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Die Erfindung betrifft eine Entriegelungsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, mit einem manuell bewegbaren Entriegelungselement zum Entriegeln eines zum Abdecken einer Einbuchtung in einer Fahrzeugkarosserie ausgebildeten Deckelelements, welches mit dem manuell bewegbaren Entriegelungselement gekoppelt und mittels des Entriegelungselements entriegelbar ist. Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Entriegelungsvorrichtung.
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Der Einsatz derartiger Entriegelungsvorrichtungen ist im Automobilbereich weit verbreitet. So ist es beispielsweise üblich, eine Entriegelungsvorrichtung in einer Fahrgastzelle eines Kraftfahrzeugs zu betätigen, um eine Tankklappe an einer Außenseite des Kraftfahrzeugs manuell zu entriegeln.
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Aus der
US 6 234 555 B1 ist eine Verschlussvorrichtung für einen Kraftfahrzeugtank bekannt. Die Verschlussvorrichtung umfasst eine Stellstange, mittels welcher eine, in einer Tankmulde angeordnete Tankkappe und ein Tankdeckel automatisch geöffnet werden können. Zudem ist ein Handgriff vorgesehen, mittels welchem die Stellstange bewegbar ist, um die Tankkappe und den Tankdeckel im Falle einer Fehlfunktion manuell öffnen zu können.
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Aus der
DE 10 2013 222 509 A1 ist eine Notentriegelungsvorrichtung zur manuellen Bewegung eines Verriegelungselements in dessen Entriegelungsstellung bekannt. In der Entriegelungsstellung ist eine Steckverbindung für eine fahrzeugexterne Stromversorgung lösbar. Die Notentriegelungsvorrichtung weist ein Betätigungselement mit einem mit dem Verriegelungselement verbundenen Schwenkhebel auf, welcher durch eine translatorische Bewegung eines manuell betätigbaren, mitführbaren Werkzeugs auslenkbar ist. Das Werkzeug kann beispielsweise als handelsüblicher Schraubendreher ausgebildet sein.
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Aus der
DE 10 2004 016 560 A1 ist eine elektrisch verriegelbare Tankdeckelöffnung mit einer Not-Entriegelung bekannt. Dabei ist ein Zugelement vorgesehen, welches mit einem Kolben zum Entriegeln der Tankdeckelöffnung verbunden ist. Das Zugelement kann beispielsweise als Kabelbinder ausgebildet sein.
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Die
DE 103 07 364 B4 zeigt eine Vorrichtung zur Notentriegelung eines Kofferraums, bei welchem ein Seilzug zum Entriegeln eines Kofferraumschlosses mittels eines Betätigungshebels gezogen und dadurch ein Schließelement des Kofferraumschlosses betätigbar ist.
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Aus der
DE 30 25 261 C2 ist eine Fernbetätigungseinrichtung zum wahlweisen Betätigen jeweils eines von zwei bewegbaren Teilen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Entriegelungsvorrichtung sowie ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art mit jeweils besonders hoher Funktionalität zu schaffen.
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Diese Aufgaben werden durch eine Entriegelungsvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 4 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Unteransprüche gegeben.
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Die Erfindung geht von einer Entriegelungsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug aus. Die Entriegelungsvorrichtung umfasst ein manuell bewegbares Entriegelungselement zum Entriegeln eines zum Abdecken einer Einbuchtung in einer Fahrzeugkarosserie ausgebildeten Deckelelements. Das Deckelelement ist mit dem manuell bewegbaren Entriegelungselement gekoppelt und mittels des Entriegelungselements entriegelbar.
