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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Leiten eines Fahrzeugs von einer Startposition eines Parkplatzes zu einer Zielposition des Parkplatzes.
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Die Erfindung betrifft ferner einen Parkplatz, ein Fahrzeug sowie ein Computerprogramm.
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Stand der Technik
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Die Offenlegungsschrift
DE 10 2012 222 562 A1 zeigt ein System für bewirtschaftete Parkflächen zur Überführung eines Fahrzeugs von einer Startposition in eine Zielposition.
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Bei einem vollautomatisierten (autonomen) sogenannten Valet Parking wird ein Fahrzeug von seinem Fahrer auf einer Abgabestelle, zum Beispiel vor einem Parkhaus geparkt und von da fährt das Fahrzeug selber in eine Parkposition/Parkbucht und wieder zurück zur Abgabestelle.
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Damit ein Fahrzeug das vollautomatisierte Valet Parking durchführen kann, muss das Fahrzeug in der Regel bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Zum Beispiel muss das Fahrzeug über Sensoren, zum Beispiel Ultraschallsensoren, verfügen. Zum Beispiel muss in der Regel das Fahrzeug über Fahrzeugstart/-stoppmechanismen verfügen. Zum Beispiel muss das Fahrzeug in der Regel über ansteuerbare Aktuatoren, zum Beispiel Bremse, Lenkung, Motor, verfügen.
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In der Regel erfüllen nicht alle Fahrzeuge diese Voraussetzungen oder Bedingungen.
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Offenbarung der Erfindung
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist darin zu sehen, ein effizientes Konzept zum effizienten Leiten eines Fahrzeugs von einer Startposition eines Parkplatzes zu einer Zielposition des Parkplatzes bereitzustellen, ohne dass hierfür das Fahrzeug zwangsweise die vorstehend genannten Voraussetzungen oder Bedingungen erfüllen muss.
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Die Aufgabe wird mittels des jeweiligen Gegenstands der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von jeweils abhängigen Unteransprüchen.
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Nach einem Aspekt wird ein Verfahren zum Leiten eines Fahrzeugs von einer Startposition eines Parkplatzes zu einer Zielposition des Parkplatzes bereitgestellt, umfassend die folgenden Schritte:
- – Ermitteln einer Route von der Startposition zur Zielposition,
- – Ermitteln von Führungsdaten basierend auf der ermittelten Route derart, dass ein Fahrer des Fahrzeugs basierend auf den Führungsdaten das Fahrzeug manuell von der Startposition zur Zielposition führen kann, und
- – Senden der ermittelten Führungsdaten über ein Kommunikationsnetzwerk an ein vom Fahrzeug umfasstes Endgerät.
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Nach einem weiteren Aspekt wird eine Vorrichtung zum Leiten eines Fahrzeugs von einer Startposition eines Parkplatzes zu einer Zielposition des Parkplatzes bereitgestellt, umfassend:
- – eine Ermittlungseinrichtung zum Ermitteln einer Route von der Startposition zur Zielposition, wobei
- – die Ermittlungseinrichtung ausgebildet ist, basierend auf der ermittelten Route Führungsdaten derart zu ermitteln, dass ein Fahrer des Fahrzeugs basierend auf den Führungsdaten das Fahrzeug manuell von der Startposition zur Zielposition führen kann, und
- – eine Kommunikationsschnittstelle zum Senden der ermittelten Führungsdaten über ein Kommunikationsnetzwerk an ein vom Fahrzeug umfasstes Endgerät.
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Nach einem anderen Aspekt wird ein Parkplatz für Fahrzeuge bereitgestellt, umfassend die Vorrichtung zum Leiten eines Fahrzeugs von einer Startposition zu einer Zielposition des Parkplatzes.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Fahrzeug bereitgestellt, umfassend:
- – ein Endgerät zum Empfangen von Führungsdaten über ein Kommunikationsnetzwerk, basierend auf welchen ein Fahrer des Fahrzeugs das Fahrzeug manuell von einer Startposition eines Parkplatzes zu einer Zielposition des Parkplatzes führen kann, und
- – eine Mensch-Maschinen-Schnittstelle zum Bereitstellen der empfangenen Führungsdaten in menschenverarbeitbarer Form.
