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Die Erfindung betrifft einen Spreizanker mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2008 061 544 A1 ist ein gattungsgemäßer Spreizanker bekannt. Der gattungsgemäße Spreizanker ist ein sogenannter Hülsenanker, mit einem Schaft und einer ringförmig gebogenen Spreizhülse als Spreizelement. Der Schaft umfasst eine Schraube, deren Schraubenkopf zusammen mit einer Unterlegscheibe ein Lastangriffsmittel zur Anlage an einem Anbauteil bildet. An einem hinteren Teil der Schraube ist eine rohrförmige Hülse als Distanzelement angeordnet, so dass dieser Teil des Schafts einen Distanzabschnitt zwischen der Spreizhülse und dem Lastangriffsmittel bildet. Am vorderen Ende der Schraube ist eine Konusmutter als Spreizkörper auf ein Außengewinde der Schraube aufgeschraubt. Zwischen dem Spreizkörper und dem Distanzabschnitt bildet die Schraube einen Halsabschnitt des Schafts, an dem die Spreizhülse angeordnet ist. Eine Kunststofffolie umschließt die Konusmutter, die Spreizhülse und einen Gleitring in Umfangsrichtung als Hüllelement, derart, dass diese Teile zusammengehalten werden und als gebrauchsfertig vorkonfektioniertes Ersatzteil geliefert und mit den weiteren Teilen des Spreizankers bauseits zum Spreizanker zusammengesetzt werden können.
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Aufgabe der Erfindung ist, einen alternativen Spreizanker vorzuschlagen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Spreizanker mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Der erfindungsgemäße Spreizanker ist zum Verankern in einem Bohrloch in einem Verankerungsgrund vorgesehen. Mit dem Spreizanker kann beispielsweise eine Stahlkonsole als Anbauteil an einer Wand aus Stahlbeton befestigt werden. Der erfindungsgemäße Spreizanker weist einen Schaft, ein Spreizelement und ein Hüllelement auf. Der Schaft erstreckt sich entlang einer Längsachse und umfasst ein Lastangriffsmittel, einen Halsabschnitt und einen Spreizkörper. Zwischen dem Lastangriffsmittel und dem Halsabschnitt kann ein Distanzabschnitt vorgesehen sein. Der Schaft kann mehrteilig oder einstückig ausgebildet sein. Ein mehrteiliger Schaft ist typisch für einen Hülsenanker, wie er eingangs als Stand der Technik beschrieben ist, wohingegen ein einstückig ausgebildeter Schaft typisch für einen Bolzen- oder einen Nagelanker ist. Das Lastangriffsmittel kann beispielsweise ein Nagel- oder Schraubenkopf, ein Außen- oder ein Innengewinde oder ein Bajonettverschluss sein, wobei diese Aufzählung nicht abschließend ist. Der Spreizkörper ist insbesondere an einem in Einbringrichtung vorderen Ende des Spreizankers angeordnet und insbesondere derart gestaltet, dass sein Durchmesser beziehungsweise der Durchmesser eines den Spreizkörper in Bezug auf die Längsachse umschreibenden Umkreises in Einbringrichtung zumindest abschnittsweise zunimmt. Insbesondere weist der Spreizkörper einen konischen Abschnitt auf. Mit dem Spreizkörper kann das Spreizelement gespreizt, das heißt zumindest teilweise radial von der Längsachse weg nach außen bewegt, in seinem Durchmesser vergrößert, und in einem Bohrloch gegen die Bohrlochwand gedrückt werden. Zum Spreizen wird der Spreizkörper relativ zum und auf das Spreizelement zu bewegt, wobei hierfür insbesondere der Spreizkörper relativ zum Verankerungsgrund bewegt wird. Das Spreizelement ist insbesondere am Halsabschnitt des Schafts angeordnet. Der Halsabschnitt weist einen Durchmesser auf, der kleiner als der Durchmesser des Spreizkörpers ist. Das Spreizelement besteht aus mindestens einer Spreizschale und ist vom Hüllelement zumindest teilweise umschlossen, derart, dass es am Schaft, insbesondere am Halsabschnitt des Schafts, gehalten ist. Für den Fall, dass nur eine Spreizschale am Halsabschnitt angeordnet ist, bildet diese das Spreizelement. Die Spreizschale ist insbesondere einachsig in Umfangsrichtung gewölbt. Insbesondere korrespondiert die Innenfläche der Spreizschale mit dem Halsabschnitt derart, dass die Spreizschale am Halsabschnitt flächig anliegt. Die Spreizschale kann auch mehrfach gewölbt oder gebogen sein. Das Hüllelement hat die Aufgabe, das Spreizelement am Halsabschnitt zu halten. Hierfür kann das Hüllelement eine geschlossene oder geschlitzte Hülle um den Halsabschnitt bilden, insbesondere in der Form eines Rohrs, Rings oder einer Tülle, oder aber in der Form eines einseitig offenen Zylinders, eines Ballons oder einer Tüte. Insbesondere ist das Hüllelement in Umfangsrichtung elastisch dehnbar, derart, dass es gegen das Spreizelement und/oder den Schaft elastisch federnd gespannt werden kann.
