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Die Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung für eine Druckzylindereinheit, vorzugsweise zum Betätigen einer Kupplung, mit einem Dichtungselement, das einen ringförmigen Kragenabschnitt aufweist, der mit mehreren, zu einer gemeinsamen radialen Richtung des Dichtungselementes weisenden, jeweils eine zur Anlage an einem Druckkolben oder Gehäuse der Druckzylindereinheit vorbereitete Dichtfläche ausbildenden Dichtlippen versehen ist, sowie mit einem Abstützring, der von einer den Dichtflächen abgewandten radialen Seite des Dichtungselementes abstützend sowie radial von den Dichtflächen beabstandet an dem Kragenabschnitt angeordnet ist. Im Weiteren betrifft die Erfindung eine Druckzylindereinheit selbst, die vorzugsweise als Kupplungsgeber- oder Kupplungsnehmerzylinder ausgestaltet ist und eine solche Dichtungsanordnung aufweist.
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Dichtungsanordnungen der gattungsgemäßen Art sind aus dem Stand der Technik bereits hinlänglich bekannt. So offenbart bspw. die
DE 10 2013 200 986 A1 eine Dichtungsanordnung einer Kolbenzylindereinheit mit einer ringförmigen Dichtung mit einer statischen Dichtlippe und einer Bewegungsdichtlippe, die miteinander verbunden sind. Die Dichtung ist in einer Aufnahme aufgenommen, die zumindest eine Umfangswandung und zumindest eine Axialwandung aufweist und in der sich die Dichtung mit der statischen Dichtlippe radial an der Umfangswandung abstützt. Die Bewegungsdichtlippe liegt an einer an die Aufnahme angrenzenden weiteren Wandung unter gleitbarer Abstützung an und ein axiales Ende der statischen Dichtlippe ist an der Axialwandung anlegbar. Zudem sind Mittel zur Reduzierung der Verdrehung der Dichtung an dem axialen Endbereich der statischen Dichtlippe und/oder an der Axialwandung vorgesehen.
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Aus dem Stand der Technik sind somit Dichtungsanordnungen bekannt, die u.a. auch in ausrückenden Kupplungssystemen verwendet sind. Insbesondere im Bereich dieser Druckzylindereinheiten (oft als Kupplungsgebezylinder („Clutch Master Cylinder" / CMC) ausgebildet) hat es sich als Nachteil herausgestellt, dass bei Verwendung relativ geringwertiger Fluidmittel im Einsatz dieser Druckzylindereinheiten eine unangenehme Geräuschentwicklung durch das Aneinandergleiten der Dichtungselemente an dem jeweiligen Gehäuse bzw. Druckkolben stattfinden kann. Insbesondere bei Betriebstemperaturen um die 80°C oder über 80°C entstehen häufig derartige Bewegungsgeräusche, die von dem Benutzer des Kraftfahrzeuges unangenehm wahrnehmbar sind. Zumeist entsteht dabei auch gleichzeitig eine relativ hohe Reibung im Bereich der Dichtflächen.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diese aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zu beheben und insbesondere eine Dichtungsanordnung zur Verfügung zu stellen, die auch bei Einsatz relativ geringwertiger Fluidmittel einen möglichst geräuschlösen Betrieb der Druckzylindereinheit gewährleisten soll.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Abstützring in einem unbelasteten Zustand (der Dichtungsanordnung) mit einer an dem Kragenabschnitt im Betrieb anliegenden Abstützfläche konisch (d.h. schräg zu einer axialen Richtung der Dichtungsanordnung) ausgeformt ist.
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Dadurch ist die Dichtungsanordnung im Betrieb, in dem sie mit einer gewissen Vorspannkraft in einem radialen Zwischenraum zwischen Druckkolben und Gehäuse zusammengedrückt ist, mit ihrem Kragenabschnitt möglichst gleichmäßig an dem Kolben oder Gehäuse dichtend angelegt. Durch die konische Ausbildung des Abstützringes wird das Geräuschverhalten wesentlich verbessert, da ein Kontakt von an die Dichtlippen angrenzender Bereiche mit dem Gehäuse oder dem Druckkolben über alle Betriebszustände hinweg gezielt vermieden wird.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beansprucht und nachfolgend näher erläutert.
