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Die Erfindung betrifft ein Faltverdeck für einen Personenkraftwagen, mit zwei beidseitig des Personenkraftwagens angeordneten Finnen, wobei die jeweilige Finne zum Öffnen des Faltverdecks in einer Fahrzeughochrichtung verschwenkbar ist und in einer Schließstellung des Faltverdecks, in einer Heckrichtung des Personenkraftwagens orientiert, mit einem Heckdeckel des Personenkraftwagens mittels einer Verriegelungseinrichtung verriegelt ist, sowie die jeweilige Finne in einer Hebelgelenkanordnung gelagert ist und die Schwenkbewegung der jeweiligen Finne in Fahrzeughochrichtung mittels eines fluidbetriebenen Kraftmittels erfolgt, das mit der Hebelgelenkanordnung dieser Finne zusammenwirkt.
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Finnen sind beidseits einer Längsmittelebene verlaufende Verdeckelemente eines Faltverdecks, die jeweils entgegen der Vorwärtsfahrtrichtung des Fahrzeugs eine seitliche Verlängerung eines Dachbereichs des Faltverdecks darstellen. Von der Seite betrachtet weist jede Finne üblicherweise die Form eines Dreiecks auf, wovon eine Spitze einen rückwärtigen Bereich der Finne bildet. Die Finnen lassen sich jeweils von einer aufgestellten Stellung in eine abgesenkte Stellung und entgegengesetzt bewegen. Bei geschlossenem Faltverdeck ist üblicherweise eine relativ aufrecht angeordnete Heckscheibe zwischen den Finnen positioniert.
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Bei einem Faltverdeck für einen Personenkraftwagen, somit einem Faltverdeck für ein Cabriolet-Fahrzeug, überdeckt dieses in einer Schließstellung einen Fahrzeuginnenraum und ist in einer Öffnungsstellung in einem heckseitig angeordneten und durch einen verlagerbaren Heckdeckel wenigstens bereichsweise abgedeckten Verdeckablageraum angeordnet. Bei geschlossenem Faltverdeck liegen die Finnen auf dem Heckdeckel auf. Beim Öffnen des Faltverdecks werden die Finnen in Fahrzeughochrichtung verschwenkt, sodass anschließend der Heckdeckel nach oben schwenken kann, um den Verdeckablageraum zum Ausschwenken des Faltverdecks freizugeben.
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Ein Faltverdeck der eingangs genannten Art ist aus der
DE 10 2009 048 353 A1 bekannt. Dort ist das fluidbetriebene Kraftmittel als Hydraulikzylinder ausgebildet, der mit einer Hebelgelenkanordnung zusammenwirkt, dahingehend, dass mittels des Hydraulikzylinders das Verdeck geöffnet und geschlossen werden kann. Eine nicht näher spezifizierte Verriegelungseinrichtung dient dem Festlegen der Finnen an einer Fahrzeugkarosserie in der Verdeckschließstellung.
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Ein Faltverdeck für einen Personenkraftwagen, wobei dieses Faltverdeck mit Finnen versehen ist, ist ferner aus der
DE 10 2009 057 631 A1 bekannt. Diese Finnen stehen in Wirkverbindung mit einem in Vorwärtsfahrtrichtung betrachtet vorne liegenden Lenkersystem des Faltverdecks. Zwischen den Finnen und einem Dachlenker des Lenkersystems ist ein in Schließstellung des Faltverdecks in Eingriff bewegtes Verriegelungssystem wirksam, das durch Bewegungen des Faltverdecks zwischen Schließstellung und Offenstellung betätigt wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Faltverdeck der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass bei einfachster Gestaltung im Bereich der jeweiligen Finne ein Öffnen des Faltverdecks möglich ist.
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Gelöst wird die Aufgabe durch ein Faltverdeck, das gemäß den Merkmalen gemäß des Patentanspruchs 1 ausgebildet ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Faltverdeck ist das fluidbetriebene Kraftmittel als Gasfeder ausgebildet. Die Gasfeder dient dem Schwenken der entriegelten Finne in Fahrzeughochrichtung.
