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Die Erfindung betrifft ein Befestigungselement zum Befestigen eines Anbauteils an einem Körper mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Befestigen des Anbauteils nach Anspruch 10.
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Aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2012 101 362 A1 ist ein Befestigungselement bekannt, mit dem ein Anbauteil an einem Hohlprofil befestigt werden kann. Bei dem Anbauteil handelt es sich beispielsweise um einen Beschlag einer Tür oder eines Fensters. Das bekannte Befestigungselement besteht aus einer Schraube mit einem Schraubenkopf, einer Hülse mit einem Innengewinde, in das die Schraube eingedreht werden kann, und aus einem hülsenförmigen Stauchelement. Das Stauchelement ist aus einem gummiartigen Kunststoff hergestellt, umgreift den Schraubenschaft und ist zwischen dem Schraubenkopf und der Hülse verliersicher gehalten. Zum Befestigen des Befestigungselements wird, nachdem das Befestigungselement in ein Bohrloch in der Außenwand des Hohlprofils eingeführt wurde, die Schraube in die Hülse eingedreht, so dass das Stauchelement vom Schraubenkopf gegen die Hülse, die als Widerlager wirkt, gedrückt wird. Dabei wird das Stauchelement axial gestaucht und quer zur Längsachse des Befestigungselements gedehnt, so dass das Stauchelement die innenliegende Seite der Außenwand des Hohlprofils hintergreift. An der Hülse sind Spreizsegmente angeordnet, die beim Stauchen des Stauchelements ebenfalls radial verspreizt werden und die Außenwand des Hohlprofils hintergreifen.
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Nachteilig an dem bekannten Befestigungselement ist, dass es nur für eine Durchsteckmontage verwendbar ist, also nur dann, wenn das Befestigungselement durch eine Durchgangsbohrung im Anbauteil hindurch in das Bohrloch eingeführt wird. Eine Vorsteckmontage, also ein Einführen des Befestigungselements in das Bohrloch, bevor das Anbauteil am Körper angeordnet ist, ist nicht möglich, da das Anbauteil nicht auf den Schraubenkopf aufgesetzt werden kann und bei einem Entfernen der Schraube das Stauchelement und die Hülse nicht mehr zusammengehalten werden.
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Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe ist daher, ein gattungsgemäßes Befestigungselement zu schaffen, das auch für eine Vorsteckmontage geeignet ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Befestigungselement mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Das erfindungsgemäße Befestigungselement eignet sich zum Befestigen eines Anbauteils an einem Körper, insbesondere an einem Körper, der einen Hohlraum aufweist. Beispielsweise ist der Körper ein Hohlprofil, insbesondere ein extrudiertes Kunststoff- oder Aluminiumprofil mit einer Außenwand, an der das Anbauteil, beispielsweise ein Beschlag wie ein Griff, befestigt werden kann. Das Befestigungselement weist ein Gewindeelement, ein Widerlagerelement und ein Stauchelement auf, wobei das Stauchelement mit dem Widerlagerelement spreizend zusammenwirkt. „Spreizend zusammenwirken“ bedeutet hier, dass das Stauchelement und das Widerlagerelement derart gegeneinander gepresst werden können, dass das Stauchelement und/oder Teile des Widerlagerelements radial und quer zur Längsachse des Befestigungselements gedehnt und/oder aufgespreizt werden. Das Widerlagerelement kann beispielsweise eine Mutter oder eine speziell geformte Hülse mit einem Innengewinde zur Aufnahme des Gewindeelements sein. Alternativ können das Gewindeelement und das Widerlagerelement drehfest miteinander verbunden sein. Das Stauchelement weist einen Aufnahmekanal zur Aufnahme des Gewindeelements auf und ist insbesondere als in Umfangsrichtung geschlossene Hülse ausgebildet. Das Stauchelement ist zwischen einem hinteren Ende des Befestigungselements und dem Widerlagerelement am Befestigungselement angeordnet. Mit „hinterem Ende“ ist in diesem Zusammenhang das Ende des Befestigungselements gemeint, das beim planmäßigen Einbringen des Befestigungselements in ein Bohrloch dem Bohrlochgrund abgewandt ist und im Regelfall über den Bohrlochmund nach außen übersteht. Zudem weist das Befestigungselement eine Anschlagschulter zur Anlage am Körper auf. Die Anschlagschulter verhindert, dass das Befestigungselement, wenn es in ein Bohrloch im Körper eingesetzt wird, zu tief in das Bohrloch eingeführt werden kann. Die Anschlagschulter liegt an der Außenseite des Körpers, insbesondere am Bohrlochmund an und verhindert eine weitere Bewegung des Befestigungselements in das Bohrloch hinein. Insbesondere ist die Anschlagschulter als umlaufender Bund am Befestigungselement ausgebildet.
