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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Offenbarung bezieht sich im Allgemeinen auf Fahrzeuge und im Besonderen auf Verfahren und Systeme zur Überwachung der Fahrer von Fahrzeugen.
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HINTERGRUND
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Viele Fahrzeuge beinhalten heute verschiedene Systeme, welche das Fahrerlebnis und/oder die Sicherheit verbessern können. Solche Systeme können unter anderem aktive Sicherheitssysteme, Unfallvermeidungssysteme, Lenkunterstützungssysteme, automatische Lenksysteme und halbautomatische Lenksysteme beinhalten. Es kann erwünscht sein, solche Systeme anhand des Fahrers des Fahrzeugs weiter anzupassen.
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Dementsprechend ist es wünschenswert, Techniken zur Überwachung eines Fahrers eines Fahrzeugs und für Aktionen auf Grundlage der Überwachung des Fahrers bereitzustellen. Ebenso wünschenswert ist die Bereitstellung von Verfahren, Systemen und Fahrzeugen, welche derartige Techniken nutzen. Andere wünschenswerte Funktionen und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden ferner aus der folgenden ausführlichen Beschreibung und den hinzugefügten Ansprüchen in Verbindung mit den zugehörigen Zeichnungen und dem vorangegangenen technischen Gebiet und Hintergrund offensichtlich.
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KURZDARSTELLUNG
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Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform wird ein Verfahren bereitgestellt. Das Verfahren umfasst die Erfassung, ob ein Fahrer eines Fahrzeugs mit Bezug auf das Fahrzeug in eine Richtung blickt, und die Bereitstellung einer Aktion, die zumindest teilweise darauf beruht, ob der Fahrer in diese Richtung blickt.
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Gemäß einer anderen beispielhaften Ausführungsform wird ein System bereitgestellt. Das System umfasst eine Erfassungseinheit und einen Prozessor. Die Erfassungseinheit ist konfiguriert, die Erfassung, ob ein Fahrer eines Fahrzeugs mit Bezug auf das Fahrzeug in eine Richtung blickt, zumindest zu erleichtern. Der Prozessor ist mit der Erfassungseinheit verbunden und konfiguriert, die Bereitstellung einer Aktion, die zumindest teilweise darauf beruht, ob der Fahrer in die Richtung blickt oder zuletzt in die Richtung geblickt hat, zumindest zu erleichtern.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform wird ein Fahrzeug bereitgestellt. Das Fahrzeug umfasst eine Karosserie, ein Lenksystem, eine Erfassungseinheit und einen Prozessor. Das Lenksystem ist mit der Karosserie ausgebildet. Die Erfassungseinheit ist konfiguriert, die Erfassung, ob ein Fahrer eines Fahrzeugs mit Bezug auf das Fahrzeug in eine Richtung blickt, zumindest zu erleichtern. Der Prozessor ist mit der Erfassungseinheit verbunden und so konfiguriert, dass er die Bereitstellung einer Aktion, die zumindest teilweise darauf beruht, ob der Fahrer in die Richtung blickt oder zuletzt in die Richtung geblickt hat, zumindest zu erleichtern
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BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die vorliegende Offenbarung wird im Folgenden in Verbindung mit den nachstehenden Zeichnungsfiguren beschrieben, worin gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente bezeichnen und worin:
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1 ein funktionelles Blockschaltbild eines Fahrzeugs ist, welches gemäß einer beispielhaften Ausführungsform ein Steuersystem zur Überwachung eines Fahrers des Fahrzeugs und zur Ergreifung geeigneter Aktionen, welche zumindest teilweise auf der Überwachung des Fahrers beruhen, beinhaltet;
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2 eine schematische Zeichnung eines Abschnitts eines Lenksystems des Fahrzeugs aus 1 ist, gemäß einer beispielhaften Ausführungsform.
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3 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur Überwachung eines Fahrers des Fahrzeugs ist und dieses gemäß einer beispielhaften Ausführungsform in Verbindung mit dem Fahrzeug aus 1 verwendet werden kann;
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4 ein ausführlicheres Flussdiagramm einer Ausführungsform des Verfahrens aus 3 ist und dieses gemäß einer beispielhaften Ausführungsform in Verbindung mit dem Fahrzeug aus 1 verwendet werden kann; und
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5 eine Darstellung einer Umsetzung des Verfahrens aus 4 unter Verwendung des Fahrzeugs aus 1 auf einer Fahrbahn ist, gemäß einer beispielhaften Ausführungsform.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Die folgende ausführliche Beschreibung ist ihrer Art nach lediglich exemplarisch und beabsichtigt nicht, die Offenbarung oder die Anmeldung und Verwendungen davon zu begrenzen. Weiterhin besteht keine Absicht, an eine Theorie gebunden zu sein, die im vorstehenden Hintergrund oder in der folgenden ausführlichen Beschreibung dargestellt ist.
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In 1 ist ein Fahrzeug 100 oder Automobil gemäß einer beispielhaften Ausführungsform dargestellt. Das Fahrzeug 100 kann eines von einer Reihe von verschiedenen Typen von Automobilen sein, wie zum Beispiel eine Limousine, ein Kombi, ein Lastwagen oder eine Geländelimousine (SUV), und kann einen Zweiradantrieb (2WD) (d. h. Heckantrieb oder Frontantrieb), Vierradantrieb (4WD) oder Allradantrieb (AWD) haben.
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Wie nachfolgend ausführlicher beschrieben, beinhaltet das Fahrzeug 100 ein Steuersystem 102 zur Überwachung eines Fahrers des Fahrzeugs 100 und zur Ergreifung geeigneter Aktionen auf Grundlage der Überwachung. Wie weiter unten erörtert beinhaltet das Steuersystem 102 eine Sensoranordnung 104, eine Steuerung 106 und eine Benachrichtigungseinheit 108. In verschiedenen Ausführungsformen steuert die Steuerung 106 die Ausführung von einer oder mehreren Aktionen für das Fahrzeug 100, die zumindest teilweise auf der Überwachung des Fahrers des Fahrzeugs 100 beruhen, gemäß den weiter unten in Verbindung mit den Prozessen 300, 400 der 3–5 dargelegten Schritten.
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Wie in 1 dargestellt beinhaltet das Fahrzeug 100 zusätzlich zu dem vorgenannten Steuersystem 102 ein Fahrgestell 112, eine Karosserie 114, vier Räder 116, ein elektronisches Steuersystem 118, ein Lenksystem 150 und ein Bremssystem 160. Die Karosserie 114 ist auf dem Fahrgestell 112 angeordnet und umhüllt im Wesentlichen die anderen Komponenten des Fahrzeugs 100. Die Karosserie 114 und das Fahrgestell 112 können gemeinsam einen Rahmen bilden. Die Räder 116 sind jeweils mit dem Fahrgestell 112 in der Nähe einer jeweiligen Ecke der Karosserie 114 drehbar verbunden. In verschiedenen Ausführungsformen kann sich das Fahrzeug 100 von dem in 1 dargestellten unterscheiden. In bestimmten Ausführungsformen kann beispielsweise die Anzahl der Räder 116 variieren. In verschiedenen Ausführungsformen kann das Fahrzeug 100 beispielsweise kein Lenksystem aufweisen, und es kann beispielsweise, unter verschiedenen anderen möglichen Unterschieden, durch Differenzialbremsung gelenkt werden.
