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Die Erfindung betrifft eine Blisterverpackung mit wenigstens einer Tablette, vorzugsweise mit einer Wasch- oder Spülmitteltablette, und mit wenigstens einer Blisterhaube, die eine Produktkammer für die Tablette bildet. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Tablette für eine solche Blisterverpackung.
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Aus der
EP 0 903 405 A2 ist eine Blisterverpackung für mehrere Spülmitteltabletten bekannt. Für jede Tablette ist eine Blisterhaube vorgesehen, die im Wesentlichen die Form eines Zylinders aufweist. Seitenwände der Blisterhaube, die die Mantelfläche des Zylinders bilden, erstrecken sich von einer ebenen Blisterkarte zu einem Haubeldeckel. Der Haubeldeckel bildet dabei einer Stirnfläche des Zylinders aus. An der gegenüber liegenden Stirnseite ist die Blisterhaube offen und wird durch die Blisterkarte bzw. eine Abdeckfolie, die auf der Blisterkarte geklebt wird, abgedeckt. Somit bildet die Produktkammer einen abgeschlossenen Raum für die Spülmitteltablette.
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Spülmitteltabletten weisen oft einen mehrschichtigen Aufbau auf, wobei die einzelnen Schichten durch unterschiedliche Komponenten, die oft unterschiedlich eingefärbt sind, gebildet werden. Zudem ist bekannt, dass an einer Oberseite eine weitere Komponente in Form einer Perle oder einer Linse vorgesehen ist. Die Oberseite und die Unterseite sind daher voneinander verschieden.
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Das Einsetzen von Tabletten in die Blisterhauben einer Blisterverpackung erfolgt in der Regel maschinell. Dabei kann der Fehler auftreten, dass eine Tablette in einer falschen Orientierung, also dass diese Tablette mit der Oberseite nach unten in der Blisterhaube angeordnet ist. Solang die Oberseite und die Unterseite gleich ausgebildet sind, ist eine falsche Orientierung ohne Belang. Bei Tabletten, deren Unterseite von der Oberseite verschieden ist, kann dies zu Problemen führen. Eine Blisterverpackung mit teilweise falsch eingesetzen Tabletten vermittelt nicht den Eindruck eines hochwertigen Produkts. Auch droht eine falsch eingesetzte Tablette in der Blisterverpackung schneller beschädigt zu werden.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Blisterverpackung mit Tabletten bereitzustellen, die einen hochwertigen Eindruck vermittelt und die einzelnen Tabletten vor Beschädigung möglichst gut schützt.
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Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird mit der Merkmalskombination gemäß Anspruch 1 gelöst. Ausführungsbeispiele der Erfindung können den Unteransprüchen zu Anspruch 1 entnommen werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Blisterverpackung ist die Oberseite der Tablette von der Unterseite der Tablette verschieden. In der Produktkammer ist die Tablette mit der Oberseite zum Haubendeckel zugewandt, wobei die Tablette in einer Draufsicht auf die Oberseite zu einer Mittelachse, die in der Ebene der Draufsicht liegt, eine asymmetrische Grundform aufweist bzw. asymmetrisch ausgebildet ist.
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Durch die fehlende Spiegelsymmetrie zu der Mittelachse lassen sich die einzelnen Tabletten bereits bei der Zuführung beim Einsetzen in die Produktkammer eindeutig orientieren.
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Beispielsweise kann die asymmetrische Grundform der Tablette viereckig und vorzugsweise rechteckig sein, wobei eine erste Ecke und eine benachbarte zweite Ecke unterschiedlich ausgestaltet sind. Während beispielsweise die erste Ecke stark abgerundet sein kann, kann die benachbarte zweite Ecke, die mit der ersten Ecke durch eine gemeinsame Kante der Oberseite verbunden ist, weniger stark abgerundet sein. Eine Mittelachse, die die Kante zwischen der ersten Ecke und der zweiten Ecke schneidet, würde die Oberseite aufgrund der unterschiedlich ausgeprägten Ecken in unterschiedliche Hälften teilen. Es würde somit keine Spiegelsymmetrie bezogen auf die Mittelachse bestehen. Die erste Ecke kann sich von der zweiten Ecke auch dadurch unterscheiden, dass sich die Winkel von zwei eine Ecke bildenden Kanten voneinander unterscheiden. Bei einer rechteckigen Grundform jedoch beträgt der Winkel zwischen zwei aufeinander stoßenden Kanten jeweils 90 Grad.
