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Die Erfindung betrifft einen Scheinwerfer für Fahrzeuge, insbesondere für einspurige Kraftfahrzeuge, wobei der Scheinwerfer umfasst ein Vorfeld-Lichtmodul, welches Vorfeld-Lichtmodul Licht zur Bildung einer Teil-Lichtverteilung in einem Bereich vor dem Vorfeld-Lichtmodul abstrahlt, und ein Haupt-Lichtmodul, welches Haupt-Lichtmodul Licht zur Bildung einer modifizierbaren Grund-Lichtverteilung eines bestimmten Typs in einem Bereich vor dem Haupt-Lichtmodul abstrahlt umfasst.
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Außerdem betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit zumindest einem solchen Scheinwerfer.
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Moderne Fahrzeugscheinwerfer besitzen eine große Funktionalität und sind in der Lage mehrere Lichtfunktionen zu erfüllen. Eine bestimmte Lichtfunktion ist erfüllt, wenn der Scheinwerfer eine Lichtverteilung eines bestimmten Typs, z.B. eine Abblendlichtverteilung oder eine Fernlichtverteilung oder eine andere vorschriftsgemäße Lichtverteilung, abstrahlen kann.
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Um die Fahrsicherheit bei Abend- und Nachtfahrten zu erhöhen, werden bei Kraftfahrzeugen Scheinwerfer mit speziellen Funktionen eingesetzt. Als einen Scheinwerfer mit einer Kurvenlichtfunktion (oftmals Kurvenlichtmodus, siehe z.B. Regelung Nr. 123 der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (UN/ECE), kurz ECE-R123) bezeichnet man einen Scheinwerfer, dessen Leuchtrichtung an den Straßenverlauf angepasst werden kann. Eine solche Anpassung ist bei Fahrten auf kurvenreichen Straßenverläufen besonders vorteilhaft, zumal dadurch ein besseres Sichtfeld bei einer Kurvenfahrt gewonnen wird.
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Bei einspurigen Kraftfahrzeugen kommt ein weiterer Faktor ins Spiel, nämlich die Schräglage des Kraftfahrzeugs bei einer Kurvenfahrt. Bekanntlich „legt“ sich ein einspuriges Fahrzeug beispielsweise ein Motorrad bei einer Kurvenfahrt in die Kurve, wodurch das vom Scheinwerfer abgestrahltes Lichtbild ebenfalls in eine Schräglage gebracht wird. Dabei ist es erwünscht, dass bei einem Scheinwerfer für einspurige Kraftfahrzeuge mit eine Kurvenlichtfunktion, auch die Schräglage des Kraftfahrzeugs erfasst wird. Eine Anpassung des Lichtbilds an die Schräglage wird Rollwinkelausgleich genannt. Ein Rollwinkelausgleichsystem ist aus zweierlei Gründen vorteilhaft: Zum einen wird für den Motorradfahrer die Straße besser ausgeleuchtet, zum anderen werden die entgegenkommenden und vorausfahrenden Verkehrsteilnehmer weniger geblendet. Dabei kommen die Vorteile von Rollwinkenausgleichsystemen bereits bei geringen Schräglagen zum Vorschein.
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Bei den dem Stand der Technik bekannten Rollwinkelausgleichsystemen, welche beispielsweise bei BMW Fahrzeugen vorgefunden werden können, bestehen die Scheinwerfer aus einem sehr komplexen dynamischen Drehspiegelsystem und beispielsweise einem Xenon-Brenner (HID-Lampe) als Lichtquelle. Dabei werden das Drehspiegelsystem und eine Projektionslinse von Schrittmotoren gesteuert. Die aufwendige technische Umsetzung solcher beweglichen Systeme ist nachteilhaft und von Kraftfahrzeugherstellern oft unerwünscht, da für die Umsetzung einen großen Einbauraum vonnöten ist. Dieser ist allerdings besonders bei einspurigen Kraftfahrzeugen des Öfteren nicht vorhanden, weswegen man auf Linsen mit geringer Brennweite und kleinem Durchmesser zurückgreifen muss und dadurch den Lichtstrom auf der Straße nur von einer geringeren Effizienz erreichbar ist. Außerdem ist durch den Spiegel das Design eingeschränkt. Einsetzen von LED ist ebenfalls schwierig, da schwere Kühlkörper für mehrere lichtemittierende LEDs notwendig sind.
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Die beschriebenen Nachteile des Stands der Technik sollen ausgeräumt werden. Es ist daher eine Aufgabe dieser Erfindung, einen Scheinwerfer bereit zu stellen, mit dem die Kurvenlicht-Funktion und vor allem Rollwinkelausgleich-Funktion realisiert und bautechnischen sowie stilistischen Anforderungen der Kunden Rechnung getragen werden kann.
