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Die Erfindung betrifft eine Transportvorrichtung zum Transportieren eines schienengeführten Fahrwerks. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Transportieren eines schienengeführten Fahrwerks.
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Das Transportieren eines schienengeführten Fahrwerks ist beispielsweise bei einer Produktion von Schienenfahrzeugen erforderlich. So ist es bei der Produktion eines Schienenfahrzeugs üblich, einen auf einem Fahrwerk angeordneten Wagenkasten entlang von Schienen durch verschiedene Fertigungshallen zu verschieben, in welchen der Wagenkasten gemäß seinem jeweiligen Ausbauzustand vorgegebenen Produktionsschritten unterzogen wird.
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Da sich der Ausbauzustand des Wagenkastens im Laufe der Produktion ändert, ändern sich auch die Rahmenbedingungen, unter welchen der Wagenkasten durch die Fertigungshallen transportiert wird. Abhängig von seinem Ausbauzustand kann der Wagenkasten auf unterschiedlichen Arten von Fahrwerken transportiert werden. So kann der Wagenkasten beispielsweise auf einem Drehgestell, welches am Wagenkasten montiert ist, oder, falls am Wagenkasten noch kein Drehgestell montiert ist, auf einem temporär montierten Hilfsfahrwerk transportiert werden. Auch ist es möglich, dass der Wagenkasten auf einem Adapterfahrwerk, welches insbesondere zur Spurweitenübersetzung eingesetzt wird, transportiert wird.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist, eine Transportvorrichtung zum Transportieren eines schienengeführten Fahrwerks bereitzustellen, welche vielseitig einsetzbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Transportvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Die erfindungsgemäße Transportvorrichtung umfasst einen Motor und eine Radeinheit mit einem ersten Rad, welches auf eine Schiene aufsetzbar ist, sowie einem zweiten Rad, welches an dem ersten Rad anliegt und dazu eingerichtet ist, ein Fahrwerksrad anzutreiben, wobei eins der beiden Räder der Radeinheit mit dem Motor antreibbar verbunden ist.
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Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass unterschiedliche Arten von schienengeführten Fahrwerken, wie zum Beispiel die oben genannten Arten von Fahrwerken, unterschiedliche Geometrien aufweisen. Damit eine Transportvorrichtung vielseitig eingesetzt werden kann, insbesondere zum Transportieren unterschiedlicher Arten von Fahrwerken eingesetzt werden kann, sollte die Transportvorrichtung zweckmäßigerweise eine Geometrie aufweisen, welche ein Ansetzen der Transportvorrichtung an das jeweilige Fahrwerk ermöglicht. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass, wenn das zweite Rad am ersten Rad anliegt, eine kompakte beziehungsweise flache Geometrie der Transportvorrichtung erreicht werden kann, welche das Ansetzen der Transportvorrichtung an unterschiedliche Arten von Fahrwerken ermöglicht, beispielsweise an einem oder mehreren Fahrwerksrädern, insbesondere an deren Laufflächen. Folglich kann bei Verwendung einer derart ausgestalteten Transportvorrichtung darauf verzichtet werden, zusätzliche Transportvorrichtungen bereitzustellen, um das Transportieren unterschiedlicher Arten von Fahrwerken zu ermöglichen.
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Ferner kann dadurch, dass das erste Rad auf die Schiene aufsetzbar ist, erreicht werden, dass die Transportvorrichtung unabhängig von einem Untergrund der Schiene einsetzbar ist. So kann die Transportvorrichtung zum Beispiel nicht nur dann eingesetzt werden, wenn die Schiene auf einem geschlossenen Gleisbett angeordnet ist, sondern ist auch dann einsatzfähig, wenn die Schiene über einer Gleisgrube angeordnet ist.
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Mithilfe des Motors der Transportvorrichtung kann ein maschineller Vortrieb der Transportvorrichtung erreicht werden, sodass insbesondere darauf verzichtet werden kann, die Transportvorrichtung durch Menschenkraft anzutreiben.
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Der Begriff „anliegen“ kann als „in Kontakt sein“ beziehungsweise als „in Kontakt stehen“ aufgefasst werden. Das heißt, ein erstes Element, welches an einem zweiten Element anliegt, kann ein mit dem zweiten Element in Kontakt stehendes Element sein.
