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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gehäuse für ein Laborgerät, in welches das Laborgerät bevorzugt einschiebbar ist.
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Laborgeräte, wie beispielsweise Stromversorgungen, Laborsteckdosen, Messinstrumente, Oszilloskope, Anzeigeeinheiten, Digitalmultimeter, Leistungsmesser, Funktionsgeneratoren, Signalarbiträrgeneratoren und dergleichen werden üblicherweise in passende Gehäuse verbaut, wobei für verschiedene Laborgeräte verschiedene Gehäuse benötigt werden.
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Nachteiligerweise ist die Herstellung verschiedener Gehäuse, insbesondere in verschiedenen Breiten und mit verschiedenen Einschubtiefen, aufwendig und kostenintensiv, da für verschiedene Gehäuse üblicherweise vollständig neue Gehäuseteile entwickelt und gefertigt werden müssen.
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Die Erfindung hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, Gehäuse für Laborgeräte anzugeben, welche für unterschiedliche Laborgeräte geeignet sind und besonders wirtschaftlich hergestellt werden können.
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Diese Aufgabe wird durch Gehäuse gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Ein erfindungsgemäßes Gehäuse weist Profile auf, die einen im Wesentlichen gleichbleibenden Querschnitt umfassen. Das Gehäuse umfasst
- - ein Basisprofil, das einen ersten und einen zweiten Verbindungsabschnitt aufweist,
- - ein erstes Ergänzungsprofil, das mit dem Basisprofil mittels des ersten Verbindungsabschnitts verbunden ist,
- - ein zweites Ergänzungsprofil, das mit dem Basisprofil mittels des zweiten Verbindungsabschnitts verbunden ist, und
- - eine Einschuböffnung (92) für das Laborgerät,
wobei das Basisprofil mit dem ersten und dem zweiten Ergänzungsprofil unlösbar verbunden ist und wobei das Basisprofil, das erste und das zweite Ergänzungsprofil einen Innenraum mit einer Einschubtiefe definieren, in welchen das Laborgerät einschiebbar ist, wobei das Basisprofil eine U-Form aufweist, die durch einen Koppelabschnitt, einen ersten und einen zweiten Schenkel definiert ist, wobei die Schenkel parallel zueinander verlaufen, und wobei die Einschuböffnung dem Koppelabschnitt gegenüberliegt.
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Die Erfindung macht sich die Erkenntnis zunutze, dass durch die Verwendung eines Basisprofils zusammen mit den Ergänzungsprofilen insbesondere die Bautiefe und damit auch die Einschubtiefe für das Laborgerät mittels der Ergänzungsprofile verändert werden kann. Auf diese Weise kann durch die Verwendung von Ergänzungsprofilen in verschiedenen Varianten die Einschubtiefe an das jeweilige Laborgerät angepasst werden. Hierbei ist von Vorteil, dass das Basisprofil unverändert bleiben kann, wodurch ein Neuentwicklungsaufwand für das Basisprofil entfällt. Zudem kann das Basisprofil in großen Mengen hergestellt werden, wodurch sich die Herstellungskosten für das Basisprofil deutlich reduzieren können.
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Durch die Verwendung einer unlösbaren Verbindung zwischen dem Basisprofil und dem ersten und dem zweiten Ergänzungsprofil wird eine sehr hohe Stabilität des Gehäuses sichergestellt, so dass auch starke mechanische Belastungen die Stabilität des Gehäuses nicht beeinflussen.
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Als unlösbar wird dabei eine Verbindung angesehen, die üblicherweise nicht ohne Zerstörung oder Beschädigung des Gehäuses gelöst werden kann und/oder die nicht ohne die Zuhilfenahme von Werkzeug lösbar ist. Die unlösbare Verbindung kann bevorzugt eine stoffschlüssige Verbindung sein. Die gleiche unlösbare Verbindung kann jeweils an dem ersten und dem zweiten Verbindungsabschnitt vorgesehen sein.
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Das Basisprofil und die Ergänzungsprofile weisen einen gleichbleibenden Querschnitt auf, so dass diese Profile mit einer großen Länge hergestellt werden können, wobei entsprechend den Abmessungen des Laborgeräts abgelängte Stücke zu dem erfindungsgemäßen Gehäuse verarbeitet werden können. Insbesondere kann durch die Verwendung unterschiedlicher Längen der Profile die Verwendung des Gehäuses für Laborgeräte mit unterschiedlicher Breite ermöglicht werden. Die Länge der abgelängten Profile entspricht also der Breite des aus den Profilen zusammengesetzten Gehäuses.
