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Die Erfindung betrifft eine Kühlerschutzblende für ein Kraftfahrzeug mit einem Aufnahmebereich für einen Kennzeichenträger und einem Kennzeichenträger.
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Der in dieser Anmeldung verwendete Begriff Kühlerschutzblende umfasst Kühlerverkleidungen, die an der Frontseite eines Fahrzeugs, vorzugsweise vor einem Kühler, angeordnet sind. Eine Kühlerschutzblende kann insbesondere als Kühlerschutzgitter ausgebildet sein, das horizontale und/oder vertikale Rippen aufweist. Ein Kühlerschutzgitter kann auch eine beliebige Anordnung von Durchgangsöffnungen aufweisen, durch die beispielsweise eine Wabenstruktur gebildet wird.
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Ein Kühlerschutzgitter für ein Kraftfahrzeug umfasst in der Regel mehrere Lufteinlässe und ist in einem Frontbereich eines Kraftfahrzeugs angeordnet. Üblicherweise umfasst das Kühlerschutzgitter wenigstens ein Luftleitelement, das parallel oder orthogonal zur Querrichtung des Kraftfahrzeugs angeordnet ist, um einen Luftstrom in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs von dem Frontbereich des Kraftfahrzeugs hin zu einem Kühler zu führen, der sich hinter dem Kühlerschutzgitter befindet.
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Üblicherweise umfasst das Kühlerschutzgitter einen zumindest teilweise ebenen Aufnahmebereich für einen Kennzeichenträger zum Haltern eines Fahrzeugkennzeichens, wobei der Kennzeichenträger mit einer Befestigungseinrichtung an dem Kühlerschutzgitter anbringbar ist.
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Bei einem frontalen Zusammenstoß des Kraftfahrzeugs, beispielsweise mit einem Fußgänger, erfolgt ein Aufprall in der Regel im Bereich des Kühlerschutzgitters. Aus diesem Grund wird dem Kühlerschutzgitter eine besondere Bedeutung bezüglich des Fußgängerschutzes beigemessen. Aufbau, Geometrie, Material und Beschaffenheit sind daher so gewählt, dass bei einem Zusammenstoß des Fahrzeugs mit einem Fußgänger ein verringertes Verletzungsrisiko für den Fußgänger besteht.
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Die Druckschrift
KR 20070034356 A beschreibt einen Kennzeichenhalter mit einem einen Stoß dämpfenden Element. Das stoßdämpfende Element ist derart angeordnet, dass eine Deformation eines vom Kennzeichenhalter gehalterten Kennzeichens verhindert wird.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Kühlerschutzblende anzugeben, um die Auswirkungen eines Zusammenstoßes des Kraftfahrzeugs mit einem Fußgänger so gering wie möglich zu halten.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einer Kühlerschutzblende der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass zwischen dem Aufnahmebereich der Kühlerschutzblende und dem Kennzeichenträger ein plattenförmiger deformierbarer Energieabsorber angeordnet ist.
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Die erfindungsgemäße Kühlerschutzblende kann an einem Kraftfahrzeug beispielsweise im Frontbereich und somit in einer Fußgängerschutzzone des Kraftfahrzeugs angeordnet sein und weist mit dem plattenförmigen deformierbaren Energieabsorber ein zusätzliches passives Sicherheitselement auf. Hinter der Kühlerschutzblende können fahrzeugseitig beispielsweise Pralldämpfer angeordnet sein, die einen Aufprall bei geringer Geschwindigkeit vollständig elastisch abfedern können. Durch die erfindungsgemäße Kühlerschutzblende können durch einen Aufprall verursachte Kräfte über die gesamte Fläche des plattenförmigen Energieabsorbers auf dahinterliegende Sicherheitselemente, wie z. B. Pralldämpfer, übertragen werden.