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Ferner kann unter einem Fahrwerksrad ein schienengeführtes Rad des Fahrwerks verstanden werden. Zweckmäßigerweise umfasst das Fahrwerk mehrere schienengeführte Räder (Fahrwerksräder).
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Das schienengeführte Fahrwerk kann zum Beispiel ein Drehgestell eines Schienenfahrzeugs, ein Hilfsfahrwerk oder ein Adapterfahrwerk sein.
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Weiterhin kann das Transportieren des Fahrwerks ein Verschieben des Fahrwerks umfassen, insbesondere entlang derjenigen Schienen, auf denen das Fahrwerk geführt wird.
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Vorzugsweise ist die Transportvorrichtung auf einer oder mehreren Schienen führbar, insbesondere auf einer derjenigen Schienen beziehungsweisen auf denjenigen Schienen, auf denen das Fahrwerk geführt wird.
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Ferner kann die Transportvorrichtung beispielsweise dazu eingesetzt werden, ein Schienenfahrzeug oder einen Wagenkasten für ein Schienenfahrzeug, welches/welcher auf dem Fahrwerk angeordnet ist, zusammen mit dem Fahrwerk zu transportieren.
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Das Antreiben eines Rads kann vorliegend als Übertragen einer Drehbewegung auf dieses Rad verstanden werden.
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Sinnvollerweise ist das erste Rad auf eine derjenigen Schienen aufsetzbar, auf welchen das Fahrwerk geführt wird. Das erste Rad ist zweckmäßigerweise dazu vorgesehen, eine Antriebskraft auf besagte Schiene zu übertragen. Weiter ist das erste Rad sinnvollerweise unmittelbar auf die Schiene aufsetzbar.
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Vorteilhafterweise ist die Radeinheit eine Reibrolleneinheit. Die Radeinheit kann also dazu eingerichtet sein, das Fahrwerksrad durch Reibung, insbesondere durch Rollreibung, anzutreiben. Hierfür ist das zweite Rad zweckmäßigerweise dazu vorgesehen, an seiner Umfangsfläche am Fahrwerksrad, insbesondere an einer Lauffläche des Fahrwerksrads, anzuliegen. Ferner ist die Radeinheit zweckmäßigerweise auf besagter Schiene führbar.
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Des Weiteren ist es bevorzugt, wenn das erste und das zweite Rad derart angeordnet sind, dass sie zueinander gegensinnig rotierbar sind. Dadurch kann erreicht werden, dass das Fahrwerksrad bei Kontakt mit dem zweiten Rad in dieselbe Richtung rotiert wird, wie das erste Rad.
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Es ist zweckmäßig, wenn das erste Rad und das zweite Rad achsparallel zueinander angeordnet sind. Ferner ist es zweckmäßig, wenn das zweite Rad an seiner Umfangsfläche am ersten Rad, insbesondere an einer Umfangsfläche des ersten Rads, anliegt. Sinnvollerweise ist die Umfangsfläche des ersten Rads zugleich dessen Lauffläche.
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Weiter ist es zweckmäßig, wenn das zweite Rad zumindest abschnittsweise auf einem höheren Niveau angeordnet ist als das erste Rad.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das erste Rad mit dem Motor antreibbar verbunden, insbesondere über eine Antriebswelle. Das heißt, das erste Rad kann ein Antriebsrad sein. Alternativ oder zusätzlich kann das zweite Rad mit dem Motor verbunden sein, insbesondere über eine Antriebswelle.
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Der Motor ist bevorzugter Weise ein Gasexpansionsmotor, auch Pneumatikmotor genannt, oder ein Elektromotor.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfasst die Radeinheit ein Zusatzrad. Zweckmäßigerweise ist das Zusatzrad auf besagte Schiene aufsetzbar, also auf diejenige Schiene, auf die das erste Rad aufsetzbar ist. Insbesondere kann das Zusatzrad unmittelbar auf die Schiene aufsetzbar sein. Das Zusatzrad kann ferner unter anderem zum Abstützen der Radeinheit auf der Schiene vorgesehen sein. Ferner kann das Zusatzrad insbesondere dazu dienen, ein Kippen der Transportvorrichtung zu verhindern. Zudem kann das Zusatzrad dazu dienen, eine Kraft in Richtung einer Kontaktstelle zwischen dem Fahrwerksrad und derjenigen Schiene, auf der das Fahrwerksrad geführt wird, zu übertragen.