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Kennzeichnend für das erfindungsgemäße Befestigungselement ist, dass das Gewindeelement an einem nach hinten über das Stauchelement ragenden Endabschnitt als Gewindestange ausgeformt ist. Der Begriff „Gewindestange“ bezeichnet hier allgemein ein Element, bei dem der Endabschnitt des Gewindeelements ein Lastangriffsmittel aufweist, das im Durchmesser kleiner als eine Durchgangsbohrung am zu befestigenden Anbauteil ist, in die der Endabschnitt ragt. Insbesondere ist das Lastangriffsmittel als Außengewinde ausgestaltet. Mit dem Lastangriffsmittel kann ein Lastaufnahmeelement, beispielsweise eine Hutmutter, in Wirkverbindung gebracht werden, dessen Außendurchmesser größer als der Innendurchmesser der Durchgangsbohrung ist, so dass mit dem Lastaufnahmeelement das Anbauteil verliersicher am Körper befestigt werden kann. Mit „Außendurchmesser“ ist hier der Durchmesser eines das Lastaufnahmeelement umschreibenden Umkreises gemeint, während mit „Innendurchmesser“ der Durchmesser eines in der Durchgangsbohrung eingeschriebenen Inkreises gemeint ist. Insbesondere ist das Gewindeelement im Wesentlichen über seine gesamte Länge mit einem Außengewinde versehen, mit einem über seine axiale Länge im Wesentlichen gleich bleibenden Durchmesser. Zudem ist das Gewindeelement derart mit dem Stauchelement axial verschieblich verbunden, dass ein axiales Gleiten des Gewindeelements im Aufnahmekanal aufgrund des Eigengewichts des Gewindeelements, insbesondere aufgrund des Eigengewichts des Gewindeelements und dem damit verbundenen Widerlagerelement, unterbleibt. Ist eine auf das Gewindeelement aufgebrachte, axial wirkende Kraft größer als das Eigengeweicht des Gewindeelements, insbesondere größer als das Eigengewicht des Gewindeelements und des damit verbundenen Widerlagerelements, so lässt sich das Stauchelement axial in Längsrichtung im Gewindeelement verschieben, so dass das Stauchelement in einem einfachen und kostengünstigen Montageschritt mit dem Gewindeelement verbunden werden kann.
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Das erfindungsgemäße Befestigungselement hat den Vorteil, dass es in Vorsteckmontage in ein Bohrloch eingeführt werden kann, wobei das Widerlagerelement, das Stauchelement und das Gewindeelement ohne axiales Gleiten und somit verliersicher miteinander verbunden sind. Aufgrund der speziellen Ausbildung des Endabschnitts kann das Anbauteil auf das in das Bohrloch eingeführte Befestigungselement aufgesetzt und mit einem am Endabschnitt anzubringenden Lastaufnahmeelement in Vorsteckmontage am Körper befestigt werden.
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Vorzugsweise ist das Stauchelement aus Kunststoff, insbesondere aus einem gummiartigen Kunststoff, beispielsweise aus einem thermoplastischen Polyurethan hergestellt. Ein derartiges Stauchelement lässt sich unter axialem Druck relativ stark in Querrichtung verformen, so dass ein Befestigungselement mit einem derartigen Stauchelement in einem Hohlprofil sicher befestigt werden kann.
