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Die Erfindung betrifft eine Bügelmaschine oder Wäschemangel mit einer Steuereinrichtung zur Steuerung des Bügel- oder Mangelbetriebs, sowie mit einer Bügelmulde und einer rotierenden Bügelwalze, die während des Bügel- und Mangelvorgangs die zu bügelnden oder zu mangelnden Wäschestücke vom Eingabebereich bis zum Ausgabebereich des Gerätes transportiert. Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Betreiben einer derartigen Bügelmaschine oder Wäschemangel.
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In großen Wäschereibetrieben werden Bügelmaschinen und Wäschemangeln in einer Aufbauform verwendet, wie sie beispielsweise in der
DE 10 2012 105 674 B4 beschrieben ist. Diese Geräte sind oft mit sehr breiten Bügelwalzen ausgerüstet, um auch großformatige Textilien oder Wäschestücke bügeln oder mangeln zu können.
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Im täglichen Betrieb ist es dann aber erforderlich, dass Wäschestücke unterschiedlichster Größe in diesen Geräten behandelt werden müssen. Dabei werden von der jeweiligen Bedienungsperson – oftmals aus Gründen der Bequemlichkeit – kleinformatige Wäschestücke immer an der gleichen Eingabeposition der Maschinen zugeführt. Dadurch kommt es im Mangelbetrieb zu einer unerwünschten Teilbelastung des Bügelaggregats, was im Laufe der Zeit negative Auswirkungen zur Folge hat. Durch eine derartige Teilbelastung kann an der Oberbewicklung der Bügelwalze ein erhöhter Verschleiß auftreten, wobei in dieser Hinsicht auch andere am Mangelbetrieb beteiligte Bauteile in Mitleidenschaft gezogen werden können. Weiterhin wird durch das sogenannte Kaltmangeln in dem nicht durch ein Wäschestück belegten Mangelbereich unnötig Heizenergie aufgebracht, wodurch insgesamt ein unwirtschaftlicher Betrieb in Kauf genommen werden muss. Weiterhin kann durch das häufige und einseitige Zuführen der Wäsche an gleicher Eingabeposition das Finishergebnis der Wäsche nicht in gleichbleibend guter Qualität garantiert werden.
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In der Praxis versucht man zwar dem vorskizzierten Problem dadurch zu begegnen, dass auf entsprechenden Aufklebern den Bedienungspersonen Hinweise dahingehend gegeben werden, beim Mangeln von Wäsche unterschiedlicher Größe die Eingabeposition möglichst häufig zu wechseln. Diese Hinweise werden aber oft missachtet und zum anderen können die Aufkleber im Laufe der Zeit unleserlich werden oder sich sogar von der Klebestelle lösen.
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Der Erfindung stellt sich somit das Problem, eine Bügelmaschine oder Wäschemangel der eingangs genannten Art bereitzustellen, mit der die aufgezeigten Nachteile des bekannten Standes der Technik vermieden werden und bei der im Betrieb eine gleichmäßige Belastung des Bügel- und Mangelaggregats erzielt werden kann.
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch eine Bügelmaschine oder Wäschemangel mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen. Weiterhin wird in Patentanspruch 8 ein Verfahren zum Betreiben einer derartigen Bügelmaschine oder Wäschemangel angegeben.
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Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die Bedienungsperson durch eine optische Anzeige angeleitet wird, die Wäsche gleichmäßig verteilt über die gesamte Walzenbreite einzugeben. Dadurch wird die Lebensdauer der Walzenbewicklung verlängert, die Wartungsintervalle können verlängert werden und es wird insgesamt eine höhere Mangelleistung erzielt, ohne dass darunter die Qualität des Wäschefinish leidet.
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Die Bügelmaschine oder Wäschemangel ist erfindungsgemäß mit einem Sensorsystem ausgerüstet, welches derart ausgebildet und an einer geeigneten Stelle im Gerät so angeordnet ist, dass bei der Durchführung eines Bügel- oder Mangelvorgangs die Eingabeposition eines Wäschestücks und/oder der vom Wäschestück belegte oder nicht belegten Bügel- oder Mangelbereich erfasst werden kann. Vorzugsweise wird das Sensorsystem im Zuführungsbereich für die Wäschestücke vor dem Eingangsbereich in die Bügelmulde angeordnet. Dabei können die Sensoren zweckmäßigerweise in einem Eingabetisch integriert werden, der ohne oder auch mit Einlaufgurten ausgerüstet sein kann. Insofern kann das Sensorsystem je nach Bauform sowohl bei einer Muldenmangel als auch bei einer Zylindermangel zum Einsatz kommen. Weiterhin besteht bei einer Muldenmangel die Möglichkeit, die Sensoren an der Bügelmulde selbst, vorzugsweise im Eintrittsbereich der Bügelmulde zu platzieren.
