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Die Erfindung betrifft einen Freilauf gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1, umfassend einen Freilauf-Innenring, einen konzentrisch zu dem Freilauf-Innenring angeordneten Freilauf-Außenring, ein erstes und ein zweites Wälzlager sowie Freilaufelemente, wobei zwischen Freilauf-Innenring und Freilauf-Außenring die Wälzlager und in Axialrichtung zwischen den Wälzlagern die Freilaufelemente angeordnet sind.
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Freiläufe sind Maschinenelemente, welche die besondere Eigenschaft aufweisen, dass in einem Freilaufdrehsinn keine Kraftübertragung zwischen Innen- und Außenring erfolgt; der Freilauf ist im Leerlaufbetrieb. In einer Drehrichtung entgegen dem Freilaufdrehsinn kommt es jedoch zu einer kraftschlüssigen Verbindung zwischen Innen- und Außenring; der Freilauf ist in Mitnahmebetrieb und kann in dieser Drehrichtung Drehmoment übertragen.
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Hierzu weisen die Freiläufe eine Mehrzahl von Klemmelementen auf, welche derart zusammenwirkend mit dem Freilauf-Innenring und Freilauf-Außenring ausgebildet sind, dass in dem Freilaufdrehsinn Freilauf-Innenring und Freilauf-Außenring relativ zueinander drehbar sind und entgegen dem Freilaufdrehsinn mittels der Klemmelemente Freilauf-Innen- und Freilauf-Außenring in reibschlüssige Verbindung gelangen, so dass Drehmoment zwischen dem genannten Innen- und Außenring übertragbar ist. Die Klemmelemente können hierbei in einem Freilauf-Käfigring angeordnet sein.
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Freiläufe werden beispielsweise als Rücklaufsperren, Überholfreiläufe oder Vorschubfreiläufe eingesetzt.
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Es ist bekannt, die Klemmelemente mittels Öl- und/oder Fließfettstoff zu schmieren. Ebenso ist es bekannt, auf die Öl- oder Fließfettschmierung zu verzichten und die Klemmelemente lediglich zum Korrosionsschutz leicht einzufetten oder mit einer Ölschicht zu versehen.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Freiläufe mit Öl- und/oder Fließfettschmierung der Klemmelemente weisen den Vorteil auf, dass das Schmiermittel leicht nachfüllbar und/oder austauschbar ist, sind jedoch konstruktionsbedingt nicht für hohe Drehzahlen zwischen Freilauf-Innenring- und Freilauf-Außenring geeignet.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die vorbekannten Freiläufe zu verbessern, um den Drehzahlbereich, innerhalb dessen die Freiläufe einsetzbar sind, zu vergrößern. Weiterhin soll sich der erfindungsgemäße Freilauf durch einen robusten und kostengünstigen Aufbau auszeichnen.
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Gelöst ist diese Aufgabe durch einen Freilauf gemäß Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Freilaufs finden sich in den Ansprüchen 2 bis 14. Hiermit wird der Wortlaut sämtlicher Ansprüche per Referenz in die Beschreibung eingebunden.
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Der erfindungsgemäße Freilauf ist wie vorangehend beschrieben ausgebildet, wobei die Klemmelemente zumindest teilweise mittels Öl- und/oder Fließfettstoff geschmiert ist.
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Wesentlich ist, dass zumindest das erste Wälzlager als fettgeschmiertes und zumindest in Axialrichtung auf einer Seite als gegenüber Öl- und/oder Fließfettschmierstoffen abgedichtetes Wälzlager ausgebildet ist.
