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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zum Steuern der Bewegung zumindest eines elektromechanischen Bauteils, insbesondere in einem Fahrzeug, insbesondere für eine Massagevorrichtung in Sitzen, Sitzmöbeln oder Fahrzeugsitzen.
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Elektromechanische Bauteile, bei denen ein elektrischer Antrieb zum Generieren eines mechanischen Effekts genutzt wird, finden ein breites Anwendungsfeld. Insbesondere werden sie in zunehmendem Maße für Komfortfunktionen genutzt, etwa für Massagefunktionen in Fahrzeugsitzen oder anderen Sitzen. Langes, weitgehend unbewegtes Sitzen, etwa während längerer Reisen in einem Fahrzeug, kann vor allem im Bereich des Rückens zu Fehlhaltungen, Schmerzen und frühzeitiger Ermüdung führen. Durch Massagefunktionen wird ein veränderlicher Druck auf einzelne Bereiche des am Sitz anliegenden Körpers ausgeübt, wodurch eine kontinuierliche Bewegung und Muskelentspannung erreicht wird.
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Zur Steuerung der Bewegung, die durch ein elektromechanisches Bauteil ausgeführt wird, und insbesondere zum Einstellen von Massagefunktionen wurden verschiedene Methoden vorgeschlagen:
Die in der
DE 10 2013 016 806 A1 beschriebene sitzplatzbezogene Sprachsteuerung einer Gerätefunktion erlaubt unter anderem eine Steuerung einer Massagefunktion. Dabei wird erkannt, von welchem Sitzplatz aus der Sprachbefehl gesprochen wurde und es wird eine Einstellung an einem für den jeweiligen Sitzplatz relevanten Gerät vorgenommen.
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Bei dem in der
US 2014/0207333 A1 beschriebenen Sitzmassagesystem wird die Massagefunktion in Abhängigkeit von der Position des Fahrzeugs, beispielsweise in der Stadt oder auf einer Autobahn, eingestellt. Das System kann dabei auch lernen, an welchen Positionen ein spezifischer Passagier bestimmte manuelle Einstellungen vornimmt. Die Personalisierung und Einstellungen können auch mithilfe eines mobilen Gerätes vorgenommen werden, etwa durch drahtlose Synchronisierung. Dabei können einzelne Druckkissen ausgewählt und ihre Intensität eingestellt werden.
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Die
DE 10 2006 013 968 A1 beschreibt ein System zur Auswahl und Verstellung sitzbezogener Funktionen, insbesondere von Formänderungselemente wie Luftkissen. Dabei kann ein mobiles Gerät als 4-Wegeschalter in das System eingebunden werden. Es können Druckverläufe für Luftkissen programmiert und manuell ausgewählt werden.
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Die
DE 10 2013 012 768 A1 beschreibt ein Verfahren zum Einstellen einer Massagefunktion in einem Kraftfahrzeugsitz. Dabei wird mittels einer externen, mobilen elektronischen Einheit ein Massageprogramm erstellt und an das Fahrzeug übertragen. Ferner kann das Massageprogramm in der externen Einheit animiert ablaufen oder überprüft werden. Die druckbeaufschlagbaren Elemente, also etwa Luftkissen, im Sitz werden in einer Graphik dargestellt und können durch Auswahl auf der Anzeige ausgewählt werden.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und ein System der oben genannten Art zur Verfügung zu stellen, die eine schnelle und leicht erlernbare Einstellung durch den Nutzer ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein System mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Benutzereingaben erfasst, die einen eingegebenen Bewegungsablauf für das elektromechanische Bauteil in ein, zwei oder drei Raumrichtungen umfassen. Anhand der Benutzereingaben werden Steuersignale zum Steuern des elektromechanischen Bauteils erzeugt und die Steuersignale werden gespeichert. Schließlich wird eine Bewegung des elektromechanischen Bauteils anhand der Steuersignale ausgeführt.
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Die Bewegung des elektromechanischen Bauteils erfolgt insbesondere entlang des eingegebenen Bewegungsablaufs oder einer anhand dieses Bewegungsablaufs bestimmten Trajektorie.
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Dies ermöglicht vorteilhaftweise eine Konfiguration durch den Benutzer, wobei der Bewegungsablauf des elektromechanischen Bauteils durch die Benutzereingaben vorgegeben werden kann. Dabei kann insbesondere ein elektromechanisches Bauteil in einem Fahrzeug gesteuert werden, etwa ein elektromechanisches Bauteil eines Sitzes.
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Zum Beispiel kann eine Lordose- und/oder Massagefunktion in Sitzen auf diese Weise gesteuert werden. Die Lordose bezeichnet die Krümmung der Wirbelsäule. Eine entsprechende Funktion gibt der Rückenlehne eines Sitzes eine Form, die eine solche Krümmung der Wirbelsäule des Sitzenden unterstützen kann. Stimmt die Krümmung der Rückenlehne nicht genau mit der Wirbelsäulenkrümmung überein, so wird ein Druck ausgeübt. Es kann wünschenswert sein, die durch den Sitz vorgegebene Krümmung zu verändern und damit eine Massage des angelehnten Rückens zu erreichen.
