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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung einer Umgebung eines Fahrzeugs nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
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Aus der gattungsgemäßen
DE 10 2010 053 147 A1 ist ein Verfahren zur Erfassung einer Umgebung eines Fahrzeugs bekannt, bei welchem über eine Bilderfassungsvorrichtung Bilder der Umgebung des Fahrzeugs erfasst werden, und bei welcher die Bilder entsprechend gespeichert werden, wenn über eine Sensoreinheit zur Erfassung einer Erschütterung und/oder Beschädigung des Fahrzeugs eine Erschütterung und/oder Beschädigung erfasst worden ist. Vorzugsweise dient das Verfahren zur Aufzeichnung von Beschädigungen an geparkten Fahrzeugen, es lässt sich jedoch auch zur Aufzeichnung von Beschädigungen durch einen Unfall bei einem fahrenden Fahrzeug einsetzen.
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Ein vergleichbares Verfahren, bei welchem die Technologie zur verbesserten Nachrüstbarkeit in genormte Kennzeichenhalter integriert wird, ist ferner aus der
DE 10 2006 007 945 A1 bekannt. Ein weiteres ähnliches Verfahren ist auch in der
DE 10 2010 024 209 A1 beschrieben.
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Darüber hinaus ist aus der
DE 10 2013 205 361 A1 ein Verfahren bekannt, bei dem die Aufzeichnung immer erfolgt, während die Zündung des Fahrzeugs ausgeschaltet ist. Es handelt sich hierbei also um eine dauerhafte Überwachung des geparkten Fahrzeugs, mit dem Nachteil, dass entsprechend viel Speicherbedarf benötigt wird, und das im Zweifelsfall eine vergleichsweise große Datenmenge durchforstet werden muss, um das Ereignis der Beschädigung in den aufgezeichneten Bilddaten aufzufinden.
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Allen Verfahren ist es dabei gemeinsam, dass sie zur Aufzeichnung der auftretenden Beschädigung am geparkten Fahrzeug die optische Aufzeichnung von Bildern beispielsweise in Form von Einzelbildern oder Bildsequenzen nutzt. Eine zuverlässig auswertbare Aufzeichnung des Schadensereignisses setzt dabei immer ausreichend gute Sichtverhältnisse voraus, welche insbesondere bei einem geparkten Fahrzeug beispielsweise in dunklen Parkhäusern, in der Dunkelheit auf der Straße fernab einer Straßenbeleuchtung oder ähnlichem gegebenenfalls nicht vorliegen.
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Die Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung besteht nun darin, dieser Problematik abzuhelfen und ein gegenüber dem gattungsgemäßen Stand der Technik verbessertes Verfahren anzugeben.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es vorgesehen, dass vergleichbar wie im gattungsgemäßen Stand der Technik die Erfassung und Speicherung der Bilddaten über eine Sensoreinheit ausgelöst wird, welche beispielsweise Erschütterungen, Berührungen oder sonstige Beschädigungen des Fahrzeugs erfasst. Erfindungsgemäß ist es dabei so, dass in Abhängigkeit eines Sensorsignals eines Helligkeitssensors zusätzlich wenigstens eine Beleuchtungsanlage des Fahrzeugs aktiviert wird. Trifft also ein Sensorsignal der Sensoreinheit zur Erfassung von Erschütterungen, Beschädigungen, Berührungen oder ähnlichem mit einem entsprechenden Sensorsignal eines Helligkeitssensors zusammen, welches anzeigt, dass das Fahrzeug in einer dunklen Umgebung steht, dann wird unmittelbar nach dem Auftreten des Signals der Sensoreinheit wenigstens eine Beleuchtungsanlage des Fahrzeugs aktiviert. Das Fahrzeug schafft sich also selbst Licht, indem eine oder mehrere seiner Beleuchtungsanlagen eingeschaltet werden. Die Chance auch bei schlechten Sichtverhältnissen zur Auswertung geeignete Bilddaten zu erhalten, steigt somit deutlich an.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Idee kann die Beleuchtungsanlage zumindest eine der nachfolgenden Lichtquellen des Fahrzeugs umfassen.
- – Tagfahrlicht;
- – Bremslicht;
- – Abblendlicht
- – Fahrzeuginnenbeleuchtung;
- – Fahrtrichtungsanzeiger; und/oder
- – ambiente Lichtquellen im Außenbereich des Fahrzeugs.