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Das Sensorsystem besteht vorzugsweise aus mehreren, parallel nebeneinander angeordneten Sensorelementen. Die Abstände zwischen den platzierten Einzelsensoren werden je nach Breite der verwendeten Bügelwalze festgelegt. In Bezug auf die gesamte Breite der Bügel- oder Mangelvorrichtung können die einzelnen Sensoren somit eine durch die Breite des behandelten Wäschestücks verursachte Teilbelastung im Bügel- oder Mangelbetrieb erfassen.
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Als Sensoren werden in einer zweckmäßigen Ausführungsform Temperatursensoren verwendet, die im Eingangsbereich der Bügelmulde angeordnet sind. Diese Temperatursensoren erfassen die Temperaturunterschiede, die sich durch den beim Mangeln eines Wäschestücks belegten Bereich gegenüber dem freien Bereich ohne Wäschestück ergeben. Die Signale der Temperatursensoren werden in der Steuereinheit ausgewertet und das Ergebnis dieser Auswertung wird in einer Anzeigevorrichtung in einer entsprechenden Anzeigeform dargestellt. Die Darstellung der Anzeige ist so gestaltet, dass die jeweils vom Wäschestück belegte Eingabeposition und/oder der vom Wäschestück nicht belegte Bügel- oder Mangelbereich erkennbar ist. Durch eine symbolisiert darstellbare Lageposition des behandelten Wäschestücks, kann damit in der Anzeigevorrichtung der Bedienungsperson für den folgenden Bügel- oder Mangelvorgang ein Hinweis gegeben werden, um ein neues Wäschestück aus einer geänderten Eingabeposition dem Bügel- oder Mangelvorgang zuzuführen.
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Eine zweckmäßige Ausgestaltungsform für die Anzeigevorrichtung kann dadurch realisiert werden, dass eine Kette nebeneinander angeordneter LEDs quasi die Gesamtbreite der Bügelwalze simulieren. Die aufleuchtenden LEDs können dann den beim Mangelvorgang bereits aktiv belegten Bereich anzeigen, so dass der Benutzer einschätzen kann, in welchem Bereich eine neue Eingabeposition empfehlenswert ist. Bei der Darstellung der Anzeigeform können natürlich auch andere Hinweismittel in Frage kommen, wie beispielsweise Ampelfarben oder Richtungspfeile.
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Die Auswahl der Sensorelemente ist natürlich nicht auf den Einsatz von Temperatursensoren beschränkt. Es ist auch die Verwendung von Sensoren denkbar, die auf Berührungskontakt, Feuchtigkeitskontakt oder auch auf Basis einer Lichtschranke arbeiten. Weiterhin kann die visuelle Anzeigeform für die zu wählende Eingabeposition natürlich auch durch akustische Signale ersetzt oder zusätzlich ergänzt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
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1 perspektivische Ansicht einer Bügelmaschine in der Art einer Wäschemangel,
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2 in einem Ausschnitt die Bügelwalze und Bügelmulde in perspektivischer Ansicht, in einer aus der Wäschemangel ausgelösten Einzeldarstellung.
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In der 1 ist eine Bügelmaschine in Form einer Wäschemangel 1 in der Bauart einer Muldenmangel dargestellt. Die rotierende Bügelwalze 2 und die hier nur zum Teil sichtbare Bügelmulde 3 bilden dabei das zentrale Mangelaggregat des Gerätes. Die Zuführung eines Wäschestücks 8 erfolgt bei der hier gezeigten Ausführungsform der Wäschemangel 1 über die vor der Bügelwalze 2, im Eingabebereich 7 positionierten Konsole 71. Die zu mangelnden Wäschestücke 8 werden auf dieser Konsole 71 aufgelegt und dann in Richtung der Bügelwalze 2 bewegt, die dann das Wäschestück 8 in die Bügelmulde 3 einzieht und durch das Mangelaggregat bis in den Ausgabebereich 10 der Wäschemangel 1 transportiert.
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Der Betrieb der Wäschemangel 1 wird durch die in der Zeichnung gestrichelt dargestellte Steuereinrichtung 4 gesteuert. Weiterhin ist in 1 noch die Bedienblende 5 des Gerätes mit den üblichen Bedien- und Anzeigeelementen in symbolischer Form angedeutet. Auf das erfindungsgemäß in der Wäschemangel vorgesehene Sensorsystem 6 mit den einzelnen Sensorelementen 61 bis 6n wird nachfolgend anhand der 1 und 2 näher eingegangen. Über die Steuereinrichtung 4 steht das Sensorsystem 6 steuerungstechnisch mit einer Anzeigevorrichtung 8 in Verbindung. Über die Anzeigevorrichtung 8 sollen dem Benutzer Hinweise und Empfehlungen angeboten werden, damit er eine einseitige Teilbelastung des Mangelaggregats durch die fortlaufende Eingabe von kleineren Wäschestücken 8 aus der gleichen Eingabeposition vermeiden kann.