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Die Erfindung ist auf folgender Erkenntnis der Anmelderin begründet:
Die aus dem Stand der Technik bekannte Ausbildung von Freiläufen, bei denen die Klemmelemente fettgeschmiert sind, ist nur für Anwendungen bei hohen Drehzahlen und in solchen Ausgestaltungen geeignet, bei denen sich die Klemmstücke im Freilaufbetrieb oberhalb einer Abhebedrehzahl von Freilauf-Innen- oder Freilauf-Außenring abheben. Bei niedrigen Drehzahlen und im An- und Auslaufvorgang schleifen die Klemmstücke hingegen an Freilauf-Innen- oder Freilauf-Außenring, so dass Verschleiß entsteht, der die Lebensdauer des Freilaufs erheblich beeinträchtigt. Darüber hinaus weist eine Fettschmierung den Nachteil auf, dass Fremdkörper wie Schmutz und/oder Abrieb in der Fettschmierung eingelagert sind und somit zusätzlich zu Verschleiß insbesondere bei Schleifen der Klemmkörper an Freilauf-Innen- oder Freilauf-Außenring bei geringen Drehzahlen führen. Bei Ölschmierung hingegen werden Fremdkörper aus dem Kontaktbereich abgeführt und dadurch der Verschleiß reduziert.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Freiläufe mit Klemmelementen, welche Öl- und/oder Fließfettstoffschmierung aufweisen, sind derart konstruiert, dass in Axialrichtung das erste und das zweite Wälzlager sowie der Freilauf-Käfigring mit den Klemmelementen jeweils endseitig durch einen radialen Wellendichtring gegenüber Öl- und/oder Fließfettschmierstoffen abgedichtet sind. Die radialen Wellendichtringe sind hierbei zwischen Freilauf-Innen- und Freilauf-Außenring angeordnet, wodurch insbesondere bei hohen Drehzahlen eine erhebliche Reibungswärme erzeugt wird. Solche, aus dem Stand der Technik bekannten Freiläufe sind daher nur bei niedrigen Drehzahlen einsetzbar.
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Der erfindungsgemäße Freilauf bietet nun erstmals die Möglichkeit, einerseits die Klemmelemente mittels Öl- und/oder Fließfettstoff geschmiert auszubilden und gleichzeitig auf Radialwellendichtringe, welche mit Freilauf-Innenring und Freilauf-Außenring in Kontakt stehen, zu verzichten.
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Hierdurch werden erstmals die Vorteile beider aus dem Stand der Technik vorbekannten Ausführungsformen vereint:
Durch die Ausbildung zumindest des ersten Wälzlagers als auf einer der beiden Seiten als gegenüber Öl- und/oder Fließfettschmierstoffen abgedichtetes Wälzlager wird somit eine Abdichtung des Freilaufs erzielt, ohne dass ein Radialwellendichtring zwischen Freilauf-Innen- und Freilauf-Außenring notwendig ist. Nach Erkenntnis der Anmelderin entsteht auch bei hohen Drehzahlen bei einem abgedichteten Freilauf eine erheblich geringere Wärmeentwicklung aufgrund von Reibungswärme verglichen mit einem Radialwellendichtring zwischen Freilauf-Innen- und Freilauf-Außenring.
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Auf dieser Erkenntnis basierend ist es nun erstmals möglich, den Vorteil mittels Öl- und/oder Fließfettstoff geschmierten Klemmelemente, nämlich die Verwendung des Freilaufs bei geringen Drehzahlen sowie der einfache Austausch des Schmierstoffs und/oder das einfache Nachfüllen von Schmierstoff sowie die Verwendung des Freilaufs auch bei hohen Drehzahlen zu vereinbaren.
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Vorzugsweise weist bei dem erfindungsgemäßen Freilauf das erste Wälzlager zumindest an der den Klemmelementen zugewandten Seite eine berührende Dichtung auf, welche Dichtung integraler Bestandteil des ersten Wälzlagers ist. Hierdurch werden die vorgenannten Vorteile einerseits des Abdichtens hinsichtlich Öl- und/oder Fließfettschmierstoffen gegenüber den Klemmelementen und gleichzeitig eine geringe Wärmeentwicklung bei hohen Drehzahlen erzielt.