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Um das Umfeld des Fahrzeug zu beleuchten und somit diejenige Person oder dasjenige Fahrzeug erkennbar in den Bilddaten aufzeichnen, welches die Berührung und damit die potenzielle Beschädigung des Fahrzeugs verursacht hat, können mehrere verschiedene Lichtquellen des Fahrzeugs entsprechend aktiviert werden. Dies kann, wie oben aufgeführt, beispielsweise ein Tagfahrlicht, ein Bremslicht, ein Abblendlicht, die Fahrzeuginnenbeleuchtung oder das Licht eines Fahrtrichtungsanzeigers, umgangssprachlich auch als Blinker bezeichnet, sein. Typischerweise leuchten diese dann im Dauerlicht oder in einer schnellen Pulsfolge der Beleuchtung, sodass zumindest während die einzelnen Bilder aufgezeichnet werden, die Beleuchtung aktiv ist. Darüber hinaus ist in der obigen Liste eine außerhalb des Fahrzeugs befindliche ambiente Beleuchtung angesprochen. Solche Beleuchtungen können insbesondere unter der Bezeichnung Welcome-Light im Außenbereich von Fahrzeugen eingesetzt werden. Sie dienen beispielsweise dazu, wenn der Nutzer des Fahrzeugs auf das Fahrzeug zugeht, den Türgriff zu beleuchten, die Bordsteinkante zu beleuchten oder ähnliches. Auch diese Lichtquellen können genutzt werden, um im Falle eines Signals der Sensoreinheit aktiviert zu werden, wenn gleichzeitig über den Helligkeitssensor erkannt wird, dass die Umgebung dunkel ist.
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Gemäß einer sehr vorteilhaften Weiterbildung der Idee umfasst die Sensoreinheit dabei neben den aus dem gattungsgemäßen Stand der Technik bekannten Sensoren zumindest Beschleunigungssensoren und/oder Ultraschallsensoren. Beschleunigungssensoren können sehr kleine an dem Fahrzeug auftretende Beschleunigungen erfassen und sind somit vergleichsweise genau. Ultraschallsensoren können beispielsweise Berührungen des Fahrzeugs erfassen, insbesondere ein Vorbeistreifen an dem Fahrzeug, wie es insbesondere beim Zerkratzen des Fahrzeugs auftritt, was eine häufige Form von Vandalismus an geparkten Fahrzeugen darstellt.
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Die Bilderfassungsvorrichtung kann gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens dabei die Umgebung des Fahrzeugs in einem Erfassungsbereich von vorzugsweise 360° erfassen, wozu eine oder mehrere Kameras im Bereich des Fahrzeugs in an sich bekannter Art und Weise angeordnet sind. Hierdurch ist eine Erfassung des kompletten Umfelds des Fahrzeugs in allen Richtungen möglich, sodass die Sensorik lediglich eine Berührung oder Erschütterung des Fahrzeugs erkennen muss, ohne dass die Sensorik so detailliert ausgebildet sein muss, dass beispielsweise, wie es im eingangs genannten Stand der Technik zum Teil der Fall ist, die entsprechende Stelle der Beschädigung an dem Fahrzeug mit erfasst werden muss. Dies erleichtert und vereinfacht den Aufbau hinsichtlich der Sensorik und senkt den für die Sensorik notwendigen Energiebedarf, um diese in Bereitschaft zu halten.
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Gemäß einer außerordentlich günstigen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es dabei vorgesehen, dass die Bilderfassungsvorrichtung einen Kurzzeitzwischenspeicher umfasst, wobei die automatisch gespeicherten Bilder die Daten aus dem Kurzzeitzwischenspeicher umfassen, die in den letzten 20 bis 60 Sekunden, bevorzugt in den letzten 30 Sekunden, vor dem Signal der Sensoreinheit aufgezeichnet wurden. Solche Kurzzeitzwischenspeicher, welche in sehr vielen Bilderfassungsvorrichtungen auf der Basis von Kameras vorhanden sind, können nun genutzt werden, um nicht nur ab dem Auslösen der Signale der Sensoreinheit die Daten zwischenzuspeichern, sondern auch bereits kurz vorher, sodass das Geschehen, welches zum Auslösen der Sensoreinheit geführt hat, mit dokumentiert werden kann.