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Nach einem weiteren Aspekt wird ein Computerprogramm bereitgestellt, welches Programmcode zur Durchführung des Verfahrens zum Leiten eines Fahrzeugs von einer Startposition eines Parkplatzes zu einer Zielposition des Parkplatzes umfasst, wenn das Computerprogramm auf einem Computer ausgeführt wird.
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Die Erfindung umfasst also insbesondere und unter anderem den Gedanken, dass das Fahrzeug zwar weiterhin manuell vom Fahrer innerhalb des Parkplatzes von der Startposition zur Zielposition geführt wird. Allerdings ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Fahrer des Fahrzeugs angeleitet wird, wie er von der Startposition zur Zielposition gelangen kann. Dies dadurch, dass Führungsdaten ermittelt werden und diese Führungsdaten über das Kommunikationsnetzwerk an das vom Fahrzeug umfasste Endgerät gesendet werden. Somit ist es also in vorteilhafter Weise ermöglicht, dass die Führungsdaten mittels des Endgeräts dem Fahrer bereitgestellt werden. Somit wird also insbesondere der technische Vorteil bewirkt, dass der Fahrer basierend auf den mittels des Endgeräts empfangenen Führungsdaten das Fahrzeug manuell von der Startposition zur Zielposition effizient führen kann.
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Der Fahrer muss also selbst nicht mehr Bescheid wissen, wo genau die Zielposition innerhalb des Parkplatzes liegt und welche Route er zur Zielposition nehmen muss. Dies wird extern, also fahrzeugextern, ermittelt, wobei dann diese Informationen dem Fahrer über das Kommunikationsnetzwerk zur Verfügung gestellt werden. Somit ist also insbesondere der technische Vorteil bewirkt, dass das Fahrzeug effizient von der Startposition zur Zielposition geleitet werden kann, ohne dass das Fahrzeug Voraussetzungen erfüllen muss, wie sie in der Beschreibungseinleitung genannt sind. Zum Beispiel muss also das Fahrzeug nicht über ansteuerbare Aktuatoren, Fahrzeugstart/-stoppmechanismen oder Sensoren, zum Beispiel Ultraschallsensoren oder Radarsensoren oder Videosensoren, verfügen. Das heißt also, dass das Fahrzeug selbst nicht für einen automatischen Parkvorgang ausgebildet sein muss.
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Dennoch können Dienstleistungen im Rahmen des automatischen Parkvorgangs, zum Beispiel ein Reservieren einer Parkposition, ein Finden der Parkposition innerhalb des Parkplatzes, angeboten und durchgeführt werden. Denn anstelle des automatischen Fahrens des Fahrzeugs zur Parkposition fährt nun der Fahrer selbst. Das heißt also, dass das Fahrzeug technisch weniger aufwändig ausgebildet sein muss im Vergleich zu einem Fahrzeug, welches für die Durchführung eines automatischen Parkvorgangs ausgebildet ist. Das Fahrzeug wird also manuell geführt, der Fahrer wird angeleitet respektive geführt.
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Nach einer Ausführungsform ist das Endgerät ein mobiles Endgerät, zum Beispiel ein Mobiltelefon. Hierbei kann es sich zum Beispiel um das mobile Endgerät des Fahrers oder eines Fahrzeuginsassen handeln.
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Nach einer Ausführungsform ist das Endgerät ein in das Fahrzeug integriertes Endgerät.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass eine manuelle Fahrt des Fahrzeugs von der Startposition zur Zielposition überwacht und auf Fehler geprüft wird, wobei bei einem Fehler Korrekturdaten zum Korrigieren des Fehlers ermittelt werden, wobei die Korrekturdaten über das Kommunikationsnetzwerk an das Endgerät gesendet werden.
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Dadurch wird insbesondere der technische Vorteil bewirkt, dass Fehler, die im Zusammenhang mit der manuellen Fahrt auftreten, effizient korrigiert werden können. Zum Beispiel wird überwacht, ob der Fahrer auf der ihm übermittelten Solltrajektorie korrekt fährt. Bei einer Abweichung von dieser Solltrajektorie wird zum Beispiel eine Korrekturtrajektorie ermittelt und dem Endgerät über das Kommunikationsnetzwerk übermittelt, so dass der Fahrer basierend auf der Korrekturtrajektorie seine Fahrt korrigieren kann, um wieder zurück auf die ursprüngliche Solltrajektorie zu gelangen.