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Weiterhin ist bevorzugt, dass der Aufnahmekanal des Stauchelements einen Innendurchmesser aufweist, der kleiner ist, als der Außendurchmesser des Abschnitts des Gewindeelements, den das Stauchelement umschließt. Hierdurch wird auf einfache Art erreicht, dass ein Gleiten des Gewindeelements im Aufnahmekanal aufgrund des Eigengewichts des Gewindeelements unterbleibt. Dies ist insbesondere dann einfach zu realisieren, wenn das Stauchelement aus Kunststoff ist. Das Gewindeelement wird dann durch den Kunststoff aufgrund von Reibung beziehungsweise durch ein Eindrücken des Außengewindes in den weichen Kunststoff gehalten. Zudem ist ein derartiges Befestigungselement kostengünstig herstellbar.
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In einer bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Befestigungselements ist die Anschlagschulter einstückig am Stauchelement angeordnet, wodurch ein einfacher Aufbau des erfindungsgemäßen Befestigungselements mit wenigen Bauteilen möglich ist. Insbesondere ist das Stauchelement einstückig mit der Anschlagschulter aus einem Material hergestellt. Insbesondere dann, wenn das Stauchelement aus einem gummiartigen Kunststoff hergestellt ist, kann die Anschlagschulter zusätzlich die Funktion einer Dichtung übernehmen, die den Bohrlochmund gegenüber dem Anbauteil abdichtet und ein Eindringen von Feuchtigkeit in das Bohrloch verhindert.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Befestigungselements ist am Stauchelement ein Drehsicherungselement angeordnet, das das Stauchelement und das Widerlagerelement drehfest verbindet. Hierdurch ist das Widerlagerelement am Stauchelement drehfest gehalten, wodurch ein Verspreizen des Stauch- bzw. Widerlagerelements sichergestellt ist.
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Vorzugsweise weist das Widerlagerelement durch Schlitze beabstandete Spreizarme auf, die radial aufspreizbar sind. Die aufspreizbaren Spreizarme können allein oder zusammen mit dem Stauchelement zur Befestigung des Befestigungselements im Körper dienen.
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Weiterhin ist bevorzugt, dass das Drehsicherungselement als Rippe ausgebildet ist, die in einen der Schlitze eingreift. Somit kann das Drehsicherungselement einfach und kostengünstig ausgebildet werden, ohne dass ein besonderes Bauteil notwendig ist. Insbesondere ist die Rippe einstückig mit dem Stauchelement hergestellt.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Befestigungselements ist an der Mantelfläche des Stauchelements eine Mitdrehsicherung angeordnet, die eine flächige Erhebung aufweist. Die Mitdrehsicherung bewirkt, dass das in ein Bohrloch eingebrachte Befestigungselement beim Drehen am Gewindeelement nicht mitdreht. Aufgrund der flächigen Anlage entsteht eine große Reibung zwischen der Bohrlochwand und der Erhebung, so dass ein Mitdrehen auch dann verhindert wird, wenn die Bohrlochwand aus einem harten Material, wie beispielsweise Metall, besteht, in das eine rippenartige Mitdrehsicherung nicht einschneiden könnte. Die Mitdrehsicherung ist insbesondere dann wirkungsvoll, wenn die Erhebung aus einem gummiartigen Kunststoff hergestellt ist. Insbesondere ist die Erhebung einstückig mit den Stauchelement und aus dem gleichen Material hergestellt.
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Vorzugsweise weist die Mitdrehsicherung mehrere flächige Erhebungen auf, die sich in Umfangsrichtung so weit erstrecken, dass der Abstand zwischen zwei Erhebungen im Wesentlichen der Erstreckung einer Erhebung in Umfangsrichtung entspricht. Damit ist gewährleistet, dass auch in Hohlprofilen, bei denen aufgrund einer geringen Wandstärke der Außenwand, in die das Bohrloch zur Aufnahme des erfindungsgemäßen Befestigungselements eingebracht ist, eine ausreichend große Reibfläche zwischen den Erhebungen der Mitdrehsicherung und der Bohrlochwand vorhanden ist, so dass die Mitdrehsicherung ein Mitdrehen wirksam verhindern kann. Trotzdem lässt sich das Befestigungselement ohne große Kraftaufwendung von einem Anwender in das Bohrloch einführen, da aufgrund des Abstands zwischen den Erhebungen Material der Erhebungen in Umfangsrichtung verdrängt werden kann.
