlaubt, dabei jedoch eine maximale Spaltbreite im Bereich
oder unterhalb der Korngröße des Sandes aufweist,
so dass es hier nicht zu störenden
Graten am Sandkern kommt. Vorzugsweise ist die Spielpassung so bemessen,
dass ein Spalt zwischen dem Auswerferstift und der Auswerferbohrung
auch bei exzentrischer Anordnung des Auswerferstiftes 0,2 mm nicht übersteigt.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn die Auswerferstifte an der Basis, beispielsweise
also an einer Auswerferplatte, schwimmend gelagert sind und dadurch
orthogonal zur Z-Achse begrenzt beweglich sind. Diese bei Glattdrückern gemäß der konventionellen
Bauweise nicht mögliche
Gestaltung ist insbesondere im Hinblick auf die genannte enge Spielpassung
der Auswerferstifte vorteilhaft, da ein Verkanten der Auswerferstifte
in den Auswerferbohrungen hierdurch wirksam vermieden wird.
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Ein
erfindungsgemäßes Sandgusswerkzeug weist
demnach eine von der Düseneinheit
und der Glattdrückereinheit
separate Auswerfereinheit auf, die vorzugsweise nicht entfernt werden
muss, um Sand in die Formausnehmungen einzuschießen bzw. um Sand mittels der
Glattdrückerstifte
in die Formausnehmungen einzuschieben. Neben der Auswerfereinheit
sind zusätzlich
vorzugsweise sowohl die Düseneinheit
als auch die Glattdrückereinheit vorhanden,
wobei diese vorzugsweise im Wechsel mit den Düsen bzw. Glattdrückerstiften
während
des Fertigungsvorganges in die Zugangsbohrungen im ersten Formteil
eingeschoben werden.
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Als
besonders bevorzugt wird es angesehen, wenn die Auswerfereinheit
bzw. deren Basis zwischen dem ersten Formteil einerseits und der
Düseneinheit
bzw. Glattdrückereinheit
andererseits angeordnet ist. Diese Angabe bezieht sich dabei jeweils auf
den Zustand, in dem die Düsen
bzw. die Glattdrückerstifte
in die Zugangsbohrung des ersten Formteils eingefügt sind.
Durch die Anordnung der Auswerfereinheit bzw. der Basis der Auswerfereinheit
auf der in Richtung des Formteils weisenden Seite der Glattdrückereinheit
bzw. der Düseneinheit
behindert die Auswerfereinheit den Wechsel zwischen Düseneinheit
und Glattdrückereinheit
nicht. Ein Trennen der Düseneinheit
bzw. Glattdrückereinheit
von dem ersten Formteil ist somit möglich, ohne dass hierfür die Auswerfereinheit
gehandhabt werden muss.
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Vorzugsweise
sind in der Auswerfereinheit, insbesondere in der Auswerferplatte,
Durchbrechungen vorgesehen, durch die hindurch sich die Düsen der
Düseneinheit
bzw. die Glattdrückerstifte
der Glattdrückereinheit
erstrecken können.
Die Durchbrechungen sind also korrespondierend zu den Zugangsbohrungen
im ersten Formteil angeordnet. Bei Verwendung einer Glattdrückereinheit
mit mehreren Glattdrückerstiften
und/oder einer Düseneinheit
mit mehreren Düsen
sind vorzugsweise mehrere Durchbrechungen in der Basis der Auswerfereinheit
vorgesehen.
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Die
Auswerfereinheit ist relativ zur Glattdrückereinheit bzw. Düseneinheit
sowie relativ zum ersten Formteil beweglich. Um die Auswerfereinheit
gegenüber
dem ersten Formteil bewegen zu können und
dadurch eine Trennung des Sandkerns zu bewirken, kann an der Gießmaschine,
in der das Sandgusswerkzeug verwendet wird, ein entsprechender dedizierter
Aktor vorhanden sein, durch den die Auswerfereinheit relativ zum
ersten Formteil bewegbar ist.
