DE102015203116B4 - Symmetrische Cycloalkine - Google Patents

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Abstract

Symmetrisches Cycloalkin der allgemeinen Formel (I) oder (II):wobei – X ist H, Halogen, -CN oder CF3, – Y ist CH, CR2 oder N, – Y' ist CH2 oder C(R2)2, wobei der Rest R2 ausgewählt ist aus H, -CH3, -CH2F, -CHF2, -CH2OH, -CF3, -CN, -Halogen, -COORx, -CORx und Rx, xwobei der Rest R H, ein gegebenenfalls verzweigter C1 bis C10-Alkylrest, Pivaloyloxymethyl (= CH2-O-CO-tBu) ist, – R ist H, ein gegebenenfalls substituierter und/oder verzweigter C1-10-Alkylrest bzw. C1-9-Polyether-Rest, insbesondere substituiert mit -OH oder -Halogen,wobei – o und p eine ganze Zahl von 1 bis 10 ist, aber in Summe maximal 15, – A und B unabhängig voneinander ausgewählt sind aus Carboxyl, Carbamoyl, Carbonat, Carbamid, Carbamat, Urea und Thioester, – R1 ist H, ein gegebenenfalls substituierter und/oder verzweigter C1-10-Alkylrest, ein gegebenenfalls substituierter und/oder verzweigter C1-10-Polyether-Rest, ein gegebenenfalls substituierter und/oder polyzyklischer C5 bis C35-Arylrest, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Phenyl-, Biphenyl-, Naphthalinyl-, Benzophenon-, Benzylbenzol-, Fluorenyl- und Triphenylmethan-Rest, oder ein gegebenenfalls polyzyklischer und/oder substituierter Fünfring- oder Sechsring-C5 bis C15-Heterozyklus, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Dibenzofuran-, Xanthen-, Carbazol-, Phenothiazin und Boron-dipyrromethen-Rest und wobei die Substituenten bevorzugt ausgewählt sind aus -F, -Cl, -NO2, -NH2, -COOH, -CN und -CF3.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Konzeption und die Synthese symmetrischer Cycloalkine sowie ein Verfahren zur Herstellung von fünfgliedrigen Cycloalkenen in einer 1,3-dipolaren Cycloaddition der erfindungsgemäßen Cycloalkine mit einer 1,3-dipolaren Verbindung.
  • Die Huisgen-Cycloaddition ist eine 1,3-dipolare Cycloaddition eines Dipolarophils mit einer 1,3-dipolaren Verbindung zu einem 5-gliedrigen Heterocyclus. Diese Reaktion erfordert entweder erhöhte Temperaturen oder den Zusatz von Kupferionen, die jedoch auf menschliche und tierische Zellen toxisch wirken. Einen Ausweg bietet die Verwendung zyklischer Alkine mit Ringgrößen von 7, 8 und 9 Atomen im Ring. Diese weisen eine so große Ringspannung auf, dass sie mit Aziden auch in Abwesenheit von Kupferionen bereits bei Raumtemperatur in einer ringspannungsvermittelten [3 + 2] Cycloaddition reagieren.
  • Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl von Cycloalkinen bekannt. Aufgrund der Geometrie bekannter Cycloalkine entstehen bei einer Cycloadditionsreaktion dieser mit dipolaren Verbindungen stets isomere Mischungen der entsprechenden 5-gliedrigen Heterocyclen.
  • So offenbaren bspw. Friscourt et al. (2012) folgende trizyklische Cycloalkine:
    Figure DE102015203116B4_0004
  • Derartige trizyklische Cycloalkine sind aufgrund der Position des Restes R in der Regel nicht spiegelsymmterisch.
  • Die US 2006 110782 A1 offenbart eine Verbindung der Formel:
    Figure DE102015203116B4_0005
    wobei X und X‘ unabhängig voneinander H, ein Halogen oder -(CH2)n-W-(CH2)m-Z ist, wobei n + m = 1–4, W ist O, N oder S und Z ist -NO2, -CN oder Halogen ist,
    wobei Y entweder H ist oder eine funktionelle Gruppe, die für die Modifikation mit organischen Resten benutzt werden kann.
  • Für die Modifizierung von Biomolekülen unter physiologischen Bedingungen kann dieses in einer Cycloadditionsreaktion mit einem Azid zum entsprechenden Triazol umgesetzt werden. Aufgrund der Verankerung der funktionellen Gruppe R1Y auf ausschließlich einer Seite des Ringsystems entstehen regioisomereTriazole.
  • Das Bicyclononin BCN bildet in der Reaktion mit Aziden zwar keine Regioisomere, aber Stereoisomere. Mit achiralen Aziden werden Enantiomere gebildet, mit chiralen Aziden Diastereomere. (J. Dommerholt, S. Schmidt, R. Temming, L. J. Hendriks, F. P. Rutjes, J. C. van Hest, D. J. Lefeber, P. Friedl and F. L. van Delft, Angew. Chem. Int. Ed., 2010, 49, 9422–9425.)
    Figure DE102015203116B4_0006
  • Eine Publikation von I. Kii et al. (Org. Biomol. Chem. 2010, 8, 4051–4055) offenbart die Cu(I)-katalysierte [3 + 2] Cycloaddition von C2-symmetrischen Cycloalkinen mit Aziden, die als 1,3 dipolare Verbindung agieren. Dabei entstehen sowohl symmetrische als auch unsymmetrische Reaktionsprodukte. Ziel der Arbeit ist der Nachweis der prinzipiellen Durchführbarkeit der „Doppel-Klick“-Reaktion zwischen einem Cyclodiin und zwei Äquivalenten des entsprechenden Azids, die eine spätere Einführung von Biomolekülen oder Farbstoffen in das Ringsystem ermöglichen soll.
  • In einer Publikation von C. G. Gordon et al. (J. Am. Chem. Soc. 2012, 134, 9199–9208) wird u.a. die 1,3-dipolare Cycloaddition von Cyclooktinen mit Aziden ohne den Einsatz von Cu-basierten Katalysatoren beschrieben. Es wird, neben anderen offenkettigen symmetrischen Alkinen, ein unsubstituiertes, symmetrisches Cycloalkin ohne jegliche Funktionalisierung, als Ausgangsstoff offenbart, welches sich ohne Bildung von isomeren Strukturen umsetzen lässt.
  • Es bestehen daher ein ausgeprägtes Interesse und ein großer Bedarf an symmetrischen Cycloalkinen, die bei einer Cycloadditionsreaktion mit einer 1,3-dipolaren Verbindung zu einem isomerenfreien Produkt führen.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, neue Cycloalkine bereitzustellen, die bei einer Cycloadditionsreaktion zu isomerenfreien Produkten führen.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein symmetrisches Cycloalkin der allgemeinen Formel (I) oder (II) gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch ein symmetrisches, bizyklisches Cycloalkin der allgemeinen Formel (I) oder (II):
    Figure DE102015203116B4_0007
    wobei die Variablen wie folgt definiert sind:
    • – X ist H, Halogen, -CN oder CF3,
    • – Y ist CH, CR2 oder N,
    • – Y' ist CH2 oder C(R2)2, wobei der Rest R2 ausgewählt ist aus H, -CH3, -CH2F, -CHF2, -CH2OH, -CF3, -CN, -Halogen, -COORx, -CORx und Rx, wobei der Rest Rx ausgewählt ist aus H, einem gegebenenfalls verzweigten C1 bis C10-Alkylrest, Pivaloyloxymethyl (= CH2-O-CO-tBu)
    • – R ist H, ein gegebenenfalls substituierter und/oder verzweigter C1-10-Alkylrest bzw. C1-9-Polyether-Rest, insbesondere substituiert mit -OH oder -Halogen,
      Figure DE102015203116B4_0008
      wobei die Variablen die folgende Bedeutung aufweisen:
    • – o und p eine ganze Zahl von 1 bis 10 ist, aber in Summe maximal 15,
    • – A und B unabhängig voneinander ausgewählt sind aus Carboxyl, Carbamoyl, Cabonat, Carbamid, Carbamat, Urea und Thioester,
    • – R1 ist H, ein gegebenenfalls substituierter und/oder verzweigter C1-10-Alkylrest, ein gegebenenfalls substituierter und/oder verzweigter C1-10-Polyether-Rest, ein gegebenenfalls substituierter und/oder polyzyklischer C5 bis C35-Arylrest, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Phenyl-, Biphenyl-, Naphthalinyl-, Benzophenon-, Benzylbenzol-, Fluorenyl- und Triphenylmethan-Rest, oder ein gegebenenfalls polyzyklischer und/oder substituierter Fünfring- oder Sechsring-C5 bis C15-Heterozyklus, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Dibenzofuran-, Xanthen-, Carbazol-, Phenothiazin und Boron-dipyrromethen-Rest und wobei die Substituenten bevorzugt ausgewählt sind aus -F, -Cl, -NO2, -NH2, -COOH, -CN und -CF3.
  • Vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Cycloalkin in der Längsachse symmetrisch und weist bezogen auf die (gedachte) Achse von Alkin (-C≡C-) zu N-R (= Hauptdrehachse) C2-Symmetrie auf. Die Angabe der C2-Symmetrie bezieht sich entweder auf eine bevorzugte Konformation oder auf einen möglichen konformationellen Übergangszustand.
  • Überraschend wurde dabei gefunden, dass bei einer Cycloadditionsreaktion zwischen einer dipolaren Verbindung und dem erfindungsgemäßen Cycloalkin aufgrund dessen symmetrischer Geometrie in einer bevorzugten Konformation oder in einem angenommenen konformationellen Übergangszustand (C2-Symmetrie) keine Isomeren entstehen können. Es entstehen daher erstmals immer nur isomerenfreie (d.h. chemisch-einheitliche) Substanzen.
  • Vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Cycloalkin dazu prädestiniert, als Reagens in der Wirkstoffforschung zur intrazellulären Synthese großer bioaktiver Substanzen, die isomerenfrei sind, aus zwei Komponenten eingesetzt zu werden.
  • Bevorzugt weist der Rest R2 unter Beachtung der Sterik einen -I und/oder -M-Effekt auf, wodurch die erfindungsgemäßen Cycloalkine vorteilhaft stabilisiert sind. Dabei verringern die elektronenziehenden Substituenten in der 2,5 Position des Pyrrolrings die Elektronendichte des Pyrrols, wobei die Reaktivität gegenüber Elektrophilen gesenkt wird. Dadurch erhöht sich die Stabilität der Substanzen, insbesondere der Vorläufersubstanzen. Bevorzugt weist der Rest R2 einen -I und/oder -M-Effekt auf und ist ausgewählt aus -CF3, CH2F, -CHF2, -CN, -F, -Cl, -COORx und -CORx, besonders bevorzugt ist der Rest R2 ausgewählt aus -CF3, CH2F, -CHF2, -CN, -F und -COORx. Bevorzugt ist der Rest Rx ein sterisch anspruchsloser, kleiner Substituent ausgewählt aus H, einem gegebenenfalls verzweigten C1 bis C4-Alkyl- oder C1 bis C4-Etherrest.
  • Bevorzugt ist der Rest R ein sterisch anspruchsloser, kleiner Substituent ausgewählt aus H, einem gegebenenfalls verzweigten C1-5-Alkyl- oder C1 bis C4-Etherrest. Insbesondere können Cycloalkine der allgemeinen Formel (I) oder (II), bei denen R H, ein gegebenenfalls NH2-, COOH-, oder OH-funktionalisierter und/oder verzweigter C1-5-Alkylrest, insbesondere Methyl-, Ethyl-, n-Propyl, iso-Propyl-, n-Butyl-, iso-Butyl-, tert-Butyl- oder n-Pentyl-Rest, oder deren Reaktionsprodukte über, dem Fachmann bekannte, chemische Markierungsreaktionen mit anderen Molekülen, insbesondere Radiomarkern (bspw. 14C, 18F, 111In, 125I, 131I, 212B), Immunmarkern Farbstoffen, niedermolekularen Wirkstoffmolekülen, löslichkeitsvermittelnden Molekülen oder oberflächenaktiven Molekülen modifiziert (gekoppelt) werden.
  • Immunmarker sind insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Peptide und Polypeptide, insbesondere antigene Determinanten, die durch Anbindung eines Antikörpers detektierbar sind. Beispiele für antigene Determinanten sind Hemagglutinin (HA; z.B. mit der Aminosäuresequenz CYPYDVPDYA), FLAG-tag (z.B. DYKDDDDK), FLAG-C (z.B. DYKDDDDKC), c-myc-tag (z.B. CEQKLISEEDL), ein Metallaffinitäts-tag, wie Polyhistidin-tag (z.B. 6xHis).
  • Unter Farbstoff ist im Sinne der Erfindung ein organisches oder anorganisches Molekül zu verstehen, welches Eigenschaften der Absorption und/oder Emission in unterschiedlichen Bereichen des elektromagnetischen Spektrums besitzt. Vorzugsweise im ultravioletten (UV), im visuellen oder Infrarot-Bereich.
  • Bevorzugt ist der Farbstoff ein organisches, fluoreszierendes Molekül (Fluorophor), ausgewählt aus, aber nicht beschränkt auf, der Gruppe Alexa Fluor, insbesondere Alexa Fluor 350, Alexa Fluor 488, Alexa Fluor 430, Alexa Fluor 555, Alexa Fluor 610 und Alexa Fluor 647, aus der Klasse der Boron-dipyrromethene (BODIPY), insbesondere Bodipy 493/503, Bodipy R6G-X, Bodipy 530/550, Bodipy 558/568, Bodipy 564/570, Bodipy TMR-X, Bodipy 576/589, Bodipy 581/591, Bodipy TR-X, Bodipy 630/650, Bodipy 650/665 und Bodipy FL, Oregon Green, insbesondere Oregon Green 488, Oregon Green 500 und Oregon Green 514, FAM, FITC, Fluorescein, Fluorescein-dT, Rhodamin Green, TET, JOE, Yakima Yellow, HEX, CY3, TAMRA, Rhodamin Red, CY3.5, ROX, Texas Red, CY5, CY5.5, IRD700 und IRD800. Insbesondere Farbstoff ausgewählt aus der Gruppe Alexa Fluor und aus der Klasse der Borondipyrromethene zeichnen sich durch eine exzellente thermische und photochemische Stabilität aus.
  • Fluoreszenzproteine sind dem Fachmann bestens bekannt und sind bspw. ausgewählt aus der Gruppe rot-, grün-, gelb- oder cyanfluoreszierender Proteine (RFP, GFP, YFP, CFP) und deren Derivaten.
  • Der Farbstoff kann aber auch ein anorganisches Nanopartikel sein. So sind Gold-Nanopartikel oder andersartige halbleitende Nanopartikel bekannt, die eine Interferenz mit elektromagnetischen Wellen eingehen. Ebenso ist die Verwendung von magnetischen oder paramagnetischen Beads vorstellbar.