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In der beispielhaften Ausführungsform, die in 1 dargestellt ist, beinhaltet das Fahrzeug 100 eine Stellgliedeinheit 120. Die Stellgliedeinheit 120 beinhaltet mindestens ein Antriebssystem 129, das auf dem Fahrgestell 112 angebracht ist, welches die Räder 116 antreibt. In der dargestellten Ausführungsform beinhaltet die Stellgliedeinheit 120 einen Motor 130. In einer Ausführungsform umfasst der Motor 130 einen Verbrennungsmotor. In anderen Ausführungsformen kann die Stellgliedeinheit 120 einen oder mehrere andere Arten von Maschinen und/oder Motoren, wie beispielsweise einen elektrischen Motor/Generator, anstatt oder zusätzlich zu dem Verbrennungsmotor beinhalten. In bestimmten Ausführungsformen umfasst das elektronische Steuersystem 118 ein Motor-Steuersystem, das den Motor 130 und/oder eines oder mehrere Systeme des Fahrzeugs 100 steuert.
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Unter weiterer Bezugnahme auf 1 ist der Motor 130 mit mindestens einigen der Räder 116 durch eine oder mehrere Antriebswellen 134 verbunden. In einigen Ausführungsformen ist der Motor 130 mit dem Getriebe mechanisch verbunden. In anderen Ausführungsformen kann der Motor 130 stattdessen mit einem Generator verbunden sein, der verwendet wird, um einen Elektromotor mit Strom zu versorgen, der mit dem Getriebe mechanisch verbunden ist. In bestimmten anderen Ausführungsformen (z. B. Elektrofahrzeuge) ist/sind u. U. kein Motor und/oder kein Getriebe erforderlich.
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Das Lenksystem 150 ist auf dem Fahrgestell 112 angebracht und steuert das Lenken der Räder 116. In der dargestellten Ausführungsform beinhaltet das Lenksystem 150 ein Lenkrad 151, eine Lenksäule 152 und einen Fahrtrichtungsanzeiger 153. In verschiedenen Ausführungsformen empfangen das Lenkrad 151 und der Fahrtrichtungsanzeiger 153 Eingaben von einem Fahrer des Fahrzeugs 100, wenn ein Abbiegen erwünscht ist. Die Lenksäule 152 führt über die Antriebswellen 134 zu Solllenkwinkeln für die Räder 116 auf Grundlage der Eingaben des Fahrers. In bestimmten Ausführungsformen kann ein autonomes Fahrzeug Lenkbefehle verwenden, die durch einen Computer ohne Beteiligung des Fahrers erzeugt werden.
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Das Bremssystem 160 ist auf dem Fahrgestell 112 angebracht und stellt ein Bremsen für das Fahrzeug 100 bereit. Das Bremssystem 160 empfängt Eingaben vom Fahrer über ein Bremspedal (nicht dargestellt) und stellt ein geeignetes Bremsen über Bremseinheiten (auch nicht dargestellt) bereit. Der Fahrer stellt auch Eingaben über ein Gaspedal (nicht dargestellt) bezüglich einer Sollgeschwindigkeit oder Beschleunigung des Fahrzeugs sowie verschiedene andere Eingaben für verschiedene Fahrzeugvorrichtungen und/oder -systeme wie eine oder mehrere Fahrzeugfunkvorrichtungen, andere Unterhaltungssysteme, Umgebungskontrollsysteme, Beleuchtungseinheiten, Navigationssysteme und dergleichen (auch nicht dargestellt) bereit. Ähnlich der vorstehenden Beschreibung bezüglich möglicher Variationen für das Fahrzeug 100 können in bestimmten Ausführungsformen Lenken, Bremsen und/oder Beschleunigen durch einen Computer anstatt durch einen Fahrer befohlen werden.
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Das Steuersystem 102 ist auf dem Fahrgestell 112 angebracht. Wie vorstehend beschrieben, steuert das Steuersystem 102 ein adaptives Geschwindigkeitsregelungsmerkmal des Fahrzeugs 100. In einer Ausführungsform stellt das Steuersystem 102 die Überwachung des Fahrers des Fahrzeugs 100 bereit, und es stellt Aktionen (wie das Ausführen eines Einbiegens in eine gewünschte Fahrspur, das Bereitstellen einer Lenkunterstützung, das Bereitstellen einer Benachrichtigung, und/oder eine oder mehrere andere Fahrzeug-Aktionen) bereit, welche zumindest teilweise auf der Überwachung des Fahrers beruhen. In bestimmten Ausführungsformen kann das Steuersystem 102 die Steuerelektronik 118, das Lenksystem 150, eines oder mehrere aktive Sicherheitssysteme und/oder mehrere andere Systeme des Fahrzeugs 100 umfassen, Bestandteil davon sein, und/oder mit ihnen verbunden sein.
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Wie oben erwähnt und in 1 dargestellt umfasst das Steuersystem 102 in einer Ausführungsform eine Sensoranordnung 104, eine Steuerung 106 und eine Benachrichtigungseinheit 108. Die Sensoranordnung 104 beinhaltet verschiedene Sensoren (hierin auch als Sensoreinheiten und/oder Detektionseinheiten bezeichnet), die zur Überwachung des Fahrzeugs 100, des Fahrers des Fahrzeugs 100 und/oder einer oder mehrerer Bedingungen im Umfeld des Fahrzeugs 100 verwendet werden. In der dargestellten Ausführungsform beinhaltet die Sensoranordnung 104 eine Fahrereingaben-Detektionseinheit 162, eine Fahrer-Detektionseinheit 164 und eine Straßen-Detektionseinheit 166.
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Die Fahrereingaben-Detektionseinheit 162 misst eine oder mehrere Eingaben, die durch den Fahrer des Fahrzeugs 100 bereitgestellt werden. In bestimmten Ausführungsformen umfasst die Fahrereingaben-Detektionseinheit 162 einen oder mehrere Sensoren, die konfiguriert sind zu erfassen, ob ein Fahrer in das Lenkrad 151 und/oder die Fahrtrichtungsanzeige 153 des Fahrzeugs 100 betätigt hat. Auch umfasst die Fahrereingaben-Detektionseinheit 162 in bestimmten Ausführungsformen des Weiteren Sensoren, die konfiguriert sind, zu erfassen, ob der Fahrer den Start der Zündung des Fahrzeugs 100 (z. B. durch Drehen des Zündschlüssels, Drücken einer Taste und/oder Betätigen eines Schlüsselanhängers) eingeleitet hat.