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In bevorzugter Weise liegt das Zusatzrad am zweiten Rad, beispielsweise an der Umfangsfläche des zweiten Rads, an. Insbesondere kann das Zusatzrad mit seiner Umfangsfläche, die zugleich seine Lauffläche sein kann, am zweiten Rad anliegen. Darüber hinaus kann das Zusatzrad gegensinnig zum zweiten Rad rotierbar sein. Weiter ist es zweckmäßig, wenn das Zusatzrad achsparallel zum ersten Rad und/oder zum zweiten Rad angeordnet ist.
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Außerdem ist es bevorzugt, wenn das Zusatzrad derart angeordnet, dass das Zusatzrad von einem Fahrwerksrad des Fahrwerks beabstandet ist, auch wenn das zweite Rad mit besagtem Fahrwerksrad in Berührung ist.
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Vorzugsweise ist eine erste Gerade, welche durch einen Mittelpunkt des ersten Rads und einen Mittelpunkt des zweiten Rads verläuft, in einem Winkel zwischen 60° und 120°, insbesondere zwischen 80° und 100°, zu einer zweiten Geraden angeordnet, welche durch den Mittelpunkt des zweiten Rads und einen Mittelpunkt des Zusatzrads verläuft. Dadurch kann eine keilförmige beziehungsweise keilähnliche Anordnung der besagten Räder erreicht werden.
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Des Weiteren ist es bevorzugt, wenn das erste Rad einen größeren Durchmesser, insbesondere einen circa 1,5- bis 2,5-mal größeren Durchmesser, als das zweite Rad und/oder das Zusatzrad aufweist. Darüber hinaus können das zweite Rad und das Zusatzrad den gleichen oder im Wesentlichen den gleichen Durchmesser aufweisen.
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Ferner kann die Radeinheit ein weiteres Rad umfassen, welches insbesondere mit einem Motor antreibbar verbunden sein kann. Der letztgenannte Motor kann insbesondere der zuvor erwähnte Motor oder ein anderer Motor der Transportvorrichtung sein. Das weitere Rad kann somit insbesondere ein zusätzliches Antriebsrad der Radeinheit sein. Zweckmäßigerweise ist das weitere Rad auf diejenige Schiene aufsetzbar, auf die das erste Rad aufsetzbar ist. Insbesondere kann das weitere Rad unmittelbar auf die Schiene aufsetzbar sein. Zudem ist es zweckmäßig, wenn das weitere Rad achsparallel zum ersten Rad und/oder zum zweiten Rad angeordnet ist. Das weitere Rad kann beispielsweise zur Stabilisierung der Radeinheit gegen Kippen dienen.
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Vorzugsweise sind/ist das erste Rad, das zweite Rad, das Zusatzrad und/oder das weitere Rad scheibenförmig ausgestaltet. Das heißt, das erste Rad, das zweite Rad, das Zusatzrad und/oder das weitere Rad können/kann eine Dicke aufweisen, die kleiner als ein Durchmesser des jeweiligen Rads ist.
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Darüber hinaus ist es bevorzugt, wenn das erste Rad, das zweite Rad, das Zusatzrad und/oder das weitere Rad Kunststoff als Material aufweisen/aufweist. Ferner können/kann das erste Rad, das zweite Rad, das Zusatzrad und/oder das weitere Rad eine Beschichtung aufweisen, insbesondere an seiner jeweiligen Umfangsfläche. Eine solche Beschichtung kann dazu dienen, einen Reibungskoeffizienten des jeweiligen Rads zu erhöhen und gegebenenfalls ein Durchdrehen des jeweiligen Rads zu verhindern.
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Weiterhin kann die Radeinheit einen Halterahmen umfassen, welcher zum Beispiel zumindest abschnittsweise keilförmig ausgestaltet sein kann. In dem Halterahmen können die zuvor erwähnten Räder der Radeinheit gelagert sein.
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Ferner ist es bevorzugt, wenn das erste Rad, das zweite Rad, das Zusatzrad und/oder das weitere Rad jeweils eine Raddicke aufweist, die kleiner ist als eine Schienendicke der Schienen, auf welchen das Fahrwerk geführt wird, oder gleich einer solchen Schienendicke ist. Die Raddicke des jeweiligen Rads kann insbesondere kleiner als eine Dicke eines Schienenkopfs sein. Als Raddicke kann vorliegend eine Ausdehnung des jeweiligen Rads in dessen Axialrichtung aufgefasst werden.