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Des Weiteren ist zumindest eine mit dem Entriegelungselement gekoppelte und mittels des Entriegelungselements entriegelbare Steckerabdeckung zum Abdecken eines elektrischen Anschlusses vorgesehen. Dies ist von Vorteil, da mit dem Deckelelement und der Steckerabdeckung mehrere Entriegelungen erfolgen können und somit eine erhöhte Funktionalität der Entriegelungsvorrichtung gegeben ist. Aufgrund der Möglichkeit, mehrere Bauteile (Deckelelement und Steckerabdeckung) mittels des lediglich einen Entriegelungselements zu entriegeln, kann die Entriegelungsvorrichtung besonders kompakt ausgebildet und platzsparend in einem Kraftfahrzeug eingesetzt werden. Bei der mittels des Deckelelements abdeckbaren Einbuchtung kann es sich beispielsweise um eine Tankmulde oder um eine Ladedosenmulde handeln. Das Deckelelement kann als Außenbeplankungsteil und dementsprechend beispielsweise als Ladedosendeckel zum Abdecken einer entsprechenden Ladedosenmulde oder als Tankdeckel zum Abdecken einer entsprechenden Tankmulde ausgebildet sein. Die Steckerabdeckung kann beispielsweise als Ladedosenverschluss ausgebildet sein. Das Deckelelement kann beispielsweise schwenkbar oder translatorisch verschiebbar an einer Fahrzeugkarosserie aufgenommen sein. Dabei kann das Deckelelement zwischen einer Schließposition, in welcher das Deckelelement die Einbuchtung verdeckt, und einer Entriegelungsposition, in welcher das Deckelelement zumindest einen Teilbereich der Einbuchtung freigibt, bewegbar ausgestaltet sein. Die Steckerabdeckung kann zwischen einer Abdeckstellung, in welcher die Steckerabdeckung den elektrischen Anschluss verdeckt und einer Offenstellung, in welcher der elektrische Anschluss zumindest teilweise freigelegt ist, bewegbar ausgebildet sein.
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Erfindungsgemäß ist das Entriegelungselement dazu ausgebildet, das Deckelelement und die Steckerabdeckung unabhängig voneinander zu entriegeln. Eine unabhängige Entriegelung ermöglicht eine besonders wunschgemäße und gezielte Bedienung der Entriegelungsvorrichtung. Lediglich beispielhaft hierfür sei das Entriegeln eines als Tankdeckel oder Ladedosendeckel ausgebildeten Deckelelements genannt, um beispielsweise eine Reifendruckempfehlung auf einer Deckelinnenseite des Deckelelements abzulesen, ohne dabei die Steckerabdeckung ebenfalls entriegeln zu müssen. Es ist prinzipiell auch denkbar, dass das Deckelelement und das Entriegelungselement nacheinander und zusätzlich oder alternativ in Abhängigkeit von einem jeweiligen Betätigungsweg zumindest eines Teilbereichs, wie beispielsweise eines Endes des Entriegelungselements, entriegelbar sind. Zum Beispiel kann ein Zurücklegen eines ersten Betätigungsweges zum Entriegeln des Deckelelements und ein Zurücklegen eines zweiten Betätigungsweges zum Entriegeln der Steckerabdeckung führen. Die beiden Betätigungswege können beispielsweise in eine gleiche Betätigungsrichtung orientiert sein und unterschiedlich lang sein. Dies ist von Vorteil, da einer Bedienperson eine besonders intuitive Bedienung allein aufgrund des Einstellens der unterschiedlich langen ersten und zweiten Betätigungswege ermöglicht ist - unabhängig davon ob es sich um bei einer Drehbewegung oder um bei einer Linearbewegung des Entriegelungselements zurückgelegte Betätigungswege handelt.
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Erfindungsgemäß ist das Entriegelungselement als Wippenhebel ausgebildet. Dies ist von Vorteil, da bei der Betätigung des Entriegelungselements eine Hebelwirkung beispielsweise um eine Drehlagerstelle des Entriegelungselements an einem Kraftfahrzeug genutzt werden kann. Somit kann das Entriegelungselement mit einer besonders geringen Betätigungskraft einer Bedienperson und damit besonders ergonomisch betätigt werden, um damit das Deckelelement bzw. die Steckerabdeckung zu entriegeln.