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Ist der Kragenabschnitt weiterhin mit einem Grundkörper des Dichtungselementes verbunden sowie in radialer Richtung elastisch verformbar ist, ist der Kragenabschnitt besonders effizient wirkend.
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Weiterhin ist es in diesem Zusammenhang auch vorteilhaft, wenn der Kragenabschnitt stoffeinteilig / integral mit dem Grundkörper ausgebildet ist. Dadurch ist das Dichtungselement gesamtheitlich besonders kostengünstig herstellbar.
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Zudem ist es zweckmäßig, wenn der Kragenabschnitt aus einem elastischen / elastisch verformbaren Kunststoffmaterial, etwa einem Elastomer, das vorzugsweise als Dichtmittel geeignet ist, da damit die Dichtwirkung vorteilhaft beeinflusst wird. Auch der Abstützring besteht vorteilhafterweise aus einem elastischen / elastisch verformbaren Kunststoffmaterial, etwa einem Elastomer, Thermoplast oder Duroplast.
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Von Vorteil ist es auch, wenn der Kragenabschnitt in seiner axialen Erstreckung in dem unbelasteten Zustand größer ausgebildet ist als der Abstützring in seiner axialen Erstreckung (in diesem unbelasteten Zustand). Dadurch wird vermieden, dass der Abstützring, der vorzugsweise aus einem anderen Kunststoffmaterial besteht als der Kragenabschnitt bzw. das Dichtungselement, mit einem Bereich an dem Gehäuse oder an dem Druckkolben in Berührung kommt. Insbesondere ein Abrieb des Materials des Abstützringes wird dadurch vermieden.
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Wenn der Kragenabschnitt in seiner gesamten axialen Erstreckung in einem belasteten Zustand der Dichtungsanordnung von der Abstützfläche abgestützt ist, ist der Abstützring besonders effektiv auf die gesamte Anzahl von Dichtlippen wirkend.
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Vorteilhaft ist es im Weiteren, wenn der Kragenabschnitt in dem unbelasteten Zustand zu einer axialen Richtung des Dichtungselementes schräg verlaufend ausgebildet ist / verläuft, wodurch das Dichtungselement im Betreib besonders effektiv sowie stabil an der entsprechenden Anlagefläche am Druckkolben oder am Gehäuse anliegt.
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Ist die Abstützfläche derart ausgebildet / verlaufend, dass sie sich von dem Grundkörper des Dichtungselementes aus zu einem freien Ende des Kragenabschnittes hin in ihrer Dimensionierung / ihrem Durchmesser vergrößert, ist die Abdichtung besonders effektiv umgesetzt.
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Im Weiteren betrifft die Erfindung auch eine Druckzylindereinheit mit einem Gehäuse, einem in diesem Gehäuse verschiebbar aufgenommenen sowie mit dem Gehäuse einen fluidischen, vorzugsweise hydraulischen Druckraum einschließenden Druckkolben sowie einer Dichtungsanordnung nach zumindest einer der zuvor beschriebenen Ausführungen, welche Dichtungsanordnung derart angeordnet ist, dass der Druckraum zur Umgebung hin (fluidisch, vorzugsweise hydraulisch) abgedichtet ist. Dadurch ist auch die Druckzylindereinheit besonders effektiv ausgebildet.
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Die Druckzylindereinheit ist hierbei vorzugsweise als ein Kupplungsgeberzylinder oder weiter bevorzugt als ein Kupplungsnehmerzylinder ausgestaltet.
