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Die Erfindung betrifft ein Verlegesystem und ein Paneel zur flächigen Verlegung mit gleichartigen Paneelen zur Verkleidung einer Wand, eines Fußbodens oder einer Decke, sowie ein entsprechendes Verlegeverfahren.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, mehrere gleichartige Paneele flächig miteinander zu verbinden, um hieraus eine Decken-, Wand- oder Bodenverkleidung herzustellen. Um das Verlegen der einzelnen Paneele zu erleichtern, sind die einzelnen Paneele an den Stirnseiten mit Kupplungsmitteln versehen, welche beispielsweise ein Nut-Feder-System umfassen. Dabei besitzt eine Stirnseite eines Paneels eine Nut und eine gegenüberliegende Stirnseite eine dazu komplementär ausgebildete Feder. Die Paneele können beim Verlegen dann derart angeordnet werden, dass die Nut und die Feder verschiedener gleichartiger Paneele ineinander greifen, so dass eine mechanische Verbindung zwischen den Paneelen ausgebildet ist. Die Paneele sind dadurch in ihrer Position fixiert und eine flächige Verkleidung entsteht.
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Um einen zusätzlichen optischen Effekt zu erzeugen und eine dekorative Aufwertung zu erlangen, werden an einer von oben sichtbaren Dekorseite der Paneele Zierelemente angebracht, welche den flächigen Eindruck in seiner Einheitlichkeit regelmäßig durchbrechen. Diese Zierelemente sind üblicherweise als Fugen oder als Keder zwischen den Stirnseiten der gleichartigen Paneele ausgebildet.
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Aus der
EP 2 353 821 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verbinden eines Keders mit einer Seitenkante eines Paneels, insbesondere eines Fußbodenpaneels aus Holzwerkstoff, bekannt. Bei dem Verfahren wird der Keder an die Stirnseiten von Paneelen geleimt und auf diese Weise fixiert.
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Aus der
DE 103 02 727 B4 ist ein Paneel bekannt, welches mechanisch mit weiteren Paneelen verbunden werden kann. Dabei werden die Paneele durch ein Kupplungselement miteinander verriegelt. In einer Ausführungsform wird zwischen die Paneele an einer Anlagefläche eines der zu verbindenden Paneele ein Keder befestigt.
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Der Nachteil dieser Paneele und Verlegeverfahren ist, dass der Keder zumindest an einer der Stirnseiten der Paneele stoffschlüssig fixiert wird, indem er dort mit der Stirnseite verleimt oder verklebt wird. Dies hat zur Folge, dass es bei Änderung der Umweltbedingungen, beispielsweise der Feuchtigkeit und/oder der Temperatur, zu Verspannungen zwischen dem Paneel und dem Keder kommen kann, da sich die Materialien von Paneel und Keder auf Grund von unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten unterschiedlich stark ausdehnen. Das Paneel kann sich dann durch die auftretende Verspannung verziehen und seine ursprüngliche Form einbüßen. Ist der Keder bereits vor Verlegen am Paneel fixiert, wenn es zu einer solchen Formänderung durch geänderte Umweltbedingungen kommt, so wird ein Verlegen erschwert oder unmöglich gemacht. Ist das Paneel hingegen bereits verlegt, wird die Verspannung als sich ausbildende Verformung abgebaut, wodurch die Oberflächenbeschaffenheit und somit der gleichmäßige, optische Eindruck der Verkleidung zerstört wird. Schlimmstenfalls kommt es sogar zu größeren Schäden, wenn das Paneel sich wellt, durch die Verspannung aufbricht oder der Keder sich aus der Verbindung löst.
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Aus der
DE 100 44 016 A1 ist ein schwalbenschwanzförmiges Verbindungselement zum Verbinden von Bodenpaneelen bekannt, welches seitlich in Längsrichtung zwischen zwei zu verbindende Bodenpaneele eingeschoben wird, um die Bodenpaneele spielfrei miteinander zu verbinden. Eine Ausführungsform des Verbindungselements umfasst eine streifenartige Verlängerung bis zur Oberfläche, welche nach dem Verlegen der Bodenpaneele sichtbar ist und somit als Zierleiste dienen kann. Das Verlegesystem aus den Bodenpaneelen und dem schwalbenschwanzförmigen Verbindungselement ist jedoch schwer zu verlegen: Das Verbindungselement muss in Längsrichtung zwischen die bereits positionierten Bodenpaneele geschoben werden. Ist es elastisch ausgebildet, so muss es durch Krafteinwirkung in die Nut eingebracht werden, jedoch auf Kosten der mechanischen Stabilität. Da die Bodenpaneele selber nicht miteinander verriegelt sind, sinkt auch die mechanische Stabilität des aus den Bodenpaneelen gebildeten Gesamtverbunds. Darüber hinaus ist das Material des Verbindungselements durch die Verbindungseigenschaften festgelegt und somit hinsichtlich der Optik und des ästhetischen Eindrucks nicht frei wählbar.
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Es ist somit wünschenswert, ein einfach zu verlegendes und stabiles Verlegesystem aus Paneelen und ein Verfahren zum Verlegen solcher Paneele zur Verfügung zu haben, bei denen die Auswirkungen von Umwelteinflüssen auf die verlegten Paneele verringert sind.
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Der Erfindung liegt somit das Problem zugrunde, ein mechanisch stabiles Verlegesystem aus Paneelen und ein Verlegeverfahren für solche Paneele zu schaffen, bei denen die Auswirkungen von Umwelteinflüssen auf die verlegten Paneele verringert sind.
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Die technische Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verlegesystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, Paneelen mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 und einem Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 15 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, ein Verlegesystem aus Paneelen und ein Verlegeverfahren zu schaffen, bei der Keder nicht mehr mit dem Paneel verklebt werden müssen. Um dies zu realisieren, werden die beiden Stirnseiten der Paneele derart ausgebildet, dass in einer Verlegestellung zwischen den Stirnseiten der angrenzenden, gleichartigen Paneele ein Aufnahmebereich ausgebildet ist, in den ein Keder eingelegt werden kann. Die Stirnseiten sind ferner so beschaffen, dass der Keder dann durch die beiden Stirnseiten der angrenzenden Paneele quer zur Verlegefläche der Paneele formschlüssig fixiert ist. In horizontaler Richtung hingegen, also in Längsrichtung parallel zur Kontaktfläche zwischen angrenzenden, gleichartigen Paneelen, ist der Keder nicht fixiert und kann sich nahezu frei bewegen. Dadurch kommt es bei einer Änderung der Umweltbedingungen, also beispielsweise einer Temperatur- oder einer Feuchtigkeitsänderung, zu keinerlei Verspannungen. Dehnen sich die Paneele und der Keder unterschiedlich stark aus, so können sie sich entlang der Stirnseiten verschieben. Es kann somit zu keinerlei Verformungen der Paneele kommen und die einheitliche und gleichmäßige Erscheinung der Oberfläche bleibt stets erhalten.