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Verbreitet sind insbesondere bei Massagefunktionen in Fahrzeugsitzen zwei Funktionsprinzipien: Im Sitz verbaute Kissen können hydraulisch oder pneumatisch stärker oder schwächer gefüllt werden, was zu einer mehr oder weniger starken Wölbung und Druckausübung auf das anliegende Körperteil führt. Ferner kann ein festes Bauelement senkrecht zur Anliegefläche bewegt werden und dadurch einen Druck ausüben. Indem der punktuelle Druck zunächst auf einen Kunststoffschild ausgeübt wird, kann er je nach Gestaltung des Schildes verteilt werden.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung werden Kissen, insbesondere Luftkissen, zur Massage verwendet. Dabei besteht die durch das elektromechanische Bauteil erzeugte Bewegung in der zu- oder abnehmenden Ausdehnung der Kissen. Hierfür kann ferner eine Bewegung in Form einer „Welle“ erzeugt werden, wobei die einzelnen Kissen nacheinander befüllt und entleert werden, sodass mehr und weniger stark ausgedehnte Bereiche entstehen. Der stärker ausgedehnte Bereich kann dabei über die von den Kissen abgedeckte Fläche bewegt werden.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird ein festes Bauelement mittels des elektromechanischen Bauteils senkrecht zu der Fläche, an der der Körper anliegt, verschoben. Insbesondere entspricht eine Bewegung in Richtung des Körpers einem erhöhten Druck auf die entsprechende Stelle. Das Bauelement kann sich dabei in drei Raumrichtungen bewegen, nämlich nach oben und unten, seitlich und senkrecht zur Anliegefläche, nachfolgend bezeichnet als „vor“ und „zurück“, wobei die Richtung der Bewegung damit nicht eingeschränkt werden soll.
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Insbesondere kann die Verstellung durch das elektromechanische Bauteil einen Seilzug umfassen, durch den ein mit einem Antriebselement versehenes Bauelement an eine definierte Position gebracht werden kann, während das Antriebselement die Verstellung vor und zurück vornimmt. Ferner kann die Höhenverstellung etwa durch eine Spindel oder ein ähnliches System erfolgen.
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Bei einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Benutzereingaben mittels einer Einrichtung des Fahrzeugs erfasst. Insbesondere kann dabei ein Touchscreen verwendet werden, etwa an der Mittelkonsole des Fahrzeugs oder auf einer einem Sitzplatz zugeordneten Anzeigefläche. Dies kann insbesondere auch ein Touchscreen im Fond des Fahrzeugs sein.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden die Benutzereingaben mittels eines mobilen Nutzergeräts erfasst. Dadurch wird vorteilhafterweise ein modularer Aufbau des Systems erreicht, durch den eine sehr flexible Gestaltung ermöglicht wird. Das mobile Nutzergerät kann gegebenenfalls leichter ausgetauscht oder durch Aktualisierungen angepasst werden, was bei fest im Fahrzeug verbauten Einrichtungen oft mit größeren Kosten und Schwierigkeiten verbunden ist.
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Das mobile Nutzergerät kann beispielweise ein Mobiltelefon, ein Tablet-Computer oder ein Notebook sein, es kann sich aber auch etwa um ein spezialisiertes Gerät handeln. Das mobile Nutzergerät ist insbesondere trennbar oder durch Funkverbindung wenigstens zeitweise datentechnisch mit dem elektromechanischen Bauteil oder einer das elektromechanische Bauteil steuernden Einrichtung verbunden. Es können also Daten zwischen dem elektromechanischen Bauteil und dem mobilen Nutzergerät ausgetauscht werden, wobei dieser Austausch nicht direkt zu erfolgen braucht, sondern über eine andere Einrichtung vermittelt werden kann. Beispielsweise kann bei einer Massagefunktion eines Fahrzeugsitzes eine Einrichtung des Fahrzeugs den Datenaustausch bewirken, etwa eine zentrales Kontrollzentrum des Fahrzeugs.
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Bei einer Weiterbildung werden die Benutzereingaben und/oder Steuersignale an eine externe Speichereinheit übertragen und/oder von der externen Speichereinheit erfasst. Dies erlaubt es vorteilhafterweise, die Einstellungen für mehrere elektromechanische Bauteile verfügbar zu machen.
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Beispielsweise können die Einstellungen für die Massagefunktion eines Fahrzeugs auf einem externen Server gespeichert werden. Sie können dann von dem externen Server abgerufen werden und stehen zur Verfügung, wenn der Nutzer ein neues Fahrzeug nutzt, etwa einen Mietwagen oder ein anderes Fahrzeug einer Fahrzeugflotte.
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Bei einer weiteren Ausbildung wird eine graphische Bedienoberfläche mit Bedienelementen angezeigt und Benutzereingaben werden anhand der graphischen Bedienoberfläche erfasst. Dadurch können die Benutzereingaben vorteilhafterweise besonders einfach und schnell eingegeben werden.
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Beispielsweise kann die Bedienung mittels einer graphischen Bedienoberfläche auf dem Touchscreen eines Mobiltelefons erfolgen. Ferner können etwa andere Eingabemittel wie eine Computermaus, ein Steuerknüppel oder ein Dreh-Drück-Steller genutzt werden, um Eingaben über die graphische Bedienoberfläche vorzunehmen. Ferner kann eine Gestensteuerung zur Erfassung von Benutzereingaben verwendet werden. Derartige Bedienoberflächen bieten eine breite Auswahl an Möglichkeiten, durch graphische Darstellungen und eine geeignete Anordnung von Bedienelementen die Eingabe schnell und einfach zu gestalten.
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Bei einer Ausbildung umfasst die graphische Bedienoberfläche eine Eingabefläche mit einem Raster, wobei das Raster Knotenpunkte umfasst und der eingegebene Bewegungsablauf durch zeitlich aufeinander folgende Aktivierungen von Knotenpunkten bestimmt wird. Der Bewegungsablauf kann damit vorteilhafterweise durch die Auswahl einer entsprechenden Abfolge von Knotenpunkten gestaltet werden.
