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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sanitärwanne, insbesondere Badewanne, mit einem Wannenkörper, der zumindest teilweise von einer Schürze umgeben ist, wobei die Schürze aus mindestens einem emaillierten Stahlblech gebildet ist, das an dem Wannenkörper festgelegt ist, und ein Verfahren zur Herstellung einer Sanitärwanne.
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Die
DE 10 2013 102 388 A1 offenbart eine Sanitärwanne, die einen Wannenkörper umfasst, an dem sich von einem oberen Rand äußere Seitenwände anschließen. Diese glatten Seitenwände bilden eine Schürze aus, die den Wannenkörper seitlich umgibt. Für ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild werden Stahlbleche zur Ausbildung der Seitenwände mit dem Rand des Wannenkörpers verschweißt und nach dem Verschweißen mit Email beschichtet. Bei dem Einbrennen des Emails bei hohen Temperaturen kann es zu Problemen nach dem Abkühlen kommen, wenn sich die Seitenwand verzieht. Daher sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich, um die gewünschte Formhaltigkeit der Sanitärwanne zu erhalten.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sanitärwanne aus einem emaillierten Stahlblech zu schaffen, die eine besonders stabile Schürze aufweist.
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Diese Aufgabe wird mit einer Sanitärwanne mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Bei der erfindungsgemäßen Sanitärwanne ist ein Wannenkörper zumindest teilweise von einer Schürze oder Seitenwand umgeben, wobei die Schürze aus mindestens einem emaillierten Stahlblech gebildet ist, das ein Muster mit einer dreidimensionalen Struktur aufweist. Durch das Einbringen einer dreidimensionalen Struktur in das Stahlblech der Schürze ist es möglich, die Schürze besonders stabil auszubilden und insbesondere eine Verformung nach dem Brennvorgang bei der Emailbeschichtung zu vermeiden oder zu reduzieren. Durch die dreidimensionale Struktur wird die ebene Fläche des Stahlbleches in kleinere Abschnitte unterteilt, die weniger stark dazu neigen, sich durch Wärmespannungen zu verformen, was zu einer Erhöhung der Stabilität und zur Reduzierung der Wärmespannungen führt.
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Vorzugsweise ist die Schürze vertikal ausgerichtet. Die Schürze kann dabei an einem oberen Rand des Wannenkörpers festgelegt sein, beispielsweise durch Verschweißen, und sich zumindest teilweise vertikal erstrecken, wobei die dreidimensionale Struktur geneigt zur Vertikalen ausgerichtet sein kann. Die Muster der dreidimensionalen Struktur können beispielsweise Wandabschnitte aufweisen, die in einem Bereich zwischen 5° und 25° zur Vertikalen geneigt sind, während die Hauptrichtung der Schürze vertikal ist. Es ist allerdings auch möglich, die Schürze selbst geneigt zur Vertikalen auszurichten.
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Unter einer "Schürze" im Sinne der Anmeldung wird ein Wandteil oder eine Abdeckung verstanden, die den Wannenkörper an der Außenseite abdeckt. Die Schürze ist vorzugsweise aus einem oder mehreren emaillierten Stahlblechen gebildet, die mit dem Wannenkörper und untereinander verschweißt sind.
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Zur Herstellung einer dreidimensionalen Struktur wird das Stahlblech der Schürze vorzugsweise vor der Beschichtung geprägt. Das Muster kann regelmäßig wiederkehrende Elemente aufweisen, beispielsweise geometrische Figuren, wie Pyramiden, Kegel, Kegelstümpfe, Ringe, Schlaufen, Rechtecke, Quadrate, Dreiecke, Streifen oder andere Figuren. Diese Elemente des wiederkehrenden Musters können in mehreren Reihen und/oder Spalten angeordnet sein, beispielsweise in mindestens drei oder vier horizontalen Reihen und in einer noch größeren Anzahl von Spalten.
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Wenn sich die Schürze sowohl an einer Längsseite als auch an mindestens einer Stirnseite des Wannenkörpers erstreckt, werden vorzugsweise zwei Stahlbleche zur Ausbildung der Schürze miteinander verschweißt. Bei Anordnung einer freistehenden Wanne können auch vier Stahlbleche umlaufend zu einem Rahmen verschweißt werden, der den Wannenkörper umgibt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst mindestens ein Stahlblech mit einem Muster mit einer dreidimensionalen Struktur geprägt. Das mindestens eine Stahlblech wird dann mit einem Wannenkörper zur Ausbildung einer Schürze verschweißt, bevor dann der Wannenkörper zusammen mit dem mindestens einen Stahlblech mit Email beschichtet wird und die Emailbeschichtung gebrannt wird. Die dreidimensionale Struktur in der Schürze trägt zur Stabilität und zur Formhaltigkeit der Schürze während des Brennvorgangs und der späteren Nutzung der Wanne bei.