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Wird die Verriegelungseinrichtung entriegelt, erfolgt das Schwenken der jeweiligen Finne in Fahrzeughochrichtung unter Einwirkung der dieser Finne zugeordneten Gasfeder. Es ist hierbei nicht notwendig, dass die Gasfeder bereits bei Einleitung der Schwenkbewegung der Finne in Fahrzeughochrichtung wirksam ist. Es kann durchaus vorgesehen sein, dass ein Auswerfer die verriegelte Finne kontaktiert. Dieser Auswerfer beaufschlagt die Finne in deren Schwenkrichtung zum Öffnen des Faltverdecks. Somit wirkt die Gasfeder entweder unmittelbar beim Entriegeln der Finne und schwenkt diese oder aber es erfolgt zunächst ein geringfügiges Schwenken der entriegelten Finne mittels des Auswerfers und dann die eigentliche Einwirkung der Gasfeder auf die Finne.
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Baulich besonders einfach gestaltet ist die Verriegelungseinrichtung, wenn diese einen schwenkbar gelagerten Verriegelungshaken aufweist. Dieser hintergreift in einer mittels einer Federkraft vorgespannten Stellung eine heckdeckelseitige Finnenaufnahme. Insbesondere ist ein Aktuator vorgesehen, mittels dessen die Verriegelungseinrichtung von der verriegelten Stellung in die entriegelte Stellung überführbar ist.
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Der Aktuator weist beispielsweise ein elektrisch betätigbares Stellglied auf. Dieses kann beispielsweise über ein Spannseil mit dem Verriegelungshaken, in Abstand zu dessen Schwenkachse, verbunden sein. Wird der Aktuator aktiviert, zieht dieser über das Spannseil den Verriegelungshaken in dessen Entriegelungsstellung, womit die Finne unter Einwirkung der Gasfeder und/oder des Auswerfers verschwenkt wird.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass der Auswerfer federvorgespannt die verriegelte Finne beaufschlagt. Bei Überführen der Verriegelungseinrichtung in deren entriegelte Position schwenkt der Auswerfer, unter Einwirkung der diesen beaufschlagenden Feder, die zugeordnete Finne geringfügig. Mindestens das weitere Verschwenken erfolgt dann unter Einwirkung der Gasfeder, die sich entspannt.
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Vorzugsweise ist die der jeweiligen Finne zugeordnete Hebelgelenkanordnung in einem dieser Hebelgelenkanordnung zugeordneten Eckspriegel des Faltverdecks gelagert. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Hebelgelenkanordnung eine Vorgelegemechanik umfasst, mit der die Gasfeder zusammenwirkt.
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Die beschriebene Finnenmechanik findet insbesondere bei einem baulich besonders einfach gestalteten Faltverdeck Verwendung, das manuell von dessen Öffnungsstellung in dessen Schließstellung überführt wird. Beim Schließen des Faltverdecks werden somit die Finnen, entgegen der Kraft der auf diese einwirkenden Gasfedern, in deren jeweilige Position überführt, in der die Finnen in der Heckrichtung des Personenkraftwagens orientiert sind und wieder mit dem Heckdeckel des Personenkraftwagens mittels der den Finnen zugeordneten Verriegelungseinrichtungen verriegelt sind. Bei Ausbildung der Verriegelungseinrichtungen mit den Verriegelungshaken hintergreifen diese die heckdeckelseitigen Finnenaufnahmen und es sind die Gasfedern vorgespannt, bei gleichzeitiger Vorspannung von ggf. mit den Finnen zusammenwirkenden Auswerfern.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der beigefügten Zeichnung und der Beschreibung des in der Zeichnung wiedergegebenen bevorzugten Ausführungsbeispiels, ohne hierauf beschränkt zu sein.
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Es zeigt:
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1 in einer schematischen Darstellung eine von zwei Finnen eines geschlossenen Faltverdecks, nebst dieser Finne zugeordneter Finnenmechanik, von der Seite gesehen,
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2 eine Finne in einer Ansicht gemäß 1, bei von einem Finnengehäuse entfernten seitlichen Deckel,
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3 einen Schnitt gemäß der Linie III-III durch die Anordnung gemäß 2,
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4 für den Zustand der Entriegelung der Finne diese und die Finnenmechanik sowie ein in Schließstellung befindlicher Heckdeckel, in einer Draufsicht,
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5 die Anordnung gemäß 4, gleichfalls veranschaulicht in einer Draufsicht, allerdings bei in Fahrzeughochrichtung verschwenkter Finne.
