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Die Erfindung betrifft ein Überwachungssystem für eine Saunakabine, insbesondere zum Brandschutz und eine Saunakabine mit einem derartigen Überwachungssystem und findet insbesondere zur Gewährleistung eines optimalen Brandschutzes in Saunakabinen Anwendung.
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Herkömmliche Sauna-Steuerungen weisen eine Möglichkeit zur Temperatureinstellung bzw. Regelung auf und sind meist mit einem Temperaturfühler und einem Überhitzungsschutz ausgestattet. Sie können innerhalb oder außerhalb der Saunakabine angeordnet sein.
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Technischer Stand der heutigen Praxis ist auf Grund der vorgeschriebenen Brandschutzbestimmungen für Saunen in Verbindung mit einer elektronischen Steuerung der Einsatz von Temperatursicherungen oder des Sicherheits-Temperaturbegrenzers (STB). Er spricht bei Temperaturen um 135 °C an, was jedoch oftmals schon zu spät ist, da die kritische Brandmasse bereits überschritten ist, so dass ein Stromlos-Schalten der Sauna nicht mehr hilft. Die Praxis zeigt somit einen nicht ausreichenden Brandschutz, was durch zahlreiche Saunabrände in Deutschland unterstrichen wird.
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Die Brandgefahr wird bei einer möglichen Ferneinschaltung per Vorwahl noch vergrößert, da im Normalfalle aus der Ferne keine Kontrollmöglichkeiten über den aktuellen Betriebszustand der Sauna bestehen.
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Oftmals bildet das Fehlen der visuellen Kontrolle bei Programmierungsvorgängen von Sauna-Steuerungen mit Vorwahlmöglichkeit sowie das unbeaufsichtigte Einschalten und Betreiben der Sauna eine Ursache für Saunabrände.
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Eine weitere häufig auftretende Ursache für Saunabrände ist, dass nach dem Programmieren der Sauna und bis zum Beginn des Aufheizens ein Gegenstand im Ofenbereich der Sauna liegen bleibt und innerhalb der Aufheizphase Feuer fängt. So sind unachtsam auf dem Saunaofen zurückgelassene Handtücher, Aufgusskübel oder andere brennbare Materialien oft die Brandursache.
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Bereits bestehende Lösungen zur Vorbeugung von Saunabränden sind zum einen recht kompliziert und andererseits bieten sie nur eine ungenügende Komplexität im Schutz vor Brandursachen.
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Den aktuellen Stand der Technik zum Schutz vor Saunabränden aus der Ferne stellen Benutzungsschnittstellen auf der Grundlage von kabellosen Netzwerken sowie programmierter Anwendungssoftware dar, welche anhand ermittelter Saunaparameter eine Fernsteuerung mit Ein- und Ausschaltung der Sauna ermöglichen.
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In
DE202008014018U1 und
DE102008050912A1 ist jeweils ein Kameraeinsatz in der Sauna vorgesehen, welcher jedoch nicht als hitzegeschützt ausgewiesen ist und keine Fernübertragung per Netzwerkeinsatz vorsieht.
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In der
DE19954075C1 wird das Leistungsteil einer Heizung von einer Steuereinheit eingeschaltet. Es handelt sich hierbei um eine Ferneinschaltung. Die Überwachung der Saunakabine erfolgt durch einen handelsüblichen Brandmelder.
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Die
DE20315907U1 beschreibt eine Kontrollschaltung der Aufheizphase eines Ofens, wobei ein Kontroll-Taster in der Nähe der Tür angeordnet ist. Durch den Kontroll-Taster kann eine Freigabe der Heizsteuerung erfolgen, sofern dies innerhalb einer vorbestimmten Zeit nach schließen eines Türschalters erfolgt.
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Wie auch der einfacheren und komplexeren Lösung in
DE 202012003274 U1 fehlt allen diesen Schutzmaßnahmen die aktive Eingriffsmöglichkeit in den aktuellen Saunabetriebszustand aus der Ferne.
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Den aktuellen Stand der Technik stellt auch der Einsatz von Rauch- bzw. Brandmeldern dar. In
DE102007037110A1 wird ein Brandmelder in einer Saunakabine eingesetzt, um ein Abschalten der Sauna im Gefahrenfalle vorzunehmen. Er überwacht jedoch nur die Parameter innerhalb der Kabine und im eingeschalteten Zustand der Steuerung. Eine visuelle Kontrollmöglichkeit fehlt.