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Die erste Ecke und eine diagonal gegenüberliegende dritte Ecke der Tablette können gleich ausgebildet sein. Zudem kann die zweite Ecke zu einer vierten Ecke gleich ausgebildet sein. Eine solche Tablette könnte zwar eine Punktsymmetrie aufweisen, doch wäre sie zu der Mittelachse oder zu den Mittelachsen nicht spiegelsymmetrisch. Eine Tablette mit solch einer asymmetrischen Grundform würde, wenn man sie umdreht, sodass die Unterseite nach oben zeigt, nicht die gleiche Form haben wie ein mit der Oberseite nach oben gerichtete Tablette. Diese Asymmetrie kann ausgenutzt werden, die Tabletten in richtiger Orientierung dem Verfahrensschritt des Einsetzens der Tabletten in die Blisterhauben zuzuführen.
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Zwischen der Oberseite und einem Tablettenboden können sich Seitenwände erstrecken, wobei die Oberseite und der Tablettenboden sich in ihrer grundsätzlichen Form nicht unterscheiden. In einem Ausführungsbeispiel weist die Tablette einen im Wesentlichen quaderförmigen Körper auf, wobei die Oberseite und der Tablettenboden durch dazu senkrecht verlaufende Seitenwände verbunden sind. Die Seitenwände können zu dem Tablettenboden auch einen Winkel ungleich 90 Grad aufweisen, so dass sich die Tablette in Richtung Oberseite leicht verjüngt.
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Die Tablette kann mehrere Komponenten aufweisen, wobei vorzugsweise eine der Komponenten in etwa scheibenförmig, perlenförmig oder linsenförmig ist und an der Oberseite der Tablette angeordnet ist. Die einzelnen Komponenten können sich in ihrer Zusammensetzung, Farbe und/oder ihrem Aggregatzustand unterscheiden. Flüssige oder gelförmige oder auch der Gesamtkörper Komponenten können eine Ummantelung aus beispielsweise wasserlöslicher Folie aufweisen.
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In einem Ausführungsbeispiel entspricht eine Grundform der Blisterhaube im Wesentlichen der Grundform der Tablette. Durch die gegebene Asymmetrie der Tablette lässt sich in diesem Ausführungsbeispiel die Tablette nur in der ihr zugedachten Orientierung in die Produktkammer einsetzen.
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Die Blisterverpackung kann eine Blisterkarte aufweisen, die die Produktkammer verschließt oder an der eine Abdeckfolie befestigt ist, die die Produktkammer verschließt, wobei eine Grundform der Blisterkarte der Grundform der Tablette entspricht. Somit weist auch die Blisterkarte eine gewisse Asymmetrie auf, die dabei helfen kann, die Blisterverpackung mit richtiger Orientierung in einer Umverpackung zu verstauen.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung, die Bereitstellung einer Tablette für eine oben beschriebene Blisterverpackung, wird mit der Merkmalskombination gemäß Anspruch 8 gelöst. Die erfindungsgemäße Tablette umfasst dabei einen Tablettenboden, Seitenwände und eine Oberseite, wobei die Tablette in einer Draufsicht, also in einer Sicht von oben auf die Oberseite, eine Grundform aufweist, die zu einer Mittelachse, die in der Ebene der Draufsicht liegt, asymmetrisch ist.
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Anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Blisterverpackung von oben;
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2 mehrere Ansichten einer Blisterhaube;
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3 ein erstes Ausführungsbeispiel für eine Tablette; und
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4 ein zweites Ausführungsbeispiel für die Tablette.
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1 zeigt eine Blisterverpackung, die in ihrer Gesamtheit mit 1 bezeichnet wird. Die Blisterverpackung weist eine im Wesentlichen rechteckige Blisterkarte 10 und mehrere, auf der Blisterkarte 10 verteilt angeordnete Blisterhaube 20 auf. Insgesamt umfasst die Blisterverpackung elf Blisterhauben 20, die in vier Reihen angeordnet sind. Die Blisterhauben benachbarter Reihen sind dabei seitlich zueinander versetzt.
