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Die Erfindung betrifft ein Verfahren bzw. Vorrichtung zum Betreiben einer Arbeitsstelle einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine, speziell zum Aufnehmen eines nach einem kontrollierten Fadenreinigerschnitt auf die Oberfläche einer Kreuzspule aufgelaufenen Fadenendes, wobei die Arbeitsstelle über eine Spulvorrichtung verfügt, die mit einem Spulenrahmen zum rotierbaren Haltern und einer antreibbaren Spultrommel zum definierten Rotieren der Kreuzspule sowie mit einer Sensoreinrichtung zur Erfassung der Winkelgeschwindigkeiten der Rotationskörper der Spulvorrichtung ausgestattet ist. Die Arbeitsstelle weist außerdem einen Fadenreiniger plus angeschlossener Fadenschneideinrichtung, einen Arbeitsstellenrechner und eine mit Unterdruck beaufschlagbare Saugdüse auf, deren Mündung zur Aufnahme des Fadenendes in den Bereich der Oberfläche der in Abwickelrichtung rotierenden Kreuzspule schwenkbar ist.
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Bekanntlich werden auf den Arbeitsstellen von Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen, beispielsweise Kreuzspulautomaten, Spinnkopse, die auf den Spinnstellen von Ringspinnmaschinen gefertigt wurden und die nur relativ wenig Garn aufweisen, zu großvolumigen Kreuzspulen umgespult, die an im Produktionsprozess nachgeschalteten Textilmaschinen, zum Beispiel Webmaschinen, benötigt werden.
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Während dieses Umspulprozesses wird außerdem kontinuierlich die Garnqualität der Spinnkopse überwacht, das heißt, die von den Spinnkopsen ablaufenden Fäden werden auf Fadenfehler, wie zum Beispiel auf Dick- und Dünnstellen, hin überprüft, wobei erkannte Fadenfehler sofort ausgereinigt werden und dadurch die Garnqualität der auf die Kreuzspulen auflaufenden Fäden erheblich verbessert wird.
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Das bedeutet, auf den Arbeitsstellen solcher Kreuzspulautomaten läuft der von einem Spinnkops ablaufende Faden während des Umspulprozesses jeweils durch einen so genannten Fadenreiniger, der mit einer Fadenschneideinrichtung sowie einem arbeitsstelleneigenen Rechner in Verbindung steht.
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Sobald der Fadenreiniger am laufenden Faden einen Fadenfehler entdeckt hat, wird ein Fadenreinigerschnitt veranlasst und durch den Arbeitsstellenrechner ein Ausreinigen des ermittelten Fadenfehlers initiiert.
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Die Arbeitsstellen derartiger Kreuzspulautomaten weisen außer den vorstehend beschriebenen Einrichtungen jeweils noch verschiedene weitere Einrichtungen auf. Die Arbeitsstellen verfügen beispielsweise jeweils über eine Spulvorrichtung, die mit einem Spulenrahmen zum drehbaren Haltern und einer einzelmotorisch antreibbaren Spultrommel zum definierten, reibschlüssigen Rotieren einer Kreuzspule sowie einer Sensoreinrichtung zur Erfassung der Winkelgeschwindigkeiten der Rotationskörper der Spulvorrichtung ausgestattet ist. Des Weiteren verfügen derartige Arbeitsstellen in der Regel über eine Fadenchangiereinrichtung zum Traversieren des auf die Kreuzspule auflaufenden Fadens sowie über eine mit Unterdruck beaufschlagbare, schwenkbar gelagerte Saugdüse zum Aufnehmen eines nach einem Fadenbruch oder einem kontrollierten Fadenreinigerschnitt auf die Oberfläche der Kreuzspule aufgelaufenen Fadenendes.
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In der Patentliteratur sind verschiedene Schutzrechtsanmeldungen bekannt, in denen zum Teil recht ausführlich beschrieben ist, wie bei Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen verfahren werden kann, um ein nach einem Fadenbruch oder einem kontrollierten Fadenreinigerschnitt auf die Oberfläche einer Kreuzspule aufgelaufenes Fadenende durch eine Saugdüse pneumatisch aufnehmen und an eine Fadenspleißeinrichtung überführen zu können. Bei den Arbeitsstellen der bekannten Kreuzspulautomaten wird beispielsweise in der Regel die Kreuzspule zur Aufnahme des aufgelaufenen Fadenendes in Abwickelrichtung rotiert, wobei das Fadenende der Mündung der im Bereich der Oberfläche der Kreuzspule positionierten, mit Unterdruck beaufschlagten Saugdüse mehrfach vorgelegt wird.