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Die Auflösung, die durch das Raster erreicht wird, hängt von der Zahl der Knotenpunkte ab. Das Raster kann zum Beispiel so gestaltet sein, dass die Knotenpunkte entlang einer x- und einer y-Richtung angeordnet sind, wobei die x-Richtung der Richtung senkrecht zur Anliegefläche des Körpers und die y-Richtung der Höhe entspricht. Die Verstellung kann durch ein zweidimensionales Raster in der Regel in zwei Dimensionen erfolgen, wobei durch geeignete Maßnahmen, etwa ein Möglichkeit zur Umschaltung zwischen verschiedenen Richtungen, auch eine Bedienung in drei Richtungen ermöglicht werden kann. Ferner kann eine eindimensionale Bedienung zur Verfügung gestellt werden, etwa durch eine einzige Reihe von Punkten, die den Knotenpunkten eines Rasters entsprechen.
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Bei einer weiteren Ausbildung der Erfindung umfassen die erfassten Benutzereingaben eine Spracheingabe. Anhand der Spracheingabe mittels einer Spracherkennung wird ein erkannter Text erzeugt und anhand des erkannten Textes wird der eingegebene Bewegungsablauf bestimmt. Die erlaubt vorteilhafterweise eine Bedienung mittels Spracheingaben.
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Insbesondere ist nicht nur das Aktivieren oder Auswählen eines voreingestellten Bewegungsablaufs, etwa eines Massageprogramms, vorgesehen, sondern der Bewegungsablauf selbst kann per Sprachbefehl eingegeben werden. Dieses Konzept kann etwa alternativ oder zusätzlich zur Eingabe mittels eines Rasters wie oben beschrieben eingesetzt werden. Die Sprachsteuerung kann insbesondere durch einfache vordefinierte Sprachbefehle wie „links“, „rechts“, „hoch“, „runter“, „stärker“ oder „schwächer“ ausgeführt werden, sondern abhängig vom Umfang der zur Verfügung stehenden Sprach- und Semantikerkennung können auch freiere Sprachbefehle verwendet werden.
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Insbesondere kann der erkannte Text eine Bezeichnung für eine geometrische Form umfassen und der eingegebene Bewegungsablauf wird anhand der Bezeichnung für die geometrische Form bestimmt. Dies vereinfacht die Spracheingabe in vorteilhafter Weise. Beispielsweise kann der Nutzer durch Wörter wie „Kreis“, „Acht“ oder „Sägezahnmuster“ eine komplexe geometrische Form vorgeben, deren Eingabe sonst langwieriger wäre. Es kann dabei vorgesehen sein, dass der Nutzer die auf diese Weise eingegebene Form modifiziert, etwa durch manuelle Eingaben.
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Bei einer weiteren Ausbildung werden Benutzereingaben mittels einer Betätigungseinrichtung des elektromechanischen Bauteils erfasst, wobei das elektromechanische Bauteil entlang des eingegebene Bewegungsablaufs gesteuert wird. Dies erlaubt vorteilhafterweise die Implementierung einer „Aufnahmefunktion“.
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Der Nutzer kann die Benutzereingaben zur Definition des Bewegungsablaufs dadurch vornehmen, dass er die Bewegung des elektromechanischen Bauteils manuell so steuert, dass der gewünschte Bewegungsablauf abgefahren wird. Beispielsweise kann dies durch eine Betätigungseinrichtung erfolgen, die eine direkte Verstellung des Bauteils erlaubt. Beispielsweise kann bei einem Fahrzeugsitz das Fahrzeug über eine Betätigungseinrichtung verfügen, die eine direkte Einstellung der Massagefunktion erlaubt. Das Bauteil kann also beispielsweise gezielt in die gewünschten Richtungen verschoben werden und die derart durchgeführte Bewegung wird aufgezeichnet. Dies stellt dann die Benutzereingabe dar.
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Beim Erfassen der Benutzereingaben mittels der Betätigungseinrichtung können zeitliche Unterbrechungen der Benutzereingaben bestimmt werden. Dadurch kann vorteilhafterweise der Bewegungsablauf ohne zeitliche Beschränkungen eingestellt werden, da anschließend die Pausen, während derer der Nutzer beispielsweise die nächste Bewegung vorausplant, insbesondere als nicht zum eigentlichen Bewegungsablauf gehörig erkannt werden. Beispielsweise steuert der Nutzer das Bauteil zunächst in eine Richtung und verharrt dann in dieser Position, bevor er eine Bewegung in eine andere Richtung vornimmt. Die so entstandene Pause („Totzeit“) kann als nicht zum Bewegungsablauf erkannt und aus der „Aufnahme“ entfernt werden.
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Bei einer Ausbildung der Erfindung wird bei der Ausführung der Bewegung des elektromechanischen Bauteils der eingegebene Bewegungsablauf kontinuierlich wiederholt. Dies erlaubt es vorteilhafterweise, etwa eine Massagefunktion zu programmieren, bei der ein Bewegungsablauf wiederholt wird.
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Dabei kann der eingegebene Bewegungsablauf eine Bewegung von einer Startposition zu einer Endposition umfassen. Bei der Ausführung der Bewegung des elektromechanischen Bauteils wird der eingegebene Bewegungsablauf kontinuierlich von der Startposition zur Endposition und anschließend rückwärts von der Endposition zur Startposition ausgeführt. Der Bewegungsablauf wird also in Hin- und Rückrichtung durchlaufen, sodass eine periodische Bewegung möglich ist, obwohl keine geschlossene Bewegung eingegeben wurde.
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Alternativ dazu kann der eingegebene Bewegungsablauf eine Bewegung von einer Startposition zu einer Endposition umfassen und automatisch um eine Bewegung von der Endposition zur Startposition vervollständigt werden. In diesem Fall wird der Bewegungsablauf vorteilhafterweise so ergänzt, dass eine geschlossene Bewegung vorliegt, die kontinuierlich wiederholt werden kann.
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Bei einer Weiterbildung umfasst die Benutzereingaben ferner ein Intensitätsmaß, durch das eine Skalierung und/oder Translation des eingegebene Bewegungsablaufs in zumindest einer Raumrichtung bestimmt wird. Vorteilhafterweise ermöglicht dies die einfache Anpassung der Bewegung an die Präferenzen des Nutzers oder andere Gegebenheiten.
