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Die Erfindung betrifft ein System zur zeitweisen unlösbaren Befestigung eines Helmes an einem Kraftfahrzeug, insbesondere Motorrad oder Motorroller.
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Um bei motorbetriebenen Zweirädern, insbesondere bei Rollern den Helm unterzubringen und vor Diebstahl und Witterung zu schützen, wird meist ein Helmfach unter dem Sitz verwendet. Eine derartige Lösung ist beispielsweise in der
EP 2 028 093 B1 offenbart. Außerdem wird der Helm behelfsmäßig häufig außen am Zweirad angebracht, beispielsweise durch Einklemmen des Helmverschlussbandes an dem Helmfach. Durch diese außenseitige Anbringung ist allerdings kein Schutz gegen Regen, Diebstahl oder andere Beeinträchtigungen gewährleistet.
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Die Unterbringung innerhalb eines Helmfaches, das zumeist nur bei Rollern vorgesehen ist, braucht sehr viel Platz in einem Bereich des Fahrzeugs, der für viele weitere Komponenten benötigt wird bzw. bevorzugt wäre.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein System zur Helmunterbringung an einem Kraftfahrzeug, insbesondere Motorrad oder Roller, bereitzustellen, die vor Diebstahl schützt und keinen Innenraum des Kraftfahrzeugs beansprucht.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmalskombination gemäß Patentanspruch 1.
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Erfindungsgemäß wird ein System zur zeitweisen unlösbaren Befestigung eines Helmes an einem Kraftfahrzeug, insbesondere Motorrad oder Motorroller, vorgeschlagen, mit einem an dem Kraftfahrzeug außenseitig vorgesehenen, schließbaren Verriegelungsmechanismus und mindestens einem an dem Helm angeordneten Befestigungsmittel, das ausgebildet ist, mit dem Verriegelungsmechanismus vorzugsweise auf Druck zu verrasten, wobei der Verriegelungsmechanismus eine Schließstellung zur unlösbaren Befestigung des Helmes an dem Kraftfahrzeug und eine Offenstellung zum Lösen des Helmes von dem Kraftfahrzeug aufweist.
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Mit dem erfindungsgemäßen System kann der Helm an dem Kraftfahrzeug im Bedarfsfall einer Helmunterbringung außenseitig gesichert befestigt werden, ohne dass die Gefahr des Diebstahl besteht, das der Helm über den Verriegelungsmechanismus arretiert ist. Durch die außenseitige Befestigung wird zudem kein Platz im Innenraum, beispielsweise unter der Sitzbank beansprucht.
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Eine Ausführungsvariante der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Verriegelungsmechanismus mit einem Zündschloss des Kraftfahrzeugs elektronisch oder mechanisch verbunden ist, so dass der Verriegelungsmechanismus über das Zündschloss oder den Zündschlüssel entriegelbar ist. Auf diese Weise kann auf zusätzliche Schlüssel verzichtet werden und der Helm kann durch eine vorbestimmte Schließstellung des Zündschlüssels im Zündschloss oder per Funk aus dem Verriegelungsmechanismus gelöst werden. Die Verriegelung erfolgt vorzugsweise durch ein Andrücken des Helmes mit den Befestigungsmitteln in den Verriegelungsmechanismus. Alternativ wird der Helm in den Verrieglungsmechanismus gedrückt und aktiv durch ein entsprechendes Signal am Zündschloss oder Zündschlüssel verschlossen.
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In einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen, dass der Verriegelungsmechanismus in die Verkleidung oder den Rahmen des Kraftfahrzeugs integriert ist, wobei die Oberfläche der Verkleidung oder des Rahmens durch eine Abdeckung nach außen hin verschließbar ist. Hierdurch wird sichergestellt, dass der Verriegelungsmechanismus in einem Zustand ohne befestigten Helm nicht offen steht und verschmutzt werden könnte. Auch ist ein Schutz gegen Regen gewährleistet und die Optik verbessert.
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Der Verriegelungsmechanismus weist hierzu in einer Ausführung eine Federeinrichtung auf, welche die Abdeckung in der Offenstellung des Verriegelungsmechanismus über eine nach außen weisende Öffnung zur Aufnahme der Befestigungsmittel des Helmes drückt, so dass der Verriegelungsmechanismus in der Offenstellung nach außen hin durch die Abdeckung verschlossen ist.