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In der
DE 40 32 617 A1 ist im Zusammenhang mit den Arbeitsstellen eines Kreuzspulautomaten beispielsweise ein Verfahren beschrieben, bei dem nach einem Fadenbruch oder einem kontrollierten Fadenreinigerschnitt die Saugdüse zur Aufnahme des Fadenendes in eine so genannte Fadenendsuchstellung eingeschwenkt und anschließend die Kreuzspule mittels eines reversiblen Antriebes in Abwickelrichtung rotiert wird.
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Bei diesem bekannten Verfahren wird das auf der Oberfläche der Kreuzspule liegende Fadenende der Saugdüse dreimal zur Aufnahme angeboten, wobei die Suchzeit, während der die Saugdüse im Bereich der Oberfläche der Kreuzspule verweilt, stets konstant ist. Das bedeutet, da die Suchzeit konstant ist, muss die Rücklaufgeschwindigkeit der Kreuzspule jeweils an den aktuellen Durchmesser der Kreuzspule angepasst werden, was allerdings den Nachteil aufweist, dass der Kreuzspulenantrieb oft nicht genügend Dynamik besitzt, um innerhalb der verhältnismäßig kurzen Suchzeit insbesondere Kreuzspulen mit einem großen Durchmesser so ausreichend zu beschleunigen, dass das Fadenende der Saugdüse dreimal zur Aufnahme angeboten wird.
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Durch die
DE 42 22 377 C2 ist außerdem ein Verfahren bekannt, bei dem die Suchzeit, während der die eingeschwenkte Saugdüse im Bereich der Oberfläche der in Abwickelrichtung rotierenden Kreuzspule positioniert ist, abhängig gemacht wird vom augenblicklichen Durchmesser der Kreuzspule, also an den Durchmesser der Kreuzspule angepasst wird.
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Bei diesem Verfahren bleibt die Rücklaufgeschwindigkeit des Kreuzspulenantriebes während der gesamten Suchzeit konstant.
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Nachteilig bei diesem bekannten Verfahren ist allerdings, dass insbesondere bei Kreuzspulen mit großem Durchmesser die Suchzeit relativ lang werden kann. Das heißt, im Laufe einer Garnpartie können sich viele relativ lange Suchzeiten summieren, was sich recht negativ auf den Gesamtwirkungsgrad der Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine auswirkt.
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Des Weiteren ist es bekannt, im Bereich der Spulvorrichtung einer Arbeitsstelle eines Kreuzspulautomaten eine an den Arbeitsstellenrechner angeschlossene Sensoreinrichtung anzuordnen, mit der der Durchmesser der entstehenden Kreuzspule überwacht werden kann.
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In der
DE 43 39 217 A1 oder der
DE 198 49 192 A1 sind beispielsweise Sensoreinrichtungen beschrieben, die über ein während des Umspulprozesses mit der Kreuzspule rotierendes Polrad sowie über ein mit der Spultrommel umlaufendes Polrad verfügt. Die beiden rotierenden Polräder werden während des Umspulprozesses jeweils durch einen Hallsensor abgetastet und die ermittelten Daten an einen Arbeitsstellenrechner übertragen, der aus den beiden registrierten Winkelgeschwindigkeiten sowie dem bekannten Durchmesser der Spultrommel den jeweiligen Durchmesser der Kreuzspule ermittelt.
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Ausgehend vom vorstehend beschriebenen Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zu entwickeln, mit dem/der die Aufnahme eines nach einem kontrollierten Fadenreinigerschnitt auf die Oberfläche einer Kreuzspule aufgelaufenen Fadenendes optimiert werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst, bei dem nach einem kontrollierten Fadenreinigerschnitt durch den Arbeitsstellenrechner ermittelt wird, in welchem Bereich der Oberfläche der Kreuzspule das aufgelaufene Fadenende positioniert ist und bei dem die Kreuzspule anschließend, um die Aufnahme des Fadenendes durch die Saugdüse zu erleichtern, durch die antreibbare Spultrommel mit einer variablen Umlaufgeschwindigkeit in Abwickelrichtung rotiert wird.