  • Es kann aber auch vorgesehen sein, dass niedermolekulare Wirkstoffmoleküle über das Stickstoffatom des Pyrrolrings oder des Pyrrolinsystems, oder über den Rest R, insbesondere die NH2-, COOH-, oder OH-Funktionalität, an Verbindungen der allgemeinen Formel (I) oder (II) angebunden werden sollen. Unter niedermolekularen Wirkstoffmolekülen sind erfindungsgemäß natürliche und synthetische Wirkstoffmoleküle mit einem Molekulargewicht im Bereich von 20 bis 5000 g/mol, meist bis zu 1000 g/mol zu verstehen, die mit einem beliebigen zellulären Bestandteil in pharmakologische oder toxische Wechselwirkungen treten können. Insbesondere im Bereich der Pharmazie, bspw. Chemotherapie bei Tumorerkrankungen, stellt sich zumeist das Problem des sog. "Targetings" (zielgenaue und spezifische Wechselwirkung), d.h. die niedermolekularen Wirkstoffmoleküle sollen erst am Wirkungsort ihre Wirkung entfalten, bevorzugt nach der Aufnahme in die erkrankte Zelle, wobei das niedermolekulare Wirkstoffmolekül in geeigneter Weise dergestalt maskiert werden muss, dass gesunde Zellen den Wirkstoff demgegenüber gar nicht erst oder nur reduziert aufnehmen. Vorzugsweise erfolgt die Aktivierung des niedermolekularen Wirkstoffmoleküls erst innerhalb der betroffenen Zellen. Das niedermolekulare Wirkstoffmolekül wird dabei freigesetzt und kann lokal seine Wirkung, beispielsweise seine zelltoxische Wirkung, entfalten.
  • Hierin bietet das erfindungsgemäße Cycloalkin der allgemeinen Formel (I) oder (II) eine geeignete Vorläuferverbindung für die chemische Modifikation mit einer Vielzahl anderer Moleküle, wie oben beschrieben.
  • Vorteilhaft ist dabei, dass im Rahmen einer bioorthogonalen Reaktion die Diffusion der erfindungsgemäßen Cycloalkine sowie der 1,3-dipolaren Verbindungen durch die Zellmembran erfolgen kann, sodass die Reaktion in der Zelle zu den erfindungsgemäßen Cycloalkenen erfolgt. Dabei sind vorteilhafterweise sowohl die Cycloalkine als auch die 1,3-dipolaren Verbindungen zellgängig, während die Cycloalkene aufgrund deren hohen Molekulargewicht nicht oder nur schlecht zellgängig sind.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein fünfgliedriges Cycloalken der allgemeinen Formel (III)–(VIII):
    Figure DE102015203116B4_0009
    Figure DE102015203116B4_0010
    wobei die Variablen wie folgt definiert sind:
    • – X ist -H, -Halogen, -CN oder -CF3,
    • – Y ist CH, CR2 oder N,
    • – Y' ist CH2 oder C(R2)2, wobei der Rest R2 ausgewählt ist aus H, -CF3, -CHF2, -CH2F, -CN, -Halogen, -COORx, -CORx und Rx,
    • – R ist H, ein gegebenenfalls substituierter und/oder verzweigter C1-10-Alkylrest bzw. C1-9-Polyether-Rest, insbesondere substituiert mit -OH oder -Halogen,
      Figure DE102015203116B4_0011
      wobei die Variablen die folgende Bedeutung aufweisen:
    • – o und p eine ganze Zahl von 1 bis 10 ist, aber in Summe maximal 15,
    • – A und B unabhängig voneinander ausgewählt sind aus Carboxyl, Carbamoyl, Carbonat, Carbamid, Carbamat, Urea und Thioester,
    • – R1 ist H, ein gegebenenfalls substituierter und/oder verzweigter C1-10-Alkylrest, ein gegebenenfalls substituierter und/oder verzweigter C1-10-Polyether-Rest, ein gegebenenfalls substituierter und/oder polyzyklischer C5 bis C35-Arylrest, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Phenyl-, Biphenyl-, Naphthalinyl-, Benzophenon-, Benzylbenzol-, Fluorenyl- und Triphenylmethan-Rest, oder ein gegebenenfalls polyzyklischer und/oder substituierter Fünfring- oder Sechsring- C5 bis C15-Heterozyklus, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Dibenzofuran-, Xanthen-, Carbazol-, Phenothiazin und Boron-dipyrromethen-Rest und wobei die Substituenten bevorzugt ausgewählt sind aus -F, -Cl, -NO2, -NH2, -COOH, -CN und -CF3.
    R3, R4, R5 und R6 sind beliebige organische Reste oder H. R6 ist jedoch bevorzugt ein aromatischer Rest.
  • Bevorzugt kann das Cycloalken der allgemeinen Formeln (III)–(VIII) durch eine orthogonale Reaktion erhalten werden, wobei die orthogonale Reaktion die chemische Umsetzung:
    • a) eines symmetrischen Cycloalkins der allgemeinen Formel (I) oder (II) mit
    • b) einer 1,3-dipolaren Verbindung
    zu dem erfindungsgemäßen fünfgliedrigen Cycloalken der allgemeinen Formeln (III)–(VIII) umfasst.
  • Im Sinne der Erfindung ist eine 1,3-dipolare Verbindung ein mesomeriestabilisierter 1,3-Dipol ausgewählt aus der Gruppe der Azide, Nitrone, oder Phenylsydnone, welche an die Dreifachbindung des erfindungsgemäßen Cycloalkins der allgemeinen Formel (I) oder (II) unter der Ausbildung eines fünfgliedrigen Cycloalkens der allgemeinen Formeln (III)–(VIII) addiert. Insbesondere ist die 1,3-dipolare Verbindung ein Azid oder Nitron.
  • Unter einem fünfgliedrigen Cycloalken der Formeln (III)–(VIII) ist im Sinne der vorliegenden Erfindung ein Cycloadditionsprodukt der erfindungsgemäßen symmetrischen Cycloalkine der allgemeinen Formel (I) oder (II) zu verstehen, die durch eine 1,3-dipolare Cycloaddition zwischen dem erfindungsgemäßen symmetrischen Cycloalkin der allgemeinen Formel (I) oder (II) als Dipolarophil und einer 1,3-dipolaren Verbindung erhalten werden. Bevorzugt ist das fünfgliedrige Cycloalken der allgemeinen Formeln (III)–(VIII) ein 1,2,3-Triazol, ein Isoxazolin oder ein 1,2-Diazol.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines fünfgliedrigen Cycloalkens der allgemeinen Formeln (III)–(VIII) in einer orthogonalen Reaktion, umfassend die chemische Umsetzung:
    • a) eines symmetrischen Cycloalkins der allgemeinen Formel (I) oder (II) mit
    • b) einer 1,3-dipolaren Verbindung
    zu einem fünfgliedrigen Cycloalken der allgemeinen Formeln (III)–(VIII), wobei die 1,3-dipolare Verbindung ausgewählt ist aus:
    Figure DE102015203116B4_0012
    wobei die Variablen R3, R4 R5 und R6 beliebige organische Reste oder H sind. R6 ist jedoch bevorzugt ein aromatischer Rest.
  • Nach einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das erfindungsgemäße Cycloalkin der allgemeinen Formel (I) oder (II) mit einem Azid zu einem entsprechenden fünfgliedrigen Cycloalken der allgemeinen Formeln (III)–(VIII) umgesetzt.
  • Erfindungsgemäß wird auch die Verwendung der zuvor beschriebenen symmetrischen Cycloalkine der allgemeinen Formel (I) oder (II) in ein Verfahren zur Herstellung eines fünfgliedrigen Cycloalkens der allgemeinen Formeln (III)–(VIII) umfasst.
  • Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird das symmetrische Cycloalkin der allgemeinen Formel (I) oder (II) in einer bioorthogonalen Reaktion in lebenden Zellen und Zelllysaten, insbesondere zur Herstellung eines fünfgliedrigen Cycloalkens der allgemeinen Formeln (III)–(VIII) verwendet.
  • Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Beispiele der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
  • Die in der Beschreibung und den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen von Bedeutung sein.
  • Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sollen anhand folgender Ausführungsbeispiele näher erläutert werden, ohne die Erfindung auf diese zu beschränken.
  • Ausführungsbeispiele
  • Allgemeine Angaben
  • Zur Aufnahme der 1H- und 13C-NMR-Spektren wurde ein Spektrometer der Firma Varian (1H: 300 MHz; 13C: 100 MHz) oder der Firma Bruker (1H: 400 MHz; 13C: 101 MHz) verwendet. Als innerer Standard für die chemische Verschiebung δ, angegeben in ppm, diente das jeweils verwendete Lösungsmittel.
  • Die Bestimmung der Schmelzpunkte erfolgte am Boetius-Mikroheiztisch. Die Werte sind nicht-korrigiert angegeben.
  • Die IR-Spektren wurden an einem FT-IR-Spektrometer FT/IR-4100 Typ A der Firma Jasco als Film oder mit Kaliumbromid-Presslingen aufgenommen.
  • Die Bestimmung der molaren Masse erfolgte mit einem hochauflösenden Massenspektrometer mit Elektrosprayionisation (HR-ESI-MS) der Firma Bruker-Daltonics.
  • Dabei zeigt:
  • 1 das Prinzip der Isomerenfreien Umsetzung symmetrischer Cycloalkine mit Aziden, Nitronen und Sydnonen am Beispiel der Struktur I. Der Begriff der C2-Symmetrie betrifft entweder eine bevorzugte Konformation oder einen konformationellen Übergangszustand.
  • 2 das Syntheseschema für den Zugang zu Verbindung PYRROC (10).
  • 3 zeigt die Umsetzung von PYRROC(10) zum BODIPY-FL-markierten Derivat (13) und dessen Umsetzung zu den Triazolen 17–19 (diese werden im Rahmen dieser Anmeldung als Cycloalkene bezeichnet).
  • 4 zeigt die Kinetik der Umsetzung von BODIPY-FL-markierten PYRROC (13) mit dem Azid 15 zum Triazol 18. Die Nummerierung der Substanzen entspricht der in 3 verwendeten. A) zeigt die Umsetzung in Phosphat-gepufferter Salzlösung (PBS (Kreise), Zelllysaten (Kreise) und dem für die Herstellung des Zelllysate verwendeten Puffers (Rauten).
  • Zusammensetzung von Phosphat-gepufferter Salzlösung (PBS):
    • 138 mM NaCl, 2.7 mM KCl, 10 mM Phosphatpuffer pH 7.4
  • Zusammensetzung des Puffers zur Herstellung der Zelllysate:
    • 50 mM Tris/HCl, 150 mM NaCl, 10 mM Na4P2O7, 10% Glycerin, 1% Triton X-100, 1 mM EDTA, pH 7.5
  • Beispiel 1: (1E,5Z)-1-Nitrocycloocta-1,5-dien (2)
    Figure DE102015203116B4_0013
  • Zu einer Suspension von 1,5-cyclooctadien 1 (19.6 mL, 160.0 mmol), AgNO2 (52.0 g, 336.0 mmol) und TEMPO (10.0 g, 64.0 mmol) in Chloroform (640 mL) wird gepulvertes Molekularsieb (48.0 g) gegeben. Nach Rühren für 12h bei 70°C wird die Suspension auf Raumtemperatur abgekühlt und filtriert. Das Lösungsmittel wird im Vakuum entfernt und das Rohprodukt durch Flash-Chromatographie gereinigt (Hexan: Ethylacetat 50:1). Dabei wird Verbindung 2 (8.5 g, 55.8 mmol, 35%) als hellgelbes Öl erhalten. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): δ = 2.36-2.66 (m, 6H), 2.95-3.07 (m, 2H), 5.48-5.66 (m, 2H), 7.35 (t, J = 6.2 Hz, 1H) ppm; 13C-NMR (100 MHz, CDCl3): δ = 25.8, 26.5, 26.8, 27.2, 127.8, 128.8, 135,3, 151.7 ppm; IR (Nujol): ν˜ = 3446 (w), 3016 (w), 2954 (m), 2927 (m), 2894 (m), 2839 (w), 1372 (m), 1668 (m), 1636 (s), 1549 (m), 1519 (s), 1483 (m), 1438 (m), 1384 (w), 1332 (s), 1279 (m), 1107 (w), 1003 (w), 918 (w), 849 (m), 820 (w), 738 (m), 723 (m), 688 (w), 661 cm–1 (w); HR-ESI-MS C8H11NO2 berechnet: 176.0682 [M + Na], gefunden: 176.0684.
  • Beispiel 2: (Z)-Methyl-4,5,8,9-tetrahydro-2H-cycloocta[c]pyrrol-1-carboxylat (3)
    Figure DE102015203116B4_0014
  • (1E,5Z)-1-Nitrocycloocta-1,5-dien 2 (8.2 g, 53.8 mmol) und Methylisocyanoacetat (4.9 mL, 53.8 mmol) wurden in THF (215 mL) bei Raumtemperatur gelöst. Nach Zugabe von 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en (DBU) (8.0 ml, 53.8 mmol) wird die Mischung 15h zum Rückfluss erhitzt. Nach Abdestillieren des Lösungsmittels im Vakuum wird das Rohprodukt durch Flash-Chromatographie gereinigt (Hexan: Ethylacetat, 10:1). Dabei wird 3 (9.5 g, 46.1 mmol, 186%) als weißer Feststoff erhalten. Schmelzpunkt: 81°C. H-NMR (400 MHz, CDCl3): δ = 2.47 (q, J = 6.4 Hz, 2H), 2.56 (q, J = 6.9 Hz, 2H), 2.82-2.95 (m, 2H), 3.14-3.23 (m, 2H), 3.82 (s, 3H), 5.35-5.75 (m, 2H), 6.64 (d, J = 2.9 Hz, 1H), 8.77 (s, 1H) ppm; 13C-NMR (100 MHz, CDCl3): δ = 25.7, 26.1, 27.1, 29.9, 51.1, 119.1, 120.8, 125.0, 128.9, 129.5, 130.4, 161.9 ppm; IR (KBr): 3365 (s), 3006 (m), 2988 (w), 2947 (m), 2936 (m), 2913 (w), 2884 (m), 2875 (m), 2830 (w), 1682 (s), 1631 (w), 1561 (s), 1505 (m), 1479 (w), 1456 (m), 1438 (s), 1395 (m), 1350 (m), 1321 (m), 1274 (m), 1263 (m), 1250 (w), 1227 (s), 1200 (w), 1185 (w), 1159 (m), 1146 (w), 1105 (m), 1071 (s), 1039 (w), 1002 (m), 989 (w), 932 (w), 913 (m), 814 (w), 772 (m), 728 (m), 709 (m), 674 (w), 642 (w), 607 (m), 564 cm–1 (w); HR-ESI-MS C12H15NO2 berechnet: 228.0995 [M + H], gefunden: 228.0994.
