-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verpacken einer Zusammenstellung unterschiedlicher Versandgüter. Gegenstand der Erfindung ist des Weiteren eine Verpackungseinheit, die vorzugsweise durch das Verfahren gebildet ist.
-
Dem Vertrieb von Versandgütern an Endkunden kommt in der Praxis eine immer größere Bedeutung zu. Entsprechend steigt auch der Bedarf an Versandverpackungen, wobei die Versandgüter auch in einem ausreichenden Maße geschützt werden müssen.
-
Bei einzelnen klassischen Versandprodukten wie beispielsweise elektronischen Kleingeräten ist häufig ein individueller Schutz in einem Verpackungskarton oder dergleichen vorgesehen, so dass ein solcher Verpackungskarton direkt auch als Versandverpackung genutzt oder in einen Versandkarton eingesetzt werden kann.
-
Zunehmend werden jedoch auch lose Kleinteile und Produkte des alltäglichen Bedarfs wie Putz- und Waschmittel, Zahnpasta, Lebensmittel oder dergleichen in Konkurrenz zu klassischen Supermärkten im Versandhandel vertrieben. Solche Produkte weisen häufig keine individuelle schützende Umverpackung auf, so dass ein erhöhtes Bedürfnis eines Schutzes gerade bei einer Zusammenstellung unterschiedlicher Versandgüter besteht.
-
Aus der Praxis ist es bekannt, Versandgüter in Standard-Versandkartons zu versenden und die Freiräume mit Füll- und Dämmmaterial aufzufüllen. Derartige Verpackungseinheiten sind jedoch von Nachteil, weil das Füllmaterial, welches beispielsweise in Form von Kunststoffflocken, Papier oder Luftpolsterfolie vorliegen kann, von einem Benutzer entsorgt werden muss. Wenn bei der Verwendung eines Standard-Versandkartons sämtliche Freiräume ausgefüllt werden, ergibt sich auch ein sehr großer Bedarf an dem beschriebenen zusätzlichen Verpackungsmaterial.
-
Gerade bei einer Zusammenstellung unterschiedlicher Versandgüter ist auch zu berücksichtigen, dass diese nicht nur gegen eine mechanische Zerstörung von außen geschützt werden müssen. Wenn mehrere Versandgüter nach außen durch Verpackungsmaterial geschützt aber lose in einem Versandkarton angeordnet sind, können sich die Versandgüter bei mechanischen Belastungen gegenseitig beschädigen. Neben einem oberflächlichen Zerkratzen besteht je nach Verpackungsgut auch die Gefahr einer mechanischen Zerstörung, beispielsweise bei Flüssigkeitsbehältern.
-
Nach einer Beschädigung von Versandgütern können über die Beschädigung des Produktes selbst hinaus auch Folgeschäden auftreten, beispielsweise wenn Flüssigkeiten auslaufen. Schlimmstenfalls können auch die Umgebung oder beispielsweise in einem Lager weitere Verpackungseinheiten durch auslaufende Flüssigkeit verschmutzt werden.
-
Aus der
US 8 186 513 B2 ist ein Verpackungskarton zum Verpacken einer Zusammenstellung unterschiedlicher Versandgüter bekannt, bei dem die Versandgüter auf einen Träger aus Pappe aufgelegt und dort durch eine Schrumpffolie fixiert werden. Durch das Schrumpfen der Folie werden die Versandgüter auch gegeneinander fixiert, so dass Relativbewegungen eingeschränkt oder überhaupt nicht mehr möglich sind. Darüber hinaus wird zu den Rändern des Trägers ein Abstand eingehalten. Der Träger mit den darauf angeordneten Versandgütern wird dann in eine Umverpackung in Form eines Versandkartons eingesetzt, so dass durch die mittige Positionierung der Versandgüter in dem Versandkarton auch ein gewisser Schutz gegenüber mechanischen Belastungen von außen gewährt ist. Die beschriebene Verpackungsanordnung ist insbesondere für Versandgüter geeignet, welche mit einer niedrigen Höhe auf den Träger gestellt bzw. gelegt werden können. Auch wenn in einem erheblichen Maße Verpackungsmaterial eingespart wird, sind je nach Ausgestaltung der Versandgüter die Handhabung, die Raumausnutzung sowie der Schutz noch verbesserungsbedürftig.
