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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schützen eines Fahrzeugs, insbesondere der Fahrzeughaut, vor Beschädigungen durch Gegenstände, insbesondere durch Tankschläuche. Ferner betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit einer solchen Vorrichtung.
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Eine besondere Gefahr für kleinere, jedoch optisch störende Beschädigungen eines Fahrzeugs, insbesondere der Fahrzeughaut, geht von Tankschläuchen aus, die insbesondere dann, wenn sich die Tanksäule auf der dem Tankeinfüllstutzen gegenüberliegenden Fahrzeugseite befindet, um das Fahrzeug herum geführt werden müssen, wobei sie mit dem Fahrzeug in Kontakt treten und über den Lack des Fahrzeugs gezogen werden. Da in den meisten Fällen weder der Tankschlauch noch das Fahrzeug frei von Staub oder mineralischen Partikeln mit abrasiver Wirkung od. dgl. sind, können dabei Kratzer im Lack entstehen, deren Anzahl mit der Zeit zunimmt und somit das Erscheinungsbild des Fahrzeugs deutlich beeinträchtigen. Ab einem gewissen Grad wird eine Neulackierung notwendig, was mit deutlichen Kosten verbunden ist. Wird keine Neulackierung vorgenommen, sinkt der Wiederverkaufswert des Fahrzeugs allein aufgrund der Kratzer in einem nicht unbedeutenden Maß. Ähnliche Beschädigungen können bei der Autowäsche mit Gartenschläuchen und durch Staubsaugerschläuche beim Aussaugen des Fahrzeugs entstehen.
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Um das Fahrzeug vor Beschädigungen beim Tanken zu schützen, sind sehr unterschiedliche Lösungen entwickelt worden. Die
DE 37 22 091 A1 schlägt eine in der Tanköffnung angebrachte Schutzeinrichtung vor, mit welcher die Tankpistole in einer Position fixiert werden kann, in welcher sie dann, wenn sie in den Tankeinfüllstutzen eingebracht ist, nicht mit ihrem Rahmen am Fahrzeug anliegt und somit den Lack und das Karosserieblech nicht beschädigen kann. Durch eine geschickte Anordnung des Tankeinfüllstutzens wird aber auch ohne eine derartige Schutzeinrichtung ein Anliegen des Rahmens der Tankpistole am Fahrzeug verhindert. In beiden Fällen werden aber die eingangs beschriebenen Beschädigungen des Lacks durch den flexiblen Tankschlauch nicht verhindert.
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Die
EP 0 255 979 A1 schlägt eine Tanksäule vor, bei welcher der Tankschlauch mit einer Rolle umgelenkt wird, welche sich beim Herausziehen des Schlauchs aus der Tanksäule innerhalb einer in etwa senkrecht verlaufenden Führungsschiene der Tanksäule nach oben bewegt. Insbesondere dann, wenn sich die Tanksäule auf der dem Tankeinfüllstutzen gegenüberliegenden Fahrzeugseite befindet, tritt der Tankschlauch weiter von oben aus der Tanksäule aus, wodurch der Tankschlauch an weniger Stellen mit dem Fahrzeug in Kontakt treten kann. Dennoch wird auch mit der in der
EP 0 255 979 A1 vorgeschlagenen Tanksäule nicht verhindert, dass der Lack durch den Tankschlauch beschädigt wird.
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Die
US 2007/0027594 A1 schlägt vor, an jeder Fahrzeugseite je einen Tankeinfüllstutzen vorzusehen, so dass immer ein Tankeinfüllstutzen zur Tanksäule weist. Hierdurch entfällt zwar die Notwendigkeit, den Tankschlauch auf die der Tanksäule gegenüberliegende Fahrzeugseite führen zu müssen, wodurch Beschädigungen am Lack minimiert werden können, allerdings ist der hierfür notwendige konstruktive Aufwand sehr groß, so dass sich dieser Vorschlag nicht durchgesetzt hat.