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Definitionen
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Ein Paneel ist ein flächiger Körper, welcher sich dazu eignet, mit anderen gleichartigen Paneelen so in einen Verbund gebracht zu werden, dass eine ebene Verlegefläche mit einem einheitlichen optischen Eindruck entsteht. Ein solches Paneel kann beispielsweise aus Holz, Zement, Stein, Kunststoff, Harz, Verbundwerkstoff, Mitteldichten Faserplatten (MDF), Hochdichten Faserplatten (HDF), Dämmstoffen, Laminaten oder anderen Werkstoffen bestehen. Ein Paneel besitzt eine Oberseite und eine Unterseite. Die Unterseite ist nach dem Verlegen dem Untergrund zugewandt, während die Oberseite auch nach dem Verlegen sichtbar bleibt. Die Oberseite kann dabei als Dekorseite eine Dekoration, beispielsweise ein Muster oder eine Maserung umfassen. Weiterhin umfasst ein Paneel eine Stirnseite und eine gegenüberliegende Stirnseite, an denen Kupplungsmittel ausgebildet sind. Beim Verlegen werden die Paneele an den Stirnseiten miteinander in eine mechanische Verbindung gebracht. Ein Paneel kann neben dem Erzielen eines optischen Eindrucks auch weitere technische Zwecke haben, beispielsweise der Wärme- oder Schalldämmung dienen.
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Ein Verlegesystem ist ein mehrere Elemente umfassender Bausatz. Der Bausatz umfasst gleichartige Paneele und Keder. Im fertig verlegten oder zusammengebauten Zustand bilden die mehreren Elemente des Bausatzes eine flächige Verkleidung eines Untergrunds.
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Das Fixieren des Keders quer zur Verlegefläche bedeutet, dass der Keder zumindest in der vektoriellen Komponente der Richtung senkrecht zur Verlegefläche fixiert ist.
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Zueinander komplementär soll im Folgenden bedeuten, dass nach dem Verbinden der Stirnseiten in einer der Verlegestellungen zumindest ein Großteil der Oberflächen der Profilierungen miteinander in Kontakt ist, also weitgehend bündig aneinander stößt. Dabei heißt weitgehendend bündig, dass ein Formschluss zwischen den Profilierungen im Rahmen der Fertigungstoleranzen der Oberflächen vorliegt.
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Profilierungen sind beim Paneel an der jeweiligen Stirnseite oder der jeweiligen gegenüberliegende Stirnseite ausgebildet. Beim Keder werden die Profilierungen jeweils an einer Seite und einer gegenüberliegenden Seite ausgebildet. Die Begriffe Stirnseite und Seite sind dabei ihrem Bedeutungsinhalt nach äquivalent, sofern sich nicht etwas Anderes aus dem Zusammenhang ergibt. Die unterschiedliche Wahl der Begrifflichkeiten für den Keder und das Paneel sollen lediglich die Verständlichkeit der Beschreibung erleichtern.
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Bevorzugte Ausführungsformen
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Insbesondere wird somit ein Verlegesystem geschaffen, umfassend Keder und gleichartige Paneele, wobei die Paneele jeweils an einer Stirnseite und einer gegenüberliegenden Stirnseite Kupplungsmittel umfassen, und die gleichartigen Paneele durch die Kupplungsmittel in mindestens einer ersten Verlegestellung miteinander in mechanische Verbindung gebracht werden können, wobei eine erste Verlegestellung existiert, in der die Kupplungsmittel angrenzender, gleichartiger Paneele mechanisch ineinander greifen, so dass zwischen der einen Stirnseite des Paneels und der einen gegenüberliegenden Stirnseite des angrenzenden, gleichartigen Paneels ein Aufnahmebereich ausgebildet ist, so dass einer der Keder, der in den Aufnahmebereich eingebracht ist, auf Grund der Form der Stirnseiten quer zur Verlegefläche formschlüssig fixiert ist.
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Ferner wird vorteilhafterweise ein Paneel geschaffen, das geeignet ist, mit anderen gleichartigen Paneelen in einem Verlegesystem verlegt zu werden, umfassend: einen Paneelkörper, wobei der Paneelkörper eine Stirnseite und eine gegenüberliegende Stirnseite aufweist, und an der Stirnseite und der gegenüberliegenden Stirnseite Kupplungsmittel ausgebildet sind, und das Paneel durch die Kupplungsmittel mit einem weiteren gleichartigen Paneel in mindestens einer ersten Verlegestellung in mechanische Verbindung gebracht werden kann, wobei in der ersten Verlegestellung ein Aufnahmebereich zwischen der Stirnseite des Paneels und einer gegenüberliegenden Stirnseite eines angrenzenden gleichartigen Paneels ausgebildet ist, und wobei die Form der Stirnseiten so beschaffen ist, dass ein beim Verlegen in den Aufnahmebereich eingebrachter Keder quer zur Verlegefläche formschlüssig fixiert ist.
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Ferner wird vorteilhafterweise ein Verfahren zum flächigen Verlegen gleichartiger Paneele eines Verlegesystems geschaffen, umfassend die folgenden Schritte: Bereitstellen mehrerer gleichartiger Paneele, Aufbringen eines der Paneele auf einen Untergrund, Verbinden des Paneels mit einem weiteren gleichartigen Paneel durch Positionieren des weiteren gleichartigen Paneels in einer Verlegestellung, wobei beim Verbinden ein Keder in einen Aufnahmebereich zwischen einer Stirnseite eines der Paneele und einer gegenüberliegenden Stirnseite eines angrenzenden der gleichartigen Paneele eingebracht wird, so dass der Keder dort in Richtung quer zur Verlegefläche formschlüssig fixiert ist.