-
Aus der
DE 25 54 151 A1 sind ein Verpackungsmaterial und ein Verfahren zum Verpacken bekannt, wobei ein Verpackungsmaterial mit einer heißsiegelfähigen und gasdichten Deckfolie mit einer Polsterfolie, insbesondere einer Luftpolsterfolie verbunden ist und auch in Form eines Beutels bereitgestellt werden kann. Produkte wie beispielsweise Elektronik-Bauteile können in den Beutel eingesetzt werden, wobei dann der Beutel durch Unterdruck evakuiert und luftdicht verschlossen wird, wodurch die einzelnen Bauteile beim Transport gegen ein Verschieben gesichert sind. Gleichzeitig sind die einzelnen Bauteile durch die Polsterfolie in einem gewissen Maße mechanisch geschützt. Als Nachteil ergibt sich, dass die gebildete Verpackungseinheit keine oder lediglich eine geringe Eigenstabilität aufweist.
-
Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung zugrunde, ein Verfahren zum Verpacken einer Zusammenstellung unterschiedlicher Verpackungsgüter anzugeben, welches sich durch einen geringen Einsatz von Verpackungsmaterial auszeichnet, wobei gleichzeitig eine besonders kompakte und mechanisch belastbare Verpackungseinheit gebildet wird. Des Weiteren soll eine entsprechende Verpackungseinheit angegeben werden.
-
Gegenstand der Erfindung und Lösung der Aufgabe sind ein Verfahren zum Verpacken einer Zusammenstellung unterschiedlicher Versandgüter gemäß Patentanspruch 1 sowie eine Verpackungseinheit gemäß Patentanspruch 12.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft demnach ein Verfahren zum Verpacken einer Zusammenstellung unterschiedlicher Versandgüter, wobei ein Folienbeutel bereitgestellt wird, eine Stütz- und Schutzstruktur bereitgestellt wird, welche zumindest ein aus Karton gebildetes Stützelement aufweist, die Versandgüter in dem Folienbeutel angeordnet werden und der Folienbeutel nach dem Befüllen mit den Versandgütern unter Einbindung der Stütz- und Schutzstruktur kompaktiert wird, wodurch die Versandgüter zumindest teilweise zur Vermeidung einer Relativbewegung gegeneinander fixiert werden und aus dem Folienbeutel mit den darin angeordneten Versandgütern sowie der Stütz- und Schutzstruktur eine Verpackungseinheit gebildet wird.
-
Erfindungsgemäß erfolgt die Anordnung der Versandgüter in einem Folienbeutel. Der Folienbeutel kann bedarfsgerecht mit verschiedenen Versandgütern sukzessive befüllt werden, die durch die Anordnung in dem Folienbeutel bereits zusammengehalten werden. Dadurch ergibt sich ein sehr hohes Maß an Flexibilität, weil die Zusammenstellung der Versandgüter sowohl maschinell als auch per Hand erfolgen kann, wobei auch eine Kombination von manuellem und maschinellem Befüllen möglich ist. Beispielsweise kann ein Teil der Versandgüter maschinell in den Folienbeutel eingefüllt werden, wobei dann weitere Versandgüter individuell zu ergänzen sind.
-
Darüber hinaus ist eine Stütz- und Schutzstruktur vorgesehen, welche zumindest ein aus Karton gebildetes Stützelement aufweist. Der Folienbeutel selbst ist flexibel und wird nach dem Befüllen mit den Versandgütern kompaktiert, wodurch die Versandgüter gegeneinander gedrückt werden. Alleine dadurch wird eine kompakte Verpackungseinheit gebildet, welche eine erhöhte Stabilität aufweisen kann. Um eine gewünschte Außenform bereitzustellen, die Stabilität noch weiter zu erhöhen und auch einen verbesserten Schutz zu ermöglichen, ist jedoch zusätzlich auch zumindest ein Stützelement aus Karton vorgesehen, welches bei dem Kompaktieren des Folienbeutels fest in die Struktur der Verpackungseinheit eingebunden wird.