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Aufgabe einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Schützen eines Fahrzeugs, insbesondere der Fahrzeughaut, vor Beschädigungen durch flexible Gegenstände zu schaffen, welche sich einfach umsetzen lässt und dennoch einen wirksamen Schutz vor Beschädigungen bietet. Weiterhin ist es Aufgabe einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung, ein Fahrzeug anzugeben, welches vor Beschädigungen durch flexible Gegenstände geschützt werden kann.
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Diese Aufgabe wird mit den in den Ansprüchen 1 und 10 angegebenen Merkmalen gelöst.
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Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schützen eines Fahrzeugs vor Beschädigungen durch einen oder mehrere flexible Gegenstände, insbesondere durch Tankschläuche, umfassend einen oder mehrere am Fahrzeug befestigbare oder befestigte Grundkörper, die ein vom Fahrzeug weg weisendes freies Ende bilden, wobei der Grundkörper einen am freien Ende oder im Bereich des freien Endes angeordneten Führungsabschnitt aufweist, der derart mit dem flexiblen Gegenstand und insbesondere mit dem Tankschlauch zusammenwirkt, dass der Tankschlauch in einem Abstand zum Fahrzeug geführt wird.
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Bei dem flexiblen Gegenstand kann es sich um einen Tankschlauch oder ein anderes, potentiell mit der Fahrzeughaut in Kontakt tretendes Element handeln, so z.B. einen Staubsaugerschlauch, ein elektrisches Ladekabel od. dgl.
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Die Anzahl der Grundkörper kann dabei frei gewählt werden. Je nach Form des Fahrzeugs und des flexiblen Gegenstands kann ein Grundkörper ausreichen, um das Fahrzeug sicher vor Beschädigungen durch den flexiblen Gegenstand zu schützen. In manchen Fällen werden aber mehr als ein Grundkörper benötigt werden. Die Grundkörper können auf jede geeignete Weise an das Fahrzeug angebracht werden, beispielsweise mittels eines Magneten oder mittels eines Saugnapfs. Der Grundkörper wirkt als Abstandhalter, der mit seinem freien Ende, welches vom Fahrzeug weg weist, mit dem flexiblen Gegenstand zusammenwirkt und somit auf Abstand zum Fahrzeug hält. Hierdurch wird verhindert, dass der flexiblen Gegenstand mit dem Fahrzeug in Kontakt kommt und es zu Beschädigungen am Fahrzeug wie Beulen im Karosserieblech und/oder Kratzer im Lack kommen kann.
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Darüber hinaus weist der Grundkörper noch den Führungsabschnitt auf, der dafür sorgt, dass der Tankschlauch in einem Abstand zum Fahrzeug geführt wird. Um einen flexiblen Gegenstand auf Abstand zu halten, ist es zweckmäßig, wenn der Grundkörper eine weitgehend beliebig gestaltbare Prallfläche aufweist. Um aber den Tankschlauch insbesondere auch dann in einem Abstand zum Fahrzeug zu halten, wenn der Tankschlauch gezogen wird, sollte der Führungsabschnitt vorzugsweise so ausgestaltet sein, dass der Tankschlauch nicht vom Grundkörper abrutscht und unkontrolliert gegen das Fahrzeug prallt. Hierzu kann der Grundkörper einen entsprechend dimensionierten und ausgerichteten Vorsprung, z.B. mit einer gabelartigen Geometrie, aufweisen.
