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Die
Erfindung betrifft einen Spreizanker mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1.
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Derartige
Spreizanker dienen zur Verankerung in Bohrlöchern in einem Ankergrund,
beispielsweise in Beton. Sie weisen eine Spreizhülse und einen Spreizkörper auf,
der sich in einer Richtung aufweitet. Die Spreizkörper der
bekannten Spreizanker sind Kegelstümpfe, d. h. sie sind konisch.
Zum Aufspreizen wird die Spreizhülse
auf den Spreizkörper aufgeschoben
und dadurch aufgeweitet, was als Aufspreizen bezeichnet wird. Hinsichtlich
des Aufspreizens gleichwirkend ist ein Einziehen des Spreizkörpers in
die Spreizhülse,
was im Sinne der Erfindung ebenfalls als Aufschieben der Spreizhülse auf
den Spreizkörper
verstanden werden soll. Eine Kegelform ist für den Spreizkörper des
erfindungsgemäßen Spreizankers
nicht zwingend, der Spreizanker kann beispielsweise auch die Form
eines Pyramidenstumpfs oder eines Keils aufweisen, wobei ein Pyramidenstumpf
nicht auf eine viereckige Grundfläche beschränkt ist.
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Aufgrund
des hohen Spreizdrucks kann es zu einem Fressen der Spreizhülse auf
dem Spreizkörper
beim Aufspreizen oder in aufgespreiztem Zustand kommen, wenn die
Spreizhülse
und der Spreizkörper
aus Metall, insbesondere aus dem gleichen Metall bestehen. Das Fressen
ist ein lokales Kaltverschweißen,
das die Beweglichkeit der Spreizhülse auf dem Spreizkörper verschlechtert
oder ganz unterbindet. Ein Fressen beim Aufspreizen erhöht zumindest
die erforderliche Kraft und beendet das Aufspreizen u. U. vorzeitig.
Außerdem
schränkt
ein Fressen der Spreizhülse
auf dem Spreizkörper
ein Nachspreizverhalten des Spreizankers bei einer Bohrlochaufweitung
ein oder verhindert das Nachspreizen sogar. Um ein Fressen zu vermeiden
ist es bekannt, den Spreizkörper
(oder die Spreizhülse)
zu beschichten, was mindestens zwei Arbeitsgänge erfordert, weil der Spreizkörper vor
dem Beschichten entfettet werden muss.
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Aufgabe
der Erfindung ist einen Spreizanker der vorstehend erläuterten
Art mit verringerter Fressneigung vorzuschlagen und vorzugsweise
das Fressen der Spreizhülse
auf dem Spreizkörper
ganz zu verhindern.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung sieht vor, einen Gleitring zwischen dem Spreizkörper und
der Spreizhülse
anzuordnen. Der Gleitring ist axial kurz, er erstreckt sich nur über einen
Bruchteil einer Länge
der Spreizhülse
bzw. ihrer Spreizzungen. Als maximale Abmessung sieht eine Ausgestaltung
der Erfindung einen Schnurdurchmesser des Gleitrings von nicht mehr
als einer Wanddicke der Spreizhülse
vor. Der Gleitring besteht insbesondere aus Kunststoff oder Gummi,
es kann ein Dichtring als Gleitring verwendet werden. In bevorzugter
Ausgestaltung der Erfindung wird ein O-Ring als Gleitring verwendet.
Um den Gleitring axial zu halten sieht eine Ausgestaltung der Erfindung
eine umlaufende Ringstufe am vorderen Ende der Spreizhülse auf
deren Innenseite vor. Der Gleitring kann auch in einer umlaufenden
Nut auf der Innenseite der Spreizhülse einliegen und ist in diesem
Fall vorzugsweise etwa 2 bis 3 mm von einem vorderen Ende der Spreizhülse entfernt
angeordnet.
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Es
hat sich gezeigt, dass ein solcher Gleitring die Fressneigung zwischen
Spreizhülse
und Spreizkörper
wesentlich mindert, obwohl der Spreizring sich nicht über die
gesamte Kontaktfläche
zwischen der Spreizhülse
bzw. ihren Spreizzungen und dem Spreizkörper erstreckt, sondern nur
auf einem umlaufenden, linienförmigen
Abschnitt, dessen Fläche
nur einen Bruchteil der Kontaktfläche beträgt.
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Außerhalb
des Gleitrings, also hinter und ggf. vor ihm, steht die Spreizhülse unverändert in
Kontakt mit dem Spreizkörper.