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Zum Befestigen eines Anbauteils an einem Körper mit einem Befestigungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, insbesondere an einem Körper der einen Hohlraum aufweist, wird ein Verfahren nach Anspruch 10 vorgeschlagen:
- a) Im ersten Schritt wird ein Bohrloch im Körper erstellt. Bei einem Hohlprofil kann es ausreichend sein, wenn hierzu in einer Außenwand ein Bohrloch erstellt wird, so dass eine Hohlkammer des Hohlprofils zugänglich ist.
- b) In das Bohrloch wird das Befestigungselement eingebracht, so weit, bis die Anschlagschulter am Körper anliegt. Im Regelfall liegt die Anschlagschulter im Bereich des Bohrlochmunds an der Außenseite des Körpers an. In diesem Einbauzustand ist das Gewindeelement vom Stauchelement gegen axiales Gleiten gehalten, so dass keine Gefahr besteht, dass das Gewindeelement sich vom Stauchelement löst und in die Hohlkammer des Körpers fällt.
- c) Auf das in das Bohrloch eingebrachte Befestigungselement wird das mit einer Durchgangsbohrung versehene Anbauteil aufgesetzt, derart, dass der als Gewindestange ausgeformte Endabschnitt des Gewindeelements zumindest auf einer Teillänge von der Durchgangsbohrung umfasst wird. Der Endabschnitt kann insbesondere über das Anbauteil überstehen.
- d) Zum Befestigen des Anbauteils am Körper wird nun eine Mutter auf den Endabschnitt aufgedreht. Die Mutter kann beispielsweise eine gewöhnliche metrische Mutter nach DIN EN ISO 4032:2001-03 sein. Insbesondere weist die Mutter ein Widerstandselement auf, das ab einer bestimmten Position der Mutter auf dem Gewindeelement mit dem Gewindeelement in Wirkverbindung tritt und ein weiteres Aufdrehen verhindert, wodurch das Gewindeelement bei einem weiteren Drehen der Mutter mit der Mutter mitdreht. Dabei muss die Mutter nicht vollständig auf das Gewindeelement aufgedreht sein. Das Widerstandselement ist beispielsweise ein als Kunststoffring ausgebildetes Klemmteil einer sogenannten selbstsichernden Mutter nach DIN EN ISO 10512. Alternativ kann eine Hutmutter verwendet werden, die eine Sacklochbohrung mit Innengewinde aufweist, so dass die die Sacklochbohrung verschließende Deckfläche der Mutter das Widerstandselement bildet. An der Deckfläche schlägt das hintere Ende des Gewindeelements an, wenn die Hutmutter vollständig auf das Gewindeelement aufgedreht ist, so dass beim weiteren Drehen der Hutmutter das Gewindeelement mit der Hutmutter mitgedreht wird.
- e) Durch weiteres Drehen der Mutter wird das Widerlagerelement relativ und hin zur Mutter bewegt, wodurch sich der Abstand zwischen Widerlagerelement und Mutter verringert. Hierdurch wird das Stauchelement gestaucht und/oder ein Spreizelement, beispielsweise ein am Widerlagerelement angeordneter Spreizarm, aufgespreizt, wodurch das Befestigungselement im Bohrloch befestigt wird.
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Optional kann in einem weiteren Schritt vor dem Aufdrehen der Mutter eine Dichtscheibe und/oder eine Unterlegscheibe zwischen der Mutter und dem Anbauteil angeordnet werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
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Es zeigen:
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1 eine Befestigungsanordnung mit einem Hohlprofil und einem erfindungsgemäßen Befestigungselement in einer Seitenansicht;
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2 die Befestigungsanordnung mit Anbauteil und einer auf das Befestigungselement aufgeschraubten Mutter in einer Seitenansicht;
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3 die Befestigungsanordnung mit Anbauteil und einer auf das Befestigungselement aufgeschraubten Mutter, die am Anbauteil anliegt, in einer Schnittdarstellung; und
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4 das erfindungsgemäße Befestigungselement in einem eingebauten und verspreizten Zustand in einer Seitenansicht.