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In einer alternativen Ausführungsform kann der Führungsabschnitt eine Ausnehmung zum Führen des Tankschlauches od. dgl. aufweisen. Tankschläuche weisen üblicherweise einen kreisförmigen Querschnitt auf, der nur in engen Grenzen von Tankstelle zu Tankstelle variiert. Insofern kann die Ausnehmung so dimensioniert werden, dass die Tankschläuche in die Ausnehmungen eingebracht werden können, wodurch sie geführt werden. Hierdurch wird verhindert, dass die Tankschläuche unkontrolliert von den Grundkörpern abrutschen und gegen das Fahrzeug prallen und dieses beschädigen kann.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform weist die Ausnehmung eine Breite und eine Öffnung auf, wobei sich die Breite ausgehend von der Öffnung zunächst verringert und anschließend wieder vergrößert. Die sich zunächst verringernde Breite bewirkt eine Zentrierung insbesondere des Tankschlauchs innerhalb der Ausnehmung, so dass der Tankschlauch gut in die Ausnehmung und in den Bereich eingebracht werden kann, in welchem sich die Breite wieder vergrößert. Die kleinste Breite der Ausnehmung ist dabei so bemessen, dass sie etwas geringer ist als der Außendurchmesser des Tankschlauchs. Die kleinste Breite der Ausnehmung kann aufgrund der Flexibilität des Tankschlauchs mit einer entsprechend großen Kraft überwunden werden. Befindet sich der Tankschlauch in dem Bereich, in dem sich die Breite vergrößert, ist er dort geführt und kann nur mit in etwa der Kraft, mit welcher der Tankschlauch in diesen Bereich eingebracht worden ist, wieder aus diesem Bereich entfernt werden. Hierdurch kann der Tankschlauch innerhalb der Ausnehmung bewegt werden und bleibt auch dann in der Ausnehmung, wenn der Tankschlauch mit einer Kraft gezogen wird, die nicht entlang der von der Ausnehmung definierten Achse verläuft. Mit dieser Ausführungsform wird verhindert, dass der Tankschlauch bei den beim Tanken typischen Ziehbewegungen aus der Ausnehmung herausrutscht.
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Bei einer weiteren Ausführungsform weist das Fahrzeug eine Anzahl von Stoßfängern auf, wobei die Grundkörper an den Stoßfängern angeordnet sind. Eine Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass das Fahrzeug eine A-Säule und eine C-Säule aufweist und die Grundkörper an der A-Säule und/oder an der C-Säule angeordnet sind. Sowohl die Stoßfänger als auch die A-Säule und die C-Säule eines Fahrzeugs umfassen Bereiche, in denen seitlich ausgerichtete Teile des Fahrzeugs in nach vorne oder nach hinten ausgerichtete Teile übergehen. Insofern kommen die Stoßfänger und die A- und C-Säulen besonders häufig beim Tanken mit einem Tankschlauch in Berührung und werden folglich besonders häufig beschädigt. Daher stellt die Anordnung der Grundkörper an den A- und/oder C-Säulen und/oder an den Stoßfängern eine sehr wirkungsvolle Maßnahme dar, das Fahrzeug vor Beschädigungen beim Tanken durch den Tankschlauch zu schützen. Je nach Art des Fahrzeugs können die Grundkörper auch am Kofferraumdeckel oder an der Heckklappe angeordnet sein. Eine Anordnung der Grundkörper in der Umgebung des Tankeinfüllstutzens ist nicht zielführend, da die Tankpistole den Tankschlauch zumindest in der Umgebung des Tankeinfüllstutzens auf Abstand zum Fahrzeug hält.
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Bei einer weiteren Ausführungsform ist der Grundkörper zwischen einer Gebrauchsstellung und einer Ruhestellung bewegbar. Grundsätzlich können die Grundkörper vor dem Tanken manuell am Fahrzeug befestigt werden, beispielsweise mit Magneten oder Saugnäpfen. Hierdurch können die Grundkörper genau dort angebracht werden, wo die Tankschläuche aufgrund der Anordnung der Tanksäule und der Position des Fahrzeugs mit dem Fahrzeug in Kontakt kommen. Allerdings ist das manuelle Befestigen eine relativ aufwendige und unbequeme Tätigkeit, was dazu führen kann, dass die vorschlagsgemäße Vorrichtung nicht umgesetzt wird und folglich die oben beschriebenen Beschädigungen nicht wirksam verhindert werden. In dieser Ausführungsform jedoch sind die Grundkörper am Fahrzeug befestigt und können zwischen einer Ruhestellung, in welcher sie nicht mit dem Gegenstand und insbesondere mit den Tankschläuchen zusammenwirken, und der Gebrauchsstellung, in welcher sie den Gegenstand auf Abstand halten, bewegt werden. In der Ruhestellung können die Grundkörper bündig mit dem Fahrzeug, beispielsweise mit dem Stoßfänger oder der A- oder C-Säule, abschließen, so dass die Grundkörper keine optische Störung darstellen. Um den Grundkörper in die Gebrauchsstellung zu bewegen, können diese beispielsweise geklappt oder gezogen werden. Es ist aber auch möglich, dass man in der Ruhestellung auf die Grundkörper drücken muss, wodurch diese entriegelt und in die Gebrauchsstellung gefahren werden, beispielsweise durch vorgespannte Federn. In diesem Fall bietet es sich besonders an, die Grundkörper an den Stoßfängern anzuordnen, da hinter den Stoßfängern ein Hohlraum vorhanden ist, wo die Grundkörper ohne hohen konstruktiven Aufwand untergebracht werden können. Eine Anordnung in der Heckklappe oder hinter der Nebelschlussleuchte ist aber ebenfalls denkbar, so dass sie in der Ruhestellung keine optische Störung darstellen.