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Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das erfindungsgemäße Verfahren hat dabei den Vorteil, dass durch die während der Fadenendaufnahme stattfindende, zeitweise Reduzierung der Umlaufgeschwindigkeit der Kreuzspule die Chancen der mit Unterdruck beaufschlagten Saugdüse das auf der Oberfläche der Kreuzspule aufliegende Fadenende bereits beim ersten Versuch fassen zu können, deutlich erhöht werden. Das heißt, mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird in der Regel die im Rahmen einer Fadenendaufnahme benötigte Suchzeit verkürzt.
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Durch eine solche Verkürzung der Suchzeit wird außerdem die Menge des von der Saugdüse während der Fadenendaufnahme benötigten Unterdruckes erheblich reduziert. Beides wirkt sich sehr positiv auf den Gesamtwirkungsgrad der Textilmaschine aus.
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In vorteilhafter Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Arbeitsstellenrechner nach einem kontrollierten Fadenreinigerschnitt anhand eines Signals des Fadenreinigers entsprechende Informationen der Sensoreinrichtung sowie des zwischen der Fadenschneideinrichtung und der Spultrommel gegebenen, bekannten Abstandes berechnet, wie lang das auflaufende Fadenende ist und in welchem Bereich der Oberfläche der Kreuzspule das aufgelaufene Fadenende zur Ablage kommt. Das heißt, der Arbeitsstellenrechner verarbeitet bekannte bzw. eingehende Informationen dahingehend, dass er exakt den im Zusammenhang mit der Aufnahme des aufgelaufenen Fadenendes relevanten Bereich der Oberfläche der Kreuzspule ermittelt.
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In weiterer vorteilhafter Ausführungsform sorgt der Arbeitsstellenrechner während des Fadenendaufnahmeversuches außerdem dafür, dass die Kreuzspule durch die antreibbare Spultrommel so in Abwickelrichtung rotiert wird, dass die Rotationsgeschwindigkeit der Kreuzspule bei jeder Umdrehung der Kreuzspule immer dann verringert wird, wenn sich der Bereich der Oberfläche der Kreuzspule, im dem das Fadenende liegt, der Stelle nähert, an der die Mündung der Saugdüse positioniert ist. Das heißt, der Bereich der Oberfläche der Kreuzspule, im dem das Fadenende liegt, wird bei jeder Umdrehung der Kreuzspule relativ langsam an der Mündung der mit Unterdruck beaufschlagten Saugdüse vorbei geführt, was die Chancen auf einen erfolgreichen Fadenendaufnahmeversuch deutlich verbessert.
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Da die Reduzierung der Umlaufgeschwindigkeit der Kreuzspule lediglich zeitweise stattfindet, wird durch das erfindungsgemäße Verfahren außerdem zuverlässig verhindert, dass es, selbst wenn nach einem kontrollierten Fadenreinigerschnitt einmal mehrere Fadenendaufnahmeversuche notwendig sein sollten, zu einem negativ spürbaren Anwachsen der Suchzeit kommen kann.
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Die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens benötigte Vorrichtung weist eine Spulvorrichtung auf, welche mit einem Spulenrahmen zum rotierbaren Haltern und einer antreibbaren Spultrommel zum definierten Rotieren einer Kreuzspule sowie mit einer Sensoreinrichtung zur Erfassung der Winkelgeschwindigkeiten der Rotationskörper der Spulvorrichtung ausgestattet ist. Die Arbeitsstelle verfügt außerdem über einen Fadenreiniger plus angeschlossener Fadenschneideinrichtung, einen Arbeitsstellenrechner sowie über eine mit Unterdruck beaufschlagbare Saugdüse, deren Mündung zur Aufnahme eines auf die Oberfläche der Kreuzspule aufgelaufenen Fadenendes im Bereich der Oberfläche der Kreuzspule positionierbar ist. Erfindungsgemäß steht der Arbeitsstellenrechner über Leitungen mit dem Antrieb der Spultrommel, dem Fadenreiniger sowie der Sensoreinrichtung in Verbindung und ist so ausgebildet, dass die Spultrommel die Kreuzspule während der Fadenendaufnahme so in Abwickelrichtung rotiert, dass die Rotationsgeschwindigkeit der Kreuzspule bei jeder Umdrehung immer dann reduziert wird, wenn sich der Bereich der Oberfläche der Kreuzspule, in dem das Fadenende laut Berechnung des Arbeitsstellenrechners liegt, der Stelle nähert, an der die Mündung der Saugdüse positioniert ist.