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Neben dem Basisprofil und den Ergänzungsprofilen kann das Gehäuse auch Seitenteile umfassen, die das Gehäuse vervollständigen können.
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Aufgrund der großen Flexibilität bei der Herstellung des Gehäuses kann das erfindungsgemäße Gehäuse beispielsweise als Standalone-Gehäuse, als Auftisch-Gehäuse oder als sogenanntes Cockpit-Gehäuse verwendet werden, wobei ein Cockpit-Gehäuse üblicherweise in Arbeitsmöbeln verwendet wird und beabstandet zu einer Arbeitsplatte oberhalb der Arbeitsplatte des Arbeitsmöbels angeordnet ist. Sowohl bei der Verwendung als Standalone-Gehäuse, als auch beim Einsatz als Auftisch- und als Cockpit-Gehäuse kann das Laborgerät bevorzugt in einen Innenraum des Gehäuses eingeschoben werden.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind der Beschreibung, den Zeichnungen sowie den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Gemäß einer ersten vorteilhaften Ausführungsform ist das Basisprofil mit dem ersten Ergänzungsprofil und/oder dem zweiten Ergänzungsprofil mittels einer Klebeverbindung verbunden. Die Klebeverbindung ermöglicht es, das Gehäuse mittels eines einfachen Herstellungsverfahrens zu produzieren, da beispielsweise die Verbindungsabschnitte lediglich ein doppelseitig klebendes Klebeband aufgebracht werden muss, das die Ergänzungsprofile an dem Basisprofil befestigt. Die Haltekraft der Klebeverbindung kann dabei derart hoch sein, dass ein Auseinanderreißen der Profile ohne eine Beschädigung der Profile nicht möglich ist. Anstelle einer Klebeverbindung kann beispielsweise auch eine Schweißverbindung verwendet werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfassen der erste und/oder der zweite Verbindungsabschnitt jeweils eine ebene Fläche, wobei die ebene Fläche bevorzugt durch einen in Richtung des Innenraums zurückversetzten Abschnitt des Basisprofils gebildet ist. Auf der ebenen Fläche kann beispielsweise das Klebeband angeordnet werden, wobei die Ergänzungsprofile im Herstellungsprozess an das Klebeband bzw. an die ebene Fläche angedrückt werden. Aufgrund der zurückversetzten Fläche können die Ergänzungsprofile mit dem Basisprofil eine plane bzw. ebene Außenfläche des Gehäuses bilden, so dass die Verwendung mehrerer Profile und einer Klebeverbindung nach außen nicht sichtbar ist.
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Bevorzugt sind das Basisprofil, das erste Ergänzungsprofil und das zweite Ergänzungsprofil Strangpressprofile und insbesondere aus eloxiertem Aluminium geformt. Strangpressprofile lassen sich besonders wirtschaftlich herstellen und tragen somit zu einer Einsparung von Herstellungskosten für das erfindungsgemäße Gehäuse bei. Beispielsweise können die Profile in Stücken von sechs Metern Länge hergestellt und je nach Breite des Laborgeräts entsprechend abgelängt werden. Insbesondere bei der Verwendung der Profile für verschiedene Produktlinien wird es ermöglicht, dieselben Profile für verschiedene Gehäuse einzusetzen, wodurch ein besonders hoher Durchsatz der Profile erreicht wird, der wiederum zu einer Reduktion der Herstellungskosten der Gehäuse führt.
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Erfindungsgemäß umfasst das Gehäuse eine Einschuböffnung für das Laborgerät. Dies bedeutet, das Gehäuse kann einseitig zumindest teilweise offen sein, wodurch das Laborgerät in die Einschuböffnung eingeschoben werden kann. Die Einschuböffnung kann nach dem Einschieben des Laborgeräts durch das Laborgerät verschlossen werden. Hierzu kann die Einschuböffnung an eine Frontplatte des Laborgeräts angepasst sein.
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Bevorzugt weist das Gehäuse im Wesentlichen eine Quaderform auf, wobei sich das Basisprofil an einer Rückseite, an einer Oberseite und an einer Unterseite des Gehäuses erstreckt. Das Basisprofil kann im Wesentlichen die Größe des Gehäuses und insbesondere dessen Höhe definieren. Das Basisprofil kann also ein Bestandteil von zumindest drei Außenflächen des Gehäuses sein.