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Erfindungsgemäß umgreift die mindestens eine Spreizschale den Schaft, insbesondere den Halsabschnitt des Schafts, auf nicht mehr als der Hälfte seines Umfangs derart, dass die Spreizschale ohne das Hüllelement nicht formschlüssig am Schaft, insbesondere am Halsabschnitt des Schafts, gehalten ist. Dies bedeutet, dass die Spreizschale nicht schon aufgrund ihrer geometrischen Ausbildung selbst formschlüssig am Schaft gehalten ist, sondern sich ohne das Hüllelement allein durch sein Eigengewicht vom Schaft lösen könnte. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die Spreizschale am Schaft sehr leicht bewegbar ist und das Spreizelement leicht, das heißt mit einem geringen Kraftaufwand, spreizbar ist. Wird der Spreizkörper zum Spreizen der Spreizhülse relativ zum Schaft und zur Spreizschale hin bewegt, so muss das Spreizelement nicht in Umfangsrichtung oder um eine zur Längsachse parallele Achse verformt werden, wie dies bei einem Spreizelement der Fall ist, das den Halsabschnitt ringförmig auf mehr als der Hälfte seines Umfangs umschließt.
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Vorzugsweise besteht das Spreizelement aus mehreren Spreizschalen, die vollständig voneinander getrennt sind. Die Spreizschalen bilden ein mehrstückiges Spreizelement, wobei die einzelnen Spreizschalen keine Verbindung untereinander aufweisen, insbesondere keine sich über mehr als den halben Umfang erstreckende ringförmige Hülse oder Stege, die die Spreizschalen miteinander verbinden. Zwischen den Spreizschalen können Schlitze angeordnet sein, derart, dass die Spreizschalen in Umfangsrichtung voneinander beanstandet sind. Die Spreizschalen können sich aber an ihren Längsseiten und/oder -kanten berühren, so dass der gesamte Umfang genutzt wird. Ein derart ausgebildetes Spreizelement lässt sich sehr leicht spreizen, da kein Verbindungselement zwischen den Spreizschalen vorhanden ist, das zum Spreizen verformt und/oder zerstört werden muss. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Spreizschalen unabhängig voneinander relativ zum Spreizkörper bewegt werden können, so dass eine Spreizschale, beispielsweise in Abhängigkeit von der lokalen Bohrlochgeometrie, weiter auf den Spreizkörper aufgeschoben werden kann, als eine andere. Das Spreizelement kann sich somit besonders gut an die lokal vorhandene Geometrie der Bohrlochwand anpassen. Die zum Spreizen auf den Spreizanker aufgebrachte Kraft kann somit nahezu vollständig zum Anpressen der Spreizschalen gegen die Bohrlochwand verwendet werden, da keine Energie zur Verformung eines Verbindungselements, das die Spreizschalen miteinander verbindet, aufgebracht werden muss. Insbesondere besteht das Spreizelement aus zwei oder drei Spreizschalen, so dass das Spreizelement gut und leicht spreizbar, aber nicht zu filigran ist, so dass sich das Spreizelement auf einfache Weise und ohne besonderen Aufwand mit dem Schaft und dem Hüllelement zum Spreizanker zusammenbauen lässt.