Trotzdem ist in Versuchen kein Fressen aufgetreten, sondern die
Spreizhülse
ist auf dem Spreizkörper
ohne feststellbare Einschränkung verschiebbar
geblieben ohne das Auf- und ein Nachspreizen zu behindern. Durch
die Erfindung wird eine Gleitbeschichtung, ein Gleitmittel oder
dgl. entbehrlich.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, mehrere Gleitringe hintereinander
zwischen dem Spreizkörper
und der Spreizhülse
anzuordnen. Die Gleitringe können
gemeinsam in einer Nut oder jeweils in eigenen Nuten einliegen.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht einen balligen Spreizkörper vor,
d. h. der Spreizkörper weist
in Längsrichtung
des Spreizankers gesehen eine konvex gewölbte Mantelfläche oder
auch mehrere konvex gewölbte
Außenflächen auf.
Vorzugsweise ist der Spreizkörper
ein Rotationskörper,
insbesondere ein Ellipsoid. Der Spreizkörper kann allerdings beispielsweise
auch eine Art Pyramidenstumpf sein, allerdings mit in Längsrichtung
konvex gewölbten
anstatt ebenen Seitenflächen.
Auch ist ein Keil als Spreizkörper
mit einer oder zwei einander gegenüberliegenden, balligen, d.
h. in Längsrichtung
des Spreizankers gesehen konvex gewölbten Keilflächen möglich. Die
Aufzählung
ist nicht abschließend.
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Der
erfindungsgemäß ballige
Spreizkörper hat
den Vorteil, dass die Spreizhülse
beim Aufschieben auf den Spreizkörper
bzw. beim Einziehen des Spreizkörpers
in die Spreizhülse
tangential am Spreizkörper
anliegt, jedenfalls dann, wenn sie bereits ein Stück aufgespreizt
und dadurch schräg
bzw. konisch oder trichterförmig
nach außen
stehend angestellt ist. Im Unterschied dazu liegt die Spreizhülse an einem
nicht-balligen, konischen Spreizkörper mit ihrem vorderen Innenrand
am Spreizkörper
an. Anstatt auf dem Spreizkörper
zu gleiten kann die Spreizhülse
auf einem konischen, nicht balligen Spreizkörper schaben, auch die Gefahr
eines Kaltverschweißens
(„Fressen") ist größer. Die
tangentiale Anlage der Spreizhülse
am erfindungsgemäß balligen Spreizkörper verbessert
das Gleiten der Spreizhülse auf
dem Spreizkörper
beim Aufspreizen. Ein Schaben der Spreizhülse am Spreizkörper wird
vermieden, die Gefahr des Kaltverschweißens ist weiter verringert.
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Die
Spreizhülse
kann ungeschlitzt und dadurch in Umfangsrichtung ununterbrochen
sein. Beim Aufspreizen wird die Spreizhülse in diesem Fall aufgeweitet.
Erleichtert wird das Aufspreizen, wenn die Spreizhülse gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung Schlitze aufweist, die die Spreizhülse in Spreizzungen
unterteilt. Die Schlitze sind an einem vorderen, dem Spreizkörper zugewandten
Ende der Spreizhülse
offen, so dass sich die Spreizzungen zum und beim Aufspreizen der
Spreizhülse
in Umfangsrichtung voneinander entfernen können. Die Spreizhülse kann
aus einem Blech gestanzt sein, das zu einer Hülse um den Schaft des Spreizankers
gebogen wird. Am Stoß ihrer
beiden Längsränder weist die
Spreizhülse
in diesem Fall einen durchgehenden Schlitz auf. Die Spreizhülse kann
auch ein in Umfangsrichtung geschlossenes Rohr sein. Das Rohr ist wie
erläutert
auf einem Teil seiner Länge
in Spreizzungen unterteilt.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Spreizhülse wie
im vorstehenden Absatz beschrieben durch Schlitze in Spreizzungen
unterteilt ist. Sie weist einen hülsenartigen Kragen auf, von dem
die Spreizzungen nach vorn, d. h. in Richtung des Spreizkörpers, abstehen.