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Insbesondere kann das Gehäuse für Laborgeräte im 19"-Format ausgelegt sein und an eine Höhe des Laborgeräts von ein bis sechs Höheneinheiten (HE), bevorzugt von drei Höheneinheiten, angepasst sein. Die Breite des Gehäuses kann bevorzugt 28 bis 84 Teilungseinheiten (TE) umfassen.
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Weiter bevorzugt ist das erste Ergänzungsprofil Teil der Oberseite und/oder ist das zweite Ergänzungsprofil Teil der Unterseite des Gehäuses. Das erste Ergänzungsprofil kann also an der Oberseite an dem Basisprofil anschließen. In entsprechender Weise kann das zweite Ergänzungsprofil an der Unterseite des Gehäuses an dem Basisprofil angebracht sein. Bevorzugt sind die Ergänzungsprofile folglich keine Seitenteile, vielmehr definieren das Basisprofil und die Ergänzungsprofile nur drei Seiten des Gehäuses und gegebenenfalls die erwähnte Einschuböffnung, die sich in einer vierten Seite (der Vorderseite) des Gehäuses befinden kann.
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Erfindungsgemäß weist das Basisprofil eine U-Form auf, die durch einen Koppelabschnitt, einen ersten und einen zweiten Schenkel definiert ist, wobei die Schenkel parallel zueinander verlaufen. Dabei kann bevorzugt der erste Verbindungsabschnitt an einem Ende des ersten Schenkels und der zweite Verbindungsabschnitt an einem Ende des zweiten Schenkels angeordnet sein. Der Koppelabschnitt kann insbesondere eine gebogene oder kreisförmige Form aufweisen, wobei der Koppelabschnitt in die Schenkel übergeht. Die Schenkel können eine im Wesentlichen plane bzw. gerade Form aufweisen. Die Verbindungsabschnitte sind bevorzugt jeweils an dem Ende der Schenkel angeordnet, welches zu dem Koppelabschnitt jeweils beabstandet ist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfasst das Basisprofil einen ersten halbkreisförmigen Bereich, welcher an einer Außenfläche des Gehäuses eine im Querschnitt halbkreisförmige Vertiefung definiert, die in den Innenraum ragt. Der halbkreisförmige Bereich kann an dem zweiten Schenkel des Basisprofils und damit an einer Unterseite des Gehäuses angeordnet sein. Die halbkreisförmige Vertiefung kann eine Aufnahme für ein halbkreisförmiges Profil bilden. In dem halbkreisförmigen Profil kann beispielsweise eine Beleuchtung für eine Arbeitsplatte angeordnet sein, wobei das halbkreisförmige Profil in der halbkreisförmigen Vertiefung drehbar ist, um die Beleuchtung zu schwenken. Um das halbkreisförmige Profil in der halbkreisförmigen Vertiefung zu befestigen, kann die halbkreisförmige Vertiefung einen Winkelbereich von geringfügig größer als 180° umfassen, beispielsweise 185°. Die in der halbkreisförmigen Vertiefung angeordnete Beleuchtung kann eine Arbeitsplatte beleuchten, sofern das Gehäuse z.B. als Cockpit-Gehäuse verwendet wird und oberhalb der Arbeitsplatte angeordnet ist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Basisprofil eine erste Nut auf, die von einer Außenseite des Gehäuses zugänglich ist, wobei eine Begrenzung der ersten Nut in dem Innenraum angeordnet ist, wobei an der Begrenzung ein, insbesondere trichterförmiger, erster Kabelkanal vorgesehen ist, der von dem Innenraum aus zugänglich ist. Anders ausgedrückt kann eine Begrenzung der ersten Nut in den Innenraum hineinragen, wodurch die erste Nut eine Befestigungsmöglichkeit an der Außenseite des Gehäuses bietet und zugleich keine Erhöhung auf der Außenseite des Gehäuses bildet. Bei der ersten Nut kann es sich um eine T-förmige Nut handeln. Im Inneren des Gehäuses kann an der Begrenzung der ersten Nut ein Kabelkanal vorgesehen sein, der eine zentrale Öffnung aufweist, die in einen trichterförmigen Bereich mündet.
