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Stand der Technik
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Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung oder einem Verfahren nach Gattung der unabhängigen Ansprüche. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Computerprogramm.
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Falschfahrer, die auch als Geisterfahrer bezeichnet werden, verursachen im Falle eines Unfalls Tote, Verletzte und erheblichen Sachschaden. Die Erkennung alleine auf Basis des Navigationsgerätes beispielsweise über eine Straßenklasse und eine Straßenrichtung ist für die meisten Fälle zu spät, das heißt, der Falschfahrer befindet sich bereits mit hoher Fahrgeschwindigkeit und großer Wahrscheinlichkeit einer Kollision auf der falschen Fahrbahn. Fahrer in der Nähe eines Falschfahrers können beispielsweise über Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation oder mittels Mobilfunk gewarnt werden.
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Über die Hälfte der Falschfahrten beginnen auf Bundesautobahn (BAB) Anschlussstellen. Gerade bei den Falschfahrten auf Autobahnen kommt es zu Unfällen bei hoher Kollisionsgeschwindigkeit und damit häufig zu schweren Verletzungen oder Verletzungen mit Todesfolge.
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Offenbarung der Erfindung
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Vor diesem Hintergrund werden mit dem hier vorgestellten Ansatz ein Verfahren zum Absichern einer Falschfahrerinformation, weiterhin eine Vorrichtung, die dieses Verfahren verwendet, sowie schließlich ein entsprechendes Computerprogramm gemäß den Hauptansprüchen vorgestellt. Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im unabhängigen Anspruch angegebenen Vorrichtung möglich.
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Unter besonderen Umständen, wie beispielsweise einer geänderten Verkehrsführung oder eines Unfalls kann es erforderlich sein, entgegen der Fahrtrichtung auf eine Autobahn oder eine autobahnähnliche Straße aufzufahren. Beim Auffahren in falscher Richtung wird eine Erkennung für Falschfahrer in diesem Fall eine Falschfahrerinformation erstellen, durch die eine Warnmeldung für andere Verkehrsteilnehmer und den in falscher Richtung Fahrenden selbst erstellt werden kann. Unter den besonderen Umständen ist es jedoch nicht gewollt, die Warnmeldung zu senden. Es würde durch diese ungültige Warnmeldung lediglich Verwirrung ausgelöst.
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Daher wird die Falschfahrerinformation bei dem hier vorgestellten Ansatz unter Verwendung einer Zusatzinformation abgesichert. Die Warnmeldung wird nur bereitgestellt, wenn die Zusatzinformation die Falschfahrerinformation als relevant kennzeichnet.
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Es wird ein Verfahren zum Absichern einer Falschfahrerinformation vorgestellt, wobei die Falschfahrerinformation eine erfasste Falschfahrt eines falsch fahrenden Fahrzeugs anzeigt und das Verfahren einen Schritt des Plausibilisierens aufweist, in dem die Falschfahrerinformation unter Verwendung einer Zusatzinformation plausibilisiert wird, bevor die Falschfahrerinformation als eine Warnmeldung für betroffene Verkehrsteilnehmer bereitgestellt wird, wobei die Warnmeldung unterdrückt wird, wenn die Zusatzinformation die Falschfahrerinformation als irrelevant kennzeichnet.
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Unter einer Falschfahrerinformation kann ein eine Information über ein in falscher Richtung, also entgegen einer bestimmungsgemäßen Fahrtrichtung fahrendes Fahrzeug verstanden werden. Eine Warnmeldung kann eine Handlungsaufforderung beinhalten. Beispielsweise kann eine Warnmeldung für den Fahrer eines falsch fahrenden Fahrzeugs eine Aufforderung zum Stoppen des Fahrzeugs am rechten Fahrbahnrand beinhalten. Eine Warnmeldung für einen gefährdeten Verkehrsteilnehmer kann beispielsweise eine Aufforderung zum Fahren auf der rechten Fahrspur, eine Aufforderung zum Fahren hintereinander und eine Aufforderung zum nicht Überholen beinhalten.