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Die Vermessung und Analyse eines von einem Scheinwerfer abgestrahlten Lichtbildes geschieht, indem in einem bestimmten Abstand vor dem Scheinwerfer ein Messschirm senkrecht zu der optischen Achse des Scheinwerfers angeordnet und vom Scheinwerfer beleuchtet wird. Durch das Beleuchten entsteht auf dem Messschirm eine Lichtverteilung. Um die Lage eines Punktes auf dem Messschirm angeben zu können bedarf es eines Koordinatensystems. In Bezug auf Scheinwerfer wird üblicherweise ein spezielles orthogonales Koordinatenpaar – x-Achse und y-Achse – definiert (kurz XY-Koordinatensystem), wobei die x-Achse an der gesetzlich-vorgeschriebenen Absenkung 0,57° im ECE-Raum (0,40° in den USA) unterhalb der üblichen Horizontalen oder hh-Linie (in der Regelung ECE-R123 Linie H-H genannt) liegt. Die hh-Linie oder der Horizont bildet zusammen mit einer zu ihr orthogonal stehenden vv-Linie ein zweites horizontbezogenes Koordinatensystem mit hh- und vv-Koordinaten. Das XY-Koordinatensystem ist ein Scheinwerfer-Koordinatensystem, d.h. ändert sich die Lage, beispielsweise Neigung des Scheinwerfers bezüglich der hh-Linie, so ändert sich auch die Lage des XY-Koordinatensystems entsprechend. Die Punktlage auf dem Messschirm wird in Grad angegeben. Dabei werden die Lichtstärke-Werte in Form einer zweidimensionalen Verteilung aufgenommen und beispielsweise als Isoluxlinien-Diagramm dargestellt (Isoluxlinien). Die Übergänge von hell ausgeleuchteten zu abgeblendeten Lichtverteilungsbereichen bezeichnet man als Hell-Dunkel-Grenzen (HD-Grenzen).
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Die oben genannte Aufgabe wird mit einem eingangs erwähnten Scheinwerfer erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass dem Haupt-Lichtmodul eine Steuereinheit zugeordnet ist, welche Steuereinheit dazu eingerichtet ist, die modifizierbare Grund-Lichtverteilung zu einer modifizierten Grund-Lichtverteilung zu modifizieren, und die modifizierbare Grund-Lichtverteilung oder die modifizierte Grund-Lichtverteilung die Teil-Lichtverteilung zu einer Gesamtlichtverteilung vervollständigt, die Teil-Lichtverteilung im Wesentlichen homogen ist und eine geradlinige obere Vorfeld-HD-Grenze aufweist, wobei die Teil-Lichtverteilung an die x-Achse (die dem Scheinwerfer zugeordnet ist) von unten angrenzt, wobei die Grund-Lichtverteilung ausschließlich einen Lichtstärke-Maximumbereich, d.h. einen Bereich in dem die Lichtstärke-Werte am größten sind, aufweist.
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Die Forderung der Homogenität der Teil-Lichtverteilung ist der Forderung einer im Wesentlichen durchgehend gleichen Leuchtdichte im Lichtbild, i.e. innerhalb der Teil-Lichtverteilung, gleich. Dabei kann diese Änderung beispielsweise durch Gradientenwerte quantifiziert werden.
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Eine vom erfindungsgemäßen Scheinwerfer abgestrahlte Gesamtlichtverteilung erfüllt die Forderung an die Homogenität und die gesetzlichen Vorschriften.
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Ganz allgemein besteht der Wunsch nach mehr Funktionalitäten für adaptive Scheinwerfersysteme (AFS = Adaptive Frontlighting Systems) mit hoher Auflösung und kurzen Reaktionszeiten. Die bekannten Vorrichtungen sind jedoch entweder in ihrer Komplexität sehr hoch oder zeigen Auflösungsprobleme in zumindest einer, meist in horizontaler Richtung. Dies gilt auch für Scheinwerfer, die zur Ausleuchtung eine LED-Matrix verwenden, wobei wahlweise Segmente der Matrix ein- oder ausgeschaltet werden können. Hier liegt die Auflösung in günstigen Fällen bei 1,5°.
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Um die Rollwinkelausgleich-Funktion vorschriftsgemäß zu realisieren und die Gesamtlichtverteilung an unterschiedliche Verkehrssituationen anzupassen (z.B. entgegenkommende bzw. vorausfahrende Verkehrsteilnehmer bzw. Fußgänger bzw. andere Gegenstände auszublenden), ist es vorteilhaft, wenn die Steuereinheit die modifizierbare Grund-Lichtverteilung eines bestimmten Typs zu der modifizierten Grund-Lichtverteilung des gleichen Typs oder eines anderen Typs modifiziert, wobei die modifizierte Grund-Lichtverteilung bezüglich der modifizierbaren Grund-Lichtverteilung entlang der hh-Linie parallelverschoben ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Haupt-Lichtmodul zumindest eine Lichtquelle und zumindest ein der zumindest einen Lichtquelle zugeordnetes Spiegelelement aufweist, wobei die zumindest eine Lichtquelle Licht zur Bestrahlung des Spiegelelements abstrahlt und das Spiegelelement das auf sich einfallende Licht zur Bildung der modifizierbaren Grund-Lichtverteilung umlenkt und / oder reflektiert.
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Bei einer zweckmäßigen Variante kann vorgesehen sein, dass die Grund-Lichtverteilung als eine Teil-Fernlichtverteilung ausgebildet ist.
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Die als Teil-Fernlichtverteilung ausgebildete Grund-Lichtverteilung kann beispielsweise durch das „Dimmen“, d.h. durch Absenken der Lichtquellen-Leuchtstärke, ihrer ausgewählten Bereiche die vom Vorfeld-Lichtmodul abgestrahlte Teil-Lichtverteilung zu unterschiedlichen Gesamtlichtverteilungen vervollständigen.