-
Optional kann vorgesehen sein, die so gebildete Verpackungseinheit in eine Umverpackung, beispielsweise eine Versandkarton einzusetzen. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt aber gerade auch die Ausbildung einer Verpackungseinheit, welche ohne eine zusätzliche Umverpackung für einen sicheren Transport der unterschiedlichen Versandgüter geeignet ist.
-
Da im Rahmen der Erfindung ein Folienbeutel eingesetzt wird, sind auch Flüssigkeit enthaltende Versandgüter besser geschützt. Selbst wenn bei dem Transport ein Flüssigkeit enthaltendes Versandgut beschädigt wird, kann durch den Folienbeutel ein unkontrolliertes Auslaufen zumindest dann sicher vermieden werden, wenn der Folienbeutel gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung flüssigkeitsdicht und besonders bevorzugt luftdicht verschlossen ist.
-
Unter Kompaktieren des Folienbeutels wird im Rahmen der Erfindung verstanden, dass sich der Folienbeutel durch geeignete Maßnahmen zusammenzieht und dabei innenliegende Freiräume um die Versandgüter reduziert oder vollständig eliminiert. Entsprechend wird auch deutlich, dass das Stützelement aus Karton die Versandgüter nicht vollständig nach Art einer Innenverpackung umschließen kann, weil dann entgegen der Erfindung durch das Kompaktieren des Folienbeutels die Versandgüter zur Vermeidung einer Relativbewegung nicht gegeneinander fixiert werden können.
-
Die Erfindung macht sich in diesem Zusammenhang zu Nutze, dass der Folienbeutel flexibel ist und durch die Kompaktierung eine Fixierung bewirkt, wobei jedoch zusätzlich durch eine partielle Anordnung zumindest eines aus Karton, insbesondere Wellpappe gebildeten Stützelementes eine Versteifung sowie ein verbesserter Schutz erreicht werden.
-
Um den Folienbeutel in der beschriebenen Weise zu kompaktieren, kann dieser aus einer unter Temperatureinwirkung schrumpfenden Folie gebildet sein. Die Kompaktierung des Folienbeutels wird dann nach der Anordnung der Versandgüter durch Wärmeeintrag, insbesondere durch Infrarot-Strahlung und/oder Heißluft erreicht. Damit überschüssige Luft aus dem Folienbeutel entweichen kann, ist dieser während des Schrumpfvorganges vorzugsweise unverschlossen, wobei ein luftdichter Verschluss im Nachgang erfolgen kann, um gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ein Auslaufen von Flüssigkeiten zu vermeiden.
-
Gemäß einer alternativen, bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird der Folienbeutel nach der Anordnung der Versandgüter durch Unterdruck evakuiert und luftdicht verschlossen. Dabei ist es möglich, einen einfachen Folienbeutel zunächst an einem offenen Ende zu evakuieren und dann luftdicht zu verschließen, wodurch dieser seine kompaktierte Form beibehält. Es ergibt sich dabei auch der Vorteil, dass für einen Verbraucher die Integrität der Verpackung sofort erkennbar ist. Ein solcher Vakuumverschluss erzeugt damit auch eine Garantiefunktion, dass die Zusammenstellung der Versandgüter ausgehend von dem Bilden der kompakten Verpackungseinheit unverändert ist.
-
Wenn die Kompaktierung durch ein Evakuieren mit Unterdruck erfolgt, muss die Folie, aus der der Folienbeutel gebildet ist, nicht unter Temperaturzufuhr schrumpffähig sein. Wenn die Versandgüter lediglich kurzfristig in der gebildeten Verpackungseinheit aufbewahrt werden sollen, sind für die Bildung des Folienbeutels einfach ausgestaltete und kostengünstige Folien ohne eine erhöhte Barrierewirkung geeignet.
-
Falls dagegen mit einer längeren Versanddauer und/oder einer Zwischenlagerung zu rechnen ist, wird für die Bildung des Folienbeutels bevorzugt eine Folie eingesetzt, welche gute Barriereeigenschaften hinsichtlich Luft aufweist. Geeignet sind beispielsweise mehrschichtig kaschierte oder coextrudierte Folien, die zumindest eine Barriereschicht aufweisen. Beispielsweise kann die Folie eine Siegelschicht aus Polyolefin, insbesondere Polyethylen, und eine Barriereschicht auf der Basis von Polyamid aufweisen. Darüber hinaus kommen auch Barrierefolien in Betracht, welche eine Sperrschicht auf der Basis von EVOH oder einem anderen Barrierematerial aufweisen.
