DE102015214888A1

DE102015214888A1 - Abgedichtetes Kupplungsausrücklager

Info

Publication number: DE102015214888A1
Application number: DE102015214888.2A
Authority: DE
Inventors: Vitali Voit
Original assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Current assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Priority date: 2015-08-05
Filing date: 2015-08-05
Publication date: 2017-02-09

Abstract

Es wird eine einfache und nachhaltige Dichtung 1 für ein Kupplungsausrücklager 1 angegeben, welche vollständig aus Gummi oder Kunststoff gebildet ist, mit zwei, einen gegenseitigen Abstand A einhaltenden und von einer Basisfläche 8 der Dichtung 7 abstehenden Lippen 10a, 10b versehen ist und bei welcher zur Verbindung von Dichtung 7 und Lagerring 2 ein Rand R dieses Lagerrings 2 in eine von den beiden Lippen 10a, 10b und der Basisfläche 8 gebildeten Nut 11 eingreift.

Description

Technisches Gebiet
Die Erfindung befasst sich mit der Abdichtung von Kupplungsausrücklagern, insbesondere mit der Bereitstellung von einfachen und nachhaltigen Dichtungen für diese Zwecke.
Allgemein üblich ist es, Schalttrennkupplungen von Brennkraftmaschinen mit sogenannten Kupplungsausrückanordnungen zu versehen, welche im Wesentlichen von einem Wälzlager, dem sogenannten Kupplungsausrücklager, und einem axial verschiebbaren Gehäuse gebildet werden. Das Kupplungsausrücklager solcher Kupplungsausrückanordnungen ist allgemein als Schrägkugellager ausgestaltet und umfasst einen inneren und einen koaxial zum inneren Lagerring angeordneten äußeren Lagerring, Wälzkörper, die im Ringraum zwischen den beiden Lagerringen abrollen und einen mit Taschen versehenen Käfig, der in die Taschen eingesetzte Wälzkörper in gegenseitigem Abstand hält und der von den eingesetzten Wälzkörpern geführt wird. Einer der beiden Lagerringe ist mit dem Gehäuse drehfest verbunden und kann mit diesem unter einer auf das Gehäuse wirkenden Kraft entlang einer das Gehäuse durchdringenden Hülse axial verschoben werden. Am -drehenden- der beiden Lagerringe ist eine, zumeist mit dem Lagerring verbundene Schulter zur Übertragung einer axialen Kraft auf Federn einer Schalttrennkupplung vorgesehen. Wird zur Trennung der Schalttrennkupplung das Kupplungspedal betätigt, wird unter Vermittlung von üblicherweise mechanischen oder hydraulischen Übertragseinheiten das Gehäuse in axialer Richtung verschoben. Gleichzeitig mit dieser Axialverschiebung des Gehäuses erfährt auch der mit ihm drehfest verbundene Lagerring und durch Vermittlung der Wälzkörper auch der andere der beiden Lagerringe eine Axialverschiebung gegen die Wirkung der Federn der Schalttrennkupplung, womit die Schalttrennkupplung öffnet und die Kraftübertragung zwischen einer Brennkraftmaschine und etwa einem der Brennkraftmaschine nachgeschalteten Getriebe unterbrochen wird.
Um das Kupplungsausrücklager gegenüber Umwelteinflüssen zu schützen und um den Austritt von in den Ringraum eingebrachten Schmierstoffen zu verhindern, ist zumindest ein Ende des Ringraums mittels einer Dichtung abgedichtet, wobei die Dichtung von einem Halteblech und einem an das Halteblech beispielsweise anvulkanisierten Elastomere gebildet ist. Dabei übernimmt das Halteblech zwei Funktionen, nämlich eine Stabilisierungsfunktion für die relativ filigran ausgebildeten Elastomere und eine Verbindungsfunktion zu einem der Lagerringe.
Eine solch gattungsmäßige Anordnung ist etwa aus DE 10152484 A1 bekannt.
Wenngleich eine derartig zweiteilig aufgebaute Dichtung für den Einsatz in einer Kupplungsausrückanordnung gut geeignet ist, wird allerdings als nachteilig erachtet, dass die Herstellung derartiger Dichtungen sehr aufwändig ist. So muss zunächst das Haltblech in die erforderliche Form gebracht werden. Um eine ausreichende Haftung des in einem nachfolgenden Schritt aufzubringenden Gummis oder Kunststoffes auf oder am Haltblech zu bewirken, muss das Haltblech in jedem Fall vor dem Aufbringen des Gummis oder des Kunststoffs gereinigt werden. Ist das Haltblech gereinigt, ist auch das Aufbringen eines Haftvermittlers auf das Halteblech vor An- oder Aufbringen des Gummis oder des Kunststoffs nicht unüblich.
Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine einfache Dichtung für ein Kupplungsausrücklager anzugeben.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung sind den Ansprüchen 2 und 3 entnehmbar.