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Der Vorteil der Erfindung liegt darin, dass eingebrachte Keder nicht mehr durch Leim oder Kleber fixiert werden müssen. Die Fixierung quer zur Verlegefläche durch Formschluss führt dazu, dass die Keder zwar fixiert werden und ein Eindringen von Flüssigkeit oder sonstigen Verunreinigungen in den Aufnahmebereich verhindert wird, die Paneele sich aber bei sich ändernden Umweltbedingungen ohne Behinderung durch die Keder, insbesondere entlang einer Längsrichtung der Keder, ausdehnen und kontrahieren können. In Längsrichtung können sich die Stirnseiten der Paneele dann gegenüber den Kedern verschieben, ohne dass es zu Verspannungen kommt. Die Paneele können sich dadurch nicht mehr verziehen, eine einheitliche Oberfläche bleibt auch bei Änderung der Umweltbedingungen erhalten und eine Zerstörung wird vermieden. Des Weiteren wird durch die Erfindung ein einfach zu verlegendes, aber dennoch mechanisch stabiles, System aus Paneelen geschaffen.
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Eine formschlüssige Verbindung zwischen den Stirnseiten der Paneele und den Kedern fixiert den Keder umso besser und die mechanische Verbindung zwischen angrenzenden gleichartigen Paneelen wird umso fester, je größer die Flächen sind, an denen der Keder mit den Stirnseiten der Paneele in Kontakt ist. Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht deshalb vor, dass die eine Stirnseite und die eine gegenüberliegende Stirnseite der Paneele jeweils eine Profilierung aufweisen, und die Profilierung an der einen Stirnseite der Paneele komplementär zu der Profilierung an der einen gegenüberliegenden Stirnseite der Paneele ausgebildet ist. Dadurch kann die Fläche, an der sich die Stirnseiten mit dem Keder in Kontakt befinden, vergrößert werden.
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Je nach Form des Keders können auch andere Varianten gewählt werden. Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht deshalb vor, dass die eine Stirnseite und die eine gegenüberliegende Stirnseite der Paneele jeweils eine Profilierung aufweisen, und die Profilierung an der einen Stirnseite der Paneele spiegelsymmetrisch zu der Profilierung an der einen gegenüberliegenden Stirnseite der Paneele ausgebildet ist.
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Im Allgemeinen ist es wünschenswert, bei der Verlegung von Paneelen und den Möglichkeiten der Variation des optischen Eindrucks eine große Flexibilität zu haben. Je nach gewünschtem optischen Eindruck, ist es deshalb vorteilhaft, die Möglichkeit zu haben, Keder zwischen die Paneele einzubringen oder nicht. Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform sieht deshalb vor, dass eine weitere Verlegestellung existiert, in der die Kupplungsmittel angrenzender, gleichartiger Paneele mechanisch ineinander greifen, so dass die Stirnseite des Paneels und die gegenüberliegende Stirnseite des angrenzenden, gleichartigen Paneels, zumindest an einer Dekorseite, bündig aneinander stoßen, und kein Aufnahmebereich für einen Keder ausgebildet ist. Dadurch wird es möglich, zwei gleichartige Paneele so miteinander zu verbinden, dass kein Keder eingefügt ist und zumindest auf der Dekorseite ein bündiger Abschluss entsteht. Dadurch erweitern sich die Variationsmöglichkeiten des optischen Eindrucks des Verlegesystems um ein Vielfaches. So sind beispielsweise Variationen der Abstände, an denen ein Keder zwischen die Stirnseiten angrenzender gleichartiger Paneele eingelegt wird, möglich. Es können Keder zwischen alle Paneele eingebracht werden, zwischen jedem zweiten aus zwei angrenzenden Paneelen gebildeten Paar, in noch größeren Abständen oder überhaupt nicht. Die Flexibilität bei der Planung und Umsetzung einer Verlegefläche wird erhöht, wodurch der Nutzen für den Benutzer gesteigert wird.
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Die Keder können bezüglich der Verlegefläche auch unterschiedlich breit ausgeführt sein. So kann der optische Eindruck, der an der nach dem Verlegen sichtbaren Seite des Keders entsteht, flexibel variiert werden. Es sind somit auch Ausführungsformen möglich, bei denen es mehr als zwei Verlegestellungen gibt. Die Größe des Aufnahmebereiches zwischen den Stirnseiten der Paneele ergibt sich dann über die Breite der verwendeten Keder.
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Um einen einheitlichen flächigen Eindruck der nach dem Verlegen ausgebildeten Verlegefläche zu erlangen, sollten die Paneele möglichst gleichförmig und regelmäßig angeordnet werden. Zum Erlangen eines einheitlichen und regelmäßigen Eindrucks kann es deshalb wünschenswert sein, dass einander angrenzende Paneele jeweils miteinander zu verriegeln sind. Besonders bevorzugt ist deshalb eine Ausführungsform der Erfindung, bei der vorgesehen ist, dass die Kupplungsmittel der gleichartigen Paneele an der einen Stirnseite jeweils eine Nut und an der einen gegenüberliegenden Stirnseite jeweils eine Feder aufweisen und in einer der Verlegestellungen jeweils die Feder eines der gleichartigen Paneele teilweise in die Nut eines angrenzenden gleichartigen Paneels eingreift. Dadurch lassen sich einander angrenzende Paneele so miteinander koppeln oder verriegeln, dass sie sich in Richtung senkrecht zur Verlegefläche gegenseitig fixieren und nicht mehr bewegen können. Da alle Paneele gleichartig ausgebildet sind, sind somit auch die Nuten und Federn gleich, so dass im verlegten Zustand eine gleichförmige und regelmäßige Fläche entsteht, welche einen einheitlichen optischen Eindruck beim Betrachter hervorruft. Auch bei lokaler Belastung entstehen keine vorspringenden Kanten, so dass eine Beschädigungsgefahr für Paneelkanten verringert ist.
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Die Fixierung über die Nut und die Feder funktioniert auch mit zwischen die Stirnseiten eingelegtem Keder. Befindet sich in einer der Verlegestellungen ein Keder zwischen den Stirnseiten gleichartiger Paneele, so greift dann die Feder eines der Paneele in eine nutartige Aussparung des Keders ein und ein federartiger Überstand des Keders greift in eine Nut eines angrenzenden der gleichartigen Paneele ein, so dass die Paneele über den Keder senkrecht zur Verlegefläche fixiert sind. Ein auf die Weise ausgebildeter Keder setzt dann die Profilierungen des Paneels an der Stirnseite und der gegenüberliegenden Stirnseite des angrenzenden der gleichartigen Paneele fort, indem an den Seiten des Keders die jeweiligen Profilierungen nachbildet sind.