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Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn der Kragenabschnitt derart ausgestaltet und durch den Abstützring abgestützt ist, dass er in Abhängigkeit einer Betriebstemperatur der Druckzylindereinheit mit seinen Dichtlippen in einer Anzahl und/oder einer Anlagekraft variabel an dem Druckkolben oder dem Gehäuse anliegt. Dadurch lässt sich in Abhängigkeit der Betriebstemperatur der Druckzylindereinheit die Dichtwirkung besonders effektiv steuern.
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In diesem Zusammenhang ist es auch zweckmäßig, wenn der Kragenabschnitt derart ausgestaltet und durch den Abstützring abgestützt ist, dass der Kragenabschnitt bei einer Betriebstemperatur der Druckzylindereinheit zwischen –60°C und –30°C, vorzugsweise bei einer Betriebstemperatur um –40°C, mit nur einem Teil der Dichtlippen über ihre Dichtflächen, vorzugsweise mit zwei Dichtflächen zweier Dichtlippen, dichtend an dem Druckkolben oder dem Gehäuse anliegt, während zumindest eine weitere Dichtlippe (mit ihrer Dichtfläche) bei dieser Betriebstemperatur / diesem Betriebstemperaturbereich beabstandet von dem Druckkolben oder dem Gehäuse angeordnet ist.
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Weiterhin ist es von Vorteil, wenn der Kragenabschnitt derart ausgestaltet und durch den Abstützring abgestützt ist, dass der Kragenabschnitt bei einer Betriebstemperatur der Druckzylindereinheit zwischen 0°C und 40°C, vorzugsweise bei einer Betriebstemperatur um die Raumtemperatur / um 15°C, mit nur einem Teil der Dichtlippen über ihre Dichtflächen, vorzugsweise mit zwei Dichtflächen zweier Dichtlippen, dichtend an dem Druckkolben oder dem Gehäuse anliegt, während zumindest eine weitere Dichtlippe (mit ihrer Dichtfläche) bei dieser Betriebstemperatur / diesem Betriebstemperaturbereich beabstandet von dem Druckkolben oder dem Gehäuse angeordnet ist.
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Zudem ist es vorteilhaft, wenn der Kragenabschnitt derart ausgestaltet und durch den Abstützring abgestützt ist, dass der Kragenabschnitt bei einer Betriebstemperatur der Druckzylindereinheit zwischen +40°C und +100°C, vorzugsweise bei einer Betriebstemperatur um die 80°C, mit allen Dichtlippen über ihre Dichtflächen, vorzugsweise mit drei Dichtflächen dreier Dichtlippen, dichtend an dem Druckkolben oder dem Gehäuse anliegt. Dadurch lässt sich ein temperaturunabhängiges Dichtungsverhalten besonders geräuscharm ausbilden.
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Im Weiteren ist es dienlich, wenn der Kragenabschnitt mit seinen Dichtlippen an einer Innenumfangsfläche des Gehäuses dichtend, nämlich fluidisch, vorzugsweise hydraulisch dichtend anliegt, da in diesem Bereich eine Dichtung besonders effektiv wirkend ist.
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In anderen Worten ausgedrückt, ist es somit erfindungsgemäß vorgesehen, an einem so genannten Energizer (Abstützring) einer Dichtungsanordnung / Primärdichtungsanordnung / Primärdichtung eine konische Anlagefläche / Abstützfläche vorzusehen und somit den Energizer konisch auszubilden. Dadurch wird der Energizer, der die Dichtlippen an das Gehäuse andrückt, konisch ausgebildet und derart modifiziert, dass er nur noch mit den Dichtlippen am Gehäuse anliegt und nicht mehr mit einem weiteren Kontaktbereich.