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Um mit einer überschaubaren Speicherkapazität auszukommen, kann es dabei gemäß einer weiteren sehr vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen sein, dass die gespeicherten Bilder einen Zeitraum von 20 bis 60 Sekunden, vorzugsweise einen Zeitraum von 30 Sekunden, ab dem Auftreten des Signals der Sensoreinheit umfassen. Ein solcher Zeitraum von ca. 30 Sekunden oder 30 Sekunden bis eine Minute nachdem die Sensoreinheit angesprochen hat, das Fahrzeug also erschüttert, berührt und/oder beschädigt wurde, reicht typischerweise aus, um die Situation zu erfassen und einen eventuellen Schädigen bzw. beispielsweise bei der Berührung durch ein anderes Fahrzeug dessen Kennzeichen zuverlässig zu erfassen. Gleichzeitig wird durch die vergleichsweise kurze Aufzeichnung der Aufwand bei der Sichtung der Aufzeichnungen und der hierfür erforderliche Speicherplatz sinnvoll minimiert.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann es nun vorgesehen sein, dass die Tatsache, dass Bilder automatisch gespeichert wurden, durch eine optische Anzeige in dem Fahrzeug visualisiert wird. Eine solche Visualisierung der Tatsache, dass Bilder aufgezeichnet worden sind, innerhalb des Fahrzeugs, beispielsweise durch eine entsprechende Anzeige in einem Multifunktionsinstrument des Cockpits, erlaubt es einer das Fahrzeug nutzenden Person, nachdem diese in das Fahrzeug eingestiegen ist, festzustellen, dass Bilder aufgezeichnet worden sind und demnach eine entsprechende Beeinträchtigung des Fahrzeugs vorliegen könnte. Sie kann die Bilder dann unmittelbar beispielsweise im Bildschirm eines Multifunktionsgeräts in dem Fahrzeugcockpit sichten, um so festzustellen, ob gegebenenfalls Maßnahmen wie beispielsweise eine Besichtigung der betroffenen Stelle des Fahrzeugs, das Erstatten einer Anzeige oder ähnliches notwendig sind.
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Gemäß einer weiteren sehr vorteilhaften Ausgestaltung dieser Idee kann es darüber hinaus vorgesehen sein, dass die Tatsache, dass Bilder automatisch gespeichert wurden, per Telekommunikationsmittel an eine das Fahrzeug nutzende Person, an ein Flottenmanagement und/oder an den Fahrzeughalter übermittelt wird. Eine solche Übermittlung, beispielsweise per SMS, an die das Fahrzeug nutzende Person erlaubt dieser Person, unmittelbar nachzusehen, was sich an dem Fahrzeug ereignet hat, um gegebenenfalls eine das Fahrzeug schädigende Person noch im Bereich des Fahrzeugs anzutreffen, bevor diese sich entfernen kann. Hierfür können beispielsweise die gewünschten Telefonnummern, Email-Adressen oder ähnliches in die Fahrzeugsteuerung hinterlegt beziehungsweise einprogrammiert werden.
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Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann es außerdem vorsehen, dass die Erfassung der Umgebung so ausgestaltet ist, dass sie von einer das Fahrzeug nutzenden Person aktiviert werden kann. Prinzipiell wäre es natürlich denkbar, die Überwachung des Fahrzeugs über das erfindungsgemäße Verfahren immer dann vorzunehmen, wenn das Fahrzeug abgestellt ist. Typischerweise ist dies jedoch nicht in allen Situationen notwendig. Ist das Fahrzeug beispielsweise in der eigenen Garage abgestellt, was bei einer Großzahl von Fahrzeugen einer der häufigsten Fälle ist, dann ist eine derartige Überwachung und der damit einhergehende Energieverbrauch nicht notwendig. Es kann daher gemäß der beschriebenen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass die Erfassung der Umgebung durch eine das Fahrzeug nutzende Person bewusst aktiviert wird, beispielsweise immer dann, wenn das Fahrzeug in öffentlichen Räumen abgestellt ist und damit für potenzielle das Fahrzeug schädigende Personen oder Ereignisse entsprechend leicht zugänglich ist.
