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Es wird ein Abfallbehälter für ein Fahrzeug beschrieben, der mindestens Seitenelemente und einen Boden aufweist, die einen Aufnahmeraum für einen flexiblen Kunststoffbeutel mindestens abschnittsweise umgeben.
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Flexible Kunststoffbeutel werden auch als Müllbeutel bezeichnet und dienen zur Aufnahme von Abfall, damit der Abfallbehälter selbst nicht verunreinigt wird. Müllbeutel bzw. flexible Kunststoffbeutel weisen jedoch den Nachteil auf, dass sie sich nicht leicht in einen Abfallbehälter einsetzen lassen. Oftmals müssen die Kunststoffbeutel an ihrem oberen Rand gehalten oder befestigt werden und anschließend manuell der untere Abschnitt des Kunststoffbeutels gegen den Boden des Abfallbehälters gedrückt werden.
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Um das Einsetzen von Kunststoffbeuteln in Abfallbehälter zu vereinfachen und um den Kunststoffbeutel sicher mit dem Abfallbehälter zu verbinden, d. h. ihn an dem Abfallbehälter zu befestigen, sind aus dem Stand der Technik verschiedene Lösungsvorschläge bekannt.
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Zum Festmachen eines Kunststoffbeutels an einem oberen Bereich eines Abfallbehälters sind Haltebügel, Klemmvorrichtungen, Haken oder Ähnliches bekannt. Um einen Kunststoffbeutel an die inneren Seitenwände und an die Bodenflächen ohne manuelles Andrücken einzusetzen, sind Abfallbehälter mit Saugeinrichtungen bekannt, die einen Unterdruck erzeugen, sodass der Kunststoffbeutel an die Seitenwände und den Boden gesaugt wird.
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DE 20 2006 012 622 U1 offenbart eine Haltevorrichtung für Beutel, wobei zumindest ein entlang eines Einfüllbereichs angeordnetes Fixiermittel zum Halten eines Beutelrandbereichs vorgesehen und das mit der Haltevorrichtung verbundene Fixiermittel zur lösbaren Halterung eines fixiermittelfreien Beutelrandbereichs mittels Adhäsions- oder Saugkräften ausgelegt ist. Bei der Haltevorrichtung muss der Beutel lediglich leicht an das Fixiermittel gedrückt werden, sodass sich Adhäsions- oder Saugkräfte zwischen Fixiermittel und Beutel aufbauen können.
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In einer Ausführungsform werden die Adhäsionskräfte durch eine elektrostatische Wechselwirkung bewirkt, wobei das Fixiermittel insbesondere ein Polyurethan- oder ein Silikongummi ist. Dadurch wird bei Verwendung von Kunststoffbeuteln eine gute Haftung des Beutels am Fixiermittel erzielt.
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Die in
DE 20 2006 012 622 U1 beschriebene technische Lehre erfordert jedoch ein Andrücken des Beutels an die an der Seitenwand befestigten Fixiermittel. Der Effekt der elektrostatischen Wechselwirkung nimmt im Lauf der Zeit ab, da sich an dem Fixiermittel insbesondere Staub und andere Verunreinigungen ablagern. Um einen Müllbeutel vollständig in einem Aufnahmeraum des Abfallbehälters von
DE 20 2006 012 622 Ul aufzunehmen, muss dieser manuell hineingedrückt werden.
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Bei Kraftfahrzeugen werden vermehrt ebenfalls Abfallbehälter eingesetzt, die jedoch baulich kleiner ausgestaltet sind als haushaltsübliche Abfalleimer. Daher erweist es sich als noch schwieriger, Müllbeutel bzw. flexible Kunststoffbeutel in einen Aufnahmeraum an die Seitenwände und vor allem an den Boden zudrücken.
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Es ist daher Aufgabe, einen Abfallbehälter für ein Fahrzeug anzugeben, wobei ein einfaches Einsetzen eines flexiblen Kunststoffbeutels ohne manuelles Andrücken möglich ist.
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Die Aufgabe wird durch einen Abfallbehälter mit den in Anspruch 1 angegebenen technischen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen im Detail angegeben.