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Die Erfindung wird nun nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine Längsschnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Druckzylindereinheit nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel, in dem eine erfindungsgemäße Dichtungsanordnung eingesetzt ist, wobei insbesondere die Position der Dichtungsanordnung in der Druckzylindereinheit besonders gut erkennbar ist,
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2 eine schematische Längsschnittdarstellung der in 1 eingesetzten Dichtungsanordnung, wobei die Dichtungsanordnung samt ihrem Dichtungselement sowie dem Abstützring in einem unbelasteten Zustand dargestellt sind, indem sie noch nicht zwischen dem mit Strichen angedeuteten Flächen des Druckkolbens sowie des Gehäuses der Druckzylindereinheit eingesetzt ist,
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3 eine Längsschnittdarstellung der Dichtungsanordnung nach 2, wobei diese sich nun in einem belasteten Zustand befindet, in dem sie in einen radialen Zwischenraum zwischen der Außenumfangsseite des Druckkolbens und der Innenseite des Gehäuses eingespannt ist sowie mit ihrem Kragenabschnitt dichtend an der Innenumfangsfläche des Gehäuses anliegt, und
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4–6 Diagrammdarstellungen des Anpressdruckes der Dichtflächen der verschiedenen Dichtlippen in Abhängigkeit der Betriebstemperatur (4 bei –40°C, 5 bei Raumtemperatur (RT) und 6 bei 80°C) und verschiedenen Druckwerten in dem Druckraum gegenüber der Umgebung.
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Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen ausschließlich dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Der Aufbau der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung 1 ist in 3 besonders gut zu erkennen. Die Dichtungsanordnung 1 ist dort in einem belasteten Zustand befindlich, in dem sie in einem radialen Zwischenraum 15 zwischen einem Druckkolben 11 und einem Gehäuse 12 einer Druckzylindereinheit 10 eingespannt / eingepresst ist. Die Dichtungsanordnung 1 weist zum einen ein ringförmiges Dichtungselement 2 auf. Das Dichtungselement 2 weist wiederum einen ringförmigen Grundkörper 8 auf. An einer axialen Endseite dieses Grundkörpers 8 ist ein Kragenabschnitt 3 integral / stoffeinteilig angeformt. Auch der Kragenabschnitt 3 erstreckt sich durchgehend ringförmig entlang des gesamten Umfangs des Grundkörpers 8. Der Kragenabschnitt 3 erstreckt sich im Wesentlichen in axialer Richtung von dem Grundkörper 8 weg und ist folglich als eine in axialer Richtung von dem Grundkörper 8 abstehende Leiste / Ringleiste ausgestaltet. Das Dichtungselement 2 / der Kragenabschnitt 3 sowie der Grundkörper 8 ist / sind zudem aus einem elastisch verformbaren Kunststoffmaterial hergestellt.
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An einer radialen Seite des Kragenabschnittes 3, hier an einer radialen Außenumfangsseite 18, sind drei Dichtlippen 5 an dem Kragenabschnitt 3 ausgebildet. Diese Dichtlippen 5 sind jeweils als eine, eine sich in radialer Richtung nach außen erstreckende, ebene, ringförmige Dichtfläche 4 ausbildende Erhebung, die auch als Vorsprung bezeichnet ist, ausgebildet. In dem belasteten Zustand der Dichtungsanordnung 1 nach 3 liegen die Dichtlippen 5 entweder allesamt oder teilweise, je nach herrschender Betriebstemperatur in der Druckzylindereinheit 10, an einer Innenumfangsfläche 14 des Gehäuses 12 dichtend an. Hierbei ist jedoch stets gewährleistet, dass immer zumindest eine Dichtlippe 5 mit ihrer Dichtfläche 4, nämlich zwei Dichtlippen 5 mit ihren Dichtflächen 4 hydraulisch dichtend an der Innenumfangsfläche 14 anliegt / anliegen.
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An einer den Dichtlippen 5 abgewandten radialen Seite des Kragenabschnittes 3 liegt in dem belasteten Zustand der Dichtungsanordnung 1 ein Abstützring 6 flächig an und bildet eine Abstützfläche 7 aus, die den Kragenabschnitt 3 zu einer den Dichtlippen 5 abgewandten radialen Seite, hier in einer radialen Richtung nach innen, hin abstützt.