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Eine weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Idee kann auch ein in dem Fahrzeug vorhandenes Navigationssystem nutzen, um die Erfassung der Umgebung zu aktivieren beziehungsweise zu deaktivieren. So kann beispielsweise durch ein Speichern der Position des Fahrzeugs in der Garage des Besitzers ein Ort in dem Navigationssystem abgespeichert werden, welcher als „sicher” gilt. An diesem Ort wird die Überwachung standardmäßig nicht aktiviert. Befindet sich das Fahrzeug abgestellt außerhalb dieses Ortes, wird davon ausgegangen, dass es sich im öffentlichen Raum befindet und deshalb die potenzielle Gefahr einer Beschädigung herrscht. Die Erfassung der Umgebung wird also bei dieser vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens immer dann aktiviert, wenn das Fahrzeug außerhalb dieses einen in dem Navigationssystem gespeicherten Orts abgestellt ist. Selbstverständlich ist es dabei denkbar, mehr als einen Ort in dem Navigationssystem als „sicher” abzuspeichern, beispielsweise die Garage am eigenen Wohnort, die Einzelgarage am Arbeitsplatz, sofern vorhanden, eine Einzelgarage an einem Zweitwohnsitz oder ähnliches.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich außerdem aus dem Ausführungsbeispiel, welches nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figur näher beschrieben ist.
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Dabei zeigt die einzige beigefügte Figur ein Fahrzeug mit einer Bilderfassungseinheit zur Erfassung einer Umgebung des Fahrzeugs, einer Sensoreinheit zur Erfassung einer Erschütterung und/oder Beschädigung des Fahrzeugs und einem Helligkeitssensor.
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In der einzigen Figur ist ein Fahrzeug 1 dargestellt, welches eine Vorrichtung 2 mit einer Bilderfassungsvorrichtung 3 umfasst.
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Die Bilderfassungsvorrichtung 3 ist als so genanntes Surround-View-System ausgebildet, mittels welchem die Umgebung des Fahrzeugs 1 vorzugsweise in einem Erfassungsbereich E von 360° erfasst wird. Hierzu umfasst die Bilderfassungsvorrichtung 3 in nicht näher dargestellter Weise wenigstens eine Kamera. Es sind aber auch andere Erfassungsbereiche E möglich, beispielsweise ein Erfassungsbereich E von 270° möglich, wobei jeweils eine Kamera an der Fahrzeugseite und eine Kamera am Fahrzeugheck angeordnet sind. Die wenigstens eine Kamera ist als Weitwinkelkamera, insbesondere als omnidirektionale Kamera ausgebildet, welche aus zumindest einer so genannten katadioptrischen Bilderfassungseinheit, einer mosaikbasierten Kamera, einer rotierenden Kamera und/oder einer Kamera mit einem Fischaugenobjektiv gebildet ist. Die Bilderfassungsvorrichtung 3 ist zusätzlich vorzugsweise zum Betrieb von Fahrerassistenzsystemen, beispielsweise zur Darstellung des Fahrzeugs 1 aus einer Vogelperspektive, verwendbar.
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In alternativen Ausführungen umfasst die Bilderfassungsvorrichtung 3 mehrere Kameras, welche jeweils einen Erfassungsbereich E von 360° ausweisen und/oder welche derart angeordnet sind, dass deren gemeinsamer Erfassungsbereich E 360° ergibt.