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Es ist das Entriegelungselement dazu ausgebildet, das Deckelelement durch eine Schwenkbewegung des Entriegelungselements in eine erste Schwenkposition und die Steckerabdeckung durch eine Schwenkbewegung des Entriegelungselements in eine zweite Schwenkposition zu entriegeln. Dies ist von Vorteil, da mittels des Entriegelungselements zwar sowohl die Steckerabdeckung als auch das Deckelelement entriegelt werden können, jedoch kann die jeweilige Entriegelung des Deckelelements unabhängig von der Entriegelung der Steckerabdeckung und umgekehrt erfolgen. Das Entriegelungselement kann beispielsweise durch Ausüben einer ersten Druckkraft und einer daraus resultierenden, ersten Schwenkbewegung um die Drehlagerstelle des Entriegelungselements geschwenkt werden und in Folge dessen beispielsweise eine erste Zugkraft auf ein erstes Koppelelement mittels welchem beispielsweise das Deckelelement entriegelbar ist, ausüben. Das Entriegelungselement kann des Weiteren beispielsweise durch Ausüben einer zweiten Druckkraft und einer daraus resultierenden, zweiten Schwenkbewegung um die Drehlagerstelle des Entriegelungselements geschwenkt werden und in Folge dessen beispielsweise eine zweite Zugkraft auf ein zweites Koppelelement mittels welchem beispielsweise die Steckerabdeckung entriegelbar ist, ausüben.
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Erfindungsgemäß ist wenigstens eine Rückstellfeder zum Rückstellen des Entriegelungselements von zumindest einer der Schwenkpositionen in eine Neutralposition vorgesehen. Dies ist von Vorteil, da mittels einer derartigen Rückstellfeder bzw. einer Mehrzahl von Rückstellfedern jeweilige Koppelelemente, mittels welchen das Entriegelungselement mit dem Deckelelement bzw. mit der Steckerabdeckung gekoppelt sein kann, auf einfache Art und Weise unter einer Vorspannung gehalten werden können. Aufgrund dieser Vorspannung kann wirksam vermieden werden, dass die jeweiligen Koppelelemente beispielsweise bei einem Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs klappern und somit unerwünschte Geräusche bzw. erhöhte Verschleißerscheinungen auftreten.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Entriegelungselement mittels eines ersten Koppelelements mit dem Deckelelement und mittels eines zweiten Koppelelements mit der Steckerabdeckung gekoppelt. Dies ist von Vorteil, da dadurch das Deckelelement und die Steckerabdeckung mittels des Entriegelungselements unabhängig voneinander entriegelbar sind.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das erste Koppelelement an ein erstes Ende des Entriegelungselements und das zweite Koppelelement an ein, dem ersten Ende gegenüberliegendes, zweites Ende des Entriegelungselements gekoppelt. Dies ist von Vorteil, da beispielsweise bei etwaigen Wartungsarbeiten, bei welchen eines der Koppelelemente ersetzt werden soll, das jeweils andere Koppelelement nicht störend im Weg ist.
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Es kann ein hier nicht beanspruchtes Verfahren zum Betreiben einer Entriegelungsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug vorgesehen sein, bei welchem ein zum Abdecken einer Einbuchtung in einer Fahrzeugkarosserie ausgebildetes Deckelelement und zumindest eine Steckerabdeckung zum Abdecken eines elektrischen Anschlusses durch manuelles Bewegen eines Entriegelungselements unabhängig voneinander entriegelt werden. Dies ist von Vorteil, da beim Betreiben der Entriegelungsvorrichtung mit dem Deckelelement und der Steckerabdeckung gleich mehrere Bauteile entriegelt werden können und damit eine erhöhte Funktionalität der Entriegelungsvorrichtung bei deren Betreiben erreicht werden kann. Es ist denkbar, dass neben dem Deckelelement der Steckerabdeckung auch noch weitere Deckelelemente, beispielsweise ein zweites oder drittes Deckelelement und zusätzlich oder alternativ weitere Steckerabdeckungen, beispielsweise eine zweite und dritte Steckerabdeckung beim Betreiben der Entriegelungsvorrichtung entriegelt werden können.