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Figurenbeschreibung
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Die Figuren zeigen ein Koordinatensystem X-Y-Z, wobei X die Vorwärtsfahrtrichtung des Fahrzeugs, Y die Erstreckung des Fahrzeugs in Querrichtung und Z die Erstreckung des Fahrzeugs in Fahrzeughochrichtung bezeichnet. Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen Cabriolet-Personenkraftwagen, der mit einem Faltverdeck ausgestattet ist. Das Faltverdeck weist zwei beidseitig des Personenkraftwagens angeordnete Finnen auf, von denen die eine dargestellte Finne, die im linken Bereich des Fahrzeugs befindlich ist, mit der Bezugsziffer 1 bezeichnet ist. Die Anordnung der anderen Finne und der mit dieser zusammenwirkenden Finnenmechanik ist spiegelsymmetrisch zu einer X-Z-Mittellängsebene angeordnet. Insofern wird in der nachfolgenden Beschreibung nur auf diese eine Finne 1 und deren Finnenkinematik Bezug genommen. Beide Finnen werden identisch angesteuert und bewegt.
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Die Finne 1 ist zum Öffnen des Faltverdecks in der Fahrzeughochrichtung Z verschwenkbar und ist in einer Schließstellung des Faltverdecks, in der Heckrichtung –X des Personenkraftwagens orientiert, mit einem Heckdeckel 2 des Personenkraftwagens mittels einer Verriegelungseinrichtung 3 verriegelt. Die Finne 1 ist in einer Hebelgelenkanordnung 4 gelagert. Die Schwenkbewegung der Finne 1 in Fahrzeughochrichtung Z erfolgt mittels eines fluidbetriebenen Kraftmittels, bei dem es sich um eine Gasfeder 5 handelt. Diese wirkt mit der Hebelgelenkanordnung 4, die dieser Finne 1 zugeordnet ist, zusammen. In der Stellung der Finne 1, die der Schließstellung des Faltverdecks entspricht, ist die Gasfeder 5 vorgespannt, somit eine Kolbenstange 6 der Gasfeder 5 im wesentlichen vollständig in deren Zylinder 7 eingefahren. In dieser Stellung der Finne 1 ist diese über die Verriegelungseinrichtung 3 verriegelt. Mittels einer Vorrichtung 8 lässt sich die Verriegelungseinrichtung 3 entriegeln. Im Detail weist die Verriegelungseinrichtung 3 einen schwenkbar gelagerten Verriegelungshaken 9 auf, der mittels einer Feder 10 vorgespannt ist. In der mittels der Federkraft vorgespannten Stellung hintergreift der Verriegelungshaken 9 eine heckdeckelseitige Finnenaufnahme 11. Mittels eines Aktuators 12 der Vorrichtung 8 ist die Verriegelungseinrichtung 3 von der verriegelten Stellung in die entriegelte Stellung überführbar. Hierbei weist der Aktuator 12 ein elektrisch betätigbares Stellglied 13 auf. Dieses ist über ein Spannseil 14 mit dem Verriegelungshaken 9, in Abstand zu dessen Schwenkachse 15 verbunden.
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Ein Auswerfer 16 kontaktiert die verriegelte Finne 1. Der Auswerfer 16 beaufschlagt die Finne 1 in deren Schwenkrichtung zum Öffnen des Verdecks. Insbesondere wirkt auf den Auswerfer 16 eine Feder, dahingehend, dass der Auswerfer 16 die verriegelte Finne 1 beaufschlagt.
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Bezogen auf die Anordnung der Finne 1 in der Schließstellung des Faltverdecks ist mit einem Finnengehäuse 17 ein Finnenlenker 18 im vorderen, oberen Bereich des Finnengehäuses 17 fest verbunden. Das Finnengehäuse 17 ist mittels eines Deckels 19 verschlossen. Schrauben dienen dem Verbinden von Deckel 19 und Finnengehäuse 17. Im hinteren und unteren Bereich weist das Finnengehäuse 17 Aufnahmen 20 für nicht gezeigte Spannseile auf, die an unterschiedlichen Stellen eines gleichfalls nicht gezeigten Stoffs des Faltverdecks angreifen. Bei Schließstellung des Faltverdecks wird dieser Stoff, der das hintere Ende der Finne 1 umschließt, nach hinten gespannt.