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Insbesondere ist es vorteilhaft, dass das erste Wälzlager als an sich bekanntes RS- oder 2RS-Lager ausgebildet ist.
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In einer weiteren vorzugsweisen Ausführungsform ist das zweite Wälzlager als fettgeschmiertes und zumindest auf der in Axialrichtung den Klemmelementen zugewandten Seite als gegenüber Öl- und/oder Fließfettschmierstoffen abgedichtetes Wälzlager ausgebildet. Hiermit wird somit in konstruktiv einfacher Weise in Axialrichtung auf beiden Seiten der Klemmelemente eine Abdichtung gegenüber Öl- und/oder Fließfettschmierstoffen erzielt.
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Hierbei ist es insbesondere vorteilhaft, dass das zweite Wälzlager zumindest an der den Klemmelementen zugewandten Seite eine berührende Dichtung aufweist, welche Dichtung integraler Bestandteile des zweiten Wälzlagers ist.
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Insbesondere ist es vorteilhaft, dass das zweite Wälzlager als an sich bekanntes RS- oder 2RS-Lager ausgebildet ist. Hierdurch werden auch bei dem zweiten Wälzlager die zuvor aufgeführten Vorteile erzielt.
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Es liegt somit grundsätzlich im Rahmen der Erfindung, das erste Wälzlager lediglich auf der den Klemmelementen in Axialrichtung abgewandten Seite gegenüber Öl- und/oder Fließfettschmierstoffen abgedichtet auszubilden und somit einen Schmierstoffaustausch zwischen erstem Wälzlager und den Klemmelementen zu ermöglichen oder das erste Wälzlager auf der den Klemmelementen zugewandten Seite als gegenüber Öl- und/oder Fließfettschmierstoffen abgedichtetes Wälzlager auszubilden oder das erste Wälzlager in Axialrichtung beidseitig als gegenüber Öl- und/oder Fließfettschmierstoffen abgedichtetes Wälzlager auszubilden. Sämtliche vorgenannten Varianten sind als vorzugsweise Ausführungsform auf das zweite Wälzlager übertragbar.
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In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Freilaufs ist in Axialrichtung auf der den Klemmelementen abgewandten Seite des zweiten Wälzlagers eine öldichte Abdeckung angeordnet. Diese Ausführungsform ist insbesondere für solche Anwendungen geeignet, die keine durchgehende Welle erfordern, so dass das zweite Wälzlager nicht die Funktion des Abdichtens gegenüber Öl- und Fließfettschmierstoffen erfüllen muss, sondern dies durch die vorgenannte öldichte Abdeckung gewährleistet wird. Hierdurch kann insbesondere bei dem zweiten Wälzlager auf berührende Dichtungen verzichtet werden, so dass die Wärmeentwicklung insbesondere bei hohen Drehzahlen weiter reduziert wird. Die Abdeckung, welche typischerweise als Deckel ausgebildet ist, ist vorzugsweise zumindest am Freilauf-Außenring angeordnet.
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Hierbei ist es insbesondere vorteilhaft, dass das zweite Wälzlager als offenes Wälzlager ausgebildet ist, so dass der Öl- und/oder Fließfettschmierstoff sowohl zur Schmierung der Klemmelemente als auch des zweiten Wälzlagers dient.
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Vorzugsweise ist zwischen Abdeckung und Freilauf-Außenring und/oder einem Wälzlager-Außenring des zweiten Wälzlagers eine Dichtung angeordnet. Insbesondere ist es vorteilhaft, eine ringförmige Dichtung, vorzugsweise eine O-Ringdichtung vorzusehen. Hierdurch wird in konstruktiv einfacher Weise eine Abdichtung gegenüber Öl- und/oder Fließfettschmierstoffen erzielt.