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Beispielsweise wird das Deckelelement durch manuelles Bewegen des Entriegelungselements in eine erste Schwenkposition und die Steckerabdeckung durch manuelles Bewegen des Entriegelungselements in eine zweite Schwenkposition entriegelt. Dies ist von Vorteil, da die Steckerabdeckung und das Deckelelement besonders unter besonders intuitiver Bedienung des Entriegelungselements entriegelt werden können.
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Beispielsweise werden das Deckelelement und die Steckerabdeckung gleichzeitig durch das manuelle Bewegen des Entriegelungselements entriegelt. Dies ist von Vorteil, da der Bewegungsaufwand beim Bewegen des Entriegelungselements zum Entriegeln sowohl der Steckerabdeckung als auch des Deckelelements besonders gering ist.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Entriegelungsvorrichtung, wobei das Entriegelungselement in einem Innenraum, insbesondere in einem Motorraum oder in einem Kofferraum oder in einer Fahrgastzelle des Kraftfahrzeugs angeordnet ist. Dies ist von Vorteil, da dadurch ein besonders einfacher Missbrauchsschutz der Entriegelungsvorrichtung gegeben ist. Ein derartiger Innenraum kann verschlossen und lediglich durch autorisierte Personen geöffnet werden.
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Die Ausführungen zu einem der Aspekte der Erfindung, insbesondere zu einzelnen Merkmalen dieses Aspektes, gelten entsprechend auch analog für die anderen Aspekte der Erfindung.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Weiter Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnungen.
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Im Folgenden ist die Erfindung noch einmal anhand eines konkreten Ausführungsbeispiels erläutert. Hierzu zeigt:
- 1 eine Perspektivansicht auf einen Teil einer für die Erfindung beispielhaften Ausführungsform mit einer Entriegelungsvorrichtung in einer beispielhaften Einbaulage in einem Innenraum eines Kraftfahrzeugs, wobei mittels der Entriegelungsvorrichtung ein Deckelelement und eine Steckerabdeckung entriegelbar sind;
- 2a eine Perspektivansicht auf die Entriegelungsvorrichtung, wobei ein Entriegelungselement der Entriegelungsvorrichtung in einer Neutralposition gezeigt ist;
- 2b eine Perspektivansicht auf das Entriegelungselement, welches an einer Drehlagerstelle gelagert und mittels jeweiliger Rückstellfedern in der Neutralposition gehalten ist; und
- 2c eine Seitenansicht des Entriegelungselements, wobei an einander gegenüberliegenden Enden des Entriegelungselements jeweilige Koppelelemente angeschlossen sind, mittels welchen das Deckelelement und die Steckerabdeckung entriegelbar ist.