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In einer alternativen Ausführungsform ist der Grundkörper mittels eines Antriebs zwischen der Gebrauchsstellung und der Ruhestellung bewegbar. Mit einem Antrieb kann der Grundkörper automatisch zwischen der Gebrauchsstellung und der Ruhestellung bewegt werden. Dies kann beispielsweise dann geschehen, wenn der Tankdeckel geöffnet oder entriegelt wird oder dann, wenn ein entsprechender Knopf des Zündschlüssels gedrückt wird. Eine Gestensteuerung mit dem Fuß oder mit der Hand ist ebenfalls denkbar.
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In einer weiteren Ausführungsform ist der Grundkörper ausziehbar oder mittels des Antriebs ausfahrbar. Beispielsweise kann der Grundkörper teleskopartig aufgebaut sein, so dass das freie Ende mehr oder weniger weit vom Fahrzeug weg positionierbar ist. Die Person, die das Fahrzeug betanken will, kann die passende Position des freien Endes beispielsweise durch manuelles Herausziehen oder durch ein entsprechendes Veranlassen des Antriebs bestimmen. Je nach Anordnung der Tanksäule und der Position des Fahrzeugs kann es ausreichen, das freie Ende des Grundkörpers nur um eine geringe Distanz weg vom Fahrzeug zu positionieren, während es in anderen Fällen eine größere Distanz notwendig sein kann. Die Vorrichtung ist dabei so ausgestaltet, dass Kräfte, die vom Tankschlauch auf das freie Ende wirken, nicht dazu führen, dass sich der Grundkörper in Richtung der Ruhestellung bewegt.
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In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Vorrichtung eine Positionsermittlungseinrichtung zum Ermitteln der Position des Grundkörpers. Die Positionsermittlungseinrichtung kann hierzu ein insbesondere elektrisches Signal generieren, welches eine Information über die momentane Position des Grundkörpers und insbesondere darüber beinhaltet, ob sich der Grundkörper in der Ruhestellung oder der Gebrauchsstellung befindet. Das Signal kann von der Bordelektronik des Fahrzeugs ausgewertet werden, die ein Warnhinweis generiert, wenn der Benutzer das Fahrzeug starten will, obwohl sich der Grundkörper unbeabsichtigt in der Gebrauchsstellung befindet. Insofern wird sichergestellt, dass sich der Grundkörper nur dann in der Gebrauchsstellung befindet, wenn er tatsächlich benötigt wird.
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Eine alternative Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass der Grundkörper einen mit dem Gegenstand zusammenwirkenden Dämpfungsabschnitt aufweist. Einerseits werden Kräfte, die vom Gegenstand und insbesondere vom Tankschlauch auf den Grundkörper übertragen werden, gedämpft und ein Teil dieser Kräfte absorbiert. Die auf die Befestigung des Grundkörpers wirkenden Kräfte verringern sich entsprechend, so dass die Befestigung weniger stark belastet und die Gefahr eines Versagens entsprechend reduziert werden. Darüber hinaus werden auch der Gegenstand und insbesondere der Tankschlauch geschont und der Verschleiß reduziert.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist der Dämpfungsabschnitt austauschbar. Für den Fall, dass der Dämpfungsabschnitt verschlissen ist, kann er ohne großen Aufwand gegen einen neuen ersetzt werden, ohne dass die gesamte Vorrichtung ausgetauscht oder demontiert werden müsste.