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Als „Intensitätsmaß“ kann hier beispielsweise die Amplitude der Bewegung in eine Richtung verstanden werden. Beispielsweise kann eine Massagefunktion umso intensiver empfunden werden, je größer die Differenz zwischen maximalem und minimalem auf den Körper ausgeübtem Druck ist. Bei einer Implementierung durch ein festes Bauelement kann ein höherer Druck erreicht werden, indem das Bauteil einen weiteren Weg in Richtung senkrecht zur Anliegefläche zurücklegt. Umgekehrt wird die Massage als weniger intensiv empfunden, wenn der zurückgelegte Weg kleiner ist. Der Bewegungsablauf kann daher in seiner Intensität verändert werden, indem die senkrecht zur Anliegefläche zurücklegten Wege entsprechend einem Skalierungsfaktor verändert werden oder indem durch eine Verschiebung die Position des Bauelements während der gesamten Bewegung versetzt wird.
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Das eingangs genannte erfindungsgemäße System umfasst eine Erfassungseinheit, durch die Benutzereingaben erfassbar sind, die einen eingegebenen Bewegungsablauf für das elektromechanische Bauteil in ein, zwei oder drei Raumrichtungen umfassen. Es umfasst ferner eine Steuereinheit, durch die anhand der Benutzereingaben Steuersignale zum Steuern des elektromechanischen Bauteils erzeugt werden, und eine Speichereinheit, durch die die Steuersignale speicherbar sind. Durch eine Schnittstelle sind die Steuersignale an das elektromechanische Bauteil übertragbar.
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Das erfindungsgemäße System ist insbesondere ausgebildet, das vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Verfahren zu implementieren. Das System weist somit dieselben Vorteile auf wie das erfindungsgemäße Verfahren.
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Bei einer Ausbildung umfasst das System ferner ein mobiles Nutzergerät, durch das die Benutzereingaben erfassbar sind.
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Bei einer Weiterbildung ist das elektromechanische Bauteil in einem Fahrzeug, insbesondere in einem Sitz des Fahrzeugs, angeordnet. Dadurch kann vorteilhafterweise beispielsweise eine Massagevorrichtung oder eine Lordosefunktionalität für einen Fahrzeugsitz eingestellt und gesteuert werden.
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Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug zu den Zeichnungen erläutert.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems,
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2 zeigt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems in einem Fahrzeug,
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3A und 3B zeigen Bedienoberflächen gemäß einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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4A bis 4C zeigen Verschiebungsoperationen anhand der Bedienoberfläche gemäß einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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5A bis 5C zeigen Skalierungsoperationen anhand der Bedienoberfläche gemäß einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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6 zeigt die Bedienung der Bedienoberfläche gemäß einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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7A und 7B zeigen Anzeigen für Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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8 zeigt eine weitere Anzeige für ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens und
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9A und 9B zeigen Veränderungen eines Bewegungsablaufs anhand der Bedienung der Bedienoberfläche gemäß einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Mit Bezug zu 1 wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems erläutert.
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Das System umfasst eine Erfassungseinheit 2, eine Steuereinheit 3 und eine Speichereinheit 4 sowie eine externe Speichereinheit 8, im vorliegenden Fall ein Servercomputer 8. Über eine Schnittstelle 5 ist das System an ein elektromechanisches Bauteil 1 gekoppelt. Im dargestellten Fall ist das elektromechanische Bauteil 1 eine Massagevorrichtung eines Fahrzeugsitzes 7.
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Die Erfassungseinheit 2 kann beispielsweise ein mobiles Nutzergerät 2 sein, etwa ein Mobiltelefon oder ein Tablet-Computer. Zur Erfassung kann eine Anwendung, etwa eine sogenannte App, verwendet werden, die eine Oberfläche für Eingaben des Nutzers bereitstellt. Das mobile Nutzergerät 2 ist zumindest zeitweise datentechnisch mit dem Rest des Systems gekoppelt, etwa durch eine trennbare Verbindung, beispielsweise durch Kabel oder eine Aufnahmevorrichtung für das mobile Nutzergerät 2, oder durch eine Funkverbindung. Die datentechnische Verbindung kann ferner indirekt über eine vermittelnde Einheit, etwa durch ein Netzwerk wie das Internet, erfolgen.
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In ähnlicher Weise wie für die Erfassungseinheit 2 beschrieben, ist der Servercomputer 8 zumindest zeitweise datentechnisch mit dem System gekoppelt. Insbesondere kann auch hier ein bidirektionaler Datenaustausch erfolgen.
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Mit Bezug zu 2 wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems in einem Fahrzeug erläutert. Der prinzipielle Aufbau des Systems entspricht dem in 1 gezeigten.
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Das Fahrzeug 6 umfasst ein elektromechanisches Bauteil 1 mit einer Höhenverstellung 1a und einer Tiefenverstellung 1b, durch die ein festes Bauelement (in 2 angedeutet als sich waagrecht über die Sitzbreite erstreckender Balken) bewegt wird. Das Bauteil 1 dient als Massagevorrichtung. Die Höhenverstellung 1a bewirkt dabei eine Bewegung auf und ab entlang der entlang der Längsachse des Sitzes 7, dargestellt durch einen Doppelpfeil 10a. Analog dazu bewirkt die Tiefenverstellung 1b eine Bewegung vor und zurück entlang der Längsachse des Fahrzeugs 6, dargestellt durch einen Doppelpfeil 10b. Das heißt, ein über die gesamte Breite der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes 7 ausgeübter Druck wird in seiner Höhe durch die Höhenverstellung 1a und in seiner Intensität durch die Tiefenverstellung 1b gesteuert.