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Mit einer derartig ausgebildeten Vorrichtung werden die Chancen der Saugdüse, das auf der Oberfläche der Kreuzspule aufliegende Fadenende bereits beim ersten Versuch fassen zu können, deutlich erhöht und damit auch die Chancen, dass die im Rahmen einer Fadenendaufnahme benötigte Suchzeit deutlich verkürzt wird.
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Durch die Verkürzung der Suchzeit kann außerdem die Menge des während der Fadenendaufnahme von der Saugdüse benötigten Unterdruckes reduziert werden, was sich ebenfalls positiv auf den Gesamtwirkungsgrad der Textilmaschine auswirkt.
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In vorteilhafter Ausführungsform weist die Sensoreinrichtung zur Erfassung der Winkelgeschwindigkeiten der Rotationskörper der Spulvorrichtung ein erstes, mit der Kreuzspule rotierendes, mit Inkrementen ausgestattetes Polrad sowie einen ersten stationär am Spulenrahmen angeordneten, als Hallsensor ausgebildeten Sensor auf und ist außerdem mit einem zweiten, mit der Spultrommel rotierenden, ebenfalls mit Inkrementen ausgestatteten Polrad ausgestattet, das durch einen zweiten, ebenfalls als Hallsensor ausgebildeten Sensor abgetastet wird. Solche, mit Inkrementen ausgestatteten Polräder sowie die zugehörigen Hallsensoren stellen kostengünstige, zuverlässige Bauteile dar, die sich in der Textilindustrie im Zusammenhang mit der Bestimmung der Winkelgeschwindigkeit rotierender Bauteile bereits bestens bewährt haben.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigt:
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1 schematisch in Seitenansicht eine Arbeitsstelle einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine, bei der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gearbeitet wird,
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2 in schematischer Seitenansicht eine Spulvorrichtung einer Arbeitsstelle einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine bei der Fadenendaufnahme, mit einem auf die Oberfläche der Kreuzspule aufgelaufenen Fadenende sowie einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitenden Vorrichtung.
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Die 1 zeigt schematisch in Seitenansicht eine Arbeitsstelle 2 einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine, im Ausführungsbeispiel die Spulstelle eines Kreuzspulautomaten 1. Derartige Kreuzspulautomaten 1 weisen, wie bekannt, zwischen (nicht dargestellten) Endgestellen eine Vielzahl solcher identischer Arbeitsstellen 2 auf.
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Auf diesen Arbeitsstellen 2 werden Spinnkopse 9, die z. B. auf einer im Fertigungsprozess vorgeschalteten Ringspinnmaschine produziert wurden und die nur relativ wenig Garnmaterial aufweisen, zu großvolumigen Kreuzspulen 11 umgespult. Nach ihrer Fertigstellung werden die Kreuzspulen 11 dann mittels eines selbsttätig arbeitenden (nicht dargestellten) Serviceaggregates, vorzugsweise eines so genannten Kreuzspulenwechslers, auf eine maschinenlange Kreuzspulentransporteinrichtung 21 übergeben und zu einer maschinenendseitig angeordneten Spulenverladestation oder dergleichen transportiert.
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In der Regel verfügen derartige Kreuzspulautomaten 1 außerdem über eine Zentralsteuereinheit 37, die vorzugsweise über einen Maschinenbus 40 mit den Arbeitsstellenrechnern 39 der einzelnen Arbeitsstellen 2 verbunden ist, sowie über eine Logistikeinrichtung in Form eines Spulen- und Hülsentransportsystems 3, in dem Transportteller 8, die mit Spinnkopsen 9 beziehungsweise mit Leerhülsen 34 bestückt sind, umlaufen. Von dem Spulen- und Hülsentransportsystem 3 sind in 1 lediglich die Kopszuführstrecke 4, die reversierend antreibbare Speicherstrecke 5, eine der zu den Spulstellen 2 führenden Quertransportstrecken 6 sowie die Hülsenrückführstrecke 7 dargestellt. Wie ersichtlich, werden die über das Spulen- und Hülsentransportsystem 3 angelieferten Spinnkopse 9 in einer Abspulstellung 10, die sich jeweils im Bereich der Quertransportstrecken 6 an den Arbeitsstellen 2 befindet, zu großvolumigen Kreuzspulen 11 umgespult, wobei gleichzeitig jeweils die Garnqualität eines vom Spinnkops 9 abgezogenen Fadens 30 überwacht wird.