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Weiterhin ist bevorzugt, dass die eine Spreizschale, beziehungsweise, falls mehrere Spreizschalen das Spreizelement bilden, jede der mehreren Spreizschalen, jeweils einstückig ist. Die Spreizschalen sind insbesondere aus Metall hergestellt, insbesondere als einstückiges Stanzteil, wodurch die Spreizschale beziehungsweise Spreizschalen kostengünstig als Massenprodukt herstellbar sind.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Spreizankers weist die Mantelfläche der Spreizschale bzw. die Mantelfläche jeder der mehreren Spreizschalen keinen radial nach außen stehenden Vorsprung auf. Derartige Vorsprünge, wie Nasen oder Federelemente, werden typischerweise an den Spreizschalen hülsenförmiger Spreizelemente angeordnet, um die Reibung zwischen Bohrlochwand und Spreizhülse zu erhöhen. Auch bei der Spreizhülse des eingangs beschriebenen gattungsgemäßen Spreizankers sind derartige Vorsprünge vorhanden. Derartige Vorsprünge behindern allerdings das Einbringen des Spreizankers in ein Bohrloch, weshalb sie bei Spreizschalen dieser bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Spreizankers weggelassen werden. Somit stehen keine Vorsprünge, bezogen auf die Längsachse des Spreizankers, radial nach außen über die Mantelfläche der Spreizschale/n über. Mit „Mantelfläche“ ist hier eine Fläche der der Längsachse abgewandten Außenseite einer Spreizschale gemeint, in der mindestens 60%, insbesondere mindestens 70 %, insbesondere mindestens 80 % der Außenfläche der Spreizschale liegt. Die Mantelfläche ist insbesondere identisch mit der Mantelfläche eines Zylinders, dessen Achse die Längsachse des Spreizankers ist.
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Damit der Spreizanker ohne oder nur mit kleinen Vorsprüngen am Spreizelement in einem Bohrloch spreizbar ist, ist die zwischen dem Hüllelement und der Spreizschale beziehungsweise zwischen dem Hüllelement und den mehreren Spreizschalen wirkende Reibung größer, als die zwischen der Spreizschale beziehungsweise den Spreizschalen und dem Halsabschnitt wirkende Reibung. Insbesondere wirkt zwischen dem Hüllelement und der Spreizschale beziehungsweise zwischen dem Hüllelement und den Spreizschalen eine Haftreibung, die größer als die Haftreibung zwischen der Spreizschale bzw. den Spreizschalen und dem Halsabschnitt ist, derart, dass die Spreizschale bzw. die Spreizschalen am Halsabschnitt relativ zum Schaft bewegbar sind, auch dann, wenn das Hüllelement durch die Haftreibung noch fest mit der Spreizschale bzw. den Spreizschalen verbunden ist. Insbesondere ist zudem die Reibung zwischen dem Hüllelement und der Bohrlochwand größer, als die Reibung zwischen dem Halsabschnitt und der Spreizschale bzw. den Spreizschalen. Somit kann das Hüllelement die Funktion eines Vorsprungs übernehmen und das Spreizelement im Bohrloch derart halten, dass ein Spreizen möglich ist.
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Das Hüllelement des erfindungsgemäßen Spreizankers besteht vorzugsweise aus einem gummiartigen Werkstoff. „Gummiartig“ meint hier, dass der Werkstoff einem Gummi ähnlich ist und insbesondere eine gute elastische Verformbarkeit aufweist. Insbesondere weist der Werkstoff Eigenschaften eines Luftballons auf, der sein Volumen beim Aufblasen um ein Vielfaches vergrößern kann, wobei das Material gedehnt wird, ohne dass es reißt. Zudem kann der Werkstoff eine hohe Haftreibung aufweisen. Ein derartiger Werkstoff ist beispielsweise Gummi oder ein Elastomer auf Basis von Silikon oder Polyurethan. Ein Hüllelement aus einem derartigen Material lässt sich relativ leicht montieren, kann das Spreizelement aufgrund seiner elastischen Verformbarkeit fest am Schaft halten und kann sich derart stark verformen, dass die Spreizschale/n sich am Schaft bewegen können, ohne dass sich das Hüllelement relativ zu der Spreizschale bzw. den Spreizschalen bewegt, auch dann, wenn das Hüllelement an seinem vorderen und/oder hinteren Ende direkt mit dem Schaft in Berührung ist und dort haftet.