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Neben der Überwachung von Saunakabinen zur Vorbeugung von Bränden existieren auch andere Lösungen zur Kontrolle des Innenraums von Saunakabinen. In
DE10040384C1 wird über eine Sensortechnik (z.B. Bewegungsmelder oder Kamera) für den Zeitraum einer besetzten Sauna der Saunaofen abgeschaltet. Ziel ist die Vermeidung von störenden Geräuschen oder elektromagnetischer Strahlung während des Saunagangs. Bei dieser Lösung spielen brandschutzrelevante Ziele keine Rolle.
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In
DE19504653A1 wird ein Bewegungsmelder in einer Raumzelle (Nutzung als Sauna eingeschlossen) genutzt, um einen Sichtschutz für das Fenster zu aktivieren. Brandschutzrelevante Ziele für eine Überwachung und Steuerung sind auch hier nicht beinhaltet.
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Ein Nachteil aller bisher bekannten Lösungen besteht darin, dass nur anhand von gemessenen Saunaparametern der Betriebszustand der Sauna beurteilt wird. Eventuelle Beeinflussungen durch andere Faktoren, wie zum Beispiel die Sauna betretende Personen oder Rauchentwicklung außerhalb der Sauna, bleiben bei der Überwachung außen vor.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Überwachungssystem für eine Saunakabine, insbesondere zum Brandschutz und eine Saunakabine mit einem derartigen Überwachungssystem zur Verfügung zu stellen, welches eine zuverlässige Überwachung der Saunakabine und ein Deaktivieren der Saunasteuerung und damit ein Ausschalten des Saunaofens im Gefahrenfall oder in einer Vorstufe eines Gefahrenfalls gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des ersten und deszehnten Patentanspruchs gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Das Überwachungssystem für eine Saunakabine, insbesondere zum Brandschutz, ist für Saunakabinen vorgesehen, welche eine herkömmliche Saunasteuerung und einen Saunaofen aufweisen, der je nach Schaltzustand der Saunasteuerung einen aktivierten und einen deaktivierten Zustand einnehmen kann, wobei erfindungsgemäß ein Umschalten zwischen aktiviertem und deaktiviertem Zustand von einer externen Steuerungseinheit des Überwachungssystems aus über eine Betätigung der Saunasteuerung realisierbar ist und die Saunasteuerung und wenigstens drei Systemkomponenten ausgewählt aus wenigstens einem optischem Überwachungsgerät, wenigstens einem Bewegungsmelder, wenigstens einem Temperatursensor und wenigstens einem Rauchmelder über eine Netzwerkschnittstelle mit der externen Steuerungseinheit in Verbindung stehen.
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Der Saunaofen wird dabei regelmäßig über eine herkömmliche, der Saunakabine zugeordnete Saunasteuerung geregelt sowie ein- und ausgeschaltet. Diese Saunasteuerung wird mittels des erfindungsgemäßen Überwachungssystems ergänzt, so dass ein zuverlässiger Brandschutz bzw. ein vorbeugender Schutz für einen Gefahrenfall gewährleistet ist und/oder eine missbräuchliche Nutzung der Sauna signalisiert bzw. ausgeschlossen / verhindert wird.
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Mit der erfindungsgemäßen Lösung wird dadurch ein komplexes optisches und sensorisches Überwachungssystem für eine Saunakabine geschaffen, das eine sichere Abschaltung des Saunaofens im Gefahrenfall gewährleistet.
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Durch den Einbau des Rauchmelders außerhalb der Saunakabine, der Kamera sowie des Temperatursensors und Bewegungsmelders innerhalb der Saunakabine kann insbesondere in Kombination mit einer programmierten Anwendungssoftware sowie einer elektronischen
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Nachricht die Brandgefahr durch aktives Eingreifen in den aktivierten Betriebszustand der Sauna aus der Ferne verhindert werden.
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Vorzugsweise ist der Rauchmelder zweckmäßigerweise auf dem Saunadachangebracht, während Kamera, Temperatursensor, Bewegungsmelder und ein optionaler Rauchmelder sich im Inneren der Saunakabine befinden.