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Bevorzugt ragen in den Innenraum Vorsprünge hinein, die eine erste und eine zweite Einschubebene definieren, wobei die Einschubebenen bevorzugt derart voneinander beabstandet sind, dass sie eine Führung für ein Laborgerät mit einer genormten Höhe bilden, wobei ein Einschubraum zwischen den Einschubebenen insbesondere vollständig leer ist. Die Einschubebenen können parallel zueinander verlaufen. Beim Einschieben des Laborgeräts können die Vorsprünge als Einschubhilfe bzw. als Führung für das Laborgerät dienen. Alternativ können an den Vorsprüngen auch zusätzliche Führungsschienen angebracht oder angeklipst werden, die wiederum eine Führung des Laborgeräts ermöglichen können. In dem Einschubraum, d.h. in dem Raum der für das Laborgerät vorgesehen ist, sind keine Komponenten der Profile angeordnet. Außerhalb des Einschubraums (aber in dem Innenraum des Gehäuses) können die beschriebenen Kabelkanäle aber auch weitere Komponenten wie Befestigungsmittel, Einstecknuten und dergleichen angeordnet sein. Beispielsweise können in dem Innenraum zwei gegenüberliegende Einstecknuten vorgesehen sein, in die beispielsweise ein Trennblech einsteckbar ist, mit dem ein Teil des Innenraums abgetrennt werden kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist einer der Vorsprünge an dem ersten halbkreisförmigen Bereich angeordnet und definiert eine ebene Auflagefläche, wobei die ebene Auflagefläche in einer der Einschubebenen liegt. Zusätzlich oder alternativ kann einer der Vorsprünge der erste Kabelkanal sein, wobei eine ebene Fläche des ersten Kabelkanals in einer der Einschubebenen liegt. Der erste Kabelkanal kann also derart ausgebildet sein, dass er eine ebene Auflagefläche in einer der Einschubebenen definiert. Bevorzugt liegen die ebene Auflagefläche des halbkreisförmigen Bereichs und die ebene Auflagefläche des ersten Kabelkanals in der gleichen Einschubebene.
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Aufgrund der Anordnung der ebenen Auflageflächen an dem ersten halbkreisförmigen Bereich und an dem ersten Kabelkanal werden der erste halbkreisförmige Bereich und der erste Kabelkanal auch für die Schaffung der Einschubebene verwendet, wodurch Material für weitere Vorsprünge oder zusätzliche Stützelemente eingespart werden kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfasst das Gehäuse einen Lichtwellenleiter, welcher zumindest bereichsweise in einer Nut in einer Außenfläche des Gehäuses angeordnet ist und eine Lichtquelle, die im Innenraum des Gehäuses vorgesehen ist, die den Lichtwellenleiter speist, wobei die Lichtquelle eine wärmeleitende Verbindung mit einem Vorsprung des Basisprofils und/oder mit einem der Ergänzungsprofile umfasst. Mittels des Lichtwellenleiters und der Lichtquelle kann ein Zustand eines eingebauten Laborgeräts von dem Gehäuse angezeigt werden. Beispielsweise kann durch die Emission von grünem Licht ein normaler Betrieb und durch rotes Licht ein Fehler angezeigt werden. Bei der Lichtquelle kann es sich beispielsweise um eine Leuchtdiode (LED) handeln, insbesondere um eine High-Power-LED. Zur Kühlung der Leuchtdiode kann diese eine wärmeleitende Verbindung, beispielsweise durch einen Wärmeleitkleber, mit einem der Profile des Gehäuses umfassen, wodurch die von der Leuchtdiode erzeugte Wärme großflächig abgeleitet werden kann.
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Ein Teil des Lichtwellenleiters kann in der beschriebenen Nut in der Außenfläche des Gehäuses verlaufen und in einem Endbereich der Nut in den Innenraum des Gehäuses münden, wo der Lichtwellenleiter mit der Lichtquelle gekoppelt sein kann.
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Bevorzugt umfasst das erste Ergänzungsprofil einen ersten Anschlussabschnitt mit einer ersten Auflagefläche für eine Frontplatte des Laborgeräts und/oder eine erste Befestigungsaussparung, insbesondere eine erste Hammerkopfnut, zur Befestigung der Frontplatte. Alternativ oder zusätzlich kann das zweite Ergänzungsprofil einen zweiten Anschlussabschnitt mit einer zweiten Auflagefläche für die Frontplatte des Laborgeräts und/oder eine zweite Befestigungsaussparung, insbesondere eine zweite Hammerkopfnut, zur Befestigung der Frontplatte umfassen. Die Anschlussabschnitte können also einen Teil der Frontseite des Gehäuses bilden, wobei die Auflageflächen an eine Frontplatte des Laborgeräts angepasst sein können. Die Einschuböffnung für das Laborgerät kann zwischen den Anschlussabschnitten liegen.