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Zum Beispiel ist im Rahmen der Überwachung festgestellt worden, dass der Fahrer eine Abzweigung verpasst hat oder an der für ihn vorgesehenen Parkposition vorbeigefahren ist. Es wird dann zum Beispiel ermittelt, welche Route oder welche Trajektorie der Fahrer fahren muss, um wieder zurück zur Parkposition zu gelangen. Diese Route oder Trajektorie wird dann dem Fahrer über das Kommunikationsnetzwerk übermittelt.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass bei einem Auftreten einer Betriebsstörung, insbesondere eines Staus, innerhalb des Parkplatzes während einer manuellen Fahrt des Fahrzeugs von der Startposition zur Zielposition geprüft wird, ob die Betriebsstörung eine Anpassung der Route und/oder der Zielposition erfordert, wobei, wenn eine Anpassung erforderlich ist, der Betriebsstörung entsprechende angepasste Führungsdaten ermittelt und an das Endgerät über das Kommunikationsnetzwerk gesendet werden.
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Dadurch wird insbesondere der technische Vorteil bewirkt, dass eine Betriebsstörung nicht notwendigerweise dazu führt, dass das Fahrzeug nicht mehr zu seiner Zielposition geleitet werden kann. Es wird somit insbesondere der technische Vorteil bewirkt, dass effizient auf die Betriebsstörung, zum Beispiel auf einen Stau innerhalb des Parkplatzes, reagiert werden kann. Dies insbesondere dadurch, dass bei Bedarf angepasste Führungsdaten ermittelt werden, basierend auf welchen zum Beispiel ein Hindernis umfahren werden kann. Eine Betriebsstörung umfasst zum Beispiel einen Stau und/oder umfasst zum Beispiel, dass ein anderes Fahrzeug innerhalb des Parkplatzes einen Unfall hatte oder aus sonstigen Gründen einen Fahrweg innerhalb des Parkplatzes blockiert. Ein Stau kann zum Beispiel ebenfalls den Fahrweg blockieren. Sofern das weitere Fahrzeug auf der ermittelten Route liegt, würde das weitere Fahrzeug das geleitete Fahrzeug blockieren. Das heißt also, dass das geleitete Fahrzeug nicht ohne Weiteres zu seiner Zielposition fahren könnte. Dadurch aber, dass angepasste Führungsdaten ermittelt werden, kann das geleitete Fahrzeug in vorteilhafter Weise um das Hindernis, hier um das weitere Fahrzeug respektive um den Stau, geleitet werden und so zu seiner Zielposition geleitet werden.
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In einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass eine weitere Route von einer sich außerhalb des Parkplatzes befindenden weiteren Position zur Startposition ermittelt wird, wobei weitere Führungsdaten basierend auf der ermittelten weiteren Route derart ermittelt werden, dass der Fahrer des Fahrzeugs basierend auf den weiteren Führungsdaten das Fahrzeug manuell von der weiteren Position zur Startposition führen kann, wobei die weiteren Führungsdaten über das Kommunikationsnetzwerk an das Endgerät gesendet werden.
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Dadurch wird insbesondere der technische Vorteil bewirkt, dass das Fahrzeug effizient von einer sich außerhalb des Parkplatzes befindenden weiteren Position zur Startposition geleitet werden kann. Die weitere Position außerhalb des Parkplatzes entspricht nach einer Ausführungsform einer momentanen Position des Fahrzeugs. Das heißt also, dass das Fahrzeug effizient von seiner momentanen Position zur Startposition geleitet werden kann.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass eine andere Route von der Zielposition zu einer sich außerhalb des Parkplatzes befindenden anderen Position ermittelt wird, wobei andere Führungsdaten basierend auf der ermittelten anderen Route derart ermittelt werden, dass der Fahrer des Fahrzeugs basierend auf den anderen Führungsdaten das Fahrzeug manuell von der Zielposition zur anderen Position führen kann, wobei die anderen Führungsdaten über das Kommunikationsnetzwerk an das Endgerät gesendet werden.