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Insbesondere ist es hierbei vorteilhaft, dass die Dichtung angrenzend an Freilauf-Außenring, Wälzlager-Außenring und Abdeckung angeordnet ist. Hierdurch wird in konstruktiv einfacher Weise eine Abdichtung hinsichtlich der Öl- und/oder Fließfettschmierstoffe von den drei genannten Bauelementen mittels lediglich einer Dichtung erzielt.
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Die vorgenannte Abdeckung erstreckt sich vorzugsweise in Radialrichtung zumindest bis zu dem Wälzlager-Außenring.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, dass der Freilauf-Innenring oder eine ihn tragende Welle an dem der Abdeckung zugewandten Ende eine Wellenendscheibe aufweist. Hierdurch wird insbesondere ein Eindringen der Öl- und/oder Fließfettschmierstoffe in einen Hohlraum der Welle vermieden. Insbesondere ist es vorteilhaft, dass zwischen Freilauf-Innenring und Wellenendscheibe eine bevorzugt ringförmige Dichtung angeordnet ist.
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Vorzugsweise ist zumindest das erste Wälzlager an einem seinem Innen- und/oder seinem Außenring durch mindestens eine Dichtung gegenüber angrenzenden Bauteilen öldicht und/oder fließschmiermitteldicht abgedichtet. Hierdurch wird zusätzlich das Risiko verringert, dass zwischen Innen- und/oder Außenring des Wälzlagers und dem jeweiligen angrenzenden Bauteil Öl- und/oder Fließfettschmierstoff austritt und dass auf gleichem Wege Verunreinigungen in Richtung der Klemmelemente eintreten.
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Vorgenannte Zusatzdichtung ist vorzugsweise als O-Ringdichtung und insbesondere bevorzugt aus Elastomer ausgebildet.
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Insbesondere ist es vorteilhaft, dass das erste Wälzlager an seinem Innen- und an seinem Außenring jeweils durch mindestens eine Dichtung gegenüber dem jeweils angrenzenden Bauteil abgedichtet ist.
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Insbesondere in der vorteilhaften Ausführungsform, bei der auch das zweite Wälzlager zumindest auf der in Axialrichtung den Klemmelementen zugewandten Seite als gegenüber Öl- und/oder Fließfettschmierstoffen abgedichtetes Wälzlager ausgebildet ist, ist vorzugsweise auch das zweite Wälzlager an seinem Innen- und/oder seinem Außenring durch mindestens eine Dichtung gegenüber angrenzenden Bauteilen öldicht abgedichtet, um die vorgenannten Vorteile auch am zweiten Wälzlager zu erzielen.
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Die Klemmelemente können bei dem erfindungsgemäßen Freilauf grundsätzlich in unterschiedlichen, vorbenannten Ausgestaltungen, beispielsweise mit Ausbildung als Klemmstücke, als Klemmrollen, Ausbildung der Klemmelemente als nicht abhebende Klemmelemente oder als vom Freilauf-Innenring sich abhebende Klemmelemente oder als sich vom Freilauf-Außenring abhebende Klemmelemente ausgebildet sein.
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Es liegt im Rahmen der Erfindung, die Klemmelemente als Klemmrollen oder als Klemmstücke auszubilden. Insbesondere liegt es im Rahmen der Erfindung, die Klemmelemente in an sich bekannter Weise in einem Freilauf-Käfigring anzuordnen.
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Vorteilhafterweise ist der Freilauf-Käfig als Freilauf-Käfig mit Fliehkraftabhebung der Klemmelemente ausgebildet. Derartige Freilauf-Käfigringe sind an sich bekannt und beispielsweise in
DE-A 2004457 und
DE 10 2009 030 614 A1 beschrieben. Durch die Fliehkraftabhebung der Klemmelemente ist die Verwendung des Freilaufs bei hohen Drehzahlen möglich, da bei abgehobenen Klemmelementen keine Reibung zwischen Klemmelement und Freilauf-Innen- oder Freilauf-Außenring besteht.