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In einer anderen Ausführungsform weist die Vorrichtung am Grundkörper befestigte Aufnahmeabschnitte auf, die aus dem Grundkörper herausschwenkbar sind. Die Aufnahmeabschnitte können insbesondere dann, wenn der Grundkörper von der Ruhestellung in die Gebrauchsstellung bewegt wird, aus dem Grundkörper herausgeschwenkt werden. Die Aufnahmeabschnitte können dabei in einem Winkel von beispielsweise zwischen 30 und 60° mit der Längsachse des Grundkörpers einschließen, so dass sie vom Grundkörper abstehen. Sie wirken als Zentrierungshilfe insbesondere für den Tankschlauch, so dass der Tankschlauch besser in die Ausnehmung eingebracht werden kann. Die Benutzung der vorschlagsgemäßen Vorrichtung wird für die Person, die das Fahrzeug betanken will, weiter vereinfacht.
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Die Erfindung betrifft auch ein Fahrzeug mit einer Vorrichtung zum Schützen eines Fahrzeugs vor Beschädigungen durch einen flexiblen Gegenstand, insbesondere durch Tankschläuche. Die technischen Effekte und Vorteile, die sich mit dem vorschlagsgemäßen Fahrzeug erreichen lassen, entsprechen denjenigen, die für die vorschlagsgemäße Vorrichtung erörtert worden sind. Zusammenfassend sei darauf hingewiesen, dass es mit der vorschlagsgemäßen Vorrichtung möglich ist, das Fahrzeug und insbesondere den Lack vor Beschädigungen durch sich auf das Fahrzeug zubewegende Gegenstände wie Tankschläuche auf einfache und zuverlässige Weise dadurch zu schützen, dass die Gegenstände mittels der Vorrichtung auf Abstand zum Fahrzeug gehalten werden.
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Beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
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1 eine prinzipielle Draufsicht auf ein Fahrzeug, welches eine erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst;
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2a eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2b eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2c eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, und
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2d eine vierte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, jeweils anhand einer prinzipiellen Seitenansicht und in einer Gebrauchsstellung.
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In 1 ist ein Fahrzeug 10 anhand einer prinzipiellen Draufsicht gezeigt, welches einen im vorderen Bereich 12 des Fahrzeugs 10 angeordneten Verbrennungsmotor 14 und einen im Bereich eines Hecks 16 angeordneten Tank 18 für die Aufnahme von Kraftstoff zum Antreiben des Verbrennungsmotors 14 aufweist. Die Art des verwendeten Kraftstoffs ist dabei nicht beschränkt. Es kann sich um fossile Brennstoffe wie Benzin- oder Dieselkraftstoff oder Erdgas handeln, aber auch um Wasserstoff. Der Tank 18 ist mit einer Kraftstoffleitung 20 verbunden, die zu einem Tankeinfüllstutzen 22 führt.
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Grundsätzlich ist die vorliegende Erfindung auch in Zusammenhang mit einem elektrischen Ladekabel für ein Elektrofahrzeug einsetzbar, wenngleich derartige Ladekabel aufgrund ihres geringeren Querschnitts, ihrer höheren Flexibilität und der im Vergleich zu einem Tankschlauch meist größeren zur Verfügung stehenden Kabellänge eine inhärent geringere Beschädigungsgefahr für die Karosseriehaut mit sich bringen.
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Weiterhin ist eine Tanksäule 24 dargestellt, die einen Tankschlauch 26 mit einer Tankpistole 28 umfasst. Zum Befüllen des Tanks 18 mit Kraftstoff wird der Tankschlauch 26 von der Tanksäule 24 entnommen und die Tankpistole 28 in den Tankeinfüllstutzen 22 eingebracht. Anschließend wird die Tankpistole 28 aktiviert, beispielsweise mittels eines nicht dargestellten Hebels.