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Dadurch wird insbesondere der technische Vorteil bewirkt, dass das Fahrzeug effizient von der Zielposition zur anderen Position geleitet werden kann. Bei der anderen Position handelt es sich nach einer Ausführungsform um eine weitere Zielposition des Fahrzeugs, zu welcher das Fahrzeug nach Ende eines Parkvorgangs fahren will.
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Die im Zusammenhang mit der manuellen Fahrt des Fahrzeugs von der Startposition zur Zielposition gemachten Ausführungen und beschriebenen Ausführungsformen gelten analog für die manuelle Fahrt des Fahrzeugs von der weiteren Position zur Startposition respektive von der Zielposition zur anderen Position.
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Das heißt also, dass zum Beispiel analog eine Überwachung dieser manuellen Fahrten vorgesehen ist.
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Nach einer Ausführungsform umfasst das Kommunikationsnetzwerk ein WLAN-Kommunikationsnetzwerk und/oder ein Mobilfunknetzwerk und/oder ein Kommunikationsnetzwerk nach dem LoRa-Standard. „LoRa“ steht für „Low-Power-Wide-Range-Communication“. Das Kommunikationsnetzwerk umfasst somit nach einer Ausführungsform ein LoRa-Kommunikationsnetzwerk.
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Nach einer Ausführungsform wird respektive ist eine Kommunikation über das Kommunikationsnetzwerk verschlüsselt.
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Nach einer Ausführungsform ist das Fahrzeug zum Beispiel ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Personenkraftwagen (PKW) und/oder ein Lastkraftwagen (LKW). Das Fahrzeug ist zum Beispiel ein zweirädriges Kraftfahrzeug, also zum Beispiel ein Motorrad. Fahrzeuge im Sinne der vorliegenden Erfindung sind somit zum Beispiel Kraftfahrzeuge.
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Ein Parkplatz im Sinne der vorliegenden Erfindung dient als Abstellfläche für Fahrzeuge. Der Parkplatz bildet somit insbesondere eine zusammenhängende Fläche, die mehrere Stellplätze (bei einem Parkplatz auf privatem Grund) oder Parkstände (bei einem Parkplatz auf öffentlichem Grund) aufweist. Die Parkstände oder Stellplätze sind also Parkflächen, die der Einfachheit halber auch als Parkpositionen bezeichnet werden können. Der Parkplatz ist nach einer Ausführungsform als ein Parkhaus ausgebildet. Der Parkplatz ist nach einer weiteren Ausführungsform als eine Parkgarage ausgebildet.
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Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass Führungsdaten ein oder mehrere Elemente ausgewählt aus der folgenden Gruppe von Führungsdaten umfassen: Kartendaten einer digitalen Karte des Parkplatzes und/oder einer Umgebung des Parkplatzes, Solltrajektoriendaten einer vom Fahrzeug abzufahrenden Solltrajektorie, Fahrbefehlsdaten von Fahrbefehlen, die der Fahrer des Fahrzeugs befolgen soll.
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Dadurch wird insbesondere der technische Vorteil bewirkt, dass das Fahrzeug effizient geleitet werden kann. So erhält also der Fahrer basierend auf den Kartendaten eine digitale Karte des Parkplatzes und/oder der Umgebung des Parkplatzes, so dass der Fahrer basierend auf dieser digitalen Karte effizient navigieren kann. Durch das Vorsehen der Solltrajektoriendaten wird insbesondere der technische Vorteil bewirkt, dass der Fahrer Kenntnis über die abzufahrende Solltrajektorie erhält. Dadurch kann der Fahrer effizient die Route abfahren. Der technische Vorteil von Fahrbefehlsdaten ist insbesondere darin zu sehen, dass dem Fahrer effizient vorgegeben werden kann, wie er zu fahren hat, um zum Beispiel zur Startposition respektive zur Zielposition respektive zur anderen Position zu gelangen. Fahrbefehle umfassen zum Beispiel folgende Befehle: „links fahren“, „rechts fahren“.
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Wenn allgemein von Führungsdaten geschrieben wird, so sind damit insbesondere die angepassten Führungsdaten respektive die weiteren Führungsdaten respektive die anderen Führungsdaten umfasst.
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Die Formulierung „respektive“ umfasst insbesondere die Formulierung „und/oder“.