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Bevorzugt sind die wenigstens drei Systemkomponenten einzeln von der externen Steuerungseinheit aus steuerbar. Hierfür kann beispielsweise eine programmierte Anwendungssoftware zum Einsatz kommen, mittels welcher die Sauna auf der Basis einer Netzwerkverbindung (bevorzugt einer WLAN-Netzwerkverbindung) gesteuert sowie ein- und ausgeschaltet werden kann. Durch ein aktives Eingreifen in den aktivierten Betriebszustand der Sauna aus der Ferne kann die Brandgefahr minimiert bzw. verhindert werden.
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Im deaktivierten Betriebszustand der Sauna hat der Saunabesitzer oder ein berechtigter Nutzer über die elektronische Nachricht des ausgelösten Temperatursensors oder Rauchmelders sowie die Aktivierung der Kamera die Möglichkeit, geeignete Maßnahmen zum Brandschutz einzuleiten. Wird eine Sauna vorübergehend z.B. zu Abstellzwecken genutzt, so wird ein versehentliches Aufheizen bei Erreichen der voreingestellten Parameter (z.B. Temperatur) durch eine elektronische Nachricht und gleichzeitigem oder anschließendem Ausschalten der Sauna unterbunden.
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Insbesondere erfolgt eine Signalgebung von den Systemkomponenten, die Kamera ausgeschlossen, zur externen Steuerungseinheit.
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Der Bewegungsmelder ist bevorzugt im deaktivierten Zustand der Sauna deaktiviert und im aktivierten Zustand der Saunasteuerung aktiviert und sendet beim Betreten der aktivierten Sauna durch Personen ein Signal an die externe Steuerungseinheit. Es erfolgt nun eine Überwachung des Innenraums der Saunakabine, da die Personen, welche die Sauna betreten haben, unter Umständen Dinge auf dem Saunaofen ablegen, welche dann eine Brandgefahr heraufbeschwören. In diesem Fall kann ein Abschalten der Saunasteuerung in den deaktivierten Betriebszustand erfolgen, beispielsweise automatisch oder manuell durch eine berechtigte Person. Dabei kann der Bewegungsmelder elektronischer oder mechanischer Natur sein. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Bewegungsmelder eine Lichtschranke, ein Bewegungssensor oder ein mechanischer Kontakt.
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Der Bewegungsmelder wird bei einem geplanten Saunabesuch deaktiviert und befindet sich ansonsten in einem aktivierten Zustand, so dass ein unbefugter Zugang signalisiert wird. Es besteht auch die Möglichkeit, dass der Bewegungsmelder nur bei einem unbefugten – nicht geplantem – Einschalten der Saunasteuerung aktiviert wird und den Zutritt unbefugter Personen nur bei eingeschalteter Saunasteuerung signalisiert.
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Bei der Auswahl des Bewegungsmelders muss auf dessen Hitzeverträglichkeit geachtet werden, da sonst die Anbringung ggf. hinter einer Wärmeschutzverglasung oder anderweitig vor Hitzeeinwirkung geschützt erfolgen müsste.
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Bevorzugt ist der Bewegungsmelder hitzeverträglich. Der Bewegungsmelder ist insbesondere im deaktivierten Betriebszustand der Saunasteuerung ebenfalls deaktiviert und wird erst mit dem Einschalten der Saunasteuerung aktiviert.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung registriert der Rauchmelder das Entstehen eines Brandherdes außerhalb der Saunakabine und sendet im Gefahrenfall ein Warnsignal an die externe Steuerungseinheit. Der Rauchgasmelder bleibt in allen Betriebszuständen des Saunaofens aktiviert.
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Über den Rauchmelder wird im deaktivierten Saunazustand eine Warnmeldung per elektronischer Nachricht an die berechtigte Person ausgegeben und gleichzeitig eine Deaktivierung der Saunasteuerung vorgenommen, wenn sich innerhalb oder außerhalb der Sauna bzw. der Saunakabine ein Brandherd ergeben hat, welcher insbesondere auf Grund eines technischen Defekts an der Verkabelung, der Sauna-Steuerung oder durch andere Ursachen in der Saunasteuerung entstand.
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Ebenfalls denkbar ist die Anbringung eines Rauchmelders in der Saunakabine, welcher den Gehalt an Kohlenstoffverbindungen in der Abluft der Saunakabine misst und bei Überschreiten eines vorher festgelegten Grenzwertes ein Warnsignal an die externe Steuerungseinheit sendet.