-
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist der Folienbeutel ein Abführventil auf, wobei der Folienbeutel nach der Anordnung der Versandgüter zunächst verschlossen und dann durch das Abführventil evakuiert wird. Zu diesem Zweck kann das Abführventil auch einen Stutzen aufweisen, um eine Vakuumpumpe oder einen Unterdruckschlauch anschließen zu können.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann der Folienbeutel eine Aufreißhilfe und/oder einen Wiederverschluss aufweisen. Sowohl bei einem Kompaktieren durch ein Schrumpfen als auch durch eine Evakuierung mittels Unterdruck kann sich eine sehr feste und steife Verpackungseinheit bilden, welche dann von einem Benutzer nur schwer geöffnet werden kann. Als andere Aufreißhilfe kann beispielsweise eine Schwächungslinie in dem Folienbeutel vorgesehen sein. Darüber hinaus kommt als Aufreißhilfe auch ein separates Aufreißband in Betracht.
-
Besondere Vorteile des Folienbeutels ergeben sich, wenn dieser mit einem Wiederverschluss versehen ist, so dass der Folienbeutel auch nach einem Öffnen durch einen Verbraucher weiterhin benutzt werden kann. Wenn ein luftdichter Wiederverschluss mit einem Abführventil kombiniert ist, kann der Folienbeutel sogar mehrfach wiederverwertet werden, um nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Zusammenstellung unterschiedlicher Versandgüter zu verpacken und die beschriebene Verpackungseinheit zu bilden. In einem solchen Fall kann die Menge an Abfall auf ein Minimum reduziert werden.
-
Im Rahmen der Erfindung kann der Folienbeutel sowohl transparent als auch eingefärbt sein, um entweder einen Einblick zu ermöglichen oder die aufgenommenen Produkte zu verbergen und gegenüber Licht zu schützen.
-
Wenn die gebildete Verpackungseinheit nicht in eine zusätzliche Umverpackung eingesetzt wird, kann auch eine erhöhte Oberflächenrauheit des Folienbeutels von Vorteil sein, um bei einer Lagerung ein Verrutschen zu vermeiden und bei einem Benutzer einen positiven haptischen Eindruck zu erzeugen. Schließlich kann der Folienbeutel auch einen Aufdruck aufweisen.
-
Auch ist es möglich, direkt den bereitgestellten Folienbeutel oder die durch Kompaktierung gebildete Verpackungseinheit mit zumindest einem Griff auszurüsten, der je nach Ausgestaltung aufgeklebt oder aufgesiegelt sein kann.
-
Erfindungsgemäß wird eine Stütz- und Schutzstruktur in die Verpackungseinheit eingebunden, wobei die Stütz- und Schutzstruktur zumindest ein aus Karton, insbesondere Wellpappe gebildetes Stützelement aufweist.
-
Das Stützelement kann beispielsweise dazu vorgesehen sein, besonders gefährdete Abschnitte der Versandgüter zu schützen und/oder der Verpackungseinheit eine gewünschte Form zu verleihen.
-
Besonders bevorzugt weist das Stützelement eine nicht-ebene Form auf. Beispielsweise kann das Stützelement zur Vorgabe einer äußeren Struktur der Verpackungseinheit abgewinkelt sein. Eine Formgebung ist auch zweckmäßig, um gezielt einzelne Bereiche eines Versandgutes zu schützen. Beispielsweise können besonders gefährdete Abschnitte wie der Ausguss oder Sprühkopf einer Kunststoffflasche gezielt geschützt werden, wozu das Stützelement beispielsweise auch eine eigenstabile Zylinderform aufweisen kann.
