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Die
Erfindung betrifft ein Cabriolet-Fahrzeug mit einem in seiner abgelegten
Offenstellung zur Lagesicherung gegenüber der Karosserie
verriegelbaren Dach nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es
ist bekannt, ein so abgelegtes Dach, insbesondere bei einer sog.
Z-Faltung, bei der ein vorderes Dachende seine gleichartige Orientierung
bei offenem und bei geschlossenem Dach in gleicher Weise beibehält,
auch durch nach hinten ausgreifende Bolzen, die in Eingriffsstellung
ein Widerlager der Karosserie untergreifen, gegenüber dieser
derart sichern zu können, dass auch bei Überfahren
von groben Fahrbahnunebenheiten das Dach nicht in Vertikalbewegung
geraten kann. Damit kann das Dach auch dicht unterhalb eines Deckelteils
gehalten werden, ohne während der Fahrt Gefahr zu laufen,
mit zum Beispiel lackierten Außenteilen von unten an dieses
Deckelteil anzuschlagen.
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Eine
solche Lösung ist in der
DE 698 10 193 T2 gezeigt. Dabei ist jedoch
für die Bewegung der ausgreifenden Halteeinrichtungen zumindest
ein zusätzlicher Antrieb erforderlich, so dass das Gewicht erhöht
ist und zusätzliche Teile verbaut werden müssen.
Die Kopffreiheit ist durch die Anordnung des Antriebs unterhalb
eines vorderen Dachteils reduziert. Des weiteren ist eine eigene
Steuerung erforderlich, was den Aufwand weiter erhöht.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Vereinfachung einer Lagesicherung
des geöffneten Daches ohne Einschränkungen ihrer
Funktion zu schaffen.
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Die
Erfindung löst dieses Problem durch ein Cabriolet-Fahrzeug
mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Hinsichtlich vorteilhafter Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung wird auf die weiteren Ansprüche
2 bis 10 verwiesen.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausbildung ist sowohl ein
eigener Antrieb als auch eine eigene Steuerung für die
Bewegung der nach hinten ausgreifenden Halteeinrichtung(en) entbehrlich.
Diese wird oder werden vielmehr allein durch eine für das Öffnen oder
Schließen eines Verschlusses eines vorderen Dachendes am
Windschutzscheibenrahmen vorgesehene Betätigungseinheit
in oder außer Eingriff bewegt. Da diese Betätigungseinheit
ohnehin vorhanden ist, entsteht lediglich für die Kraftübertragung
bis zu den hinteren Halteeinrichtungen ein geringer Zusatzaufwand.
Hier können beispielsweise leichte Drahtseile eingesetzt
werden.
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Wenn
die Betätigungseinheit bezüglich der Fahrzeugquerrichtung
zentral dem vorderen Dachende zugeordnet ist und über quer
ausgreifende Kraftvermittler auf Verschlüsse zur Sicherung
des vorderen Dachendes am Windschutzscheibenrahmen wirkt, müssen
die zusätzlichen Kraftvermittler zu den Halteeinrichtungen
nur noch einen geringen Weg, etwa von den Verschlüssen
in den vorderen Ecken längs seitlich hin bis zu einem rückwärtigen Ende
eines vorderen Dachteils überbrücken. Zudem ist
eine zwangsweise synchrone Betätigung der Verschlüsse
und der Halteeinrichtung(en) sichergestellt.
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Die
Halteeinrichtung(en) kann oder können besonderes raumsparend
und ohne Einengung der Kopffreiheit einem seitlichen, die Dachbewegung steuernden
Dachgestänge zugeordnet sein und zum Beispiel einen parallel
zu einem Lenker dieses Dachgestänges verschieblichen Steuerkörper
umfassen. Dieser fügt sich dann in das Dachgestänge
ein, ohne sichtbar vorzustehen.
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Eine
zuverlässige Zwangsbewegbarkeit gegenüber dem
Lenker ist konstruktiv einfach zu gewährleisten, wenn der
Steuerkörper zumindest eine Führungskulisse aufweist,
in die ein quer auswärts greifender Führungskörper
des Lenkers eingreift.
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Eine
weitere konstruktive Vereinfachung ist erreicht, indem ein heckwärts
vorragender Riegel der Halteeinrichtung einstückig mit
dem Steuerkörper ausgebildet ist.
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Sofern
die Halteeinrichtung(en) bei geschlossenem Verschluss des vorderen
Dachendes am Windschutzscheibenrahmen in ihre heckwärts verlagerte
Eingriffsstellung bewegt ist oder sind, kann oder können
diese auch bei geschlossenem Dach eine sichernde Funktion ausüben,
insbesondere einen Vorsprung eines Lenkers des Gestänges
untergreifen und eine Sicherung gegen ein Einschwenken des Gestänges
ausbilden.
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Ein
bewegliches Dach für ein Cabriolet-Fahrzeug (1)
nach einem der Ansprüche 1 bis 9 ist zusätzlich
beansprucht.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus einem in der
Zeichnung schematisch dargestellten und nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel
des Gegenstandes der Erfindung.