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Das Verfahren kann einen Schritt des Erzeugens der Zusatzinformation aufweisen, wobei die Zusatzinformation als irrelevant kennzeichnend erzeugt wird, wenn die Falschfahrerinformation und zumindest eine weitere Falschfahrerinformation innerhalb eines vorbestimmten Zeitfensters erfasst worden sind. Mehr als ein Falschfahrer innerhalb kurzer Zeit ist sehr unwahrscheinlich. Wenn mehrere Falschfahrerinformationen hintereinander eintreffen, so ist es sehr wahrscheinlich, dass eine Sondersituation vorliegt, in der keine Warnmeldung ausgegeben werden soll.
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Die Zusatzinformation kann als irrelevant kennzeichnend erzeugt werden, wenn die Falschfahrerinformationen ferner unter Verwendung der gleichen Falschfahrererfassungsmethode erfasst worden sind. Insbesondere wenn das gleiche Gerät mehrmals hintereinander anschlägt, kann davon ausgegangen werden, dass es sich nicht um redundante Falschfahrerinformationen handelt.
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Die Zusatzinformation kann als irrelevant kennzeichnend erzeugt werden, wenn die Falschfahrerinformationen ferner an der gleichen Stelle erfasst worden sind. Wenn ein größeres Gebiet überwacht wird, kann so ausgeschlossen werden, dass im unwahrscheinlichen Zufall, dass zwei Falschfahrer zeitgleich aber an unterschiedlichen Orten erfasst werden, keine Warnmeldung bereitgestellt wird.
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Die Zusatzinformation kann eine Verkehrsinformation repräsentieren. Die Verkehrsinformation kann die Falschfahrerinformation als irrelevant kennzeichnen, wenn die Falschfahrerinformation in einem Straßenabschnitt erfasst worden ist, der von der Verkehrsinformation als entgegen einer bestimmungsgemäßen Fahrtrichtung zu befahren gekennzeichnet ist. Dadurch kann beispielsweise bei einer Baustelle dem geänderten Verkehrsfluss Rechnung getragen werden.
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Das Verfahren kann einen Schritt des Einlesens aufweisen, in dem die Zusatzinformation von dem falsch fahrenden Fahrzeug eingelesen wird. Die Warnmeldung kann unterdrückt werden, wenn die Zusatzinformation eine Berechtigung des falsch fahrenden Fahrzeugs zum Fahren entgegen einer bestimmungsgemäßen Fahrtrichtung signalisiert. Beispielsweise kann so ein fortschreitendes Stauende durch ein rückwärtsfahrendes Polizeifahrzeug abgesichert werden. Ebenso können Einsatzfahrzeuge das Aussenden der Warnmeldung bewusst unterdrücken.
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Dieses Verfahren kann beispielsweise in Software oder Hardware oder in einer Mischform aus Software und Hardware beispielsweise in einem Steuergerät implementiert sein.
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Der hier vorgestellte Ansatz schafft ferner eine Vorrichtung, die ausgebildet ist, um die Schritte einer Variante eines hier vorgestellten Verfahrens in entsprechenden Einrichtungen durchzuführen, anzusteuern bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante der Erfindung in Form einer Vorrichtung kann die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe schnell und effizient gelöst werden.
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Unter einer Vorrichtung kann vorliegend ein elektrisches Gerät verstanden werden, das Sensorsignale verarbeitet und in Abhängigkeit davon Steuer- und/oder Datensignale ausgibt. Die Vorrichtung kann eine Schnittstelle aufweisen, die hard- und/oder softwaremäßig ausgebildet sein kann. Bei einer hardwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen beispielsweise Teil eines sogenannten System-ASICs sein, der verschiedenste Funktionen der Vorrichtung beinhaltet. Es ist jedoch auch möglich, dass die Schnittstellen eigene, integrierte Schaltkreise sind oder zumindest teilweise aus diskreten Bauelementen bestehen. Bei einer softwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen Softwaremodule sein, die beispielsweise auf einem Mikrocontroller neben anderen Softwaremodulen vorhanden sind.
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Von Vorteil ist auch ein Computerprogrammprodukt oder Computerprogramm, auch Softwareprogramm genannt, mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger oder Speichermedium wie einem Halbleiterspeicher, einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann und zur Durchführung, Umsetzung und/oder Ansteuerung der Schritte des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen verwendet wird, insbesondere wenn das Programmprodukt oder Programm auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt wird.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine Darstellung von Situationen an einer Anschlussstelle einer Autobahn;
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2 ein Blockschaltbild einer Vorrichtung zum Absichern einer Falschfahrerinformation gemäß einem Ausführungsbeispiel; und
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3 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Absichern einer Falschfahrerinformation gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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In der nachfolgenden Beschreibung günstiger Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.