-
Das zumindest eine aus Karton gebildete Stützelement kann auch Bestandteil eines aus Karton gebildeten offenen und um zumindest einen Teil der Versandgüter angeordneten Gerüstes sein. Durch ein solches Gerüst kann die äußere Form der Verpackungseinheit genau vorgegeben werden. Im Gegensatz zu einer geschlossenen Innenverpackung in Form eines Verpackungskartons kann sich der Folienbeutel bei seiner Kompaktierung auch in die Zwischenräume des Gerüstes hinein zusammenziehen, wodurch innerhalb des Gerüstes die gewünschte Fixierung der Versandgüter gegeneinander gewährleistet wird.
-
Ein Gerüst kann beispielsweise aus Eckpfosten und im Wesentlichen ebenen Endstücken gebildet sein, wobei die Eckpfosten die Endstücke verbinden. Sowohl die Eckpfosten als auch die Ränder der Endstücke können aus Karton mehrfach gefaltet sein, um eine besonders stabile Struktur bereitzustellen.
-
Selbstverständlich können auch zusätzlich zu einem solchen Gerüst weitere Stützelemente für einen gezielten Schutz von Teilbereichen der Versandgüter vorgesehen sein.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann die Stütz- und Schutzstruktur zusätzlich auch aus Folie gebildete Luftpolster umfassen. Beispielsweise kann eine Luftpolsterfolie separat bereitgestellt und zusammen mit den Versandgütern in den Folienbeutel eingebracht werden. Durch das Kompaktieren werden dann die Versandgüter über die Luftpolsterfolie zusammengedrückt, wobei einerseits eine kompakte, relativ starre Verpackungseinheit gebildet wird und andererseits die Luftpolsterfolie innerhalb des Folienbeutels noch eine schützende, dämpfende Wirkung gewährleistet.
-
Alternativ kann die Luftpolsterfolie auch als Bestandteil in den Folienbeutel integriert sein, wozu die Luftpolsterfolie beispielsweise mit einer Trägerfolie kaschiert sein kann.
-
Gemäß einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung liegen die Luftpolster in Form von Folienschläuchen oder Folienkissen vor, wobei die Folienschläuche bzw. Folienkissen bevorzugt mit dem Folienbeutel verbunden sind. Durch derartige Folienschläuche bzw. Folienkissen kann nicht nur ein Schutz, sondern auch eine gewisse Ausformung der kompakten Verpackungseinheit erreicht werden.
-
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Verpackungseinheit mit einer Zusammenstellung unterschiedlicher Versandgüter, welche insbesondere nach dem zuvor beschriebenen Verfahren gebildet ist. Die Verpackungseinheit weist einen die Versandgüter aufnehmenden Folienbeutel und eine Stütz- und Schutzstruktur auf, wobei der Folienbeutel durch ein Schrumpfen und/oder eine Evakuierung durch einen Unterdruck kompaktiert und luftdicht verschlossen ist und wobei die Versandgüter zumindest teilweise zur Vermeidung einer Relativbewegung durch den kompakten Folienbeutel gegeneinander fixiert sind. Die Stütz- und Schutzstruktur umfasst zumindest ein aus Karton gebildetes Stützelement.
-
Vorzugsweise wird Wellpappe als Karton-Material eingesetzt, um gute mechanische Eigenschaften und eine gute Schutzwirkung zu erzielen.
-
Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert. Es zeigen:
-
1 einen Folienbeutel zur Bildung einer kompakten Verpackungseinheit mit einer Zusammenstellung unterschiedlicher Versandgüter,
-
2 eine mit dem Folienbeutel gemäß der 1 gebildete Verpackungseinheit,
-
3 und 4 alternative Ausgestaltungen der Verpackungseinheit,
-
5 eine Stütz- und Schutzstruktur nach Art eines Gerüstes,
-
6 eine Verpackungseinheit mit einem Folienbeutel und der Stütz- und Schutzstruktur gemäß der 5.
-
Die 1 zeigt einen Folienbeutel 1, der aus einer Beutelfolie gebildet ist und durch Unterdruck kompaktiert, das heißt zusammengezogen werden kann. Der Folienbeutel 1 weist dazu an einer Seitenfläche ein Abführventil 2 auf, an den ein Unterdruckschlauch oder direkt eine Vakuumpumpe angeschlossen werden kann. Des Weiteren ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel an einem Kopf des Folienbeutels 1 ein Wiederverschluss 3 vorgesehen, der als luftdichter Zipper-Verschluss ausgeführt ist.
