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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sicherheitsfußablage für eine Stirnwand eines Kraftfahrzeuges gemäß Anspruch 1 sowie ein mit einer solchen Sicherheitsfußablage ausgestattetes Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 6.
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Im Innenraum eines Kraftfahrzeuges, und hier insbesondere im Bereich des Fußraumes eines Kraftfahrzeuglenkers, angebrachte Fußablagen haben sich als Komfortelemente vielfach bewährt. Sie weisen im Normalbetrieb, wenn also das Kraftfahrzeug bestimmungsgemäß und unfallfrei benutzt wird, eine an einem Dämpfungselement angeordnete Trittplatte auf, die gegenüber einer zu einer Fahrbahnebene parallelen virtuellen Ebene geneigt ist. Der entsprechende Fußablagewinkel beträgt normalerweise 55° bis 60°. Außerhalb des Normalbetriebes jedoch, also im Fall einer Kollision des Kraftfahrzeuges und insbesondere bei einem Aufprallunfall bzw. Crash, kann es zu einer Intrusion in den Fußraum kommen, bei dem eine innerhalb kürzester Zeit erfolgte Änderung des Fußablagewinkels von Nachteil ist.
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Zur Vermeidung dieses nachteiligen Effektes ist gemäß der
DE 198 58 636 A1 eine ein Dämpfungsmittel und eine daran angeordnete Trittplatte aufweisende Fußablage für ein Kraftfahrzeug vorgesehen, die im Fall einer Intrusion einer Kraftfahrzeugstirnwand in den Fußraum durch eine von der intrudierenden Stirnwand auf die Fußablage ausgeübte Kraft nach hinten, d.h. in Richtung des die Fußablage nutzenden Fahrzeuginsassen, insgesamt verlagert wird.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gegenüber dem Stand der Technik alternative Sicherheitsfußablage zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Sicherheitsfußablage an einer Stirnwand eines Kraftfahrzeuges, mit einem Dämpfungsmittel und einer daran angeordneten Trittplatte, die in Normalbetrieb gegenüber einer zu einer Fahrbahnebene parallelen virtuellen Ebene einen Fußablagewinkel aufweist, gelöst, wobei das Dämpfungsmittel in Normalbetrieb mindestens einen ersten, gegen die Stirnwand anliegenden Abschnitt und mindestens einen zweiten, der Stirnwand benachbarten und von ihr zurückspringenden Abschnitt derart aufweist, dass der Fußablagewinkel außerhalb des Normalbetriebes dem Fußablagewinkel im Normalbetrieb entspricht.
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Außerhalb des Normalbetriebes wird der erste Abschnitt durch eine unfallbedingte Bewegung der Stirnwand in Richtung des zweiten Abschnittes der erfindungsgemäßen Sicherheitsfußablage bewegt. Der zweite, von der Stirnwand zurückspringende, insbesondere entfernte, Abschnitt der erfindungsgemäßen Sicherheitsfußablage verbleibt hingegen in Ruhe, da die sich bewegende Stirnwand die den zweiten Abschnitt nicht zu berühren vermag. In vorteilhafter Weise bleibt bei der erfindungsgemäßen Sicherheitsfußablage also nicht nur der Fußablagewinkel auch im Crashfall erhalten, sondern es wird zusätzlich auf die Sicherheitsfußablage unfallbedingt einwirkende kinetische Energie abgebaut. Insgesamt wird damit das Risiko einer Verletzung eines die erfindungsgemäße Sicherheitsfußablage nutzenden Fahrzeuginsassen in vorteilhafter Weise verringert.
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Ein besonders einfacher Aufbau der erfindungsgemäßen Sicherheitsfußablage wird erzielt, wenn der mindestens erste Abschnitt und der mindestens zweite Abschnitt integral ausgebildet sind.
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Zur Erzielung einer besonders guten Führung der Stirnwand außerhalb des Normalbetriebes kann in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass der mindestens erste Abschnitt eine erste Basis und der mindestens zweite Abschnitt eine zweite Basis in Normalbetrieb aufweisen, um die die Stirnwand außerhalb des Normalbetriebes schwenkbar ist.
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Der Aufbau der zuvor definierten Sicherheitsfußablage sowie deren Integration im Bereich der Stirnwand des Kraftfahrzeuges werden auf vorteilhafte Weise erleichtert, wenn die erste Basis und die zweite Basis eine gemeinsame Schwenkachse ausbilden.