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Um während des Umspulprozesses eine vorschriftsmäßige Überwachung sowie eine ordnungsgemäße Handhabung des Fadens 30 sicherstellen zu können, verfügen die einzelnen Arbeitsstellen 2 jeweils über verschiedene im Bereich eines so genannten Fadenlaufweges angeordnete Fadenführungs- und Funktionselemente, die der vom Spinnkops 9 abgezogene Faden 30 auf seinem Weg zur Kreuzspule 11 passiert. Das heißt, im Bereich des Laufweges des Fadens 30 sind hintereinander verschiedene Fadenführungs- und Funktionselemente angeordnet, die den Faden 30 überwachen und gegebenenfalls behandeln.
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Wie in 1 dargestellt, verfügen derartige Arbeitsstellen 2 beispielsweise über einen Unterfadensensor 22, einen Fadenspanner 14, einen Fadenreiniger 15 mit einer Fadenschneideinrichtung 17, einen Fadenzugkraftsensor 20 sowie optional über eine Paraffiniereinrichtung 16. Bezüglich des Fadenlaufweges etwas nach hinten versetzt ist außerdem eine pneumatisch arbeitende Fadenspleißeinrichtung 13 angeordnet. Des Weiteren sind derartige Arbeitsstellen 2 jeweils mit einer Spulvorrichtung 24 sowie einer Saugdüse 12 und einem Greiferrohr 42 ausgestattet. Mit der Saugdüse 12 wird dabei nach einem Fadenbruch oder nach einem kontrollierten Fadenreinigerschnitt der so genannte Oberfaden eines dann getrennten Fadens 30 gehandhabt, während das Greiferrohr 42 für den so genannten Unterfaden dieses Fadens 30 zuständig ist.
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Die Spulvorrichtung 24 verfügt ihrerseits über einen Spulenrahmen 18 zum rotierbaren Haltern einer Kreuzspule 11, der um wenigstens eine Schwenkachse 19 beweglich gelagert ist, eine Fadenchangiereinrichtung 28 sowie über eine Spulenantriebswalze. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Spulenantriebswalze als durch einen Elektromotor 23 einzelmotorisch antreibbare Spultrommel 26 ausgebildet, während die Fadenchangiereinrichtung 28 mit einem so genannten Fingerfadenführer 29 arbeitet, dessen Antrieb die Bezugszahl 31 trägt.
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Die Spulvorrichtung 24 ist des Weiteren mit einer Sensoreinrichtung 25 ausgestattet, deren Sensoren 41, 45, wie nachfolgend anhand der 2 erläutert, über Leitungen 27, 46 an den Arbeitsstellenrechner 39 der Arbeitsstelle 2 angeschlossen sind.
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Da die Arbeitsweise der vorstehend aufgeführten Fadenführungs- und Funktionselemente bekannt und im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ohne wesentliche Bedeutung ist, wird auf entsprechende, weitere Erläuterungen der Fadenführungs- und Funktionselemente verzichtet.
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In 2 ist in Seitenansicht schematisch eine Spulvorrichtung 24 einer Arbeitsstelle 2 eines Kreuzspulautomaten dargestellt.
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Wie ersichtlich, wird die Kreuzspule 11 während der Fadenendaufnahme durch eine Spultrommel 26 reibschlüssig in Abwickelrichtung A rotiert. Auf die Oberfläche 33 der Kreuzspule 11 ist ein Fadenende 35 aufgelaufen, das nach einem kontrollierten Fadenreinigerschnitt entstanden ist. Das heißt, ein Fadenreiniger 15, an den eine Fadenschneideinrichtung 17 angeschlossen und der über eine Leitung 32 mit einem Arbeitsstellenrechner 39 verbunden ist, hat aufgrund eines durch ihn festgestellten Fadenfehlers einen kontrollierten Fadenreinigerschnitt initiiert. Durch diesen Fadenreinigerschnitt wurde ein ursprünglich zwischen einem Spinnkops 9 und einer Kreuzspule 11 verlaufender, in der in 2 lediglich gestrichelt dargestellter und mit der Bezugszahl 30 gekennzeichneter Faden 30 in einen auf die Oberfläche 33 der Kreuzspule 11 aufgelaufenen Oberfaden sowie einen in 2 nicht dargestellten, so genannten Unterfaden getrennt.