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Bei einem Abfallbehälter für ein Fahrzeug, der die vorstehend genannte Aufgabe löst und mindestens Seitenelemente und einen Boden aufweist, die einen Aufnahmeraum für einen flexiblen Kunststoffbeutel mindestens abschnittsweise umgeben, besteht mindestens der Boden aus einem statisch aufladbaren Kunststoff und an dem Boden ist ein Reibelement beweglich gelagert.
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Das beweglich am Boden des Abfallbehälters angeordnete Reibelement wird im Betrieb des Fahrzeugs durch Vibrationen oder Fahrbewegungen stets bewegt. Das Reibelement steht mit der Unterseite des Bodens in Kontakt, sodass die Bewegung des Reibelementes kontinuierlich den Boden statisch auflädt. Wenn der Boden des Abfallbehälters aufgeladen ist, wird beim Einsetzen des flexiblen Kunststoffbeutels dieser automatisch vom Boden angezogen, sodass sich mindestens ein Teil des Kunststoffbeutels an den Boden anlegt. Ein manuelles Andrücken des Kunststoffbeutels an den Boden und an Seitenwände des Abfallbehälters ist nicht erforderlich. Durch das Reibelement kann der Boden des Abfallbehälters auch so stark aufgeladen werden, dass auf ein manuelles Ausrichten des Kunststoffbeutels verzichtet werden kann. Nach dem Einbringen des Kunststoffbeutels kann dieser an einem oberen Ende umgeschlagen werden, um einen oberen Rand des Abfallbehälters zu umgeben. Alternativ kann der obere Rand des Kunststoffbeutels oder der restliche Teil des Kunststoffbeutels mit Seitenwänden oder den Seitenelementen in Anlage kommen.
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Um die Aufladung des Bodens zu erreichen, besteht der Boden aus einem statisch aufladbaren Kunststoff. Ferner besteht das Reibelement aus einem entsprechenden Material oder weist ein entsprechendes Material auf, welches in Kontakt mit der Unterseite des Bodens steht und durch seine Bewegung entlang der Unterseite des Bodens den Boden statisch auflädt. Die statische Aufladung des Bodens wird während des Betriebs oder während des Fahrens des Fahrzeugs durch die Bewegung des Reibelementes erreicht. Die statische Aufladung besteht aber auch dann noch, wenn das Fahrzeug sich nicht mehr im Betrieb befindet. Die Aufladung des Bodens wird jedes Mal dann durchgeführt, wenn sich das Fahrzeug im Betrieb befindet. Solange keine Entladung des Bodens auftritt, besteht die Aufladung des Bodens weiter, sodass auch längere Stillstandzeiten des Fahrzeugs nicht dazu führen, dass sich der Boden „entlädt“. Darüber hinaus kann die Aufladung des Bodens verstärkt werden, wenn das Fahrzeug öfter oder über einen längeren Zeitraum bewegt wird. Befindet sich bereits ein flexibler Kunststoffbeutel oder ein Müllbeutel in dem Aufnahmeraum des Abfallbehälters, so wird im Betrieb des Fahrzeugs zumindest der untere Teil des Kunststoffbeutels weiter am Boden gehalten oder fester an den Boden „angesaugt“ bzw. angezogen.
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Die Seitenelemente können Seitenwände sein, und mindestens eine Seitenwand kann aus einem statisch nicht aufladbaren Kunststoff oder aus einem statisch aufladbaren Kunststoff bestehen. Bestehen eine oder mehrere Seitenwände aus einem statisch nicht aufladbaren Kunststoff, so werden diese über das Reibelement nicht aufgeladen. Ein eingesetzter Kunststoffbeutel wird dabei nur von dem Boden angezogen. Da jedoch die gesamte Bodenfläche des Bodens aus einem statisch aufladbaren Kunststoff bestehen kann, liegt der Kunststoffbeutel im Wesentlichen auf der gesamten Bodenfläche des Bodens mit dem statisch aufladbaren Kunststoff auf. Besteht eine oder bestehen mehrere Seitenwände aus einem statisch aufladbaren Kunststoff, so können diese über das Reibelement am Boden ebenfalls aufgeladen werden. In solchen Ausführungen wird beim Einsetzen des Kunststoffbeutels in den Aufnahmeraum der Kunststoffbeutel sowohl vom Boden als auch von den Seitenwänden angezogen.