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Darüber hinaus kann die Transportvorrichtung mehrere Radeinheiten, insbesondere mehrere identisch beziehungsweise im Wesentlichen identisch ausgestaltete Radeinheiten, aufweisen.
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Ferner kann die Transportvorrichtung mindestens ein Nachlaufrad umfassen. Bevorzugter Weise umfasst die Transportvorrichtung zwei Nachlaufräder. Zweckmäßigerweise sind die Nachlaufräder koaxial zueinander angeordnet. Weiter ist es zweckmäßig, wenn die Nachlaufräder jeweils einen Spurkranz aufweisen. Dadurch kann eine sichere Spurführung der Transportvorrichtung erreicht werden.
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Prinzipiell kann mindestens eins der anderen, zuvor genannten Räder der Radeinheit einen Spurkranz aufweisen.
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Sinnvollerweise sind die Nachlaufräder voneinander beabstandet. Der Abstand, den die Nachlaufräder zueinander aufweisen, kann insbesondere an einen Abstand angepasst sein, welchen die Schienen, auf denen das Fahrwerk geführt wird, zueinander aufweisen. Darüber hinaus können die Nachlaufräder über eine Achse miteinander verbunden sein.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Transportvorrichtung eine weitere Radeinheit auf. Die weitere Radeinheit umfasst zweckmäßigerweise ein erstes Rad, welches auf eine andere Schiene aufsetzbar, insbesondere unmittelbar aufsetzbar, ist. Bei der anderen Schiene kann es sich insbesondere um eine der Schienen handeln, auf welchen das Fahrwerk geführt wird. Darüber hinaus kann die weitere Radeinheit ein zweites Rad umfassen. Vorteilhafterweise liegt das zweite Rad der weiteren Radeinheit an dem ersten Rad der weiteren Radeinheit an. Weiter ist es vorteilhaft, wenn das zweite Rad der weiteren Radeinheit dazu eingerichtet ist, ein anderes Fahrwerksrad anzutreiben. Ferner kann die weitere Radeinheit auf der anderen Schiene führbar sein.
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Außerdem ist es zweckmäßig, wenn das erste Rad der weiteren Radeinheit koaxial zum Rad der erstgenannten Radeinheit angeordnet ist und/oder das zweite Rad der weiteren Radeinheit koaxial zum zweiten Rad der erstgenannten Radeinheit angeordnet ist. Vorzugsweise ist eins der beiden Räder der weiteren Radeinheit mit dem Motor antreibbar verbunden, insbesondere über eine Antriebswelle. Besonders bevorzugt ist es, wenn das erste Rad der weiteren Radeinheit mit dem Motor verbunden ist.
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Des Weiteren kann die weitere Radeinheit eine Reibrolleneinheit sein. Ferner können die erstgenannte Radeinheit und die weitere Radeinheit identisch oder im Wesentlichen identisch zueinander ausgestaltet sein. Die oben genannten Merkmale, die sich auf die erstgenannte Radeinheit beziehen, können sich auch auf die zweite Radeinheit beziehen. Sinnvollerweise sind die beiden Radeinheiten voneinander beabstandet. Der Abstand, den die beiden Radeinheiten zueinander aufweisen, kann insbesondere an einen Abstand angepasst sein, welchen die Schienen, auf denen das Fahrwerk geführt wird, zueinander aufweisen.
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Weiter liegt es im Rahmen der Erfindung, ein Verfahren zum Transportieren eines schienengeführten Fahrwerks anzugeben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, dass eine Transportvorrichtung, welche eine Radeinheit mit einem ersten Rad sowie einem am ersten Rad anliegenden zweiten Rad aufweist, an das Fahrwerk herangefahren wird und ein Fahrwerksrad mit Hilfe des zweiten Rads angetrieben wird, wobei das erste Rad auf eine Schiene aufgesetzt ist und eins der beiden Räder der Radeinheit durch einen Motor der Transportvorrichtung angetrieben wird.
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Die im Verfahren eingesetzte Transportvorrichtung kann insbesondere die zuvor erwähnte Transportvorrichtung sein.
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Ferner ist die Transportvorrichtung bevorzugterweise schienengeführt. Das heißt, die Transportvorrichtung kann auf einer oder mehreren Schienen geführt sein/werden, insbesondere auf einer derjenigen Schienen beziehungsweise auf denjenigen Schienen, auf denen das Fahrwerk geführt wird.