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Wie des Weiteren ersichtlich, ist über eine Leitung
36 außerdem der elektromotorische Antrieb
23 der Spultrommel
26 sowie über Leitungen
27 bzw.
46 die Sensoren
41 bzw.
45 einer im Bereich des Spulenrahmens
18 angeordneten Sensoreinrichtung
25 an den Arbeitsstellenrechner
39 angeschlossen. Das bedeutet, eine solche, beispielsweise in der
DE 43 39 217 A1 relativ ausführlich beschriebene Sensoreinrichtung
25 verfügt über ein erstes, mit der Kreuzspule
11 rotierendes, mit Inkrementen ausgestattetes Polrad
38 und einen zugehörigen ersten, stationär am Spulenrahmen
18 angeordneten, als Inkrementenzähler ausgebildeten Hallsensor
41 sowie über ein zweites, ebenfalls mit Inkrementen versehenes Polrad
44, das mit der Spultrommel
26 rotiert und von einem zweiten Hallsensor
45 abgetastet wird.
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Anhand der Signale der Hallsensoren 41, 45 kann der Arbeitsstellenrechner 39 während des Spulprozesses bei Bedarf jederzeit problemlos verschiedene, die Kreuzspule 11 betreffende Daten berechnen. Das heißt, der Arbeitsstellenrechner 39 kann beispielsweise anhand bekannter, durch die Konstruktion der Arbeitsstelle 2 vorgegebener Daten, wie dem Durchmesser der Spultrommel 26 sowie den durch die Sensoreinrichtung 25 erfassten Daten, wie der Winkelgeschwindigkeiten der rotierenden Bauteile 11 und 26 jederzeit den augenblicklichen Durchmesser Kreuzspule 11 ermitteln.
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Da dem Arbeitsstellenrechner 39 außerdem der Abstand I der Fadenschneideinrichtung 17 zur Spultrommel 26 und somit die Länge eines nach einem kontrollierten Fadenreinigerschnitt auf die Oberfläche 33 der Kreuzspule 11 auflaufenden Fadenendes 35 bekannt ist, kann der Arbeitsstellenrechner 39 außerdem problemlos berechnen, in welchem Bereich der Oberfläche 33 der Kreuzspule 11 das Fadenende 35 auf der Kreuzspule 11 zur Ablage kommt und dafür sorgen, dass bei der anschließenden Fadenendaufnahme der Antrieb 23 die Spultrommel 26 so antreibt, dass die Kreuzspule 11 entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren rotiert wird. Das heißt, der Arbeitsstellenrechner 39 sorgt während der Fadenendaufnahme dafür, dass der Antrieb 23 der Spultrommel 26 die Kreuzspule 11 auf einem großen Teil ihres Umfanges, wie üblich, mit einer vorgebbaren, relativ hohen Geschwindigkeit in Abwickelrichtung A rotiert und dass die Umlaufgeschwindigkeit der Kreuzspule 11 jeweils dann reduziert wird, wenn sich der Bereich der Oberfläche 33 der Kreuzspule 11, in dem laut vorheriger Berechnung des Arbeitsstellenrechners 39 das Fadenende 35 des Oberfadens liegt, der Stelle nähert, an der die Mündung der zur Fadenendaufnahme eingeschwenkte, mit Unterdruck beaufschlagten Saugdüse 12 positioniert ist.
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Wie im Ausführungsbeispiel der 2 angedeutet, bedeutet dies in der Praxis, dass die Kreuzspule 11 während der Fadenendaufnahme auf weiten Teilen ihres Umfanges zeitsparend mit einer relativ hohen Geschwindigkeit in Abwickelrichtung A rotiert wird und nur in dem Bereich der Oberfläche 33 der Kreuzspule 11, in dem das Fadenende 35 liegt, zur Erhöhung der Chancen der Saugdüse 12 für einen erfolgreichen Fadenendaufnahmeversuch mit deutlich reduzierter Geschwindigkeit rotiert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4032617 A1 [0008]
- DE 4222377 C2 [0010]
- DE 4339217 A1 [0014, 0041]
- DE 19849192 A1 [0014]