In einem Längsmittelbereich
sind die Spreizzungen schmaler als in einem vorderen Bereich, der
in aufgespreiztem Zustand vom Spreizkörper nach außen gegen
eine Bohrlochwand gedrückt
wird und an der Bohrlochwand anliegt. Der Längsmittelbereich befindet sich
zwischen dem Kragen und dem vorderen Bereich der Spreizzungen. Im
Längsmittelbereich
erstrecken sich die Spreizzungen beispielsweise etwa nur ein Drittel
bis ein Viertel so weit in Umfangsrichtung wie im vorderen Bereich.
Durch den schmaleren Längsmittelbereich
sind die Spreizzungen im Längsmittelbereich geschwächt und
lassen sich dadurch leichter nach außen drücken, d. h. aufspreizen. Da
die Spreizzungen an sich Zylinderschalen sind, sind sie formstabil gegen
Biegung oder Knicken quer zu ihrer Längsrichtung. Eine schmalere
Ausbildung verringert den Biegewiderstand erheblich. Weiterer Vorteil
ist, dass eine Dehnung der Längsränder beim
Biegen nach außen
durch die schmalere Ausbildung der Längsmittelbereiche geringer
ist. Ein Fließen,
also eine plastische Verformung durch eine große Dehnung wie beim Tiefziehen,
wird dadurch vermieden. Die Federeigenschaft der Spreizzungen ist
durch die schmalere Ausbildung im Längsmittelbereich verbessert,
was insbesondere das Nachspreizverhalten verbessert. Insbesondere
bei einer Wechselbeanspruchung, also sich ändernder Last und/oder bei
dynamischer Bohrlochaufweitung ist die Dauerhaftigkeit der Verankerung
verbessert, wenn die Spreizhülse dauerhaft
verschiebbar auf dem Spreizkörper
bleibt und beim Aufspreizen ausschließlich elastisch und nicht auch
teilweise plastisch verformt wird.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Wandstärke der
Spreizzungen in dem schmaleren Längsmittelbereich
kleiner ist. Diese Ausgestaltung der Erfindung verringert den Verformungswiderstand
und damit den Widerstand gegen Aufspreizen weiter, das Aufspreizverhalten
der Spreizhülse
ist weiter verbessert.
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Zur
Verringerung der Wandstärke
sieht eine Ausgestaltung der Erfindung eine umlaufende Nut im Längsmittelbereich
der Spreizhülse
bzw. der Spreizzungen vor. In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung
hat die Nut einen sägezahnförmigen Querschnitt,
der vorn mit einer Ringstufe beginnt und nach hinten flach ausläuft. Vorn
ist die dem Spreizkörper zugewandte
Seite der Nut. Die Nut beginnt in bevorzugter Ausgestaltung der
Erfindung unabhängig
vom Durchmesser des Spreizankers etwa 5 mm hinter dem vorderen,
dem Spreizkörper
zugewandten Ende der Spreizhülse
bzw. der Spreizzungen. An gleicher Stelle beginnt vorzugsweise auch
der schmalere Längsmittelbereich
der Spreizzungen. Eine umlaufende Kehle am Grund der Ringstufe der
Nut, die die Wanddicke im Längsmittelbereich
der Spreizzungen verkleinert, bildet eine umlaufende Knicklinie,
an der die vorderen Bereiche der Spreizzungen gelenkartig schwenken
können.
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Um
die Gleitfähigkeit
der Spreizhülse
auf dem Spreizkörper
zu verbessern und die Neigung zum Kaltverschweißen zu verringern sieht eine
Ausgestaltung der Erfindung verschiedene Härten der Spreizhülse und
des Spreizkörpers
vor. Spreizhülse und
Spreizkörper
können
aus verschiedenen Werkstoffen, insbesondere verschiedenen Metallen und/oder
Stählen
bestehen. Auch bei Verwendung gleichartiger Stähle, beispielsweise korrosionsbeständiger Stähle wie
A4, bestehen die Spreizhülse und
der Spreizkörper
bei dieser Ausgestaltung der Erfindung aus verschieden harten korrosionsbeständigen Stählen, auch
wenn sie die gleiche Spezifikation, beispielsweise A4 haben.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht nach außen abstehende Widerhakenelemente
für die Spreizhülse vor.