  • Beispiel 3: (Z)-4,5,8,9-Tetrahydro-2H-cycloocta[c]pyrrol (4)
    Figure DE102015203116B4_0015
  • Eine Lösung von (Z)-Methyl-4,5,8,9-tetrahydro-2H-cycloocta[c]pyrrol-1-carboxylat 3 (9.5 g, 46.1 mmol) und NaOH (10.2 g, 264.7 mmol) in Ethylenglycol (171 mL) wird bei 195°C für 45 min gerührt und danach mittels eines Eisbades auf Raumtemperatur gekühlt. Die Lösung wurde mit Dichlormethan extrahiert, und die organische Phase über Na2SO4 getrocknet. Das Lösungsmittel wird im Vakuum entfernt und das Rohprodukt durch Flash-Chromatographie gereinigt (Hexan:Ethylacetat, 10:1). Dabei wird 4 (6.7 g, 45.3 mmol, 98%) als ein weißer Feststoff erhalten. Schmelzpunkt: 55°C. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): δ = 2.48 (q, J = 5.6 Hz, 4H), 2.80-2.91 (m, 4H), 5.53-5.75 (m, 2H), 6.50 (s, 2H), 7.81 (s, 1H) ppm; 13C-NMR (75 MHz, CDCl3): δ = 26.3, 29.1, 116.1, 122.4, 129.7 ppm; IR (KBr): ν˜ = 3387 (s), 3378 (s), 2979 (w), 2960 (w), 2924 (s), 2896 (s), 2876 (s), 2826 (m), 2557 (w), 1733 (w), 1697 (w), 1683 (w), 1654 (w), 1636 (w), 1558 (w), 1518 (m), 1475 (m), 1446 (w), 1433 (m), 1404 (w), 1369 (w), 1319 (w), 1291 (w), 1266 (w), 1209 (w), 1194 (w), 1171 (w), 1152 (w), 1115 (w), 1068 (s), 1020 (w), 999 (w), 975 (w), 915 (w), 888 (w), 867 (w), 800 (w), 775 (s), 724 (s), 704 (w), 664 (w), 640 (m), 610 (w), 565 (m), 542 (s), 506 (w), 438 cm–1 (m); HR-ESI-MS C10H13N gefunden: 170.0940 [M + Na], found: 170.0940.
  • Beispiel 4: (Z)-tert-Butyl-4,5,8,9-tetrahydro-2H-cycloocta[c]pyrrol-2-carboxylat (5)
    Figure DE102015203116B4_0016
  • Zu einer Lösung von (Z)-4,5,8,9-tetrahydro-2H-cycloocta[c]pyrrol 4 (5.4 g, 36.6 mmol) in Dichlormethan (55 mL) werden bei 0°C Triethylamin (10.1 mL, 73.2 mmol), 4-DMAP (0.9 g, 7.3 mmol) und Boc2O (19.1 g, 87.9 mmol) gegeben und die Reaktionsmischung über Nacht gerührt. Die Lösung wird mit gesättigter wäßriger KHSO4-Lösung verdünnt, mit Diethylether extrahiert und über Na2SO4 getrocknet. Das Lösungsmittel wird im Vakuum entfernt und das Rohprodukt durch Flash-Chromatographie gereinigt. Dabei wird 5 (8.6 g, 34.7 mmol, 95%) als weißer Feststoff erhalten. Schmelzpunkt: 63°C. 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): δ = 1.55 (s, 9H), 2.44 (q, J = 6.0 Hz, 4H), 2.72-2.82 (m, 4H), 5.54-5.63 (m, 2H), 6.92 (s, 2H) ppm; 13C-NMR (100 MHz, CDCl3): δ = 26.3, 28.2, 28.4, 82.9, 117.6, 126.9, 129.8, 148.9 ppm; IR (KBr): ν˜ = 3451 (m), 3020 (m), 2980 (m), 2963 (w), 2942 (m), 2922 (m), 2891 (m), 2850 (w), 2830 (m), 1734 (s), 1694 (w), 1656 (w), 1635 (w), 1541 (w), 1521 (m), 1483 (m), 1475 (m), 1460 (w), 1449 (w), 1436 (w), 1403 (s), 1369 (s), 1342 (s), 1319 (s), 1274 (s), 1256 (s), 1241 (m), 1159 (s), 1146 (s), 1111 (w), 1029 (w), 1005 (w), 992 (s), 983 (s), 870 (w), 852 (m), 828 (m), 806 (m), 788 (m), 771 (m), 728 (m), 708 (w), 617 (w), 585 (m), 576 (w), 473 cm–1 (w); HR-ESI-MS C15H21NO2 berechnet: 270.1465 [M + Na], gefunden: 270.1462.
  • Beispiel 5: (Z)-2-tert-Butyl 1,3-dimethyl 4,5,8,9-tetrahydro-2H-cycloocta[c]pyrrol-1,2,3-tricarboxylat (6)
    Figure DE102015203116B4_0017
  • Eine 2 M Lösung von n-Butyllithium in THF (6.4 mL, 15.8 mmol) wird zu einer Lösung von 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin (TMP) (2.7 mL, 15.9 mmol) in THF (15 mL) bei –78°C gegeben und 5 Minuten lang gerührt. Dann wird (Z)-tert-Butyl-4,5,8,9-tetrahydro-2H-cycloocta[c]pyrrol-2-carboxylat 5 (1.5 g, 6.1 mmol) in THF (5 mL) zugegeben und die Lösung für 3h bei –78°C gerührt. Danach wird bei –78°C Chlorameisensäuremethylester zugegeben (1.4 mL, 20.6 mmol) und die Lösung eine weitere Stunde gerührt. Die Reaktionsmischung wird auf Raumtemperatur aufgewärmt und dann mit gesättigter wässriger NH4Cl Lösung und Diethylether versetzt. Die organische Phase wird mit 1 M HCl und gesättigter wässriger NaCl-Lösung gewaschen und danach über Na2SO4 getrocknet. Nach Abdestillieren des Lösungsmittels im Vakuum wird das Rohprodukt durch Flash-Chromatographie gereinigt (Hexan:Ethylacetat, 20:1). Dabei wird Verbindung 6 (1.7 g, 4.6 mmol, 75%) als ein weißer Feststoff gereinigt. Schmelzpunkt: 87°C. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): δ = 1.60 (s, 9H), 2.53 (q, J = 6.7 Hz, 4H), 3.09 (dd, J = 7.8, 6.1 Hz, 4H), 3.84 (s, 6H), 5.49 (t, J = 4.1 Hz, 2H) ppm; 13C-NMR (75 MHz, CDCl3): δ = 25.1, 27.5, 27.6, 51.8, 85.4, 122.9, 129.2, 131.1, 161.2 ppm; IR (KBr): ν˜ = 3433 (m), 2982 (m), 2950 (s), 2881 (m), 2840 (m), 1778 (s), 1718 (s), 1667 (w), 1649 (w), 1540 (m), 1489 (m), 1474 (m), 1436 (s), 1379 (s), 1318 (w), 1257 (s), 1194 (m), 1153 (s), 1090 (s), 1038 (w), 1001 (m), 950 (m), 882 (m), 847 (s), 814 (w), 778 (m), 728 (m), 682 (w), 627 (m), 543 (w), 405 cm–1 (w);HR-ESI-MS C19H25NO6 berechnet: 386.1574 [M + Na], gefunden: 386.1575.
  • Beispiel 6: Dimethyl-6,7-dibrom-4,5,6,7,8,9-hexahydro-2H-cycloocta[c]pyrrol-1,3-dicarboxylat (7)
    Figure DE102015203116B4_0018
  • Eine Lösung von Br2 (0.8 g, 5.2 mmol) in Dichlormethan (16.0 mL) wird zu einer Lösung von (Z)-2-tert-Butyl-1,3-dimethyl-4,5,8,9-tetrahydro-2H-cycloocta[c]pyrrol-1,2,3-tricarboxylat 6 (1.7 g, 4.6 mmol) in Dichlormethan (16.0 mL) bei –78°C gegeben. Nach Zugabe wird die Lösung unter weiterem Rühren innerhalb von 30 Minuten auf Raumtemperatur erwärmt. Dann wird eine wässrige Na2S2O3 Lösung zugegeben. Nach 10 Minuten wird das Rohprodukt mit Dichlormethan extrahiert und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt.
