DE102015011156A1

DE102015011156A1 - Verfahren und Anlage zum in-mould-graning- (IMG-) -Kaschieren einer Folie auf ein Trägerteil

Info

Publication number: DE102015011156A1
Application number: DE102015011156.6A
Authority: DE
Inventors: Andreas Gasser
Original assignee: Kiefel GmbH
Current assignee: Persico SpA
Priority date: 2014-09-08
Filing date: 2015-09-01
Publication date: 2016-03-10

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zum in-mould-graining(IMG-)Kaschieren einer Folie auf ein Trägerteil. Bislang ist es nicht möglich, einen Hinterschnitt sauber zu kaschieren. Als Lösung wird vorgeschlagen: Ein Verfahren zum in-mould-graining-(IMG-)Kaschieren einer bevorzugt erwärmten Folie auf ein Trägerteil, vor allem ein Kraftfahrzeuginnenverkleidungsteil, in einer Formstation mit einem Positivwerkzeug und einem Negativwerkzeug, wobei das Positivwerkzeug das Trägerteil hält und das Negativwerkzeug eine IMG-Schale mit einer Kavität und einer genarbten Oberfläche in der Kavität aufweist, mit den Schritten a. Einbringen der Folie in die Formstation, zwischen das Positivwerkzeug und das Negativwerkzeug; b. Anlegen der Folie an die genarbte Oberfläche zum Prägen der Narbung in die Folie an deren Gutseite; wobei die Folie in einem Umschlagbereich und außerhalb des Umschlagbereichs an der genarbten Oberfläche am Negativwerkzeug angelegt wird; c. Anlegen der Folie außerhalb ihres Umschlagbereichs an das Trägerteil; d. nach den Schritten b und c Übergeben des Umschlagbereichs zum Trägerteil, wobei die Folie im Umschlagbereich am Trägerteil angelegt wird; und e. schließlich Auseinanderfahren des Positivwerkzeugs und des Negativwerkzeugs sowie Entformen des kaschierten Trägerteils.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zum in-mould-graining-(IMG-)Kaschieren einer Folie auf ein Trägerteil.
Das IMG-Verfahren zum Prägen einer Kaschierfolie mit einer vorgegebenen Bemusterung, in der Praxis für die hier vor allem relevanten Kraftfahrzeuginnenverkleidungsteile meist einer Ledernarbung, ist mittlerweile im Markt bekannt und bewährt.
Beim IMG-Verfahren ist das Ausgangsmaterial eine ungenarbte Folie. Die Narbung wird in einem Werkzeug gemeinsam mit der Kaschierung auf das Trägerteil mittels eines schalenförmigen Werkzeugs hergestellt. Es handelt sich bei dem Werkzeug beispielsweise um ein galvanisch hergestelltes mikroporöses Werkzeug, vor allem Nickelgalvano.
Ein IMG-Werkzeug mit einem nur diskret geöffneten Werkzeug zum Ansaugen der Folie zeigt die EP 1 521 669 B1 .
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dem Stand der Technik eine Verbesserung oder eine Alternative zur Verfügung zu stellen.
Nach einem ersten Aspekt der hier vorliegenden Erfindung löst die gestellte Aufgabe ein Verfahren zum in-mould-graining-(IMG-)Kaschieren einer bevorzugt erwärmten Folie auf ein Trägerteil, vor allem ein Kraftfahrzeuginnenverldeidungsteil, in einer Formstation mit einem Positivwerkzeug und einem Negativwerkzeug, wobei das Positivwerkzeug das Trägerteil hält und das Negativwerkzeug eine IMG-Schale mit einer Kavität und einer genarbten Oberfläche in der Kavität aufweist, mit den Schritten (a) Einbringen der Folie in die Formstation, zwischen das Positivwerkzeug und das Negativwerkzeug; (b) Anlegen der Folie an die genarbte Oberfläche zum Prägen der Narbung in die Folie an deren Gutseite; wobei die Folie in einem Umschlagbereich und außerhalb des Umschlagsbereichs an der genarbten Oberfläche am Negativwerkzeug angelegt wird; (c) Anlegen der Folie außerhalb ihres Umschlagbereichs an das Trägerteil; (d) nach den Schritten (b) und (c) Übergeben des Umschlagsbereichs zum Trägerteil, wobei die Folie im Umschlagbereich am Trägerteil angelegt wird; und (e) schließlich Auseinanderfahren des Positivwerkzeugs und des Negativwerkzeugs sowie Entformen des kaschierten Trägerteils.