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In weiteren Ausführungsformen kann mindestens eine Seitenwand aus einem statisch aufladbaren Kunststoff bestehen und an der Außenseite der mindestens einen Seitenwand ein zusätzliches Reibelement angeordnet sein. Das zusätzliche Reibelement erzeugt ebenso im Betrieb des Fahrzeugs eine Reibung zum Aufladen der Seitenwand aus dem statisch aufladbaren Kunststoff, sodass eine zusätzliche Aufladung erfolgt.
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Das Reibelement kann über eine Federanordnung beweglich an der Unterseite des Bodens und/oder an der Außenseite der mindestens einen Seitenwand angeordnet sein. Die Federanordnung ermöglicht es, das Reibelement in Bewegung zu halten, bei einer Verlagerung wieder in die ursprüngliche Position zu verbringen und/oder sogar in Schwingung zu versetzen. Je größer die Bewegung des Reibelementes und je größer die Anzahl der Bewegungen sind, desto größer ist die Aufladung des Bodens.
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Das Reibelement kann innerhalb eines Gehäuses gelagert sein und das Gehäuse kann an der Unterseite des Bodens und/oder an der Außenseite der mindestens einen Seitenwand angeordnet sein. Beispielsweise kann das Reibelement innerhalb des Gehäuses frei beweglich sein. In alternativen Ausführungsformen ist das Reibelement über mindestens eine Federanordnung im Gehäuse beweglich gelagert. Unabhängig davon, ob das Reibelement innerhalb des Gehäuses frei beweglich oder über mindestens eine Federanordnung beweglich gelagert ist, liegt mindestens eine Oberfläche des Reibelementes an der Unterseite des Bodens oder der Außenseite der mindestens einen Seitenwand an, damit über die Bewegung und Reibung des Reibelementes eine statische Aufladung des Bodens bzw. der mindestens einen Seitenwand erfolgt.
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Das Reibelement kann eine Schwungmasse und einen Ladungsüberträger aufweisen. Die Schwungmasse kann die Bewegung des Reibelementes unterstützen. Der Ladungsüberträger hingegen ist der Bestandteil des Reibelementes, der die statische Aufladung bewirkt.
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In weiteren Ausführungsformen können die Schwungmasse aus einem Metall und/oder der Ladungsträger aus einem Filz bestehen. Eine Schwungmasse aus Metall weist ein relativ hohes Gewicht auf. In Kombination mit einer Federanordnung, wobei die Federanordnung so dimensioniert ist, dass ein relativ leichtgängiges Bewegen des Reibelementes und der Schwungmasse möglich sind, wird die Schwungmasse aus Metall, wobei das Gewicht der Schwungmasse und die Dimensionierung der Schwungmasse in Abhängigkeit der Ausgestaltung des Abfallbehälters festgelegt werden, über Vibrationen während des Betriebs des Fahrzeugs oder durch die Bewegung des Fahrzeugs in Schwingung versetzt, sodass es zu einer hohen Reibung zwischen dem Ladungsüberträger und der Unterseite des Bodens oder der Außenseite der mindestens einen Seitenwand kommt. Als Ladungsträger kann bspw. eine dünne Filzschicht vorgesehen sein, die auf der Schwungmasse aufgeklebt oder anderweitig befestigt ist. Anstelle von Filz können auch andere Stoffe und Materialien verwendet werden, die als Ladungsüberträger bzw. als Reibpartner eine statische Aufladung des Bodens bzw. der Seitenwand ermöglichen.
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Der statisch aufladbare Kunststoff des Bodens und/oder der mindestens einen Seitenwand kann ein elektrisch nicht leitender Kunststoff und/oder der Kunststoff der mindestens einen statisch nicht aufladbaren Seitenwand kann ein elektrisch leitender Kunststoff sein. Aus dem Stand der Technik sind verschiedene statisch aufladbare und statisch nicht aufladbare Kunststoffe bekannt. Besondere Ausführungsformen sind dabei elektrisch leitende und elektrisch nicht leitende Kunststoffe. Die Auswahl des entsprechenden Kunststoffs für den Boden und/oder die mindestens eine Seitenwand kann in Abhängigkeit der verwendeten Reibpartner, d. h. Ladungsüberträger und Kunststoff, und deren Eigenschaften, wie Aufladbarkeit, getroffen werden.