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Weitere vorzugsweise Merkmale und vorzugsweise Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen und den Figuren beschrieben. Dabei zeigt:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Freilaufs mit einem ersten und einem zweiten jeweils als 2RS-Lager ausgebildeten Wälzlager;
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2 ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Freilaufs mit einem ersten, als 2RS-Lager ausgebildeten Wälzlager und einer Abdeckung und
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3 ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Freilaufs, welcher zusätzlich Labyrinthdichtscheiben aufweist.
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4 ein viertes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Freilaufs, welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass die Lager am Außendurchmesser in Deckeln geführt sind, die im Außenring geführt sind.
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Gleiche bzw. äquivalente Elemente in den 1 bis 4 sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 bis 4 zeigen jeweils ein schematisches Schnittbild des Freilaufs, wobei die Schnittebene durch die Drehachse eines Freilauf-Innenrings und konzentrisch hierzu angeordneten Freilauf-Außenrings verläuft.
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Das in 1 dargestellte erste Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Freilaufs umfasst einen Freilauf-Innenring 2 und einen konzentrisch zu dem Freilauf-Innenring 2 angeordneten Freilauf-Außenring 3 sowie weiterhin ein erstes Wälzlager 4a und ein zweites Wälzlager 4b. In Axialrichtung zwischen den Wälzlagern 4a und 4b ist ein Freilauf-Käfigring 1 mit Klemmelementen angeordnet.
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Der Freilauf-Käfigring 1 mit seinen Klemmkörpern ist zwischen Freilauf-Innenring 2 und Freilauf-Außenring 3 angeordnet und derart ausgebildet, dass bei Relativdrehung zwischen Freilauf-Innenring und Freilauf-Außenring in einem Freilaufdrehsinn die genannten Innen- und Außenringe zueinander frei drehbar sind. Dabei werden die als Klemmkörper ausgebildeten Klemmelemente durch die auf sie einwirkende Fliehkraft nach außen gedrückt, in einem Entkuppelsinn verschwenkt und dadurch vom Freilauf-Innenring 2 bzw. vom Freilauf-Außenring 3 je nach Fliehkraftabhebungsart abgehoben. Hierbei ist der Klemmkörper-Schwerpunkt gegenüber der Klemmkörper-Schwenkachse derart in Umfangsrichtung versetzt, dass sich beim Verschwenken im Entkuppelsinn der Schwerpunkt nach außen bewegt. Da der Freilauf-Käfigring 1 synchron mit dem Freilauf-Innenring 2 bzw. mit dem Freilauf-Außenring 3 umläuft, wird jeglicher Verschleiß im Leerlauf ausgeschlossen, sobald die zur Fliehkraftabhebung erforderliche Drehzahl überschritten ist.
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Bei einer Drehung des Freilauf-Innenrings 2 bzw. Freilauf-Außenring 3 entgegen des Freilaufdrehsinns gelangen die Klemmelemente in reibschlüssige Verbindung mit Freilauf-Innenring 2 und Freilauf-Außenring 3, so dass Drehmoment zwischen dem genannten Innen- und Außenring übertragbar ist.
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Der Freilauf-Käfigring 1 ist mit seinen Klemmelementen ölgeschmiert, was durch die partiell dargestellte Ölschmierung 8 angedeutet ist.
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Wesentlich ist, dass sowohl das erste Wälzlager 4a als auch das zweite Wälzlager 4b jeweils als 2RS-Lager ausgebildet sind und somit der Ringbereich des Freilauf-Käfigrings 1 in Axialrichtung durch die Wälzlager 4a und 4b öldicht abgedichtet ist. Hierzu weist das Wälzlager 4a zwischen seinem Wälzlager-Innenring und Wälzlager-Außenring berührende Dichtungen 41a und 41b auf. Ebenso weist das Wälzlager 4b zwischen seinem Wälzlager-Innenring und Wälzlager-Außenring berührende Dichtungen 42a und 42b auf. Die Wälzlager 4a und 4b sind als fettgeschmierte Kugellager ausgebildet.