Begrifflich sei hierzu Folgendes erläutert:
Die „Formstation” kann sowohl in eine Anlage als eine von mehreren Stationen eingebunden sein, es ist aber genauso gut denkbar, dass die Formstation eine freistehende Maschine ist, die manuell oder maschinell be- und entladen wird. Die Formstation ist bevorzugt die Formstation einer Kaschieranlage.
Das „Positivwerkzeug” hat entweder selbst eine stempelartige, konvexe Form, oder es hat erst mit Bestückung des Kraftfahrzeuginnenverkleidungsteils oder des anderweitigen Trägerteils eine positive Form.
Das „Negativwerkzeug” beinhaltet eine „Schale”, ist somit schon mit der Geometrie des eigentlichen Werkzeugs, konkret mit der eigentlichen genarbten Oberfläche konkav und zur Aufnahme des Trägerteils ausgerüstet.
Die IMG-Schale kann flächige, quasi-kontinuierliche Luftdurchlässigkeit zum Ansaugen der Folie zum Prägen der Narbung aufweisen, beispielsweise als ein insgesamt luftdurchlässiges Galvano-Werkzeug; alternativ sind auch eine Vielzahl diskreter Öffnungen möglich, beispielsweise gelasert, gebohrt, erodiert, gesenkt oder anderweitig geöffnet.
Das „Anlegen” der Folie an das eine und/oder das andere Werkzeug beziehungsweise das davon gehaltene Trägerteil soll jeweils ein Kraft aufbringendes Anpressen und/oder Ansaugen sein, also eine Kraftaufbringung der Folie gegen die Oberfläche der genarbten Schale oder des Trägerteils, und zwar durch eine Druckdifferenz. Von der jeweils relevanten Oberfläche kann ein Unterdruck auf die Folie ausgeübt werden, indem eine Unterdruckpumpe Luft durch das Werkzeug hindurch von der Innenseite der Kavität nach außen hinaus saugt; und/oder es kann von der gegenüberliegenden Werkzeughälfte ein Überdruck auf die Folie ausgeübt werden, indem das Werkzeug mit Luft gespült wird.
Der „Umschlagbereich” der Folie definiert sich nicht an der Folie selbst, sondern vielmehr anhand seiner Funktion in der Formstation. Es ist ein Bereich der Folie, der anders als der – meist flächenmäßig überwiegende – Restbereich der zu kaschierenden Folie verhält und zeitlich getrennt von dem Restbereich der zu kaschierenden Folie die Kaschierung eingeht.
Es wird somit mit anderen Worten zweistufig kaschiert, allerdings in einer Werkzeugaufspannung.
Konkret wird der Umschlagbereich der Folie erst dann auf das Trägerteil aufgebracht, hier also aufkaschiert, wenn der Restbereich der zu kaschierenden Folie bereits auf das Trägerteil aufgebracht ist und sowohl der Restbereich als auch der Umschlagbereich an der Gutseite mit der Narbung versehen sind.
Der Vorteil eines solchen Verfahrens liegt darin, dass verschieden zu behandelnde zu kaschierende Bereiche am Trägerteil zweistufig kaschiert werden können. Das Erfordernis der verschiedenen Behandlung kann beispielsweise einen geometrischen Ursprung haben, so kann beispielsweise ein Bereich, der später zu kaschieren ist, mit dem Umschlagteil der Folie kaschiert werden, insbesondere ein Hinterschnitt am Trägerteil.