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1 zeigt eine Perspektivansicht auf eine für die Erfindung beispielhafte Ausführungsform einer Entriegelungsvorrichtung 10, welche vorliegend in einem Innenraum 52 eines hier lediglich ausschnittsweise dargestellten Kraftfahrzeugs 50 angeordnet ist. Bei dem Innenraum 52 handelt es sich vorliegend um einen Motorraum des Kraftfahrzeugs 50, wobei eine Motorhaube des Kraftfahrzeugs 50 aus Gründen der Übersichtlichkeit hier nicht dargestellt ist. Alternativ zur Anordnung der Entriegelungsvorrichtung 10 in dem Motorraum wäre auch eine Anordnung der Entriegelungsvorrichtung 10 in einem Kofferraum oder in einer Fahrgastzelle des Kraftfahrzeugs 50 denkbar, um einen Zugriff auf die Entriegelungsvorrichtung 10 durch Unbefugte zumindest weitgehend zu unterbinden. Von dem Kraftfahrzeug 50 ist neben dem Innenraum 52 lediglich ein Teilbereich einer Fahrzeugkarosserie 20 des Kraftfahrzeugs 50 dargestellt, wobei im Rahmen dieses Teilbereichs lediglich eine Seitentür 56 und ein Kotflügel 54 gezeigt sind. An dem Kotflügel 54 ist eine Einbuchtung 18 vorgesehen, wobei die Einbuchtung 18 im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Ladedosenmulde ausgestaltet ist. Die Einbuchtung 18 ist vorliegend mittels eines schwenkbar an dem Kotflügel 54 gelagerten Deckelelements 22 verschließbar und freigebbar. In der Einbuchtung 18 ist des Weiteren ein elektrischer Anschluss 26 zum Versorgen eines hier nicht weiter dargestellten Energiespeichers, beispielsweise einer Hochvoltbatterie, des Kraftfahrzeugs 50 vorgesehen. Der elektrische Anschluss 26 ist mittels einer Steckerabdeckung 24 verschließbar und freigebbar. Die Steckerabdeckung 24 ist ebenso wie der elektrische Anschluss 26 in der Einbuchtung 18 angeordnet und kann dementsprechend mittels des Deckelelements 22 abgedeckt bzw. freigegeben werden.
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Die Entriegelungsvorrichtung 10 umfasst ein in 1 nicht näher dargestelltes Entriegelungselement 12, welches in den 2a bis 2c gezeigt ist.
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2a zeigt die Entriegelungsvorrichtung 10 in dessen Lagerung in einer Aufnahmevorrichtung 11 für das Kraftfahrzeug 50. Die Aufnahmevorrichtung 11 ist vorliegend als Kotflügelabdeckung im Innenraum 52 (hier: Motorraum) ausgebildet. In 2a ist des Weiteren das Entriegelungselement 12 in einer Neutralposition 36 dargestellt. Das Entriegelungselement 12 ist, wie insbesondere aus den 2b und 2c hervorgeht, als Wippenhebel und damit als schwenkbar an einer Drehlagerstelle 42 gelagerter Hebel ausgebildet. Die Drehlagerstelle 42 ist vorliegend als Zylinderstift ausgestaltet, um welchen das Entriegelungselement 12 schwenkbar ist. An der Drehlagerstelle 42 sind vorliegend eine erste Rückstellfeder 32 und eine zweite Rückstellfeder 34 angeordnet, um das um die Drehlagerstelle 42 verschwenkbar gelagerte Entriegelungselement 12 von etwaigen hier nicht weiter dargestellten Schwenkpositionen zurück in die Neutralposition 36 zu stellen.
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Mittels des manuell bewegbaren Entriegelungselements 12 kann einerseits das zum Abdecken der Einbuchtung 18 in der Fahrzeugkarosserie 20 ausgebildete Deckelelement 22 und andererseits die entriegelbare Steckerabdeckung 24 entriegelt werden. Dies ist möglich, da das Entriegelungselement 12 an einem ersten Ende 14 mittels eines ersten Koppelelements 38 mit dem Deckelelement 22 und an einem zweiten Ende 16 mittels eines zweiten Koppelelements 40 mit der Steckerabdeckung 24 gekoppelt ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die beiden Koppelelemente 38, 40 als Bowdenzug ausgebildet. Die Ausgestaltung der Koppelelemente 38, 40 als Bowdenzug ist von besonderem Vorteil, da derartige Bowdenzüge besonders flexibel und dementsprechend auch unter geringem Platzangebot zur Übertragung einer Zugkraft herangezogen und im Fahrzeug verlegt werden können. Es ist jedoch auch denkbar, zumindest eines der Koppelelemente 38, 40 als starres Kraftübertragungselement auszugestalten, mittels welchem sowohl eine Zugkraft als auch eine Druckkraft von dem Entriegelungselement 12 an das Deckelelement bzw. an die Steckerabdeckung übertragen werden kann. Als ein derartiges Kraftübertragungselement sei hier lediglich beispielhaft eine Koppelstange genannt.