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In Radialrichtung ist der Ringbereich des Freilauf-Käfigrings 1 durch den Freilauf-Innenring 2 und den Freilauf-Außenring 3 öldicht abgedichtet. Zusätzlich ist zwischen den Lagersitzen des Freilauf-Innenrings 2 und den Wälzlager-Innenringen der Wälzlager 4a und 4b sowie zwischen den Lagersitzen des Freilauf-Außenrings 3 und den Wälzlager-Außenringen 4a und 4b jeweils eine O-Ringdichtung 9 angeordnet, die zusätzlich eine öldichte Trennung zwischen den genannten Bauteilen schafft.
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Die als 2RS-Lager ausgebildeten Wälzlager 4a und 4b weisen somit in Axialrichtung auf beiden Seiten der Kugellager jeweils eine berührende Dichtung zwischen Wälzlager-Außenring und Wälzlager-Innenring auf, welche berührende Dichtung öldicht ist.
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Das in 1 dargestellte Ausführungsbeispiel ermöglicht somit erstmals die Kombination der Vorteile eines ölgeschmierten Freilauf-Käfigrings und seinen Klemmelementen mit der Ausbildung eines Freilaufs zur Verwendung bei hohen Drehzahlen. Dies wird dadurch erreicht, dass bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 keine Radialwellendichtung zwischen Freilauf-Innenring 2 und Freilauf-Außenring 3 angeordnet ist, welche bei hohen Drehzahlen eine starke Wärmeentwicklung aufweisen würde. Die Wärmeentwicklung der berührenden Dichtungen der Wälzlager 4a und 4b ist hingegen auch bei hohen Drehzahlen unkritisch.
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Die O-Ringdichtungen zwischen den Wälzlagern 4a und 4b und Freilauf-Innenring 2 bzw. Freilauf-Außenring 3 sind jeweils aus Elastomer ausgebildet.
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Aufgrund der Schmierung des Freilauf-Käfigrings 1 und seiner Klemmelemente mit Ölschmierstoff kann der in 1 dargestellte Freilauf auch bei niedrigen Drehzahlen verwendet werden, bei denen keine Abhebung der Klemmelemente von dem Freilauf-Innenring 2 erfolgt. Denn aufgrund der Ölschmierung ist auch bei geringen Drehzahlen stets eine ausreichende Schmierung zwischen Klemmelementen und Freilauf-Innenring 2 gewährleistet, so dass nur ein geringer Abrieb erfolgt.
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Darüber hinaus kann in einfacher Weise durch Wechsel der Ölschmierung etwaiger Abrieb insbesondere nach Erstinbetriebnahme des Freilaufs entfernt werden, so dass kein Verschleiß aufgrund von zusätzlichem, durch Abriebpartikel bewirkten Abrieb erfolgt und somit die Lebensdauer des Freilaufs und die Funktionssicherheit erhöht wird.
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Das in 2 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel eines ersten erfindungsgemäßen Freilaufs ist grundsätzlich analog zu dem ersten, in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel aufgebaut und weist die entsprechende Funktionsweise und Vorteile wie zuvor beschrieben auf. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird nachfolgend lediglich auf die Unterschiede zu dem ersten Ausführungsbeispiel eingegangen:
Das in 2 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Freilaufs weist ein zweites Wälzlager 5 auf, welches als offenes Rillenkugellager ausgebildet ist, d. h. in Axialrichtung sind keine berührenden Dichtungen bei dem Wälzlager 5 angeordnet.
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Weiterhin weist der Freilauf gemäß 2 eine als Deckel ausgebildete Abdeckung 7 auf, welche an dem Freilauf-Außenring 3 befestigt ist. Die Abdeckung 7 erstreckt sich in Radialrichtung über Freilauf-Innenring 2, Wälzlager 5 bis zu dem Freilauf-Außenring 3.