Ausdrücklich sei darauf hingewiesen, dass im Rahmen der hier vorliegenden Patentanmeldung unbestimmte Artikel und Zahlenangaben wie „ein”, „zwei” usw. im Regelfall als Mindestens-Angaben zu verstehen sein sollen, also als „mindestens ein...”, „mindestens zwei...” usw., sofern sich nicht aus dem jeweiligen Kontext explizit, implizit oder für den Fachmann erkennbar ergibt, dass etwa dort nur „genau ein...”, „genau zwei...” usw. gemeint sein kann oder soll.
Es wird vorgeschlagen, dass die Folie außerhalb des Umschlagbereichs für Schritt c vom Negativwerkzeug an das Trägerteil übergeben wird, wobei Schritt c nach Schritt b erfolgt.
Bei einem solchen Vorgehen wird zunächst die Folie ausschließlich auf einer Seite behandelt, nämlich auf ihrer Gutseite mit der gesamten aufzukaschierenden Fläche mit der Narbung versehen wird. Erst danach erfolgt in einem ersten Schritt ein Aufkaschieren der Folie außerhalb des Umschlagbereichs auf das Trägerteil, und erst danach in einem dritten Schritt das Aufkaschieren auch des Umschlagbereichs auf das Trägerteil.
Jedem Schritt kommt bei einem solchen Verfahren die größtmögliche Präzision zu.
Wenn das Trägerteil hinsichtlich einer Hubrichtung von Positivwerkzeug und Negativwerkzeug einen Hinterschnitt aufweist und der Hinterschnitt mit dem Umschlagteil der Folie kaschiert wird, ist dies erst durch das hier vorgestellte Verfahren möglich geworden.
Es sei darauf hingewiesen, dass sich bei einer von der Anmelderin bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowohl das Positivwerkzeug als auch das Negativwerkzeug beide bewegen, wenn sich die Formstation öffnet oder schließt. So kann beispielsweise das eine Werkzeug ein Oberwerkzeug und das andere Werkzeug ein Unterwerkzeug sein. Beide Werkzeughälften würden sich dann vertikal bewegen.
Es ist allerdings auch denkbar, dass sich nur eine der beiden Werkzeughälften bewegt.
Um die verschiedenen Kaschierphasen nochmals variieren zu können, wird vorgeschlagen, dass ein Controller vorgesehen ist, wobei der Controller für die Schritte b, c und d jeweils unterschiedliche Unterdruckverhältnisse zwischen dem Positivwerkzeug und dem Negativwerkzeug einstellt.
Als ein „Unterdruckverhältnis” sei diesbezüglich eine Druckdifferenz zu verstehen, also ein unterschiedliches Maß an Unterdruck auf den beiden Seiten der Folie, so dass die Folie vom Unterdruck an eines der beiden Werkzeuge angelegt wird.
Eine solche Druckdifferenz kann sich beispielsweise dann einstellen, wenn ein Werkzeug einen Unterdruck gegenüber dem atmosphärischen Umgebungsdruck auf die Folie ausübt. Hierfür kann beispielsweise eine vakuumierende Pumpe an das Werkzeug angeschlossen sein.
Der Anlegeeffekt wird maximiert, wenn gleichzeitig vom anderen Werkzeug auf die Folie ein Überdruck ausgeübt wird, also ein Druck, der über dem atmosphärischen Umgebungsdruck liegt. Aber auch dann, wenn das andere Werkzeug sich passiv verhält oder einen nur geringeren Unterdruck auf die Folie ausübt, kommt es zu einer Druckdifferenz, die zu einem Anlegen der Folie an das eine oder andere Werkzeug führt.
Bevorzugt ändert der Controller die Unterdruckverhältnisse geometrisch, d. h. der Controller versieht eine Fläche mit einem Unterdruckverhältnis, welche vorher nicht mit eben jenem Unterdruckverhältnis versehen worden ist. So ist insbesondere daran denkbar, dass der Controller ein Unterdruckverhältnis, welches die Folie vom Negativwerkzeug zum Trägerteil hin anlegt, geometrisch so verändert, dass zunächst nur der Folienbereich außerhalb des Umschlagbereichs mit eben jenem Druck beaufschlagt wird, später dann auch der Umschlagbereich. Das Ändern des Unterdruckverhältnisses führt in diesem Fall zum Umschlagen des Umschlagbereichs von der genarbten Oberfläche im Negativwerkzeug auf das Trägerteil.