  • Das Rohprodukt wird im Dichlormethan (24 mL) gelöst und mit Trifluoressigsäure (TFA) (3.7 mL, 48.4 mmol) bei Raumtemperatur versetzt. Nach 30 Minuten Rühren wird gesättigte wässrige NaHCO3 Lösung zugegeben und die wässrige Phase mit Essigsäureethylester extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Na2SO4 getrocknet und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Dabei wird Verbindung 7 (1.9 g, 4.4 mmol, 97%) als weißer Feststoff erhalten. Schmelzpunkt: 128–131°C. 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): δ = 2.33-246 (m, 2H), 2.76-2.84 (m, 2H), 3.17-3.26 (m, 4H), 3.90 (s, 6H), 4.49-4.55 (m, 2H), 9.47 (s, 1H) ppm; 13C-NMR (100 MHz, CDCl3): δ = 21.4, 36.3, 51.9, 57.2, 121.3, 129.7, 161.1 ppm; IR (KBr): ν˜ = 3439 (m), 3297 (s), 2951 (m), 2921 (m), 2852 (w), 2360 (w), 2342 (w), 1714 (s), 1557 (w), 1466 (m), 1435 (s), 1352 (w), 1341 (w), 1276 (s), 1207 (m), 1195 (m), 1150 (m), 1128 (m), 1065 (w), 1049 (w), 1011 (w), 976 (m), 940 (w), 874 (w), 864 (w), 800 (w), 784 (m), 735 (w), 711 (w), 621 (w), 607 (w), 556 (w), 515 cm–1 (w); HR-ESI-MS C14H17Br2NO4 berechnet: 443.9417 [M + Na], gefunden: 443.9419.
  • Beispiel 7: Dimethyl 6,7-dibrom-2-(3-((tert-butyldimethylsilyl)oxy)propyl)-4,5,6,7,8,9-hexahydro-2H-cycloocta[c]pyrrol-1,3-dicarboxylat (8)
    Figure DE102015203116B4_0019
  • Zu einer Lösung von Dimethyl-6,7-dibrom-4,5,6,7,8,9-hexahydro-2H-cycloocta[c]pyrrol-1,3-dicarboxylat 7 (634.8 mg, 1.5 mmol) in DMF (15 mL) wird gepulvertes K2CO3 (518.3 mg, 3.8 mmol) und tert-Butyl-(3-iodopropoxy)dimethylsilan (810.7 mg, 2.7 mmol) bei Raumtemperatur zugegeben. Die resultierende Suspension wird bei 80°C für 1h gerührt. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur wird die Lösung in Wasser gegeben und mit Essigsäureethylester extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Na2SO4 getrocknet und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Die Reinigung erfolgt über Flash-Chromatographie (Hexan:Ethylacetat, 20:1). Dabei wird 8 (502.2 mg, 0.8 mmol, 56.2%) als farbloses Öl erhalten. 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): δ = 0.05 (s, 6H), 0.89 (s, 9H), 1.83-2.0 (m, 2H), 2.30-2.45 (m, 2H), 2.67-2.86 (m, 2H), 3.07 (t, J = 6.3 Hz, 4H), 3.64 (t, J = 6.4 Hz, 2H), 3.87 (s, 6H), 4.62-4.55 (m, 2H), 4.83-4.65 (m, 2H) ppm; 13C-NMR (100 MHz, CDCl3): δ = –5.2, 18.8, 21.7, 26.1, 35.4, 36.9, 44.8, 51.6, 56.2, 61.0, 124.1, 129.8, 161.9 ppm; IR (Nujol): ν˜ = 2952 (m), 2928 (m), 2855 (m), 1720 (s), 1700 (s), 1165 (w), 1635 (w), 1508 (w), 1471 (w), 1459 (w), 1435 (m), 1385 (w), 1362 (w), 1298 (m), 1246 (m), 1221 (w), 1196 (m), 1133 (m), 1095 (w), 1061 (w), 992 (w), 875 (w), , 835 m, 777 cm–1 (m); ESI-MS C23H37Br2NO5Si berechnet: 616.0700 [M + Na], gefunden: 616.0702.
  • Beispiel 8: (E)-Di-tert-butyl 6-brom-2-(3-((tert-butyldimethylsilyl)oxy)propyl)-4,5,8,9-tetrahydro-2H-cycloocta[c]pyrrol-1,3-dicarboxylat (9)
    Figure DE102015203116B4_0020
  • Dimethyl-6,7-dibrom-2-(3-((tert-butyldimethylsilyl)oxy)propyl)-4,5,6,7,8,9-hexahydro-2H-cycloocta[c]pyrrol-1,3-dicarboxylat 8 (317.9 mg, 0.5 mmol) wird in Diethylether (1 mL) gelöst und KOtBu (10.7 mL, 10.7 mmol, 1 M in THF) wird bei –10°C zugegeben. Die Reaktionsmischung wird für eine Stunde bei –10°C bis 10°C gerührt und erneut KOtBu (2 mL, 2 mmol, 1 M in THF) zugegeben. Nach Rühren für weitere 30 Minuten wird 0.5 M HCl zugegeben und die Reaktionsmischung mit Diethylether extrahiert. Die Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Die Reinigung erfolgt über Flash-Chromatographie (Hexan:Ethylacetat, 50:1). Dabei wird Verbindung 9 (209.5 mg, 0.35 mmol, 66%) als farbloses Öl erhalten. 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): δ = 0.04 (s, 6H), 0.89 (s, 9H), 1.56 (s, 9H), 1.58 (s, 9H), 2.03-1.90 (m, 2H), 2.47 (q, J = 6.9 Hz, 2H), 2.96-3.08 (m, 4H), 3.08-3.15 (m, 2H) 3.63 (t, J = 6.6 Hz, 2H), 4.52-4.61 (m, 2H), 6.00-5.88 (m, 1H) ppm; 13C-NMR (100 MHz, CDCl3): δ = -5.2, 24.9, 25.0, 26.1, 28.6, 28.9, 35.2, 38.9, 44.5, 61.4, 81.7, 81.8, 124.9, 125.2, 125.7, 127.2, 127.8, 130.6, 161.1, 161.2 ppm; IR (Nujol): ν˜ = 3445 (m), 2954 (s), 2929 (s), 2884 (s), 2856 (s), 2359 (w), 1715 (w), 1698 (s), 1683 (s), 1653 (m), 1558 (w), 1540 (m), 1472 (m), 1457 (m), 1427 (m), 1393 (w), 1368 (m), 1300 (m), 1252 (m), 1134 (m), 1080 (m), 1054 (m), 1006 (w), 837 (s), 779 (s), 668 (m), 602 (w), 475 (w, 418 (w), 401 cm–1 (w); HR-ESI-MS C29H48BrNO5Si berechnet: 620.2377 [M + Na], gefunden: 620.2375.