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Die Blisterkarte 10 weist zwei Verstärkungsrippen 11 auf, die sich entlang längerer Kanten der Blisterkarte 10 erstrecken. Eine erste Ecke 12 der Blisterkarte 10 und eine der ersten Ecke diagonal gegenüberliegende dritte Ecke 13 der Blisterkarte 10 sind jeweils stärker abgerundet als eine zweite Ecke 14 und eine vierte Ecke 15. Neben der untersten Reihe, in der nur zwei Blisterhauben 20 angeordnet sind, ist eine Grifföffnung 16 vorgesehen, um die Blisterverpackung 1 leichter greifen zu können.
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In der Draufsicht weist jede einzelne Blisterhaube 20 eine Grundform auf, die der Grundform der Blisterkarte 10 entspricht. Auch hier ist die Grundform im Wesentlichen rechteckig. Zwei diagonal gegenüber stehende Ecken der Blisterhaube 20 sind wesentlich stärker abgerundet als die übrigen zwei Ecken.
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2 zeigt verschiedene Ansichten einer der Blisterhauben 20, wobei sich die Blsiterhaube 20 der 2 in einem Detail von den Blisterhauben der 1 unterscheidet. Auf dieses Detail wird später eingegangen.
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Die Ansicht der 2a (Draufsicht) entspricht der Ansicht in der 1. Die 2b und 2c zeigen perspektivische Ansichten der Blisterhaube 20. Die 2d und 2e zeigen die Blisterhaube 20 in zwei verschiedenen Seitenansichten. 2f ist ein Längsschnitt der Blisterhaube 20.
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Die Blisterhaube 20 ist im Wesentlichen quaderförmig und weist einen in etwa rechteckigen Haubendeckel 21 mit einer kuppelförmigen Erhebung 22 auf. Die Erhebung 22 hat einen kreisrunden Rand, so dass die Erhebung 22 etwa die Form einer Kugelkalotte aufweist. Die Erhebung 22 ist mittig auf dem Haubendeckel 21 angeordnet, sie könnte aber auch außermittig angeordnet sein. Die Blisterhauben 20 der 1 hingegen weisen Erhebungen mit einem ovalen Rand auf, wodurch sich die Blisterhauben der 1 und 2 voneinander unterscheiden. Die Form der Erhebung bzw. die Form des Rands kann von der Ausgestaltung der Tablette (in 1 und 2 nicht dargestellt) abhängen, die sich in der Produktkammer, welche durch die Blisterhaube 20 gebildet wird, befindet.
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Zwischen der Blisterkarte 10, die in 2f abschnittsweise dargestellt ist, und dem Haubendeckel erstrecken sich zwei parallele Seitenwände 23, 25 und zwei dazu senkrechte Seitenwände 24, 26. Eine erste Ecke 27 und eine dritte Ecke 29 sind gleichartig ausgebildet, sie weisen jeweils eine gleichgroße Abrundung auf. Eine zweite Ecke 28 und eine vierte Ecke sind zwar auch abgerundet, doch ist hier die Abrundung erkennbar kleiner.
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Die 3 und 4 zeigen zwei Ausführungsbeispiele für eine Tablette, die mit 40 bezeichnet ist. Die Tabletten 40 sind in der Draufsicht gezeigt, also von oben. Die Ansicht der 3 und 4 entspricht somit der Ansicht in 1 und 2a. Die Tabletten 40 sind nur schematisch dargestellt.
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Die Tablette 40 gemäß dem Ausführungsbeispiel der 4 weist eine Grundform auf, die der Grundform der Blisterhaube 20 in 1 und der Grundform der Blisterkarte 10 der 1 entspricht. Die Tablette 40 ist im Wesentlichen quaderförmig, wobei eine hier sichtbare Oberseite 41 einem Tablettenboden oder einer Unterseite (nicht sichtbar) hinsichtlich Grundform entspricht. Die Tablette 40 weist eine erste Ecke 42 auf, die stark abgerundet ist. Eine zweite Ecke 43, die zu der ersten Ecke 41 benachbart ist, weist zwar auch eine Abrundung auf, aber wesentlich kleiner ausgeprägt. Eine dritte Ecke 44, die diagonal gegenüber liegend zur ersten Ecke angeordnet ist, gleicht hinsichtlich Abrundung der ersten Ecke 42. Die vierte Ecke 45 entspricht hinsichtlich ihrer Ausgestaltung der zweiten Ecke 43.