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Vorzugsweise umschließt das Hüllelement das Spreizelement vollständig. Insbesondere liegt das Hüllelement in Einbringrichtung vor und hinter dem Spreizelement am Schaft des Spreizankers an, insbesondere flächig und über den gesamten Umfang, insbesondere am Lastangriffsmittel oder einem Distanzabschnitt, und/oder am Spreizkörper. Durch das vollständige Umschließen des Spreizelements wird verhindert, dass Staub und/oder Reste von Bohrmehl zwischen das Spreizelement und den Schaft gelangen können, was die Reibung zwischen dem Spreizelement und dem Schaft erhöhen und das Spreizen erschweren würde.
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Weiterhin ist bevorzugt, dass das Hüllelement den Spreizkörper im Wesentlichen vollständig umschließt, also auch das einbringseitig vordere Ende des Spreizkörpers, der bei einem Bolzenanker im Regelfall das vordere Ende des Schafts bildet. Das Hüllelement hat somit die Form eines Luftballons, einer Tüte, oder eines einseitig offenen Körpers, beispielsweise eines einseitig offenen Hohlzylinders. Auch durch diese Ausgestaltung des Hüllelements wird verhindert, dass Staub und/oder Reste von Bohrmehl zwischen das Spreizelement und den Schaft gelangen und das Spreizen behindern. „Im Wesentlichen vollständig“ meint hier, dass am vorderen Ende des Hüllelements eine Öffnung zur Entlüftung vorgesehen sein kann, wobei das Hüllelement trotz dieser Öffnung flächig an der Vorderseite des Spreizkörpers anliegt, derart, dass kein Staub oder Bohrmehl zwischen den Spreizkörper und das Spreizelement gelangen kann. Insbesondere ist die Fläche der Öffnung kleiner als 50 %, insbesondere kleiner als 30 % der auf eine Radialfläche zur Längsachse des Spreizankers projizierten Fläche des Hüllelements.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Spreizankers weist der Teil des Spreizankers, der zum Verankern planmäßig in ein Bohrloch eingebracht wird, im Bereich des Hüllelements im unverspreizten Zustand den größten Durchmesser aufweist. Hierdurch wird verhindert, dass der Schaft an der Wand des Bohrlochs reibt und das Einbringen des Ankers in das Bohrloch behindert. Mit „Durchmesser“ ist der Durchmesser eines Umkreises um den Spreizanker im betreffenden Bereich gemeint. Der Spreizanker kann somit ohne großen Kraftaufwand in ein Bohrloch eingebracht werden, insbesondere ohne einen Hammer zum Einbringen des Spreizankers in ein Bohrloch zu benutzen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 der erfindungsgemäße Spreizanker in einer Seitenansicht;
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2 der vordere Teil des erfindungsgemäßen Spreizankers in einer Schnittdarstellung;
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3 die Innenseite einer Spreizschale des erfindungsgemäßen Spreizankers in einer Ansicht; und
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4 die Außenseite der Spreizschale der 3 in einer perspektivischen Ansicht.