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Der plattenförmige Energieabsorber ist bei einem Aufprall des Kraftfahrzeugs durch eine auf das Kraftfahrzeug wirkende Kraft deformierbar. Dadurch kann mittels des Energieabsorbers ein Hohlraum zwischen dem auf die Kühlerschutzblende aufgesetzten Kennzeichenträger und der Kühlerschutzblende dazu genutzt werden, eine durch einen Aufprall wirkende Kraft zumindest teilweise zu kompensieren. Dadurch kann zudem das vorzeitige Kollabieren des labilen Kennzeichenträgers verhindert werden, wenn das Kraftfahrzeug beispielsweise bei einem Ein- oder Ausparkvorgang mit geringer Geschwindigkeit gegen einen feststehenden Gegenstand gesteuert wird.
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Der Energieabsorber kann durch eine Haltevorrichtung an der Rückseite des Kennzeichenträgers gehaltert sein. Die Haltevorrichtung kann beispielsweise durch wenigstens einen Haken und/oder wenigstens eine Rastverbindung realisiert sein. Die Rastverbindung kann dabei derart ausgebildet sein, dass sie bei Bedarf lösbar ist und der Energieabsorber austauschbar ist. Die Rastverbindung kann aus zwei Teilen bestehen, wobei ein Teil einen kugelförmigen Kopf und ein anderes Teil eine Kugelpfanne aufweisen kann, wodurch eine Rastverbindung entsteht, die durch eine Druckbewegung des kugelförmigen Kopfes in die Kugelpfanne einrastbar ist. Durch eine der Einrastbewegung entgegengesetzt wirkende Zugkraft kann die Rastverbindung wieder gelöst werden.
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Erfindungsgemäß können der Aufnahmebereich der Kühlerschutzblende, der Energieabsorber und der Kennzeichenträger Öffnungen für Befestigungsmittel aufweisen. Die Öffnungen können vorzugsweise jeweils den gleichen Durchmesser aufweisen und derart angeordnet sein, dass ein eingesetztes Befestigungsmittel sowohl den Kennzeichenträger, den Energieabsorber als auch die Kühlerschutzblende durchgreift. Der Kennzeichenträger, der Energieabsorber sowie die Kühlerschutzblende können demnach jeweils eine Öffnung aufweisen und durch ein Befestigungsmittel miteinander verbunden sein. Erfindungsgemäß können alternativ mehrere Öffnungen und Befestigungsmittel an dem Kennzeichenträger, dem Energieabsorber sowie der Kühlerschutzblende angeordnet sein, um die drei Elemente miteinander zu verbinden.
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Beispielsweise kann der Energieabsorber mit wenigstens einem Befestigungsmittel an der Kühlerschutzblende angebracht sein. Der Kennzeichenträger kann mit wenigstens einem zusätzlichen Befestigungsmittel am Energieabsorber angebracht sein.
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Erfindungsgemäß kann es auch vorgesehen sein, dass der Energieabsorber wie im vorherigen Beispiel mit wenigstens einem Befestigungsmittel an der Kühlerschutzblende angebracht ist. Der Kennzeichenträger hingegen kann mit wenigstens einem Befestigungsmittel auch an der Kühlerschutzblende angebracht sein. Als Befestigungsmittel kann im Rahmen der Erfindung eine Schraube oder ein Gewindebolzen in Verbindung mit einer Mutter verwendet werden. Alternativ kann das Befestigungsmittel als Rastverbindung ausgebildet sein.
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Der an der Kühlerschutzblende angeordnete Kennzeichenträger kann über den Rand des zwischen der Kühlerschutzblende und dem Kennzeichenträger angeordneten Energieabsorbers hinausragen und der Energieabsorber kann zwischen der Kühlerschutzblende und dem Kennzeichenträger verdeckt angeordnet sein. Durch das Hinausragen des Kennzeichenträgers über den Rand des Energieabsorbers kann der Energieabsorber vom Kennzeichenträger derart umrahmt sein, dass der Energieabsorber nicht sichtbar zwischen dem Kennzeichenträger und der Kühlerschutzblende angeordnet ist.