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Der Saunaofen wird bevorzugt über die Saunasteuerung deaktiviert, es ist jedoch auch möglich, einen allpoligen Trennschalter zwischen Saunasteuerung vorzusehen und im Gefahrenfall oder bei unberechtigter Nutzung den Saunaofen auszuschalten, ohne dass die Saunasteuerung deaktiviert wurde. Über die externe Steuerung wird dann der Schalter zwischen Saunasteuerung und Saunaofen betätigt und der Saunaofen somit aus und wieder eingeschaltet ohne dass die Saunasteuerung betätigt wird. Der Schalter wird dann beispielsweise über das Netzwerk angesteuert und betätigt. Es kann auch ein Schalter sein, der mittels Funk oder Bluetooth betätigbar ist und dafür einen entsprechenden Empfänger aufweist.
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Der zusätzliche Temperatursensor des erfindungsgemäßen Überwachungssystems, welcher zusätzlich zu dem herkömmlichen Temperatursensor der Saunasteuerung in der Saunakabine installiert wird, ist insbesondere auch im deaktivierten Zustand der Saunasteuerung aktiviert und sendet bei Überschreitung eines festgelegten Temperaturwertes (beispielsweise 40°C) ein Warnsignal an die externe Steuerungseinheit und deaktiviert die ggf. unbeabsichtigt eingeschaltete Saunasteuerung und damit den Saunaofen.
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Zweckmäßigerweise ist der Temperatursensor über dem Saunaofen platziert, da hier die sicherste und damit schnellste Warnung bei unbeabsichtigtem Einschalten der Sauna ausgelöst werden kann. Als voreingestelltes Temperaturlimit wird bevorzugt eine Saunatemperatur über der üblichen Umgebungstemperatur und unter der normalen Saunatemperatur gewählt, sodass bei unbeabsichtigtem Einschalten der Sauna eine Warnung gesendet wird und zeitnah die Abschaltung der Sauna und damit des Saunaofens erfolgen kann. Bei Einschalten der Sauna durch berechtigte Nutzer wird der Temperatursensor zweckmäßiger Weise durch die Nutzer manuell oder durch die externe Steuerung über das Netzwerk deaktiviert.
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Um eine größtmögliche Sicherheit zu bieten, kann der Temperatursensor, der im deaktivierten Betriebszustand der Sauna aktiviert ist, jedoch auch beim Einschalten der Sauna aktiviert bleiben. Erst nach einer elektronischen Nachricht, welche bei Erreichen des eingestellten Temperaturlimits (z.B. 40°C) am Temperatursensor ausgelöst wird, erfolgt dann die Deaktivierung des zusätzlichen Temperatursensors. Dieser muss nach dem Deaktivieren und Abkühlen der Sauna neu aktiviert werden. Der Saunabesitzer wird dazu über eine von der Netzwerk-Schnittstelle und der programmierten Anwendungssoftware (App) verschickten elektronischen Nachricht informiert.
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Zusätzlich kann eine optische Überwachung durch eine Kamera erfolgen. Hierbei kann der Saunainnenraum per Kameraeinstellung im Live-Bild visualisiert werden. Somit kann überprüft werden, ob liegen gelassene Gegenstände auf dem Ofen eine Brandgefahr darstellen bzw. ob unberechtigte Personen die Sauna betreten haben. Die Kamera ist bevorzugt eine Miniaturkamera und wird vorzugsweise in die Saunawand integriert und zweckmäßigerweise durch eine Dreifach-Isolierverglasung vor Hitzeeinwirkung geschützt. Die Kamera ist im deaktivierten und aktivierten Betriebszustand der Sauna nicht aktiv, kann aber über die Netzwerk-Schnittstelle von der externen Steuerungseinheit aus der Ferne aktiviert werden. Zu Zwecken des Datenschutzes und zum Schutz der Privatsphäre in Saunen mit öffentlichem Zugang oder in vermieteten Objekten wie z.B. Ferienwohnungen oder Ferienhäusern kann die Kamera beispielsweise durch einen Sichtschutz manuell vor Ort deaktiviert werden.