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In
der Zeichnung zeigt:
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1 ein
erfindungsgemäßes Cabriolet-Fahrzeug bei geschlossenem
Dach in schematischer perspektivischer Ansicht von schräg
hinten,
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2 einen
herausgezeichneten Dachbereich – etwa entsprechend dem
Detail II in 1 –, jedoch ohne die
den Blick auf seitliche Dachgestänge verdeckenden Außenhautteile
des Daches,
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3 eine
perspektivische Ansicht von schräg vorne auf einen seitlich
am Dachgestänge geführten Steuerkörper
für eine Halteeinrichtung, etwa entsprechend dem Detail
III in 2,
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4 einen
gegenüber 3 etwas verkleinerten Ausschnitt
in Ansicht von oben,
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5 den
Ausschnitt nach 4, jedoch nach Lösen
der vorderen Verschlüsse und Bewegung des Steuerkörpers
nach vorne im lösenden Sinn für die Dachbewegung,
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6 das
Fahrzeug in geschlossener Dachstellung in schematischer und abgebrochener
Seitenansicht mit die geschlossene Dachstellung sichernder Lage
der Halteeinrichtung nach 4,
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7 das
Fahrzeug während der Dachöffnung in schematischer
Seitenansicht und abgebrochener mit freigebender Stellung der Halteeinrichtung
nach 5,
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8 eine
Seitenansicht des hinteren, oberen Fahrzeugbereichs bei nahezu vollständig
geöffnetem Dach, jedoch noch nicht nach hinten in Eingriffsstellung
ausgeschobener Halteeinrichtung,
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9 die
Halteeinrichtung nach 8 in Ansicht von schräg
oben,
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10 eine
Ausschnittsvergrößerung etwa entsprechend dem
Detail X in 9, jedoch in ausgeschobener
Eingriffsstellung der Verriegelungseinrichtung.
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Ein
erfindungsgemäßes Cabriolet-Fahrzeug 1 kann
mit zumindest einer Rückbank versehen und vier- oder mehrsitzig
oder als Zweisitzer ausgebildet sein. Das Dach 2, das in
seiner geschlossenen Stellung (1, 2)
an einem Windschutzscheibenrahmen 3 über Verschlüsse 4 gehalten
ist, ist zu seiner Öffnung heckwärts und abwärts
verlagerbar. Es ist zu seiner Öffnung im hinteren Fahrzeugbereich ablegbar.
Hierzu ist eine Eintrittsöffnung in die Karosserie 8 vorgesehen,
die zumindest im wesentlichen oberseitig von einem beweglichen Deckelteil
D verschließbar sein kann.
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In
der Zeichnung ist ein sog. Retractable Hardtop (RHT) mit drei aufeinander
folgenden und in sich jeweils starren, im wesentlichen plattenförmigen Außenhautteilen 5, 6, 7 dargestellt,
was nicht zwingend ist. Das Dach 2 wird gemäß der
Zeichnung bei seiner Öffnung in einer sog. Z-Faltung abgelegt (7),
d. h., dass das vordere, an den Windschutzscheibenrahmen angrenzende
Dachteil 5 seine Orientierung beim Dachöffnen
beibehält und auch bei geöffnetem, hinten in der
Karosserie 8 abgelegtem Dach 2 mit seiner Außenseite
nach oben weist.
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Das
Dach 2 kann alternativ auch ein von einem flexiblen Bezug überspanntes
Soft-Top bilden. Es kann in jedem Fall teil- oder insbesondere vollautomatisch
zu bewegen sein. Das Dach 2 ist insgesamt über
zwei seitliche, sowohl in der Bewegung als auch statisch unterstützende
Dachgestänge 12 mit mehreren längs zur
Fahrtrichtung F erstreckten Lenkern 13, 14, 15, 16 gehalten.
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In
seiner Offenstellung (8) ist das Dach 2 über
zumindest eine – hier zwei symmetrische – Halteeinrichtungen 9 mittelbar
oder unmittelbar gegenüber der Karosserie 8 sicherbar.
Um diese Sicherung zu ermöglichen, sind die Halteeinrichtungen 9 bei
vollständig geöffnetem Dach 2 mit einer
heckwärts weisenden Komponente bewegt und greifen mit einem
dann vorstehenden Riegel 10 unter ein Widerlager 11 der
Karosserie 8, das hier durch einen in Fahrzeugquerrichtung
erstreckten Bolzen gebildet ist (10).
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Die
Halteeinrichtungen 9 sind den seitlichen Dachgestängen 12 zugeordnet,
wobei jede Halteeinrichtung 9 einen gegenüber
einem hier vorderen Lenker 13 des Dachgestänges 12 verschieblichen
Steuerkörper 17 umfasst. Dieser ist hier an dem
bei geschlossenem Dach 2 vordersten Lenker 13 des Dachgestänges 12 längsbeweglich
gehalten. Dieser Lenker 13 unterstützt den daran
festgelegten vordersten Dachteil 5. Somit ist die Halteeinrichtung
gegenüber diesem vordersten Dachteil 5, der in
abgelegter Stellung seine Orientierung wie bei geschlossenem Dach 2 beibehält,
nach hinten hin ausschiebbar, so dass der dann vorragende Riegel 10 über
die Fläche des Dachteils 5 vorstehen kann.