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Eine Ausführungsform der Erfindung sieht somit vor, dass der Aufnahmebereich sich in der ersten Verlegestellung, zumindest teilweise, zwischen der Nut des Kupplungsmittels eines Paneels und der Feder des Kupplungsmittels eines angrenzenden gleichartigen Paneels erstreckt. Erstreckt sich die Form des Keders in diesen Teil des Aufnahmebereichs, so kann der Keder zusätzlich verriegelt werden bzw. ein Teil des Verriegelungsmechanismus zwischen den beiden angrenzenden Paneelen sein. Dadurch ist die Verriegelung der Paneele insgesamt verbessert.
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Um die Verriegelung in der Ebene der Verlegefläche ebenfalls gleichförmig und regelmäßig auszugestalten, ist es wünschenswert, auch hier einen Verriegelungsmechanismus zu haben, der es erlaubt, angrenzende Paneele in einer gleichförmigen und regelmäßigen Art und Weise aneinander zu positionieren und zu fixieren. Deshalb sieht eine besonders vorteilhafte Ausführungsform vor, dass an der einen Stirnseite der Paneele eine Unterwange der Nut gegenüber einer Oberwange der Nut einen Überstand aufweist und die Paneele an der einen gegenüberliegenden Stirnseite an ihrer Unterseite eine Aussparung zum Aufnehmen der Unterwange der Nut eines angrenzenden gleichartigen Paneels in einer oder beiden der Verlegestellungen aufweisen. Der Vorteil ist, dass sich angrenzende gleichartige Paneele an ihren Stirnseiten und gegenüberliegenden Stirnseiten jeweils ein Stück weit überlappen, wodurch ein Positionieren beim Verlegen in eine Verlegestellung deutlich erleichtert wird.
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Neben dem Überlappen ist es wünschenswert, die jeweils aneinander angrenzenden Paneele in Verlegerichtung zu fixieren. Besonders vorteilhaft ist deshalb eine Ausführungsform, bei der vorgesehen ist, dass an der Unterwange der Nut und der Unterseite im Bereich der Aussparung Eingriffsmittel ausgebildet sind, wobei die Eingriffsmittel, zumindest teilweise, zueinander komplementär ausgebildet sind, so dass sie bei angrenzenden Paneelen in einer der Verlegestellungen, zumindest teilweise, ineinander greifen. Beispielsweise können die Eingriffsmittel, vorzugsweise an einer Oberseite, an der Unterwange der Nut und der Unterseite im Bereich der Aussparung als ineinandergreifende Zähne ausgebildet sein, beispielsweise als zueinander komplementär ausgebildete Sägezähne oder als sinusförmige Vorsprünge. Eine solche ineinander greifende komplementäre Form gewährleistet, dass angrenzende Paneele beim Verlegen in immer dem oder den gleichen flächigen Abständen zueinander positioniert werden können. Nach dem Verlegen und Ineingriffbringen angrenzender Paneele sind diese dann in der Ebene der Verlegefläche gegen ein Verschieben geschützt, weil die Eingriffsmittel die Paneele fixieren.
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Um eine große Vielfältigkeit bei der optischen Gestaltung der Verlegefläche zur Verfügung zu haben und eine große Auswahl an Optionen zur Erlangung eines optischen Eindrucks bereitzustellen, kann beispielsweise die Art und Form der Keder variiert werden.
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Eine Ausführungsform der Erfindung sieht deshalb vor, dass zumindest eine Anzahl der Keder im verlegten Zustand bündig mit der Oberfläche der gleichartigen Paneele abschließt. Dies ist beispielsweise vorteilhaft, wenn lediglich ein Aufbrechen der in ihrem optischen Eindruck sonst einheitlichen Fläche gewünscht ist.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass zumindest eine Anzahl der Keder im verlegten Zustand einen Vorsprung gegenüber der Oberfläche der gleichartigen Paneele aufweist.
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Dies ist beispielsweise von Vorteil, wenn neben dem optischen Eindruck noch eine weitere Funktion gefordert ist, beispielsweise, wenn bei einem Fußboden ein Schutz gegen ein Verrutschen gewünscht ist. Weisen die Keder einen Vorsprung auf, so wird die sonst weitgehend glatte Oberfläche der Verlegefläche unterbrochen und ein Fuß oder ein Schuh erfährt beim Betreten der Verlegefläche einen Widerstand an den Positionen der eingelegten Keder, welcher ein Verrutschen oder Ausrutschen verhindert oder zumindest erschwert. Somit trägt das Verlegesystem neben der Erzielung eines ansprechenden optischen Eindrucks noch zu einer erhöhten Sicherheit bei, so dass neben dem sinnlichen Genuss ein erhöhter Komfort erfahren wird.
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Um eine große Flexibilität beim Hervorrufen bestimmter optischer Effekte an der Verlegefläche zu erlangen, steht eine Vielzahl von Materialen für den Keder zur Verfügung. Eine Ausführungsform der Erfindung sieht deshalb vor, dass die Keder aus Metall oder Kunststoff bestehen. Durch Metall lassen sich kontrastreiche und vor allem in ihrem Erscheinungsbild auch bei Gebrauch beständige und leicht zu reinigende Keder realisieren. Die Verwendung von Kunststoffen bietet sich beispielsweise in Situationen an, wo das Eindringen von Flüssigkeit und Schmutz verhindert werden muss, beispielsweise in Küchen, Bädern oder anderen Feuchträumen.
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Die Keder werden von den Stirnseiten der angrenzenden Paneele durch Formschluss fixiert. Je größer dabei die Kontaktflächen zwischen den Kedern und den Stirnflächen der Paneele sind, desto besser ist die Fixierung. Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht deshalb vor, dass die Keder an Kontaktflächen mit der Profilierung der Stirnseite und der Profilierung der gegenüberliegenden Stirnseite der gleichartigen Paneele jeweils eine zur Profilierung, zumindest teilweise, komplementäre Form aufweisen. Die Profilierung erhöht die Fläche, an der der Keder mit den Stirnseiten in Kontakt ist, und die komplementäre Form gewährleistet, dass sich der Keder und die Stirnseite bzw. die gegenüberliegende Stirnseite ununterbrochen in Kontakt befinden.