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In 2 ist weiterhin die Dichtungsanordnung 1 in einem unbelasteten Zustand dargestellt, wobei das Dichtungselement 2 sowie der Abstützring 6 nicht, wie in 3, in dem Zwischenraum 15 eingepresst sind, sondern entspannt, frei von äußeren Betriebslasten und Vorspannkräften sind. Der Abstützring 6 ist im unbelasteten Zustand wiederum trapezförmig ausgebildet. Insbesondere ist die Abstützfläche 7 konisch ausgebildet / verlaufend. In anderen Worten ausgedrückt, verläuft die Abstützfläche 7 des Abstützringes 6 zu einer axialen Richtung der Dichtungsanordnung 1 betrachtet schräg, nämlich im Wesentlichen um etwa 5° bis 20° schräg. Auch der Kragenabschnitt 3 verläuft in diesem unbelasteten Zustand schräg zu einer axialen Richtung der Dichtungsanordnung 1.
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Die axiale Erstreckung der Abstützfläche 7, hier sogar die gesamte axiale Erstreckung des Abstützrings 6 ist in dem unbelasteten Zustand kleiner als eine axiale Erstreckung des Kragenabschnittes 3 von dem Grundkörper 8 weg in diesem unbelasteten Zustand. In dem belasteten Zustand nach 3 sind der Abstützring 6 sowie der Kragenabschnitt 3 wiederum derart relativ zueinander verformt / angeordnet, dass der Abstützring 6 den Kragenabschnitt 3 in seiner gesamten axialen Erstreckung / Länge mit seiner Abstützfläche 7 radial von innen abstützt. Die konische Erstreckung der Abstützfläche 7 ist dabei derart gewählt, dass sich der Abstützring 6 in axialer Richtung von dem Grundkörper 8 weg (in jener Richtung, in der sich auch der Kragenabschnitt 3 von dem Grundkörper 8 wegerstreckt) aufweitet / im Außendurchmesser erweitert / vergrößert.
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Durch die konische Verformung des Abstützringes 6 im unbelasteten Zustand wird eine besonders geschickte, temperaturabhängige Anlage der Dichtflächen 4 (bei konstantem Druck im Druckraum 13) der einzelnen Dichtlippen 5 an dem Gehäuse 12 erzielt, die in den Diagrammdarstellungen in den 4 bis 6 verdeutlicht ist. Der Kragenabschnitt 3 ist dabei derart ausgestaltet und durch den Abstützring 6 abgestützt, dass der Kragenabschnitt 3 bei einer Betriebstemperatur (in einem ersten Betriebszustand) der Druckzylindereinheit 10 von –40°C sowie einem Druck von 40 bar innerhalb des Druckraums 13 (4; durchgezogene Linie), mit den Dichtflächen 4 zweier Dichtlippen 5 (einer ersten Dichtlippe 5a und einer zweiten Dichtlippe 5b) dichtend an dem Gehäuse 12 anliegt, während eine weitere Dichtlippe 5 (dritte Dichtlippe 5c) mit ihrer Dichtfläche 4 bei dieser Betriebstemperatur und diesem Druck (innerhalb des Druckraums 13) beabstandet von dem Gehäuse 12 oder drucklos zu diesem angeordnet ist. Die auftretende Reibungskraft zwischen dem Kragenabschnitt 3 sowie dem Gehäuse 12 liegt bei diesen Werten um die 19 N. Zugleich ist der Kragenabschnitt 3 auch derart ausgestaltet und durch den Abstützring 6 abgestützt ist, dass der Kragenabschnitt 3 bei einer Betriebstemperatur (in einem zweiten Betriebszustand) der Druckzylindereinheit 10 von 15°C sowie einem Druck von 40 bar innerhalb des Druckraums 13 (5; durchgezogene Linie), ebenfalls mit den Dichtflächen 4 der beiden Dichtlippen 5 (der ersten und zweiten Dichtlippe 5a, 5b) dichtend an dem Gehäuse 12 anliegt, während die weitere Dichtlippe 5 (dritte Dichtlippe 5c) mit ihrer Dichtfläche 4 bei dieser Betriebstemperatur und diesem Druck (innerhalb des Druckraums 13) beabstandet von dem Gehäuse 12 oder drucklos zu diesem angeordnet ist. Die auftretende Reibungskraft zwischen dem Kragenabschnitt 3 sowie dem Gehäuse 12 liegt bei diesen Werten um die 18 N. Zudem ist der Kragenabschnitt 3 auch derart ausgestaltet und durch den Abstützring 6 derart abgestützt, dass der Kragenabschnitt 3 bei einer Betriebstemperatur (in einem dritten Betriebszustand) der Druckzylindereinheit 10 von 80°C sowie einem Druck von 40 bar innerhalb des Druckraums 13 (6; durchgezogene Linie) mit allen Dichtflächen 4 der drei Dichtlippen 5 (der ersten, zweiten und dritten Dichtlippe 5a bis 5c) dichtend an dem Gehäuse 12 anliegt. Die auftretende Reibungskraft zwischen dem Kragenabschnitt 3 sowie dem Gehäuse 12 liegt bei diesen Werten um die 23 N.