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Die Fahrer-Detektionseinheit 164 beobachtet einen Fahrer des Fahrzeugs 100. In einer Ausführungsform umfasst die Fahrer-Detektionseinheit 164 einen oder mehrere Sensoren, die konfiguriert sind, eine Position und/oder Bewegung des Kopfs des Fahrers zu beobachten. In einer anderen Ausführungsform umfasst die Fahrer-Detektionseinheit 164 einen oder mehrere Sensoren, die konfiguriert sind, eine Position und/oder Bewegung der Augen des Fahrers zu beobachten. In noch einer Ausführungsform umfasst die Fahrer-Detektionseinheit 164 einen oder mehrere Sensoren, die konfiguriert sind, eine Position und/oder Bewegung sowohl des Kopfes als auch der Augen des Fahrers zu beobachten.
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Unter Bezugnahme auf 2 sind in einer Ausführungsform einer oder mehrere Sensoren 202 der Fahrer-Detektionseinheit 164 an einem Gehäuse 204 des Lenksystems 150 aus 1 installiert, beispielsweise nahe dem Lenkrad 151 wie in 2. In verschiedenen Ausführungsformen können Sensoren der Fahrer-Detektionseinheit 164 auch an einer oder mehreren anderen Stellen des Fahrzeugs 100 installiert sein, beispielsweise an einer A-Säule des Fahrzeugs, an einer Rückspiegelanordnung und/oder an einer oder mehreren anderen Stellen des Fahrzeugs 100. Zusätzlich können in bestimmten Ausführungsformen die Sensoren 202 eine oder mehrere Kameras und/oder einen oder mehrere Prozessoren beinhalten. In bestimmten Ausführungsformen kann so ein Prozessor beispielsweise ein Programm ablaufen lassen, das die Bilder der Kamera(s) auswertet, um die Richtung und die Bewegung der Augen und/oder des Kopfes des Fahrers zu bestimmen. Die Richtung und die Bewegung können beispielsweise verwendet werden, um zu überprüfen, ob der Fahrer für eine Mindestdauer in eine bestimmte Richtung blickt, um die Kriterien für das Blicken in die erforderliche Richtung zu erfüllen.
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Unter erneuter Bezugnahme auf 1 beobachtet die Straßen-Detektionseinheit 166 Objekte in der Nähe des Fahrzeugs 100. In bestimmten Ausführungsformen beobachtet die Straßen-Detektionseinheit 166 andere Fahrzeuge und andere Objekte in der Nähe der Bahn, auf der das Fahrzeug 100 fährt (z. B. unter Beinhaltung einer Fahrspur, auf der das Fahrzeug 100 fährt, zusammen mit angrenzenden Spuren einer Straße oder anderen Bahn). In verschiedenen Ausführungsformen beinhaltet die Straßen-Detektionseinheit 166 einen oder mehrere Sensoren einschließlich und ohne Einschränkung einer oder mehrerer Kameras, Radar, Sonar, Lidar, und/oder anderen Arten von Sensoren. In verschiedenen Ausführungsformen können diese Sensoren außerdem an verschiedenen Stellen entlang der Karosserie 114 des Fahrzeugs 100 angebracht sein.
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In verschiedenen Ausführungsformen stellt die Sensoranordnung 104 die erfasste Information der Steuerung zur Verarbeitung bereit. In verschiedenen Ausführungsformen führt die Steuerung 106 außerdem diese und andere Funktionen gemäß den Schritten der Verfahren 300, 400 durch, die nachfolgend in Verbindung mit den 3–5 beschrieben werden.
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Die Steuerung 106 ist mit der Sensoranordnung 104 und der Benachrichtigungseinheit 108 gekoppelt. Die Steuerung 106 nutzt die verschiedenen Messungen und Informationen aus der Sensoranordnung 104 und steuert eine oder mehrere Aktionen (z. B. Lenkung und/oder Warnungen), die zumindest teilweise auf der Überwachung des Fahrers des Fahrzeugs 100 beruhen. In verschiedenen Ausführungsformen stellt die Steuerung 106 zusammen mit der Sensoranordnung 104 und der Benachrichtigungseinheit 108 diese und andere Funktionen bereit, gemäß den Schritten, die weiter unten in Verbindung mit den schematischen Zeichnungen des Fahrzeugs 100 in 1 und den Flussdiagrammen und schematischen Zeichnungen bezüglich der Prozesse 300 und 400 in 3–5 erörtert werden.
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Wie in 1 dargestellt umfasst die Steuerung 106 ein Computersystem. In bestimmten Ausführungsformen kann die Steuerung 106 zudem einen oder mehrere von den Sensoren der Sensoranordnung 104 sowie eine oder mehrere andere Vorrichtungen und/oder Systeme und/oder Komponenten davon beinhalten. Darüber hinaus versteht es sich, dass die Steuerung 106 anderweitig von der Ausführungsform abweichen kann, die in 1 abgebildet ist. Die Steuerung 106 kann beispielsweise mit einem oder mehreren Ferncomputersystemen und/oder anderen Steuersystemen verbunden sein oder sie anderweitig nutzen, wie mit dem elektronischen Steuersystem 118 und/oder dem Lenksystem 150 aus 1 und/oder einem oder mehreren anderen Systemen des Fahrzeugs 100.
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In der abgebildeten Ausführungsform beinhaltet das Computersystem der Steuerung 106 einen Prozessor 172, einen Speicher 174, eine Schnittstelle 176, eine Speichervorrichtung 178 und einen Bus 180. Der Prozessor 172 führt die Berechnungen und Steuerfunktionen der Steuerung 106 aus und kann jede Art von Prozessor oder mehrere Prozessoren, einzelne integrierte Schaltkreise wie einen Mikroprozessor oder jede geeignete Anzahl an integrierten Schaltkreisvorrichtungen und/oder Leiterplatten umfassen, die zusammenwirken, um die Funktionen einer Verarbeitungseinheit zu erreichen. Im Betrieb führt der Prozessor 172 eines oder mehrere Programme 182 aus, die im Speicher 174 enthalten sind, und steuert somit den allgemeinen Betrieb der Steuerung 106 und des Computersystems der Steuerung 106, was im Allgemeinen durch Ausführen der hierin beschriebenen Verfahren, wie z. B. den Verfahren 300, 400 geschieht, welche weiter unten in Verbindung mit den 3–5 beschrieben werden.
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Der Speicher 174 kann jeder Typ eines geeigneten Speichers sein. Der Speicher 174 kann beispielsweise verschiedene Typen von dynamischem Random Access Memory (DRAM), wie SDRAM, verschiedene Typen von statischem RAM (SRAM) und die verschiedenen nichtflüchtigen Speichertypen (PROM, EPROM und Flash) beinhalten. Bei bestimmten Beispielen befindet sich der Speicher 174 auf dem gleichen Computerchip wie der Prozessor 172 und/oder ist ortsgleich damit angeordnet. In der abgebildeten Ausführungsform speichert der Speicher 174 das vorgenannte Programm 182 zusammen mit einem oder mehreren gespeicherten Werten 184.