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Im Allgemeinen lassen sich verschiedene Gesamtlichtverteilungen realisieren. Hinsichtlich unterschiedlicher Verkehrssituationen ist es vorteilhaft, wenn die Steuereinheit die modifizierbare Grund-Lichtverteilung derart modifiziert, dass die Gesamtlichtverteilung als eine blendfreie Gesamt-Fernlichtverteilung mit Kurvenlichtmodus oder eine Abblendlichtverteilung mit Kurvenmodus oder eine Stadtlichtverteilung oder eine Schlechtwetterlichtverteilung ausgebildet ist.
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Bei den oben genannten Abblendlichtverteilungen bzw. Abblendlichtverteilungen mit Kurvenlichtmodus handelt es sich um Lichtverteilungen, welche als Abblendlicht bzw. Abblendlicht mit Kurvenlichtmodus einer der Klassen C, E, V und W nach ECE-R123 oder als eine Überlagerung von Abblendlichten dieser Klassen erzeugt sind.
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Um eine hohe Auflösung des Lichtbilds zu erreichen, kann vorgesehen sein, dass das Haupt-Lichtmodul zumindest eine Lichtquelle, zumindest eine der zumindest einen Lichtquelle zugeordnete Optikeinheit, beispielsweise eine Linse, zumindest ein der zumindest einen Optikeinheit zugeordnetes Spiegelelement, welches Spiegelelement als ein Mikrospiegelarray, beispielsweise ein DMD-Chip, ausgebildet ist, und ein dem zumindest einen Mikrospiegelarray zugeordnetes Lichtabbildungssystem.
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DMD ist ein Akronym, das für „Digital Micromirror Device“ gebraucht wird, somit für ein Mikrospiegelarray oder Mikrospiegelmatrix. Solch ein Mikrospiegelarray besitzt sehr kleine Abmessungen, typischerweise in der Größenordnung von 10 mm. Bei einem DMD sind Mikrospiegelaktoren matrixartig angeordnet, wobei jedes einzelne Spiegelelement um einen bestimmten Winkel, beispielsweise 20°, verkippbar ist. Ein Scheinwerfer auf Basis eines Mikrospiegel-Arrays ist beispielsweise in der
DE 195 30 008 A1 beschrieben.
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Eine schnelle Änderung des Typs der abgestrahlten Lichtverteilung wird möglich, wenn jeder einzelne Spiegel des zumindest einen Mikrospiegelarrays von der dem Haupt-Lichtmodul zugeordneten Steuereinheit steuerbar ist.
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Ein Rollwinkelausgleich lässt sich mit dem DMD-System realisieren, wenn die dem Haupt-Lichtmodul zugeordnete Steuereinheit dazu eingerichtet ist, einen Datensatz zu empfangen, in welchem Datensatz Daten über die Schräglage und/oder die Geschwindigkeit und/oder Beschleunigung des Fahrzeugs enthalten sind, aus den Daten einen Schräglage-Winkel und/oder die Geschwindigkeit und/oder Beschleunigung des Fahrzeugs zu ermitteln und das zumindest eine Mikrospiegelarray derart zu steuern, dass das Haupt-Lichtmodul Licht zur Bildung der modifizierten Grund-Lichtverteilung abstrahlt.
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Um eine noch höhere Auflösung und Homogenität des Lichtbildes zu erreichen kann es vorteilhaft sein, wenn das Haupt-Lichtmodul als Laser-Scannendes-System ausgebildet ist.
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Verwendung von Lasern in Scheinwerfern ist dem Stand der Technik bekannt. Um ein Lichtbild zu erzeugen, wird ein von einer Laserlichtquelle erzeugter Laserlichtstrahl über ein Spiegel auf einen Leuchtstoff abgelenkt, welcher Leuchtstoff das Laserlicht absorbiert und durch Fluoreszenz Licht einer anderen Wellenlänge, beispielsweise einer energieärmeren Wellenlänge, als die Wellenlänge des Laserlichts, beispielsweise 450 Nanometern bei Halbleiterlasern, in alle Raumrichtungen emittiert. Dabei wird zumindest ein Teil dieses Lichts mithilfe eines dem Leuchtstoff zugeordneten Lichtabbildungssystems in den Bereich vor dem Scheinwerfer abgebildet. Wird dabei der das Laserlicht ablenkende Spiegel um zwei Achsen verschwenkbar gelagert, so kann man eine zweidimensionale Leuchtfläche auf dem Leuchtstoff erzeugen, indem man mit dem abgelenkten Laserlichtstrahl auf dem Leuchtstoff „schreibt“ oder „scannt“, d.h. den Spiegel zuerst um eine Achse in eine bestimmte Richtung dreht, danach den Spiegel um eine andere Achse dreht, und anschließend den Spiegel um die Rotationsachse zurückdreht. Dabei werden zwei zueinander versetzte leuchtende im Wesentlichen gerade Linien auf dem Leuchtstoff erzeugt. Dabei versucht man im Stand der Technik dafür zu sorgen, dass der Einfallswinkel des Laserstrahls auf den Spiegel möglichst klein ist.