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Ein weiterer Vorteil einer zu den Profilierungen der Paneele formschlüssigen Profilierung an den Seiten der Keder ist, dass die Keder auch bei starker mechanischer Belastung jeweils stabil an ihrer Position fixiert bleiben. Auf die Keder einwirkende Kräfte, beispielsweise durch Tritt- und Schleifbelastungen an der Oberfläche der Paneele können die Keder dann nicht im Aufnahmebereich verkannten lassen. Darüber hinaus schützen die Keder die Stirnseiten der Paneele vor Ausbrüchen und Absplitterungen durch Benutzung.
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Die Keder können dann auf einer Seite eine Profilierung umfassen, welche eine nutartige Aussparung aufweist. Auf der gegenüberliegenden Seite umfassen sie eine Profilierung, welche einen federartigen Überstand aufweist. Ein Verriegeln angrenzender Paneele erfolgt dann beim Verlegen der Paneele. Dazu wird eines der Paneele an die gewünschte Position auf einem Untergrund aufgebracht. Einer der Keder wird dann mit der Seite, welche den federartigen Überstand aufweist, in die Nut des einen der Paneele durch seitliches Absenken eingelegt. Der federartige Überstand des Keders greift dann in die Nut des einen der Paneele ein. Ist der Keder eingelegt, so wird ein weiteres, gleichartiges Paneel mit der Stirnseite, an der sich die Feder befindet, unter einem Winkel in die nutartige Aussparung des Keders angelegt und anschließend abgesenkt, so dass die Feder des weiteren, gleichartigen Paneels in die nutartige Aussparung des Keders eingreift und die Eingriffsmittel des einen Paneels und des weiteren, gleichartigen Paneels miteinander in Eingriff gebracht sind. Die Paneele sind dann in senkrechter Richtung über den Keder und in Verlegerichtung über die Eingriffsmittel miteinander verriegelt. Soll die Verriegelung wieder gelöst werden, so kann das weitere, gleichartige Paneel wieder entfernt werden, indem es angehoben wird. Sobald die Eingriffsmittel nicht mehr ineinander greifen, kann das weitere gleichartige Paneel unter einem Winkel herausgenommen werden.
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Um das Verlegen der Paneele zu erleichtern und zu beschleunigen kann es wünschenswert sein, den Keder bereits vor dem Verlegen an einem Paneel zu fixieren. Deshalb ist in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform vorgesehen, dass die Kupplungsmittel der Paneele eine Kederrastnut umfassen, und die Keder einen Verriegelungsvorsprung aufweisen, so dass ein Keder an der Stirnseite eines der Paneele über den Verriegelungsvorsprung mit der Kederrastnut verriegelt werden kann. Dadurch lässt sich der Keder, beispielsweise schon werksseitig, mit dem Paneel verriegeln, so dass der Keder beim anschließenden Verlegen nicht mehr eingelegt werden muss. Dies spart Zeit und ermöglicht ein unkompliziertes Verlegen. Vorzugsweise greift der Keder somit in die Nut des Paneels und die in der Regel in der zugehörigen Nutunterwange ausgebildete Kederrastnut ein. Das Paneel und der Keder sind so ausgebildet, dass der Keder hierdurch Formschlüssig mit dem Paneel verbunden ist. Die von der Nut abgewandte Seite des Keders weist eine nutartige Aussparung auf, in die beim Verlegen in der ersten Verlegestellung dann eine Nut eines gleichartigen Paneels eingreift und über die Eingriffsmittel der beiden Paneel im Zusammenwirken mit dem Keder eine formschlüssige Verbindung der Paneele und des Keders erreicht wird.
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Der Verriegelungsvorsprung ist vorzugsweise einstückig mit dem Rest des Keders ausgebildet. Der Keder und insbesondere der Verriegelungsvorsprung sowie das Paneel sind so elastisch ausgebildet, dass ein formschlüssig eingerasteter Keder vor dem Verlegen des Paneels wider aus der Verrastung gelöst werden kann, ohne den Keder oder das Paneel, insbesondere die Kopplungsmittel mit ihren Eingriffsmittels zu beschädigen.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung des Querschnitts einer Ausführungsform des Paneels;
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2 eine schematische Darstellung des Querschnitts von zwei angrenzenden Paneelen, welche in der ersten Verlegestellung miteinander verbunden sind, wobei jedoch ein Keder zur besseren Darstellung separat dargestellt ist;
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3 eine schematische Darstellung des Querschnitts der zwei angrenzenden Paneele, welche in der ersten Verlegestellung mit eingelegtem Keder miteinander verbunden sind;
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4 eine schematische Darstellung des Querschnitts der zwei angrenzenden Paneele, welche in der zweiten Verlegestellung ohne Keder miteinander verbunden sind;
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5 eine schematische Darstellung des Querschnitts zweier angrenzender Paneele in einer weiteren Ausführungsform;
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6a eine schematische Darstellung einer Draufsicht auf eine Verlegefläche, wobei die Paneele in der ersten Verlegestellung verlegt sind und zwischen angrenzende Paneele jeweils ein Keder eingelegt ist;
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6b eine schematische Darstellung einer Draufsicht auf eine Verlegefläche, wobei die Paneele zur Hälfte in der ersten und zur Hälfte in der zweiten Verlegestellung angeordnet sind;
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7 ein schematisches Ablaufdiagramm des Verlegeverfahrens.
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In 1 ist eine Ausführungsform eines Paneels 1 als Querschnitt gezeigt. Das Paneel 1 umfasst einen Paneelkörper 2, welcher eine Unterseite 26 und eine Oberseite 25 umfasst. Die Oberseite 25 bildet dabei die mit einem Dekor versehene Dekorseite 27 des Paneels. Ferner umfasst das Paneel 1 eine Stirnseite 3 und eine gegenüberliegende Stirnseite 4, welche beide jeweils Kupplungsmittel 5, 5‘ umfassen. Das Kupplungsmittel 5 an der Stirnseite 3 umfasst eine Nut 6 und Eingriffsmittel 13, sowie einen Verriegelungsüberstand 35 an der Oberseite 25. Das Kupplungsmittel 5‘ an der gegenüberliegenden Stirnseite 4 umfasst eine Feder 7 und Eingriffsmittel 13‘. Die Nut 6 umfasst dabei eine Nutoberwange 9 und eine Nutunterwange 12. Die Nut 6 ist so ausgebildet, dass die Nutunterwange 12 einen Überstand 8 aufweist. An der gegenüberliegenden Stirnseite 4 hat der Paneelkörper 2 im Bereich des Kupplungsmittels 5‘ eine Aussparung 11, welche dazu geeignet ist, die Nutunterwange 12 der Nut 6 eines angrenzenden gleichartigen Paneels aufzunehmen. Die Eingriffsmittel 13‘ können mit einem oder mehreren Eingriffsmitteln 13 der angrenzenden gleichartigen Paneele in Eingriff gebracht werden. Hier sind die Eingriffsmittel 13, 13‘ beispielsweise als sägezahnartige Vorsprünge 46 und Kerben 47 ausgebildet. Die Feder 7 umfasst ferner eine Oberseite 10 und eine untere Verriegelungsaussparung 36.
