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Die Erfindung betrifft eine Säge- oder Schneidvorrichtung zum leichten und gefahrlosen Beschneiden und Entasten von Bäumen.
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Der Schnitt von Bäumen und Sträuchern, also das Fällen bzw. Herunterschneiden im Sinne der Pflege hat generell viele Vorteile:
- – weniger Aufwand im Herbst durch Entfernen von Laub
- – weniger Gefahr durch Windbruch etc.
- – mehr Licht- und Wärmeeinwirkung im Gartenbereich und in Richtung von Fenster- und Solarflächen
- – weniger Feuchtigkeit, die Fassaden abträglich sein kann
- – Brennmaterial, Kompost
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Da bereits Höhen ab etwa zwei Metern die Zugänglichkeit zur Bearbeitung deutlich erschweren und im Besonderen die Verwendung von Maschinen wie Kettensägen gerade für den Laien einer hohen Unfallgefahr darstellen, wird dazu gerne Fachpersonal beauftragt. Aus grundsätzlich genau diesen eben benannten Gründen ist dies jedoch schnell mit hohen Kosten verbunden, zumal zumeist der Einsatz einer Kletterausrüstung und diesbezügliche Fachkenntnisse erforderlich sind, die viele finanziell nicht aufbringen können.
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Es besteht somit ein dringendes Bedürfnis an einer Möglichkeit zum sicheren Schnitt von Bäumen und Sträuchern vom Boden aus und zur Schaffung von vielen Arbeitsplätzen. Einerseits besteht ein sehr hoher Bedarf an Maßnahmen dieser Art, andererseits stehen jedoch oft nicht die Mittel zur Verfügung. Da Aufbau und Bedienung des Equipments vom Boden aus leicht erlernbar sind, ermöglichen geringe Anschaffungskosten leicht eine sichere Existenzgründung.
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Aufgabe der Erfindung ist es Unfälle, die in Verbindung mit dem Klettern stehen, zu vermieden und eine deutliche Kostensenkung zu erzielen.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind jeweils Gegenstand der Unteransprüche. Diese können in technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden. Die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit der Zeichnung, charakterisiert und spezifiziert die Erfindung zusätzlich.
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Bei einer Säge- oder Schneidvorrichtung zum leichten und gefahrlosen Beschneiden und Entasten von Bäumen wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Säge- oder Schneidvorrichtung an einem höhenverstellbaren Traggerüst befestigt ist. Statt dem zeit- und kostenaufwändigen sowie dem letztlich ebenfalls unfallträchtigen Klettern erfolgt das Schneiden der Bäume erfindungsgemäß vom Boden aus. Eine entsprechende Säge- oder Schneidvorrichtung wird an einem Teleskop angebracht, welches wiederum an einem Ausläufer montiert ist, der zur Stabilisierung des Teleskopes an eine Stammhalterung gekoppelt ist.
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In Ausgestaltung der Vorrichtung ist mit Vorteil vorgesehen, dass das Traggerüst als Teleskop mit Segmenten oder als Teleskop aus Schläuchen ausgebildet ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Vorrichtung ist mit Vorteil vorgesehen, dass die Schneidvorrichtung als Dekupiersäge oder pneumatische Schere oder zwei Kettensägen ausgebildet sind. Die Verwendung einer großen Dekupiersäge ist von Vorteil, da deren sehr dünnes Blatt beim Sägen nicht verklemmen kann, und deshalb ein Absenken des Astes oder des Stammes aufgrund des dabei entstehenden, sehr geringen Spaltes nicht erfolgen kann.
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Alternativ können mit Vorteil zwei Kettensägen, pneumatisch oder elektrisch, die über ein Gestänge verbunden sind und den Stamm oder Ast parallel einsägen, entweder an dessen Ober- und Unterseite oder dessen linker und rechter Seite vorgesehen werden. Beim Verklemmen der ersten Säge, auf die der Druck des Stammes oder Astes wirkt, dient diese im Weiteren als Spaltkeil, zudem schattet diese auf Aus oder geht in einen Leerlauf. Die zweite Säge, auf deren Seite der Zug des Stammes oder Astes den Sägeschnitt entlastend wirkt, vollzieht den abschließenden Schnitt. Dieser läuft um wenige Millimeter Distanz vor dem ersten Schnitt aus.