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1 zeigt eine Darstellung von Situationen an einer Anschlussstelle 100 einer Autobahn 102. In einer ersten Situation befährt ein Fahrzeug 104 eine Abfahrtsrampe 106 der Autobahnanschlussstelle 100 entgegen der Fahrtrichtung. Dadurch löst das Fahrzeug 104 eine Falschfahrererkennung aus und eine Falschfahrerinformation 108 wird generiert. Die Falschfahrerinformation 108 wird an eine zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 110 übermittelt. Die Datenverarbeitungseinrichtung 110 kann als Server 110 bezeichnet werden und kann beispielsweise cloudbasiert sein. In der Datenverarbeitungseinrichtung 110 wird die Falschfahrerinformation 108 gemäß einem Ausführungsbeispiel des hier vorgestellten Ansatzes überprüft. Da nur eine Falschfahrerinformation 108 vorliegt und keine Zusatzinformation die Falschfahrerinformation 108 als irrelevant kennzeichnet, wird die Falschfahrerinformation 108 als Warnmeldung 112 an gefährdete Verkehrsteilnehmer 114 und das falsch fahrende Fahrzeug 104 gesendet. So kann ein Fahrer des falsch fahrenden Fahrzeugs 104 möglichst noch auf der Abfahrtsrampe 106, vor Erreichen der Autobahn 102 zum Beenden der Falschfahrt bewegt werden. Die gefährdeten Verkehrsteilnehmer 114 können ihre Fahrweise anpassen, um ihre Gefährdung zu minimieren.
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In einer weiteren Situation eilen Einsatzkräfte zum Einsatzort. Die Fahrspuren der Autobahn 102 sind in einer Fahrtrichtung durch einen Unfall 116 blockiert. Um an die Unfallstelle zu gelangen, fahren Einsatzfahrzeuge 104, 118 entgegen der Fahrtrichtung auf die Autobahn 102 auf. Die Einsatzfahrzeuge 104, 118 befahren dazu die Abfahrtsrampe 106 der Anschlussstelle 100 entgegen der Fahrtrichtung. Dadurch löst jedes der Einsatzfahrzeuge 104, 118 eine Falschfahrerinformation 108, 120 aus. Die Falschfahrerinformationen 108, 120 werden an die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 110 übermittelt. In einem Ausführungsbeispiel des hier vorgestellten Ansatzes wird in der Datenverarbeitungseinrichtung 110 erkannt, dass innerhalb eines kurzen Zeitfensters zweimal die Falschfahrererkennung ausgelöst worden ist. Da zwei oder mehr Falschfahrten in kurzem Zeitabstand hintereinander an der gleichen Autobahnausfahrt 106 äußerst unwahrscheinlich sind, wird unter Verwendung der Falschfahrerinformation 108, 120 die Zusatzinformation erzeugt, welche die Falschfahrerinformation 108, 120 als irrelevant kennzeichnet. Unter Verwendung der Zusatzinformation werden die Falschfahrerinformationen 108, 120 durch die Datenverarbeitungseinrichtung 110 als irrelevant eingestuft. Dadurch wird die Warnmeldung 112 an andere Verkehrsteilnehmer 114 und an die Einsatzfahrzeuge 104, 118 unterdrückt.
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In einer weiteren Situation wird aufgrund des Unfalls 116 eine Unfallmeldung 122 an die Datenverarbeitungseinrichtung 110 übermittelt. Die Unfallmeldung 122 signalisiert, dass die Autobahn 102 in zumindest eine Fahrtrichtung gesperrt ist. In einem Ausführungsbeispiel wird die Zusatzinformation durch die Unfallmeldung 122 abgesichert, da es durch die Sperre der Autobahn 102 zu keiner gefährlichen Begegnung zwischen den Einsatzfahrzeugen 104, 118 und anderen Verkehrsteilnehmern 114 kommen kann.