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Der Bus 180 dient zum Übertragen von Programmen, Daten, Status und anderen Informationen oder Signalen zwischen den verschiedenen Komponenten des Computersystems der Steuerung 106. Die Schnittstelle 176 erlaubt die Kommunikation mit dem Computersystem der Steuerung 106, beispielsweise von einem Systemtreiber und/oder einem anderen Computersystem, und kann unter Verwendung jedes geeigneten Verfahrens und jeder geeigneten Vorrichtung umgesetzt werden. In einer Ausführungsform erhält die Schnittstelle 176 die verschiedenen Daten von den Sensoren der Sensoranordnung 104. Die Schnittstelle 176 kann eine oder mehrere Netzwerkschnittstellen beinhalten, um mit anderen Systemen oder Komponenten zu kommunizieren. Die Schnittstelle 176 kann auch eine oder mehrere Netzwerkschnittstellen beinhalten, um mit Technikern zu kommunizieren, und/oder eine oder mehrere Speicherschnittstellen, die mit Speichervorrichtungen, wie der Speichervorrichtung 178, verbunden sein können.
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Die Speichervorrichtung 178 kann jede geeignete Art von Speichervorrichtung sein, darunter Direktzugriffsspeichervorrichtungen, wie Festplattenlaufwerke, Flashsysteme, Diskettenlaufwerke und optische Laufwerke. In einer beispielhaften Ausführungsform umfasst die Speichervorrichtung 178 ein Programmprodukt, von dem der Speicher 174 ein Programm 182 empfangen kann, das eine oder mehrere Ausführungsformen von einem oder mehreren Verfahren der vorliegenden Offenbarung ausführt, wie die Schritte der Verfahren 300, 400 (und aller Unterverfahren derselben), die weiter unten in Verbindung mit 3–5 beschrieben werden. In einer weiteren beispielhaften Ausführungsform kann das Programmprodukt direkt im Speicher 174 und/oder auf einer Speicherplatte (z. B. Speicherplatte 186), wie der weiter unten erläuterten, gespeichert sein und/oder anderweitig darauf zugegriffen werden.
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Der Bus 180 kann aus allen zur Verbindung von Computersystemen und Komponenten geeigneten physischen oder logischen Mitteln bestehen. Dies beinhaltet, ist aber nicht beschränkt auf, direkte fest verdrahtete Verbindungen, Faseroptik und Infrarot- und Drahtlosbustechniken. Im Betrieb ist das Programm 182 im Speicher 174 gespeichert und wird vom Prozessor 172 ausgeführt.
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Während diese beispielhafte Ausführungsform im Kontext eines voll funktionierenden Computersystems beschrieben wird, versteht es sich, dass Fachleute auf diesem Gebiet erkennen werden, dass die Mechanismen der vorliegenden Offenbarung als ein Programmprodukt mit einer oder mehreren Arten von nicht flüchtigen computerlesbaren Signalträgermedien verbreitet werden können, die verwendet werden, um das Programm und die zugehörigen Befehle zu speichern und deren Verbreitung auszuführen, wie ein nicht flüchtiges computerlesbares Medium, welches das Programm und Computerbefehle enthält, die darin gespeichert sind, um einen Computerprozessor (wie den Prozessor 172) zu veranlassen, das Programm auszuführen. Ein derartiges Programmprodukt kann vielerlei Formen annehmen, und die vorliegende Offenbarung findet in gleicher Weise unabhängig von dem bestimmten Typ von computerlesbarem Signalträgermedium Anwendung, das verwendet wird, um die Verbreitung auszuführen. Beispiele von Signalträgermedien umfassen: beschreibbare Medien, wie Disketten, Festplattenlaufwerke, Speicherkarten und optische Disks, und Übertragungsmedien, wie digitale und analoge Kommunikationsverbindungen. Es versteht sich, dass cloudbasierte Speicherung und/oder andere Techniken in bestimmten Ausführungsformen auch zur Anwendung kommen können. Ebenso versteht es sich, dass das Computersystem der Steuerung 106 sich auch anderweitig von der in 1 dargestellten Ausführungsform unterscheiden kann, beispielsweise darin, dass das Computersystem der Steuerung 106 mit einem oder mehreren Ferncomputersystemen und/oder anderen Steuerungssystemen verbunden sein oder diese anderweitig nutzen kann.
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Die Benachrichtigungseinheit 108 ist mit der Steuerung 106 verbunden und stellt Benachrichtigungen für den Fahrer des Fahrzeugs 100 bereit. In bestimmten Ausführungsformen stellt die Benachrichtigungseinheit 108 dem Fahrer akustische, visuelle, haptische, und/oder andere Benachrichtigungen bereit, basierend auf Anweisungen, die von der Steuerung 106 (z. B. von deren Prozessor 172) bereitgestellt werden, beispielsweise, wenn ein Objekt in Nähe des Fahrzeugs 100 das Fahrzeug 100 gefährden kann und/oder wenn ein gewünschtes Abbiegen gegenwärtig nicht ausgeführt werden kann (z. B. wenn der Fahrer nicht in die vorgesehene Fahrtrichtung blickt). Bei verschiedenen Ausführungsformen führt die Benachrichtigungseinheit 108 diese und andere Funktionen gemäß den Schritten der Verfahren 300, 400 durch, die nachfolgend in Verbindung mit 3–5 beschrieben werden.
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Während die Komponenten des Steuersystems 102 (einschließlich der Sensoranordnung 104, der Steuerung 106 und der Benachrichtigungseinheit 108) als Teil des gleichen Systems abgebildet sind, versteht es sich, dass bei bestimmten Ausführungsformen diese Merkmale zwei oder mehr Systeme umfassen können. Zusätzlich kann bei verschiedenen Ausführungsformen das Steuersystem 102 verschiedene andere Fahrzeugvorrichtungen und -systeme in ihrer Gesamtheit oder zum Teil umfassen und/oder damit verbunden sein, wie unter anderem der Stellgliedeinheit 120, dem elektronischen Steuersystem 118, dem Lenksystem 150 und/oder einem oder mehreren anderen Systemen des Fahrzeugs 100.
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3 ist ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 300 zur Überwachung eines Fahrers eines Fahrzeugs 100 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform. Das Verfahren 300 kann gemäß einer beispielhaften Ausführungsform in Verbindung mit dem Fahrzeug 100 aus 1 umgesetzt werden.
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Wie in 3 dargestellt wird das Verfahren 300 bei Schritt 302 eingeleitet. Bei verschiedenen Ausführungsformen kann das Verfahren 300 beispielsweise eingeleitet werden, wenn das Fahrzeug 100 in einem Fahrtmodus startet, zum Beispiel zu Beginn einer aktuellen Fahrzeugfahrt oder eines Zündzyklus, wie erfasst durch die Fahrereingaben-Detektionseinheit 162 aus 1. In einer Ausführungsform wird das Verfahren 300 eingeleitet, wenn ein Fahrer eine Zündung des Fahrzeugs 100 betätigt hat (z. B. durch Drehen des Zündschlüssels, Drücken einer Taste und/oder Betätigen eines Schlüsselanhängers). In einer Ausführungsform setzt sich das Verfahren 300 während des gesamten Zündzyklus oder der Fahrzeugfahrt fort.