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In weiteren Ausführungsformen kann die Federanordnung eine Feder aufweisen, die sich an einem Element des Reibelementes abstützt und/oder über das Reibelement mindestens abschnittsweise geführt ist. Das Element kann bspw. zylinderförmig ausgebildet sein. Auf den Stift ist dann eine Schraubenfeder aufgesteckt, die sich gegen eine Wand des Gehäuses für das Reibelement abstützt. Das Element erstreckt sich dabei nicht soweit in Richtung der Gehäusewand, dass die Bewegung des Reibelementes eingeschränkt wird. Es ist aber auch möglich, eine Feder direkt gegen einen Abschnitt des Reibelementes abzustützen, wobei dieser Abschnitt dann als Element zum Abstützen des Reibelementes dient.
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Der Abfallbehälter kann bspw. auch einen Deckel aufweisen, der den Aufnahmeraum verschließt. Der Deckel kann über Schwenkarme oder andere Vorrichtungen mit dem Abfallbehälter verbunden sein, sodass der Aufnahmeraum durch Öffnen und Schließen des Deckels zugänglich und verschlossen wird.
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In weiteren Ausführungsformen kann der Aufnahmeraum mit den Seitenelementen und dem Boden von einer weiteren Umhüllung umgeben sein. Die Umhüllung kann bspw. direkt in Kontakt mit den Seitenwänden und/oder dem Boden stehen oder beabstandet zu diesen angeordnet sein. Der Abfallbehälter kann ferner im Bereich einer Mittelkonsole oder eines Fahrzeugarmaturenbretts sowie an weiteren Stellen, wie bspw. Seitentüren, Rückseiten von Sitzen oder noch weiteren Positionen im Fahrzeug angeordnet sein.
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Der Abfallbehälter kann fest oder lösbar in einem Fahrzeug angeordnet sein. Jedoch kann der Abfallbehälter auch als Nachrüstsatz für Fahrzeuge ausgebildet sein. Hierzu kann der Abfallbehälter Befestigungselemente aufweisen, über welche beispielsweise eine Befestigung an einem Fahrzeugarmaturenbrett, einer Mittelkonsole, Seitentüren, Sitzen oder im Kofferraum möglich ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale sowie Ausgestaltungsmöglichkeiten ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung von nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsbeispielen.
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In den Zeichnungen zeigt:
- 1 eine perspektivische Darstellung eines Abfallbehälters;
- 2 eine weitere perspektivische Darstellung des Abfallbehälters;
- 3 eine schematische Darstellung eines Gehäuses für ein Reibelement und ein Reibelement;
- 4 eine perspektivische Darstellung eines Gehäuses für ein Reibelement im Schnitt und eines Reibelementes;
- 5 eine schematische Darstellung der Ausbildung einer Federanordnung und deren Kopplung mit einem Reibelement und einem Gehäuse; und
- 6 eine schematische Darstellung der Ausbildung einer weiteren Federanordnung und deren Kopplung mit einem Reibelement und einem Gehäuse.
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In den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehene Teile entsprechen im Wesentlichen einander, sofern nichts anderes angegeben ist. Ferner wird darauf verzichtet, Bestandteile zu beschreiben, welche nicht wesentlich zum Verständnis der hierin offenbarten technischen Lehre sind.
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1 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform eines Abfallbehälters 10. Der Abfallbehälter 10 weist vier gegenüberliegende Seitenwände 14 auf, die miteinander verbunden sind. Die Seitenwände 14 bestehen aus einem statisch nicht aufladbaren Kunststoff. An ihrer Unterseite sind die Seitenwände 14 mit einem Boden 12 verbunden, der aus einem statisch aufladbaren Kunststoff besteht. Der Boden 12 ist in 2 gezeigt. Die Seitenwände 14 und der Boden 12 definieren einen Aufnahmeraum 20. In den Aufnahmeraum 20 kann ein in den 1 bis 6 nicht gezeigter Kunststoffbeutel bzw. Müllbeutel eingesetzt werden.