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Weiterhin umfasst die Vorrichtung 2 eine Sensoreinheit 4 zur Erfassung einer Erschütterung und/oder Beschädigung des Fahrzeugs 1. Die Sensoreinheit 4 umfasst in nicht näher dargestellter Weise beispielsweise zumindest einen Erschütterungssensor, mittels welchem eine Erschütterung des Fahrzeugs 1 erfassbar ist. Der Erschütterungssensor ist beispielsweise als Neigungsgeber oder Lagesensor ausgebildet und Bestandteil einer nicht gezeigten Einbruch-Diebstahl-Warnanlage des Fahrzeugs 1. Derartige Sensoren zählen zum Stand der Technik und sind bereits im Fahrzeug verbaut, z. B. zur Erkennung eines Fahrzeug-Überschlags. Die Sensoreinheit 4 umfasst ferner beispielsweise zumindest einen nicht gezeigten Beschädigungssensor, mittels welchem eine Beschädigung des Fahrzeugs 1 erfassbar ist. Der Beschädigungssensor ist beispielsweise ein Drucksensor eines Reifendruckkontrollsystems, mittels welchem ein Druckverlust und daraus folgend eine Beschädigung der Reifen des Fahrzeugs 1 erfassbar sind. Alternativ oder zusätzlich ist der Beschädigungssensor ein Aufprallsensor bzw. Crashsensor zur Detektion einer Kollision des Fahrzeugs 1 mit einem Hindernis. Der Aufprallsensor ist insbesondere als Beschleunigungssensor zur Erfassung einer durch die Kollision verursachten Beschleunigung und/oder als Drucksensor zur Erfassung einer durch die Kollision verursachten Druckerhöhung im Hohlraum von Fahrzeugtüren ausgebildet. Alternativ oder zusätzlich ist der Aufprallsensor ein akustischer Sensor, insbesondere ein so genannter Crash-Impact-Sound-Sensor, mittels welchem die Kollision aufgrund von Körperschalländerungen von sich beim Aufprall verformenden Karosserieblechen des Fahrzeugs 1 detektierbar ist. Weiterhin kann der Beschädigungssensor ein Sensor einer Einbruch-Diebstahl-Warnanlage sein, mittels welchem eine Zerstörung von Scheiben des Fahrzeugs 1 erfassbar ist. Hochempfindliche Beschleunigungssensoren lassen sich dabei auch unabhängig von den Aufprall- bzw. Crashsensoren einsetzen, um beispielsweise einen Stoß oder Schlag gegen das Fahrzeug zu erkennen. Daneben lassen sich Ultraschallsensoren als Beschädigungssensoren nutzen. Sie können beispielsweise ein Vorbeistreifen an dem Fahrzeug erkennen, wie es bei einem Zerkratzen des Fahrzeugs, einem sehr häufigen Erscheinungsbild von Vandalismus an Fahrzeugen, auftreten kann.
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Ferner umfasst die Vorrichtung 2 eine Steuereinheit 5. Mittels der Steuereinheit 5 wird bei einer anhand der Sensoreinheit 4 erfassten Erschütterung und/oder Beschädigung des Fahrzeugs 1 eine automatisch eine Speicherung mittels der Bilderfassungsvorrichtung 3 erfasster Bilddaten B ausgeführt, wobei zur Speicherung der Bilddaten B eine Speichereinheit 6 mit der Bilderfassungsvorrichtung 3 und der Steuereinheit 5 gekoppelt ist. Die Speichereinheit 6 kann dabei Bestandteil der Steuereinheit 5 oder einer so genannten, nicht dargestellten Head-Unit sein. Die Speichereinheit 6 ist als Speicherkarte, als anderer magnetischer Datenspeicher, elektronsicher Datenspeicher und/oder optischer Datenspeicher ausgebildet. Die Bilderfassungsvorrichtung 3 kann dabei in idealer Weise einen Kurzzeitzwischenspeicher umfassen, welcher in der Darstellung der einzigen beigefügten Figur eingezeichnet und mit dem Bezugszeichen 3a elektrische Antriebsleistung versehen ist. Dieser Kurzzeitzwischenspeicher 3a kann beispielsweise dazu dienen, Bilder aus den letzten 20 bis 60 Sekunden aufzuzeichnen, um so eine Bereitstellung von Bildern ohne nennenswerte Zeitverzögerung zu gewährleisten. Hat nun die Sensoreinheit 4 eine Erschütterung und/oder Beschädigung des Fahrzeugs 1 angezeigt, dann können die Daten dieses Kurzzeitzwischenspeichers 3a in der Speichereinheit 6 entsprechend gespeichert werden, beispielsweise die Bilder der letzten 30 Sekunden, bevor die Sensoreinheit 4 die Erschütterung und/oder Beschädigung erkannt hat. Um die Größe der Speichereinheit 6 überschaubar zu halten und dennoch mehrere Ereignisse aufzeichnen zu können, kann es dabei vorgesehen sein, dass, nachdem das Signal der Sensoreinheit 4 die Erschütterung und/oder Beschädigung des Fahrzeugs 1 angezeigt hat, jeweils für 30 bis 60 Sekunden die Bilder weiter aufgezeichnet werden. Typischerweise sind die zur Auswertung des Schadens relevanten Bilder in dieser Zeitspanne enthalten, sodass eine längere Aufzeichnung nicht notwendig ist.