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Die Überwachung wird für den Fahrer durchgeführt (Schritt 304). In verschiedenen Ausführungsformen wird ein Fahrer beobachtet, um zu überprüfen, ob der Fahrer in eine bestimmte Richtung blickt. In einer Ausführungsform beinhaltet die Überwachung die Erfassung und Überwachung der Position und der Bewegung der Augen des Fahrers. In einer anderen Ausführungsform beinhaltet die Überwachung die Erfassung und Überwachung der Position und der Bewegung des Kopfes des Fahrers. In noch anderen Ausführungsformen beinhaltet die Überwachung die Erfassung und Überwachung der Position und der Bewegung sowohl der Augen als auch des Kopfes des Fahrers. Zusätzlich beinhaltet die Überwachung bei verschiedenen Ausführungsformen das Erfassen, ob der Fahrer in die Richtung eines bestimmten Objekts, einer Bedrohung und/oder Fahrspur in der Nähe des Fahrzeugs blickt. In einer Ausführungsform erfolgt die Überwachung von Schritt 304 ferner über Messungen und/oder Erfassung, die durch einen oder mehrere Sensoren der Fahrer-Detektionseinheit 164 aus 1 bereitgestellt werden. In einer Ausführungsform wird die Überwachung zumindest teilweise durch den Prozessor 172 aus 1 durchgeführt, auf Grundlage solcher Eingaben, die durch die Fahrer-Detektionseinheit 164 bereitgestellt werden.
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Es wird festgestellt, ob ein Ereigniszustand eingetreten ist (Schritt 306). In einer Ausführungsform wird diese Feststellung durch den Prozessor 172 aus 1 getroffen, auf Grundlage von Informationen, die von der Sensoranordnung 104 aus 1 bereitgestellt werden. In einer Ausführungsform umfasst die Aktion eine Warnung, und der Ereigniszustand gilt als eingetreten, wenn nahe dem Fahrzeug 100 eine Bedrohung vorliegt, die eine Warnung rechtfertigen könnte, wie unter Verwendung der Daten aus der Straßen-Detektionseinheit 166 aus 1 ermittelt (wenn beispielsweise ein anderes Fahrzeug und/oder ein anderes Objekt (im Folgenden pauschal als ein „Objekt“ bezeichnet) eine Bedrohung für das Fahrzeug 100 darstellt (wenn sich beispielsweise das Objekt dem Fahrzeug 100 nähert, eine Entfernung zum Fahrzeug 100 aufweist, die unter einer vorgegebenen Schwellendistanz liegt, und/oder eine geschätzte Zeit bis zur Kollision mit dem Fahrzeug 100 hat, die kleiner ist als eine vorgegebene Zeitschwelle). In einer anderen Ausführungsform umfasst die Aktion eine Lenkunterstützungsfunktion, und der Ereigniszustand gilt als eingetreten, wenn eine Bedrohung vorliegt (z. B. von einem nahen Objekt wie in obiger Erörterung), wie unter Verwendung der Daten aus der Straßen-Detektionseinheit 166 aus 1 ermittelt, die ein Lenkzusatzdrehmoment (oberhalb dessen, was vom Fahrer zu erwarten ist) zur Unfallvermeidung erfordern könnte. In einer anderen Ausführungsform umfasst die Aktion das Wechseln in eine angrenzende Fahrspur, und der Ereigniszustand gilt als eingetreten, wenn der Fahrer einen Wunsch angedeutet hat, abzubiegen (z. B. durch Betätigen des Lenkrads 151 und/oder der Fahrtrichtungsanzeige 153 der 1 und/oder der Betätigung einer Taste oder eines anderen Fahrtrichtungsanzeigers oder eines Handzeichens oder Sprachbefehls, der ein Abbiegen anzeigt, usw.), wie unter Verwendung der Daten aus der Fahrer-Detektionseinheit 164 aus 1 ermittelt, und die Fahrspur, in welche abgebogen werden soll, frei von Hindernissen ist (sodass die Fahrspur sicher gewechselt werden kann), wie unter Verwendung der Daten aus der Straßen-Detektionseinheit 166 aus 1 ermittelt.
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Wird festgestellt, dass der Ereigniszustand nicht eingetreten ist, dann kehrt das Verfahren zu Schritt 304 zurück, während der Fahrer in einer neuen Wiederholung weiter beobachtet wird. Wenn in einer Wiederholung von Schritt 306 eine Feststellung getroffen wird, geht das Verfahren zu Schritt 308 über, der unmittelbar im Anschluss beschrieben wird.
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In Schritt 308 wird festgestellt, ob ein Fahrerzustand eingetreten ist. In einer Ausführungsform wird diese Feststellung durch den Prozessor 172 aus 1 auf Grundlage der Informationen getroffen, welche die Fahrer-Detektionseinheit 164 aus 1 bereitstellt. In einer Ausführungsform ist der Fahrerzustand eingetreten, wenn davon ausgegangen wird, dass der Fahrer in die Richtung des Ereignisses aus Schritt 306 blickt (wenn der Fahrer z. B. in Beispielen, wo es um eine Gefährdung oder ein Objekt geht, in die Richtung der Bedrohung und/oder des Objekts blickt, und/oder wenn er in die Richtung des gewünschten Einbiegens blickt, wo es um ein gewünschtes Einbiegen geht) oder wenn der Fahrer kürzlich in die Richtung eines gewünschten Einbiegens geblickt hat (z. B. innerhalb weniger Sekunden oder innerhalb eines kürzeren Zeitintervalls, das in unterschiedlichen Ausführungsformen variieren kann). In einer Ausführungsform kann diese Feststellung auch auf Grundlage der Überwachung des Kopfes und/oder der Augen des Fahrers durch die Fahrer-Detektionseinheit 164 getroffen werden.
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Unterschiedliche Aktionen (oder deren Nichterfolgen) werden bereitgestellt, je nachdem, ob der Fahrerzustand von Schritt 308 eingetreten ist. Insbesondere wird, wie in einer Ausführungsform dargestellt ist, eine erste Aktion in Schritt 310 bereitgestellt, wenn der Fahrerzustand eingetreten ist, und eine zweite wird in Schritt 312 bereitgestellt, wenn der Fahrerzustand nicht eingetreten ist. Auch werden in verschiedenen Ausführungsformen die Aktionen zumindest teilweise auf Grundlage der Anweisungen umgesetzt, die durch den Prozessor 172 aus 1 bereitgestellt werden.