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In der Mitte der Oberseite 41 ist eine ovalförmige Linse oder Scheibe 46 angedeutet, die eine Komponente der Tablette 40 bilden soll. Die Linse steht dabei konvex aus der ansonsten ebenen Oberseite 41 der Tablette 40 hervor. Die Konvexität oder Linse 46 entspricht in etwa der Krümmung der Erhebung 22 der Blisterhaube 20. Weitere Komponenten können schichtweise im Grundkörper der Tablette 40 angeordnet sein.
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In 4 sind auch zwei zueinander senkrechte Mittelachsen 47, 48 der quaderförmigen Tablette 40 eingezeichnet. Zur Mittelachse 47 ist die Tablette 40 nicht spiegelsymmetrisch, da sich die erste Ecke 42 von der zweiten Ecke 43 und die dritte Ecke 44 von der vierten Ecke 45 unterscheiden. Auch hinsichtlich der anderen Mittelachse 48 ist die Tablette 40 asymmetrisch ausgebildet. Bei einer Spiegelung beispielsweise der ersten Ecke 42 auf die vierte Ecke 45 würde sich keine Überdeckung der dann aufeinander liegenden Ecken 42, 45 ergeben. Gleiches gilt sinngemäß für die Ecken 43, 44.
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Mit anderen Worten würde sich eine andere, spiegelverkehrte Grundform ergeben, wenn die Tablette 40 um beispielsweise die Mittelachse 48 gedreht wird, so dass der Tablettenboden nach oben zeigt und die Oberseite nach unten (in der Draufsicht würde dann der Tablettenboden zu sehen sein). Bei derartiger Drehung der Tablette 40 würde die erste, stark abgerundete Ecke 42 in der Darstellung der 4 nicht mehr oben rechts, sondern oben links angeordnet sein. Auch wird ersichtlich, dass die Tablette 40 der 4 nur dann in die Blisterhaube 20 der 1 und der 2 (angesehen von der unterschiedlichen Form von Erhebung 22 und Linse 46) passt, wenn die Tablette 40 in richtiger Orientierung, also mit der Oberseite 41 nach oben in Richtung Haubendeckel 21 zugewandt, in die Blisterhaube 20 geschoben oder gesetzt wird. Nach erfolgter Befüllung der Blisterhaube 20 wird dann durch die Blisterkarte 10 oder durch eine Abdeckfolie, welche auf die Bisterkarte 10 geklebt wird, die Produktkammer geschlossen. Durch die besondere Grundform der Tablette 40, welche mit der Grundform der Blisterhaube 20 korrespondiert, wird eine richtige Orientierung der Tablette 40 in der Produktkammer sichergestellt.
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Das Ausführungsbeispiel der 3 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel der 4 dadurch, dass die dritte Ecke 44 wie die zweite Ecke 43 und die vierte Ecke 45 ausgebildet ist (gleich stark abgerundet). Lediglich die erste Ecke 42 ist gegenüber den anderen Ecken 43, 44, 45 anders ausgebildet. Diese unterschiedliche Ausprägung der ersten Ecke 42 reicht aber schon aus, dass die Tablette 40 zu der Mittelache 47 und der Mittelachse 48 nicht mehr achsen- bzw. spiegelsymmetrisch ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Blisterverpackung
- 10
- Blisterkarte
- 11
- Verstärkungsrippe
- 12
- erste Ecke
- 13
- dritte Ecke
- 14
- zweite Ecke
- 15
- vierte Ecke
- 16
- Grifföffnung
- 20
- Blisterhaube
- 21
- Haubendeckel
- 22
- Erhebung
- 23
- Seitenwand
- 24
- Seitenwand
- 25
- Seitenwand
- 26
- Seitenwand
- 27
- erste Ecke
- 28
- zweite Ecke
- 29
- dritte Ecke
- 30
- vierte Ecke
- 40
- Tablette
- 41
- Oberseite
- 42
- erste Ecke
- 43
- zweite Ecke
- 44
- dritte Ecke
- 45
- vierte Ecke
- 46
- Linse/Scheibe
- 47
- Mittelachse
- 48
- Mittelachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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