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Die hintere breite Seitenwand 14 weist Lagerstellen für Schwenkarme 18 auf, die mit einem Deckel 16 verbunden sind. Der Deckel 16 kann über die Schwenkarme 18 aus einer Position, in welcher der Aufnahmeraum 20 verschlossen ist, in eine geöffnete Position verbracht werden, wie in sie 1 gezeigt ist.
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2 zeigt eine weitere perspektivische Darstellung des Abfallbehälters 10 von 1. In 2 ist der Boden 12 zu sehen, an dem ein Gehäuse 28 angeordnet ist. Das Gehäuse 28 ist an einer Seite offen ausgestaltet und kann über ein Wandelement 32 verschlossen werden. Hierzu wird das Wandelement 32 in eine entsprechende Aufnahme des Gehäuses 28 eingeschoben. In dem Gehäuse 28 ist ein Reibelement 22 beweglich gelagert. Das Reibelement 22 weist eine Schwungmasse 24 und einen Ladungsüberträger, der bspw. ein Filz 26 sein kann (siehe 4), auf. Das Gehäuse 28 kann an dem Boden 12 angeformt sein. Beispielsweise kann der Boden 12 mit dem Gehäuse 28 in einem Spritzgussprozess hergestellt werden. Nach der Ausbildung des Bodens 12 mit dem Gehäuse 28 wird das Reibelement 22 eingesetzt. Hierzu können noch Federanordnungen 30 an dem Reibelement 22 angeordnet werden, die sich an den inneren Seitenwänden des Gehäuses 28 und dem Wandelement 32 abstützen. Nach dem Einsetzen des Reibelementes 22 wird das Wandelement 32 in das Gehäuse 28 eingesetzt. Das Wandelement 32 kann bspw. mit Rastelementen des Gehäuses 28 verrastet und damit verbunden werden. Alternativ dazu oder zusätzlich kann auch das Wandelement 32 Rastelemente zum Befestigen des Wandelementes 32 im Gehäuse 28 aufweisen. Das Wandelement 32 kann auch mit dem Gehäuse 28 verklebt oder anderweitig, bspw. durch Laserschweißen, verbunden werden.
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In alternativen Ausführungen ist das Gehäuse 28 einstückig hergestellt und wird an die Unterseite des Bodens 12 angeklebt oder verrastet. Anstelle von Rast- oder Klebverbindungen kann das Gehäuse 28 mit der Unterseite des Bodens 12 verschweißt werden.
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Das Reibelement 22 ist innerhalb des Gehäuses 28 so gelagert, dass der Ladungsüberträger, der auf der Schwungmasse 24 aufgebracht ist und in Kontakt mit der Unterseite des Bodens 12 steht, beim Entlanggleiten entlang der Unterseite des Bodens 12 diesen statisch auflädt. Befindet sich das Fahrzeug in Betrieb, so übertragen sich Vibrationen oder Fahrbewegungen auf die Schwungmasse 24. Diese bewegt sich dabei innerhalb des Gehäuses 28, wodurch über den Ladungsüberträger bei der Bewegung im Gehäuse 28 eine Aufladung des Bodens 12 erfolgt. Wird nun ein Kunststoffbeutel in den Aufnahmeraum 20 gebracht, so bewirkt die Aufladung des Bodens 12 ein Anziehen des Kunststoffbeutels. Der Kunststoffbeutel wird dabei in Abhängigkeit der Höhe der Seitenwände 14 und der Aufladung des Bodens 12 nach einem bestimmten Eintauchen in den Aufnahmeraum 20 allein über die statische Aufladung des Bodens 12 angezogen. Der Kunststoffbeutel muss daher nicht manuell gegen den Boden 12 gedrückt werden. Die Tiefe, um welche der Kunststoffbeutel in den Aufnahmeraum 20 eingebracht werden muss, damit der Kunststoffbeutel von dem Boden 12 angezogen wird, hängt von der Höhe der Seitenwände 14, der Aufladung des Bodens 12 und der verwendeten Materialien für den Kunststoffbeutel und den statisch aufladbaren Boden 12 ab.