Es ist vorgeschlagen, dass der Controller von Schritt c zu Schritt d für einen Teil der Fläche diesen Unterdruck geometrisch unverändert hält.
Vor allem sei diesbezüglich an den Bereich der Folie außerhalb des Umschlagbereichs gedacht. Bei einer solchen Gestaltung würde also der die Folie an das Trägerteil anlegende und somit aufkaschierende Unterdruck auch über das Umschlagen des Umschlagbereichs der Folie hinweg unverändert aufrecht erhalten, jedenfalls qualitativ, bevorzugt auch quantitativ.
Der Wechsel vom Narben zum Aufkaschieren erfolgt bevorzugt durch Anlegen einer Druckdifferenzrichtungsumkehr, so dass Schritt c und/oder Schritt d bevorzugt durch Anlegen eines geänderten Unterdrucks und somit Ausüben einer Druckdifferenzrichtungsumkehr an der Folie bewirkt werden, wobei sich die Folie im jeweils vom Unterdruck beaufschlagten Bereich von der genarbten Oberfläche löst und dadurch an das Trägerteil anlegt.
Mechanische Bewegungen von Maschinenteilen innerhalb der Kavität sind dabei nicht notwendig.
Es kann jedoch vor allem in einem nicht sichtbaren Bereich eine Führungshilfe für den umzuschlagenden Teil der Folie vorgesehen sein.
Das Anlegen der Folie an die genarbte Oberfläche und somit das Prägen der Gutseite der Folie kann vor, während oder auch zumindest zum Teil nach dem Aufkaschieren der Folie außerhalb des Umschlagbereichs auf das Trägerteil erfolgen.
Die Anmelderin der hier vorliegenden Patentanmeldung hat in einer bevorzugten Ausführungsform das Positivwerkzeug als Unterwerkzeug eingesetzt und das Negativwerkzeug als Oberwerkzeug eingesetzt. Bei Prototypenversuchen ergibt sich dadurch ein leichtes Handling vor allem beim Auflegen der Trägerteile in die Maschine.
Der Unterdruck am Unterwerkzeug kann von dem Unterdruck am Oberwerkzeug variieren, also beispielsweise in Absolutwerten niedriger, gleicher oder höher eingestellt werden.
Nach einem zweiten Aspekt der hier vorliegenden Erfindung löst die gestellte Aufgabe eine Anlage zum IMG-Kaschieren einer bevorzugt erwärmten Folie auf ein Trägerteil, in einer Formstation mit einem Positivwerkzeug und einem Negativwerkzeug, wobei das Positivwerkzeug dazu eingerichtet ist, das Trägerteil zu halten, und wobei das Negativwerkzeug eine IMG-Schale mit einer Kavität und einer genarbten Oberfläche in der Kavität aufweist, wobei ein Controller und eine Unterdruckpumpe vorgesehen sind, wobei der Controller ein Programm aufweist und in Wirkverbindung mit der Unterdruckpumpe steht, wobei das Programm Programmschritte aufweist, die den Controller einen Unterdruck wahlweise am Positiv- oder am Negativwerkzeug, insbesondere als weitere Option an beiden, anlegen lassen, wobei die Programmschritte ein Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche beinhalten.
Ein zwischen dem Positivwerkzeug und dem Negativwerkzeug in einem Kaschierbereich befindliches Offset weist bevorzugt zwei unterschiedliche Abstände auf, nämlich über einen Großteil des Kaschierbereichs einen einheitlichen Abstand, zumindest im Wesentlichen einheitlich, und in einem flächig kleineren Teil einen vielfach größeren Abstand.