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Die Mensch-Maschinen-Schnittstelle ist ausgebildet die Führungsdaten zu verarbeiten und entsprechend den verarbeiteten Führungsdaten den Fahrer anzuleiten. Zum Beispiel ist die Mensch-Maschinen-Schnittstelle ausgebildet, die digitale Karte und/oder die Solltrajektorie anzuzeigen und/oder die Fahrbefehle akustisch auszugeben.
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Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Vorrichtung zum Leiten eines Fahrzeugs von einer Startposition eines Parkplatzes zu einer Zielposition des Parkplatzes ausgebildet oder eingerichtet ist, das Verfahren zum Leiten eines Fahrzeugs von einer Startposition eines Parkplatzes zu einer Zielposition des Parkplatzes aus- oder durchzuführen.
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Technische Funktionalitäten der Vorrichtung ergeben sich analog aus entsprechenden technischen Funktionalitäten des Verfahrens und umgekehrt.
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Das heißt also insbesondere, dass die Ermittlungseinrichtung insbesondere ausgebildet ist, eine überwachte manuelle Fahrt des Fahrzeugs auf Fehler zu prüfen, wobei die Ermittlungseinrichtung ferner ausgebildet ist, bei einem Fehler Korrekturdaten zum Korrigieren des Fehlers zu ermitteln, wobei die Kommunikationsschnittstelle ausgebildet ist, die Korrekturdaten über das Kommunikationsnetzwerk an das Endgerät zu senden. Analog gilt dies für weitere Ausführungsformen in Bezug auf die angepassten Führungsdaten respektive die weiteren Führungsdaten respektive die anderen Führungsdaten. Das heißt also, dass die Ermittlungseinrichtung entsprechend ausgebildet ist, die angepassten Führungsdaten respektive die weiteren Führungsdaten respektive die anderen Führungsdaten zu ermitteln. Die Kommunikationsschnittstelle ist insbesondere ausgebildet, diese vorstehend genannten Führungsdaten über das Kommunikationsnetzwerk an das Endgerät zu senden.
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Nach einer Ausführungsform ist ein Überwachungssystem vorgesehen, welches ausgebildet ist, eine manuelle Fahrt des Fahrzeugs von der Startposition zur Zielposition zu überwachen. Das Überwachungssystem ist zum Beispiel vom Parkplatz umfasst. Das Überwachungssystem umfasst nach einer Ausführungsform einen oder mehrere Umfeldsensoren. Ein Umfeldsensor ist zum Beispiel einer der folgenden Umfeldsensoren: Radarsensor, Videosensor, Lasersensor, Ultraschallsensor, Lidarsensor und Magnetsensor.
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Nach einer Ausführungsform ist die Mensch-Maschinen-Schnittstelle ausgebildet, die empfangenen Führungsdaten in haptischer respektive akustischer respektive optischer Form bereitzustellen. So umfasst zum Beispiel die Mensch-Maschinen-Schnittstelle einen Bildschirm zum Anzeigen der digitalen Karte respektive der abzufahrenden Solltrajektorie respektive der Fahrbefehle. Zum Beispiel umfasst die Mensch-Maschinen-Schnittstelle einen Lautsprecher zum akustischen Ausgeben von Fahrbefehlen.
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Nach einer Ausführungsform ist die Mensch-Maschinen-Schnittstelle vom Endgerät umfasst, also zum Beispiel in das Endgerät integriert.
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Nach einer Ausführungsform sind das Endgerät und die Mensch-Maschinen-Schnittstelle voneinander körperlich getrennt ausgebildet und über eine Kommunikationsverbindung miteinander verbunden.
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So handelt es sich zum Beispiel um ein Endgerät eines Fahrers des Fahrzeugs. Die Mensch-Maschinen-Schnittstelle ist eine im Fahrzeug integrierte Mensch-Maschinen-Schnittstelle. Das Endgerät kommuniziert dann zum Beispiel mit dieser Mensch-Maschinen-Schnittstelle über ein drahtloses oder drahtgebundenes Kommunikationsnetzwerk, welches innerhalb des Fahrzeugs aufgebaut ist. Dieses drahtlose Kommunikationsnetzwerk umfasst zum Beispiel ein Bluetooth-Netzwerk und/oder einer WLAN-Netzwerk.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Hierbei zeigen
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1 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Leiten eines Fahrzeugs von einer Startposition eines Parkplatzes zu einer Zielposition des Parkplatzes,
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2 eine Vorrichtung zum Leiten eines Fahrzeugs von einer Startposition eines Parkplatzes zu einer Zielposition des Parkplatzes,
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3 einen Parkplatz für Fahrzeuge und
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4 ein Fahrzeug.