Nach Erkenntnissen der Anmelderin ist es für Zwecke der Abdichtung von Kupplungsausrücklagern völlig ausreichend, wenn die Dichtung vollständig aus Gummi oder Kunststoff gebildet ist, die Dichtung mit zwei, einen gegenseitigen Abstand einhaltenden und von einer Basisfläche der Dichtung abstehenden Lippen versehen ist und zur Verbindung von Dichtung und Lagerring ein Rand dieses Lagerrings in eine von den beiden Lippen und der Basisfläche gebildeten Nut eingreift.
Ein sicherer Sitz der Dichtung am jeweiligen Lagerring ist dann gegeben, wenn bezogen auf die Basisfläche beide Lippen eine unterschiedliche Länge haben.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die längere der beiden Lippen stets den größeren Abstand zur Dichtkante der Dichtung hat, weil durch diese Gestaltung der Dichtung die längere der beiden Lippen zur Herstellung einer guten Verbindung mit dem entsprechenden Lagerring Bereiche dieses Lagerrings nutzen kann, die für die Funktionsweise einer Kupplungsausrückanordnung keine Bedeutung haben.
Wege zum Ausführen der Erfindung
Die Erfindung soll nun anhand einer Figur näher erläutert werden.
In dieser Figur ist ein Kupplungslausrücklager 1 im Schnitt gezeigt. Dieses Kupplungsausrücklager 1 weist einen äußeren Lagerring 2 auf, der einen inneren Lagerring 3 unter Belassung eines Ringraums 4 koaxial umgibt. Im Ringraum 4 sind Wälzkörper 5 angeordnet, die von einem Käfig 6 geführt sind und die an den Lagerringen 2, 3 während der Betriebs des Kupplungsausrücklagers 1 abrollen. Das mit Blickrichtung auf die Fig. rechte Ende des zwischen den beiden Lagerringen 2, 3 gebildeten Ringraums 4 ist mittels einer Dichtung 7 abgedichtet.
Diese Dichtung 7 ist vollständig aus Gummi hergestellt und weist neben einer radial zur Drehachse DA verlaufenden Basisfläche 8 zwei am inneren Lagerring 3 anliegende Dichtkanten 9a, 9b und zwei, sich in Richtung der Drehachse DA erstreckende Lippen 10a, 10b auf, die – in radialer Richtung- einen gegenseitigen Abstand A zueinander einhalten. Von den beiden Lippen 10a, 10b und der Basisfläche 8 wird eine U-förmige, sich in Umfangsrichtung der Dichtung 7 erstreckende Nut 11 gebildet, in die der Rand R des äußeren Lagerrings 2 eingreift. Die Verbindung von äußerem Lagerring 2 und Dichtung 7 wurde bei dieser Ausführung so realisiert, dass der äußere Lagerring 2 in die Nut 11 lediglich eingepresst wurde. Auch wenn diese Pressverbindung schon eine ausreichend gute Verbindung zwischen Dichtung und äußerem Lagerring 2 herstellt, kann diese Verbindung auch durch deutlich größeren Aufwand, etwas durch Anvulkanisieren, Kleben oder Anschrauben der Dichtung am äußeren Lagerring 2 realisiert sein.
Deutlich ist der Darstellung in der Fig. entnehmbar, dass bezogen auf die Basisfläche 8 die Länge L1 der Lippe 10a wesentlich länger ist als die Länge L2 der Lippe 10b und dass die längere Lippe 10a gegenüber der kürzeren Lippe 10b einen größeren radialen Abstand zu den Dichtkanten 9a, 9b einhält. Diese Ausbildung bewirkt zweierlei: Durch den größeren radialen Abstand der längeren Lippe 10a zu den Dichtkanten 9a, 9b liegt diese Lippe 10a an der Außenfläche 12 des äußeren Lagerrings 2 an, und es kann die Länge L1 dieser Lippe 10a frei bzw. allein den Vorgaben einer ausreichenden Befestigung folgend gestaltet werden, weil die Außenfläche 12 des äußeren Lagerrings 2 keine Funktionsfläche eines Kupplungsausrücklagers 1 ist. Zweitens wird schon durch das Zusammenspiel von längerer und kürzerer Lippe 10a, 10b eine ausreichende Festlegung der Nut 11 und damit der Dichtung 7 am Rand R des äußeren Lagerrings 2 sichergestellt, ohne dass für Befestigungszwecke der Dichtung 7 am äußeren Lagerring 2 eine längere, beispielsweise der Länge L1 der Lippe 10a entsprechende Lippe 10b und entsprechend lange, als Anlagefläche für eine derart lange Lippe 10b dienende und die Abmessungen des Kupplungsausrücklagers insgesamt vergrößernden Bereiche am äußeren Lagerring 2 vorgesehen werden müssen.
Nur der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, dass die erfindungsgemäße Dichtung 7 nicht notwendig zwei Dichtkanten 9a, 9b erfordert. Ist allerdings die Dichtung 7 mit zwei oder drei Dichtkanten versehen, wird von den Dichtkanten 9a, 9b eine Art Standfläche gebildet, mit welcher diese Dichtkanten 9a, 9b auf dem inneren Lagerring aufstehen, was es erlaubt, die Länge L2 der Lippe 10a gegenüber der Darstellung in der Fig. auf unter 50% der Länge L1 zu reduzieren.
Bezugszeichenliste