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Befindet sich bereits ein flexibler Kunststoffbeutel als Müllbeutel innerhalb des Aufnahmeraums 20, so bewirkt eine weitere Aufladung des Bodens 12 ein weiteres Anhaften zumindest eines bestimmten Bereichs des Kunststoffbeutels. Dadurch wird ein Lösen des Kunststoffbeutels auch dann verhindert, wenn kaum oder nur wenige bzw. leichte Gegenstände darin aufgenommen sind.
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3 zeigt eine schematische Darstellung eines Gehäuses 28 für ein Reibelement 22 und ein Reibelement 22. 3 zeigt eine Draufsicht auf das Gehäuse 28 sowie das Reibelement 22. Das Gehäuse 28 umgibt das Reibelement 22 vollständig. Es besteht dabei ein Abstand zwischen den äußeren Flächen des Reibelementes 22 und den Innenseiten des Gehäuses 28. Das Reibelement 22 ist über Federanordnungen 30 mit den Innenseiten des Gehäuses 28 verbunden. Die Federanordnungen 30 können bspw. so ausgeführt sein, wie in den 5 und 6 gezeigt. Alternativ können aber auch die Federanordnungen 30 durch flexible Elemente gebildet sein. Beispielsweise sind die flexiblen Elemente gummiartige Verbindungselemente, die eine Bewegung des Reibelementes 22 in den durch die Pfeile gezeigten Richtungen ermöglichen. Die Federanordnungen 30 können auch allein durch eine Feder gebildet sein. Beispielsweise können die Federn Schraubenfedern sein. Wird das Reibelement 22 im Betrieb eines Fahrzeugs bspw. aufgrund seiner Trägheit durch eine relativ schwere Schwungmasse 24 bei einer Kurvenfahrt gegen eine der Seitenwände des Gehäuses 28 gedrückt, so wird eine der Federanordnungen bzw. Feder komprimiert. Diese Feder drückt dann anschließend das Reibelement 22 wieder zurück in die ursprüngliche Richtung, wobei die gespeicherte Energie der Feder ein Überführen des Reibelementes 22 bzw. eine Verlagerung über die ursprüngliche Position hinaus bewirkt. Daher kommt es über die Feder bzw. Federn 30 zu einer Schwingung des Reibelementes 22. Je stärker die Bewegung des Reibelementes 22 ist, desto größer ist die Aufladung des Bodens 12 aufgrund der Reibung zwischen dem Ladungsüberträger und der Unterseite des statisch aufladbaren Bodens 12.
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4 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Gehäuses 28 für ein Reibelement 22 im Schnitt und eines Reibelementes 22.
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Die Ausbildung des Reibelementes 22 und des Gehäuses 28 ist ähnlich zu den vorstehend genannten Ausführungen. Die Federanordnungen 30 sind schematisch dargestellt. Der durch den Filz 26 gebildete Ladungsüberträger ist auf die Schwungmasse 24 aufgebracht. Beispielsweise ist der Filz 26 aufgeklebt.
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In alternativen Ausführungsformen kann anstelle einer Filzbeschichtung auch eine Beschichtung mit anderen Materialien erfolgen. Auch eine Beflockung der der Unterseite des Bodens 12 zugewandten Oberfläche der Schwungmasse 24 mit geeigneten Materialien ist in weiteren Ausführungsformen vorgesehen. Die in den 1 bis 6 gezeigten Abmaße, insbesondere die Abstände zwischen dem Reibelement 22 bzw. der Schwungmasse 24 zu den inneren Seitenwänden des Gehäuses 28, sind beispielhafter Natur. So können die Abstände wesentlich größer oder auch geringer sein. Dies hängt auch davon ab, welche Masse bzw. welches Gewicht die Schwungmasse 24 aufweist und welche federnden Eigenschaften die Federanordnungen 30 aufweisen. Anstelle der Anordnung von vier Federanordnungen 30 könnten auch nur zwei Federanordnungen vorgesehen sein.