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Es kann also vorteilhaft sein, wenn das Laser-Scannendes-System zumindest eine von der Steuereinheit steuerbare Laserlichtquelle, welche zumindest eine Laserlichtquelle zur Abstrahlung eines Laserlichtstrahls eingerichtet ist, zumindest einen um eine Rotationsachse drehbar gelagerten und von der Steuereinheit steuerbaren Spiegel, welche Rotationsachse durch den geometrischen Mittelpunkt des zumindest einen Spiegels verläuft, eine einer spiegelnden Oberfläche des zumindest einen Spiegels vorgelagerte Leuchtstoff-Platte und ein Lichtabbildungssystem umfasst.
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Weiters kann es aus Justierungsgründen vorteilhaft sein, wenn die zumindest eine Laserlichtquelle, der zumindest eine Spiegel und die Leuchtstoff-Platte im Laser-Scannenden-System derart angeordnet sind, dass der von der zumindest einen angeschalteten Laserlichtquelle abgestrahlte Laserlichtstrahl im Wesentlichen in den geometrischen Mittelpunkt des zumindest einen Spiegels trifft und der vom zumindest einen Spiegel reflektierte Laserlichtstrahl auf eine Oberfläche der Leuchtstoff-Platte einfällt.
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Dabei ist es zweckmäßig, mit dem zumindest einen reflektierten Laserstrahl durch Rotation des zumindest einen Spiegels gekrümmte Linien statt geraden Linien auf dem Leuchtstoff auszuleuchten. Eine gerade Linie würde dabei nur dann entstehen, wenn der Spiegeloberfläche-Normalvektor, d.h. ein Normalvektor, der orthogonal auf die spiegelnde Oberfläche des Spiegels steht, mit der Rotationsachse einen rechten Winkel einschließt (dabei bildet der Spiegeloberfläche-Normalvektor während der Rotation des Spiegels einen gedanklichen Kreis) und der abgestrahlte Laserlichtstrahl in der Rotationsebene des Spiegeloberfläche-Normalvektors liegt.
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Demnach kann bei einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen sein, dass der Spiegeloberfläche-Normalvektor des zumindest einen Spiegels mit der Rotationsachse einen Winkel einschließt.
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Darüber hinaus kann mit Vorteil vorgesehen sein, dass der von der zumindest einen Laserlichtquelle abgestrahlte Laserlichtstrahl auf den zumindest Spiegel unter einem von einer Rotationslage des zumindest einen Spiegels abhängigen Einfallswinkel einfällt, wobei der Einfallswinkel unabhängig von der Rotationslage des zumindest einen Spiegels größer als Null ist. Bei dieser Ausführungsform leuchtet der zumindest eine reflektierte Laserlichtstrahl immer eine gekrümmte Linie, beispielsweise in Form einer Hyperbel oder einer Parabel, auf dem Leuchtstoff aus. Dabei hängt die Stärke der Krümmung davon ab, wie klein oder groß der Einfallswinkel als Funktion der Rotationslage des zumindest einen Spiegels werden kann.
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Ob nun der vom zumindest einen abgelenkten Laserlichtstrahl ausgeleuchtete Punkt auf der Leuchtstoff-Platte während der Rotation des zumindest einen Spiegels einer Hyperbel oder einer Parabel zeichnet, hängt von der Orientierung der Rotationsachse des zumindest einen Spiegels bezüglich der Leuchtstoff-Plattenoberfläche-Normale ab. So kann bei einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen sein, dass die Rotationsachse des zumindest einen Spiegels einen rechten Winkel mit der Leuchtstoff-Plattenoberfläche-Normale einschließt.
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Bei einer weiteren konkreten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Rotationsachse des zumindest einen Spiegels parallel zur Leuchtstoff-Plattenoberfläche-Normale verläuft.
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Um die modifizierbare Grund-Lichtverteilung zu einer modifizierten Grund-Lichtverteilung verkehrssituationsgemäß mit dem Laser-Scannenden-System zu modifizieren, kann es vorteilhaft sein, dass die dem Haupt-Lichtmodul zugeordnete Steuereinheit dazu eingerichtet ist, einen Datensatz zu empfangen, welcher Datensatz Daten über die Schräglage und/oder die Geschwindigkeit und/oder Beschleunigung des Fahrzeugs umfasst, aus den Daten einen Schräglage-Winkel und/oder die Geschwindigkeit und/oder Beschleunigung des Fahrzeugs zu ermitteln und das zumindest eine Laserlichtquelle und den zumindest einen Spiegel derart zu steuern, dass das Haupt-Lichtmodul Licht zur Bildung der modifizierten Grund-Lichtverteilung abstrahlt.
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Weiters kann bei einer besonders praxistauglichen Ausführungsform vorgesehen sein, dass das Vorfeld-Lichtmodul zumindest eine Lichtquelle einen der zumindest einen Lichtquelle zugeordneten Reflektor, vorzugsweise einen Freiformreflektor, umfasst. Dabei kann die Anzahl der Facetten variieren, je nach Forderungen an Homogenität der Teil-Lichtverteilung. So kann der Freiformreflektor beispielsweise mehr als sechs oder mehr als zehn Facetten aufweisen.
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Die erste Lichtverteilung entspricht den gesetzlichen Anforderungen, wenn das zumindest eine Lichtquelle als eine Lampe, beispielsweise eine dem Standard ECE-R37 entsprechende Glühlampe oder eine dem Standard ECE-R99 entsprechende Gasentladungslampe, ausgebildet ist.