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Das Entriegelungselement 12 ist vorliegend dazu ausgebildet, das Deckelelement 22 durch eine durch einen Pfeil verdeutliche Schwenkbewegung 28 des Entriegelungselements 12 in eine hier nicht weiter dargestellte erste Schwenkposition und die Steckerabdeckung 24 durch eine vorliegend durch einen der Schwenkbewegung 28 entgegengesetzten Pfeil dargestellte Schwenkbewegung 30 des Entriegelungselements 12 in eine hier ebenfalls nicht weiter dargestellte zweite Schwenkposition zu entriegeln. Um dies zu ermöglichen, ist das erste Koppelelement 38 an das erste Ende 14 des Entriegelungselements 12 und das zweite Koppelelement 40 an das, dem ersten Ende 14 gegenüberliegende zweite Ende 16 des Entriegelungselements 12 gekoppelt. Bei der ersten Schwenkbewegung 28 legt das erste Ende 14 einen ersten Betätigungsweg zurück und bei der zweiten Schwenkbewegung legt das zweite Ende 16 einen zweiten Betätigungsweg zurück.
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Durch Ausüben einer ersten Druckkraft 44, beispielsweise in Folge eines Fingerdrucks einer Bedienperson, wird das zweite Ende 16 in Pfeilrichtung der ersten Druckkraft 44 bewegt und dementsprechend das Entriegelungselement 12 um dessen Drehlagerstelle 42 entsprechend der ersten Schwenkbewegung 28, mittels welcher das Entriegelungselement 12 in die erste Schwenkposition schwenkbar ist, verschwenkt. In Folge dessen wird mittels des ersten Koppelelements 38 (hier: Bowdenzug) eine erste Zugkraft 15 auf das in 2c nicht weiter dargestellte Deckelelement 22 übertragen.
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Wird hingegen eine zweite Druckkraft 46 an dem ersten Ende 14 des Entriegelungselements 12 ausgeübt, so folgt daraus die zweite Schwenkbewegung 30, mittels welcher das Entriegelungselement 12 in die zweite Schwenkposition verschwenkt wird, wobei in Folge dessen eine zweite Zugkraft 17 von dem zweiten Koppelelement 40 an die in 2c ebenfalls nicht dargestellte Steckerabdeckung 24 übertragen wird. In Folge des Übertragens der ersten Zugkraft 15 bzw. der zweiten Zugkraft 17 durch die jeweiligen Koppelelemente 38, 40 werden das Deckelelement 22 bzw. die Steckerabdeckung 24 entriegelt.
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Im in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel können das Deckelelement 22 und die Steckerabdeckung 24 unabhängig voneinander mittels des Entriegelungselements 12 entriegelt werden. Denkbar ist jedoch auch ein gleichzeitiges Entriegeln des Deckelelements 22 und der Steckerabdeckung 24. Um dies zu ermöglichen kann beispielsweise eine Koppelung sowohl des ersten Koppelelements 38 als auch des zweiten Koppelelements 40 an einem der beiden Enden 14, 16 erfolgen.
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Zusammenfassend ist mit der erfindungsgemäßen Entriegelungsvorrichtung 10 eine Notentriegelung des Deckelelements 22, welches auch als Ladeklappe bezeichnet werden kann, sowie der Steckerabdeckung 24, welche auch als Ladedosenabdeckung bezeichnet werden kann, gegeben. Beide Entriegelungen sind mittels des Entriegelungselements 12 mit einer Wippenfunktion durchführbar. Somit weist die vorliegende Entriegelungsvorrichtung 10 eine besonders hohe Funktionalität auf und ermöglicht auf besonders geringem Bauraum die Entriegelung mehrerer Bauteile.