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Mit Vorteil ist in weiterer Ausgestaltung vorgesehen, dass am Teleskop mindestens ein Ausläufer zur Stabilisierung des Teleskops vorgesehen ist.
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Mit Vorteil ist in weiterer Ausgestaltung vorgesehen, dass die Sägen hinsichtlich ihrer Laufrichtung spiegelbildlich angeordnet sind. Die Sägen sind hinsichtlich der Laufrichtung spiegelbildlich angeordnet und starten gleichzeitig. Desweiteren kann das Gestänge, auf dem sich die Sägen zu einander bewegen können, um tiefer in das Holz einzudringen, über eine radiale Verstellungsmöglichkeit hinaus, oben/unten ggü. links/rechts, an einem weiteren Arm befestigt sein, der die Sägen zwecks Schnitt in eine Position verbringt, die nicht über dem Teleskop liegt, um dieses von herunterfallendem Holz zu schützen.
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Mit Vorteil ist in weiterer Ausgestaltung vorgesehen, dass zum Betrieb der Schneidvorrichtung eine Fernsteuerung vorgesehen ist. Idealerweise erfolgt die Positionierung der Sägen ferngesteuert über entsprechende Elektromotoren oder pneumatische Komponenten. Vorzugsweise ist bei seitlichem Schnitt (links/rechts) bis zu einem gewissen Neigungswinkel des Holzes gewährleistet, dass ein Verklemmen nicht geschehen kann, da zuvor das Holz mittig ausbricht. Auch dieser Rest (Bart) wird entfernt, da die beiden Sägeketten konstruktionsseitig fast vollständig aufeinander treffen. Als weitere Varianten der Kettensäge können auch zwei Schwerter, die flächig fast aufeinanderliegen, getrennt durch einen Distanzkörper, Verwendung finden.
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Dieser dient zur Aufnahme eines stangenförmigen Körpers, der wiederum als Aufnahme für einen Spaltkeil dient.
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Der stangenförmige Körper ist in Richtung Sägeketten und zwar wenige Millimeter davor mit einem Abstandhalter versehen, so dass der keilförmige Spaltkeil keinen Kontakt zu den Sägeketten erhalten kann. Der Abstandhalter ist nicht stärker als der Distanzkörper. Zudem ist der Abstandhalter jedoch mit einer Feder versehen, die diesen genau in Richtung der Sägeketten treibt. Wird das Holz eingeschnitten, dringt zunächst der Spaltkeil mit in den Schnitt ein. Bei zunehmender Tiefe des Schnittes verbleibt der Spaltkeil relativ in dieser Position, da er beweglich auf der Stange angeordnet ist.
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Kleinere Durchmesser können bspw. mittels einer pneumatischen Schere gekappt werden.
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Das Ausfahren/Einfahren des Teleskops erfolgt manuell oder bspw. pneumatisch gestützt. Teleskop ist zumindest teilweise um die eigene Achse drehbar sowie neigbar.
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In weiter Ausgestaltung ist mit Vorteil vorgesehen, dass mindestens ein Segment eine hakenförmige Vorrichtung zum Einhaken an Ästen und/oder einen Greifarm zum Umgreifen von Stamm oder Ast aufweist. Am Kopf des erfindungsgemäßen Teleskopes, also bevorzugt dem letzten Auszug (Segment) befindet sich eine hakenähnliche Vorrichtung, die ein Einhaken an Ästen erlaubt, um bei geringfügigem Absenken oder entstehender Belastung das Teleskop insgesamt zu entlasten (auf Zug statt Druck arbeiten). An einzelnen Segmenten können weitere Greifarme angebracht sein, deren Ausschwenken zwecks Umgreifens von Stamm oder Ast weitere Stabilität bieten. Das Umgreifen erfolgt durch Ausführen einer Zangenbewegung oder formschlüssig, indem ein Ablassen oder Aufsteigen des Segmentes zu einem Verkeilen führt.