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Die Tiefe der Prägung des Musters kann beispielsweise in einem Beriech zwischen 2 mm bis 50 mm, insbesondere 4 mm bis 30 mm, liegen. Die Form der Prägung kann je nach gewünschtem Design unterschiedliche geometrische Figuren umfassen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Sanitärwanne;
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2 eine Detailansicht eines Stahlbleches einer Schürze;
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3 eine Draufsicht auf das Stahlblech der 2;
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4A bis 4C mehrere Detailansichten eines Musters des Stahlbleches der 2;
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5A und 5B zwei Ansichten einer Sanitärwanne eines ersten Ausführungsbeispiels;
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6A und 6B zwei Ansichten einer Sanitärwanne gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;
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7A und 7B zwei Ansichten einer Sanitärwanne gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel;
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8A und 8B zwei Ansichten einer Sanitärwanne gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel, und
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9A bis 9F mehrere Ansichten unterschiedlicher Muster für ein geprägtes Stahlblech einer Schürze.
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Eine Sanitärwanne 1 ist als Badewanne ausgebildet und umfasst einen Wannenkörper 2, der am Boden eine Ablauföffnung aufweist und bis zu einem Rand 3 an gegenüberliegenden Längskanten und einem Rand 4 an gegenüberliegenden Stirnkanten hochgezogen ist. Der Wannenkörper 2 besteht aus einem emaillierten Stahlblech und kann auch andere Formen als in Draufsicht rechteckförmig besitzen.
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Der Wannenkörper 2 ist an den beiden Längsseiten von jeweils einem Stahlblech 6 und an den Stirnseiten jeweils von einem Stahlblech 7 umgeben, die zusammen eine Schürze 5 ausbilden, die den Wannenkörper 2 am äußeren Umfang abdeckt. Die Stahlbleche 6 und 7 sind an ihren Verbindungsstellen miteinander verschweißt und auch am oberen Rand des Wannenkörpers 2 mit dem Wannenkörper 2 verschweißt. Die Stahlbleche 6 und 7 der Schürze 5 sind nicht glattwandig ausgebildet, sondern besitzen eine dreidimensionale Struktur mit Mustern 8, die sich gegenüber einer Hauptrichtung der Schürze 5 winklig erstrecken. Die Hauptrichtung der Stahlbleche 6 und 7 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel vertikal, während die Muster mit der dreidimensionalen Struktur zumindest Wandabschnitte aufweisen, die winklig zur Vertikalen ausgerichtet sind, beispielsweise in einem Winkel zwischen 5° und 25°.
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In 2 ist das Stahlblech 6 im Detail gezeigt. Das Stahlblech 6 mit dem Muster 8 ist im Wesentlichen plattenförmig ausgebildet und besitzt zumindest an einer Stirnseite eine Abkantung 9, die zum Verschweißen mit einem benachbarten Stahlblech 7 dient. Es ist auch möglich, an dem Stahlblech 6 zwei Abkantungen 9 vorzusehen oder auf die Abkantung 9 zu verzichten.
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Wie 3 zeigt, sind an dem Stahlblech 6 die Muster 8 in mehreren Reihen und Spalten vorgesehen, insgesamt fünf Reihen und acht Spalten. Dadurch ergibt sich ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild durch wiederkehrende Elemente.
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In den 4A bis 4C ist eines dieser wiederkehrenden Elemente des Musters in Detail gezeigt. Es handelt sich um eine Pyramide, die vier dreieckförmige Wandabschnitte 10 aufweist, die an einer gemeinsamen Spitze 11 münden. Die Wandabschnitte 10 erstrecken sich dabei von einer Biegekante 12 zu der Spitze 11 in einem geneigten Winkel, der bei vertikaler Ausrichtung des Stahlbleches 6 in einem Bereich zwischen 5° und 15° liegt, wobei alle Wandabschnitte 10 die gleiche Neigung zur Vertikalen besitzen. Die Höhe der Spitze 11 gegenüber den Biegekanten 12 liegt in einem Bereich von H = 2 mm bis 50 mm, insbesondere 8 mm bis 20 mm. Die Höhe H entspricht der Tiefe einer Prägung der Stahlbleche 6 und 7. Die Länge L der Biegekanten 12 liegt beispielsweise in einem Bereich zwischen 50 mm und 500 mm, insbesondere 80 mm und 200 mm.