Es kann sich beispielsweise um widerhakenartig schräg nach außen entgegen
einer Auszugsrichtung des Spreizankers abstehende Ausformungen der
Spreizhülse
handeln, die die Spreizhülse
im Bohrloch „verkrallen". Die „Verkrallung" ist so stark, dass
der Spreizkörper
in die Spreizhülse eingezogen
werden kann ohne dass die Spreizhülse aus dem Bohrloch herausgezogen
wird. Da die Spreizhülse
durch das Aufspreizen verankert wird, ist die Haltefunktion der
Widerhakenelemente vor allem zu Beginn des Aufspreizens erforderlich
um ein Herausziehen der Spreizhülse
aus dem Bohrloch zu vermeiden.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht schräg nach hinten und außen von
der Spreizhülse abstehende
Zungen als Widerhakenelemente vor. Die Zungen federn weiter als
Ausformungen und weisen daher eine größere Toleranz hinsichtlich
des Bohrlochdurchmessers auf.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Spreizhülse eine
Innenfase, also eine abgeschrägte
umlaufende Innenkante an ihrer dem Spreizkörper zugewandten Vorderseite
aufweist. Die Innenfase bewirkt ein tangentiales Anliegen des vorderen
Randes der Spreizhülse
am Spreizkörper
zu Beginn des Aufspreizens. Sie vermeidet ein Schaben der Spreizhülse auf
dem Spreizkörper
und erleichtert die Einleitung des Aufspreizens.
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Eine
Ausgestaltung sieht eine Spreizhülse aus
federndem Werkstoff, insbesondere aus Federstahl vor. Die Federeigenschaften
der Spreizhülse und damit
der Halt der aufgespreizten Spreizhülse bei dynamischer Bohrlocherweiterung
sind dadurch verbessert. Die Federeigenschaften der Spreizhülse verbessern
die Verankerung des erfindungsgemäßen Spreizankers in einem Bohrloch
bei dynamischer Bohrlocherweiterung.
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Weitere
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
von Ausführungsformen
der Erfindung in Verbindung mit den Ansprüchen und der Zeichnung. Die
einzelnen Merkmale können
je für
sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei Ausführungsformen
der Erfindung verwirklicht sein. Insbesondere setzen die im Längsmittelbereich
schmäleren
Spreizzungen nicht zwingend einen Gleitring voraus, sondern können auch ohne
einen solchen bei Ausführungsformen
der Erfindung verwirklicht sein.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand zweier in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsformen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Spreizankers
in perspektivischer Darstellung;
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2 eine
vergrößerte Einzelheitdarstellung im
Bereich einer Spreizhülse
des Spreizankers aus 1 in einem vergrößerten Achsschnitt;
und
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3 eine
perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der Erfindung.
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Der
in 1 und 2 dargestellte, erfindungsgemäße Spreizanker 1 weist
eine Spreizhülse 2 und
einen Spreizkörper 3 auf.
Der Spreizkörper 3 ist
einstückig
mit einem Ankerschaft 4, der im Durchmesser gestuft ist
und ein Schraubengewinde 5 an seinem dem Spreizkörper 3 fernen
Ende aufweist. Es werden nachfolgend das das Schraubengewinde 5 aufweisende
Ende als hinteres Ende oder als „hinten" und das den Spreizkörper 3 aufweisende
Ende als vorderes Ende oder als „vorne" bezeichnet.
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Der
Spreizkörper 3 ist
ballig, d. h. seine Mantelfläche
ist in Längsrichtung
des Spreizankers 1 gesehen konvex gewölbt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist der Spreizkörper 3 ein Rotationsellipsoid.
An seinem durchmesserkleineren Ende geht der Spreizkörper 3 in
einen zylindrischen Schaftabschnitt 6 über, der die Spreizhülse 2 durchgreift.
An einem hinteren Ende der Spreizhülse 2 geht der Schaftabschnitt 6 mit
einer radialen Ringschulter 7 in den Ankerschaft 4 über.
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Am
vorderen, durchmessergrößeren Ende geht
der Spreizkörper 3 in
einen umlaufenden, seitlich überstehenden
Wulst über,
der eine Wegbegrenzung 8 für die Spreizhülse 2 bildet.
Ein Außendurchmesser
des die Wegbegrenzung 8 bildenden Wulstes ist nicht größer als
ein Durchmesser des Ankerschafts 4.
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Die
Spreizhülse 2 ist
als ebenes Blechstanzteil (Platine) hergestellt und um den Schaftabschnitt 6 zur
Spreizhülse 2 gebogen.
Sie weist zwei zueinander parallele Längsschlitze 9 auf,
die am vorderen Rand der Spreizhülse 2 offen
sind und kurz vor einem hinteren Rand enden. Die Längsschlitze 9 unterteilen die
Spreizhülse 2 in
drei gleich breite Spreizzungen 11, die zu Zylinderschalen
geformt werden, wenn das ebene Blechstanzteil zur Spreizhülse 2 gebogen wird.