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Rauchmelder, Temperatursensor und Kamera sind bevorzugt mit einer an der Sauna angebrachten Netzwerk-Schnittstelle verbunden, welche ständig aktiviert ist. Der Bewegungsmelder ist vorzugsweise mit der Sauna-Steuerung gekoppelt und wird somit erst beim Einschalten der Sauna aktiv.
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Die programmierte Anwendungssoftware (App) auf der externen Steuerungseinheit (z.B. Smartphone oder Tablet) muss nicht ständig aktiviert sein, sodass die Energieressourcen der externen Steuerungseinheit geschont werden. Als Warnmeldung sendet die Netzwerk-Schnittstelle eine inhaltlich dem Warnungsinhalt angepasste elektronische Nachricht. Danach kann die App aktiviert werden und darüber die Kontrolle und Steuerung des Sauna-Betriebszustandes bzw. der Sauna-Parameter erfolgen.
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Ebenfalls erfindungsgemäß ist eine Saunakabine mit einem komplexen optischen und sensorischen Überwachungssystem, welches insbesondere einen Brandschutz gewährleistet, aufweisend eine Sauna-Steuerung und einen Saunaofen, welcher einen aktivierten und einen deaktivierten Zustand einnehmen kann und wobei ein Umschalten zwischen aktiviertem und deaktiviertem Zustand von einer externen Steuerungseinheit aus erfolgen kann, und wobei erfindungsgemäß die Saunakabine wenigstens drei Systemkomponenten ausgewählt aus optischem Überwachungsgerät, Bewegungsmelder, Temperatursensor und Rauchmelder und eine Netzwerkschnittstelle zur Verbindung der wenigstens drei Systemkomponenten und der Saunasteuerung mit der externen Steuerungseinheit aufweist.
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Mit der Erfindung werden eventuelle Folgen von Manipulationen an der Sauna oder Fehlbedienungen, wenn auch unbeabsichtigt, und deren schwerwiegende Folgen durch die Abschaltung der Heizphase der Sauna, insbesondere durch das Abschalten der Saunasteuerung und damit das Abschalten des Saunaofens verhindert.
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Derartige Manipulationen oder technische Defekte und deren Folgen können auch nach der Programmierung der Sauna unbemerkt auftreten und werden durch die Überwachung auf diese Weise verhindert. Gleichzeitig wird vorbeugender Brandschutz geleistet, indem auch eine Überwachung und Kontrolle der Sauna im deaktivierten Betriebszustand erfolgt.
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Wird eine Sauna vorübergehend zweckentfremdet, wie zum Beispiel durch eine Nutzung als Abstellraum, so wird ein versehentliches Aufheizen bei Erreichen der voreingestellten Parameter (z.B. Temperatur) durch eine elektronische Nachricht und anschließendem Ausschalten der Sauna aus der Ferne unterbunden. Ein spezieller Anwendungsfall für die Lösung ist beispielsweise eine Sauna in einem vermieteten Objekt, z.B. einem Ferienhaus oder einer Ferienwohnung, welches vom Besitzer nicht mit bewohnt wird. Hier hat der Besitzer aus der Ferne die Kontrolle über den Betriebszustand der Sauna.
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Im aktivierten Zustand der Sauna ist dank des erfindungsgemäßen Überwachungssystems eine effektive Brandvorsorge gewährleistet. Der Besitzer erhält eine Warnung beim Betreten der Sauna durch andere Personen, bei Überschreitung einer voreingestellten Temperatur.
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Eine visuelle Kontrolle des Saunainnenraums aus der Ferne ist jederzeit möglich. Dabei kann jedoch ein Sichtschutz zum Zwecke des Datenschutzes bzw. der Persönlichkeitsrechte vorgesehen werden
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Auch im deaktivierten Zustand der Sauna ist ein effektiver Brandschutz für den Außen- und den Innenraum der Saunakabine gewährleistet, der zum Beispiel bei Kabelschäden oder unbeabsichtigtem Einschalten zum Tragen kommt.
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Das Überwachungssystem kann mit verschiedenen Sicherheitsmodi, abhängig vom gewünschten Sicherheitsstandard des Saunabesitzers, ausgestattet werden. So kann eine automatische Abschaltung der Saunasteuerung erfolgen, der eine elektronische Nachricht an die externe Steuerungseinheit folgt. Alternativ kann ein Modus ausgewählt werden, der zuerst die Nachricht an die externe Steuerungseinheit sendet und der Nutzer daraufhin reagieren kann.