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In 2 ist eine schematische Darstellung des Querschnitts von zwei angrenzenden Paneelen 1, 20, welche in einer ersten Verlegestellung miteinander verbunden sind, gezeigt. Dabei ist jedoch zur besseren Darstellung kein Keder 15 zwischen die Paneele 1, 20 positioniert. Der Keder 15 ist zur Veranschaulichung separat dargestellt. Der Keder 15 umfasst an einer Seite 43 eine komplementäre Profilierung 23‘‘, welche ein Verriegelungselement 37 und eine nutartige Aussparung 40 umfasst, und an einer gegenüberliegenden Seite 44 eine Profilierung 22‘‘, welche eine obere Verriegelungsaussparung 38 und einen federartigen Überstand 39 umfasst. Das Paneel 1 und das angrenzende, gleichartige Paneel 20 befinden sich in der ersten Verlegestellung, in der Eingriffsmittel 13, 13‘ so ineinander greifen, dass zwischen einer gegenüberliegenden Stirnseite 4 des angrenzenden, gleichartigen Paneels 20 und einer Stirnseite 3 des Paneels 1 ein Aufnahmebereich 21 ausgebildet ist. Im Bereich des Aufnahmebereichs 21 weisen die gegenüberliegende Stirnseite 4 des angrenzenden, gleichartigen Paneels 20 eine Profilierung 22‘ und die Stirnseite 3 des Paneels 1 eine dazu komplementäre Profilierung 23‘ auf. Der Keder 15 weist entsprechend an der der gegenüberliegenden Stirnseite 4 des angrenzenden, gleichartigen Paneels 20 zugewandten Seite 43 die zur Profilierung 22‘ komplementäre Profilierung 23‘‘ und auf der der Stirnseite 3 des Paneels 1 zugewandten gegenüberliegenden Seite 44 die zur Profilierung 23‘ der Stirnseite des angrenzenden, gleichartigen Paneels 20 komplementäre Profilierung 22‘‘ auf. Wird der Keder 15 in den Aufnahmebereich 21 eingebracht, greift in dieser Ausführungsform der Keder 15 dabei passgenau in den Aufnahmebereich 21 ein und verlängert dabei die gegenüberliegende Stirnseite 4 des angrenzenden, gleichartigen Paneels 20, indem der Keder 15 in der Profilierung 22‘‘ die Profilierung 22‘ des angrenzenden, gleichartigen Paneels 20 nachbildet. Da die Profilierungen 22‘, 23‘ jeweils zu den Profilierungen 23‘‘, 22‘‘ des Keders 15 komplementär ausgebildet sind, sorgen die Profilierungen 22‘, 23‘ dafür, dass der Keder 15, wenn er eingebracht ist, quer zur Verlegefläche, also quer zur Oberseite 25, formschlüssig fixiert ist.
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3 zeigt eine schematische Darstellung des Querschnitts der zwei angrenzenden Paneele 1, 20, welche bereits in den 1 und 2 beschrieben wurden. Die Paneele 1, 20 sind hier in der ersten Verlegestellung miteinander verbunden. Dabei ist der Keder 15 in den Aufnahmebereich 21 eingebracht. Der Keder 15 wird durch eine formschlüssige Verbindung zwischen einem federartigen Überstand 39 des Keders 15 und der Nutoberwange 9, einer formschlüssigen Verbindung zwischen dem Verriegelungsüberstand 35 und der oberen Verriegelungsaussparung 38 am Keder 15 und einer formschlüssigen Verbindung zwischen dem Verriegelungselement 37 am Keder 15 und der unteren Verriegelungsaussparung 36 des angrenzenden, gleichartigen Paneels 20 fixiert. Das angrenzende, gleichartige Paneel 20 greift dabei mit der Profilierung 22‘ an der gegenüberliegenden Stirnseite 4 in die Profilierung 23‘‘ des Keders 15 ein. Die Feder 7 des angrenzenden, gleichartigen Paneels 20 greift somit in die nutartige Aussparung 40 des Keders 15 ein. Zwischen angrenzendem, gleichartigen Paneel 20 und Keder 15 kommt es neben dem Formschluss zwischen dem Verriegelungselement 37 und der unteren Verriegelungsaussparung 36 zum Formschluss zwischen einem Verriegelungsüberstand 41 des Keders 15 und einer weiteren Verriegelungsaussparung 42 am angrenzenden, gleichartigen Paneel 20.
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Da der Keder 15 durch Formschluss fixiert ist, ist eine stoffschlüssige Fixierung nicht nötig, so dass sich die Paneele 1, 20 in Längsrichtung, also senkrecht zur Querschnittsebene, frei gegenüber dem Keder 15 bewegen können und eine Änderung der Umweltbedingungen nicht zu einer Verspannung zwischen dem Keder 15 und den Paneelen 1, 20 führt. Sollte auf Grund der Form oder des Materials des Keders 15 auch ein Kraftschluss zwischen dem Keder 15 und den Stirnseiten 3, 4 der Paneele 1, 20 vorliegen, so ist zu bemerken, dass die Kräfte, die bei Änderung der Umweltbedingungen auftreten, wesentlich größer sind als die durch den Kraftschluss hervorgerufenen Kräfte. Die Paneele 1, 20 werden sich also auch dann frei gegenüber dem Keder 15 bewegen können, so dass eine Verspannung abgebaut wird und die Paneele sich nicht gegeneinander verziehen. Es kommt dann zu keiner Beeinträchtigung der einheitlichen Verlegefläche. Die Paneele 1, 20 sind in der ersten Verlegestellung vorzugsweise über den Keder 15 miteinander verriegelt, wie in 3 gezeigt.