-
Der in 1 dargestellte Folienbeutel 1 kann mehrfach befüllt und durch das Abführventil 2 evakuiert werden. Des Weiteren ergibt sich der Vorteil, dass der Folienbeutel dicht ist und so auch einen besonderen Schutz gegenüber dem Eintritt und dem Austritt von Flüssigkeiten gewährleistet.
-
Der in 1 dargestellte Folienbeutel 1 stellt lediglich eine bevorzugte Ausgestaltung dar. Erfindungsgemäß ist der Folienbeutel 1 durch geeignete Maßnahmen kompaktierbar, wozu vorzugsweise eine Evakuierung durch Unterdruck erfolgt. Anstelle eines Abführventils kann jedoch eine Evakuierung an einem zunächst noch nicht geschlossenen Folienbeutel 1 erfolgen, der nachfolgend verschlossen, insbesondere versiegelt wird. Darüber hinaus kommen im Rahmen der Erfindung auch Folienbeutel 1 in Betracht, die aus einer unter Temperatureinwirkung schrumpfenden Folie gebildet werden, wobei auch dann ein bevorzugter luftdichter Verschluss erst nach der Kompaktierung erfolgt.
-
Die 2 zeigt eine erfindungsgemäße Verpackungseinheit, bei der unterschiedliche Versandgüter 4a, 4b, 4c gemeinsam verpackt sind. Bei den Versandgütern 4a, 4b, 4c kann es sich beispielsweise um Waschmittel, Spülmittel, Zahnpasta und andere Produkte des täglichen Bedarfs handeln.
-
In der 2 ist zu erkennen, dass der Folienbeutel 1 mit Hilfe des Abführventils 2 evakuiert ist, so dass die Versandgüter 4a, 4b, 4c durch den kollabierten Folienbeutel 1 gegeneinander gedrückt werden, sich nicht relativ zueinander bewegen können und auch bei einem Transport nicht zerkratzen oder durch ein gegenwärtiges Anschlagen anderweitig beschädigt werden können.
-
Bereits durch das Zusammendrücken der Versandgüter 4a, 4b, 4c erhält die gebildete Verpackungseinheit eine gewisse Festigkeit, wobei jedoch zusätzlich eine Stütz- und Schutzstruktur bereitgestellt wird, welche mehrere aus Karton, insbesondere Wellpappe gebildete Stützelemente 5a, 5b, 5c aufweist.
-
Bei zwei der Versandgüter 4a, 4b handelt es sich in dem dargestellten Ausführungsbeispiel um Flüssigkeitsbehälter aus Kunststoff, wobei jeweils ein Kopfbereich durch ein zugeordnetes Stützelement 5a, 5b geschützt ist. Bei einem der Stützelemente 5a handelt es sich um einen aus Wellpappe gebildeten Zylinder, der sich lediglich an den Kopf des zugeordneten Versandgutes 4a erstreckt.
-
Ein weiteres Stützelement 5b ist ebenfalls aus Wellpappe gebildet, weist jedoch zwei Abschnitte, nämlich einen das zugeordnete Versandgut 4b schützenden Zylinderabschnitt sowie einen den Kopf der Verpackungseinheit bildenden ebenen Abschnitt auf. Das in dem Ausführungsbeispiel der 2 dargestellte dritte Stützelement 5c bildet ein Boden aus Wellpappe, auf dem die Versandgüter 4a, 4b, 4c angeordnet sind.
-
Obwohl die Verpackungseinheit ohne weiteres Füllmaterial auskommt, wird bereits ein guter Schutz der Versandgüter 4a, 4b, 4c sichergestellt, so dass zumindest bei einer ausreichenden Sorgfalt während des Transportes eine zusätzliche Umverpackung oder ein weiterer Schutz nicht notwendig sind.
-
Durch die Kompaktierung des Folienbeutels 1 mittels Unterdruck kann ein Benutzer sofort erkennen, dass die Zusammenstellung der Versandgüter 4a, 4b, 4c seit dem Verpacken nicht verändert ist. Bei einem Öffnen des Folienbeutels 1 an dem Wiederverschluss gelangt dann Umgebungsluft in den Folienbeutel, wodurch sich dieser wieder ausdehnen kann.