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Wie insbesondere der Darstellung der 4 und 5 zu entnehmen ist, vollführt die Finne 1 bei deren Bewegung aus deren Orientierung in Heckrichtung –X des Personenkraftwagens entsprechend der Schließstellung des Faltverdecks in Fahrzeughochrichtung Z beim Öffnen des Faltverdecks eine Bewegung in allen drei Raumachsen X, Y und Z. 4 zeigt den Zustand der Orientierung des Finne 1 in Heckrichtung bei entriegelter Verriegelungseinrichtung 3, somit entsprechender entriegelter Stellung des Verriegelungshakens 9, bei Einwirkung des Auswerfers 16 auf die Finne 1. In dieser Stellung ist die Gasfeder 5 vollständig zusammengedrückt. Sie wirkt über die Hebelgelenkanordnung 4 auf den Finnenlenker 18 und damit die Finne 1. Aufgrund der Entriegelung der Finne 1 wird diese unter Einwirkung der Gasfeder 5, somit bei ausfahrendem Kolben 6 über die Hebelgelenkanordnung 4 nach oben in Fahrzeughochrichtung Z verschwenkt und hierbei über die Hebelgelenkanordnung 4 auch um die Hochachse gedreht. Die Finne 1 ist, wie der Darstellung der 5 zu entnehmen ist, die die Stellung der mittels der Gasfeder 5 aufgedrückten Finne 1 zeigt, außerhalb des Schwenkbereichs des Heckdeckels 2 angeordnet, der einen Verdeckablageraum abdeckt. In diesen kann das Faltverdeck dann beim manuellen Öffnen des Faltverdecks abgelegt werden.
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Die Finne 1 wird somit unter Einwirkung der Gasfeder von der im Wesentlichen horizontalen Ausgangsstellung bei geschlossenem Faltverdeck in Fahrzeughochrichtung Z verschwenkt und unter manueller Einwirkung auf die Faltverdeckkinematik und damit die Kinematik der Hebelgelenkanordnung 4 die Gasfeder 5 beim Rückführen der Finne 1 erneut vorgespannt, bei Verriegelung der Finne 1 in deren Endstellung mittels der Verriegelungseinrichtung 3.
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Die Aufstellbewegung der Finne 1 wird zumindest abschnittsweise über eine Vorgelegemechanik mit der Gasfeder 5 realisiert. Die hierbei verwendete Hebelgelenkanordnung 4 ist in einem Eckspriegel 21 des Faltverdecks gelagert. In einer ersten, hinteren Lagerachse 22 des Eckspriegels 21 ist der Finnenlenker 18 schwenkbar gelagert und es greift in Abstand zu dieser Lagerachse 22, im Bereich einer Lagerachse 23 des Finnenlenkers 18, ein Koppellenker 24 am Finnenlenker 18 an. Eine Lagerachse 25 verbindet das der Lagerachse 23 abgewandte Ende des Koppellenkers 24 mit einem weiteren Lenker 26, der in einem im Wesentlichen zentralen Bereich um eine Lagerachse 27 des Eckspriegels 21 schwenkbar ist. Diese Lagerachse 27 ist in einem vorderen Bereich des Eckspriegels 21 angeordnet. Das vordere Ende des Lenkers 26 nimmt im Bereich einer Lagerachse 28 einen weiteren Lenker 29 auf, der gelenkig mit dem freien Ende der Kolbenstange 6 verbunden ist. Die dort befindliche Lagerachse ist mit der Bezugsziffer 30 bezeichnet.
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Bei dieser Vorgelegemechanik greift die Gasfeder somit nicht direkt an der Finne 1 bzw. dem Finnenlenker 18 an, sondern es ist zur Erzeugung der gewünschten Kinematik die Hebelgelenkanordnung 4 vorgesehen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Finne
- 2
- Heckdeckel
- 3
- Verriegelungseinrichtung
- 4
- Hebelgelenkanordnung
- 5
- Gasfeder
- 6
- Kolbenstange
- 7
- Zylinder
- 8
- Vorrichtung zum Entriegeln
- 9
- Verriegelungshaken
- 10
- Feder
- 11
- Finnenaufnahme
- 12
- Aktuator
- 13
- Stellglied
- 14
- Spannseil
- 15
- Schwenkachse
- 16
- Auswerfer
- 17
- Finnengehäuse
- 18
- Finnenlenker
- 19
- Deckel
- 20
- Aufnahme
- 21
- Eckspriegel
- 22
- Lagerachse
- 23
- Lagerachse
- 24
- Koppellenker
- 25
- Lagerachse
- 26
- Lenker
- 27
- Lagerachse
- 28
- Lagerachse
- 29
- Lenker
- 30
- Lagerachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009048353 A1 [0004]
- DE 102009057631 A1 [0005]