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Die Erfindung betrifft eine Innenverkleidung für ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Die
DE 10 2004 029 868 beschreibt ein Befestigungsmittel zur Festlegung von Türverkleidungen von Kraftfahrzeugen, bei dem ein stiftartiges Halteglied im Wesentlichen senkrecht zu der haltenden Karosseriestruktur eingesetzt wird. Die Festlegung von Verkleidungsteilen über Karosseriesäulen des Kraftfahrzeugs wird nicht beschrieben.
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Für die Festlegung von Verkleidungsteilen über Säulen sind insbesondere Verschraubungen, Verclipsungen oder Verklebungen bekannt.
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Die
DE 10 2006 038 658 A1 zeigt eine Zierblende zum Aufstecken auf einen Rahmenabschnitt einer Kraftfahrzeugkarosserie in eine Aufsteckrichtung, insbesondere zum Aufstecken auf eine der das Dach mit einem unteren Teil der Karosserie verbindende Säulen, mit einer, einen äußeren Teil des Rahmenabschnitts abdeckenden Außenblende und Befestigungsmitteln zum rastenden Befestigen der Außenblende an dem Rahmenabschnitt. Die Befestigungsmittel umfassen eine mit der Außenblende verbundene U-förmige Aufnahme, die einen ersten Halterand des Rahmenabschnitts nach innen umklappend umgreift, und zumindest eine, im Abstand zum Halterand angeordnete Verschiebesicherung. Die U-förmige Aufnahme weist eine der Außenblende gegenüberliegend angeordnete Innenblende auf, die sich bei aufgesteckter Zierblende längs einer Innenfläche des Rahmenabschnitts erstreckt. Die Verschiebesicherung ist von zumindest einem, einen zweiten Halterand des Rahmenabschnitts zumindest abschnittsweise hintergreifenden Widerlager in Verbindung mit der U-förmigen Aufnahme gebildet, wobei die Außenblende und die U-förmige Aufnahme zum Aufsetzen der Zierblende auf den Rahmenabschnitt gegen eine elastische Rückstellkraft aufweitbar sind und bei aufgesteckter Zierblende den Rahmenabschnitt wenigstens abschnittsweise zwischen sich einzuklemmen vermögen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Innenverkleidung für ein Kraftfahrzeug anzugeben, die einfach und positionsfest montierbar ist.
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Diese Aufgabe wird für ein eingangs genanntes Innenraumteil erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Unter einem Verkleidungsteil im Sinne der Erfindung wird jedes einstückige oder mehrstückige Bauteil verstanden, das in einem Passagierbereich des Fahrzeugs über einem Rohbau der Karosserie angeordnet ist. Bei dem Kraftfahrzeug handelt es sich bevorzugt um einen Personenkraftwagen.
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Eine Säule einer Karosserie ist im Sinne der Erfindung jede Struktur, die von einem Fahrzeugdach zu einem unteren Bereich der Karosserie verläuft. Übliche Benennungen der Säulen der Fahrzeugkarosserie von vorne nach hinten sind A-Säule, B-Säule, C-Säule, D-Säule etc.. Säulen sind regelmäßig relativ schmale, in einer Längsrichtung erstreckte Bauteile, die zudem eine hohe Tragfähigkeit aufgrund bestimmter Profilierungen aufweisen. Bevorzugt besteht die Säule bzw. die Karosserie aus Metallblech. Alternativ kann sie aber auch aus einem faserverstärkten Kunststoff oder Ähnlichem bestehen. Eine Säule der Karosserie umfasst im Sinne der Erfindung auch solche Abschnitte von Fahrzeugtüren, die zumindest im geschlossenen Zustand in dem Säulenbereich verlaufen.
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Durch die erfindungsgemäße Auslegung des Halteglieds kann die Montage auf besonders einfache Weise durch das Verschieben in der Montagerichtung erfolgen. Das formschlüssige Verriegeln erfolgt dabei zumindest in einer zu der Montagerichtung senkrechten Richtung. Bei bevorzugten Ausführungsformen kann die formschlüssige Verriegelung als Folge des Verschiebens auch vollständig erfolgen, zum Beispiel durch Verrasten in einer Endposition.
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Allgemein bevorzugt ist die Montagerichtung im Wesentlichen parallel zu einer von dem Verkleidungsteil überdeckten Oberfläche der Säule gerichtet. Besonders bevorzugt verläuft die Montagerichtung dabei entweder im Wesentlichen parallel zu der Längsrichtung der Säule oder im Wesentlichen quer zu der Längsrichtung der Säule.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Hakenglied an dem Verkleidungsteil ausgebildet, und die an der Säule angeordnete Aufnahme ist als Blechteil ausgebildet. Dies erlaubt eine einfache Formgebung und Anbringung der Aufnahme an der Säule bzw. dem Fahrzeugrohbau, zum Beispiel mittels Punktschweißen, Nieten oder Ähnlichem. Das Hakenglied kann dabei insbesondere aus Kunststoff ausgebildet sein, bei der Herstellung des Kunststoff-Verkleidungsteils unmittelbar mit angespritzt werden und in seiner Formgebung an die Erfordernisse angepasst sein.