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Auch ist der Kragenabschnitt 3 derart ausgestaltet und durch den Abstützring 6 abgestützt, dass der Kragenabschnitt 3 bei einer Betriebstemperatur (in einem vierten Betriebszustand) der Druckzylindereinheit 10 von –40°C sowie einem Druck von 20 bar innerhalb des Druckraums 13 (4; gestrichelte Linie), sowie bei einer Betriebstemperatur (in einem fünften Betriebszustand) der Druckzylindereinheit 10 von 15°C sowie einem Druck von 20 bar innerhalb des Druckraums 13 (5; gestrichelte Linie), mit der Dichtfläche 4 nur einer Dichtlippe 5 (der ersten Dichtlippe 5a) dichtend an dem Gehäuse 12 anliegt, während die weiteren Dichtlippen 5 (zweite und dritte Dichtlippen 5b, 5c) mit ihrer Dichtfläche 4 bei dieser Betriebstemperatur und diesem Druck beabstandet von dem Gehäuse 12 oder drucklos zu diesem angeordnet sind. Zudem ist der Kragenabschnitt 3 auch derart ausgestaltet und durch den Abstützring 6 abgestützt, dass der Kragenabschnitt 3 bei einer Betriebstemperatur (in einem sechsten Betriebszustand) der Druckzylindereinheit 10 von 80°C sowie einem Druck von 20 bar innerhalb des Druckraums 13 (6; gestrichelte Linie) mit allen Dichtflächen 4 der drei Dichtlippen 5 (der ersten, zweiten und dritten Dichtlippe 5a bis 5c) dichtend an dem Gehäuse 12 anliegt.
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Wiederum ist der Kragenabschnitt 3 derart ausgestaltet und durch den Abstützring 6 abgestützt, dass der Kragenabschnitt 3 bei einer Betriebstemperatur (in einem siebten Betriebszustand) der Druckzylindereinheit 10 von –40°C sowie einem Druck von 0 bar innerhalb des Druckraums 13 (4; gepunktete Linie), sowie bei einer Betriebstemperatur (in einem achten Betriebszustand) der Druckzylindereinheit 10 von 15°C sowie einem Druck von 0 bar innerhalb des Druckraums 13 (5; gepunktete Linie), mit der Dichtfläche 4 nur einer Dichtlippe 5 (der ersten Dichtlippe 5a) dichtend an dem Gehäuse 12 anliegt, während die weiteren Dichtlippen 5 (zweite und dritte Dichtlippe 5b, 5c) mit ihrer Dichtfläche 4 bei dieser Betriebstemperatur und diesem Druck (innerhalb des Druckraums 13) beabstandet von dem Gehäuse 12 oder drucklos zu diesem angeordnet sind. Zudem ist der Kragenabschnitt 3 auch derart ausgestaltet und durch den Abstützring 6 abgestützt, dass der Kragenabschnitt 3 bei einer Betriebstemperatur (in einem neunten Betriebszustand) der Druckzylindereinheit 10 von 80°C sowie einem Druck von 0 bar innerhalb des Druckraums 13 (6; gepunktete Linie) mit den Dichtflächen 4 der beiden Dichtlippen 5 (der ersten und zweiten Dichtlippe 5a, 5b) dichtend an dem Gehäuse 12 anliegt, während die weitere Dichtlippe 5 (dritte Dichtlippe 5c) mit ihrer Dichtfläche 4 bei dieser Betriebstemperatur und diesem Druck beabstandet von dem Gehäuse 12 oder drucklos zu diesem angeordnet ist.