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Der in den Figuren dargestellte erfindungsgemäße Spreizanker 1 zum Verankern in einem Bohrloch in einem Verankerungsgrund (nicht dargestellt), mit dem ein Anbauteil (ebenfalls nicht dargestellt) an dem Verankerungsgrund befestigt werden kann, umfasst einen Schaft 2, ein Spreizelement 3 und ein Hüllelement 4, das in 2 geschnitten dargestellt ist und welches das Spreizelement 3 sowohl in Umfangs- als auch in Längsrichtung vollständig umschließt. Der Schaft 2 ist aus Stahl hergestellt und erstreckt sich in Längsrichtung stiftförmig entlang einer Längsachse L. Vom hinteren Ende 5 des Schafts 2 erstreckt sich ein Außengewinde 6 als Lastangriffsmittel 7 in Einbringrichtung E nach vorn, auf das eine Mutter (nicht dargestellt) zum Befestigen und Verspannen des Anbauteils aufgeschraubt werden kann. Mit „Einbringrichtung E“ ist die Richtung gemeint, in die der Spreizanker 1 planmäßig in das Bohrloch eingebracht wird. In Einbringrichtung E schließt sich ein zylindrischer Distanzabschnitt 8 des Schafts 2 an das Lastangriffsmittel 7 an, der an einer Ringstufe 9 in einen Halsabschnitt 10 übergeht (vgl. 2), der ebenfalls als Zylinder ausgebildet ist, allerdings mit einem Durchmesser, der gegenüber dem Durchmesser des Distanzabschnitts 8 reduziert ist. In Einbringrichtung E schließt sich an den Halsabschnitt 10 ein Spreizkörper 11 an, der sich in Einbringrichtung E zunächst im Durchmesser konisch erweitert und vorn einen zylindrischen Überzugsbereich 12 aufweist, der an seinem vorderen Ende 13 abgerundet ist.
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Am Halsabschnitt 10 ist das Spreizelement 3 angeordnet, das aus drei Spreizschalen 14 besteht, wobei in 2 nur zwei der drei Spreizschalen 14 abgebildet sind, so dass zwischen den beiden Spreizschalen 14 in 2 der Halsabschnitt 10 zu sehen ist, der sonst durch die dritte Spreizschale 14 vollständig abgedeckt wäre. Die drei Spreizschalen 14 sind identisch ausgebildet. Sie umgreifen in dem in den 1 und 2 dargestellten nicht gespreizten Zustand den Halsabschnitt 10 des Schafts 2 in Umfangsrichtung jeweils zu einem Drittel. Die Spreizschalen 14 sind in Umfangsrichtung vollständig voneinander getrennt, wobei sich benachbarte Spreizschalen 14 im nicht gespreizten Zustand an ihren Längsrändern 15 berühren. In den 3 und 4 ist die in 2 fehlende Spreizschale 14 dargestellt. Die Spreizschale 14 ist einstückig, als Stanz-Biegeteil aus Stahl hergestellt und einachsig in Umfangsrichtung gebogen. Die Spreizschale 14 ist derart gebogen, dass ihre Innenfläche 16 mit der Mantelfläche des zylindrischen Halsabschnitts 10 korrespondiert, derart, dass die Spreizschale 14 mit ihrer Innenfläche 16 im nicht gespreizten Zustand flächig am Halsabschnitt 10 anliegt. An ihrem vorderen Ende ist die Innenfläche 16 der Spreizschale 14 abgeschrägt, um ein Aufschieben der Spreizschale 14 auf beziehungsweise ein Einziehen des Spreizkörpers 11 in das Spreizelement 3 zu erleichtern. Die Spreizschale 14 weist eine Mantelfläche 17 auf, die der Mantelfläche eines Segments eines Zylinders entspricht, der einen Radius aufweist, der dem Abstand der Außenfläche 20 der Spreizschale 14 von der Längsachse L entspricht. Bei dem in den Figuren dargestellten Spreizanker 1 ist die Außenfläche 20 mit der Mantelfläche 17 der Spreizschale 14 identisch. An der Spreizschale 14 sind keine Vorsprünge, wie Nasen oder Flügel, angeordnet, die lokal über die Mantelfläche 17 radial nach außen vorstehen.