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Besonders bevorzugt wird, dass die Aufnahme als Blechformteil ausgebildet ist, das an dem Blech der Säule festgelegt ist, insbesondere durch Punktschweißen. Die Aufnahme kann mindestens eine, bevorzugt zwei Laschen umfassen, in die jeweils ein Hakenglied einschiebbar ist. Auf diese Weise wird unter Korrosionsschutzgesichtspunkten vorteilhaft vermieden, dass in dem Blech der Säule Öffnungen oder Durchbrüche zum Befestigen des beziehungsweise der Halteglieder eingebracht werden müssen.
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Bei einer alternativen Ausführungsform kann das Hakenglied auch an der Säule ausgebildet sein.
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Bei einer allgemein bevorzugten Detailgestaltung der Erfindung ist an dem Verkleidungsteil ein Randbereich zur Anlage an der Säule vorgesehen, wobei der Randbereich ein weicheres Material als das übrige Verkleidungsteil umfasst. Bevorzugt sind dabei sowohl der Randbereich als auch das übrige Verkleidungsteil aus einem Kunststoff.
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Das Vorsehen des weicheren Randbereiches ermöglicht bei einer bevorzugten Weiterbildung eine Abdichtung zwischen der Säule und einem Fahrzeuginnenraum. Dies kann einen Schutz des Innenraums gegen Feuchtigkeit und Staub bewirken. Die Säule kann dabei über Durchbrüche zum Beispiel mit einem Außenbereich in Verbindung stehen. Bei möglichen Ausführungsformen können solche Durchbrüche auch Teil des Halteglieds sein.
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Alternativ oder ergänzend ermöglicht das Vorsehen des weicheren Randbereichs im montierten Zustand eine federelastische Abstützung des Verkleidungsteils. Hierdurch ist ein fester Sitz bei gleichzeitigem Toleranzausgleich sichergestellt.
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Bei einer besonders bevorzugten Realisierung eines weicheren Randbereichs ist es vorgesehen, dass der Randbereich an das übrige Verkleidungsteil angespritzt ist. Hierdurch entsteht eine einstückige Ausbildung von Randbereich und übrigem Verkleidungsteil. Dabei kann auch eine optisch einheitliche Ausgestaltung erfolgen, so dass der Randbereich nicht ins Auge fällt.
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Zur Erlangung einer guten Abdichtung und/oder Abstützung ist es bevorzugt vorgesehen, dass der Randbereich eine Härte von nicht mehr als 60 Shore A und besonders bevorzugt von nicht mehr als 55 Shore A aufweist.
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Bei einer allgemein vorteilhaften Ausführungsform ist das Verkleidungsteil an einer Fahrzeugtür festgelegt. Dies kann zum Beispiel ein geneigter vorderer Fensterrahmen einer Fronttür sein, der im geschlossenen Zustand einen Teil einer A-Säule des Fahrzeugs ausbildet. Solche Karosserieabschnitte, insbesondere Fensterrahmen, sind meist sehr schmal, so dass die Vorteile der erfindungsgemäßen Festlegung besonders groß sind. Je nach Anforderungen kann das Verkleidungsteil aber auch an einem nicht zu einer Fahrzeugtür gehörenden Teil einer Säule festgelegt sein.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie aus den abhängigen Ansprüchen.
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Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben und anhand der anliegenden Zeichnungen näher erläutert.
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1 zeigt eine Draufsicht auf eine A-Säule eines Kraftfahrzeugs mit einer Innenverkleidung eines ersten Ausführungsbeispiels der Erfindung.
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2 zeigt eine Draufsicht auf die A-Säule aus 1 ohne ein Verkleidungsteil.
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3 zeigt eine Schnittansicht der A-Säule entlang der Linie A-A aus 2.
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4 zeigt eine Schnittansicht der A-Säule entlang der Linie B-B aus 2.
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5 zeigt eine Draufsicht von innen auf eine Innenverkleidung eines zweiten Ausführungsbeispiels der Erfindung.
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In 1 ist eine A-Säule 2 der Fahrerseite eines Personenkraftwagens mit einer erfindungsgemäßen Innenverkleidung gezeigt. Die Innenverkleidung umfasst ein Verkleidungsteil 1, das auf einen Rohbau bzw. ein metallenes Karosserieblech der A-Säule 2 aufgesetzt ist. Die A-Säule 2 erstreckt sich in eine Längsrichtung L.
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Das Verkleidungsteil 1 ist aus Kunststoff gefertigt und aus einem Unterteil 1a sowie einem mittels Verrastung demontierbar damit verbundenen Oberteil 1b aufgebaut.