Bei einer solchen Konstellation lässt sich besonders leicht ein Umschlagen des flächig kleineren Teils, vor allem also eines Umschlagbereichs einer Folie, realisieren.
Wenn im Betriebszustand eine Anlage wie vorstehend beschrieben ein Trägerteil aufweist, vor allem in Gestalt eines Kraftfahrzeuginnenverkleidungsteils, welches vom Positivwerkzeug gehalten ist, wobei die Formstation eine Hubrichtung von Positiv- und Negativwerkzeug aufweist, dann ist es besonders vorteilhaft, wenn das Trägerteil einen Hinterschnitt gegenüber der Hubrichtung aufweist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Dort zeigen
1 schematisch in einem Schnitt ein zu kaschierendes Trägerteil auf einer Trägerteilaufnahme in einer IMG-Schale und mit einer aufzukaschierenden Folie sowie einer Folienabwicklung; sowie
2 den Schnitt aus 1 zu einem späteren Zeitpunkt bei Anwendung eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
An einer Formstation (nicht im Ganzen dargestellt) in den 1 und 2 befinden sich übereinander ein Oberwerkzeug in Form der IMG-Schale 1. Die IMG-Schale 1 arbeitet mit einem Unterwerkzeug in Form einer Trägerteilaufnahme 2 zusammen.
Im Betrieb der Formstation (dargestellt in 1 und 2) wird zweistufig die aufzukaschierende Folie 3 auf das Trägerteil 4 aufkaschiert.
Im ersten Schritt wird die Folie 3 dazu in die IMG-Schale 1 hineingeformt, so dass sich die Narbung auf der Gutseite der Folie 3 abzeichnet.
Das Trägerteil 4 liegt dabei direkt unter der Folie 3 und somit nah an der IMG-Schale 1 entlang.
Lediglich in einem Umschlagbereich 5 liegt die Folie 3 zwar an der IMG-Schale 1 an, ist aber deutlich entfernt vom Trägerteil 4. Das Trägerteil 4 weist in diesem Bereich einen Hinterschnitt 6 bezüglich einer Hubrichtung 7 der Formstation auf.
Im zweiten Schritt des Verfahrens (vgl. 2) wird das Vakuum in der IMG-Schale 1 abgeschaltet. Kurz vorher, währenddessen oder kurz nachher wird das Trägerteil 4 vakuumiert. Dies führt dazu, dass die Folie sowohl außerhalb des Umschlagbereichs 5 als auch im Umschlagbereich 5 von der IMG-Schale gelöst wird und auf das Trägerteil 4 übergeben wird. Dort legt sich die Folie 3 an und kaschiert das Trägerteil 4.
Dadurch, dass die Folie 3 in ihrer Gesamtlänge entlang der Kontur im Querschnitt in den 1 und 2 einige Prozentpunkte kürzer bemessen ist als die zu kaschierende Strecke auf dem Trägerteil 4, beispielsweise ungefähr 5% weniger, werden Runzelfalten vermieden. Die verkürzte Vorhaltung soll aber so groß sein, dass durch die immer zumindest leicht auftretende Verstreckung der Folie beim Schließen des Werkzeugs die Folie jedenfalls die Länge der zu kaschierenden Kontur erreicht.