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In den 1 bis 4 ist ein erfindungsgemäßes Befestigungselement 1 dargestellt, mit dem ein Anbauteil 2 an einem Körper 3 befestigt wird. Bei dem Anbauteil 2 handelt es sich um ein Beschlagelement, das an dem Körper 3, der als stranggepresstes Hohlprofil mit einem Hohlraum 4 ausgeführt ist, mit dem Befestigungselement 1 befestigt wird. In den 1 bis 4 sind die verschiedenen Schritte eines Verfahrens zum Befestigen des Anbauteils 2 am Körper 3 dargestellt.
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1 zeigt das erfindungsgemäße Befestigungselement 1, das in ein Bohrloch 5, das in einer Außenwand 6 des Körpers 3 erstellt wurde, eingebracht worden ist. Das Befestigungselement 1 besteht aus einem Gewindeelement 7, einem Widerlagerelement 8 und einem Stauchelement 9, das mit dem Widerlagerelement 8 spreizend zusammenwirkt. Das Gewindeelement 7 ist im Wesentlichen über seine gesamte, sich in axialer Richtung a, also parallel zur Längsachse L erstreckende Länge als Gewindestange mit einem im Wesentlichen gleich bleibenden Außendurchmesser DA ausgebildet. Das Gewindeelement ist also im Wesentlichen zylindrisch und weist als Lastaufnahmeelement ein metrisches Außengewinde 13 auf, wie dies in 3 zu sehen ist. Das Gewindeelement 7 wird von dem Stauchelement 9 umfasst. Das Stauchelement 9 ist aus einem gummiartigen Kunststoff hergestellt und als geschlossene Hülse mit einem Aufnahmekanal 10 zur Aufnahme des Gewindeelements 7 ausgebildet und zwischen dem Widerlagerelement 8 und einem hinteren Ende 11 des Befestigungselements 1 angeordnet. Am hinteren Ende des Stauchelements 9 befindet sich eine sich in radialer Richtung r erstreckende, als kreisringförmiger Bund ausgebildete Anschlagschulter 12, die an der dem Hohlraum 4 abgewandten Seite der Außenwand 6 des Körpers 3 anliegt, wenn das Befestigungselement 1 planmäßig in das Bohrloch 5 eingeführt worden ist. Die Anschlagschulter 12 verhindert, dass das Befestigungselement 1 zu weit in den Hohlraum 4 eingebracht werden kann. Die Anschlagschulter 12 ist einstückig mit dem Stauchelement 9 und ebenfalls aus dem gummiartigen Kunststoff hergestellt. Die Anschlagschuler 12 kann auch als Dichtscheibe wirken, die dichtend zwischen dem Anbauteil 2 und dem Körper 3 ein Eindringen von Feuchtigkeit in den Körper 3 verhindert.
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Wie in 3 dargestellt, weist der Aufnahmekanal 10 des Stauchelements 9 einen Innendurchmesser Di auf, der kleiner ist, als der Außendurchmesser DA des Abschnitts des Gewindeelements 7, den das Stauchelement 9 umschließt. Das Außengewinde 13 des Gewindeelements 7 schneidet sich in den gummiartigen Kunststoff des Stauchelements 9 ein, derart, dass das Gewindeelement 7 im Aufnahmekanal 10 des Stauchelements 9 gehalten ist, so dass ein axiales Gleiten des Gewindeelements 7 im Aufnahmekanal 10 aufgrund des Eigengewichts des Gewindeelements 7 und des Widerlagerelements 8 unterbleibt. Der Durchmesser Di des Aufnahmekanals 10 ist so gewählt, dass das Stauchelement 9 zur Montage auf das Gewindeelement 7 aufgeschoben werden kann, wobei hierfür eine axial wirkende Kraft notwendig ist, die einem Mehrfachen des Eigengewichts des Gewindeelements 7 und des Widerlagerelements 8 entspricht. Das Gewindeelement 7 ist somit mit dem Stauchelement 9 derart axial verschieblich verbunden, dass ein axiales Gleiten des Gewindeelements 7 im Aufnahmekanal 10 aufgrund des Eigengewichts des Gewindeelements 7 und des Widerlagerelements 8 auch dann unterbleibt, wenn das Eigengewicht direkt in axialer Richtung a wirkt.