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Sinnvollerweise ist die Schiene, auf die das erste Rad aufgesetzt ist, eine derjenigen Schienen, auf denen das Fahrwerk geführt wird. Das erste Rad kann insbesondere als schienengeführtes Rad aufgefasst werden. Weiterhin kann das erste Rad insbesondere unmittelbar auf die Schiene aufgesetzt sein.
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Grundsätzlich könnte das durch den Motor angetriebene Rad beispielsweise über einen Riemen angetrieben werden. Besonders bevorzugt ist es, wenn das durch den Motor angetriebene Rad der Radeinheit über eine Antriebswelle angetrieben wird.
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Zweckmäßigerweise bewirkt eine Rotation des ersten Rads einen Vortrieb der Transportvorrichtung. Ferner ist es zweckmäßig, wenn eine Rotation des zweiten Rads eine Rotation des Fahrwerksrads bewirkt, welche insbesondere der Rotation des zweiten Rads gegensinnig ist und/oder einen Vortrieb des Fahrwerksrads bewirkt.
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In bevorzugter Weise rotieren das erste Rad und das Fahrwerksrad gegensinnig zum zweiten Rad. Das erste Rad wiederum rotiert zweckmäßigerweise gleichsinnig zum Fahrwerksrad. Vorteilhafterweise wird das zweite Rad gegen das Fahrwerksrad, insbesondere gegen dessen Lauffläche, gedrückt. Weiter ist es vorteilhaft, wenn eine Rotation des zweiten Rads durch Reibung zwischen dem zweiten Rad und dem Fahrwerksrad, insbesondere durch Rollreibung zwischen dem zweiten Rad und dem Fahrwerksrad, eine Rotation des Fahrwerksrads bewirkt.
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Es ist bevorzugt, wenn das erste Rad durch den Motor angetrieben wird, insbesondere über eine Antriebswelle. Das erste Rad wiederum treibt vorzugsweise das zweite Rad an, insbesondere durch Rollreibung zwischen dem ersten Rad und dem zweiten Rad.
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Grundsätzlich ist es möglich, dass das zweite Rad durch den Motor angetrieben wird. In diesem Fall kann das zweite Rad wiederum das erste Rad antreiben, insbesondere durch Rollreibung zwischen dem ersten Rad und dem zweiten Rad.
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Ferner kann eine Rotation des zweiten Rads eine Rotation eines Zusatzrads der Radeinheit bewirken, insbesondere durch Rollreibung zwischen dem Zusatzrad und dem zweiten Rad. Das Zusatzrad kann also durch das zweite Rad angetrieben werden. Die Rotation des Zusatzrads kann beispielsweise zur Rotation des zweiten Rads gegensinnig sein und/oder einen Vortrieb der Transportvorrichtung bewirken.
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Auf dem Fahrwerk kann zum Beispiel ein Schienenfahrzeug oder ein Wagenkasten für ein Schienenfahrzeug angeordnet sein. Ferner kann das Fahrwerk zusammen mit dem Wagenkasten beziehungsweise mit dem Schienenfahrzeug verschoben werden, insbesondere entlang der Schienen, auf welchen das Fahrwerk geführt wird.
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Die Transportvorrichtung kann außerdem eine weitere Radeinheit aufweisen. Zweckmäßigerweise umfasst die weitere Radeinheit ein erstes Rad, das auf eine der anderen Schienen aufgesetzt, insbesondere unmittelbar aufgesetzt, ist, auf welchen das Fahrwerk geführt wird. Ferner kann die weitere Radeinheit ein zweites Rad aufweisen, welches insbesondere am ersten Rad anliegt. Mit Hilfe des zweiten Rads wird vorzugsweise ein anderes Fahrwerksrad angetrieben. Darüber hinaus wird zweckmäßigerweise eins der beiden Räder der weiteren Radeinheit durch einen Motor der Transportvorrichtung, insbesondere durch den zuvor erwähnten Motor angetrieben, zum Beispiel über eine Antriebswelle. Das durch den Motor angetriebene Rad der weiteren Radeinheit kann wiederum das andere Rad der Radeinheit antreiben. Sinnvollerweise ist die weitere Radeinheit schienengeführt.