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Die Vorrichtung 2 umfasst dabei ferner einen Helligkeitssensor 7, welcher in Fahrzeugen häufig ohnehin vorhanden ist, beispielsweise um die Beleuchtung des Fahrzeugs 1 automatisch zu steuern. Der Helligkeitssensor 7 kann also sowohl für das Fahrerassistenzsystem zur automatischen Steuerung der Beleuchtung genutzt werden, als auch für das hier beschriebene Verfahren.
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Kommt es zu einem Signal der Sensorsignal 4, welches eine Erschütterung und/oder Beschädigung des Fahrzeugs 1 vermuten lässt, dann wird das Signal des Helligkeitssensors 7 geprüft. Für den Fall, dass über den Helligkeitssensor 7 erkannt wird, dass sich das Fahrzeug 1 in einer dunklen Umgebung befindet, wird zumindest eine Beleuchtungsanlage des Fahrzeugs 1 aktiviert, insbesondere um den Erfassungsbereich E ganz oder zumindest teilweise zu erhellen und damit besser auswertbare Bilder zu erhalten. Das Fahrzeug 1 kann dabei mehrere Beleuchtungsanlagen umfassen. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel der 1 sind beispielsweise die Frontscheinwerfer oder ein darin integriertes Tagfahrlicht als eine der Beleuchtungsanlagen 8 zu erkennen. Darüber hinaus können Fahrtrichtungsanzeiger insbesondere auch im Bereich von Außenspiegeln als Beleuchtungsanlagen 8 aktiviert werden. Weitere hier dargestellte Beleuchtungsanlagen 8 sind beispielsweise die Heckleuchten des Fahrzeugs 1, wobei hier die eigentliche Heckleuchte, die Rückfahrleuchte und/oder die Bremsleuchten entsprechend aktiviert werden können, um das notwendige Licht bereitzustellen. Typischerweise ist dabei die Farbe des Lichts unerheblich, sodass idealerweise die hinsichtlich der erforderlichen Helligkeit günstigsten Beleuchtungsanlagen 8 aktiviert werden.
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Ist das Fahrzeug 1 beispielsweise auf einem Parkplatz abgestellt, wird bei einem so genannten Parkrempler mittels der Sensoreinheit 4 eine Erschütterung des Fahrzeugs 1 erfasst. Sofern durch den Helligkeitssensor 7 erkannt worden ist, dass es in dem Erfassungsbereich E nicht hell genug ist, um eine zuverlässige Erfassung des Vorgangs über die automatisch gespeicherten Daten der Bilderfassungsvorrichtung 3 zu erreichen, wird nun beim Auftreten des Signals der Sensoreinheit 4 wenigstens eine der Beleuchtungsanlagen 8 des Fahrzeugs aktiviert, beispielsweise das Innenlicht sowie alle Fahrtrichtungsanzeiger des Fahrzeugs 1 im Dauerbetrieb, um eine entsprechende Umfeldbeleuchtung zu erreichen. Gleichzeitig wird die automatische Speicherung der erfassten Bilddaten B aktiviert, wobei die Speicherung vorzugsweise in einem vorgegebenen Zeitraum von bis zu 60 Sekunden erfolgt. Aufgrund der Erfassung der Umgebung des Fahrzeugs 1 im Erfassungsbereich E von 360° ist auf den erfassten Bildern ein Verursacher der Erschütterung des Fahrzeugs 1 abgebildet, wobei aufgrund eines auf den Bildern dargestellten amtlichen Kennzeichens eines verursachenden weiteren Fahrzeugs und/oder aufgrund eines Bildes von Personen der Verursacher für den Halter des beschädigten Fahrzeugs 1 ermittelbar wird. Weiterhin sind in der Umgebung des Fahrzeugs 1 befindliche Zeugen ermittelbar und identifizierbar.
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Die automatisch aktivierte Aufzeichnung der Bilddaten B erfolgt beispielsweise auch bei Vandalismus am Fahrzeug 1 und/oder bei Einbrüchen in das Fahrzeug 1 und/oder bei einem damit verbundenen Diebstahl von Gegenständen aus einem Fahrzeuginnenraum und/oder an der Außenseite des Fahrzeugs befindlicher Gegenstände, wobei anhand der Bilddaten B ein Täter identifizierbar und eine Fluchtrichtung desselben ermittelbar ist.