-
Aus einer vergleichenden Betrachtung der 1 und 2 ist ersichtlich, dass der Folienbeutel 1 und gegebenenfalls auch die Stützelemente 5a, 5b, 5c wiederverwertet werden können. Selbst wenn der Folienbeutel 1 und die Stützelemente 5a, 5b, 5c entsorgt werden, ergibt sich nur eine vergleichsweise geringe Menge an Abfall.
-
Ausgehend von einer Ausgestaltung gemäß der 2 zeigt die 3 eine Variante, bei der die Stütz- und Schutzstruktur aus Folie gebildete Luftpolster 6 umfasst. Bei einer ansonsten mit der 2 übereinstimmenden Ausgestaltung ist der Folienbeutel 1 aus einem Laminat einer Luftpolsterfolie mit einer Deckfolie gebildet, wobei die Luftpolsterfolie bevorzugt aber nicht zwingend an einer Beutelinnenseite angeordnet ist.
-
Alternativ können bei einer Ausgestaltung gemäß der 2 auch Abschnitte einer Luftpolsterfolie separat in den Folienbeutel 1 zum verbesserten Schutz der Versandgüter 4a, 4b, 4c eingesetzt werden.
-
Durch die Kompaktierung des Folienbeutels 1 einerseits und die Luftpolster 6 andererseits wird erreicht, dass trotz einer kompakten Struktur der Verpackungseinheit ein sehr guter Schutz erreicht wird. Konkret wird der Folienbeutel 1 soweit kompaktiert und zusammengezogen, dass durch die Luftpolster eine definierte Schutzschicht begrenzter Dicke verbleibt. Durch das Kompaktieren des Folienbeutels wird auch bei der Bereitstellung von Luftpolstern 6 sichergestellt, dass die Versandgüter 4a, 4b, 4c in ihrer Beweglichkeit begrenzt und besonders bevorzugt aneinander fixiert sind.
-
Die 4 zeigt eine weitere Variante, wobei der Folienbeutel 1 eine Vielzahl von Luftpolstern 6 in Form von großen Kissen bzw. Kammern aufweist, wobei vorzugsweise auch diese Kissen direkt in den Folienbeutel 1 integriert sind.
-
Im Rahmen der Erfindung ist stets zumindest ein Stützelement aus Karton, insbesondere Wellpappe vorgesehen. Zusätzlich oder alternativ zu einzelnen in der 2 dargestellten Stützelementen 5a, 5b, 5c können mehrere Stützelemente 5d, 5e auch gemäß der 5 eine Art Rahmen bilden, in dem dann die Versandgüter 4a, 4b, 4c angeordnet werden. Gemäß der 5 ist der Rahmen aus Stützelementen 5d in Form von Pfosten sowie Stützelementen 5c in Form von im Wesentlichen ebenen Endstücken gebildet. Auch die Stützelemente 5d, 5e gemäß der 5 sind aus Wellpappe gebildet, wobei die Pfosten zur Erhöhung der Stabilität eine dreieckige Struktur und die Endstücke einen verstärkten Rand aufweisen.
-
Die 6 zeigt eine mit den Stützelementen 5d, 5e gemäß der 5 gebildete Verpackungseinheit. Ausschlaggebend ist, dass die Stützelemente 5d, 5e einen offenen Rahmen bilden, so dass sich der Folienbeutel 1 bei der Kompaktierung in die Öffnungen hinein zusammenziehen kann, wodurch – anders bei einer geschlossenen Innenverpackung – die Versandgüter 4a, 4b, 4c auch innerhalb des Rahmens auf besonders bevorzugte Weise gegeneinander fixiert werden können.
-
Die Darstellung gemäß der 5 und 6 zeigt lediglich eine mögliche Ausführungsform. Beispielsweise kann die dargestellte Stützstruktur auch mit einem der zuvor beschriebenen Folienbeutel 1 kombiniert werden, welche Luftpolster (6) aufweisen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 8186513 B2 [0008]
- DE 2554151 A1 [0009]