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Die bisher gegebene Beschreibung vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindungen enthält zahlreiche Merkmale, die in den einzelnen Unteransprüchen teilweise zu mehreren zusammengefasst wiedergegeben sind. Diese Merkmale können jedoch zweckmäßigerweise auch einzeln betrachtet und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammengefasst werden. Insbesondere sind diese Merkmale jeweils einzeln und in beliebiger geeigneter Kombination mit der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung und dem erfindungsgemäßen Verfahren kombinierbar. So sind Verfahrensmerkmale, gegenständlich formuliert, auch als Eigenschaft der entsprechenden Vorrichtungseinheit zu sehen und umgekehrt.
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Auch wenn in der Beschreibung beziehungsweise in den Patentansprüchen einige Begriffe jeweils im Singular oder in Verbindung mit einem Zahlwort verwendet werden, soll der Umfang der Erfindung für diese Begriffe nicht auf den Singular oder das jeweilige Zahlwort eingeschränkt sein. Ferner sind die Wörter „ein“ beziehungsweise „eine“ nicht als Zahlwörter, sondern als unbestimmte Artikel zu verstehen.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile der Erfindung, sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele der Erfindung, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Die Ausführungsbeispiele dienen der Erläuterung der Erfindung und beschränken die Erfindung nicht auf die darin angegebenen Kombinationen von Merkmalen, auch nicht in Bezug auf funktionale Merkmale. Außerdem können dazu geeignete Merkmale eines jeden Ausführungsbeispiels auch explizit isoliert betrachtet, aus einem Ausführungsbeispiel entfernt, in ein anderes Ausführungsbeispiel zu dessen Ergänzung eingebracht und mit einem beliebigen der Ansprüche kombiniert werden.
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Es zeigen:
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1 eine Transportvorrichtung in einer perspektivischen Darstellung von schräg oben;
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2 eine Draufsicht der Transportvorrichtung aus 1;
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3 eine schematische Seitenansicht einer Radeinheit der Transportvorrichtung aus 1 und 2 sowie eines Fahrwerks; und
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4 eine Draufsicht einer alternativen Transportvorrichtung.
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1 zeigt eine schienengeführte Transportvorrichtung 2 zum Transportieren eines schienengeführten Fahrwerks, welche auf zwei Schienen 4 angeordnet ist. Die Transportvorrichtung 2 umfasst eine erste Radeinheit 6, die an einer der beiden Schienen 4 angeordnet ist, sowie eine zweite Radeinheit 8, die an der anderen der beiden Schienen 4 angeordnet ist. Beide Radeinheiten 6, 8 sind jeweils als Reibrolleneinheit ausgestaltet.
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Jede der beiden Radeinheiten 6, 8 umfasst ein erstes Rad 10, das auf eine der Schienen 4 unmittelbar aufgesetzt ist, sowie ein zweites Rad 12, das am ersten Rad 10 der jeweiligen Radeinheit 6, 8 anliegt und auf einem höheren Niveau angeordnet ist als das erste Rad 10 der jeweiligen Radeinheit 6, 8. Zudem umfasst jede der beiden Radeinheiten 6, 8 ein Zusatzrad 14 zur Abstützung, welches am zweiten Rad 12 der jeweiligen Radeinheit 6, 8 anliegt.
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Besagte Räder 10, 12, 14 beider Radeinheiten 6, 8 sind scheibenförmig ausgestaltet. Bei beiden Radeinheiten 6, 8 weisen das zweite Rad 12 und das Zusatzrad 14 in etwa den gleichen Durchmesser auf. Darüber hinaus weist bei beiden Radeinheiten 6, 8 das erste Rad 10 einen größeren Durchmesser auf als das zweite Rad 12 und das Zusatzrad 14. Außerdem sind alle drei Räder 10, 12, 14 der jeweiligen Radeinheit 6, 8 achsparallel zueinander angeordnet.
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Zusätzlich ist das erste Rad 10 der ersten Radeinheit 6 koaxial zum ersten Rad 10 der zweiten Radeinheit 8 angeordnet. Entsprechend ist das zweite Rad 12 der ersten Radeinheit 6 koaxial zum zweiten Rad 12 der zweiten Radeinheit 8 angeordnet und das Zusatzrad 14 der ersten Radeinheit 6 ist koaxial zum Zusatzrad 14 der zweiten Radeinheit 8 angeordnet.