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In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Massagevorrichtung ferner eine seitliche Verstellung, die im Wesentlichen senkrecht zu den Achsen der Höhenverstellung 1a und der Tiefenverstellung 1b verläuft. Die Position des Druckpunkts auf der Fläche der Rückenlehne des Sitzes 7 kann dadurch auch seitlich verstellt werden, etwa wenn der Druck nicht über die gesamte Breite des Sitzes 7, sondern mit geringerer Ausdehnung oder punktförmig ausgeübt wird.
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Das System umfasst in dem in 2 dargestellten Fall ferner eine Betätigungseinrichtung 9, durch das elektromechanische Bauteil 1 direkt angesteuert werden kann. In diesem Fall umfasst die Betätigungseinrichtung 9 vier Drucktaster, die eine Verstellung des Druckpunkts in vier Richtungen (auf/ab, vor/zurück) erlauben. Betätigt der Nutzer einen der Drucktaster, so erfolgt sofort die Verstellung der Höhenverstellung 1a und der Tiefenverstellung 1b entsprechend.
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Die Erfassungseinheit 2 ist im dargestellten Fall ein mobiles Nutzergerät 2, das einen Touchscreen 2a umfasst. Der Nutzer kann hier Eingaben vornehmen, die durch eine Funkverbindung, etwa WLAN, Bluetooth oder auch eine Infrarotverbindung, an das Fahrzeug 6 übertragen und dort verarbeitet werden. Ferner kann der Nutzer einen Touchscreen 2b an der Mittelkonsole des Fahrzeugs 6 zur Eingabe verwenden.
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Mit Bezug zu den 1, 2 3A und 3B werden ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert.
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Das erfindungsgemäße Verfahren dient dazu, die Bewegung des elektromechanischen Bauteils 1 zu steuern, hier für die Massagevorrichtung im Fahrzeugsitz 7. Insbesondere soll der Bewegungsablauf definiert werden, den die Massagevorrichtung ausführt. Typischerweise wird dabei der gleiche Bewegungsablauf oder eine Abfolge verschiedener Bewegungsabläufe periodisch wiederholt. Es genügt also in diesem typischen Fall, einen Bewegungsablauf so einzustellen, dass dieser bei wiederholter Ausführung eine Massagefunktion erfüllt.
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Es wird das mobile Nutzergerät 2 mit dem Touchscreen 2a verwendet, um eine graphische Bedienoberfläche anzuzeigen und Benutzereingaben zu erfassen. Dabei wird der gewünschte Bewegungsablauf 12 durch den Benutzer definiert. Einzelheiten dazu werden weiter unten erläutert.
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Es erfolgt durch die Steuereinheit 3, die in diesem Fall im Fahrzeug integriert ist, eine Konversion der Benutzereingaben in Steuersignale, mittels derer das Bauteil 1 ansteuerbar ist. Dies sind insbesondere von dem Bauteil 1 interpretierbare und ausführbare Steuersignale, durch welche die Antriebselemente eine Bewegung bewirken. Die Speichereinheit 4 speichert diese Signale, sodass sie kontinuierlich wiederholt werden können und/oder als gespeicherte Massageprogramme zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Zusätzlich werden auch Daten von dem Servercomputer 8 ausgetauscht, der mit dem System über das Internet verbunden ist. Das Massageprogramm kann auf diese Weise durch den Servercomputer gespeichert und von ihm abgerufen werden und steht beispielsweise auch anderen Fahrzeugen zur Verfügung.
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Die Steuersignale werden über die Schnittstelle 5 an das Bauteil 1 übertragen und bewirken dort die Ausführung des Massageprogramms, indem die programmierte Bewegung ausgeführt wird.
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In den 3A und 3B wird jeweils eine Ansicht des Touchpads 2a dargestellt, auf dem jeweils ein Raster angezeigt wird. Das Raster umfasst Knotenpunkte an den Schnittpunkten gedachter oder tatsächlich angezeigter, paralleler Linien, die die Breite und/oder Höhe eines Koordinatensystems überziehen. Das Raster mit den Knotenpunkten fungiert als Bedienelement 11, da eine Betätigung, etwa durch Berühren des Touchscreens 2a an der entsprechenden Stelle, eine Auswahl des jeweiligen Knotenpunkts erlaubt. Innerhalb des Rasters kann ein Bewegungsablauf 12 eingezeichnet werden, im Falle des Touchscreen 2a durch Berührung der Oberfläche an der entsprechenden Stelle innerhalb des Rasters mit einem Eingabemittel, das hier die Spitze eines Fingers des Nutzers sein soll.
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Bei dem in 3A dargestellten Koordinatensystem entspricht die x-Achse einer Bewegung entlang der Längsachse des Fahrzeugs (Tiefenverstellung 1b) und die y-Achse einer Bewegung entlang der Längsachse der Rückenlehne (Höhenverstellung 1a). Diese Achsen sind im Folgenden auch auf die anderen Darstellungen anwendbar, die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Zuordnung dieser Dimensionen des Rasters beschränkt.
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Der Bewegungsablauf 12 wird dadurch erzeugt, dass die nacheinander berührten Knotenpunkte miteinander verbunden werden. Bei einer hohen Auflösung, bedingt durch eine große Zahl von Knotenpunkten innerhalb der verfügbaren Fläche des Rasters, kann der in 3A dargestellte Eindruck einer kontinuierlichen Freihandzeichnung entstehen. Bei niedrigerer Auflösung mit weniger Knotenpunkten des Rasters, wie in 3B dargestellt, bestehen entsprechend geringere Möglichkeiten der Abstufung. Bei der Verbindung zwischen zwei Knotenpunkten kann es möglich sein, von einem Knotenpunkt zu seinem Nachbarn entlang der x- oder y-Achse zu gelangen. Ferner können Diagonalverbindungen zwischen diagonal benachbarten Knotenpunkten möglich sein. Dies hängt im Wesentlichen von der Implementierung der Massagevorrichtung ab, die eine Ansteuerung entlang der beiden Freiheitsgrade gleichzeitig oder nacheinander erlauben muss.