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An dem gemeinsamen Berührungspunkt zwischen Freilauf-Außenring 3, dem Wälzlager-Außenring des Wälzlagers 5 und der Abdeckung 7 ist ein als O-Ringdichtung 9 ausgebildete Dichtung angeordnet, welche somit in konstruktiv einfacher Weise die drei genannten Bauteile gegeneinander öldicht abdichtet.
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Die Ölschmierung 8 füllt somit den Bereich des Freilauf-Käfigrings 1 mit seinen Klemmelementen, des offenen Wälzlagers 5 und des radial innen liegenden Bereichs der Abdeckung 7 aus.
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Das erste Wälzlager 4a ist hingegen wie bereits zu 1 erläutert, als fettgeschmiertes Wälzlager in 2RS-Ausführung ausgebildet.
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Der Freilauf-Innenring 2 ist drehfest mit einer konzentrisch innerhalb des Freilauf-Innenrings 2 angeordneten Welle verbunden, welche an dem in 2 rechten Ende eine Wellenendscheibe aufweist, welche mittels Dichtungen gegenüber dem Freilauf-Innenring 2 öldicht abgedichtet ist. Hierdurch ist sichergestellt, dass keine Ölschmierung in den Bereich zwischen Welle und Innenwand des Freilauf-Innenrings 2 gelangt.
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Auf der Darstellung in 2 links ist ein ringförmiger Deckel 6 angeordnet, welcher drehfest mit dem Freilauf-Außenring 3 verbunden ist. An dem gemeinsamen Berührungspunkt zwischen Deckel 6, Freilauf-Außenring 3 und Wälzlager-Außenring des ersten Wälzlagers 4a ist ebenfalls ein als O-Ringdichtung 9 ausgebildete Dichtung angeordnet, welche somit die drei genannten Bauelemente gegeneinander öldicht abdichtet.
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Um zu verhindern, dass in der Darstellung in 2 von der linken Seite Schmutzpartikel in den Bereich des ersten Wälzlagers 4a gelangen, ist zwischen Deckel 6 und Freilauf-Innenring 2 eine nicht berührende Dichtung angeordnet, welche somit Schmutzpartikel fernhält, jedoch auch bei hohen Drehzahlen keine Wärmeentwicklung aufgrund von Reibung aufweist. Dies ist durch eine Dichtscheibe 10 mit Labyrinth realisiert.
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Das in 3 dargestellte dritte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Freilaufs entspricht im Wesentlichen dem Aufbau des in 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiels und weist die dort aufgeführten Funktionen und Vorteile auf. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird nachfolgend lediglich auf die Unterschiede eingegangen:
Das in 3 dargestellte dritte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Freilaufs weist in Axialrichtung an beiden Enden einen ringförmigen Deckel 6 auf, wobei jeweils zwischen ringförmigen Deckel 6 und Freilauf-Innenring 2 eine Dichtscheibe 10 mit Labyrinth ausgebildet ist.
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Das in 4 dargestellte vierte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Freilaufs entspricht im Wesentlichen dem Aufbau des in 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiels und weist die dort aufgeführten Funktionen und Vorteile auf. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird nachfolgend lediglich auf die Unterschiede eingegangen:
Das in 4 dargestellte vierte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Freilaufs weist in Axialrichtung an beiden Enden Deckel 6 auf, die jeweils in dem Außenring 3 zentriert werden und die Zentrierung der Lager 4a und 4b am Außendurchmesser sicherstellen.
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Die in den 1 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiele eignen sich somit zur Verwendung bei durchlaufenden Wellen, wobei bei dem dritten Ausführungsbeispiel gemäß 3 zusätzlich beidseitig aufgrund der ringförmigen Deckel 6 und der Dichtscheiben 10 mit Labyrinth das Eintreten von Schmutzpartikeln verhindert wird, ohne dass auch hohen Drehzahlen eine relevante Wärmeentwicklung erfolgt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2004457 A [0034]
- DE 102009030614 A1 [0034]