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Wie aus der 1 zu entnehmen, befindet sich die Tanksäule 24 auf derjenigen Fahrzeugseite, die dem Tankeinfüllstutzen 22 abgewandt ist. Folglich muss der Tankschlauch 26 um das Fahrzeug 10 herum geführt werden, um die Tankpistole 28 in den Tankeinfüllstutzen 22 einbringen zu können. Bei Fahrzeugen aus dem Stand der Technik lässt es sich in dieser Situation kaum vermeiden, dass der Tankschlauch 26 mit dem Fahrzeug 10 in Berührung kommt, wodurch Beschädigungen am Fahrzeug 10 wie Beulen im Karosserieblech und Kratzer im Lack des Fahrzeugs 10 entstehen können.
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Das in 1 dargestellte erfindungsgemäße Fahrzeug 10 weist eine Vorrichtung 30 zum Schützen eines Fahrzeugs 10 vor Beschädigungen auf, welche insgesamt drei Grundkörper 32 umfasst, die am Fahrzeug 10 befestigt sind und je ein freies Ende 34 aufweisen, welche vom Fahrzeug 10 weg weisen. Einer der Grundkörper 32 weist mit seinem freien Ende 34 seitlich vom Fahrzeug 10 weg und zwei Grundkörper 32 weisen nach hinten vom Fahrzeug 10 weg. Da die Tankpistole 28 den Tankschlauch 26 vom Fahrzeug 10 wegführt, ist es in der Regel nicht notwendig, einen weiteren Grundkörper 32, welcher mit seinem freien Ende 34 seitlich vom Fahrzeug 10 weg weist, in der Umgebung des Tankeinfüllstutzens 22 anzuordnen. Dies kann aber je nach Abstand des Tankeinfüllstutzens 22 vom Heck 16 des Fahrzeugs 10 anders sein.
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Wird der Tankschlauch 26, wie dargestellt, ausgehend von der Tanksäule 24 um das Fahrzeug 10 herumgeführt, um die Tankpistole 28 in den Tankeinfüllstutzen 22 einzubringen, kann dies mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 30 1 so geschehen, dass der Tankschlauch 26 mit dem freien Ende 34 der Grundkörper 32 zusammenwirkt, wodurch der Tankschlauch 26 auf Abstand zum Fahrzeug 10 gehalten wird. Aufgrund des Abstands zum Fahrzeug 10 werden insbesondere die oben beschriebenen Beschädigungen am Fahrzeug 10 verhindert.
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In 2a ist ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung 30 1 zum Schützen eines Fahrzeugs 10 vor Beschädigungen anhand einer prinzipiellen Seitenansicht dargestellt. Der Grundkörper 32 ist an einem Stoßfänger 36 des Fahrzeugs 10 auf nicht näher dargestellte Weise befestigt, beispielsweise mittels eines Saugnapfs. Am freien Ende 34 weist der Grundkörper 32 einen Führungsabschnitt 37 auf, der als eine Ausnehmung 38 ausgebildet ist, die in etwa Vförmig verläuft und eine Öffnung 40 mit einer Breite B aufweist, welche größer ist als ein Außendurchmesser D des Tankschlauchs 26. Aufgrund des V-förmigen Verlaufs verringert sich die Breite B der Ausnehmung 38 ausgehend von der Öffnung 40. Die Öffnung 40 weist vom Stoßfänger 36 und damit vom Fahrzeug 10 weg. Es ist daher relativ einfach, den Tankschlauch 26 in die Ausnehmung 38 einzubringen. Die Ausnehmung 38 bewirkt, dass der Tankschlauch 26 geführt wird und nicht vom Grundkörper 32 abrutscht.