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Der Nutzer gibt einen Bewegungsablauf 12 ein, indem er mit der Fingerspitze einen Punkt innerhalb des Rasters berührt und dann eine Bahn über die Knotenpunkte ausführt. Die Berührung des Nutzers wird dem jeweils nächstliegenden Knotenpunkt nach an sich bekannten Verfahren zugeordnet, sodass die Bahn des Finger auf der berührungsempfindlichen Oberfläche des Touchscreens 2a als Abfolge von Knotenpunkten erfasst wird, die wiederum den Bewegungsablauf 12 definiert. Insbesondere wird dabei auch die Richtung der Bewegung erfasst, das heißt, in welcher zeitlichen Abfolge die Knotenpunkte berührt wurden.
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In einer Ausführung kann die Dauer der Berührung für die einzelnen Knotenpunkte berücksichtigt werden, etwa um Daten zu einem weiteren Freiheitsgrad eingeben zu können.
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Bei einer weiteren Ausführungsform kann der Bewegungsablauf 12 durch eine „Aufnahmefunktion“ eingegeben werden. Der Nutzer startet dabei eine Aufnahme und steuert dann manuell mittel der Betätigungseinrichtung 9 die Bewegung des Bauteils 1 entlang des gewünschten Bewegungsablaufs. Optional kann die bereits zurückgelegte Bewegung gleichzeitig angezeigt werden. Das System speichert den auf diese Weise zurückgelegten Weg und stellt ihn später als programmierten Bewegungsablauf 12 zur Verfügung. Dabei kann der auf diese Weise eingegebene Bewegungsablauf 12 auch angezeigt und nach den untenstehend beschriebenen Verfahren modifiziert werden.
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Bei dieser Aufnahmefunktion werden in einer Ausführungsform der Erfindung Pausen zwischen Bewegungsabschnitten erkannt und entfernt. Der Nutzer kann also, nachdem er einen Teil des gewünschten Bewegungsablaufs durchgeführt hat, pausieren und anschließend die Bewegung fortsetzen. Dies erleichtert eine sinnvolle Einstellung der Massagefunktion ohne ungewollte Pausen im Bewegungsablauf.
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Bei einer weiteren Ausführung der Erfindung ist alternativ oder zusätzlich eine Sprachsteuerung vorgesehen. Dazu wird gesprochene Sprache erfasst und es wird eine Spracherkennung nach an sich bekannten Verfahren durchgeführt. Dabei kann anhand des gesprochenen Textes erkannt werden, welche Form der Bewegungsablauf 12 beschreiben soll. Beispielsweise kann der Nutzer durch den Begriff „Acht“ eine Bewegung in Form der Zahl „8“ eingeben. In weiteren Beispielen können die Begriffe „Rechteck“, „Ellipse“, „stärker“ oder „schwächer“, „rauf“ oder „runter“, „rechts“ oder „links“ verwendet werden. Die Sprachsteuerung kann sowohl zur Programmierung eines Bewegungsablaufs 12, als auch zur direkten Steuerung des Bauteils 1 (anstelle der Betätigungseinrichtung 9) verwendet werden.
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Mit Bezug zu den 4A bis 4C werden Beispiele für eine Verschiebungsoperation anhand der Bedienoberfläche gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren erläutert. Diese ist als Teil des oben erläuterten Systems zu verstehen und erlaubt eine schnelle und einfache Einstellung der Intensität der Massage.
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Die Massage wird umso intensiver empfunden, je weiter das feste Bauelement in x-Richtung, also zum Rücken des Sitzenden hin bewegt wird. Dies bedeutet insbesondere einen höheren Druck. Zur Einstellung einer gewünschten Intensität der Massage kann der eingestellte Bewegungsablauf 12 verschoben werden, insbesondere parallel zur x-Achse.
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In den 4A bis 4C werden Darstellungen eines mobilen Nutzergeräts 2 dargestellt, dessen Anzeige den programmierten Bewegungsablauf 12 ausgibt. Ferner ist ein Verschiebungsbedienelement 14 implementiert, das zur Verdeutlichung in der Zeichnung oberhalb des mobilen Nutzergeräts 2 dargestellt ist, in der Praxis aber auf der Anzeige des Nutzergeräts 2 angezeigt und durch ein Touchpad bedient wird. Die gestrichelt eingezeichnete Linie zeigt die maximale Translation in x-Richtung an. Durch Verschieben des Verschiebungselements 14 wird auch die maximale Translation in x-Richtung verändert, sodass gegenüber dem in 4A dargestellten Fall in 4B eine höhere Intensität und in 4C eine geringere Intensität der Massage erreicht wird, indem die maximale Translation vergrößert bzw. verringert wird. Befindet sich ein Teil des Bewegungsablaufs 12 außerhalb des für die Bewegung verfügbaren Bereichs, so wird durch „Abschneiden“ die zu große Translation auf den Maximalwert bzw. die zu kleine Translation auf den Minimalwert beschränkt. Das Abschneiden wird also so durchgeführt, dass der Bewegungsablauf 12 geschlossen bleibt und an den jeweiligen Positionen der Wert der Koordinate, welche die maximale bzw. minimale Auslenkung überschreitet, konstant gehalten wird.
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Mit Bezug zu den 5A bis 5C werden Beispiele für eine Skalierungsoperation anhand der Bedienoberfläche gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren erläutert. Das Verfahren wird hier wie in dem für die 4A bis 4C erläuterten Fall ausgeführt und erlaubt ebenfalls eine schnelle und einfache Einstellung der Intensität der Massage.