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Vorzugsweise
ist es jedoch vorgesehen, dass die Auswerfereinheit bedingt durch
die Relativbewegung der Formteile zueinander gegenüber dem ersten
Formteil bewegbar ist. Hierfür
ist es insbesondere bevorzugt, dass an der Auswerfereinheit einerseits
und am zweiten Formteil andererseits jeweils ortsfeste Wechselwirkungsabschnitte
vorgesehen sind, die zum unmittelbaren oder mittelbaren Zusammenwirken
dahingehend ausgebildet sind, dass bei einem Schließen der
Formteile die Auswerfereinheit relativ zum ersten Formteil derart
bewegt wird, dass die Auswerferstifte aus der ersten Formausnehmung herausgezogen
werden.
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Bei
einer solchen Gestaltung kommt im Zuge des Schließens der
Formteile eine Wechselwirkung zwischen der Auswerfereinheit und
dem zweiten Formteil zustande, wobei die Auswerfereinheit und das
zweite Formteil zu diesem Zweck nicht zwingend in unmittelbaren
Berührkontakt
miteinander gelangen müssen.
Es reicht aus, wenn unter Zwischenschaltung eines Zwischengliedes
wie beispielsweise einem Abschnitt einer der zweiten Formhälfte zugeordneten
Auswerfereinheit die Wechselwirkung zustande kommt. Vorzugsweise
ist die Wechselwirkung zwischen den Wechselwirkungsabschnitten dabei
so beschaffen, dass die Auswerfereinheit der ersten Formhälfte gegenüber dem
ersten Formteil im Zuge des Schließens der Formteile gemeinsam
mit dem zweiten Formteil verlagert wird. In einer Endstellung, in der
die Formteile bündig
aneinander liegen, sind dadurch die Auswerferstifte vorzugsweise
genau soweit aus der ersten Formausnehmung herausgezogen, dass die
Stirnseiten der Auswerferstifte bündig mit der Kontur der ersten
Formausnehmung abschließen.
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Auch
für die
Bewegung der Auswerfereinheit in entgegengesetzter Richtung relativ
zum Formteil kann es vorgesehen sein, dass dies über einen maschinenseitigen
Aktor erfolgt, der mit der Auswerfereinheit verbunden ist. Bevorzugt
ist es allerdings, dass zwischen dem ersten Formteil oder der Glattdrückereinheit
einerseits und der Auswerfereinheit andererseits ein Aktor angeordnet
ist, durch den die Auswerfereinheit derart gegenüber dem ersten Formteil bzw.
der Glattdrückereinheit
kraftbeaufschlagbar ist, dass der mindestens eine Auswerferstift
in die Formausnehmung einrückt.
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Bei
dieser Gestaltung ist somit eine Relativbewegung der Auswerfereinheit
gegenüber
dem ersten Formteil ohne einen externen gießmaschinenseitigen Aktor möglich. Stattdessen
kann der Aktor, beispielsweise ein Hydraulikzylinder, zwischen dem Formteil
und der Auswerfereinheit angeordnet sein und dadurch zum Zwecke
des Entformens die Auswerferstifte in die Formausnehmung einrücken. Als besonders
vorteilhaft wird es angesehen, wenn dem Aktor ein werkzeugseitig
vorgesehener Energiespeicher zur Betätigung des Aktors zugeordnet
ist, dessen Energieniveau beim Schließen der beiden Formteile erhöht wird.
Bei einer Gestaltung mit einem solchen Energiespeicher bedarf es
keiner externen Energiequelle, um die für das Lösen des Sandkerns von der ersten
Formausnehmung erforderliche Energie aufzubringen. Stattdessen wird
diese Energie bereits beim Schließen der Formteile aufgebracht
und gespeichert.