1: Kupplungsausrücklager
2: äußerer Lagerring
3: innerer Lagerring
4: Ringraum
5: Wälzkörper
6: Käfig
7: Dichtung
8: Basisfläche
9a, 9b: Dichtkanten
10a, 10b: Lippe
11: Nute
12: Außenfläche

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 10152484 A1 [0004]

Claims

Abgedichtetes Kupplungsausrücklager 1 mit einen inneren Lagerring 3, mit einem äußeren Lagerring 2, der den inneren Lagerring 3 unter Belassung eines Ringraums 4 koaxial umgibt, mit Wälzkörpern 5, die im Ringraum 4 angeordnet sind und auf den Lagerringen 2, 3 abrollen, und mit mindestens einer Dichtung 7, welche ein Ende des Ringraums 4 gegenüber der Umwelt abdichtet, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung 7 vollständig aus Gummi oder Kunststoff gebildet ist, dass die Dichtung 7 mit zwei, einen gegenseitigen Abstand A einhaltenden und von einer Basisfläche 8 der Dichtung 7 abstehenden Lippen 10a, 10b versehen ist und dass zur Verbindung von Dichtung 7 und Lagerring 2 ein Rand R dieses Lagerrings 2 in eine von den beiden Lippen 10a, 10b und der Basisfläche 8 gebildeten Nut 11 eingreift.
Abgedichtetes Kupplungsausrücklager dadurch gekennzeichnet, dass bezogen auf die Basisfläche 8, von welcher beide Lippen 10a, 10b ausgehen, die Länge L1 einer Lippe 10a größer ist die Länge L2 der anderen Lippe 10b.
Abgedichtetes Kupplungsausrücklager dadurch gekennzeichnet, dass die längere der beiden Lippen 10a, stets den größeren Abstand A zur Dichtkante 9a; 9b der Dichtung 7 einhält.