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Des Weiteren umfasst jede der beiden Radeinheiten 6, 8 einen keilförmig ausgestalteten Halterahmen 16, in welchem die Räder 10, 12, 14 der jeweiligen Radeinheit 6, 8 gelagert sind.
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Ferner weist die Transportvorrichtung 2 ein Motorgehäuse 18 auf, in welchem ein Motor angeordnet ist. Das erste Rad 10 der ersten Radeinheit 6 sowie das erste Rad 10 der zweiten Radeinheit 8 sind über eine Antriebswelle 20 mit dem Motor antreibbar verbunden.
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Weiterhin umfasst die Transportvorrichtung 2 zwei Nachlaufräder 22, die jeweils einen Spurkranz 24 aufweisen. Eins der beiden Nachlaufräder 22 ist auf eine der beiden Schienen 4 unmittelbar aufgesetzt und das andere der beiden Nachlaufräder 22 ist auf die andere der beiden Schienen 4 unmittelbar aufgesetzt. Zudem sind die beiden Nachlaufräder 22 über eine Achse 26 miteinander verbunden sowie achsparallel zu den übrigen Rädern 10, 12, 14 angeordnet.
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Außerdem umfasst die Transportvorrichtung 2 eine Halteplatte 28, auf welcher ein Querbalken 30 angeordnet ist. Auf dem Querbalken 30 sind die Halterahmen 16 der Radeinheiten 6, 8 abschnittsweise gelagert. Ferner ist auf der Halteplatte 28 das Motorgehäuse 18 angeordnet. Zudem sind auf der Halteplatte 28 die zuvor erwähnte Achse 26 sowie die Antriebswelle 20 gelagert.
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2 zeigt die Transportvorrichtung 2 aus 1 in einer Draufsicht. Neben den zuvor beschriebenen Elementen der Transportvorrichtung ist in 2 der im Motorgehäuse 18 angeordnete Motor 32 (in Form eines gestrichelten Rechtecks) dargestellt. Der Motor 32 kann beispielsweise ein Elektromotor oder ein Gasexpansionsmotor sein.
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Des Weiteren ist aus 2 ersichtlich, dass die Räder 10, 12, 14 beider Radeinheiten 6, 8 jeweils eine Raddicke 62 aufweisen, die kleiner als eine Schienendicke 64 der Schienen 4 ist.
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3 zeigt exemplarisch eine Seitenansicht der ersten Radeinheit 6 der Transportvorrichtung 2 aus 1 und 2 in einer schematischen Darstellung. Die zweite Radeinheit 8, die in dieser Figur nicht dargestellt ist, ist spiegelsymmetrisch zur ersten Radeinheiten 6 ausgestaltet. Entsprechend gelten die nachfolgend beschriebenen Merkmale in analoger Weise für die zweite Radeinheit 8.
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Zusätzlich ist ein Abschnitt eines schienengeführten Fahrwerks 34 dargestellt, welches auf denselben Schienen 4 wie die Transportvorrichtung 2 aufgesetzt ist, jedoch in den vorhergehenden Figuren einer besseren Übersichtlichkeit halber nicht abgebildet ist. In 3 ist ein Fahrwerksrad 36 des Fahrwerks 34 dargestellt, welches auf dieselben Schiene 4 aufgesetzt ist wie das erste Rad 10 der ersten Radeinheit 6.
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In der vorliegenden Figur sind diejenigen Teile der Räder 10, 12, 14 der ersten Radeinheit 6, die durch den Halterahmen 16 verdeckt sind, in Form einer gestrichelten Linie dargestellt. Aus 3 ist ersichtlich, dass das zweite Rad 12 an seiner Umfangsfläche 38 am ersten Rad 10, insbesondere an dessen Umfangfläche 40, anliegt. Ferner ist ersichtlich, dass das zweite Rad 12 an seiner Umfangsfläche 38 am Zusatzrad 14, insbesondere an dessen Umfangsfläche 66, anliegt. Weiterhin ist das Zusatzrad 14 derart angeordnet, dass das Zusatzrad 14 – auch im Falle eines Kontakts zwischen dem zweiten Rad 12 und dem Fahrwerksrad 36 – vom Fahrwerksrad 36 beabstandet ist. Grundsätzlich ist es möglich, dass das Zusatzrad 14 auch vom zweiten Rad 12 beabstandet ist.