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Für die in 3 gezeigte Ausführungsform sieht das Verlegeverfahren für die erste Verlegestellung wie folgt aus: Zuerst wird ein Paneel 1 mit seiner Unterseite 26 auf einem Untergrund 45 aufgebracht. Anschließend wird ein Keder 15 mit seinem federartigen Überstand 39 in die Nut 6 des Paneels 1 eingelegt, so dass der Verriegelungsüberstand 35 des Paneels 1 in die obere Verriegelungsaussparung 38 des Keders 15 eingreift und die Profilierung 22‘‘ des Keders 15 in die komplementäre Profilierung 23‘ des Paneels 1 eingreift. Im nächsten Schritt wird die Feder 7 eines angrenzenden, gleichartigen Paneels 20 vorerst unter einem Winkel an die nutartige Aussparung 40 des Keders 15 angelegt und dann vollständig abgesenkt, so dass die Eingriffsmittel 13‘ des angrenzenden, gleichartigen Paneels 20 in die Eingriffsmittel 13 des Paneels 1 eingreifen. Sowohl der Keder 15 als auch das angrenzende, gleichartige Paneel 20 sind nun durch Formschluss mit dem Paneel 1 verbunden.
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Soll das angrenzende, gleichartige Paneel 20 wieder entfernt werden bzw. das Verlegesystem wieder auseinander genommen werden, so wird das Verfahren in umgekehrter Reihenfolge der Schritte ausgeführt. Sofern das angrenzende, gleichartige Paneel 20 nicht bereits mit einem weiteren, gleichartigen Paneel verriegelt wurde, wird dazu das angrenzende, gleichartige Paneel 20 wieder angehoben und die Feder 7 des angrenzenden, gleichartigen Paneels 20 aus der nutartigen Aussparung 40 des Keders 15 entfernt. Anschließend wird der Keder 15 entnommen und das Paneel 1 entfernt.
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Grundsätzlich ist es ebenfalls möglich, dass der Keder 15 nicht erst beim Verlegen eingebracht wird, sondern bereits vorher mit dem Paneel 1 verbunden wird oder ist. Das Paneel 1 kann beispielsweise bereits werksseitig mit dem Keder 15 versehen werden, so dass anschließend das Verlegen noch schneller und unkomplizierter ausgeführt werden kann.
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Die dargestellte Ausführungsform beschränkt den Anwendungsbereich der Kupplungsmittel 5 nicht auf die Stirnseiten 3, 4 des Paneels 1. Bilden die Stirnseiten 3, 4 beispielsweise die Längsseiten des Paneelkörpers 2, so können den Kupplungsmitteln 3, 4 gleichartige Kupplungsmittel auch an den kurzen Seiten des Paneelkörpers 2 ausgebildet sein. Auf diese Weise ist ebenfalls eine Verbindung mit an den kurzen Seiten angrenzenden, gleichartigen Paneelen im Sinne einer „angle-angle“-Verbindung möglich. Die kurzen Seiten zweier angrenzender Paneelkörper 2 können aber auch anders oder gar nicht miteinander verriegelt sein.
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An den jeweils anderen Stirnseiten, beispielsweise den kurzen Stirnseiten, können auch Kupplungsmittels zum Verriegeln der Paneele ausgebildet sein, die ein Ineinanderführen und gegebenenfalls Verriegeln über eine Translationsbewegung in einer Stellung ermöglichen, in der die Oberseiten der zu verbindenden Paneele parallel zueinander orientiert sind. Eine solche Verriegelung wird als Snap-in-Verriegelung bezeichnet.
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Alternativ können die Kupplungsmittel an den anderen Stirnseiten so ausgebildet sein, das ein Ineinandergreifen der Kupplungsmittel über eine Bewegung, die im Wesentlichen parallel zu den Oberflächennormalen der Oberseiten der Paneele orientiert ist bzw. die zueinander parallel orientierten Stirnseiten eine Bewegung senkrecht zu den beiden parallel ausgerichteten Oberflächennormalen der beiden miteinander zu verriegelnden Stirnseiten ausgeführt wird. Eine solche Verriegelung wird auch als Fold-down-Verriegelung bezeichnet.
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4 zeigt eine schematische Darstellung des Querschnitts der zwei angrenzenden Paneele 1, 20 nach den 1 und 2, welche in einer zweiten Verlegestellung ohne Keder miteinander verbunden sind. Dazu sind die Eingriffsmittel 13‘ des Paneels 1 und die Eingriffsmittel 13 des angrenzenden, gleichartigen Paneels 20 so miteinander in Eingriff gebracht, dass die gegenüberliegende Stirnseite 4 des angrenzenden, gleichartigen Paneels 20 in Kontakt mit der Stirnseite 3 des Paneels 1 ist. In dieser Ausführungsform greift dabei die Feder 7 des angrenzenden, gleichartigen Paneels 20 in die Nut 6 des Paneels 1 ein, so dass die Nutoberwange 9 und die Oberseite 10 der Feder 7 und die Profilierungen 22‘, 23‘ miteinander in Kontakt sind. Die Paneele 1, 20 sind in der zweiten Verlegestellung somit nicht über einen Keder, sondern direkt miteinander verriegelt.
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Das Verlegeverfahren für die in die 4 gezeigte zweite Verlegestellung der in 1 und 2 beschriebenen Paneele 1, 20 sieht entsprechend wie folgt aus: Zuerst wird das Paneel 1 mit seiner Unterseite 26 auf einen Untergrund 45 aufgebracht. Dann wird die Feder 7 der angrenzenden der gleichartigen Paneele 20 vorerst unter einem Winkel an die Nut 6 des Paneels 1 angelegt und dann vollständig abgesenkt, so dass die Eingriffsmittel 13‘ des angrenzenden, gleichartigen Paneels 20 in die Eingriffsmittel 13 des Paneels 1 eingreifen und die beiden Paneele 1, 20 direkt miteinander verriegelt sind. Zum Lösen der Verbindung wird das Verfahren entsprechend in umgekehrter Reihenfolge der Schritte ausgeführt. Das angrenzende, gleichartige Paneel 20 wird erst angehoben und dann unter einem Winkel aus der zweiten Verlegestellung entfernt. Anschließend kann auch das Paneel 1 entfernt werden.