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In der 2 sind die Bügelwalze 2 und die Bügelmulde 3 in einer Einzeldarstellung gezeigt, wobei bewusst ein im Verhältnis zur Muldenbreite sehr kleines Wäschestück 8 eingezeichnet ist, um das der Erfindung zugrundeliegende Problem und den erfindungsgemäßen Lösungsgedanken verständlich machen zu können.
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Wenn während des Mangelbetriebes hintereinander mehrere gleichartige Wäschestücke dieser Art der Mangel aus der gleichen Eingabeposition zugeführt werden, so ist es offensichtlich, dass die Bügelwalze und die beheizte Bügelmulde nur einseitig belastet wären. Dies würde die in der Beschreibungseinleitung beschriebenen negativen Auswirkungen zur Folge haben.
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Hier setzt nun die Erfindung mit ihrer Lösungskonzeption an:
Wie in der 1 und der 2 zu sehen ist, sind im Eingangsbereich zur Bügelmulde auf der gesamten Breite gleichmäßig verteilte Sensorelemente 61 bis 6n angeordnet. Diese bilden in der Gesamtheit das erfindungsgemäß vorgesehene Sensorsystem 6. Dieses Sensorsystem 6 steht steuerungstechnisch mit der Steuereinrichtung 4 des Gerätes in Verbindung, über die die in der Wäschemangel angebrachte Anzeigevorrichtung 8 steuerbar ist.
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In der vorliegenden Ausführungsform werden Sensorelemente 61 bis 6n in Form von einzelnen Temperatursensoren verwendet. Diese Temperatursensoren können auf die Temperaturunterschiede reagieren, die sich durch den beim Mangeln eines Wäschestücks in der Bügel- und Mangelvorrichtung belegten Bereich gegenüber dem freien Bereich ohne Wäschestück ergeben. Die Signale der Temperatursensoren werden in der Steuereinheit 4 ausgewertet und das Ergebnis dieser Auswertung wird in einer Anzeigevorrichtung 8 an gut sichtbarer Stelle des Gerätes dargestellt und der Bedienungsperson angezeigt. Wird nun, wie in der 2 gezeigt, ein relativ kleines Wäschestück 9 in dem Gerät behandelt, so werden nur einige der Sensorelemente 61 bis 6n von dem Wäschestück 9 beeinflusst, wobei dieser Zustand in der Anzeigevorrichtung 8 entsprechend dargestellt werden kann. Für die Darstellung sind verschiedene Anzeigeformen denkbar, die dem Benutzer eine entsprechende Hilfe bei der Entscheidung für eine neue Eingabeposition beim nächsten Mangelvorgang geben.
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Zum Beispiel können in der Anzeigevorrichtung 8, wie in der 1 gezeigt, mehrere LEDs 81 nebeneinander angeordnet werden. Diese Kette der LEDs steht bei dieser Ausführungsform sinnbildlich für die Breite des aktiven Bügel- und Mangelbereiches. Wenn nun zum Beispiel die Steuerung der Anzeigevorrichtung so konfiguriert ist, dass die LEDs aufleuchten, die mit dem belasteten Teilbereich im Eingabebereich Bügel- und Mangelvorrichtung korrespondieren, so kann der Bediener beim nächsten Behandlungsvorgang durch die nicht aufleuchtenden LEDs auf den empfohlenen neuen Mangelbereich bzw. auf eine neue Eingabeposition hingewiesen werden.
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Für die Anzeigevorrichtung 8 sind weitere Ausgestaltungsformen denkbar. Zum Beispiel können die LEDs eine Anzeige mit den entsprechenden Ampelfarben aufweisen. Darüber kann der Bedienungsperson deutlich gemacht werden, welcher Bereich der Wäschemangel bereits kurz vorher benutzt wurde (rote LEDs), und welcher sich für einen weiteren Bügelvorgang anbieten würde (grüne LEDs).
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Die Auswahl der Sensorelemente ist natürlich nicht auf den Einsatz von Temperatursensoren beschränkt. Es ist auch die Verwendung von Sensoren denkbar, die auf Berührungskontakt, Feuchtigkeitskontakt oder auch auf Basis einer Lichtschranke arbeiten. Weiterhin kann natürlich die visuelle Anzeigeform für die zu wählende Eingabeposition auch durch akustische Signale ersetzt oder zusätzlich ergänzt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bügelmaschine, Wäschemangel
- 2
- Bügelwalze
- 3
- Bügelmulde
- 4
- Steuereinrichtung
- 5
- Bedien- und Anzeigevorrichtung
- 6
- Sensorsystem
- 61 bis 6n
- Sensorelemente
- 7
- Eingabebereich für die Wäschestücke
- 71
- Konsole für die Wäscheeingabe
- 8
- Anzeigevorrichtung
- 81
- LEDs
- 9
- Wäschestück
- 10
- Ausgabebereich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012105674 B4 [0002]