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Auch in diesem Fall wird die Intensität der Massage durch Verändern der Translation in x-Richtung erreicht. Anders als im Fall der 4A bis 4C wird allerdings statt einer Translation eine Skalierung in x-Richtung vorgenommen. Das heißt, die Amplitude des Bewegungsablaufs 12 wird mittels eines durch das Skalierungsbedienelement 15 festgelegten Faktors verändert. Das Skalierungsbedienelement 15 ist – analog zu dem Verschiebungsbedienelement in den 4A bis 4C – außerhalb der Anzeigefläche des mobilen Nutzergeräts 2 gezeichnet, befindet sich aber in der Praxis auf dem Touchscreen und kann so durch Berührung bedient werden.
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Dabei kann die Achse, von der die Skalierung ausgeht, beispielsweise in der Mitte des maximal verfügbaren Bewegungsbereichs liegen oder etwa bei der minimalen Auslenkung. Die Positionierung dieser Achse kann dazu führen, dass mit der Skalierung eine Verschiebung in x-Richtung einhergeht.
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Im dargestellten Fall wird durch Skalierung des in 5A dargestellten Bewegungsablaufs 12 eine intensivere bzw. eine weniger intensive Massage erreicht, indem die Amplitude der Bewegung vergrößert (5B) bzw. verkleinert (5C) wird.
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Bei einer weiteren Ausführung sind Skalierungs- und/oder Verschiebungsoperationen auch in y-Richtung oder in weitere Richtungen möglich.
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Mit Bezug zu 6 wird ein Beispiel der Bedienung der Bedienoberfläche gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren erläutert. Es wird von dem vorstehend beschriebenen System ausgegangen.
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Der zuvor eingegebene Bewegungsablauf 12 wird durch das mobile Nutzergerät 2 auf dem Touchscreen 2a innerhalb des Rasters angezeigt und kann verändert werden, indem der Nutzer mit einem Finger der Hand 13 den eingegebenen Bewegungsablauf 12 berührt und auf der Fläche des Touchscreens eine Geste ausführt. Dadurch kann eine Translation des Bewegungsablaufs 12 und/oder eine Translation erfolgen, jeweils in x- oder y-Richtung. Es handelt sich hierbei insbesondere um eine Alternative zu dem oben beschriebenen Verschiebungsbedienelement 14 und Skalierungsbedienelement 15, etwa zur Einstellung der Intensität der Massage.
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Mit Bezug zu den 7A und 7B werden Beispiele einer Anzeige für das erfindungsgemäße Verfahren erläutert. Es wird von dem vorstehend beschriebenen System ausgegangen.
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Um dem Nutzer anzuzeigen, in welcher Position sich die Bewegung des Bauteils 1 befindet, kann eine Anzeige ausgegeben werden, die insbesondere auch eine Visualisierung des Bewegungsablaufs wiedergeben kann. Die Anzeige umfasst eine Darstellung 16 eines Fahrzeugsitzes 7 und ein Anzeigeelement 17. Letzteres umfasst im gezeigten Fall einen oder mehrere konzentrische Kreise. Der Mittelpunkt der Kreise gibt die Position an, an der das Bauteil 1, d. h. die Massagevorrichtung Druck ausübt. Im vorliegenden Fall wird der Druck gleichmäßig über die gesamte Breite des Sitzes 7 ausgeübt, das Anzeigeelement hat seinen Mittelpunkt im mittleren Bereich der Rückenlehne. Der Radius der Kreise ist abhängig von der Intensität des ausgeübten Drucks bzw. von der Verschiebung senkrecht zur Fläche der Rückenlehne. Je höher der Druck, desto größer ist der Radius des Kreises bzw. des größten Kreises. Bei geringem Druck kann das Anzeigeelement 17 auf einen Punkt reduziert werden.
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In 7A wird ein geringer Druck angezeigt, während 7B den Fall eines größeren Drucks darstellt. In beiden Fällen wird der Druck auf den unteren Bereich des Rückens des Sitzenden ausgeübt.
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Mit Bezug zu 8 wird ein weiteres Beispiel einer Anzeige für das erfindungsgemäße Verfahren erläutert. Die Erzeugung der Anzeige erfolgt analog zu denen in den 7A und 7B.
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Wieder zeigen konzentrische Kreise des Anzeigeelements 17 und die Darstellung 16 des Fahrzeugsitzes 7 an, dass im unteren Bereichs der Rückenlehne ein hoher Druck ausgeübt wird. Ferner werden Informationen über das derzeit ausgewählte Massageprogramm angezeigt, insbesondere der Name 18 des Massageprogramms und eine Miniaturdarstellung 19 des eingestellten Bewegungsablaufs. Zusätzlich zum Namen 18 des Massageprogramms werden in dem dargestellten Beispiel weitere Informationen zu dem Massageprogramm dargestellt, insbesondere die Intensität anhand eines Prozentwertes und die Dauer eines Massageprogramms.
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Weitere dargestellte Schaltflächen dienen dazu, in einen Bearbeitungsmodus zu wechseln (Schaltfläche 21) oder das ausgewählte Massageprogramm ablaufen zu lassen, wobei eine erste Abspiel-Schaltfläche 23 den Bewegungsablauf in eine erste Richtung und eine zweite Abspiel-Schaltfläche 22 den Bewegungsablauf in die andere Richtung startet beziehungsweise stoppt. Dies ist in der Zeichnung durch gegenläufige Pfeile angedeutet. Lässt der Benutzer das Massageprogram ablaufen, so kann dies rein virtuell geschehen, indem sich Position und Radius des Anzeigeelements 17 entsprechend dem programmierten Bewegungsablauf verändern, oder es kann alternativ oder zusätzlich das Massageprogramm tatsächlich durch die Massagevorrichtung ausgeführt werden. Ferner kann die momentane Position innerhalb des Bewegungsablaufs durch eine Positionsmarkierung 19a an der Miniaturdarstellung 19 des Bewegungsablaufs dargestellt werden.