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5 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform. Der Aufbau des Paneels 1 und des angrenzenden, gleichartigen Paneels 20 ist weitgehend mit den in den 1 bis 4 gezeigten Paneelen 1, 20 identisch. Jedoch ist an der Nutunterwange 12 des Paneels 1 eine zusätzliche Kederrastnut 48 ausgebildet, in die ein am Keder 15 ausgebildeter Verriegelungsvorsprung 49 eingreifen kann. Der Keder 15 ist dann bereits vor dem Anlegen und Verriegeln des angrenzenden, gleichartigen Paneels 20 in der ersten Verlegestellung verriegelt oder fixiert. Durch das gelichzeitige Eingreifen des federartigen Überstands 39 in die Nut 6 des Paneels 1 und des Verriegelungsvorsprungs 49 in die Kederrastnut 48 in der Nutunterwange 12 ist eine formschlüssige Verrastung im nicht verlegten Zustand erreicht. Der Keder 15 ist somit zwischen der Nut 6 und Kederrastnut 48 verrastet. So kann der Keder 15 beispielsweise vor dem Verlegen der Paneele 1, 20 bereits werksseitig an dem Paneel 1 positioniert und fixiert werden. Das Verlegen der Paneele 1, 20 ist dadurch schneller und unkomplizierter. Die Verrastung ist jedoch über die exakte Wahl der Geometrie und der Elastizität der Werkstoffe von Keder und Paneel so ausgebildet, dass die Verrastung vor dem Verlegen wieder gelöst werden kann, um das Paneel mit einem anderen gleichartigen Paneel auch in der zweiten Verlegestellung verlegen zu können. Eine Fixierung des Keders, die Einwirkungen beispielsweise beim Betreten eines hieraus gebildeten Fußbodenbelags standhält, wird über die formschlüssige Fixierung zwischen den Stirnseiten 3, 4 der gleichartigen miteinander verbundenen Paneelen 1, 20 in der ersten Verlegestellung erreicht.
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In 6a ist eine schematische Darstellung eines Ausschnitts einer Draufsicht auf die Oberseite/Dekorseite eines zusammengebauten Verlegesystems 30 gezeigt. Dabei sind die Paneele 1, 20 in der ersten Verlegestellung verlegt und zwischen angrenzende Paneele 1, 20 ist jeweils ein Keder 15 eingelegt.
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Da das Verlegesystem 30 mindestens zwei Verlegestellungen aufweist und damit die Möglichkeit besteht, einen Keder 15 einzulegen oder nicht, können dadurch unterschiedliche optische Effekte erreicht werden. Ein weiteres Beispiel für ein zusammengebautes Verlegesystem 30, bei dem von dieser Möglichkeit der Variation Gebrauch gemacht wurde, ist beispielhaft in 6b dargestellt. Dort ist eine schematische Darstellung einer Draufsicht auf die Oberseite/Dekorseite eines zusammengebauten Verlegesystems 30 gezeigt, wobei nur zwischen jedes zweite der Paneele 1, 20 jeweils ein Keder 15 eingebracht wurde. Dazwischen sind die Paneele 1, 20 in der zweiten Verlegestellung direkt miteinander verriegelt, so dass zumindest die Dekorseiten an Kontaktflächen 32 bündig miteinander abschließen. Im Gegensatz zu dem in 6a dargestellten Beispiel ist somit ein Abstand 34 zwischen benachbarten Kedern 15 in Verlegerichtung 31 verdoppelt.
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Auf Grund der hier gezeigten zwei Verlegestellungen lassen sich mit ein und denselben Paneelen 1, 20 über die gewählten Abstände 34 zwischen den Kedern 15 beliebige optische Effekte erzielen. Dabei können die Abstände 34 zwischen den Kedern 15 in Verlegerichtung 31 beliebige Vielfache der Paneelbreite 33 betragen.
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In 7 ist ein schematisches Ablaufdiagramm des Verlegeverfahrens gezeigt. Zuerst werden erfindungsgemäße gleichartige Paneele bereitgestellt 101. Dann wird eines der Paneele auf einen Untergrund aufgebracht 102. Dabei kann es sich um eine Wand, eine Decke oder einen Fußboden handeln. Je nachdem, ob zwischen dem Paneel und dem im nächsten Schritt mit diesem Paneel verbundenen weiteren gleichartigen Paneel ein Keder eingebracht werden soll oder nicht und in Abhängigkeit des gewünschten optischen Eindrucks, ergeben sich nun zwei Möglichkeiten, das Paneel mit dem weiteren gleichartigen Paneel zu verbinden 103. Die erste Möglichkeit ist, dass ein Keder an die Stirnseite des bereits aufgebrachten Paneels eingelegt wird 104 und anschließend das weitere gleichartige Paneel mit dem bereits aufgebrachten Paneel verbunden wird 105. Die zweite Möglichkeit ist, dass kein Keder zwischen die Stirnseiten gelegt wird und das weitere gleichartige Paneel direkt mit dem bereits aufgebrachten Paneel in der zweiten Verlegestellung verbunden wird 106. Danach wird der Ablauf wiederholt, um solange Paneele hinzuzufügen, bis die gewünschte Fläche vollständig mit Paneelen verkleidet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Paneel
- 2
- Paneelkörper
- 3
- Stirnseite
- 4
- gegenüberliegende Stirnseite
- 5, 5‘
- Kupplungsmittel
- 6
- Nut
- 7
- Feder
- 8
- Überstand
- 9
- Nutoberwange
- 10
- Oberseite der Feder
- 11
- Aussparung
- 12
- Nutunterwange
- 13, 13‘
- Eingriffsmittel
- 14
- Unterseite der Feder
- 15
- Keder
- 20
- angrenzendes, gleichartiges Paneel
- 21
- Aufnahmebereich
- 22‘, 22‘‘
- Profilierung
- 23‘, 23‘‘
- komplementäre Profilierung
- 25
- Oberseite
- 26
- Unterseite
- 27
- Dekorseite
- 30
- Verlegesystem
- 31
- Verlegerichtung
- 32
- Kontaktfläche
- 33
- Paneelbreite
- 34
- Abstand zwischen zwei benachbarten Kedern
- 35
- Verriegelungsüberstand
- 36
- untere Verriegelungsaussparung
- 37
- Verriegelungselement am Keder
- 38
- obere Verriegelungsaussparung am Keder
- 39
- federartiger Überstand
- 40
- nutartige Aussparung
- 41
- Verriegelungsüberstand am Keder
- 42
- weitere Verriegelungsaussparung
- 43
- Seite
- 44
- gegenüberliegende Seite
- 45
- Untergrund
- 46
- Vorsprung
- 47
- Kerbe
- 48
- Kederrastnut
- 49
- Verriegelungsvorsprung
- 101–106
- Verfahrensschritte des Verlegeverfahrens
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2353821 A1 [0004]
- DE 10302727 B4 [0005]
- DE 10044016 A1 [0007]