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In weiter Ausgestaltung ist mit Vorteil vorgesehen, dass an einem Kopfstück des Teleskops über Winden geführte Seile oder Züge vorgesehen sind. Zumindest über das Kopfstück des Teleskop können über Winden geführte Seile oder Züge mit in die Höhe verbracht werden, bspw. um das Gestänge mit der oder den Sägen nach oben zu befördern, wenn diese nicht direkt aufgefahren werden sollen. Ist dies der Fall und die Säge/n haben u. a. mittels Gestänge festen Halt im Holz, so kann ggf. das Teleskop für die Dauer des Schnittes zwischenzeitlich zu dessen Schutz heruntergefahren werden.
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In weiter Ausgestaltung ist mit Vorteil vorgesehen, dass der Ausläufer eine horizontale Teleskopfunktion und/oder mindestens ein Gelenk zur Verbindung mit einer Stammhalterung aufweist. Der Ausläufer dient dem Positionieren des Teleskops hinsichtlich der Wahrung einer gewünschten Distanz zum Stamm hin. Dieser kann in Form ineinander liegender Schienen gestaltet sein und bietet in diesem Sinne eine horizontale Teleskopfunktion.
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Um auch eine radiale Positionierung, also kreisförmig um den Stamm herum, zu gewährleisten, ist der Ausläufer durch Gelenke beweglich mit der Stammhalterung verbunden oder in diese eingehängt.
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Zumindest am äußeren Ende, also dem Stamm entgegen gesetzten Teil, ist für Stabilisierung größerer Abstände vorgesehen, eine Stütze ablassen oder ausfahren zu können, die ggf. in ein Rad mündet, welches den Bodenkontakt herstellt.
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Die Stammhalterung dient der Stabilisierung des Ausläufers und des Teleskops, indem der Stamm konstruktiv in die Statik einbezogen wird. Dazu wird der Stamm (oder die Stämme bei Auslegern) mittels einer Manschette, eines Gurtes oder sonstiger greifender Mittel ganz oder teilweise umfasst.
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In weiter Ausgestaltung ist mit Vorteil vorgesehen, dass der Vorrichtung ein Holzkragen zugeordnet ist. Der Holzkragen dient zum kontrollierten Fall abgetrennter Holzstücke. Er ist eine über das Teleskop oder manuell am Holz verbringbare Vorrichtung, die spätestens beim Durchtrennen des Holzes beide Enden in der Art fest umschließt, infolge ein Abknicken des Holzes möglich ist, jedoch kein Herunterstürzen mit vollständigem Aufschlag auf den Boden. Befindet sich das getrennte Holz in vertikaler Position, wird drahtlos ein Signal gegeben, dass zum einseitigen Öffnen der Vorrichtung und zwar an der baumseitigen Stelle führt, infolge die Vorrichtung mit zum Boden fällt.
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In einer alternativen Ausgestaltung des Teleskops ist mit Vorteil vorgesehen, dass zumindest drei radial symmetrisch ausgerichtete aufblasbare, jeweilig in einer synchronisierten Rolle gelagerte Schläuche vorgesehen sind, die oben zusammengeführt sind und an diesem oberen Teil einen Druckluftzugang aufweisen. Zumindest drei radial symmetrisch ausgerichtete aufblasbare, jeweilig in einer synchronisierten Rolle gelagerte Schläuche, die oben zusammengeführt sind und an diesem oberen Teil eine Druckluftzugang haben, bilden ein Traggestell.
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An diesem oberen Teil ist ebenfalls eine Rolle oder Winde befestigt, über deren zugeordnetes Seil oder einen Zug eine Traglast bewegt werden kann. Diese wird dann durch einen Menschen gestellt, wenn die gewünschte Höhe des Schlauch-Teleskopes erreicht ist.