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Die
einfachste und bevorzugte Gestaltung der Kombination eines solchen
Aktors mit zugehörigem
Energiespeicher liegt in der Verwendung eines Federmittels, welches
beim Schließen
der Formteile elastisch gespannt wird und beim anschließenden Öffnen der
Formteile wieder entspannt wird und dabei die Auswerfereinheit derart
gegenüber
dem ersten Formteil verlagert, dass die Auswerferstifte in die erste
Formausnehmung einrücken.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Formgebung
der Glattdrückerstifte einerseits
und der den Glattdrückerstiften
zugeordneten Zugangsbohrung andererseits derart aufeinander abgestimmt,
dass die Glattdrückerstifte
bei einer Bewegung in Richtung der ersten Formausnehmung in einer
Endlage im Bereich des formausnehmungsseitigen Endes der Zugangsbohrung
umlaufend in Berührkontakt
mit einer Innenwandung der Zugangsbohrung gelangen. Hierdurch wird
es möglich,
Kerne herzustellen, die im Bereich der Öffnungen der Zugangsbohrungen
gratfrei sind.
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Bei
einer solchen Gestaltung können
die Glattdrückerstifte
somit nicht mehr oder kaum in die erste Formausnehmung einrücken. Der
umlaufende Berührkontakt
zwischen den Glattdrückerstiften
und den Zugangsbohrungen in der Endlage der Glattdrückerstifte
ist vorzugsweise um maximal 10 mm, insbesondere vorzugsweise um
maximal 2 mm vom formausnehmungsseitigen Ende der Zugangsbohrung entfernt.
Die Endlage ist dadurch definiert, dass die Stirnseiten der Glattdrückerstifte
in dieser Endlage im Bereich der Zugangsbohrungen die Formgebung
der Außenkontur
des zu erstellenden Sandkerns definieren. Die Stirnseite des Glattdrückerstiftes
kann je nach Anordnung der Zugangsbohrung etwa plan sein oder eine
Kontur aufweisen, die korrespondierend zur im Bereich um die Zugangsbohrung
nichtebenen Kontur der Formausnehmung ebenfalls nichteben geformt
ist.
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Diese
Gestaltung mit nicht oder kaum in die Formausnehmung einrückbaren
Glattdrückerstiften ist
in Verbindung mit der Auswerfereinheit von besonderem Vorteil, da
die Glattdrückerstifte
hierbei keine Funktion im Hinblick auf das Trennen des erstellten Formkerns
von der ersten Formteilausnehmung übernehmen. Sie brauchen daher über die
Endlage, in der die Stirnseiten im Bereich der Zugangsbohrung die
Außenform
des Sandkerns definieren, nicht weiter bis in die Formausnehmung
hineinbewegt werden zu können.
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Zur
Herstellung des vorzugsweise umlaufenden Berührkontaktes zwischen den Zugangsbohrungen
und den Glattdrückerstiften
in der Endlage wird es als bevorzugt angesehen, wenn die distalen
Enden der Glattdrückerstifte
und die der ersten Formausnehmung zugeordneten Enden der Zugangsbohrungen
korrespondierend zueinander sich zumindest abschnittsweise stetig
verjüngend
ausgebildet sind. Diese sich verjüngende, insbesondere konische Gestaltung
führt zum
einen zu einer automatischen Zentrierung der Glattdrückerstifte
in den Zugangsbohrungen bei Erreichen der Endlage. Zum anderen wird
durch diese Gestaltung auch erreicht, dass ein umlaufender Berührkontakt
zwischen den Glattdrückerstiften
und der Innenwandung der Zugangsbohrungen erzielt wird, ohne dass
hierdurch Probleme wie Verkanten beim Herausziehen der Glattdrückerstifte
aus den Zugangsbohrungen zu befürchten
sind.