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In einer weiteren Situation weist zumindest eines der Einsatzfahrzeuge 104, 118 eine Einrichtung zum Bereitstellen einer Berechtigungsinformation 124 auf. Die Berechtigungsinformation 124 wird beispielsweise über Funk an die Datenverarbeitungseinrichtung 110 übermittelt. Die Berechtigungsinformation 124 repräsentiert eine Berechtigung für das oder die Einsatzfahrzeuge 104, 118 zum Befahren der Autobahn 102 entgegen der Fahrtrichtung. In einem Ausführungsbeispiel wird Berechtigungsinformation 124 in der Datenverarbeitungseinrichtung 110 verwendet, wie die Zusatzinformation und kennzeichnet die Falschfahrerinformationen 108, 120 als irrelevant.
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Mit anderen Worten wird ein Verfahren zur Erkennung und Unterdrückung nicht relevanter Warnmeldungen 112 vorgestellt.
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Eine Plausibilisierung eines Ausgangszustandes und eine Generierung einer Auslöseentscheidung können auf verschiedene Weise durchgeführt werden. Beispielsweise kann eine Auslöseentscheidung durch das Validieren einer Bewegungsrichtung des Kraftfahrzeugs 104 basierend auf Daten der Verkehrsüberwachungseinrichtungen generiert werden.
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Bei dem hier vorgestellten Ansatz erfolgt eine Nachplausibilisierung auf Basis historischer Daten. Dadurch werden falsche Detektionen und somit das Zusenden von falschen Warnmeldungen an Autofahrer 114 in der Nähe vermieden. Folglich wird eine geringere falsch-positiv „False-Positve“ Rate erreicht.
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Dadurch kann eine Fehlauslösung in Ausnahmesituationen, wie beispielsweise einer Umleitung vermieden werden. Eine potenziell verkehrsgefährdende Überreaktion durch eine Fehlwarnung an vermeintlich gefährdete Autofahrer kann vermieden werden.
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Bisher wird unter Verwendung diverser Erkennungsverfahren eine Gefahrensituation für ein Fahrzeug 104, 114 erkannt, wenn sich das Fahrzeug 104, 114 in der Nähe einer Bundesautobahnauffahrt 100 befindet. Die Detektion kann dabei im Backend 110 erfolgen, indem durch den Einsatz spezifischer Algorithmen die Gefahrensituation erkannt wird. Wenn die Gefahrensituation erkannt wird, erfolgt eine Übermittlung einer Gefahrenmeldung 112 an den gefährdeten Autofahrer 104, 114.
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Bei schweren Verkehrsstörungen, wie beispielsweise Vollsperrungen aufgrund von Unfällen 116 oder in Sondersituationen, wie großen Veranstaltungen, werden häufig temporäre Umleitungen des Verkehrs aktiviert. In manchen Fällen führt dies zu einer beabsichtigten beziehungsweise bewussten Nutzung von Auf- oder Abfahrten 106 entgegen der normalerweise vorgesehenen Fahrtrichtung.
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Infolgedessen würde durch die bisherigen Erkennungsverfahren fälschlicherweise ein Falschfahrer erkannt werden und nachfolgend eine Fehlwarnung erfolgen.
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In einem Ausführungsbeispiel wird ein effizientes Verfahren beschrieben, welches die Detektion mehrerer hintereinander folgender Falschfahrerwarnungen 108, 120 in einem bestimmten Zeitraum erkennt. Dadurch wird das Senden falscher Warnmeldungen vermieden und somit die „False-Positive“ Rate minimiert.
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In einem Ausführungsbeispiel detektiert der Algorithmus im Backend 110 beziehungsweise Server 112 mehrere Warnungen 108, 120 auf derselben Bundesautobahnauffahrt 100 innerhalb kurzer Zeit. Da es sehr unwahrscheinlich ist, mehrere Falschfahrer auf derselben Bundesautobahn 102 innerhalb dieser Zeitspanne zu detektieren, ist anzunehmen, dass eine falsche Detektion erfolgt ist. Aufgrund dessen wird eine Deaktivierung des Algorithmus vorgenommen, wodurch das Senden einer falschen Warnnachricht (falsepositive), an den vermeintlichen Falschfahrer 104, 118 und/oder den vermeintlich unmittelbar gefährdeten Autofahrer 114, vermieden wird.
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Eine möglicherweise panische Reaktion der Fahrer kann dadurch vermieden werden. Diese Vorsichtsmaßnahme ermöglicht den Entscheid der Deaktivierung des Algorithmus ohne die Berücksichtigung zusätzlicher Daten, wie beispielsweise einer Unfallmeldung 122 durch die Verkehrsleitzentrale.