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An die Anschlagschulter 12 des Stauchelements 9 schließt sich in Einbringrichtung E ein zylindrischer Stauchkörper 14 an, an dessen Mantelfläche 15 eine Mitdrehsicherung in Form von flächigen Erhebungen 16 angeordnet ist. Die Erhebungen 16 erstrecken sich in Umfangsrichtung über eine Länge e so weit, dass der Abstand a1 zwischen zwei Erhebungen 16 im Wesentlichen der Erstreckung einer Erhebung in Umfangsrichtung entspricht. Die Erhebungen 16 sind einstückig mit dem Stauchkörper 14 und ebenfalls aus dem gummiartigen Kunststoff hergestellt. Sie liegen an der Wand des Bohrlochs 5 flächig an, so dass trotz der geringen Wandstärke der Außenwand 6 aufgrund der relativ großen Länge e und der somit gegebenen flächigen Anlage an der Bohrlochwand ein Mitdrehen des Befestigungselements 1 wirksam verhindert wird.
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An den zylindrischen Stauchkörper 14 schließt sich in Einbringrichtung E ein sich kegelstumpfförmig verjüngender Abschnitt 17 des Stauchelements 9 an, an dem Rippen 18 als Drehsicherungselemente 28 angeordnet sind. Auch die Rippen 18 sind aus dem gummiartigen Kunststoff und einstückig mit den weiteren Teilen des Stauchelements 9 hergestellt. Das Widerlagerelement 8 weist als vorderen Teil eine ringförmige Hülse 19 auf, mit einem Innengewinde 20, in das das Außengewinde 13 des Gewindeelements 7 eingreift. Hinten an der Hülse 19 sind durch Schlitze beabstandete Spreizarme 21 angeordnet, die radial aufspreizbar, d.h. nach außen von der Längsachse weg bewegbar sind. Die Rippen 18 greifen in die Schlitze zwischen den Spreizarmen 21 ein, so dass das Stauchelement 9 und das Gewindeelement 7 drehfest miteinander verbunden sind.
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Zum Befestigen des Anbauteils 2 am Körper 3 wird nach dem Einbringen des Befestigungselements 1 in das Bohrloch 5 das mit einer Durchgangsbohrung 22 versehene Anbauteil 2 auf den nach hinten über das Stauchelement 9 ragenden und als Gewindestange ausgeformten Endabschnitt 23 des Gewindeelements 7 aufgesetzt, wie dies in 2 dargestellt ist. Der Endabschnitt 23 wird auf einer Teillänge von der Durchgangsbohrung 22 umfasst. Der Durchmesser der Durchgangsbohrung DD ist größer als der Außendurchmesser DA des Gewindeelements 7. Am hinteren Ende des Endabschnitts 23 wird eine Mutter 24 aufgedreht, die als Hutmutter ausgebildet ist. Die Mutter 24 weist eine Sacklochbohrung 25 mit Innengewinde auf, so dass eine Deckfläche 26 die Mutter 24 an ihrem hinteren Ende verschließt (vgl. 3). Die Deckfläche 26 bildet ein Widerstandselement, das beim Aufdrehen der Mutter 24 auf den Endabschnitt 23 am hinteren Ende 11 des Befestigungselements 1 und des Gewindeelements 7 ansteht und ein weiteres Aufdrehen der Mutter 24 auf das Gewindeelement 7 verhindert, so dass das Gewindeelement 7 beim weiteren Drehen der Mutter 24 mit der Mutter 24 mitdreht.