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Da die Spreizschalen 14 den Schaft 2 im Bereich des Halsabschnitts 10 nur jeweils zu einem Drittel und somit auf weniger als der Hälfte des Umfangs des Schafts 2 umgreifen, halten die Spreizschalen 14 nicht selbstständig formschlüssig am Halsabschnitt 10, sondern werden vom Hüllelement 4 gehalten. Das Hüllelement 4 ist als ballonartiger, hohlzylindrischer Körper ausgestaltet, der einseitig im Wesentlichen vollständig geschlossen ist und eine Grundfläche 18 mit einer zentrischen Öffnung 19 aufweist. Das Hüllelement 4 ist aus einem gummiartigen Kunststoff hergestellt, der sich sehr gut elastisch dehnen lässt, derart, dass sich das Hüllelement 4 beim Überziehen über den Schaft 2 radial dehnt, sich der Form des Schafts 2 und des Spreizelements 3 anpasst, die Spreizschalen 14 des Spreizelements 3 gegen den Halsabschnitt 10 drückt und diese dort in ihrer Lage sichert. Beim Überziehen des Hüllelements 4 über den Schaft 2 und das Spreizelement 3 kann Luft durch die Öffnung 19 entweichen, derart, dass das Hüllelement 4 flächig am Distanzabschnitt 8 des Schafts 2 an den Spreizschalen 14 anliegt. Die Öffnung 19 ist im Verhältnis zur Fläche der Grundfläche 18 relativ klein, so dass das Hüllelement 4 auch den Spreizkörper 11 im Wesentlichen vollständig umschließt. Dadurch, dass sowohl der Spreizkörper 11, das Spreizelement 3 und auch der vordere Teil des Distanzabschnitts 8 vom Hüllelement 4 im Wesentlichen vollständig umschlossen werden, kann kein Staub und/oder Bohrmehl beim Einbringen des Spreizankers 1 in ein Bohrloch (nicht dargestellt) zwischen die Spreizschalen 14 und den Schaft 2 des Spreizankers 1 gelangen, was die Reibung zwischen dem Schaft 2 und dem Spreizelement 3 in unerwünschter Weise erhöhen würde. Das auf den Schaft 2 beziehungsweise auf das Spreizelement 3 aufgezogene Hüllelement 4 weist im unverspreizten Zustand einen Außendurchmesser DH auf, der der größte Durchmesser des Teils des Spreizankers 1 ist, der zum Verankern planmäßig in ein Bohrloch eingebracht wird. Das bedeutet, dass ein in ein Bohrloch eingebrachter, erfindungsgemäßer Spreizanker 1 im Bohrloch mit dem Hüllelement 4 an der Bohrlochwand anliegt. Das Material des Hüllelements 4 ist so gewählt, dass die zwischen dem Hüllelement 4 und den Spreizschalen 14 wirkende Reibung größer ist, als die zwischen den Spreizschalen 14 und dem Halsabschnitt 10 wirkende Reibung. Die Spreizschalen 14 werden beim Spreizen des Spreizankers 1 somit vom Hüllelement 4 relativ zur Wand des Bohrlochs gehalten, während die Spreizschalen 14 unabhängig voneinander auf dem Halsabschnitt 10 gleiten können. Zum Verankern wird eine Mutter (nicht dargestellt) auf das Außengewinde 6 aufgeschraubt, die sich am Anbauteil abstützt. Durch das Aufschrauben der Mutter wird der Spreizkörper 11 entgegen der Einbringrichtung E nach hinten zwischen die Spreizschalen 14 bewegt, die durch das Hüllelement 4 an der Bohrlochwand gehalten werden. Dabei kann sich das Hüllelement 4 bei der Bewegung der Spreizschalen 14 dehnen und verformen.
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Der erfindungsgemäße Spreizanker 1 zeichnet sich durch einen einfachen, kostengünstigen Aufbau aus. Er lässt sich leicht, ohne großen Kraftaufwand, insbesondere ohne die Verwendung eines Hammers in ein Bohrloch einbringen, was die Handhabung des Spreizankers 1 vereinfacht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Spreizanker
- 2
- Schaft
- 3
- Spreizelement
- 4
- Hüllelement
- 5
- hinteres Ende des Schafts 2
- 6
- Außengewinde
- 7
- Lastangriffsmittel
- 8
- Distanzabschnitt
- 9
- Ringstufe
- 10
- Halsabschnitt
- 11
- Spreizkörper
- 12
- Überzugsbereich
- 13
- vorderes Ende des Spreizkörpers 11
- 14
- Spreizschale
- 15
- Längsrand
- 16
- Innenfläche der Spreizschale 14
- 17
- Mantelfläche der Spreizschale 14
- 18
- Grundfläche des Hüllelements 4
- 19
- vordere Öffnung des Hüllelements 4
- 20
- Außenfläche der Spreizschale 14
- DH
- Außendurchmesser des Hüllelements 4
- E
- Einbringrichtung
- L
- Längsachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008061544 A1 [0002]