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In einem Ausführungsbeispiel erfolgt eine Unterbindung seitens des in falscher Richtung auffahrenden Fahrzeugs 104, 118. Das Fahrzeug 104, 118 kann hier als Client bezeichnet werden. Über eine Kommunikationsschnittstelle wird eine auf dem Server 110 vorliegende Warnmeldung 108, 120 erkannt, welche sich auf der vom Fahrzeug 104, 118 beziehungsweise Client befahrenen Auf- und Abfahrt 100 befindet, beziehungsweise welche sich auf die von dem Fahrzeug 104, 118 befahrene Auf- und Abfahrt 100 bezieht. Wurde die Warnmeldung 108, 120 unmittelbar beziehungsweise eine kurze Zeitspanne vor dem Befahren der Auf- und Abfahrt 100 detektiert, kann eine Kommunikation unterbunden werden.
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Beispielsweise fahren bei einer Umleitung des Verkehrsflusses in Ausnahmesituationen mehrere Fahrzeuge 104, 118 gegen die vorhergesehene Fahrtrichtung. Dadurch wird die Detektion einer weiteren Warnmeldung verhindert. Folglich kann auch hier eine panische Reaktion vermieden werden.
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In einem Unterbindungsszenario wird die direkte Kommunikation zum Server unterbunden, indem Daten für eine Warnmeldungsplausibilisierung oder eine Warnmeldung selbst, welche vom Fahrzeug beziehungsweise Client detektiert wurde, nicht an den Server 110 übermittelt werden.
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In einem Unterbindungsszenario wird die Kommunikation zwischen zwei Fahrzeugen 104, 114 beziehungsweise Clients unterbunden, indem eine Warnmeldung 108, welche vom Fahrzeug 104 detektiert wurde, nicht an gefährdete Fahrer 114 übermittelt wird.
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In einem Ausführungsbeispiel werden zusätzliche Informationen 122 der Verkehrsleitzentrale und/oder der Polizei für die Plausibilisierung der Falschfahrerberechnung berücksichtigt. Informationen, wie beispielsweise die Position eines Unfalls, einer Veranstaltungen oder einer Umleitung, ermöglichen eine Analyse der naheliegendsten Auf- und Abfahrten 100, welche in der Falschfahrerberechnung zusätzlich zur Plausibilisierung berücksichtigt werden. Weiterhin ist eine präventive Maßnahme möglich, indem der Algorithmus für die entsprechenden Auf- und Abfahrten 100 vorzeitig automatisch oder manuell deaktiviert wird.
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Szenarien, in denen eine falsche Detektion erfolgen kann, sind beispielsweise, wenn Einsatzkräfte 104, 118 fahrtrichtungsverkehrt eine Bundesautobahnauffahrt 100 befahren müssen, um schnellstmöglich an den Einsatzort 116 zu gelangen. Dies führt zu einer mehrmaligen Detektion 108, 120.
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Aufgrund eines Unfalls 116 oder einer Veranstaltung wird eine Umleitung eingerichtet, um den Verkehrsfluss zu ermöglichen. Dabei wird der Verkehrsfluss fahrtrichtungsverkehrt, über eine Bundesautobahnauffahrt 100 geleitet. Dies führt zu einer mehrmaligen Detektion 108, 120 innerhalb kürzester Zeit.
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2 zeigt ein Blockschaltbild einer Vorrichtung 200 zum Absichern einer Falschfahrerinformation 108 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei zeigt die Falschfahrerinformation 108 eine erfasste Falschfahrt eines falsch fahrenden Fahrzeugs an, wie es in 1 dargestellt ist. Die Vorrichtung 200 kann zum Beispiel ein Bestandteil der Datenverarbeitungseinrichtung in 1 sein. Ebenso kann die Vorrichtung 200 in einem Fahrzeug angeordnet sein.
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In einem Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung 200 eine Einrichtung 202 zum Plausibilisieren auf. Die Einrichtung 202 zum Plausibilisieren ist dazu ausgebildet, die Falschfahrerinformation 108 unter Verwendung einer Zusatzinformation 204 zu plausibilisieren, bevor die Falschfahrerinformation 108 unter Verwendung einer Einrichtung 206 zum Bereitstellen als eine Warnmeldung 112 für betroffene Verkehrsteilnehmer bereitgestellt wird. Dabei wird die Warnmeldung 112 unterdrückt, wenn die Zusatzinformation 204 die Falschfahrerinformation 108 als irrelevant kennzeichnet.