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Besonders
von Vorteil ist es, wenn am distalen Ende des Glattdrückerstiftes
ein elastisch verformbarer Dichtabschnitt vorgesehen ist, vorzugsweise
aus einem Material mit einem E-Modul zwischen 0,1 kN/mm2 und
2 kN/mm2. Ein solcher Dichtabschnitt ist
vorzugsweise aus Kunststoff, beispielsweise aus Polyethylen, oder
aus einem gummiartigen Material gefertigt. Der Dichtabschnitt sorgt
aufgrund seiner elastischen Verformbarkeit in besonders hohem Maße für ein umlaufendes
Anliegen der Enden der Glattdrückerstifte
an den Zugangsbohrungen in der Endlage der Glattdrückerstifte.
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Im
einfachsten Falle können
die Glattdrückerstifte
in ihrer Gesamtheit aus dem begrenzt elastisch verformbaren Material
gefertigt sein. Eine bevorzugte Gestaltung sieht allerdings vor,
dass der Dichtabschnitt der Glattdrückerstifte jeweils als separates
Dichtelement vorgesehen ist, welches an einem Basisabschnitt des
jeweiligen Glattdrückerstiftes
befestigt ist, wobei die Materialien des Basisabschnitts der Glattdrückerstifte
und des Dichtelements der Glattdrückerstifte sich vorzugsweise
voneinander unterscheiden. Diese Zweiteilung des Glattdrückerstiftes
erlaubt es insbesondere, die jeweils idealen Materialien zu verwenden,
insbesondere den genannten Kunststoff oder gummiartigen Werkstoff
für das
Dichtelement und einen metallischen oder keramischen Werkstoff für den Basisabschnitt.
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Als
besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn das Dichtelement als
Kappe ausgebildet ist, wobei diese Kappe vorzugsweise austauschbar
ist, insbesondere werkzeuglos austauschbar ist. Bei der Gestaltung
als Kappe wird das gesamte distale Ende des Glattdrückerstiftes
durch das Dichtelement gebildet, nicht nur der unmittelbar mit der
Zugangsbohrung in Berührkontakt
gelangende Teil. Eine solche Kappe kann einfacher gehandhabt werden.
Vorzugsweise wird sie auf das Basisteil des jeweiligen Glattdrückerstiftes
aufgeschoben oder mittels eines Gewindes dort befestigt.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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Weitere
Aspekte und Vorteile der Erfindung ergeben sich außer aus
den Ansprüchen
auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung, welches im Folgenden anhand der Figuren dargestellt
ist. Dabei zeigen die Figuren einen linken Abschnitt eines erfindungsgemäßen Gusswerkzeugs
während
der verschiedenen Phasen der Herstellung eines Sandkerns. Die nicht
dargestellte rechte Seite des Werkzeugs kann spiegelbildlich identisch
ausgebildet sein.
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Anhand
der 1 soll zunächst
der Aufbau des Werkzeugs erläutert
werden.
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Das
Gusswerkzeug weist verschiedene zueinander bewegliche Einheiten 10, 20, 30, 40, 60, 70 auf.
Eine erste obere Formhälfte 10 weist
als wesentliche Teilkomponenten eine Basisplatte 12 sowie
ein in nicht näher
dargestellter Art und Weise an dieser Basisplatte 12 befestigtes
Formteil 14 auf. Mit der Basisplatte 12 ist eine
nach unten weisende und in Richtung einer Z-Achse ausgerichtete
Abstandshülse 16 über eine
Schraubverbindung verbunden. In sehr ähnlicher Art und Weise ist
eine untere Formhälfte 20 aufgebaut.
Auch diese weist eine Basisplatte 22 auf, an der in nicht
näher dargestellter
Art und Weise ein unteres Formteil 24 befestigt ist. Weiterhin
ist auch an der unteren Basisplatte 22 eine Abstandshülse 26 über eine
Schraubverbindung befestigt.
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Die
beiden Formteile 14, 24 weisen aufeinander zu
weisend jeweils Formausnehmungen 14a, 24a auf,
die dafür
ausgebildet sind, in einem geschlossenen Zustand der Formteile 14, 24,
in dem die beiden Formteile 14, 24 im Randbereich
bündig aneinander
anliegen, die Form des mittels des Werkzeugs herzustellenden Sandkerns
zu definieren. Im Zustand der 1 sind die
Formhälften 10, 20 und damit
auch die beiden Formteile 14, 24 in Richtung der
Z-Achse voneinander beabstandet.