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Bei der erfindungsgemäßen Sicherheitsfußablage kann vorgesehen sein, dass der erste Abschnitt eine erste, der Trittplatte zugewandte Stützfläche und der zweite Abschnitt eine zweite Stützfläche derart aufweist, dass die erste Stützfläche und die zweite Stützfläche außerhalb des Normalbetriebes gemeinsam gegen die Trittplatte anliegen. Hierdurch wird eine außerhalb des Normalbetriebes, also während einer Unfallsituation, auf die Trittplatte einwirkende gleichmäßige Flächenlast eingestellt, so dass die auf einen, auf der Trittplatte befindlichen, Fuß einwirkenden Lasten in vorteilhafter Weise gleichmäßig verteilt sind.
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Die genannte Aufgabe wird ebenfalls durch ein Kraftfahrzeug mit einer Sicherheitsfußablage der dargestellten Art gelöst. Die zuvor genannten Vorteile gelten entsprechend.
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Die vorstehend beschriebenen Merkmale der vorliegenden Erfindung können, soweit möglich, auch wenn es vorstehend nicht explizit beschrieben ist, miteinander kombiniert werden.
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Nachstehend folgt eine Kurzbeschreibung von Figuren der vorliegenden Erfindung.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Sicherheitsfußablage in einem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug in Normalbetrieb in perspektivischer Seitenansicht.
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2 stellt die erfindungsgemäße Sicherheitsfußablage der 1 in Seitenansicht dar.
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Nachstehend erfolgt unter Bezugnahme auf die nicht maßstäblichen und symbolischen 1 und 2 eine detaillierte, nicht präjudizierende, insbesondere einschränkende, Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung. Gleiche Elemente sind mit identischen Bezugszeichen versehen, soweit nichts anderes angegeben wird.
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Die erfindungsgemäße Sicherheitsfußablage 1 weist eine nur teilweise gezeigte Trittplatte 5 auf, die an einem Dämpfungsmittel 10 befestigt ist und auf der ein Fuß 15 eines nicht gezeigten Insassen eines Kraftfahrzeuges 20 ruhen kann. Das beispielsweise aus einem schwingungsdämpfenden Schaum oder dergleichen Kunststoff bestehende Dämpfungsmittel 10 weist einen ersten Abschnitt 25 und einen zweiten Abschnitt 30 auf, die in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel integral ausgebildet sind. Es sei angemerkt, dass ein weiterer, dem zweiten Abschnitt 30 entsprechender dritter Abschnitt 35 vorgesehen ist, welcher parallel zu dem zweiten Abschnitt 30 (d.h. parallel zu der x-z-Ebene eines an sich bekannten kraftfahrzeugorientierten Koordinatensystems) und an dem ersten Abschnitt 25 anliegend angeordnet ist und durch den hier gezeigten Fuß 15 abgedeckt ist. Die jeweiligen zweiten Abschnitte 30 und dritten Abschnitte 35 sind optional jeweils mehrteilig, beispielsweise zweiteilig, ausgebildet und können optionale Vorsprünge 40 aufweisen. Hinsichtlich weiterer Einzelheiten der in dieser Figur gezeigten Sicherheitsfußablage 1 wird auf 2 (welche ohne Vorsprünge 40 gezeigt ist) verwiesen.
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Wie 2 entnommen werden kann weisen der erste Abschnitt 25, der zweite Abschnitt 30 und der dritte Abschnitt 35 jeweils eine Basis 45, 46 bzw. 47 auf, die entlang der y-Achse an der Verbindung von Stirnwand 50 und Boden 55 des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuges 20 verlaufen. Diese Basen 45, 46 und/oder 47 können derart integral ausgebildet sein, dass sie als gemeinsame Basis des ersten Abschnittes 25, des zweiten Abschnittes 30 und/oder des dritten Abschnittes 35 fungieren. Der erste Abschnitt 25 liegt mit einer ersten Stützfläche 60 gegen die Stirnwand 50 an, während die der Stirnwand 50 zugewandten zweiten Stützflächen 65 des zweiten Abschnittes 30 und dritten Abschnittes 35, ausgehend von der Basis 45 in z-Richtung, gegenüber der Stirnwand 50 zurückspringen.