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In einem Beispiel, worin der Ereigniszustand eingetreten ist, wenn eine Bedrohung nahe dem Fahrzeug 100 vorhanden ist, welche eine Warnung rechtfertigen würde, erfolgt die Warnung in Schritt 310 nicht (oder kann verzögert werden), wenn der Fahrer bereits in die Richtung der Bedrohung blickt, aber die Warnung kann in Schritt 312 erfolgen, wenn der Fahrer nicht in die Richtung der Bedrohung blickt. In einem anderen Beispiel, worin der Ereigniszustand eingetreten ist, wenn eine Bedrohung die Verwendung der Lenkunterstützungsfunktion rechtfertigt, wird die Lenkunterstützung (z. B. Lenkzusatzdrehmoment) in Schritt 310 bereitgestellt, wenn der Fahrer in eine entsprechende Richtung blickt (in einem Beispiel kann dies die Richtung der Bedrohung und in einem anderen Beispiel die vorgesehene Lenkrichtung sein), und die Lenkunterstützung wird in Schritt 312 nicht bereitgestellt, wenn der Fahrer nicht in entsprechende Richtung blickt. In einem anderen Beispiel, worin der Ereigniszustand eingetreten ist, wenn der Fahrer einen Wunsch angedeutet hat, abzubiegen (z. B. durch Betätigen des Lenkrads 151 und/oder des Fahrtrichtungsanzeigers 153 aus 1 und/oder der Betätigung eines Drehknopfes oder eines anderen Fahrtrichtungsanzeigers oder eines Handzeichens oder Sprachbefehls, der ein Abbiegen anzeigt, usw.), wird das Abbiegen (z. B. ein automatisches Abbiegen und/oder eine Lenkunterstützung über zusätzliches Drehmoment) in Schritt 310 bereitgestellt, wenn der Fahrer in die Richtung des beabsichtigten Abbiegens blickt, und das Abbiegen wird in Schritt 312 nicht bereitgestellt (und eine Benachrichtigung in diesem Sinne kann beispielsweise auch bereitgestellt werden) wenn der Fahrer nicht in die Richtung des beabsichtigten Abbiegens blickt. Vergleichbar dem oben Erörterten kann in bestimmten Ausführungsformen zum Zweck der Beschlussfassung im Verfahren davon ausgegangen werden, dass der Fahrer in die bestimmte Richtung von Interesse blickt, wenn der Fahrer zuletzt in die Richtung von Interesse geblickt hat (z. B. innerhalb weniger Sekunden oder innerhalb eines kürzeren Zeitintervalls, was in verschiedenen Ausführungsformen variieren kann) Zusätzlich kann in bestimmten Ausführungsformen, wenn der Fahrer in die Richtung einer Bedrohung blickt, das Timing einer Warnung oder Lenkunterstützung abgeändert werden, indem beispielsweise mit der Warnung oder Lenkunterstützung gewartet wird, bis die Bedrohung einen relativ signifikanteren Pegel erreicht hat (in einer Ausführungsform z. B. bis die Bedrohung näher an dem Fahrzeug ist).
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4 ist ein ausführlicheres Flussdiagramm einer Ausführungsform des Verfahrens 300 aus 3, auf das mit Hinweis auf 4 als Verfahren 400 Bezug genommen wird, gemäß einer beispielhaften Ausführungsform. Das Verfahren 400 kann in Verbindung mit dem Fahrzeug 100 aus 1 verwendet werden, gemäß einer beispielhaften Ausführungsform.
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4 ist ein ausführlicheres Flussdiagramm einer Ausführungsform des Verfahrens 300 aus 3, auf das mit Hinweis auf 4 als Verfahren 400 Bezug genommen wird, gemäß einer beispielhaften Ausführungsform. Das Verfahren 400 kann in Verbindung mit dem Fahrzeug 100 aus 1 verwendet werden, gemäß einer beispielhaften Ausführungsform.
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Wie in 4 dargestellt wird das Verfahren 400 bei Schritt 401 eingeleitet. Bei verschiedenen Ausführungsformen kann das Verfahren 400 beispielsweise eingeleitet werden, wenn das Fahrzeug 100 in einem Fahrtmodus startet, zum Beispiel zu Beginn einer aktuellen Fahrzeugfahrt oder eines Zündzyklus, wie erfasst durch die Fahrereingaben-Detektionseinheit 162 aus 1. In einer Ausführungsform wird das Verfahren 300 eingeleitet, wenn ein Fahrer eine Zündung des Fahrzeugs 100 betätigt hat (z. B. durch Drehen des Zündschlüssels, Drücken einer Taste und/oder Betätigen eines Schlüsselanhängers). In einer Ausführungsform setzt sich das Verfahren 400 während des gesamten Zündzyklus oder der Fahrzeugfahrt fort. In einer Ausführungsform entspricht der Schritt 401 aus 4 außerdem dem Schritt 302 aus 3.
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Es wird festgestellt, dass der Fahrer einen Spurwechsel des Fahrzeugs angefordert hat (Schritt 402). In einer Ausführungsform wird diese Feststellung durch den Prozessor 172 aus 1 getroffen, wenn der Fahrer den Fahrtrichtungsanzeiger 153 aus 1 in einer Weise betätigt hat, die ein Einbiegen anfordert. In einer anderen Ausführungsform wird diese Feststellung durch den Prozessor 172 aus 1 getroffen, wenn der Fahrer das Lenkrad 151 aus 1 in einer Weise betätigt hat, die ein Einbiegen anfordert. In noch anderen Ausführungsformen kann diese Feststellung getroffen werden, wenn der Fahrer eine oder mehrere weitere Handlungen vorgenommen hat, die einen Wunsch anzeigen, einzubiegen, beispielsweise durch die Betätigung einer Taste oder eines anderen Fahrtrichtungsanzeigers durch den Fahrer oder ein Handzeichen oder Sprachbefehl, der ein Abbiegen anzeigt, usw.).
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Eine Bahn oder Straße, auf der das Fahrzeug fährt, wird beobachtet (Schritt 404). In einer Ausführungsform wird die Straße, auf der das Fahrzeug fährt (einschließlich der Fahrspur des Fahrzeugs und jeglicher angrenzender Fahrspuren sowie jeglicher Fahrspuren, die das Abbiegen in die gewünschte Spur beeinflussen können) unter Verwendung der Daten aus der Straßen-Detektionseinheit 166 aus 1 beobachtet. In einer Ausführungsform wird die Straße darüber hinaus auf jegliche Objekte (hierin auch als Hindernisse bezeichnet) hin beobachtet, welche innerhalb der gewünschten Fahrspur fahren und/oder anderweitig die Fähigkeit des Fahrzeugs 100 beeinflussen können, sicher in die gewünschte Spur zu wechseln. In einer Ausführungsform wird die Überwachung der Straße von Schritt 404 kontinuierlich durchgeführt, sobald die Einleitung in Schritt 401 erfolgt ist.