  • Beispiel 9: Di-tert-butyl (Z)-2-(3-((tert-butyldimethylsilyl)oxy)propyl)-6,7-didehydro-4,5,8,9-tetrahydro-2H-cycloocta[c]pyrrole-1,3-dicarboxylat (10)
    Figure DE102015203116B4_0021
  • Zu einer Lösung von (E)-Di-tert-butyl-6-brom-2-(3-((tert-Butyldimethylsilyl)oxy)propyl)-4,5,8,9-tetrahydro-2H-cycloocta[c]pyrrol-1,3-dicarboxylat 9 (76.1 mg, 0.13 mmol) in Diethylether (0.1 mL) und Hexan (1 mL) werden bei Raumtemperatur 18-Krone-6 (katalytische Mengen) und KOtBu (57.1 mg, 0.51 mmol) gegeben. Die Suspension wird für 20 Minuten bei 55°C gerührt und 0.5 M HCl werden zugegeben. Die wässrige Phase wird mit Diethylether extrahiert und über Na2SO4 getrocknet. Nach Extraktion des Lösungsmittels wird das Rohprodukt durch Flash-Chromatographie (Dichlormethan) gereinigt. Dabei wird Verbindung 10 (46.4 mg, 0.09 mmol, 71%) als ein farbloses Öl erhalten. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): δ = 0.04 (s, 6H), 0.89 (s, 9H), 1.56 (s, 18H), 1.86-2.11 (m, 2H), 2.21-2.47 (m, 4H), 2.82-3.08 (m, 2H), 3.13-3.37 (m, 2H) 3.65 (t, J = 6.6 Hz, 2H), 4.47-4.66 (m, 2H) ppm; 13C-NMR (75 MHz, CDCl3): δ = –5.2, 18.5, 21.9, 26.1, 28.5, 29.6, 35.2, 44.7, 61.4, 81.8, 98.8, 126.0, 129.3, 161.1 ppm; IR (Nujol): ν˜ = 2975 (s), 2954 (s), 2929 (s), 2857 (s), 1798 (w), 1712 (s), 1694 (s), 1536 (m), 1473 (s), 1460 (s), 1419 (m), 1392 (m), 1367 (s), 1328 (m), 1302 (s), 1255 (s), 1211 (m), 1166 (s), 1120 (s), 1035 (w), 1007 (m), 969 (m), 938 (w), 931 (w), 900 (w), 839 (s), 813 (m), 778 (s), 734 (m), 719 (w), 662 (m), 548 (m), 463 cm–1 (w); HR-ESI-MS C29H47NO5Si berechnet: 518.3296 [M + H], gefunden: 518.3296.
  • Beispiel 10: Di-tert-butyl (Z)-2-(3-hydroxypropyl)-6,7-didehydro-4,5,8,9-tetrahydrocycloocta[c]pyrrol-1,3-dicarboxylat (11)
    Figure DE102015203116B4_0022
  • Eine Lösung von 10 (40.4 mg, 0.08 mmol) und TBAF (0.08 mL, 0.08 mmol, 1 M in THF) in THF (0.6 mL) wird für 2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Nach Zugabe von Wasser wird die wässrige Phase mit Diethylether extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Na2SO4 getrocknet. Nach Abdestillieren des Lösungsmittels im Vakuum wird das Rohprodukt durch Flash-Chromatographie (Hexane:Ethylacetat, 5:1) gereinigt. Dabei wird 11 (18.7 mg, 0.05 mmol, 62%) als farbloses Öl erhalten. 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): δ = 1.56 (s, 18H), 1.96-2.09 (m, 2H), 2.23-2.47 (m, 4H), 2.92-3.08 (m, 2H), 3.25-3.39 (m, 2H), 3.54 (t, J = 5.3 Hz, 2H), 4.65 (t, J = 6.6 Hz, 2H) ppm; 13C-NMR (75 MHz, CDCl3): δ = 21.9, 28.6, 29.7, 35.2, 43.5, 59.4, 82.5, 98.9, 125.9, 129.6, 161.7 ppm; IR (Nujol): ν˜ = 3438 (m), 2976 (m), 2931 (m), 2880 (w), 1709 (s), 1694 (s), 1476 (w), 1456 (w), 1418 (w), 1392 (w), 1368 (m), 1328 (w), 1299 (m), 1252 (m), 1166 (m), 1128 (s), 1053 (w), 1017 (w), 846 (m), 786 (m), 764 (m), 461 (w), 420 (w), 411 cm–1 (w); HR-ESI-MS C23H33NO5 berechnet: 404.2431 [M + H], gefunden: 404.2432.
  • Beispiel 11: Di-tert-butyl (Z)-2-(3-(((4-nitrophenoxy)carbonyl)oxy)propyl)-6,7-didehydro-4,5,8,9-tetrahydro-2H-cycloocta[c]pyrrol-1,3-dicarboxylat (12)
    Figure DE102015203116B4_0023
  • Eine Lösung von 11 (22.4 mg, 0.06 mmol), Pyridin (0.01 mL, 0.14 mmol) und 4-Nitrophenyl chlorformiat (14.0 mg, 0.07 mmol) in Dichlormethan (1 mL) wird bei Raumtemperatur für 1.5 h gerührt. Eine gesättigte NH4Cl-Lösung wird zugegeben, und die Phasen werden getrennt. Die organische Phase wird mit Dichlormethan extrahiert, die vereinigten organischen Phasen über Na2SO4 getrocknet und das Lösungsmittel im Vakuum abdestilliert. Flash-Chromatographie ergibt das saubere Produkt 12 (17.4 mg, 0.03 mmol, 95%) als weißen Feststoff. Schmelzpunkt: 87°C. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): δ = 1.56 (s, 18H), 2.20-2.45 (m, 6H), 2.82-3.05 (m, 2H), 3.19-3.39 (m, 2H), 4.35 (t, J = 6.2 Hz, 2H), 4.59-4.74 (m, 2H), 7.37-7.51 (m, 2H), 8.22-8.33 (m, 2H) ppm; 13C-NMR (100 MHz, CDCl3): δ = 21.8, 28.5, 29.7, 30.9, 44.1, 67.5, 82.1, 98.8, 122.0, 125.4, 125.9, 129.7, 145.5, 152.6, 155.9, 161.1 ppm; IR (KBr): ν˜ = 3440 (s), 2974 (m), 2926 (s), 2853 (m), 1769 (s), 1708 (s), 1645 (w), 1635 (w), 1617 (m), 1595 (m), 1527 (s), 1493 (w), 1474 (w), 1458 (m), 1420 (w), 1393 (w), 1368 (m), 1348 (m), 1329 (m), 1305 (m), 1254 (s), 1219 (s), 1164 (s), 1127 (s), 1055 (w), 1013 (w), 933 (w), 861 (m), 847 (m), 779 (w), 548 cm–1 (w); HR-ESI-MS C30H36N2O9 berechnet: 591.2313 [M + Na], gefunden: 591.2310.