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Sowohl
das untere Formteil 20 als auch das obere Formteil 10 weisen
in der Basisplatte 10, 20 sowie in den Formteilen 14, 24 sich
in Richtung der Z-Achse erstreckende Auswerferbohrungen 14b, 24b für Auswerferstifte 34, 44 auf.
Zusätzlich
sind in der oberen Formhälfte 10 sich
in Richtung der Z-Achse erstreckende Zugangsbohrungen 14c vorgesehen,
die sich in einem Endbereich 14d konisch verjüngen.
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Neben
den beiden Formteilen 10, 20 verfügt das Werkzeug über jeweils
eine zugeordnete Auswerfereinheit 30, 40. Beide
Auswerfereinheiten 30, 40 weisen jeweils eine
Basisplatte 32, 42 auf, an der jeweils mehrere
sich in Richtung der Z-Achse erstreckende Auswerferstifte 34, 44schwimmend
gelagert sind. In der aus 1 ersichtlichen
Art und Weise sind diese Auswerferstifte 34, 44 fluchtend
zu den Auswerferbohrungen 14b, 24b angeordnet,
in die sie sich erstrecken. Die Auswerferbohrungen 14b, 24b und
die Auswerferstifte 34, 44 bilden enge Spielpassungen,
wobei die schwimmende Lagerung der Auswerferstifte 34, 44 verhindert,
dass die Auswerferstifte 34, 44 in den Auswerferbohrungen 14b, 24b verkanten.
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Zusätzlich zu
den Auswerferstiften sind sowohl an der oberen als auch an der unteren
Basisplatte 32, 42 der Auswerfereinheiten 30, 40 sich
in Richtung der Z-Achse erstreckende Abstandsglieder 36, 46 mittels
Schraubverbindungen befestigt, an deren jeweiligem distalen Ende
jeweils eine Abschlussscheibe 37, 47 mit gegenüber den
Abstandsgliedern 36, 46 vergrößertem Durchmesser befestigt
ist. Über die
Abstandsglieder 36, 46 sind die jeweiligen Auswerfereinheiten 30, 40 gegenüber den
zugeordneten Formhälften 10, 20 geführt, da
die Abstandsglieder 36, 46 durch Bohrungen in
den jeweiligen Basisplatten 12, 22 der Formhälften 10, 20 und
durch die Abstandshülsen 16, 26 hindurchragen.
Da die jeweiligen Abschlussscheiben 37, 47 einen
gegen dem Innendurchmesser der jeweiligen Abstandshülsen 16, 26 größeren Durchmesser
aufweisen, ist die Beweglichkeit der Auswerfereinheiten 30, 40 in
Richtung der Z-Achse gegenüber
den Formhälften 10, 20 beidseitig
limitiert. Zusätzlich
ist an der Basisplatte 32 der oberen Auswerfereinheit 30 ein
Abstandshalter 31 in nicht näher dargestellter Art und Weise
mit der Basisplatte 32 verbunden, der die Relativbeweglichkeit
der oberen Auswerfereinheit 30 gegenüber der oberen Formhälfte 10 zusätzlich begrenzt.
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Die
Darstellung der 1 zeigt ein Ausgangszustand,
in dem das Gusswerkzeug geöffnet ist,
d. h. die Formhälften 10, 20 mit
den Formteile 14, 24 voneinander beabstandet sind.
Dabei ist das Gusswerkzeug in nicht näher dargestellter Art und Weise
an eine Gussmaschine derart angekoppelt, dass die obere Formhälfte 10 mit
dem Formteil 14 in einer zur Gussmaschine festen Lage in
Richtung der Z-Achse fixiert ist, während sowohl die untere Formhälfte 20 mit
dem Formteil 24 als auch die untere Auswerfereinheit 40 separat
hinsichtlich ihrer Lage in Richtung der Z-Achse durch die Gussmaschine
bewegbar sind.