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Es wird festgestellt, ob ein ausreichend hohes Konfidenzniveau besteht, dass es für das Fahrzeug unsicher wäre, in die gewünschte Fahrspur zu wechseln (Schritt 406). In einer Ausführungsform wird diese Feststellung durch den Prozessor 172 aus 1 getroffen, unter Verwendung der Daten aus der Überwachung von Schritt 404 durch die Straßen-Detektionseinheit 166 aus 1, beispielsweise beruhend darauf, ob gegenwärtig nahe dem Fahrzeug irgendwelche Objekte innerhalb der gewünschten Fahrspur sind oder sich darauf zu bewegen. In einer Ausführungsform kann ein ausreichend hohes Konfidenzniveau umfassen, dass zwei oder mehrere Sensoren, welche das Gebiet von Interesse beobachten, darin übereinstimmen, dass sich im betreffenden Bereich ein Hindernis befindet. Bei einer anderen Ausführungsform kann ein ausreichend hohes Konfidenzniveau ein Signal aus dem betreffenden Bereich umfassen, das stark ist und eine gewisse Zeit anhält (z. B. wenige Sekunden oder ein kürzeres Zeitintervall, was in verschiedenen Ausführungsformen variieren kann).
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Wird in Schritt 406 festgestellt, dass ein ausreichend hohes Konfidenzniveau besteht, dass es unsicher wäre, die Fahrspur zu wechseln, dann wartet das Fahrzeug kurz ohne die Fahrspur zu wechseln (Schritt 408), ehe es die Situation von neuem bewertet. In einer Ausführungsform wartet das Fahrzeug einen Sekundenbruchteil (z. B. eine halbe Sekunde in einem Beispiel, obwohl dies in anderen Ausführungsformen variieren kann). In einer Ausführungsform wird dies für das Fahrzeug 100 über Anweisungen durchgeführt, die der Prozessor 172 dem Lenksystem 150 aus 1 bereitstellt. Zusätzlich geht das Verfahren zu Schritt 410 über, der unmittelbar im Anschluss beschrieben wird.
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In Schritt 410 wird festgestellt, ob eine maximale Wartezeitdauer zum Einbiegen erreicht wurde (Schritt 410). In einer Ausführungsform erfolgt diese Bestimmung durch den Prozessor 172 aus 1. In einer Ausführungsform umfasst die maximale Zeitdauer eine vorgegebene Zeitdauer (z. B. gespeichert als einer der gespeicherten Werte 184 im Speicher 174 aus 1), während welcher eine weitere Überwachung und Überprüfung der Straße in den Schritten 404 und 406 erfolgen kann. In einer Ausführungsform beträgt die maximale Wartezeit ungefähr fünfzehn Sekunden (15 s). Dies kann in anderen Ausführungsformen jedoch variieren.
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Wird in Schritt 410 festgestellt, dass die maximale Wartezeit erreicht ist, wird der Spurwechsel nicht ausgeführt (Schritt 412). Insbesondere wird in einer Ausführungsform bei Schritt 412 eine Funktion für einen Spurwechsel auf Anforderung beendet, und kein Spurwechsel wird durchgeführt, es sei denn und bis eine spätere Anfrage bei einer künftigen Wiederholung von Schritt 402 empfangen wird. In einer Ausführungsform wird dem Fahrer zusätzlich eine Benachrichtigung bereitgestellt. In einer derartigen Ausführungsform wird eine akustische und/oder visuelle Benachrichtigung über die Benachrichtigungseinheit 108 aus 1 bereitgestellt, basierend auf Anweisungen, die durch den Prozessor 172 aus 1 bereitgestellt werden, wobei dem Fahrer mitgeteilt wird, dass das angeforderte Einbiegen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht ausgeführt werden kann. In einer Ausführungsform wird das Verfahren dann beendet, bis eine spätere Aufforderung zum Einbiegen in Schritt 402 erfolgt (in einigen Ausführungsformen wird die Überwachung der Straße von Schritt 404 und/oder des Fahrers von Schritt 418 in der Zwischenzeit weiter durchgeführt, wie unten erörtert).
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Falls in Schritt 410 im Gegenteil festgestellt wird, dass die maximale Wartezeit nicht erreicht ist, kehrt das Verfahren in einer neuen Wiederholung zu Schritt 404 zurück. Das Verfahren fährt dann mit einer weiteren Überwachung der die Straße in Schritt 404 und einer anschließenden Bestimmung anhand der neuen, aktualisierten Straßen-Überwachungsdaten in Schritt 406 fort.
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Falls, unter erneuter Bezugnahme auf Schritt 406, in Schritt 406 festgestellt wird, dass kein ausreichend hohes Konfidenzniveau besteht, dass es für das Fahrzeug unsicher wäre, in die gewünschte Fahrspur zu wechseln, dann wird eine separate Bestimmung durchgeführt, ob ein ausreichend hohes Konfidenzniveau besteht, dass es für das Fahrzeug sicher wäre, in die gewünschte Fahrspur zu wechseln (Schritt 414). In einer Ausführungsform wird diese Feststellung durch den Prozessor 172 aus 1 getroffen, unter Verwendung der Daten aus der Überwachung durch die Straßen-Detektionseinheit 166 aus 1 in Schritt 404, beispielsweise beruhend darauf, ob die beabsichtigte Abbiegungsbahn für das Fahrzeug 100 frei von Objekten ist. In einer Ausführungsform würde von einem ausreichend hohen Konfidenzniveau für ein sicheres Einbiegen des Fahrzeugs ausgegangen, wenn es mehr als einen Sensor gibt, der den betreffenden Bereich beobachtet und alle derartigen Sensoren anzeigen, dass es in diesem Bereich keine Hindernisse gibt.
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Wird in Schritt 414 festgestellt, dass ein ausreichend hohes Konfidenzniveau besteht, dass ein Spurwechsel sicher wäre, dann wird das angeforderte Einbiegen ausgeführt (Schritt 416). In einer Ausführungsform wird das Fahrzeug 100 in Schritt 416 (per Anforderung in Schritt 402) durch das Lenksystem 150 aus 1 automatisch in die gewünschte Fahrspur geleitet, gemäß Anweisungen, die durch den Prozessor 172 aus 1 bereitgestellt werden. In einer Ausführungsform wird das Verfahren dann beendet, bis zu einer spätere Anforderung in Schritt 402 (in einigen Ausführungsformen wird die unten erörterte Überwachung der Straße von Schritt 404 und/oder des Fahrers von Schritt 418 in der Zwischenzeit weiter durchgeführt).