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Insbesondere kann das zweite Ergänzungsprofil ebenfalls eine Nut für einen Lichtwellenleiter aufweisen. Ist in dieser Nut ein Lichtwellenleiter vorgesehen, so kann die oben beschriebene Anzeige des Betriebszustands des Laborgeräts zusätzlich oder alternativ auch an der Frontseite und/oder der Unterseite des Gehäuses angezeigt werden.
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Besonders bevorzugt weist das erste Ergänzungsprofil eine erste Befestigungsfläche auf, die an den ersten Verbindungsabschnitt angepasst ist und/oder weist das zweite Ergänzungsprofil eine zweite Befestigungsfläche auf, die an den zweiten Verbindungsabschnitt angepasst ist. Die Befestigungsflächen können insbesondere ebene Flächen sein und zur Befestigung des Ergänzungsprofils an dem Basisprofil dienen. Genauer gesagt können die Befestigungsflächen eine Klebeverbindung mit den Verbindungsabschnitten des Basisprofils eingehen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist zwischen dem ersten Anschlussabschnitt und der ersten Befestigungsfläche ein erster Verlängerungsabschnitt vorgesehen und/oder ist zwischen dem zweiten Anschlussabschnitt und der zweiten Befestigungsfläche ein zweiter Verlängerungsabschnitt vorgesehen, wobei jeder Verlängerungsabschnitt eine Nut, insbesondere eine T-förmige Nut (T-Nut), umfasst. Die Nuten an den Verlängerungsabschnitten können von einer Außenseite des Gehäuses zugänglich sein, wobei eine Begrenzung der Nuten in den Innenraum des Gehäuses ragt. Durch die Verwendung von Ergänzungsprofilen mit einem Verlängerungsabschnitt kann die Tiefe des Gehäuses erhöht werden. Zudem können zusätzliche Befestigungsmöglichkeiten an der Außenseite des Gehäuses geschaffen werden.
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Durch die Wahl verschiedener Längen für den Verlängerungsabschnitt wird die Möglichkeit geschaffen, verschiedene Gehäuseformen und insbesondere verschiedene Gehäusetiefen zu realisieren. Beispielsweise können die Ergänzungsprofile jeweils mit zwei verschiedenen Längen des Verlängerungsabschnitts beschafft werden, wodurch für die Herstellung verschiedener Gehäuse beispielsweise lediglich fünf verschiedene Profile notwendig sind. Insbesondere können das Basisprofil und die Ergänzungsprofile derart gewählt werden, dass sich eine Bautiefe von 185 mm ergibt. Alternativ können die Ergänzungsprofile einen Verlängerungsabschnitt mit einer Tiefe von z.B. 175 mm aufweisen, wodurch tiefere Gehäuse mit z.B. 360 mm Bautiefe geschaffen werden können. Durch die Verwendung verschiedener Ergänzungsprofile und der Möglichkeit, die Profile jeweils unterschiedlich abzulängen können nahezu beliebige Anforderungen bezüglich Breite und Tiefe des Gehäuses erfüllt werden, wobei neue Abmessungen des Gehäuses mit geringem Aufwand geschaffen werden können. Das so entstehende Baukastensystem ermöglicht also die wirtschaftliche Herstellung einer Vielzahl verschiedener Gehäuse.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfasst der zweite Verlängerungsabschnitt einen zweiten halbkreisförmigen Bereich, welcher an der Außenfläche des Gehäuses eine im Querschnittschnitt halbkreisförmige Vertiefung definiert, die in den Innenraum ragt. Der zweite halbkreisförmige Bereich kann zu dem ersten halbkreisförmigen Bereich identisch ausgebildet sein und somit ebenfalls die Aufnahme einer schwenkbaren Beleuchtung gestatten. Auch an dem zweiten halbkreisförmigen Bereich kann ein Vorsprung angebracht sein, der eine ebene Fläche definiert, die in einer der Einschubebenen liegt. Auch bei einem Gehäuse mit verlängerter Einschubtiefe kann somit eine Führung beim Einschieben des Laborgeräts im Wesentlichen über die gesamte Einschubtiefe erreicht werden.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Laborgeräteeinheit mit einem Gehäuse der vorstehend erläuterten Art und einem Laborgerät, insbesondere einer Stromversorgung oder einem Oszilloskop, welches in dem Gehäuse angeordnet ist.