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Jegliche weiteren Bereiche des Kragenabschnittes 3 sind bei diesen Betriebszuständen stets beabstandet von dem Gehäuse 12 angeordnet.
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Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass der Abstützring 6 ebenfalls aus einem elastisch verformbaren Kunststoffmaterial hergestellt ist, das ein anderes Material ist als das des Dichtungselementes 2.
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Die erfindungsgemäße Druckzylindereinheit 10 ist in Gänze in 1 besonders gut erkennbar. Hierbei handelt es sich um eine Druckzylindereinheit 10 in Form eines Kupplungsgeberzylinders 9, dessen Druckkolben 11 auf gewöhnliche Weise mit einem Kupplungspedal eines Kraftfahrzeuges verschieblich verbunden ist. Zwischen dem Druckkolben 11, der in axialer Richtung des Gehäuses 12 in dem Gehäuse 12 verschiebbar gelagert ist, bildet auf übliche Weise mit dem Gehäuse 12 einen fluidischen, nämlich hydraulischen Druckraum 13 aus. An dem Druckkolben 11 sind mehrere Dichtungen vorgesehen, wovon eine Primärdichtung 16 als erfindungsgemäße Dichtungsanordnung 1 ausgebildet ist. Auch weist der Druckkolben 11 weiterhin eine zweite Dichtung in Form einer Sekundärdichtung 17 auf, wobei sowohl Primärdichtung als auch Sekundärdichtung 16, 17 die Aufgabe haben, den Druckraum 13 zur Umgebung hin abzudichten. Die Dichtungsanordnung 1 ist wiederum in der bereits beschriebenen Art und Weise in dem radialen Zwischenraum 15 zwischen der radialen Außenseite / Außenumfangsseite des Druckkolbens 11 und der Innenumfangsfläche 14 des Gehäuses 12 eingespannt / eingepresst. Insbesondere ist das Dichtungselement 2 samt dem Abstützring 6 in axialer Richtung in dem Druckkolben 11 befestigt und liegt mit dem Kragenabschnitt 3 über seine Dichtlippen 5 gleitend an der Innenumfangsfläche 14 an.
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In anderen Worten ausgedrückt ist dadurch eine Dichtungsanordnung 1 zur Verfügung gestellt, die einen auch als „Energizer“ bezeichneten / ausgebildeten Abstützring 6 mit einem konischen Profil aufweist, sodass eine Anpresskraft außerhalb der Dichtlippen 5 der Kunststoffdichtung (der Primärdichtung 16) vermieden wird und auch die Anpresskraft der Dichtlippen 5 sowie die Reibung weiter reduziert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dichtungsanordnung
- 2
- Dichtungselement
- 3
- Kragenabschnitt
- 4
- Dichtfläche
- 5
- Dichtlippe
- 5a
- erste Dichtlippe
- 5b
- zweite Dichtlippe
- 5c
- dritte Dichtlippe
- 6
- Abstützring
- 7
- Abstützfläche
- 8
- Grundkörper
- 9
- Kupplungsgeberzylinder
- 10
- Druckzylindereinheit
- 11
- Druckkolben
- 12
- Gehäuse
- 13
- Druckraum
- 14
- Innenumfangsfläche
- 15
- Zwischenraum
- 16
- Primärdichtung
- 17
- Sekundärdichtung
- 18
- Außenumfangsseite
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013200986 A1 [0002]