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Wie 2 ebenfalls entnommen werden kann ist die Trittplatte 5 bei Normalbetrieb gegenüber einer der (nicht gezeigten) Fahrbahnebene parallelen virtuellen Ebene E mit einem Fußablagewinkel α, der beispielsweise 55° bis 60° betragen kann, geneigt. Sie liegt dabei auf ihr zugewandten Auflageflächen 70 des zweiten Abschnittes 35 und dritten Abschnittes 40 auf. Die ihr zugewandte Fläche 75 des ersten Abschnittes 30 hingegen ist von der Trittplatte 5 im Normalbetrieb beabstandet.
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Außerhalb des Normalbetriebes des Kraftfahrzeuges 20, insbesondere bei einer unfallbedingten Intrusion und Bewegung der Stirnwand 50 in Richtung Trittplatte 5, neigt sich der erste Abschnitt 25 der erfindungsgemäßen Sicherheitsfußablage 1 um eine virtuelle Drehachse A in der Basis 45 derart, dass ihre Fläche 75 schließlich gegen die Trittplatte 5 zu liegen kommt. Diese Bewegung erfolgt in vorteilhafter Weise nicht nur präzise durch eine Führung des ersten Abschnittes 25 zwischen dem zweiten Abschnitt 35 und dem dritten Abschnitt 40 hindurch, sondern auch aufgrund der geometrischen Beziehungen der genannten Abschnitte zueinander unter Beibehaltung des Fußablagewinkels α. Darüber hinaus wird durch die Bewegung des ersten Abschnittes 25 kinetische Energie abgebaut, so dass die Belastung des Fußes 15 insgesamt verringert wird; ebensolches gilt adäquat auch für den zweiten Abschnitt 30 mit seiner Basis 46 bzw. für den dritten Abschnitt 35 mit seiner Basis 47.
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In vorteilhafter Weise kann vorgesehen sein, dass die einander benachbarten Flächen des ersten Abschnittes 25, des zweiten Abschnittes 30 und/oder des dritten Abschnittes 35 während der unfallbedingten Bewegung des ersten Abschnittes 25 in Richtung der Trittplatte 5 einander berühren, so dass weiter kinetische Energie abgebaut werden kann. Zur Erhöhung bzw. Verbesserung dieses Effektes kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, die genannten Flächen mit Rauheit erhöhenden Materialien und/oder Oberflächen zu versehen, die während der Unfallsituation gegeneinander reiben. Ebenso ist es möglich, den ersten Abschnitt 25, den zweiten Abschnitt 30 und/oder den dritten Abschnitt 35 in y-Richtung mit einem Übermaß auszubilden. Darüber hinaus ist es möglich, die jeweils einander benachbarten Außenflächen des ersten Abschnittes 25, des zweiten Abschnittes 30 und/oder des dritten Abschnittes 35 in der x-z-Ebene mit konstantem oder veränderlichem Winkel geneigt auszubilden.
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Es sei angemerkt, dass die Trittplatte 5 selbst ebenfalls hier nicht gezeigte Dämpfungselemente aufweisen und/oder aus einem schwingungsdämpfenden Material bestehen kann. Darüber hinaus ist die Anzahl der ersten, zweiten und dritten Abschnitte 25, 30 bzw. 35, deren Oberfläche (insbesondere deren Rauheit), ihre Form (insbesondere ihr Überdeckungsbereich in x-z-Ebene und/oder ihre Größe, Anzahl und/oder Position in der Sicherheitsfußablage 1) sowie deren Material frei wählbar sind und ermöglicht in vorteilhafter Weise eine Anpassbarkeit der erfindungsgemäßen Sicherheitsfußablage 1 an diverse unfallbedingte Lastfälle.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sicherheitsfußablage
- 5
- Trittplatte
- 10
- Dämpfungsmittel
- 15
- Fuß
- 20
- Kraftfahrzeug
- 25
- Erster Abschnitt
- 30
- Zweiter Abschnitt
- 35
- Dritter Abschnitt
- 40
- Vorsprünge
- 45
- Basis
- 46
- Basis
- 47
- Basis
- 50
- Stirnwand
- 55
- Boden des Kraftfahrzeuges
- 60
- Stützfläche
- 65
- Stützfläche
- 70
- Auflagefläche
- 75
- Fläche
- E
- Virtuelle Ebene
- x, y, z
- Kartesisches fahrzeugorientiertes Koordinatensystem
- α
- Fußablagewinkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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