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Die Schwungmasse 24 besteht vorzugsweise aus einem Metall und weist ein hohes Gewicht auf. Aufgrund der Trägheit einer so ausgebildeten Schwungmasse 24 kann das Reibelement 22 insbesondere in Kombination mit Federanordnungen 30 im Betrieb des Fahrzeugs in Schwingung versetzt werden.
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5 zeigt eine schematische Darstellung der Ausbildung einer Federanordnung 30 und deren Kopplung mit einem Reibelement 22 und einem Gehäuse 28. In 5 sind schematisch nur eine Seitenwand des Gehäuses 28 sowie ein Teil des Reibelementes 22 dargestellt. Ein zylinderförmiges Element 36 ist an einer Seitenwand der Schwungmasse 24 angeordnet. Das zylinderförmige Element 36 kann an den Körper der Schwungmasse 24 angeformt sein oder einstückig mit der Schwungmasse 24 hergestellt. Auf das zylinderförmige Element 36 ist eine Feder 34, die als Schraubenfeder ausgebildet ist, aufgeschoben. Die Feder 34 weist im nicht komprimierten Zustand eine größere Länge auf als das zylinderförmige Element 36, sodass bei einer Verlagerung des Reibelementes 22 das zylinderförmige Element 36 nicht an der Innenseite des Gehäuses 28 anschlägt. Das zylinderförmige Element 36 dient zur Ausrichtung der Feder 34 und hält diese in Position. Zudem verhindert das zylinderförmige Element 36, dass die Feder 34 durch starke Schwingungen verformt wird. Die Endabschnitte der Feder 34 können jeweils mit den Anlagebereichen an der Innenseite des Gehäuses 28 sowie der Außenfläche der Schwungmasse 24 fest verbunden sein.
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6 zeigt eine schematische Darstellung der Ausbildung einer weiteren Federanordnung 30 und deren Kopplung mit einem Reibelement 22 und einem Gehäuse 28. Die in 6 gezeigte Ausbildung unterscheidet sich von der in 5 gezeigten Ausbildung dadurch, dass die Feder 34 sich gegen das zylinderförmige Element 36 abstützt.
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In weiteren nicht dargestellten Ausführungsformen ist nur eine Feder 34 vorgesehen, die sich an einem Ende gegen die Schwungmasse 24 und an einem anderen Ende gegen eine Innenseite des Gehäuses 28 abstützt.
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Bei den hierin beschriebenen Abfallbehältern 10 ist es wichtig, dass der Ladungsüberträger bzw. der Filz 26 in Kontakt mit der Unterseite des Bodens 12 steht und auch bei einer Bewegung in Kontakt bleibt, damit eine Aufladung des Bodens 12 erfolgen kann.
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In weiteren in den 1 bis 6 nicht dargestellten Ausführungsformen können auch die Seitenwände 14 aus einem statisch aufladbaren Kunststoff bestehen, sodass eine Aufladung des Bodens 12 auch eine Aufladung mindestens einer Seitenwand 14 bewirkt. Hierdurch wird beim Einbringen eines Kunststoffbeutels dieser auch an die Seitenwände 14 gezogen.
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In noch weiteren nicht dargestellten Ausführungsformen weist auch mindestens eine Seitenwand 14 ein Reibelement 22 auf, das bspw. über ein Gehäuse 28 und eine Federanordnung 30 an einer Außenseite der Seitenwand 14 angeordnet ist. Dabei besteht die mindestens eine Seitenwand aus einem statisch aufladbaren Kunststoff, sodass auch mindestens diese eine Seitenwand 14 aufgeladen wird, um einen aus Kunststoff bestehenden Müllbeutel an die Seitenwand heranzuziehen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Abfallbehälter
- 12
- Boden
- 14
- Seitenwand
- 16
- Deckel
- 18
- Schwenkarm
- 20
- Aufnahmeraum
- 22
- Reibelement
- 24
- Schwungmasse
- 26
- Filz
- 28
- Gehäuse
- 30
- Federanordnung
- 32
- Wandelement
- 34
- Feder
- 36
- Element