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In Hinblick auf Baugröße und Leistungsfähigkeit ist es zweckmäßig, wenn das zumindest eine Lichtquelle aus einer, zwei oder mehreren LEDs gebildet ist.
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Eine besonders angenehme und homogene erste Lichtverteilung erhält man, wenn das Vorfeld-Lichtmodul zumindest eine Lichtquelle, vorzugsweise eine, zwei oder mehrere LED-Lichtquellen, und eine der zumindest einen Lichtquelle zugeordnete Linse, vorzugsweise eine Kollimatorlinse, beispielsweise eine TIR-Linse, umfasst.
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Die Erfindung samt weiteren Vorteilen ist im Folgenden an Hand beispielsweiser Ausführungsformen näher erläutert, die in der Zeichnung veranschaulicht sind. In dieser zeigen
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1 einen schematischen Aufbau eines Haupt-Lichtmoduls mit einem Mikrospiegelarray,
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2 einen Ausschnitt des Mikrospiegelarrays in 1,
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3 einen schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen Laser-Scannenden-Systems in einem Scheinwerfer mit einer zur optischen Achse senkrechten Rotationsachse des Spiegels,
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4 einen schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen Laser-Scannenden-Systems in einem Scheinwerfer mit einer zur optischen Achse parallelen Rotationsachse des Spiegels,
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5 einen schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen Laser-Scannenden-Systems in einem Scheinwerfer mit einem Spiegel und mehreren Laserlichtquellen,
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6 einen schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen Laser-Scannenden-Systems in einem Scheinwerfer mit mehreren Spiegel und mehreren Laserlichtquellen,
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7 eine von einem Vorfeld-Lichtmodul erzeugte erste Lichtverteilung,
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8 eine abgeblendete mithilfe des Haupt-Lichtmoduls erzeugte Grund-Lichtverteilung,
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9 eine mithilfe des Haupt-Lichtmoduls der 1 erzeugte Abblendlichtverteilung bei einer Geradeausfahrt,
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10 eine mithilfe des Haupt-Lichtmoduls der 1 erzeugte Gesamt-Fernlichtverteilung bei einer Geradeausfahrt,
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11 eine abgeblendete mithilfe des Haupt-Lichtmoduls der 1 erzeugte Kurvenlichtverteilung bei einer Linkskurvenfahrt,
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12 eine mithilfe des Haupt-Lichtmoduls der 1 erzeugte Gesamt-Fernlichtverteilung bei einer Linkskurvenfahrt,
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13 eine mithilfe des Haupt-Lichtmoduls der 1 erzeugte Gesamt-Fernlichtverteilung mit einem ausgeblendeten Bereich bei einer Geradeausfahrt,
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14 eine mithilfe des Haupt-Lichtmoduls der 1 erzeugte Gesamt-Fernlichtverteilung mit einem ausgeblendeten Bereich bei einer Linkskurvenfahrt,
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15 eine mithilfe des Haupt-Lichtmoduls der 5 oder 6 erzeugte Abblendlichtverteilung mit Kurvenlichtmodus bei einer Geradeausfahrt, und
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16 eine mithilfe des Haupt-Lichtmoduls der 5 oder 6 erzeugte Abblendlichtverteilung mit Kurvenlichtmodus bei einer Linkskurvenfahrt.
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Zunächst wird auf die 1 und 2 Bezug genommen, welche Ausführungsformen des Scheinwerfers betreffen, bei welchen das Haupt-Lichtmodul ein als Mikrospiegelarray (DMD-Chip) ausgebildetes Spiegelelement aufweist. 1 zeigt einen schematischen Aufbau eines Haupt-Lichtmoduls 3, welches zumindest eine Lichtquelle 31, zumindest eine der zumindest einen Lichtquelle 31 zugeordnete strahlformende Abbildungseinheit 32 (beispielhaft bestehend aus einer oder mehreren Linsen), zumindest ein der strahlformenden Abbildungseinheit 32 zugeordnetes Mikrospiegelarray 33, beispielsweise ein DMD-Chip, und ein dem zumindest einen Mikrospiegelarray 33 zugeordnetes Lichtabbildungssystem 34. Das von der zumindest einen Lichtquelle 31 erzeugte Licht wird mithilfe der strahlformenden Abbildungseinheit 32 auf das Mikrospiegelarrays 33 gelenkt. Jeder einzelne Mikrospiegel 35 des Mikrospiegelarrays 33 ist auf einem Stellelement 36 angeordnet. Die Stellelemente 36 des Mikrospiegelarrays 33 sind mithilfe einer Steuereinheit 7 steuerbar. Durch die Bewegung eines Mikrospiegels 35 unter Zuhilfenahme von dem dazugehörigen Stellelement 36 kann der Anteil des in Richtung des Lichtabbildungssystems abgelenkten Lichts erhöht oder reduziert werden und hierdurch die Leuchtstärke eines Pixels, d.h. eines Mikrospiegel-Lichtbilds, kontinuierlich variiert werden.