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Im
Ausgangszustand der 1 befindet sich die untere Auswerfereinheit 40 gegenüber der
unteren Formhälfte 20 in
ihrer unteren Endlage. Ebenso befindet sich auch die obere Auswerfereinheit 30 in ihrer
unteren Endlage, wobei dies einerseits durch die Gewichtskraft der
oberen Auswerfereinheit 30 bedingt ist und andererseits
durch eine unter Druckspannung stehende Schraubenfeder 50 verursacht ist,
die zwischen der Basisplatte 12 der oberen Formhälfte 10 und
der Abschlussscheibe 36 der oberen Auswerfereinheit 30 angeordnet
ist.
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Um
ausgehend von dieser Ausgangsstellung einen Sandkern herzustellen,
wird zunächst
das Gusswerkzeug geschlossen. Zu diesem Zweck wird das untere Formteil 20 über die
nicht dargestellte Gussmaschine in Richtung der Z-Achse angehoben, wodurch
aufgrund der Kopplung durch die Abschlussscheibe 47 und
die Abstandshülse 26 zwangsläufig auch
die untere Auswerfereinheit 40 mit angehoben wird. Nachdem
dabei die Abschlussscheiben 37, 47 in Berührkontakt
miteinander gelangt sind, führt
ein darüber
hinausgehendes Anheben der unteren Formhälfte 20 über die
Abstandshülse 26,
die Abschlussscheibe 47 sowie die Abschlussscheibe 37 und
das Abstandsglied 36 auch zu einem Anheben der oberen Auswerfereinheit 30 gegenüber der
stationären
oberen Formhälfte 10.
Dabei wird gegen die Gewichtskraft der oberen Auswerfereinheit 30 sowie
gegen die Federkraft der Schraubenfeder 50 die obere Auswerfereinheit 30 bis
in ihre relativ zur oberen Formhälfte 10 obere
Endlage verfahren. Dies ist dann erreicht, wenn die Abschlussscheibe 37 an der
oberen Abstandshülse 16 anliegt.
Dieser Zustand ist in 2 dargestellt. Die Längen der
Auswerferstifte 34 so bemessen, dass die obere Endlage
der Auswerfereinheit 30 genau dann erreicht ist, wenn die Stirnflächen 34a der
Auswerferstifte 34 bündig
mit der Kontur der oberen Formausnehmung 14a fluchten oder
minimal, beispielsweise um 0,1 mm bis 0,2 mm in die Formausnehmung
hineinragen.
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In
dem nun erreichten geschlossenen Zustand des Werkzeugs erfolgt das
Einschießen
des Sandes. Während
die Formteile 14, 24 über die nicht dargestellte
Gussmaschine aneinander angepresst werden, wird über Einschussdüsen 64,
die an der Basisplatte 62 einer Düseneinheit 60 befestigt
sind, durch die Zugangsbohrungen 14c hindurch Sand in die
durch die Formausnehmungen 14a, 24a gebildete
gemeinsame Formausnehmung beider Formteile 14, 24 eingeschossen.
In der Basisplatte 32 der Auswerfereinheit 30 sind
Ausnehmungen 32a vorgesehen, damit die Düsen 64 bei
aufgesetzter Auswerfereinheit 30 in die Zugangsbohrungen 14c eingeschoben
werden können.
Wie sich aus der Darstellung der 3 ergibt,
führt das
Einschießen
des Sandes nicht nur zur Befüllung
der Formausnehmungen 14a, 24a, sondern hinterlässt auch
einen Sandrest 2 im Bereich der Zugangsbohrung 14c.
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Um
diesen Sandrest 2 anschließend noch in die Formausnehmung 14a eindrücken zu
können, findet
nachfolgend eine Glattdrückereinheit 70 Verwendung.