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Durch ein weiteres Drehen der Mutter 24 wird das Gewindeelement 7 im Innengewinde 20 des Widerlagerelements 8 gedreht und dadurch in Einbringrichtung E nach vorn zum Widerlagerelement 8 hin bewegt, bis die Mutter 24 eine am Körper 3 anliegende Unterlegscheibe 27 berührt, wodurch eine weitere Bewegung des Gewindeelements 7 nach vorn verhindert wird. Statt einer Unterlegscheibe 27 kann auch eine Dichtscheibe verwendet werden, die ein Eindringen von Feuchtigkeit zwischen der Mutter 24 und dem Anbauteil 2 verhindert. Durch ein weiteres Drehen der Mutter 24 wird nun das Widerlagerelement 8 nach hinten, hin zur Mutter 24 bewegt, wodurch das Stauchelement 9 axial gestaucht wird. Beim Stauchen wird das Stauchelement 9 in radialer Richtung r gedehnt und die Spreizarme 21 des Widerlagerelements 8 radial nach außen verspreizt. Die verspreizten Spreizarme 21 und das gestauchte Stauchelement 9 hintergreifen die Außenwand 6 des Körpers 3 formschlüssig, so dass das Befestigungselement 1 im Bohrloch 5 und dadurch das Anbauteil 2 am Körper 3 befestigt ist.
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Mit dem erfindungsgemäßen Befestigungselement 1 ist es somit möglich, das Anbauteil 2 in Vorsteckmontage auf einfache und sichere Art und Weise zu befestigen, ohne dass das Befestigungselement 1 dazu auseinandergebaut werden muss.
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Mit dem erfindungsgemäßen Befestigungselement 1 kann das Anbauteil 2 auch wieder vom Körper 3 demontiert werden. Hierzu muss die Mutter 24 vom Gewindeelement 7 abgedreht und das Anbauteil 2 vom Gewindeelement 7 abgehoben werden. Um zu verhindern, dass sich beim Abdrehen der Mutter 24 das Gewindeelement 7 aus dem Widerlagerelement 8 löst und das Widerlagerelement 8 in den Hohlraum 4 fällt, ist das Außengewinde 13 des Gewindeelements 7 an seinem in Einbringrichtung E vorderen Ende verstemmt, also lokal deformiert, so dass das vordere Ende des Gewindeelements 7 nicht im Innengewinde 20 des Widerlagerelements 8 bewegt werden kann. Da das Gewindeelement 7 im Stauchelement 9 gegen Gleiten gesichert gehalten ist, ist das Widerlagerelement 8 auch nach dem Lösen des Anbauteils 2 verliersicher mit dem Stauchelement 9 verbunden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Befestigungselement
- 2
- Anbauteil
- 3
- Körper
- 4
- Hohlraum
- 5
- Bohrloch im Körper 3
- 6
- Außenwand
- 7
- Gewindeelement
- 8
- Widerlagerelement
- 9
- Stauchelement
- 10
- Aufnahmekanal
- 11
- hinteres Ende des Befestigungselements 1
- 12
- Anschlagschulter
- 13
- Außengewinde des Gewindeelements 7
- 14
- Stauchkörper
- 15
- Mantelfläche des Stauchkörpers 14
- 16
- flächige Erhebung
- 17
- kegelstumpfförmiger Abschnitt
- 18
- Rippe
- 19
- Hülse des Widerlagerelements 8
- 20
- Innengewinde des Widerlagerelements 8
- 21
- Spreizarm
- 22
- Durchgangsbohrung
- 23
- Endabschnitt
- 24
- Mutter
- 25
- Sacklochbohrung
- 26
- Deckfläche
- 27
- Unterlegscheibe
- 28
- Drehsicherungselement
- a
- axiale Richtung
- a1
- Abstand zwischen zwei Erhebungen 16
- e
- Erstreckung einer Erhebung 16 in Umfangsrichtung
- r
- radiale Richtung
- DA
- Außendurchmesser des Gewindeelements 7
- DD
- Durchgangsbohrung im Anbauteil 2
- Di
- Innendurchmesser des Aufnahmekanals 10
- E
- Einbringrichtung
- L
- Längsachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012101362 A1 [0002]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN EN ISO 4032:2001-03 [0016]
- DIN EN ISO 10512 [0016]