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Die Räder 10, 12, 14 der ersten Radeinheit 6 sind derart angeordnet, dass eine erste Gerade 42, welche durch einen Mittelpunkt des ersten Rads 10 und einen Mittelpunkt des zweiten Rads 12 verläuft, in einem Winkel 44 von circa 85° zu einer zweiten Geraden 46 angeordnet ist, welche durch den Mittelpunkt des zweiten Rads 12 und einen Mittelpunkt des Zusatzrads 14 verläuft.
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Die zunächst vom Fahrwerk 34 beabstandete Transportvorrichtung 2 wird an das Fahrwerk 34 herangefahren. Zudem wird das zweite Rad 12 der ersten Radeinheit 6 gegen das Fahrwerksrad 34, insbesondere gegen dessen Lauffläche 48, gedrückt.
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Der Motor 32 treibt das erste Rad 10 der ersten Radeinheit 6 an, wobei eine Rotation des ersten Rads 10 einen Vortrieb der Transportvorrichtung 2 bewirkt. Das erste Rad 10 wiederum treibt durch Rollreibung das zweite Rad 12 an. Eine Rotation des zweiten Rads 12 bewirkt durch Rollreibung zwischen dem zweiten Rad 12 und dem Fahrwerksrad 36 eine Rotation des Fahrwerksrads 36, welche zur Rotation des zweiten Rads 12 gegensinnig ist und einen Vortrieb des Fahrwerks 34 bewirkt.
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Das erste Rad 10 und das Fahrwerksrad 36 rotieren gegensinnig zum zweiten Rad 12. Entsprechend rotieren das erste Rad 10 und das Zusatzrad 14 gleichsinnig zum Fahrwerksrad 36. Eines besseren Verständnisses halber sind in 3 eine Drehrichtung 50 des ersten Rads 10, eine Drehrichtung 52 des zweiten Rads 12, eine Drehrichtung 54 des Zusatzrads 12 sowie eine Drehrichtung 56 des Fahrwerksrads 36 jeweils in Form eines Pfeils dargestellt.
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Mithilfe der zweiten Radeinheit 8 der Transportvorrichtung 2 (vgl. 1 und 2) wird ein anderes Fahrwerksrad des Fahrwerks 34, das auf der anderen Schiene 4 aufgesetzt ist, in analoger Weise angetrieben.
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Das Fahrwerk 34 wird auf die oben beschriebene Art und Weise mithilfe der Transportvorrichtung 2 entlang der Schienen 4 verschoben beziehungsweise verfahren, wobei auf dem Fahrwerk 34 ein (figürlich nicht dargestellter) Wagenkasten angeordnet sein kann, der zusammen mit Fahrwerk 34 entlang der Schienen 4 verschoben beziehungsweise verfahren wird.
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4 zeigt eine Draufsicht einer alternativen schienengeführten Transportvorrichtung 2 zum Transportieren eines schienengebundenen Fahrwerks.
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Die nachfolgende Beschreibung beschränkt sich im Wesentlichen auf die Unterschiede zum vorhergehenden Ausführungsbeispiel, auf das bezüglich gleichbleibender Merkmale und Funktionen verwiesen wird. Im Wesentlichen gleiche beziehungsweise einander entsprechende Elemente sind grundsätzlich mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet und nicht erwähnte Merkmale sind im nachfolgenden Ausführungsbeispiel übernommen, ohne dass sie erneut beschrieben sind.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel umfasst jede der beiden Radeinheiten 6, 8 ein weiteres Rad 58, welches im Halterahmen 16 der jeweiligen Radeinheit 6, 8 gelagert ist, von den übrigen Rädern 10, 12, 14 der jeweiligen Radeinheit 6, 8 beabstandet ist und achsparallel zu den übrigen Rädern 10, 12, 14 angeordnet ist.
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Außerdem ist das weitere Rad 58 der jeweiligen Radeinheit 6, 8 auf dieselbe Schiene 4 aufgesetzt, auf welche das erste Rad 10 der Radeinheit 6, 8 aufgesetzt ist. Des Weiteren sind die beiden weiteren Räder 58 koaxial zueinander angeordnet und über eine weitere Antriebswelle 60 mit dem Motor 32 der Transportvorrichtung 2 antreibbar verbunden.
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Ferner rotiert bei jeder der beiden Radeinheiten 6, 8 das weitere Rad 58 in dieselbe Richtung wie das erste Rad 10 der jeweiligen Radeinheit 6, 8.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.