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1 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Leiten eines Fahrzeugs von einer Startposition eines Parkplatzes zu einer Zielposition des Parkplatzes.
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Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
- – Ermitteln 101 einer Route von der Startposition zur Zielposition,
- – Ermitteln 103 von Führungsdaten basierend auf der ermittelten Route derart, dass ein Fahrer des Fahrzeugs basierend auf den Führungsdaten das Fahrzeug manuell von der Startposition zur Zielposition führen kann, und
- – Senden 105 der ermittelten Führungsdaten über ein Kommunikationsnetzwerk an ein vom Fahrzeug umfasstes Endgerät.
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2 zeigt eine Vorrichtung 201 zum Leiten eines Fahrzeugs von einer Startposition eines Parkplatzes zu einer Zielposition des Parkplatzes.
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Die Vorrichtung 201 umfasst:
- – eine Ermittlungseinrichtung 203 zum Ermitteln einer Route von der Startposition zur Zielposition, wobei
- – die Ermittlungseinrichtung ausgebildet ist, basierend auf der ermittelten Route Führungsdaten derart zu ermitteln, dass ein Fahrer des Fahrzeugs basierend auf den Führungsdaten das Fahrzeug manuell von der Startposition zur Zielposition führen kann, und
- – eine Kommunikationsschnittstelle 205 zum Senden der ermittelten Führungsdaten über ein Kommunikationsnetzwerk an ein vom Fahrzeug umfasstes Endgerät.
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3 zeigt einen Parkplatz 301 für Fahrzeuge. Der Parkplatz 301 umfasst die Vorrichtung 201 der 2. Der Parkplatz 301 umfasst in einer nicht gezeigten Ausführungsform eine Startposition und eine Zielposition. Der Parkplatz 301 umfasst in einer weiteren nicht gezeigten Ausführungsform eine oder mehrere Parkpositionen. Der Parkplatz 301 umfasst in einer anderen nicht gezeigten Ausführungsform ein Überwachungssystem.
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4 zeigt ein Fahrzeug 401. Das Fahrzeug 401 umfasst:
- – ein Endgerät 403 zum Empfangen von Führungsdaten über ein Kommunikationsnetzwerk, basierend auf welchen ein Fahrer des Fahrzeugs das Fahrzeug manuell von einer Startposition eines Parkplatzes zu einer Zielposition des Parkplatzes führen kann, und
- – eine Mensch-Maschinen-Schnittstelle 405 zum Bereitstellen der empfangenen Führungsdaten in menschenverarbeitbarer Form.
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Die Erfindung stellt also insbesondere und unter anderem ein technisches Konzept zur Verfügung, welches es erlaubt, ein Fahrzeug effizient innerhalb eines Parkplatzes zu leiten und zu führen, ohne dass hierfür das Fahrzeug für einen automatischen Parkvorgang ausgebildet sein muss. Das Fahrzeug muss also nicht mehr über die hierfür notwendigen Fahrzeugkomponenten (Sensoren, Fahrzeugstart/-stoppmechanismen, ansteuerbare Aktuatoren) verfügen.
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Der erfindungsgemäße Grundgedanke ist insbesondere darin zu sehen, dass der Fahrer aufgrund fehlender Fahrzeugkomponenten das Fahrzeug selbst fährt, also manuell führt, wobei aber der Fahrer angeleitet wird, wie er zu fahren hat, um zu den entsprechenden Positionen zu gelangen.
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Dabei ist insbesondere eine Führung oder ein Leiten zu einer reservierten Parkposition, die zum Beispiel als eine Parkbucht ausgebildet sein kann, und/oder von der reservierten Parkposition zu einer Ausfahrt des Parkplatzes vorgesehen.