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Zum Entsperren des Verriegelungsmechanismus weist das System in einer elektronisch gesteuerten Ausführung an dem Verriegelungsmechanismus einen Servomotor auf, über den sowohl die Schließstellung als auch die Offenstellung einstellbar ist. Bei einer Verrastung des Helmes auf Druck muss der Verriegelungsmechanismus per Zündschlüssel jedoch nur die Entriegelung bereitstellen. Die Verrastung kann mittels Überwinden einer Vorspannkraft von vorgespannten Halteelementen, beispielsweise Hakenelementen, gewährleistet werden.
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In einer alternativen mechanischen Lösung ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass der Verriegelungsmechanismus einen über mindestens einen, mit dem Zündschloss oder einem zusätzlichen Schloss verbundenen mechanischen Zug in die Offenstellung steuerbar ist. Technisch vergleichbar zur derzeitig häufig eingesetzten Lösung zur Öffnung der Sitzbank, kann über einen Metallzug eine den Verriegelungsmechanismus lösende Kraft erzeugt werden.
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Die Befestigungsmittel sind in einer günstigen Ausführungsform als an dem Helm angeordnete Ösen gebildet. Derartige Ösen können mit in dem Verriegelungsmechanismus vorgehaltenen Hakenelementen zusammenwirken, um die Verrastung und Verriegelung zu gewährleisten. Zudem sind die Befestigungsmittel vorzugsweise nachrüstbar, so dass alle Helme mit derartigen Befestigungsmitteln ausgestattet werden können.
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Zur Integration des Helmes in das Kraftfahrzeug ist in einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung vorgesehen, dass die Befestigungsmittel auf einer zu dem Hals des Trägers weisenden Seite des Helmes (Helmrand auf der offenen, unteren Seite) angeordnet sind, so dass der Helm in einem mit den Befestigungsmitteln an dem Verriegelungsmechanismus befestigten Zustand mit seiner Kopföffnung zu dem Kraftfahrzeug weist. Die Helmöffnung ist dadurch im arretierten Zustand gegen Regen und Verschmutzung geschützt.
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In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass ein an den Verriegelungsmechanismus angrenzender Bereich des Kraftfahrzeugs mit einer rinnenförmigen Vertiefung ausgebildet ist, in den der die Kopföffnung bildender Randbereich des Helmes (Helmrand auf der offenen, unteren Seite) einlegbar ist, so dass die Kopföffnung des Helmes durch die rinnenförmigen Vertiefung gegenüber Einflüssen von außen verschlossen ist. Durch eine derartige Lösung liegt der Helm nicht nur an der Verkleidung an, sondern ist integriert und teilweise umschlossen. Ein Öffnen des Visiers im an dem Verriegelungsmechanismus arretierten Zustand des Helmes kann verhindert werden, da das Visier an dem Rand der Vertiefung zum Anliegen kommt. Vorzugsweise weist die rinnenförmige Vertiefung eine Breite auf, die der Breite eines gängigen Helmrandes mit umlaufenden Polstern entspricht, insbesondere 5–10 cm. Die Tiefe der Rinne beträgt 1–5 cm.
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Die Position des Verriegelungsmechanismus liegt bei Rollern vorzugsweise im Tunnel- bzw. Beinbereich. Bei Motorrädern kann eine Aufnahme auch im Bereich des Tanks erfolgen. In einer Ausführungsvariante wird die Helmposition derart gewählt, dass der Helm gleichzeitig als Fahrsperre dient, d. h. der Helm verhindert eine Lenkbewegung oder Bedienung von fahrnotwendigen Bauteilen. Bei Motorrädern wird die Helmposition hierzu in einem Schwenkbereich des Lenkers festgelegt. Bei Rollern ist eine Positionierung oberhalb der Fußauflage bzw. Fußraste bevorzugt.
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Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
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1 einen Helm zur Anwendung in dem erfindungsgemäßen System,
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2 ein Verkleidungsteil eines Kraftfahrzeugs zur Anwendung in dem erfindungsgemäßen System.