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Anschließend wird auf 3–6 Bezug genommen, welche Ausführungsformen des Scheinwerfers betreffen, bei welchen das Haupt-Lichtmodul zumindest eine Laserlichtquelle aufweist. Diese zeigen diverse Ausführungsformen eines Laser-Scannenden-Systems 40. So ist in 3 ein schematischer Aufbau eines erfindungsgemäßen Laser-Scannenden-Systems 40 in einem hier nicht gezeigten Scheinwerfer mit einer zu der optischen Achse OA eines Lichtabbildungssystems 47 senkrechten Rotationsachse 42 des Spiegels 43 dargestellt, wobei der Spiegel 43 in 4 um die zu der optischen Achse OA des Lichtabbildungssystems 47 parallele Rotationsachse 42 drehbar gelagert ist. Es sind unterschiedliche Orientierungen der Rotationsachse bezüglich der optischen Achse OA denkbar. Wie bereits erwähnt, sind zwei Beispiele, mit den allerdings die Vielfalt an Orientierungsmöglichkeiten nicht ausgeschöpft ist, in 3 – die Rotationsachse 42 steht senkrecht zu der optischen Achse OA – und in 4 – die Rotationsachse 42 verläuft parallel zu der optischen Achse OA – dargestellt. Das Lichtabbildungssystem 47 ist dergestalt angeordnet, dass seine optische Achse OA parallel zu der Richtung des Normalvektors nL der Leuchtstoff-Plattenoberfläche 50. Die Laserlichtquelle 41 sowie der Spiegel 43 sind von einer Steuereinheit 7 steuerbar, d.h. die Steuereinheit 7 ist dazu eingerichtet, Neigungswinkel α des Spiegels 43 zu der Rotationsachse 42 und/oder die Rotation des Spiegels 43 und/oder die Intensität des abgestrahlten Laserstrahls 48 zu variieren. Eine eingeschaltete Laserlichtquelle 41 strahlt einen Laserlichtstrahl 48 ab, welcher auf den Spiegel unter einem bestimmten Einfallswinkel δ einfällt, welcher Einfallswinkel δ von der Rotationslage des Spiegels 43 abhängt. Der abgestrahlte Laserlichtstrahl 48 wird vom Spiegel 43 reflektiert und in Richtung der Leuchtstoff-Platte 50 gelenkt. Beim Auftreffen eines reflektierten (abgelenkten) Laserlichtstrahls 49 auf die Leuchtstoff-Platte 46 wird durch Fluoreszenz ein in alle Raumrichtungen lichtemittierender Leuchtpunkt erzeugt, von welchem emittierten Licht zumindest ein Teil mithilfe vom Lichtabbildungssystems 47 aufgefangen und in einen Bereich vor dem Scheinwerfer als Weißlicht (Überlagerung von gestreutem blauem Laserlicht und Fluoreszenzstrahlung) gelenkt wird. Auf diese Weise bringt man diverse Bereiche der Leuchtstoff-Platte 46 zum Leuchten, wobei die Form dieser Bereiche durch die Anordnung des Normalvektors nS des Spiegels 43, beispielsweise durch den Neigungswinkel α zu der Rotationsachse 42, relativ zu der Richtung des abgestrahlten Laserlichtstrahls 48 und zu der optischen Achse OA des Lichtabbildungssystems 47 vorgegeben ist. Konkret sind in 3 und 4 zwei im Wesentlichen eindimensionale ausgeleuchtete Bereiche der Leuchtstoff-Platte 46 gezeigt, die bei der Rotation des Spiegels 43 um seine Rotationsachse 42 entstehen. Diese ausgeleuchteten Bereiche können entweder als ein Teil einer geschlossenen Kurve, beispielsweise eines Kreises oder einer Ellipse, oder ein Teil einer nicht geschlossenen Kurve, wie z.B. einer Parabel oder Hyperbel, ausgebildet sein.
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In 5 und 6 dargestellter Aufbau dient dem Zweck der Ausleuchtung von zweidimensionalen Bereichen auf der Leuchtstoff-Platte 46. Dabei sind verschiedene Ausführungsformen vorstellbar. In 5 ist ein schematischer Aufbau eines erfindungsgemäßen Laser-Scannenden-Systems 40 mit einem Spiegel 43 und zumindest zwei, vorzugsweise mit mehreren dem Spiegel 43 zugeordneten Laserlichtquellen L1, L2, ... LN gezeigt. Bei gleichzeitig eingeschalteten mehreren Laserlichtquellen L1, L2, ... LN beleuchten diese Laserlichtquellen den Spiegel 43. Dabei entstehen mehrere reflektierte Laserlichtstrahlen R1, R2, ... RN, welche auf die Leuchtstoff-Platte 46 treffen und bei Rotation des Spiegels 43 eine zweidimensionale Leuchtfläche in einer Form, die sich der Form einer „Banane“ ähnelt, erzeugt. Bei einer weiteren in 6 dargestellten Ausführungsform umfasst das Laser-Scannenden-System 40 zumindest zwei, vorzugsweise mehrere Spiegel S1, S2, ... SN und zumindest zwei, vorzugsweise mehrere den Spiegeln S1, S2, ... SN zugeordnete Laserlichtquellen L1, L2, ... LN. Dabei ist jedem Spiegel jeweils eine Laserlichtquelle zugeordnet, welche Laserlichtquelle diesen Spiegel bestrahlt, wodurch jeweils ein reflektierter Laserlichtstrahl entsteht. Es ist allerdings durchaus möglich dass zwei oder mehrere Laserlichtquellen den gleichen Spiegel bestrahlen. Eine eben solche Anordnung kann aus bauraumtechnischer Sicht bevorzugt werden. Weiters weisen alle Spiegel in 4 S1, S2, ... SN dieselbe Rotationsachse 42 auf, um welche Rotationsachse 42 die Spiegel S1, S2, ... SN drehbar gelagert sind. Dies sollte nicht als Einschränkung verstanden werden: Es sind Ausführungsformen möglich, bei welchen jeder Spiegel um seine eigene Rotationsachse drehbar gelagert ist. Darüber hinaus kann es vorteilhaft sein die einzelnen Rotationsachsen relativ zueinander und zur Leuchtstoff-Plattenoberfläche-Normale nL derart anzuordnen, dass die entstehende Leuchtfläche auf der Leuchtstoff-Platte 46 vorgegebene Formeigenschaften, beispielsweise die Krümmung oder die Form der die Leuchtfläche abgrenzenden Linien, besitzt.