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Nach einer automatisch erfolgten Aufzeichnung der Bilddaten B, d. h. nach der automatischen Erfassung und Speicherung der Bilddaten B bei einer detektierten Erschütterung und/oder Beschädigung des Fahrzeugs 1, wird der Nutzer bzw. Fahrer des Fahrzeugs 1 optisch, akustisch und/oder haptisch auf die automatische Aufzeichnung hingewiesen. Hierzu ist zumindest eine nicht gezeigte optische, akustische und/oder haptische Ausgabeeinheit vorgesehen. Beispielsweise wird dem Nutzer über eine Anzeigeeinheit innerhalb des Fahrzeugs 1 und über einen oder mehrere Lautsprecher eine Warnung ausgegeben, dass sein Fahrzeug 1 möglicherweise beschädigt wurde und dass die automatische Aufzeichnung der Bilddaten B erfolgt ist.
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Neben einer solchen im Fahrzeug 1 stattfindenden Warnung bzw. Anzeige der Tatsache, dass eine automatische Aufzeichnung von Bilddaten B erfolgt ist, kann eine solche auch über Telekommunikationsmittel beispielsweise an die das Fahrzeug 1 nutzende bzw. haltende Person, an ein Flottenmanagement, sofern das Fahrzeug zu einer Fahrzeugflotte gehört, oder ähnliches erfolgen. Insbesondere die Übertragung über Telekommunikationsmittel an die das Fahrzeug 1 nutzende Person kann hier sinnvoll sein, um diese entsprechend zu informieren und ihr die Gelegenheit zu geben, das Fahrzeug 1 schnellstmöglich in Augenschein zu nehmen.
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Typischerweise ist es so, dass die Sensoreinheit 4 eine gewisse Leistung braucht, um in Betrieb zu bleiben. Auch die Erfassung der Bilddaten B, welche im Idealfall dauerhaft erfolgt, um auch eine gewisse Zeitspanne vor dem Auftreten des Signals der Sensoreinheit 4 über den Kurzzeitzwischenspeicher 3a verfügbar zu haben, erfordert eine gewisse Energiemenge. In bestimmten Situationen ist es jedoch so, dass die Erfassung von Bilddaten B aufgrund einer zu erwartenden Erschütterung und/oder Beschädigung des Fahrzeugs 1 typischerweise nicht notwendig ist, beispielsweise wenn das Fahrzeug 1 in der eigenen Garage abgestellt ist. In diesen Situationen muss die Sensoreinheit 4 nicht dauerhaft aktiviert sein. Es kann deshalb vorgesehen sein, dass eine das Fahrzeug 1 bedienende Person über einen manuellen Schalter die Sensoreinheit 4 entsprechend aktiviert und über das Steuergerät 5 dementsprechend die Bilderfassungsvorrichtung 3. Es kann also beispielsweise durch die das Fahrzeug 1 bedienende Person entschieden werden, ob sie eine derartige Überwachung wünscht, weil es beispielsweise aufgrund der Tatsache, dass das Fahrzeug 1 im öffentlichen Raum abgestellt worden ist, sinnvoll erscheint, oder eher nicht, weil das Fahrzeug 1 beispielsweise in der eigenen verschlossenen Garage steht. Eine entsprechende Wahleinrichtung kann beispielsweise durch einen Schalter im Bereich des Cockpits vorgesehen werden.
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Daneben ist es grundsätzlich denkbar, beispielsweise eine oder mehrere vorgegebene Positionen des Fahrzeugs 1, welche anhand einer Satellitennavigation erfasst werden können, anzugeben, in deren Bereich die Überwachung nicht notwendig ist. Hier könnten beispielsweise die Koordinaten der eigenen Garage, eines verschlossenen Stellplatzes am Arbeitsplatz oder ähnliches abgespeichert werden, um dann sehr bequem für die das Fahrzeug bedienende Person an allen anderen Orten bei abgestelltem Fahrzeug 1 die Überwachung automatisch zu aktivieren.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010053147 A1 [0002]
- DE 102006007945 A1 [0003]
- DE 102010024209 A1 [0003]
- DE 102013205361 A1 [0004]