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Mit Vorteil ist in Ausgestaltung dieser Alternative vorgesehen, dass am unteren Teil jedes Schlauches, der noch nicht auf der Rolle gewickelt ist, eine Press-Vorrichtung vorgesehen ist. Am unteren Teil jedes Schlauches, der noch nicht auf der Rolle gewickelt ist, befindet sich eine Press-Vorrichtung, die verhindert, dass sich bei Druckerhöhung die Schläuche auch in diesem Bereich aufblähen, infolge die flächige Form der Wicklung gegenüber der rundlichen Form erhalten bleibt, was dem Zwecke dient, den veränderten Druck nicht oder nur geringfügig auf den auf der Rolle befindlichen Schlauch einwirken zu lassen. Das Aufblähen durch stetige Druckerhöhung bzw. Luftzufuhr führt dabei dazu, dass der rundliche Teil keilförmig auf den durch die Press-Vorrichtung gehaltenen Schlauch einwirkt und dessen Ausziehen bestrebt. Um dies zu gewähren, infolge die Länge und somit auch Höhe des aufgeblähten Schlauchs zunimmt, werden sowohl die Rollen als auch die Press-Vorrichtung synchron in die aufsteigende Richtung bewegt bzw. bewegbar gemacht.
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Zur Druckhaltung ist mit Vorteil vorgesehen, dass die Press-Vorrichtung zwei symmetrisch angeordnete, fast aufeinanderliegende Bänder aufweist, deren Schlittenkörper untereinander verbunden sind. Die Press-Vorrichtung ist bspw. gegeben durch zwei symmetrisch angeordnete, fast aufeinanderliegende Bänder, deren Schlittenkörper untereinander verbunden sind. Dieses Gestänge wiederum ist mit den Rollen verbunden, wobei die Rollen auf einer Plattform angeordnet sind, die auf dem oben genannten Ausläufer montiert sein kann.
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Alternativ zu diesen mittels Druckluft aufblasbaren Schläuchen kann auch ein festes Material verwendet werden, das nicht aufgeblasen – jedoch in ähnlicher Weise der Press-Vorrichtung bewegt wird.
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Mit Vorteil ist in Ausgestaltung dieser Alternative vorgesehen, dass die die Schläuche oder die Teleskope, die der Säulenbildung dienen, zur weiteren Stabilisierung untereinander verbunden sind. Die Schläuche bzw. dieses Material, die der Säulenbildung dienen, können zur weiteren Stabilisierung untereinander verbunden werden. Bspw. können hierzu Halterungen vorgesehen sein, die jeweilig die mindestens drei Säulen umfassen und die ggf. beim Ausfahren noch weiter verriegelt werden. Da diese Anordnung einem höhenverstellbaren Stativ gleicht, können diese Halterungen bereits zu Beginn oberhalb der Press-Vorrichtung gelagert sein, um ein selbsttätiges Mitführen zu gewährleisten.
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Während wenigstens eine exemplarische Ausführungsform in der oben angegebenen Zusammenfassung und der vorangehenden ausführlichen Beschreibung dargestellt worden ist, sollte verstanden und festgehalten werden, dass eine große Anzahl von Variationen bzw. Modifikationen dazu existieren. Es sollte auch festgehalten werden, dass die exemplarische Ausführungsform oder die exemplarischen Ausführungsformen nur Beispiele sind und nicht dazu gedacht sind, den Umfang (bzw. Schutzumfang), die Anwendbarkeit oder den Aufbau der erfindungsgemäßen Einrichtung in irgendeiner Weise zu begrenzen. Vielmehr geben die Zusammenfassung und die ausführliche Beschreibung dem Fachmann eine hinreichende und leicht verständliche Anweisung zur Implementierung von wenigsten einer exemplarischen Ausführungsform. Dabei sollte verstanden werden, dass vielfältige und verschiedenartige Änderungen dieser Ausführungsform bezüglich der Funktion und der Anordnung der in einer exemplarischen Ausführungsform beschriebenen Elemente ausgeführt werden können, ohne von dem durch die beigefügten Patentansprüche und deren gesetzlichen Äquivalente definierten Umfang (bzw. Schutzumfang) abzuweichen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3719461 C1 [0002]
- DE 102004007377 A1 [0002]
- DE 202009002225 U1 [0002]