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Ein Halteglied verbindet das Unterteil 1a des Verkleidungsteils 1 mit der Säule 2 wie folgt:
An dem Unterteil 1a ist ein erster Teil des Halteglieds in Form eines oberen und eines unteren Hakenglieds 3a, 3b (siehe Schnittansichten 3, 4) ausgebildet. Die Hakenglieder 3a, 3b sind als federelastische Zunge materialeinheitlich einstückig mit dem Unterteil 1a ausgeformt.
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An der Säule 2 ist eine Aufnahme 4 zum formschlüssigen Zusammenwirken mit den Hakengliedern 3a, 3b festgelegt. Die Aufnahme 4 ist vorliegend ein Blechformteil, das an dem Blech der Säule 2 durch Punktschweißung festgelegt ist. Die Aufnahme 4 umfasst zwei Laschen 4a, 4b, in die jeweils eines der beiden Hakenglieder 3a, 3b eingeschoben wird. Bei vollständigem Einschub verrastet das eine Hakenglieder 3a mittels einer Rastnase 3c mit einer entsprechenden Hinterschneidung in der Lasche 4a.
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Eine Montagerichtung M des Unterteils 1a des Verkleidungsteils 1 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel quer zu der Längsrichtung L orientiert und verläuft tangential bzw. parallel zu der von dem Unterteil 1a überdeckten Oberfläche der Säule 2. Bei der Montage wird einfach das Unterteil 1a auf die Säule 2 aufgesetzt und dann quer in der Montagerichtung M um einen ausreichenden Montagehub verschoben, bis die Hakenglieder 3a, 3b in die Laschen 4a, 4b der Aufnahme 4 formschlüssig eingreifen und zur Herstellung eines vollständigen Formschlusses verrasten.
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Die an der Säule 2 aufliegenden Ränder 5 des Unterteils 1a bestehen aus einem weicheren Kunststoff als das übrige Unterteil 1a. Hierdurch können sie federelastisch nachgeben und ein sicherer und dichtender Sitz des Unterteils 1a auf der Säule 2 ist gewährleistet.
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Das Verkleidungsteil 1 besteht im vorliegenden Beispiel in seinem Kernbereich aus Polypropylen. Die Ränder 5 bestehen aus einem thermoplastischen Elastomer (TPE), zum Beispiel PP-EPDM, und sind an den härteren Kernbereich angeformt / angespritzt.
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Eine Härte der Ränder 5 beträgt etwa 55 Shore A. Der übrige Kernbereich hat eine für Polypropylen übliche Härte von etwa 70 Shore A.
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Das Verkleidungsteil 1 grenzt unmittelbar an ein Dichtungsprofil 6 an, das an der A-Säule 2 zwecks Abdichtung eines Fensters angeordnet ist. Die Schnittansichten 3 und 4 zeigen die Anordnung in einem geschlossenen Zustand der Fahrzeugtür. Dabei ist die Position einer weiteren Dichtung 7 gezeigt, welche an einem karosserieseitigen Teil der A-Säule 2 befestigt ist und das dichte Schließen der Fahrzeugtür sicherstellt.
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Das Oberteil 1b kann über Rastnasen 1c mit dem Unterteil 1a verbunden werden. Das Oberteil 1b kann insbesondere eine an die Gestaltung des Fahrzeuginnenraums angepasste Oberfläche aufweisen.
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Ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in 5 gezeigt. Die Ansicht zeigt eine Draufsicht von hinten auf die aufgeschnittene Säule 2.
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In diesem Beispiel ist im Unterschied zum ersten Beispiel kein zusätzliches Blech als Aufnahme an der Säule 2 angeschweißt, sondern die Säule 2 weist Durchbrechungen 8 als Aufnahmen für Hakenglieder 3a, 3b des Verkleidungsteils 1 auf. Die Hakenglieder 3a, 3b und die Durchbrechungen bzw. Aufnahmen 8 bilden insgesamt ein Halteglied zur Verbindung des Verkleidungsteils 1 mit der Säule 2 aus.
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Als weiterer Unterschied erfolgt die Montage in einer Montagerichtung M, die im Wesentlichen parallel zu der Längsrichtung L der Säule 2 verläuft.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verkleidungsteil
- 1a
- Unterteil des Verkleidungsteils
- 1b
- Oberteil des Verkleidungsteils
- 1c
- Rastnase des Verkleidungsteils
- 2
- Säule, insbesondere A-Säule
- 3a
- erstes, oberes Hakenglied
- 3b
- zweites, unteres Hakenglied
- 4
- Aufnahme
- 4a
- erste Lasche
- 4b
- zweite Lasche
- 5
- weicher Rand des Verkleidungsteils
- 6
- Dichtungsprofil am Fenster
- 7
- Dichtung
- 8
- Aufnahmen in Form von Durchbrechungen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004029868 [0002]
- DE 102006038658 A1 [0004]