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Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel und einer zugehörigen Zeichnung näher erläutert, ohne dabei auf diese beschränkt zu sein. Dabei zeigt:
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1 eine schematische Ansicht des Innenraums einer erfindungsgemäßen Saunakabine in Draufsicht.
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In 1 ist eine schematische Ansicht des Innenraums einer erfindungsgemäßen Saunakabine 1 in Draufsicht dargestellt. Die Saunakabine 1 enthält einen Saunaofen 2, welcher über die zur Saunakabine 1 gehörende Saunasteuerung 10 in einen aktivierten und einen deaktivierten Zustand versetzt werden kann.
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Die Saunakabine 1 ist weiterhin mit einer Kamera 3, einem Rauchmelder 4, einem Bewegungsmelder 5 und einem zum nicht dargestellten Temperatursensor der Saunasteuerung 10 zusätzlichen Temperatursensor 6 ausgestattet und weist eine herkömmliche Saunasteuerung 10 auf.
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Über eine Netzwerkverbindung, hier in Form einer WLAN-Verbindung 9 oder über eine andere geeignete Netzwerkverbindung ist eine externe Steuerungseinheit 7 (beispielsweise ein Smartphone) mit einer Netzwerk-Schnittstelle 8 verbunden. Durch einen berechtigten Nutzer kann über diese Netzwerk-Schnittstelle 8 die Saunasteuerung 10 von der externen Steuerungseinheit 7 aus bedient werden und somit der Saunaofen 2 entweder in einen aktivierten oder einen deaktivierten Zustand versetzt werden.
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Direkt über dem Saunaofen 2 befindet sich ein Temperatursensor 6, welcher bei Überschreiten einer voreingestellten Temperatur ein Warnsignal an die externe Steuerungseinheit 7 abgibt. Der Temperatursensor 6 kann der Temperatursensor der Saunasteuerung sein, bevorzugt wird jedoch ein zusätzlicher Temperatursensor 6 verwendet. In der Nähe des nicht bezeichneten Eingangsbereiches der Saunakabine 1 befindet sich ein Bewegungsmelder 5, welcher im aktivierten Zustand der Saunasteuerung 10 beim Betreten der Saunakabine 1 durch Personen ein Warnsignal an die externe Steuerungseinheit 7 abgibt. Der Bewegungsmelder wird bei Eigennutzung deaktiviert – entweder manuell durch einen Schalter an der Saunasteuerung oder im Bereich der Saunasteuerung oder über die externe Steuerung beispielsweise mittels eines Smartphones, Tablets oder dergleichen.
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Möglichst beabstandet zum Eingangsbereich und zum Saunaofen 2 befindet sich in der Saunakabine 1 eine Kamera 3, welche auf den Eingangsbereich und den Saunaofen 2 gerichtet ist. Auch die Kamera 3 ist über die Netzwerk-Schnittstelle 8 mit der externen Steuerungseinheit 7 verbunden. Mit ihrer Hilfe ist eine visuelle Kontrolle des Innenraumes der Saunakabine 1 möglich. Vorzugsweise außerhalb der Saunakabine 1 befindet sich zudem ein Rauchmelder 4, welcher bei Entwicklung eines Brandherdes ebenfalls ein Warnsignal an die externe Steuerungseinheit 7 abgibt.
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Gemäß eines nicht dargestellten Ausführungsbeispiels ist es auch möglich, nicht die Saunasteuerung zu deaktivieren / zu aktivieren, sondern zwischen Saunasteuerung und Saunaofen einen Schalter vorzusehen, der über die externe Steuerung betätigbar ist und mit welchem im Bedarfsfall der Saunaofen unabhängig von der Saunasteuerung ein- und ausschaltbar ist. Hierzu muss ein allpoliger Trennschalter Anwendung finden.
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Das im Ausführungsbeispiel beschriebene System stellt eine einfache und sichere Lösung zur Überwachung einer Saunakabine, insbesondere zum Brandschutz, und eine Saunakabine mit einem derartigen Überwachungssystem zur Verfügung, mit welcher Folgen von Manipulationen oder Fehlbedienungen an der Sauna bzw. Saunakabine 1 zuverlässig verhindert bzw. signalisiert werden. Es wird sowohl im aktiven als auch im nicht aktiven Zustand der Sauna ein Brandschutz gewährleistet bzw. ein Gefahrenfall angezeigt. Weiterhin kann durch die visuelle Kontrolle des Saunainnenraums aus der Ferne der Zugang der Sauna durch unbefugte Personen signalisiert werden.