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Erfindungsgemäß kann es vorgesehen sein, dass der Rand des Kennzeichenträgers entlang seines gesamten Umfangs über den Rand der Energieabsorbers hinausragt. Es ist erfindungsgemäß allerdings auch möglich, dass der Rand des Kennzeichenträgers nicht an allen Stellen über den Rand des Energieabsorbers hinausragt. Beispielsweise kann der Rand des Kennzeichenträgers an der oberen Kante und den beiden seitlichen Kanten über den Rand des Energieabsorbers hinausragen.
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Der Energieabsorber kann aus einem Polypropylen-Schaum bestehen. Polypropylen-Schaum (EPP) ist ein vorwiegend geschlossenzelliger Schaumstoff, wobei erfindungsgemäß Polypropylen-Schäume mit unterschiedlicher Härte und/oder Dichte verwendet werden können.
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Die Kühlerschutzblende kann insbesondere als Kühlerschutzgitter ausgebildet sein und kann wenigstens eine horizontale Rippe aufweisen, wobei der Energieabsorber erfindungsgemäß gegengleich zu der horizontalen Rippe ausgebildet sein kann. Das Kühlerschutzgitter kann beispielsweise auch mehrere Rippen und/oder vertikale Rippen respektive eine Kombination aus horizontalen und vertikalen Rippen aufweisen. Die Dicke des Energieabsorbers kann derart gewählt sein, dass selbst im Bereich einer Rippe des Kühlerschutzgitters der an dieser Stelle gegengleich ausgebildete Energieabsorber eine bestimmte Dicke aufweist. Die im Gegensatz zum Energieabsorber relativ harten Elemente des Kühlerschutzgitters und des Kennzeichenträgers sind somit über die gesamte Fläche des Energieabsorbers voneinander getrennt, wobei der Abstand durch die Dicke des Energieabsorbers an der jeweiligen Stelle vorgegeben wird.
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Daneben betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einer erfindungsgemäßen Kühlerschutzblende. Die Kühlerschutzblende kann erfindungsgemäß im Frontbereich des Kraftfahrzeugs angebracht sein.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen sind schematische Darstellungen und zeigen:
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1 eine Darstellung einer erfindungsgemäßen Kühlerschutzblende in einer frontalen Ansicht;
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2 eine Detailansicht eines Kennzeichenträgers;
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3 die Kühlerschutzblende von 1 in einer geschnittenen Draufsicht; und
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4 die erfindungsgemäße Kühlerschutzblende in einer seitlichen geschnittenen Ansicht.
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1 zeigt eine Kühlerschutzblende 1 mit einem Randbereich und mehreren Waben, die durch horizontal und vertikal angeordnete Rippen gebildet werden. Durch diese Rippen wird ein Luftstrom, der auf die Kühlerschutzblende 1 trifft, derart geführt, dass er auf einen hinter der Kühlerschutzblende angeordneten Kühler geleitet wird. Ein an der Kühlerschutzblende 1 angeordneter Aufnahmebereich 2 dient dazu, einen Kennzeichenträger an der Kühlerschutzblende 1 anzubringen. Der Aufnahmebereich 2 befindet sich zwischen zwei horizontalen Rippen 3, 4 und bildet eine durchgängige Fläche. Alternativ kann ein Aufnahmebereich auch über Rippe 3 und/oder unter Rippe 4 vorgesehen sein. Im Aufnahmebereich 2 sind zwei Öffnungen 5 angeordnet, die dazu dienen, zwei Befestigungsmittel anzubringen, um einen Kennzeichenträger an der Kühlerschutzblende 1 zu befestigen.