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In 2b ist ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung 30 2 wiederum anhand einer prinzipiellen Seitenansicht dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Ausnehmung 38 nicht am freien Ende 34, sondern im Bereich des freien Endes 34 angeordnet, wobei die Öffnung 40 der Ausnehmung 38 bezogen auf die in 2b gewählte Darstellung nach oben zeigt. Ausgehend von der Öffnung 40 verringert sich die Breite B der Ausnehmung 38 zunächst, um sich dann wieder zu vergrößern. Im dargestellten Beispiel verringert sich die Breite B anschließend wieder, so dass die Ausnehmung 38 in etwa die Form eines Schlüssellochs aufweist. Ausgehend von der Öffnung 40 verringert sich die Breite B auf einen Wert, der geringer ist als der Außendurchmesser D des Tankschlauchs 26, anschießend erweitert sich die Breite B auf einen Wert, der zumindest genauso groß ist wie der Außendurchmesser D des Tankschlauchs 26 ist. Im dargestellten Beispiel erweitert sich die Breite B auf einen Wert, der größer als der Außendurchmesser D ist. Die Breiten B der Ausnehmung 38 sind dabei so gewählt, dass der Tankschlauch 26 einfach in die Ausnehmung 38 und aufgrund seiner Flexibilität mit einer relativ geringen Kraft über den Bereich der Ausnehmung 38 hinaus in die Ausnehmung 38 eingebracht werden kann, in welchem die Breite B geringer ist als der Außendurchmesser D des Tankschlauchs 26. Hierdurch ist gewährleistet, dass der Tankschlauch 26 auch dann in der Ausnehmung 38 verbleibt, wenn er nicht exakt entlang der von der Ausnehmung 38 vorgegebenen Achse gezogen wird. Da die Kraft zum Einbringen relativ gering gewählt ist, kann der Tankschlauch 26 mit einer weitgehend ähnlichen Kraft wieder relativ einfach aus der Ausnehmung 38 entfernt werden, wenn der Tankvorgang abgeschlossen ist.
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Der Grundkörper 32 kann zwischen einer Ruhestellung und einer Gebrauchsstellung bewegt werden. In der Ruhestellung soll der Grundkörper 32 die optische Erscheinung des Fahrzeugs 10 so wenig wie möglich stören und im besten Fall von außen nicht oder nahezu nicht sichtbar sein. Im zweiten Ausführungsbeispiel bietet es sich an, dass der Grundkörper 32 um eine bezogen auf die in 2b gewählte Darstellung in etwa senkrecht verlaufende Achse zwischen der Ruhestellung und der Gebrauchsstellung gedreht werden kann. In der Ruhestellung (nicht dargestellt) kann der Grundkörper 32 in einer Vertiefung des Stoßfängers 36 angeordnet sein, aus welcher der Grundkörper 32 manuell in die Gebrauchsstellung heraus geklappt werden kann.
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Weiterhin umfasst die Vorrichtung 30 2 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel eine Positionsermittlungseinrichtung 41, mit welcher die Position des Grundkörpers 32 ermittelt werden kann. Es kann ein entsprechendes Signal generiert werden, welches dem Benutzer des Fahrzeugs, der das Fahrzeug insbesondere nach einem Tankstopp wieder bewegen will, darauf hinweist, dass sich der Grundkörper 32 noch in der Gebrauchsstellung befindet.
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In 2c ist ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung 30 3 dargestellt. Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel weist die Ausnehmung 38 keinen V-förmigen, sondern in etwa einen halbkreisförmigen Querschnitt auf. Der Außendurchmesser des Halbkreises ist etwas größer als der Außendurchmesser D des Tankschlauchs 26, so dass auch mit dem halbkreisförmigen Querschnitt der Tankschlauch 26 gut in die Ausnehmung 38 eingebracht und dort geführt werden kann. Zudem weist die Vorrichtung 30 3 einen Antrieb 42 auf, mit welchem der Grundkörper 32 zwischen der Ruhestellung (nicht dargestellt) und der Gebrauchsstellung bewegt werden kann. Der Grundkörper 32 ist teleskopartig aufgebaut und kann entlang einer Längsachse L auseinandergezogen werden, so dass der Abstand des freien Endes 34 vom Stoßfänger 36 bis zu einem Maximalwert frei gewählt werden kann. Der Antrieb 42 sorgt dafür, dass der Grundkörper 32 in der gewählten Position verbleibt, auch wenn durch die Bewegung des Tankschlauchs 26 zum Stoßfänger 36 hin gerichtete Kräfte auf den Grundkörper 32 aufgebracht werden. Es ist denkbar, den Grundkörper 32 gemäß diesem dritten Ausführungsbeispiel manuell vom Stoßfänger 36 weg zu ziehen, bis dass das freie Ende die gewünschte Position einnimmt. Hierzu kann es notwendig sein, dass der Benutzer einen Hebel oder einen Knopf betätigen muss, um eine Sperre aufzuheben und den Grundkörper 32 teleskopartig auseinanderziehen zu können (nicht dargestellt).