Die Spreizzungen 11 erstrecken sich über jeweils etwa 1/3 des Umfangs.
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Die
Anzahl von zwei Längsschlitzen 9 und demzufolge
drei Spreizzungen 11 ist nicht zwingend, die Spreizhülse 2 kann
auch weniger oder mehr Längsschlitze 9 und
Spreizzungen 11 aufweisen. Grundsätzlich ist auch eine Ausbildung
ohne Längsschlitze 9 denkbar
und möglich.
An ihrem hinteren Rand weist die Spreizhülse 2 gewölbt schräg nach hinten
und außen
stehende, federnde Zungen auf, die Widerhakenelemente 12 bilden.
Ein Außendurchmesser
der nicht aufgespreizten Spreizhülse 2 ist
etwas größer als
der Durchmesser des Ankerschafts 4, die Widerhakenelemente 12 stehen
weiter nach außen
ab. Der umlaufende Bereich der Spreizhülse 2 hinter den Längsschlitzen 9 bildet
einen hülsenartigen
Kragen 13, von dem die Spreizzungen 11 nach vorn
abstehen.
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Am
vorderen Ende weist die Spreizhülse 2 eine
umlaufende Ringstufe 14 auf ihrer Innenseite auf. In der
Ringstufe 14 liegt ein O-Ring 15 als Gleitring
ein. Eine Umfangsfläche
der Ringstufe 14 kann hohlrund gewölbt oder auch satteldachförmig konkav geformt
sein, um den O-Ring 15 in der Ringstufe 14 zu
halten. Es ist auch die Anordnung des O-Rings oder eines Dicht-
bzw. Gleitrings mit anderem Querschnitt aus Gummi oder Kunststoff
in einer Nut auf der Innenseite der Spreizhülse 2 möglich (nicht
dargestellt). Es können
auch mehrere Gleitringe hintereinander vorgesehen sein, die gemeinsam
in einer Ringstufe oder einer Nut oder auch einzeln in mehreren
Nuten, wobei anstatt der vordersten Nut die Ringstufe 14 vorgesehen
sein kann, angeordnet sein (nicht dargestellt).
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Zur
Verankerung in einem nicht dargestellten Bohrloch in einem Ankergrund
aus beispielsweise Beton oder Mauerwerk wird der Spreizanker 1 mit seinem
vorderen Ende voraus in das Bohrloch eingebracht. Dabei stützt sich
die Spreizhülse 2 axial
an der Ringschulter 7 ab. Das hintere Ende des Spreizankers 1 steht
aus dem Ankergrund vor, so dass durch Aufschrauben einer nicht dargestellten
Mutter auf das Schraubengewinde 5 eine Zugkraft auf den Ankerschaft 4 ausgeübt werden
kann. Vor dem Aufschrauben der Mutter wird vorzugsweise ein nicht dargestellter,
ein Loch aufweisender und mit dem Spreizanker 1 zu befestigender
Gegenstand auf das aus dem Ankergrund vorstehende hintere Ende des Ankerschafts 4 aufgesetzt.
Durch Aufschrauben und Anziehen der nicht dargestellten Mutter wird
der Spreizkörper 3 in
die Spreizhülse 2 eingezogen
und spreizt diese bzw. ihre Spreizzungen 11 auf. Dadurch wird
der Spreizanker 1 im Bohrloch verankert. Zu Beginn des
Aufspreizens halten die Widerhakenelemente 14 die Spreizhülse 2 gegen
Herausziehen im Bohrloch, so dass der Spreizkörper 3 eingezogen werden
kann.
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Beim
Einziehen des Spreizkörpers 3 in
die Spreizhülse 2 zwischen
die Spreizzungen 11 gelangt zunächst der den Gleitring bildende
O-Ring 15 in Kontakt mit dem balligen Spreizkörper 3.
Der O-Ring 15 gleitet auf dem Spreizkörper 3 und verhindert
ein Fressen, also ein lokales Kaltverschweißen der Spreizzungen 11 mit
dem Spreizkörper 3.