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In einer Ausführungsform beginnt das Leiten des Fahrzeugs ab einer Einfahrt des Parkplatzes. In einer anderen Ausführungsform beginnt das Leiten des Fahrzeugs ab einer Abgabeposition des Parkplatzes. Die Abgabeposition bezeichnet eine Position des Parkplatzes, an welcher ein Fahrzeug für einen automatischen Parkvorgang abgestellt werden soll. Das heißt also, dass ein Fahrzeug, das für einen automatischen Parkvorgang ausgebildet ist, an einer solchen Abgabeposition abgestellt wird, damit dieses dann den automatischen Parkvorgang durchführt. Die Abgabeposition kann als eine Dropzone bezeichnet werden. Die Abgabeposition ist nach einer Ausführungsform die Startposition. Die Zielposition ist nach einer Ausführungsform eine Parkposition.
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In einer anderen Ausführungsform endet das Leiten bei einer Ausfahrt des Parkplatzes. In einer anderen Ausführungsform endet das Leiten bei einer Abholposition des Parkplatzes, die auch als eine Pick-up-Zone bezeichnet werden kann. Eine Abholposition bezeichnet eine Position, an welcher ein automatischer Parkvorgang endet, also an welcher eine Person das Fahrzeug nach einem Ende eines automatischen Parkvorgangs wieder abholen kann. Nach einer Ausführungsform ist die Startposition eine Parkposition. In einer Ausführungsform ist die Zielposition die Abholposition.
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Nach einer Ausführungsform wird dem Fahrer der Weg oder die Route auf seinem mobilen Endgerät angezeigt und/oder vorgesprochen. In einer anderen Ausführungsform wird dem Fahrer der Weg oder die Route auf einer fahrzeuginternen Komponente angezeigt und/oder vorgesprochen. Eine solche fahrzeuginterne Komponente ist zum Beispiel von einer Mensch-Maschinen-Schnittstelle umfasst. Zum Beispiel handelt es sich bei einer solchen fahrzeuginternen Komponente um eine Haupteinheit (auch Head Unit genannt), eines Infotainmentsystems, wobei die Head Unit vorzugsweise eine Kommunikationsschnittstelle oder eine Kommunikationseinheit umfasst.
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In einer weiteren Ausführungsform wird die manuelle Fahrt überwacht, zum Beispiel wird die manuelle Fahrt durch ein Parkplatzverwaltungssystem überwacht (insbesondere online verfolgt), wobei gegebenenfalls bei Fahrfehlern (zum Beispiel wenn das Fahrzeug an einer Parkbucht vorbeigefahren ist) und/oder bei notwendigen Wegänderungen (zum Beispiel weil die Parkbucht durch ein anderes Fahrzeug kurzfristig belegt oder eine Fahrspur in einer Parkhausebene durch einen Unfall versperrt ist) dem Fahrer ein Update (angepasste Führungsdaten) über das Kommunikationsnetzwerk übermittelt wird. Der Parkplatz umfasst zum Beispiel ein solches Parkplatzverwaltungssystem.
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In einer anderen Ausführungsform beginnt die Führung (zum Beispiel basierend auf einer digitalen Karte) auch außerhalb des Parkplatzes respektive kann außerhalb des Parkplatzes weiter fortgeführt werden. In einer weiteren Ausführungsform kann eine geregelte Führung (inklusive Einbeziehung der realen Position des Fahrzeugs) auch außerhalb des Parkplatzes anfangen respektive weiter fortgeführt werden. Eine geregelte Führung umfasst insbesondere eine überwachte Führung, wobei bei Erkennen von Fehlern entsprechende Korrekturdaten an das Endgerät des Fahrzeugs übermittelt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform wird einem zukünftigen Fahrer des Fahrzeugs beim Abholen des Fahrzeugs, wenn das Fahrzeug innerhalb des Parkplatzes geparkt ist, der Weg zur Parkposition des Fahrzeugs auf seinem mobilen Endgerät angezeigt und/oder vorgesprochen. Somit wird also dem zukünftigen Fahrer der Weg zu seinem Fahrzeug angezeigt und/oder vorgesprochen. In einer weiteren Ausführungsform wird der zukünftige Fahrer zum Beispiel durch das Parkplatzmanagementsystem verfolgt und geregelt geführt. Das heißt also, dass der Fahrer zum Beispiel informiert wird, wenn er sich verlaufen hat und wie er wieder zurück zu seiner ursprünglichen Route gelangen kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012222562 A1 [0003]