Bezugszeichenliste

1: IMG-Schale
2: Trägerteilaufnahme
3: Folie
4: Trägerteil
5: Umschlagbereich
6: Hinterschnitt
7: Hubrichtung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

EP 1521669 B1 [0004]

Claims

Verfahren zum in-mould-graining-(IMG-)Kaschieren einer bevorzugt erwärmten Folie auf ein Trägerteil, vor allem ein Kraftfahrzeuginnenverkleidungsteil, in einer Formstation mit einem Positivwerkzeug und einem Negativwerkzeug, wobei das Positivwerkzeug das Trägerteil hält und das Negativwerkzeug eine IMG-Schale mit einer Kavität und einer genarbten Oberfläche in der Kavität aufweist, mit den Schritten a. Einbringen der Folie in die Formstation, zwischen das Positivwerkzeug und das Negativwerkzeug; b. Anlegen der Folie an die genarbte Oberfläche zum Prägen der Narbung in die Folie an deren Gutseite; wobei die Folie in einem Umschlagbereich und außerhalb des Umschlagbereichs an der genarbten Oberfläche am Negativwerkzeug angelegt wird; c. Anlegen der Folie außerhalb ihres Umschlagbereichs an das Trägerteil; d. nach den Schritten b und c Übergeben des Umschlagbereichs zum Trägerteil, wobei die Folie im Umschlagbereich am Trägerteil angelegt wird; e. schließlich Auseinanderfahren des Positivwerkzeugs und des Negativwerkzeugs sowie Entformen des kaschierten Trägerteils.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie außerhalb des Umschlagbereichs für Schritt c vom Negativwerkzeug an das Trägerteil übergeben wird, wobei Schritt c nach Schritt b erfolgt.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerteil hinsichtlich einer Hubrichtung von Positivwerk und Negativwerkzeug einen Hinterschnitt aufweist und der Hinterschnitt mit dem Umschlagteil der Folie kaschiert wird.
Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Controller vorgesehen ist und der Controller für die Schritte b, c und d jeweils unterschiedliche Unterdruckverhältnisse zwischen dem Positivwerkzeug und dem Negativwerkzeug einstellt.
Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Controller die Unterdruckverhältnisse geometrisch ändert.
Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass den Controller von Schritt c zu Schritt d für einen Teil der Fläche den Unterdruck geometrisch unverändert hält.
Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Schritt c und/oder Schritt d durch Anlegen eines geänderten Unterdrucks und somit Ausüben einer Druckdifferenzrichtungsumkehr an der Folie bewirkt werden, wobei sich die Folie im jeweils vom Unterdruck beaufschlagten Bereich von der genarbten Oberfläche löst und an das Trägerteil anlegt.
Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Schritte b und c gleichzeitig, teils gleichzeitig oder andersherum erfolgen können.
Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Positivwerkzeug als Unterwerkzeug eingesetzt wird und das Negativwerkzeug als Oberwerkzeug eingesetzt wird.
Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterdruck am Unterwerkzeug in absoluten Werten niedriger, gleich hoch oder höher eingestellt wird als der Unterdruck am Oberwerkzeug.
Anlage zum in-mould-graining-(IMG-)Kaschieren einer bevorzugt erwärmten Folie auf ein Trägerteil, in einer Formstation mit einem Positivwerkzeug und einem Negativwerkzeug, wobei das Positivwerkzeug dazu eingerichtet ist, das Trägerteil zu halten, und wobei das Negativwerkzeug eine IMG-Schale mit einer Kavität und einer genarbten Oberfläche in der Kavität aufweist, wobei ein Controller und eine Unterdruckpumpe vorgesehen sind, wobei der Controller ein Programm aufweist und in Wirkverbindung mit der Unterdruckpumpe steht, wobei das Programm Programmschritte aufweist, die den Controller einen Unterdruck wahlweise am Positivwerkzeug oder am Negativwerkzeug, insbesondere als weitere Option an beiden, anlegen lassen, dadurch gekennzeichnet, dass die Programmschritte ein Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche beinhalten.
Anlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein zwischen dem Positiv- und dem Negativwerkzeug in einem Kaschierbereich befindliches Offset zwei unterschiedliche Abstände aufweist, nämlich über einen Großteil des Kaschierbereichs ein einheitlichen Abstand und in einem flächig kleineren Teil einen vielfach größeren Abstand.
Anlage nach Anspruch 11 oder 12, im Betriebszustand, aufweisend ein Trägerteil in Gestalt eines Kraftfahrzeuginnenverkleidungsteils, welches vom Positivwerkzeug gehalten ist, wobei die Formstation eine Hubrichtung von Positiv- und Negativwerkzeug aufweist, wobei das Trägerteil einen Hinterschnitt gegenüber der Hubrichtung aufweist.