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Um
die verlagerbare Halterung des Steuerkörpers 17 an
dem Lenker 13 zu ermöglichen, weist der Steuerkörper 17 zumindest
eine – hier zwei – Führungskulissen 18 auf.
In diese greift jeweils ein quer auswärts greifender Führungskörper 19 des Lenkers 13 ein.
Der Steuerkörper ist damit längs zu dem Lenker 13 verschieblich.
Auch eine andere Verlagerbarkeit, zum Beispiel auch mit einer Schwenkkomponente,
könnte möglich sein.
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Der
bei Heckwärtsverlagerung der Halteeinrichtung 9 nach
außen vorragender Riegel 10 kann für
eine besonders einfache Herstellung einstückig mit dem
Steuerkörper 17 ausge bildet sein, wie dies im
gezeichneten Ausführungsbeispiel dargestellt ist.
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Die
Relativbewegung der Halteeinrichtung(en) 9 gegenüber
dem Lenker 13 in oder außer Eingriff wird allein
durch die für das öffnen oder Schließen
eines Verschlusses 4 des vorderen Dachendes 5 vorgesehene
Betätigungseinheit 21, hier einen motorischen
Antrieb, bewirkt.
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Bei
geschlossenem Dach nach 1 sind die Verschlüsse 4 geschlossen,
das Dach 2 ist am Windschutzscheibenrahmen 3 gehalten.
Dadurch sind die Steuerkörper 17, die über
Kraftvermittler 20, zum Beispiel Zugseile oder Zug-Druck-Stangen
mit Federelementen, in Verbindung mit den Verschlüssen 4 selbst
oder direkt mit in den Ecken befindlichen Umlenkungen 22 stehen,
weit nach hinten verlagert. Die Halteeinrichtungen 9 sind
somit insgesamt in ihre heckwärts verlagerte Eingriffsstellung
bewegt (4). In dieser heckwärts
verlagerten Eingriffsstellung bei geschlossenem Dach 2 untergreifen
die Riegel 10 der Halteeinrichtungen 9 einen Vorsprung 23 eines
Schwenklenkers 14 des Gestänges 12, so
dass der Lenker 13 an einem Einschwenken gegenüber dem
Lenker 14, der die Verbindung vom karosserieseitigen Hauptlager
herstellt, blockiert ist und das Dach 2 so eine Sicherung
seines geschlossenen Zustands erfährt.
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Zum öffnen
des Daches 2 wird zunächst durch die hier eine
und bezüglich der Fahrzeugquerrichtung zentral dem vorderen
Dachende 5 zugeordnete Betätigungseinheit 21 über
quer verlaufende Kraftvermittler auf die Verschlüsse 4 im Öffnungssinn und
gleichzeitig und zwangsweise über Umlenkungen 22 und
die genannten längs verlaufenden Kraftvermittler 20 auf
die längs verlagerbaren Halteeinrichtungen 9 ausgeübt.
Diese werden dadurch nach vorne gezogen, wodurch der Riegel 10 außer
Eingriff mit dem Vorsprung 23 gelangt und die Lenker 13 und 14 zur
Dachöffnung gegeneinander einschwenken können
(Übergang von 4 zu 5).
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In
vollständig abgelegter Dachstellung (8)
werden durch den Antrieb 21 die Verschlüsse 4 wieder
verriegelt und können das vordere Dachende 5 an
Widerlagern 24 der Karosserie 8 sichern. Das hintere
Ende des vorderen Dachteils 5 – oder bei gleichsinniger
Ablage zum Beispiel auch des zweiten Dachteils 6 – ist
gleichzeitig dadurch sicherbar, dass der Steuerkörper 17 über
die Kraftvermittler 20 wieder nach hinten verlagert wird,
so dass der Riegel 10 wieder vorragt und unter das Widerlager 11 greift. Das
Dach 2 hat dann eine vordere und hintere Lagesicherung
und kann nicht zum Beispiel mit dem darüber geschlossenen
Deckel D kollidieren.
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Sämtliche
Eingriffs- und Außereingriffsbewegungen der Halteeinrichtung(en) 9 sind
daher allein durch den oder die für das Öffnen
oder Schließen eines oder mehrerer Verschlüsse 4 ohnehin
vorzusehende Betätigungseinheit(en) bewirkt.
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Ein
Funktionstest der Halteeinrichtungen 9 und ihrer Bewegung über
den Verschlussantrieb 21 kann bereits am Dachmodul vor
dessen Einsetzen in den Fahrzeugrohbau geprüft werden.
Bei elektromotorisch oder hydraulisch zu bewegenden Verschlüssen 4 kann
zudem eine manuelle Notbetätigung vorgesehen sein, die
dann wiederum gleichzeitig auf die Verschlüsse 4 und
die Halteeinrichtungen 19 einwirkt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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