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Die 1 und 2 zeigen beispielhaft schematisch einen Helm und eine Verkleidungsteil 4 zur Anwendung in dem erfindungsgemäßen System zur zeitweisen unlösbaren Befestigung des Helmes 1 an einem Motorrad oder Motorroller. An dem bzw. in das Verkleidungsteil 4 des Motorrads oder Motorrollers ist ein von außen zugänglicher Verriegelungsmechanismus 2 vorgesehen, in den an dem Helm 1 angeordnete und als Ösen ausgebildete Befestigungsmittel 3 einrastbar sind. Im eingerasteten Zustand ermöglicht der Verriegelungsmechanismus 2 eine Schließstellung zur unlösbaren Befestigung des Helmes 1 an dem Motorrad oder Motorroller.
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Die in dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 als Ösen ausgebildeten Befestigungsmittel 3 sind verschieblich und können in innerhalb des Helmes 1 vorgesehene Aufnahmen 8 eingeschoben werden, um während der Nutzung des Helms nicht hervorzustehen und zu stören. Bei einer Lösung mit gelochten Ösen gemäß 1 wird der Verriegelungsmechanismus 2 mit einem Hakenelement oder einem verschieblichen Bolzen realisiert, der im arretierten Zustand durch die Ösen greift und den Helm 1 an dem Motorrad oder Motorroller fixiert.
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Die als Ösen ausgebildeten Befestigungsmittel 3 sind am unteren Helmrand angeordnet, so dass der Helm 1 im mit den Befestigungsmitteln 3 an dem Verriegelungsmechanismus 2 befestigten Zustand mit seiner Kopföffnung zu dem Motorrad oder Motorroller weist. Die Kopföffnung wird dabei durch die Verkleidung 4 geschlossen und ist im befestigten Zustand vor Wettereinflüssen geschützt.
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Nicht explizit dargestellt, jedoch gleichwohl vorgesehen ist, dass der Verriegelungsmechanismus 2 mit einem Zündschloss des Motorrads oder Motorrollers elektronisch verbunden ist, so dass der Haken oder Bolzen des Verriegelungsmechanismus 2 über das Zündschloss bzw. den Zündschlüssel entriegelbar ist, um eine Offenstellung zum Lösen des Helmes 1 von dem Kraftfahrzeug bereitzustellen. Hierfür weist der Verriegelungsmechanismus 2 zu jedem Befestigungsmittel einen Servomotor 7 aufweist, der gesteuert wird, die Schließstellung und Offenstellung einzustellen. Die Befestigungsmittel können dabei auf Druck automatisch verrasten, zum Öffnen wird das entsprechende Signal per Funk über den Zündschlüssel oder elektrisch über das Zündschloss und einen angeschlossenen Datenbus geliefert.
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Der Verriegelungsmechanismus 2 ist in die Verkleidung 4 integriert, wobei seine nach außen weisende Öffnung 5 im unbenutzten Zustand durch eine Abdeckung 6 nach außen hin verschlossen wird. Die Schließkraft wird durch eine Federeinrichtung realisiert aufweist, welche die Abdeckung 6 über die nach außen weisende Öffnung 5 zur Aufnahme der Befestigungsmittel 3 des Helmes 1 drückt. Der Verriegelungsmechanismus 2 ist dadurch vor Schmutz und Regen geschützt. Die Optik der Verkleidung ist nur marginal beeinträchtigt.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird zur Befestigung der Helm 1 mit seinen Befestigungsmitteln 3 in die Öffnungen 5 an der Verkleidung 4 eingeschoben, wobei die Abdeckungen 6 nach unten wegklappen. In den Öffnungen 5 ist jeweils der als Servomotor 7 ausgebildete Verriegelungsmechanismus 2 angeordnet. Bei überscheiten einer Andruckschwelle arretiert der Verriegelungsmechanismus 2 jeweils die Befestigungsmittel 3 und damit den Halme 1 an der Verkleidung 4. Zum Lösen werden die Servomotoren 7 des Verriegelungsmechanismus 2 über ein an dem Zündschloss ausgelöstes Signal durch eine vorgegebene Schlüsselstellung im Zündschloss oder ein Funksignal aus dem Zündschlüssel angesteuert und fahren in eine Position, in der die Befestigungsmittel 3 freigegeben sind. Der Helm 1 kann gelöst werden.
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Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht. Grundsätzlich können auch andere Befestigungsmittel als Ösen, wie beispielsweise Hakenelemente verwendet werden. Auch ist die Anzahl der Befestigungsmittel nicht auf zwei begrenzt, vielmehr kann auch nur ein Befestigungsmittel verbaut werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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