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In der Laborgeräteeinheit kann eine Steuereinheit für die Lichtquelle angeordnet sein, die eine Farbe der Lichtquelle in Abhängigkeit des Betriebszustands des Laborgeräts steuert. Die Steuereinheit kann hierzu zu einer Grenzwertüberwachung des Laborgeräts ausgelegt sein und beispielsweise einen von dem Laborgerät verbrauchten Strom messen. Bei einer Über- oder Unterschreitung eines Grenzwerts kann die Farbe der Lichtquelle geändert werden. Über den Lichtwellenleiter kann auf diese Weise der Betriebszustand des Laborgeräts angezeigt werden.
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Grundsätzlich ist es auch vorteilhaft, ein Set von Gehäusen der vorstehend erläuterten Art bereitzustellen, wobei das Set zumindest zwei Gehäuse mit unterschiedlichen Einschubtiefen umfasst.
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Weiterhin umfasst die Erfindung ein Arbeitsmöbel mit einer Arbeitsplatte, zumindest einem Standbein und zumindest einem Gehäuse der vorstehend erläuterten Art, wobei das Gehäuse direkt an der Arbeitsplatte befestigt ist oder direkt auf der Arbeitsplatte aufliegt. Das Gehäuse kann sich also direkt auf einem Tisch bzw. auf der Arbeitsplatte befinden.
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Ferner betrifft die Erfindung ein Arbeitsmöbel mit einer Arbeitsplatte, zumindest einem Standbein, zumindest einem Abstandselement und zumindest einem Gehäuse der vorstehend erläuterten Art, wobei das Gehäuse mittels des Abstandselements beabstandet zu der Arbeitsplatte befestigt ist. Das Gehäuse kann also als Cockpit-Gehäuse ausgebildet sein und beispielsweise eine Breite aufweisen, die der Breite der Arbeitsplatte entspricht. Beispielsweise kann das Gehäuse eine Breite von etwa zwei Metern aufweisen.
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Die zu dem erfindungsgemäßen Gehäuse getroffenen Aussagen, insbesondere hinsichtlich Vorteilen und bevorzugten Ausführungsformen, gelten für die erfindungsgemäße Laborgeräteeinheit, das erfindungsgemäße Set und die erfindungsgemäßen Arbeitsmöbel entsprechend.
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Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gehäuses in einer seitlichen Querschnittsansicht;
- 2 eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gehäuses in einer seitlichen Querschnittsansicht; und
- 3 eine perspektivische Ansicht der ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gehäuses.
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1 zeigt ein Gehäuse 10 in einer Querschnittsansicht. Das Gehäuse 10 umfasst ein Basisprofil 12, ein an dem Basisprofil 12 befestigtes erstes Ergänzungsprofil 14 und ein ebenfalls an dem Basisprofil 12 befestigtes zweites Ergänzungsprofil 16. Das Basisprofil 12, das erste Ergänzungsprofil 14 und das zweite Ergänzungsprofil 16 bilden drei Seiten des Gehäuses 10, wobei eine Vorderseite 18 teilweise von den Ergänzungsprofilen 14, 16 definiert ist und offen ist, um ein (nicht gezeigtes) Laborgerät in das Gehäuse 10 einzuschieben. Die Seitenflächen des Gehäuses 10 werden mit Seitenteilen 94 (3) geschlossen.
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Bei dem Basisprofil 12 und den Ergänzungsprofilen 14, 16 handelt es sich um eloxierte Aluminium-Strangpressprofile.
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Das Basisprofil 12 weist eine U-förmige Gestalt auf und umfasst einen gebogenen Koppelabschnitt 20 sowie einen ersten Schenkel 22 und einen zweiten Schenkel 24. Der erste Schenkel 22 und der zweite Schenkel 24 sind im Querschnitt etwa gerade ausgebildet und zueinander parallel. Der erste Schenkel 22 definiert eine Oberseite des Gehäuses 10, wohingegen der zweite Schenkel 24 eine Unterseite festlegt.
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Zwischen der Vorderseite 18 und dem Koppelabschnitt 20 ist eine erste maximale Einschubtiefe T1 definiert.
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An den Enden der Schenkel 22, 24, die zu dem Koppelabschnitt 20 beabstandet sind, ist ein erster Verbindungsabschnitt 26 und ein zweiter Verbindungsabschnitt 28 vorgesehen. Die Verbindungsabschnitte 26, 28 sind als ebene Flächen ausgebildet, die im Vergleich zu einer Außenseite des Gehäuses 10 in einen Innenraum 30 des Gehäuses zurückversetzt sind. Das Basisprofil 12 weist eine erste T-Nut 32 auf, die im Bereich des zweiten Schenkels 24 angeordnet ist. Die erste T-Nut 32 ragt in den Innenraum 30 hinein. An der ersten T-Nut 32 ist ein erster trichterförmiger Kabelkanal 34 vorgesehen, der von dem Innenraum 30 aus zugänglich ist. An dem ersten Kabelkanal 34 ist wiederum eine Wärmeableitplatte 36 angeordnet.