  • Beispiel 12: Di-tert-butyl (Z)-2-(3-(((2-(7-(5,5-difluor-1,3,7,9-tetramethyl-5H-4l4,5l4-dipyrrol[1,2-c:2',1'-f][1,3,2]diazaborinin-10-yl)heptanamid)ethyl)carbamoyl)oxy)propyl)-6,7-didehydro-4,5,8,9-tetrahydro-2H-cycloocta[c]pyrrol-1,3-dicarboxylat (13)
    Figure DE102015203116B4_0024
  • Eine Lösung von 12 (5.7 mg, 0.01 mmol), Triethylamin (2 µL,0.01 mmol) und 2-(7-(4,4-Difluor-1,3,5,7-tetramethyl-4-bora-3a,4a-diaza-s-indacen-8-yl)heptanamido) ethylamine (11.0 mg, 0.03 mmol) in DMF (0.4 mL) wird bei Raumtemperatur 15 Minuten lang gerührt. Nach Zugabe von Wasser wird mit Dichlormethan extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Na2SO4 getrocknet. Nach Abdestillieren des Lösungsmittels im Vakuum wird das Rohprodukt 13 mittels Flash-Chromatographie gereinigt und als ein orangefarbener Feststoff erhalten (10.5 mg, 0.01 mmol, quant.). Schmelzpunkt: 84–86°C. 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): δ = 1.43-1.71 (m, 8H), 1.55 (s, 18H), 1.97-2.13 (m, 2H), 2.16 (t, J = 7.5 Hz, 2H), 2.27-2.38 (m, 4H), 2.40 (s, 6H), 2.51 (s, 6H), 2.85-3.03 (m, 4H), 3.20-3.32 (m, 4H), 3.32-3.42 (m, 2H), 4.02-4.17 (m, 2H), 4.59-4.72 (m, 2H), 5.03 (s, 1H), 6.04 (s, 2H), 6.21 (s, 1H) ppm; 13C-NMR (75 MHz, CDCl3): δ = 14.6, 16.6, 21.9, 25.7, 28.5, 29.3, 29.6, 29.9, 30.3, 31.4, 31.9, 36.6, 40.8, 44.3, 63.6, 82.0, 98.9, 121.7, 125.9, 129.4, 131.6, 140.4, 146.6, 153.9, 161.2, 173.5 ppm; 19F-NMR (282 MHz, CDCl3): δ = –147.4-–146.9 (m, 2F) ppm; IR (KBr): ν˜ = 3444 (s), 2961 (m), 2927 (m), 2370 (w), 1732 (w), 1715 (m), 1698 (m), 1684 (m), 1669 (m), 1652 (s), 1647 (s), 1636 (s), 1568 (w), 1557 (m), 1551 (m), 1542 (m), 1508 (m), 1472 (m), 1457 (m), 1370 (w), 1201 (w), 1166 (m), 1127 (m), 1109 (w), 1085 (m), 986 (w), 753 (w), 624 cm–1 (w); HR-ESI-MS C46H64BF2N5O7 berechnet: 870.4759 [M + Na], gefunden: 870.4756.

Claims (10)

  1. Symmetrisches Cycloalkin der allgemeinen Formel (I) oder (II):
    Figure DE102015203116B4_0025
    wobei – X ist H, Halogen, -CN oder CF3, – Y ist CH, CR2 oder N, – Y' ist CH2 oder C(R2)2, wobei der Rest R2 ausgewählt ist aus H, -CH3, -CH2F, -CHF2, -CH2OH, -CF3, -CN, -Halogen, -COORx, -CORx und Rx, xwobei der Rest R H, ein gegebenenfalls verzweigter C1 bis C10-Alkylrest, Pivaloyloxymethyl (= CH2-O-CO-tBu) ist, – R ist H, ein gegebenenfalls substituierter und/oder verzweigter C1-10-Alkylrest bzw. C1-9-Polyether-Rest, insbesondere substituiert mit -OH oder -Halogen,
    Figure DE102015203116B4_0026
    wobei – o und p eine ganze Zahl von 1 bis 10 ist, aber in Summe maximal 15, – A und B unabhängig voneinander ausgewählt sind aus Carboxyl, Carbamoyl, Carbonat, Carbamid, Carbamat, Urea und Thioester, – R1 ist H, ein gegebenenfalls substituierter und/oder verzweigter C1-10-Alkylrest, ein gegebenenfalls substituierter und/oder verzweigter C1-10-Polyether-Rest, ein gegebenenfalls substituierter und/oder polyzyklischer C5 bis C35-Arylrest, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Phenyl-, Biphenyl-, Naphthalinyl-, Benzophenon-, Benzylbenzol-, Fluorenyl- und Triphenylmethan-Rest, oder ein gegebenenfalls polyzyklischer und/oder substituierter Fünfring- oder Sechsring-C5 bis C15-Heterozyklus, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Dibenzofuran-, Xanthen-, Carbazol-, Phenothiazin und Boron-dipyrromethen-Rest und wobei die Substituenten bevorzugt ausgewählt sind aus -F, -Cl, -NO2, -NH2, -COOH, -CN und -CF3.
  2. Symmetrisches Cycloalkin nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rest R2 ausgewählt ist aus -CF3, -CN, -F, -Cl, -COORx und -CORx.
  3. Symmetrisches Cycloalkin nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass R oder RX ausgewählt ist aus H, einem C1 bis C4-Alkyl- oder C1 bis C4-Etherrest.
  4. Fünfgliedriges Cycloalken der allgemeinen Formeln (III)–(VIII):
    Figure DE102015203116B4_0027
    Figure DE102015203116B4_0028
    wobei – X ist -H, -Halogen, -CN oder -CF3, – Y ist CH, CR2 oder N, – Y' ist CH2 oder C(R2)2, wobei der Rest R2 ausgewählt ist aus H, -CF3, -CN, -Halogen, -COORx, -CORx und Rx, – R ist H, ein gegebenenfalls substituierter und/oder verzweigter C1-10-Alkylrest bzw. C1-9-Polyether-Rest, insbesondere substituiert mit -OH oder -Halogen,
    Figure DE102015203116B4_0029
    wobei die Variablen die folgende Bedeutung aufweisen: – o und p eine ganze Zahl von 1 bis 10 ist, aber in Summe maximal 15, – A und B unabhängig voneinander ausgewählt sind aus Carboxyl, Carbamoyl, Carbonat, Carbamid, Carbamat, Urea und Thioester, – R1 ist H, ein gegebenenfalls substituierter und/oder verzweigter C1-10-Alkylrest, ein gegebenenfalls substituierter und/oder verzweigter C1-10-Polyether-Rest, ein gegebenenfalls substituierter und/oder polyzyklischer C5 bis C35-Arylrest, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Phenyl-, Biphenyl-, Naphthalinyl-, Benzophenon-, Benzylbenzol-, Fluorenyl- und Triphenylmethan-Rest, oder ein gegebenenfalls polyzyklischer und/oder substituierter Fünfring- oder Sechsring-C5 bis C15-Heterozyklus, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe Dibenzofuran-, Xanthen-, Carbazol-, Phenothiazin und Boron-dipyrromethen-Rest und wobei die Substituenten bevorzugt ausgewählt sind aus -F, -Cl, -NO2, -NH2, -COOH, -CN und -CF3, R3, R4, R5 und R6 sind beliebige organische Reste oder H. R6 ist jedoch bevorzugt ein aromatischer Rest.
  5. Fünfgliedriges Cycloalken nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Cycloalken ein 1,2,3-Triazol, ein Isoxazolin oder ein 1,2-Diazol ist.
  6. Verfahren zur Herstellung eines fünfgliedrigen Cycloalkens nach Anspruch 5 in einer orthogonalen Reaktion, umfassend die chemische Umsetzung: a) eines symmetrischen Cycloalkins der allgemeinen Formel (I) oder (II) mit b) einer 1,3-dipolaren Verbindung zu dem fünfgliedrigen Cycloalken der allgemeinen Formeln (III)–(VIII), wobei die 1,3-dipolare Verbindung ausgewählt ist aus:
    Figure DE102015203116B4_0030
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die 1,3-dipolare Verbindung ein mesomeriestabilisierter 1,3-Dipol ist, ausgewählt aus der Gruppe Ozone, Azide, Diazoalkane, Nitriloxide, Nitrilimine, Nitrone, Phenylsydnone.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die 1,3-dipolare Verbindung ein Azid oder Nitron ist.
  9. Verwendung eines symmetrischen Cycloalkins der allgemeinen Formel (I) oder (II) nach einem der Ansprüche 1 bis 3 in einem Verfahren zur Herstellung eines fünfgliedrigen Cycloalkens der allgemeinen Formeln (III)–(VIII).
  10. Verwendung eines fünfgliedrigen Cycloalkens der allgemeinen Formeln (III)–(VIII) für chemische Markierungsreaktionen mit Radiomarkern, Immunmarkern Farbstoffen, niedermolekularen Wirkstoffmolekülen, löslichkeitsvermittelnden Molekülen oder oberflächenaktiven Molekülen.
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