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Die Intensität der Laser 41, L1, L2, ... LN kann in Abhängigkeit zu den Spiegelpositionen mittels einer den Lasern zugeordneten Steuereinheit 7 variiert werden. Dadurch sind räumlich veränderbare Lichtverteilungen realisierbar, welche Anpassen der abgestrahlten Lichtverteilung an die Verkehrssituation und/oder Umgebung des Fahrzeugs ermöglichen. Auf dieser Weise lässt sich beispielsweise eine an den Straßenverlauf angepasste Gesamtlichtverteilung erzeugen.
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Die Gesamtlichtverteilung ergibt sich als Überlagerung von einer ersten von einem Vorfeld-Lichtmodul abgestrahlten und einer zweiten vom Haupt-Lichtmodul abgestrahlten modifizierbaren Grund-Lichtverteilung. 7 zeigt eine Teil-Lichtverteilung 2, welche im Wesentlichen homogen ist und eine geradlinige obere Vorfeld-HD-Grenze 5 aufweist. Dabei grenzt die Teil-Lichtverteilung auf einem in einem bestimmten Abstand orthogonal zur optischen Achse des Scheinwerfers aufgestellten Messschirm an einer x-Achse X eines orthogonalen Koordinatensystems von unten an, wobei, wie eingangs bereits erörtert, das XY-System ein Scheinwerfer-Koordinatensystem ist und dessen x-Achse X an der gesetzlich-vorgeschriebenen Absenkung 0,57° im ECE-Raum (0,40° in den USA) unterhalb der üblichen Horizontalen oder hh-Linie hh (8) liegt. Die Teil-Lichtverteilung weist darüber hinaus eine charakteristische Breite B auf, welche im Wesentlichen 80° beträgt, und liegt im Wesentlichen in einem Horizontalwinkel-Bereich von –40° bis +40°. Die horizontale Breite der Teil-Lichtverteilung sollte auf jeden Fall größer als +/–30° sein.
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Eine allgemeine Grund-Lichtverteilung ist in 8 gezeigt. Dabei sind auf der 8 zwei Koordinatensysteme zwecks Verdeutlichung der Absenkung der x-Achse X bezüglich der hh-Linie hh aufgetragen. Die zweite Achse beider Koordinatensysteme ist gleich vv, Y. Der Schnittpunkt der hh-Linie hh und der vv-Linie vv ist der HV-Punkt. Die gezeigte Grund-Lichtverteilung ist als eine Teil-Fernlichtverteilung 4 ausgebildet. Die Teil-Fernlichtverteilung weist eine charakteristische Breite BG von ca. 20°–24° auf und liegt im Wesentlichen in einem Bereich von –12° bis +12° horizontal, wobei ihre untere Grenze U im Bereich zwischen vv = –2° und vv = –3° verläuft. Es ist nicht empfehlenswert die untere Grenze U tiefer als vv = –3° zu legen, da sich in diesem Fall die Umsetzung einer gesetzteskonformen Gesamtlichtverteilung als sehr schwierig herausstellt.
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Eine abgeblendete Gesamtlichtverteilung A bei einer Geradeausfahrt ist in 9 dargestellt, die als Überlagerung von der Grund-Lichtverteilung 4 und der Teil-Lichtverteilung 2 erzeugt ist. Dabei umfasst die anhand des Haupt-Lichtmoduls der 1 erzeugte Grund-Lichtverteilung 4 Bereiche B1, B2, B3 und kann beispielsweise durch das Dimmen bestimmter Bereiche der Teil-Fernlichtverteilung der 8 erzeugt werden. Der Unterschied zwischen den Bereichen B1, B2 und B3 besteht in ihrer Leuchtstärke, so ist der erste Bereich B1 stärker ausgeleuchtet als der zweite Bereich B2 und der zweite Bereich B2 ist stärker ausgeleuchtet als der dritte Bereich B3. Eine mithilfe des Haupt-Lichtmoduls der 1 erzeugte Gesamt-Fernlichtverteilung F bei einer Geradeausfahrt ist in 10 dargestellt. Die Übergänge der Leuchtstärke sind verlaufend ausgeführt, d.h. der Gradientenverlauf zwischen den Bereichen weist kein sprunghaftes Verhalten auf. Die Gesamt-Fernlichtverteilung F ist als eine Überlagerung von der als Teil-Fernlichtverteilung 4 ausgebildete, drei Bereiche B1, B2, B3 umfassende Grund-Lichtverteilung und der Teil-Lichtverteilung 2 ausgebildet. Der Bereich B1 weist einen Lichtstärke-Maximumbereich 6 auf.