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Mit Bezug zu den 9A und 9B werden Beispiele für eine Veränderung eines Bewegungsablaufs anhand der Bedienung der Bedienoberfläche gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren erläutert. Diese Funktion ist Teil eines Systems nach der vorstehend beschriebenen Art, wobei ein Touchscreen zur Eingabe verwendet wird.
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Der programmierte Bewegungsablauf 12 wird als Verbindungen von Knotenpunkten des Rasters 11 dargestellt. Zum besseren Verständnis der Abbildung sei darauf hingewiesen, dass die Richtung der x-Achse gegenüber den vorstehend beschriebenen Figuren umgekehrt ist. Die Richtung der Achsen kann jedoch beliebig anders ausgerichtet sein.
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Wenn der Bewegungsablauf 12 nachträglich verändert werden soll, können etwa zwei verschiedene Prinzipien angewandt werden: Einerseits kann ein einzelnes Streckenelement 20, also eine Verbindung zwischen zwei benachbarten Knotenpunkten, berührt und durch eine Wischgeste auf der Oberfläche des Touchscreens verschoben werden, wobei das Eingabemittel, etwa die Fingerspitze, nach Abschluss der gewünschten Verschiebung abgehoben und damit das Ende der Eingabe markiert wird. Andererseits kann der Nutzer zwei Knotenpunkte, die nicht notwendigerweise benachbart sind, nacheinander berühren, um so das zwischen ihnen befindliche, zu verändernde Streckenelement 20 zu markieren. Durch eine folgende Wischgeste kann das gewählte Streckenelement 20 verschoben werden.
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Anfangs- und Endpunkt des geänderten Streckenelements 20 werden in den ansonsten unveränderten Bewegungsverlauf 12 integriert, beispielsweise indem eine Verbindung zu den jeweils offenen Enden des unveränderten Bewegungsverlaufs 12 hergestellt wird. Doppelungen, die durch die Veränderung des Streckelements 20 entstehen, können automatisch entfernt werden, um unerwartetes und störendes Hin- und Herfahren der Massagevorrichtung 1 zu vermeiden.
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9A zeigt ein Beispiel für einen zu korrigierenden Streckenverlauf 12. Das zu verändernde Streckenelement 20 wird zunächst durch Berühren des Streckenelements 20 ausgewählt. Die Auswahl betrifft im hier dargestellten diesem Fall lediglich das berührte Streckenelement 20, da durch zwei benachbarte Knotenpunkte begrenzt wird. Durch eine Wischgeste wird eine Verschiebung (in diesem Fall von Y=1 nach Y=2) durchgeführt und die Anschlüsse an den restlichen Bewegungsverlauf 12 werden generiert. Es resultiert der Bewegungsverlauf 12, der in 9B dargestellt ist.
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In einem anderen Ausführungsbeispiel wird ein längeres Streckenelement 20 ausgewählt, das mehrere Knotenpunkte umfasst. Dazu werden die äußersten, das Streckenelement 20 begrenzenden Knotenpunkte durch Antippen ausgewählt. Nachfolgend kann das so definierte Streckenelement 20 durch Berühren und eine Wischgeste verschoben werden.
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Da das Massageprogramm typischerweise periodisch wiederholt werden soll, können verschiedene Anschlussbedingungen vorgesehen sein. In einer Ausführungsform sind die folgenden Möglichkeiten durch den Nutzer einstellbar: Einerseits kann der eingegebene Bewegungsablauf 12 nach seiner Ausführung in umgekehrte Richtung durchlaufen werden, sodass die Bewegung vom Anfangs- zum Endpunkt und wieder zurück verläuft. Die ist insbesondere dann relevant, wenn der eingegebene Bewegungsablauf eine offene Kurve beschreibt. Andererseits kann eine geschlossene Bewegung durchgeführt werden, die am Anfangspunkt endet. Falls der eingegebene Bewegungsablauf 12 nicht geschlossen ist, so kann das System selbständig eine Ergänzung durchführen, wobei die End- mit der Anfangsposition verbunden wird. Dies kann wiederum am einfachsten durch eine direkte, gerade Verbindung erfolgen, alternativ durch verschiedene andere Verfahren, die etwa durch eine Extrapolation des eingegebenen Bewegungsablaufs 12 einen sanfteren Übergang zwischen zwei Durchgängen der Bewegung ermöglichen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Elektromechanisches Bauteil
- 1a
- Höhenverstellung
- 1b
- Tiefenverstellung
- 2
- Erfassungseinheit, mobiles Nutzergerät
- 2a
- Touchscreen
- 2b
- Touchscreen
- 3
- Steuereinheit
- 4
- Speichereinheit
- 5
- Schnittstelle
- 6
- Fahrzeug
- 7
- Sitz
- 8
- Externe Speichereinheit, Servercomputer
- 9
- Betätigungseinrichtung
- 10a
- Pfeil (auf/ab)
- 10b
- Pfeil (vor/zurück)
- 11
- Bedienelement
- 12
- Bewegungsablauf
- 13
- Hand
- 14
- Verschiebungsbedienelement
- 15
- Skalierungsbedienelement
- 16
- Sitz (Darstellung)
- 17
- Anzeigeelement
- 18
- Name des Massageprogramms
- 19
- Miniaturdarstellung des Bewegungsablaufs
- 19a
- Positionsmarkierung
- 20
- Zu ändernder Bereich
- 21
- Einstellmodus (Schaltfläche)
- 22
- Zweite Abspiel-Schaltfläche
- 23
- Erste Abspiel-Schaltfläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013016806 A1 [0003]
- US 2014/0207333 A1 [0004]
- DE 102006013968 A1 [0005]
- DE 102013012768 A1 [0006]