Diese in 4 dargestellte Glattdrückereinheit 70 weist
eine Basisplatte 72 auf, an der mehrere Glattdrückerstifte 74 in
nicht näher
dargestellter Art und Weise befestigt sind. Diese Glattdrückerstifte 74 verfügen über einen
metallischen Schaft 74a, an dessen distalem Ende eine Kunststoffkappe 74b kraftschlüssig aufgepresst
ist.
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In
der in 5 ersichtlichen Art und Weise wird die Glattdrückereinheit 70 abgesenkt,
bis das konische Ende der Glattdrückerstifte 74 am korrespondierend
geformten konischen Ende 14d der Zugangsbohrung 14c zum
umlaufenden Anliegen kommt. Dabei sind die Glattdrückerstifte 74 derart
auf die Formgebung der Zugangsbohrungen 14c angepasst,
dass in dieser unteren Endlage der Glattdrückereinheit 70 relativ
zur oberen Formhälfte 10 die Stirnfläche 74c fluchtend
mit der Kontur der Formausnehmung 14a ausgerichtet ist.
Durch die elastische Kunststoffkappe 74b ist auch bei leichter
Exzentrizität
eines Glattdrückerstiftes 74 zur
Zugangsbohrung 14c das umlaufende Anliegen gewährleistet.
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Somit
ist in diesem Stadium erreicht, dass der den Sandkern bildende Sand
die durch die Formausnehmungen 14a, 24a gebildete
Form vollständig
ausfüllt,
ohne dass relevante Sandreste, die zur Bildung eines ungewünschten
Grates führen
könnten,
in den Zugangsbohrungen 14a verblieben sind. In diesem
Zustand der 5 wird nun die Verfestigung
des Sandkerns bewirkt. Hierzu wird in nicht näher dargestellter Weise die
Glattdrückereinheit 70 wieder
etwas angehoben, so dass ein Begasen des Sandes durch die Zugangsbohrungen 14c möglich wird.
Dieses Begasen bewirkt die Bildung eines in sich festen Sandkerns,
der anschließend
von den Formteilen 14, 24 entformt werden muss.
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Zu
diesem Zweck werden in der in 6 dargestellten
Weise zunächst
die untere Formhälfte 20 sowie
die untere Auswerfereinheit 40 mittels der nicht dargestellte
Gussmaschine abgesenkt. Dabei senkt sich auch die obere Auswerfereinheit 30 unter
Einwirkung ihres Eigengewichtes sowie der Federkraft der Schraubenfeder 50 gleichermaßen gegenüber der oberen
Formhälfte 10 ab
und trennt dabei mittels der Auswerferstifte 34 den Sandkern
vom oberen Formteil 14.
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Sobald,
wie in 6 dargestellt, der Abstandshalter 31 der
oberen Auswerfereinheit 30 auf der Basisplatte 12 der
oberen Formhälfte 10 aufliegt, ist
die untere Endlage der oberen Auswerfereinheit 30 gegenüber der
oberen Formhälfte 10 erreicht.
Ein weiteres Absenken der unteren Formhälfte 20 und der unteren
Auswerfereinheit 40 führt
in der in 7 dargestellten Art und Weise
zu einem Verlust des Kontaktes zwischen den Auswerferstiften 34 und dem
Sandkern.
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Anschließend wird
erstmalig durch die Gussmaschine eine Relativbewegung der unteren
Auswerfereinheit 40 gegenüber der unteren Formhälfte 20 bewirkt,
wobei dieses relative Anheben der unteren Auswerfereinheit 40 gegenüber der
unteren Formhälfte 20 dazu
führt,
dass die Auswerferstifte 44 den Sandkern nun auch von der
unteren Formausnehmung 24a lösen. Hierdurch wird der Zustand
der 8 erzielt, der nun einfaches Entnehmen des Sandkerns
aus dem Gusswerkzeug gestattet.