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Falls in Schritt 414 im Gegenteil festgestellt wird, dass kein ausreichend hohes Konfidenzniveau besteht, dass es sicher wäre, die Spur zu wechseln, dann wird eine Fahrer-Überwachung durchgeführt (Schritt 418). In verschiedenen Ausführungsformen wird ein Fahrer beobachtet, um zu überprüfen, ob der Fahrer in die Richtung des beabsichtigten Einbiegens blickt. In einer Ausführungsform beinhaltet die Überwachung die Erfassung und Überwachung der Position und der Bewegung der Augen des Fahrers. In einer anderen Ausführungsform beinhaltet die Überwachung die Erfassung und Überwachung der Position und der Bewegung des Kopfes des Fahrers. In noch anderen Ausführungsformen beinhaltet die Überwachung die Erfassung und Überwachung der Position und der Bewegung sowohl der Augen als auch des Kopfes des Fahrers. In einer Ausführungsform erfolgt die Überwachung von Schritt 418 ferner über Messungen und/oder Erfassung, die durch einen oder mehrere Sensoren der Fahrer-Detektionseinheit 164 aus 1 bereitgestellt werden. Vergleichbar dem oben Erörterten kann in bestimmten Ausführungsformen zum Zweck der Beschlussfassung im Verfahren davon ausgegangen werden, dass der Fahrer in die bestimmte Richtung von Interesse blickt, wenn der Fahrer zuletzt in die Richtung von Interesse geblickt hat (z. B. innerhalb weniger Sekunden oder innerhalb eines kürzeren Zeitintervalls, was in verschiedenen Ausführungsformen variieren kann). In einer Ausführungsform wird die Überwachung des Fahrers von Schritt 418 kontinuierlich durchgeführt, sobald die Einleitung in Schritt 401 erfolgt ist. Zusätzlich wird in einer Ausführungsform die Überwachung zumindest teilweise durch den Prozessor 172 aus 1 durchgeführt, basierend auf solchen Eingaben, die von der Fahrer-Detektionseinheit 164 bereitgestellt werden. Das Verfahren geht dann zu Schritt 420 über, der unmittelbar im Anschluss beschrieben wird.
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Bei Schritt 420 wird festgestellt, ob ein Fahrerzustand bezüglich des Einbiegens eingetreten ist. In einer Ausführungsform wird diese Feststellung durch den Prozessor 172 aus 1 auf Grundlage von Informationen getroffen, welche die Fahrer-Detektionseinheit 164 aus 1 bei der Überwachung in Schritt 418 bereitstellt. In einer Ausführungsform ist der Fahrerzustand eingetreten, wenn davon ausgegangen wird, dass der Fahrer in die Richtung des Einbiegens blickt. In einer Ausführungsform ist der Fahrerzustand eingetreten, wenn der Fahrer jede der in Bezug auf das Einbiegen wichtigen angrenzenden Fahrspuren überprüft hat (z. B. einschließlich der Fahrspur, in die das Fahrzeug einzubiegen beabsichtigt).
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Wird festgestellt, dass der Fahrerzustand eingetreten ist, geht das Verfahren zu dem oben beschriebenen Schritt 416 über, in welchem das angeforderte Einbiegen ausgeführt wird. Falls im Gegenteil festgestellt wird, dass der Fahrerzustand nicht eingetreten ist, dann geht das Verfahren stattdessen zu dem oben beschriebenen Schritt 410 über, in dem festgestellt wird, ob die maximale Wartezeit erreicht wurde.
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Dementsprechend wird in einer Ausführungsform des Verfahrens 400 das angeforderte Einbiegen automatisch ausgeführt, wenn ein ausreichend hohes Konfidenzniveau besteht, dass das Fahrzeug 100 sicher einbiegen kann (z. B. wenn die Fahrspur frei von Objekten ist). Das angeforderte Einbiegen wird im Gegenteil nicht ausgeführt, wenn ein ausreichend hohes Konfidenzniveau besteht, dass das Fahrzeug 100 nicht sicher einbiegen kann (z. B. wenn die Fahrspur voller Objekte ist). In Fällen, in denen kein ausreichend hohes Konfidenzniveau besteht, ob das angeforderte Einbiegen sicher ausgeführt werden kann, wird das Einbiegen einzig und allein dann ausgeführt, wenn der Fahrer in die entsprechende Richtung für das Einbiegen blickt oder kürzlich geblickt hat.
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Unter Bezugnahme auf 4 ist das Fahrzeug 100 als in einer Straße 500 fahrend abgebildet, mit einer ersten Fahrspur 502 und einer zweiten Fahrspur 504. Das Fahrzeug 100 fährt in der ersten Fahrspur 502 hinter einem zweiten Fahrzeug 505. Eine Anforderung kann durch einen Fahrer des Fahrzeugs 100 erteilt werden, in die zweite Fahrspur 504 einzubiegen (um beispielsweise das zweite Fahrzeug 505 zu überholen). Bevor es den Spurwechsel ausführt, wird das Fahrzeug 100 die zweite Fahrspur 504 in Bezug auf Objekte (z. B. andere Fahrzeuge 506), die in der zweiten Fahrspur 504 sein können (oder in der Nähe sind und/oder sich der zweiten Fahrspur 504 nähern), sowie den Fahrer des Fahrzeugs 100 beobachten, um zu bestimmen, ob der Fahrer in die entsprechende Richtung der zweiten Fahrspur 504 blickt.
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Demzufolge werden Verfahren, Systeme und Fahrzeuge zur Überwachung von Fahrern von Fahrzeugen bereitgestellt. In verschiedenen Ausführungsformen werden eine oder mehrere Aktionen des Fahrzeugs (z. B. das Bereitstellen von Benachrichtigungen, das Einleiten der Lenkunterstützung und/oder das Ausführen eines angeforderten Einbiegens) zumindest teilweise darauf beruhend ausgeführt, ob der Fahrer des Fahrzeugs in eine entsprechende Richtung mit Bezug auf das Ereignis blickt.
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Es versteht sich, dass die offenbarten Verfahren, Systeme und Fahrzeuge von denjenigen abweichen können, die in den Figuren dargestellt und hierin beschrieben sind. Das Fahrzeug 100, das Steuersystem 102 und/oder verschiedene Komponenten davon können beispielsweise von den in 1 dargestellten und in Verbindung damit beschriebenen abweichen. Außerdem versteht sich, dass bestimmte Schritte des Verfahrens 300 und/oder 400 von den in 3–5 dargestellten und/oder vorstehend in Verbindung damit beschriebenen abweichen können. In ähnlicher Weise versteht sich, dass bestimmte Schritte der vorstehend beschrieben Verfahren gleichzeitig oder in einer unterschiedlichen Reihenfolge als in der in 3–5 dargestellten und/oder vorstehend in Verbindung damit beschriebenen erfolgen können.
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Während mindestens eine beispielhafte Ausführungsform in der vorstehenden detaillierten Beschreibung dargestellt wurde, versteht es sich, dass es eine große Anzahl an Varianten gibt. Es versteht sich weiterhin, dass die beispielhafte Ausführungsform oder die beispielhaften Ausführungsformen lediglich Beispiele sind und den Umfang, die Anwendbarkeit oder die Konfiguration dieser Offenbarung nicht in irgendeiner Weise einschränken sollen. Die vorstehende ausführliche Beschreibung stellt Fachleuten auf dem Gebiet vielmehr einen zweckmäßigen Plan zur Implementierung der beispielhaften Ausführungsform oder von beispielhaften Ausführungsformen bereit. Es versteht sich, dass verschiedene Änderungen an der Funktion und der Anordnung von Elementen vorgenommen werden können, ohne vom Umfang der hinzugefügten Ansprüche und deren rechtlichen Entsprechungen abzuweichen.