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In den 5A und B ist die Sanitärwanne 1 der 1 gezeigt, die eine umlaufende Schürze 5 aufweist, also an gegenüberliegenden Längskanten und Stirnkanten jeweils ein Stahlblech 6 oder 7 vorgesehen ist, das eine geprägte Struktur besitzt. Dadurch kann die Sanitärwanne 1 als freistehende Badewanne eingesetzt werden. Der Wannenkörper 2 kann an einer Seite auch mit einem Abstandshalter 13 versehen sein, beispielsweise zur Ausbildung einer Ablage. Insofern kann zwischen dem Wannenkörper 2 und der Schürze 5 auch ein weiteres Bauteil vorgesehen sein.
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In den 6A und 6B ist eine modifizierte Ausgestaltung der Sanitärwanne gezeigt, die an einer Wand 14 angeordnet ist. Dadurch wird die Schürze nur noch an zwei Stirnseiten und einer Längsseite des Wannenkörpers 2 vorgesehen, also nur an drei Seiten.
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In den 7A und 7B ist eine Sanitärwanne gezeigt, die in einer U-förmigen Wandaussparung 15 angeordnet ist. Dadurch wird als Schürze nur ein Stahlblech 6 an einer Längsseite des Wannenkörpers 2 vorgesehen.
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In den 8A und 8B ist eine Sanitärwanne gezeigt, die in einem Eckbereich 16 aufgestellt ist. Die Schürze umfasst ein Stahlblech 6 an der Längsseite und ein Stahlblech 7 an einer Stirnseite des Wannenkörpers 2.
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In den 9A bis 9F sind unterschiedliche Muster zum Prägen eins Stahlbleches einer Schütze gezeigt.
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In 9A sind die Muster 8 als Pyramiden ausgebildet, wie sie schon in Verbindung mit den 4A bis 4C im Detail erläutert wurden.
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In 9B sind Ringe 20 als Muster vorgesehen, die in mittleren Bereich eine Vertiefung oder Erhebung aufweisen können. Die Ringe sind in regelmäßigen Abständen voneinander angeordnet.
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Um die Symmetrie des Musters weniger hervorzuheben, kann gemäß 9C auch ein wiederkehrendes Muster 21 mit asymmetrischen Elementen, beispielsweise Kreisen oder Ringen, vorgesehen sein, die nicht zu einem Mittelpunkt eines wiederkehrenden Elementes symmetrisch ausgerichtet sind, was ein besonders lebhaftes Erscheinungsbild erzeugt.
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Das Muster kann gemäß 9D auch als Rechteck oder Rahmen ausgebildet sein. Während in 9D nur vier Reihen von großen Rechtecken vorgesehen sind, können gemäß 9E stattdessen auch acht Rechtecke 23 pro Reihe in kleinerer Form als Muster eingesetzt werden.
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In 9F sind Schlaufen 24 als Muster vorgesehen, die sich nahezu über die gesamte Höhe des Stahlbleches erstrecken, so dass eine Zaunoptik entsteht.
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Die Form der Muster kann in weiten Teilen variieren, insbesondere können geometrische Figuren, wie Pyramiden, Kegel, Kegelstümpfe, Ringe, Schlaufen, Rechtecke, Quadrate oder Quadrate beliebig ausgewählt oder auch miteinander kombiniert werden. Das wiederkehrende Muster besitzt vorzugsweise eine Prägetiefe von mindestens 2 mm, vorzugsweise mindestens 4 mm, und weist geneigt verlaufende Wandabschnitte auf, die zu einer Verstärkung des Stahlbleches führen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren wird zunächst mindestens ein Stahlblech mit einem Muster mit einer dreidimensionalen Struktur geprägt. Anschließend wird das mindestens eine Stahlblech mit einem Wannenkörper zur Ausbildung einer Schürze verschweißt, gegebenenfalls werden die Stahlbleche auch miteinander verschweißt. Anschließend wird die Einheit aus Wannenkörper und Stahlblechen mit Email beschichtet, und die Emailbeschichtung wird bei über 600°C, insbesondere über 800°C gebrannt. Durch das Einprägen des Musters wird die Formhaltigkeit der Schürze 5 gewährleistet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sanitärwanne
- 2
- Wannenkörper
- 3
- Rand
- 4
- Rand
- 5
- Schürze
- 6
- Stahlblech
- 7
- Stahlblech
- 8
- Muster
- 9
- Abkantung
- 10
- Wandabschnitt
- 11
- Spitze
- 12
- Biegekante
- 13
- Abstandshalter
- 14
- Wand
- 15
- Wandaussparung
- 16
- Eckbereich
- 20
- Ring
- 21
- Muster
- 23
- Rechteck
- 24
- Schlaufe
- H
- Höhe
- L
- Länge
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013102388 A1 [0002]