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Ebenfalls im Bereich des zweiten Schenkels 24 ist an dem Basisprofil 12 eine erste halbkreisförmige Einbuchtung 38 vorgesehen, die in den Innenraum 30 ragt und in die von der Außenseite des Gehäuses 10 ein halbkreisförmiges Profil (nicht gezeigt) einer schwenkbaren Beleuchtung einsetzbar ist. An der ersten halbkreisförmigen Einbuchtung 38 ist ein erster Vorsprung 40 vorgesehen, der eine ebene Fläche bildet.
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In der Oberseite des Gehäuses 10 ist eine Lichtleiternut 42 vorgesehen, in der ein Lichtleiter 44 angeordnet ist, der wiederum mit einer LED 46 gekoppelt ist, die auf der Wärmeableitplatte 36 angeordnet ist. Die LED 46 ist in der Lage, verschiedene Farben zu emittieren, wodurch eine Betriebszustandsanzeige mit dem Lichtleiter 44 realisiert werden kann.
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In dem Bereich des ersten Schenkels 22 ist eine zweite T-Nut 48 vorgesehen, die die Befestigung von zusätzlichen Komponenten oder weiteren Gehäusen an der Oberseite des Gehäuses 10 ermöglicht.
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In den Innenraum 30 erstrecken sich ein zweiter Kabelkanal 50, der im Bereich des Kopfabschnitts 20 angeordnet ist, und ein dritter Kabelkanal 52, der im Bereich des ersten Schenkels 22 angeformt ist. An der ersten T-Nut 32 ist zudem eine erste Einstecknut 54 und an der zweiten T-Nut 48 eine zweite Einstecknut 56 angeformt. In die Einstecknuten 54, 56 kann ein (nicht gezeigtes) Abtrennblech eingesteckt werden, welches in dem Gehäuse 10 einen abgetrennten Raum im Bereich des Koppelabschnitts 20 definieren kann.
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Das erste Ergänzungsprofil 14 umfasst eine erste Auflagefläche 58, für eine Frontplatte des Laborgeräts. Das erste Ergänzungsprofil 14 umfasst weiterhin eine erste Hammerkopfnut 60, die zur Verschraubung der Frontplatte des Laborgeräts dient. In entsprechender Weise weist das zweite Ergänzungsprofil 16 eine zweite Auflagefläche 62 und eine zweite Hammerkopfnut 64 auf.
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Die erste Auflagefläche 58 und die erste Hammerkopfnut 60 befinden sich in einem ersten Anschlussabschnitt 61 des ersten Ergänzungsprofils. Die zweite Auflagefläche 62 und die zweite Hammerkopfnut 64 sind in einem zweiten Anschlussabschnitt 65 des zweiten Ergänzungsprofils 16 angeordnet.
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Das erste Ergänzungsprofil 14 weist weiterhin eine erste Befestigungsfläche 66 und das zweite Ergänzungsprofil 16 eine zweite Befestigungsfläche 68 auf. Die Befestigungsflächen 66, 68 sind mit dem ersten Verbindungsabschnitt 26 bzw. mit dem zweiten Verbindungsabschnitt 28 mittels eines doppelseitig klebenden Klebestreifens 29 verklebt.
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Der dritte Kabelkanal 52, die zweite T-Nut 48 und die zweite Einstecknut 56 bilden im Bereich des ersten Schenkels 22 eine gemeinsame Ebene, die eine erste Einschubebene 70 definiert. Im Bereich des zweiten Schenkels 24 definieren der erste Kabelkanal 34 und der erste Vorsprung 40 eine zweite Einschubebene 72. Die Einschubebenen 70, 72 sind zueinander parallel und dienen der Führung beim Einschieben eines Laborgeräts in das Gehäuse 10, wobei insbesondere im Bereich der zweiten Einschubebene 72 eine (nicht gezeigte) Führungsschiene das Einschieben erleichtern kann.