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11 zeigt eine an die Schräglage des Fahrzeugs angepasste mithilfe des Haupt-Lichtmoduls der 1 erzeugte modifizierte Grund-Lichtverteilung 4‘. Die modifizierte Grund-Lichtverteilung 4‘ vervollständigt die Teil-Lichtverteilung zu einer an die Schräglage des Fahrzeugs angepasste Abblendlichtverteilung A. Die Motorradschräglage bei einer Kurvenfahrt ist durch einen Winkel – den Schräglagenwinkel w – gegeben. Bei einer Kurvenfahrt ist das Motorrad und folglich der Scheinwerfer samt dem Scheinwerferkoordinatensystem XY bezüglich der ursprünglichen Lage geneigt. Der Neigungswinkel w ist dem Rotationswinkel des Scheinwerferkoordinatensystems bei einer Kurvenlage XY bezüglich des Scheinwerferkoordinatensystems bei einer Geradeausfahrt X’Y‘ gleich. Auf der 11 ist die Rollwinkelausgleich-Funktion bei einer Linkskurvenfahrt realisiert: die HD-Grenze der Abblendlichtverteilung verläuft parallel zum Horizont hh und der schräge Anstieg der HD-Grenze folgt dem Straßenverlauf. Jedes quadratische Segment im Lichtbild der mittels eines einzelnen Mikrospiegels 35 des Mikrospiegelarrays 33 erzeugt. Die modifizierte Grund-Lichtverteilung 4‘ umfasst drei Bereiche B1, B2 und B3 und ergibt sich im Wesentlichen durch eine Parallelverschiebung entlang der hh-Linie hh der Grund-Lichtverteilung 4 der 9.
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In 12 ist eine an die Schräglage des Fahrzeugs (ausgedrückt durch den Neigungswinkel w) angepasste mithilfe des Haupt-Lichtmoduls der 1 erzeugte Gesamt-Fernlichtverteilung F dargestellt. Die Gesamt-Fernlichtverteilung F ist als eine Überlagerung von der Teil-Lichtverteilung 2 und der als eine Teil-Fernlichtverteilung ausgebildeten drei Bereiche B1, B2 und B3 umfassenden modifizierten Grund-Lichtverteilung 4‘ ausgebildet. Die modifizierte Grund-Lichtverteilung 4‘ ergibt sich im Wesentlichen durch eine Parallelverschiebung entlang der hh-Linie hh der Grund-Lichtverteilung 4 der 10. Dadurch dass jeder Mikrospiegel 35 des Mikrospiegelarrays 33 mittels einer hier nicht gezeigten Steuereinheit 7 einzeln steuerbar ist, lassen sich bestimmte Bereiche des Lichtbilds dimmen oder ganz ausblenden. Ein solcher ausgeblendeter Bereich B4 ist in der 13 für die Grund-Lichtverteilung 4 bei einer Geradeausfahrt und in der 14 für die modifizierte Grund-Lichtverteilung 4‘ bei einer Linkskurvenfahrt dargestellt. Der ausgeblendete Bereich B4 entspricht einer Gegenfahrbahn beim Rechtsverkehr. Dadurch ist es eine blendfreie Gesamt-Fernlichtverteilung mit dem Kurvenmodus und mit der Rollwinkelausgleich-Funktion realisiert. Die Eigenschaften des Mikrospiegelarrays 33 ermöglichen im Allgemeinen die Leuchtstärke in vorgegebenen Bereichen des Lichtbildes weitgehend zu steuern. Dadurch ist es möglich, die erzeugte Lichtverteilung an beinah jeder Verkehrssituation und Verkehrsregion – beispielsweise Links- oder Rechtsverkehr, Europa (ECE-Vorschriften) oder Nordamerika FMVSS in den USA und CMVSS in Kanada – anzupassen.
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Abschließend ist eine mithilfe des Haupt-Lichtmoduls der 5 oder 6 erzeugte Gesamt-Fernlichtverteilung F bei einer Geradeausfahrt (15) und eine gemäß dem Kurvenverlauf modifizierte Gesamt-Fernlichtverteilung F‘ bei einer Linkskurvenfahrt (16) gezeigt, wobei sich die modifizierte Gesamt-Fernlichtverteilung F‘ aus der Gesamt-Fernlichtverteilung F durch eine Parallelverschiebung entlang des Horizonts hh ergibt. Infolge dieser Parallelverschiebung liegt der Lichtstärke-Maximumbereich 6 der modifizierten Gesamt-Fernlichtverteilung F‘ immer noch auf der Fahrbahn. Dabei kann die Krümmung der dargestellten Lichtverteilung an die Schräglage w des Motorrads angepasst und dadurch die Abblendlichtverteilung mit dem Kurvenlichtmodus und mit der Rollwinkelausgleich-Funktion realisiert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- ECE-R123 [0004]
- ECE-R123 [0008]
- ECE-R123 [0018]
- Standard ECE-R37 [0034]
- Standard ECE-R99 [0034]