Es wird angenommen, dass der den Gleitring bildende O-Ring 15 den
Spreizkörper 3 beschichtet,
wenn der O-Ring 15 über
den Spreizkörper 3 gleitet,
und dadurch das Fressen verhindert. Beim Aufspreizen und in aufgespreiztem
Zustand liegen die Spreizzungen 11 tangential am balligen,
nämlich
ellipsoiden Spreizkörper 3 an.
Die tangentiale Anlage der Spreizzungen 11 am Spreizkörper 3 verbessert
das Gleitverhalten und erleichtert damit das Aufspreizen. Außerdem verringert auch
der ballige Spreizkörper 3 das
Fressen der Spreizhülse 2.
Das Aufbringen einer Gleitbeschichtung, eines Gleitmittels oder
dgl. ist entbehrlich. Mit zunehmender Aufspreizung, d. h. zunehmendem Einzug
des Spreizkörpers 3 in
die Spreizhülse 2 wird die
Steigung des Spreizkörpers 3 aufgrund
seiner ellipsoiden Form kleiner. Als Folge wird die Spreizkraft im
Verhältnis
zur Einzugskraft größer.
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Um
die Neigung zum Kaltverschweißen
weiter zu verringern weist die Spreizhülse 2 eine andere Härte als
der Spreizkörper 3 auf.
Zwecks Korrosionsbeständigkeit
kann der Spreizanker 1, also sowohl die Spreizhülse 2 als
auch der Ankerschaft 4 mit dem Spreizkörper 3 aus korrosionsbeständigem Stahl, beispielsweise
A4, bestehen, wobei unterschiedlich harte Stähle verwendet werden.
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Bei
der in 3 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist
der Ankerschaft 4 mit dem Spreizkörper 3 gleich ausgebildet
wie in 1 und 2. Zur Erläuterung der 3 kann
insoweit auf die vorstehenden Ausführungen zu 1 und 2 verwiesen
werden. Auch die Spreizhülse 2 ist
in drei Spreizzungen 11 unterteilt. Im Unterschied zu 1 und 2 sind
die Spreizzungen 11 in einem Längsmittelbereich 16 schmaler.
Die Längsschlitze 9 erstrecken
sich unabhängig
vom Durchmesser des Spreizankers 1 nur über etwa 5 mm vom vorderen Ende
der Spreizhülse 2 nach
hinten. Dort verbreitern sich die Längsschlitze 9 durch
Ausstanzungen 17 so, dass die verbleibenden Spreizzungen 11 sich
auf etwa ein Drittel bis ein Viertel der Breite verschmälern, die
sie vor den Ausstanzungen 17 im Bereich der Längsschlitze 9 aufweisen.
Die Federelastizität der
Spreizzungen 11 ist dadurch verbessert, sie lassen sich
leichter Aufspreizen.
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Zusätzlich weist
die Spreizhülse 2 aus 3 eine
umlaufende Nut 18 an ihrer Außenseite auf. Die Nut 18 ist
sägezahnförmig, sie
weist eine radiale Nutwange an ihrem vorderen Ende auf und läuft nach hinten
schräg
aus. Eine umlaufende Kehle am Fuß der Nutwange definiert die
umlaufende Knicklinie der Spreizhülse 2. Die Nutwange
und damit die Knicklinie weist einen Abstand von etwa 5 mm vom vorderen Rand
der Spreizhülse 2 auf.
Dieser Abstand ist unabhängig
vom Durchmesser des Spreizankers 1. Die aufgespreizte Spreizhülse 2 liegt
nur mit dem etwa 5 mm langen Abschnitt ihrer Spreizzungen 11 vor
der Knicklinie am Bohrloch an. Der Flächendruck ist entsprechend
erhöht
und die Verankerung des Spreizankers 1 verbessert.
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Wie
in 1 und 2 kann die Spreizhülse 2 aus 3 einen
in einer Ringstufe oder auch in einer Nut auf der Innenseite der
Spreizhülse 2 einliegenden
O-Ring oder sonstigen Gleitring aufweisen. Der Gleitring befindet
sich entweder in der nach vorn offenen Ringstufe oder in einer umlaufenden
Nut in dem Bereich der Spreizzungen 11 vor den Ausstanzungen 17.
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Die
Spreizhülse 2 beider
Ausführungsformen kann
aus einem Federstahl oder einem sonstigen Werkstoff mit guten Federeigenschaften
bestehen. Die verbesserten Federeigenschaften der Spreizhülse 2 verbessern
die Verankerung der Spreizankers 1 in einem Bohrloch bei
dynamischer Bohrlocherweiterung.