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2 zeigt einen Kennzeichenträger 6, der im Aufnahmebereich 2 der Kühlerschutzblende 1 angebracht wird. 2 zeigt die in Montagestellung der Kühlerschutzblende 1 zugewandte Seite (Rückseite) des Kennzeichenträgers 6. An dieser Seite des Kennzeichenträgers 6 ist ein plattenförmiger Energieabsorber 7 angeordnet, der durch hakenförmige Halteelemente 12 und durch Formschluss an den Aufnahmen 13, 14 am Kennzeichenträger 6 gehaltert ist. Zwei Öffnungen 10, 11 am Kennzeichenträger 6 sind derart angeordnet, dass zwei kreisrunde aus der Fläche des Kennzeichenträgers 6 hervorstehende Aufnahmen 13, 14 gebildet sind. Beim Einsetzen von Befestigungsmitteln von der gegenüberliegenden Seite in den Kennzeichenträger 6, werden diese in den zur Kühlerschutzblende hin gerichteten vorstehenden Aufnahmen 13, 14 versenkt angebracht. Der plattenförmige Energieabsorber 7 weist an den Stellen der hervorstehenden Aufnahmen 13, 14 des Kennzeichenträgers 6 zwei kreisrunde Aussparungen 8, 9 auf. Der Rand des Kennzeichenträgers 6 ragt an jeder Stelle über den Rand des Energieabsorbers 7 hinaus, sodass der Energieabsorber 7 im montierten Zustand der Kühlerschutzblende 1 mit dem Energieabsorber 7 und dem Kennzeichenträger 6 durch den Kennzeichenträger 6 verdeckt und nicht sichtbar ist.
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In 2 erkennt man auch eine durch eine Nut 17 und eine an der Unterkante des Energieabsorbers 7 ausgebildete Aussparung zu den in 1 gezeigten Rippen 3, 4 gegengleich gebildete Form des Energieabsorbers 7. Diese Nut 17 und Aussparung 18 erstrecken sich über die gesamte Länge des Energieabsorbers 7. Allerdings ist in den Bereichen der Nut 17 und der Aussparung 18 nur ein Teil der Dicke des Energieabsorbers 7 ausgespart. Da die Nut 17 und die Aussparung 18 die gegengleichen Bereiche des Energieabsorbers 7 zu den horizontalen Rippen 3, 4 der Kühlerschutzblende 1 bilden, wird durch die verbleibende Dicke des Energieabsorbers 7 in diesen Bereichen sichergestellt, dass auch in den Bereichen eine Energieabsorption durch Deformation des plattenförmigen Energieabsorbers 7 möglich ist.
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3 zeigt eine schematische Ansicht der Kühlerschutzblende 1 in einer geschnittenen Draufsicht, in der die Anordnung der hervorstehenden Aufnahmen 13, 14 des Kennzeichenträgers 6 detailliert dargestellt ist. Zwei als Schrauben ausgebildete Befestigungsmittel 15, 16 greifen durch die Öffnungen 10, 11 des Kennzeichenträgers 6 und sind in den hervorstehenden Aufnahmen 13, 14 des Kennzeichenträgers 6 versenkt angeordnet. Die Befestigungsmittel 15, 16 ragen bis in die Kühlerschutzblende 1 hinein und sind dort mit in der Kühlerschutzblende 1 fest integrierten Kunststoffdomen (nicht gezeigt) verschraubt. Durch den Energieabsorber 7, der im gezeigten Ausführungsbeispiel aus einem sehr harten Kunststoff besteht, wird die durch einen Prüfkörper oder ein Körperteil eines Fußgängers, z. B. ein Bein, punktuell eingeleitete Energie flächig verteilt.
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4 ist eine geschnittene Seitenansicht der Kühlerschutzblende 1. In dieser Seitenansicht ist deutlich zu erkennen, dass sich der Aufnahmebereich 2 zwischen den beiden von der Kühlerschutzblende 1 nach vorne hervorstehenden, horizontal verlaufenden Rippen 3, 4 befindet. Die Kühlerschutzblende 1 ist im Frontbereich eines Kraftfahrzeugs 12 angebracht. In 4 ist gezeigt, dass der plattenförmige Energieabsorber 7 an mehreren Stellen gegengleich zur Kühlerschutzblende 1 ausgebildet ist. Einerseits ist er in den Bereichen der beiden Rippen 3, 4 der Kühlerschutzblende 1 gegengleich ausgebildet, wobei er andererseits auch im Rahmen der hervorstehenden Aufnahmen 13, 14 des Kennzeichenträgers 6 gegengleich dazu ausgebildet ist, da er an dieser Stelle eine kreisrunde Ausnehmung über einen Teil seiner Dicke aufweist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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