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Auf jeden Fall sollte zur Gewährleistung des Brandschutzes die Saunasteuerung 10 bevorzugt mindestens mit den Systemkomponenten in Form von Bewegungsmelder 5, Temperatursensor 6 und Rauchmelder 4 über die Netzwerkschnittstelle 8 mit der externen Steuerungseinheit 7 gekoppelt sein und mit der externen Steuerungseinheit ein Gefahrenzustand signalisierbar sein.
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Alternativ könnten auch die Saunasteuerung 10 und die Systemkomponenten Überwachungsgerät 3, Temperatursensor 6 und Rauchmelder 4 oder die Saunasteuerung 10 und alle Systemkomponenten in Form von Überwachungsgerät 3, Rauchmelder 4, Bewegungsmelder 5 und Temperatursensor 6 über die Netzwerkschnittstelle 8 mit der externen Steuerungseinheit 7 in Verbindung stehen.
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Wenn mindestens eine Systemkomponente „anschlägt“ bzw. ausgelöst wird,
d.h.
- – das Überwachungsgerät 3 = Kamera signalisiert unberechtigte Personen in der Saunakabine und/oder
- – der Rauchmelder 4 schlägt an und/oder
- – der im Eingangsbereich angeordnete bzw. mit der Tür gekoppelte Bewegungsmelder 5 schlägt an und/oder
- – der Temperatursensor 6 signalisiert, dass eine voreingestellte Temperatur überschritten wird,
wird dies über die Netzwerkschnittstelle 8 und die Netzwerkverbindung 9 an die externe Steuerungseinheit 7 weitergeleitet und somit an den Nutzer/Betreiber der Sauna bzw. Saunakabine ein Gefahrenzustand signalisiert.
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Dieser kann nun reagieren, indem er über die externe Steuerungseinheit 7 und die darauf installierte APP wiederum über die Netzwerkverbindung 9 und die Netzwerkschnittstelle 8 die Saunasteuerung 10 und damit den Saunaofen ausschaltet oder indem er einen integrierten Schalter zwischen Saunasteuerung 10 und Saunaofen 2 betätigt (nicht im Ausführungsbeispiel und der Zeichnung dargestellt) und dadurch den Saunaofen 2 ausschaltet.
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Alternativ kann der Nutzer sich über die Kamera 3 ggf. rückversichern, ob wirklich ein Gefahrenfall vorliegt und über die externe Steuerungseinheit 7 den signalisierten Gefahrenfall auch außer Kraft setzen, wenn dieser Gefahrenfall tatsächlich nicht vorliegt.
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Sollte der Nutzer innerhalb einer vorgewählten Zeitspanne (beispielsweise 20, 30 oder 40 Sekunden) ab Signalisierung des Gefahrenzustandes durch die externe Steuerungseinheit 7 nicht bemerken, dass ein Gefahrenzustand durch die externe Steuerungseinheit 7 signalisiert wird und/oder den signalisierten Gefahrenzustand nicht außer Kraft setzen, so wird beispielsweise durch eine Signal der externen Steuerungseinheit 7 an die Saunasteuerung 10 die Saunasteuerung 10 und damit auch der Saunaofen 2 ausgeschaltet.
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Der Nutzer bzw. Betreiber der Sauna kann die Saunasteuerung 10 mittels der externen Steuerungseinheit 7 oder auch vor Ort wieder einschalten/aktivieren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Saunakabine
- 2
- Saunaofen
- 3
- Kamera
- 4
- Rauchmelder
- 5
- Bewegungsmelder
- 6
- Temperatursensor
- 7
- externe Steuerungseinheit
- 8
- Netzwerk-Schnittstelle
- 9
- WLAN-Verbindung
- 10
- Sauna-Steuerung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202008014018 U1 [0009]
- DE 102008050912 A1 [0009]
- DE 19954075 C1 [0010]
- DE 20315907 U1 [0011]
- DE 202012003274 U1 [0012]
- DE 102007037110 A1 [0013]
- DE 10040384 C1 [0014]
- DE 19504653 A1 [0015]