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2 zeigt eine zweite Ausführungsform des Gehäuses 10. Die zweite Ausführungsform des Gehäuses 10 umfasst Varianten der Ergänzungsprofile 14, 16 und unterscheidet sich von der Ausführungsform von 1 dadurch, dass bei dem ersten Ergänzungsprofil 14 zwischen der ersten Befestigungsfläche 66 und dem ersten Anschlussabschnitt 61 ein erster Verlängerungsabschnitt 74 und bei dem zweiten Ergänzungsprofil 16 zwischen der zweiten Befestigungsfläche 68 und dem zweiten Anschlussabschnitt 65 ein zweiter Verlängerungsabschnitt 76 vorgesehen ist.
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Aufgrund der Verlängerungsabschnitte 74, 76 ist ein Abstand zwischen der Vorderseite 18 und dem Koppelabschnitt 20 erhöht, wodurch sich für die zweite Ausführungsform eine zweite maximale Einschubtiefe T2 ergibt, die etwa doppelt so groß ist, wie die erste maximale Einschubtiefe T1.
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In dem ersten Verlängerungsabschnitt 74 ist ein vierter Kabelkanal 78 und eine dritte T-Nut 80 mit einer dritten Einstecknut 82 angeordnet. Der vierte Kabelkanal 78 entspricht in seinen Abmessungen dem dritten Kabelkanal 52. Zudem entspricht die dritte T-Nut 80 und die dritte Einstecknut 82 in ihrer Ausbildung im Wesentlichen der zweiten T-Nut 48 und der zweiten Einstecknut 56.
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In dem zweiten Verlängerungsabschnitt 76 des zweiten Ergänzungsprofils 16 ist ein fünfter Kabelkanal 84 vorgesehen, der wie der erste Kabelkanal 34 auf einer T-Nut angeordnet ist, nämlich auf einer vierten T-Nut 86. An dem fünften Kabelkanal 84 ist eine weitere Wärmeableitplatte 88 vorgesehen.
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Ebenfalls im Bereich des zweiten Verlängerungsabschnitts 76 ist eine zweite halbkreisförmige Einbuchtung 90 angeordnet, die der ersten halbkreisförmigen Einbuchtung 38 entspricht.
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Es ist zu erkennen, dass durch die in den 1 und 2 gezeigten unterschiedlichen Varianten der Ergänzungsprofile 14, 16, Gehäuse 10 für unterschiedliche Laborgeräte geschaffen werden können.
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3 zeigt ein Gehäuse 10 der Ausführungsform gemäß 1 in einer perspektivischen Ansicht. Die Vorderseite 18 des Gehäuses 10 weist eine Einschuböffnung 92 auf, durch die ein Laborgerät eingeschoben werden kann. Die Seiten des Gehäuses 10 sind durch Seitenteile 94 verschlossen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Gehäuse
- 12
- Basisprofil
- 14
- erstes Ergänzungsprofil
- 16
- zweites Ergänzungsprofil
- 18
- Vorderseite
- 20
- Koppelabschnitt
- 22
- erster Schenkel
- 24
- zweiter Schenkel
- 26
- erster Verbindungsabschnitt
- 28
- zweiter Verbindungsabschnitt
- 29
- Klebestreifen
- 30
- Innenraum
- 32
- erste T-Nut
- 34
- erster Kabelkanal
- 36
- Wärmeableitplatte
- 38
- erste halbkreisförmige Einbuchtung
- 40
- erster Vorsprung
- 42
- Lichtleiternut
- 44
- Lichtleiter
- 46
- LED
- 48
- zweite T-Nut
- 50
- zweiter Kabelkanal
- 52
- dritter Kabelkanal
- 54
- erste Einstecknut
- 56
- zweite Einstecknut
- 58
- erste Auflagefläche
- 60
- erste Hammerkopfnut
- 61
- erster Anschlussabschnitt
- 62
- zweite Auflagefläche
- 64
- zweite Hammerkopfnut
- 65
- zweiter Anschlussabschnitt
- 66
- erste Befestigungsfläche
- 68
- zweite Befestigungsfläche
- 70
- erste Einschubebene
- 72
- zweite Einschubebene
- 74
- erster Verlängerungsabschnitt
- 76
- zweiter Verlängerungsabschnitt
- 78
- vierter Kabelkanal
- 80
- dritte T-Nut
- 82
- dritte Einstecknut
- 84
- fünfter Kabelkanal
- 86
- vierte T-Nut
- 88
- weitere Wärmeableitplatte
- 90
- zweite halbkreisförmige Einbuchtung
- 92
- Einschuböffnung
- 94
- Seitenteile
- T1
- erste maximale Einschubtiefe
- T2
- zweite maximale Einschubtiefe