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In der Ruhestellung kann der Grundkörper 32 vollständig im Stoßfänger 36 eingebracht sein, so dass er nicht über diesen hervorsteht (nicht dargestellt). In diesem Fall ist der Grundkörper 32 in der Ruhestellung von außen nicht zu sehen und stellt somit keine optische Störung dar.
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In 2d ist ein viertes Ausführungsbeispiel 30 4 dargestellt, welches weitgehend dem dritten Ausführungsbeispiel 30 3 gleicht. Zusätzlich weist die Vorrichtung 30 4 einen am Grundkörper 32 angeordneten Dämpfungsabschnitt 44 auf, der beispielsweise aus einem elastischen Material gefertigt sein kann und zumindest einen Teil der vom Tankschlauch 26 auf den Grundkörper 32 aufgebrachten Kraft absorbiert, wodurch die Belastungen der Vorrichtung 30 4 insgesamt und insbesondere auf die Befestigung am Fahrzeug 10 verringert werden. Zudem schont der Dämpfungsabschnitt 44 auch den Tankschlauch 26. Der Dämpfungsabschnitt 44 kann austauschbar ausgestaltet sein, so dass er im Falle des Verschleißes auf einfache Weise ausgetauscht werden kann, ohne dass der gesamte Grundkörper 32 ausgetauscht werden muss.
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Weiterhin weist die Vorrichtung 30 4 gemäß dem vierten Ausführungsbeispiel einen Aufnahmeabschnitt 46 auf, der in der Gebrauchsstellung in einem bestimmten Winkel α von der Längsachse abstehen und in der Ruhestellung (nicht dargestellt) in etwa parallel zur Längsachse verlaufen. Hierdurch wird das Einbringen des Tankschlauchs 26 weiter vereinfacht, da die Aufnahmeabschnitte 46 als Zentrierhilfe wirken.
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Sowohl im dritten als auch im vierten Ausführungsbeispiel kann die Vorrichtung 30 3, 30 4 die Positionsermittlungseinrichtung 41 aufweisen, deren Funktion aber je nach Ausgestaltung auch vom Antrieb 42 übernommen werden kann. Wird das Fahrzeug nach einem Tankstopp wieder in Bewegung gesetzt, kann der Antrieb 42 von der Bordelektronik des Fahrzeugs 10 so veranlasst werden, dass die Grundkörper 32 in die Ruhestellung bewegt werden, wenn dies nicht schon der Fall sein sollte.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeug
- 12
- vorderer Bereich
- 14
- Verbrennungsmotor
- 16
- Heck
- 18
- Tank
- 20
- Kraftstoffleitung
- 22
- Tankeinfüllstutzen
- 24
- Tanksäule
- 26
- Tankschlauch
- 28
- Tankpistole
- 30, 301–304
- Vorrichtung
- 32
- Grundkörper
- 34
- freies Ende
- 36
- Stoßfänger
- 37
- Führungsabschnitt
- 38
- Ausnehmung
- 40
- Öffnung
- 41
- Positionsermittlungseinrichtung
- 42
- Antrieb
- 44
- Dämpfungsabschnitt
- 46
- Aufnahmeabschnitt
- B
- Breite
- D
- Außendurchmesser
- L
- Längsachse
- α
- Winkel