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In einem Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung 200 eine Einrichtung 208 zum Erzeugen der Zusatzinformation 204 auf. Die Einrichtung 208 zum Erzeugen ist dazu ausgebildet, die Zusatzinformation 204 als irrelevant kennzeichnend zu erzeugen, wenn die Falschfahrerinformation 108 und zumindest eine weitere Falschfahrerinformation 120 innerhalb eines vorbestimmten Zeitfensters erfasst worden sind. Die Zusatzinformation kann weiter abgesichert werden, indem die Zusatzinformation 204 als irrelevant kennzeichnend erzeugt wird, wenn die Falschfahrerinformationen 108, 120 ferner unter Verwendung der gleichen Falschfahrererfassungsmethode beziehungsweise unter Verwendung des gleichen Erfassungsgeräts erfasst worden sind. Weiterhin kann die Zusatzinformation abgesichert werden, indem die Zusatzinformation 204 als irrelevant kennzeichnend erzeugt wird, wenn die Falschfahrerinformationen 108, 120 ferner an der gleichen Stelle, beispielsweise der gleichen Anschlussstelle erfasst worden sind.
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In einem Ausführungsbeispiel ist die Einrichtung 208 zum Erzeugen dazu ausgebildet, weitere Eingangsgrößen 122, 124 auszuwerten, um die Zusatzinformation 204 zu erzeugen. Beispielsweise kann eine Unfallinformation 122, eine Umleitungsinformation, eine Verkehrsinformation und/oder eine Berechtigungsinformation 124 eingelesen werden, um die Zusatzinformation 204 zu erzeugen. Die Verkehrsinformation beziehungsweise die Umleitungsinformation kann die Falschfahrerinformation 204 als irrelevant kennzeichnen, wenn die Falschfahrerinformation 108, 120 in einem Straßenabschnitt erfasst worden ist, der von der Verkehrsinformation beziehungsweise der Umleitungsinformation als entgegen einer bestimmungsgemäßen Fahrtrichtung zu befahren gekennzeichnet ist.
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3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 300 zum Absichern einer Falschfahrerinformation gemäß einem Ausführungsbeispiel. Das Verfahren 300 kann beispielsweise auf einer Vorrichtung zum Absichern, wie sie in 2 dargestellt ist, ausgeführt werden. In einem Ausführungsbeispiel weist das Verfahren 300 einen Schritt 302 des Plausibilisierens und einen Schritt 304 des Bereitstellens auf. Im Schritt 302 des Plausibilisierens wird die Falschfahrerinformation unter Verwendung einer Zusatzinformation plausibilisiert, bevor die Falschfahrerinformation im Schritt 304 des Bereitstellens als eine Warnmeldung für betroffene Verkehrsteilnehmer bereitgestellt wird. Dabei wird die Warnmeldung unterdrückt, wenn die Zusatzinformation die Falschfahrerinformation als irrelevant kennzeichnet.
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In einem Ausführungsbeispiel weist das Verfahren einen Schritt 306 des Erzeugens auf. Im Schritt 306 des Erzeugens wird die Zusatzinformation als irrelevant kennzeichnend erzeugt, wenn die Falschfahrerinformation und zumindest eine weitere Falschfahrerinformation innerhalb eines vorbestimmten Zeitfensters erfasst worden sind.
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Mit anderen Worten zeigt 3 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 300 zur Erkennung von Fällen, in denen eine, ansonsten gültige Verkehrs-Warnmeldung aufgrund von temporären Änderungen der Verkehrsführung irrelevant ist. Dabei kann die Erkennung durch eine Feststellung von unplausibel häufigem Auftreten eines Warnungsereignisses erfolgen. Ebenso kann die Erkennung zusätzlich durch weitere Informationen, wie beispielsweise eine Unfallmeldung, eine Staumeldung, oder Umleitungsempfehlung plausibilisiert werden.
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Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine „und/oder“-Verknüpfung zwischen einem ersten Merkmal und einem zweiten Merkmal, so ist dies so zu lesen, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite Merkmal aufweist.