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Die Erfindung betrifft eine Schleifvorrichtung zum Schleifen einer Klinge mit den Merkmalen vom Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Die
US 2 644 279 A beschreibt eine derartige Schleifvorrichtung. Die Schleifvorrichtung weist einen Rahmen auf, welcher an einem Tisch festklemmbar ist. Innerhalb des Rahmens ist ein Schleifstein aufgenommen. Der Rahmen bildet des Weiteren Spuren aus, in denen ein Schlitten über den Schleifstein mittels Rollen führbar ist. Der Schlitten trägt eine Traverse, auf der ein umgekehrt rinnenartiges Bauteil mittels Schrauben befestigt ist. Mit dem Bauteil ist wiederum eine Platte über zwei Flügelschrauben verbunden. Zwischen dem Bauteil und der Platte kann auf diese Weise ein Haltearm mit einem Längsschlitz eingespannt werden. Bei der Benutzung der Schleifvorrichtung wird eine zu schleifende Klinge direkt zwischen dem Bauteil und der Platte anstatt des Haltearms eingespannt. Eine zu schleifende Klinge kann aber auch an dem Haltearm befestigt werden, wenn die Klinge ebenso wie der Haltearm einen Längsschlitz aufweist. Schließlich ist es auch möglich, eine zu schleifende Klinge über Klemmbacken festzuklemmen, welche mittels einer Feststellschraube am Ende des Haltearms verstellbar anordenbar sind.
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Eine Schleifvorrichtung ist auch aus der
WO 99/56 915 A1 bekannt geworden. Bei der darin offenbarten Schleifvorrichtung ist eine Haltebasis zur Auflage eines Schleifsteins vorhanden. Die Haltebasis dient gleichzeitig zur Befestigung eines Gestänges, welches seinerseits ein Klemmelement zur festen Einklemmung einer Klinge aufweist. Das Klemmelement ist derart verstellbar, dass, gemessen zu einer horizontalen Ebene unterschiedliche Schleifwinkel für die Klinge eingestellt werden können. In eingeklemmtem Zustand der Klinge erfolgt ein Schleifvorgang durch Hin- und Herschieben des in einer Trägerführung geführten Gestänges. Die Schleifvorrichtung ist mit ihrem Gestänge sehr filigran ausgebildet, was bei Berührungen leicht zu ungewollten Verstellungen und somit Ungenauigkeiten führen kann. Insbesondere ist jedoch durch das notwendige Einklemmen einer Klinge und die Betätigung über das Gestänge der Schleifvorrichtung deren Benutzung erschwert und das „Schleifgefühl” eines Benutzers beeinträchtigt.
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In der
DE 74 18 952 U ist eine Schleifvorrichtung beschrieben, bei der eine Klinge in einem Klingenhalter festklemmbar ist. Die Schleifvorrichtung weist eine oder mehrere Rollen auf, mittels derer der Klingenhalter in einer Schleifrichtung rollbar ausgebildet ist.
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Ein gewünschter Schleifwinkel kann durch die Länge des aus dem Klingenhalter in Richtung eines Schleifsteins herausstehenden Klingenteils eingestellt werden.
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Auf Grund der erforderlichen, festen Einspannung der Klinge in dem Klingenhalter ist die Handhabung der Schleifvorrichtung ebenfalls etwas umständlich und unflexibel. Des Weiteren können auf Grund der mangelnden Führung vermehrt Ungenauigkeiten beim Schleifvorgang auftreten.
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Schließlich ist auch noch aus der
US 1 422 635 A eine Schleifvorrichtung bekannt, bei der eine zu schleifende Klinge zunächst mittels einer einstellbaren Klemmvorrichtung fest eingeklemmt werden muss und die Klemmvorrichtung mitsamt der zu schleifenden Klinge mittels eines geführten Stabes über einen Schleifstein bewegbar ist.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es wünschenswert, eine verbesserte Schleifvorrichtung bereitzustellen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Schleifvorrichtung zu offenbaren, welche einfach in der Handhabung ist und mit der gute Schleifergebnisse erzielt werden können.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen vom Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen beziehungsweise Weiterbildungen der Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
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Die Erfindung geht aus von einer Schleifvorrichtung zum Schleifen einer Klinge, wobei die Klinge unter einem einstellbaren Winkel mit einem Schleifstein in Kontakt bringbar ist und wobei die Schleifvorrichtung eine horizontale Schleifsteinauflage für den Schleifstein aufweist. Als ein Bestandteil der Erfindung wird vorgeschlagen, dass über der Schleifsteinauflage eine Klingenauflage in einer Schleifrichtung bewegbar ist.
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Die Bewegung der Klingenauflage ist durch wenigstens eine Führung der Schleifvorrichtung führbar.
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Durch die erfindungsgemäße Schleifvorrichtung ist ein sehr unkomplizierter und flexibler Schleifvorgang einer Klinge möglich. Insbesondere muss eine Klinge nicht umständlich in einer dafür vorgesehenen Klemme fest eingeklemmt werden. Dies erschwert das Handling und macht zudem den Schleifvorgang unflexibel. Überdies ist durch ein Einklemmen auch die Gefahr einer Beschädigung der Klinge gegeben.
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Bei der erfindungsgemäßen Schleifvorrichtung ist es somit möglich, durch einfaches Auflegen einer Klinge auf die Klingenauflage manuell einen Schleifvorgang durchzuführen. Dabei ist zudem eine Führung in einer Schleifrichtung gewährleistet, was die Prozesssicherheit eines Schleifvorgangs erhöht und somit zu guten Schleifergebnissen führt.
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Trotz der Führung ist dennoch eine hohe Flexibilität während des Schleifvorgangs gegeben. Denn ein Benutzer kann die Klinge auf der Klingenauflage während eines Schleifvorgangs in ihrer Ausrichtung optimal anpassen und über den manuellen Kontakt zur Klinge ist stets ein optimales ”Schleifgefühl” vorhanden.
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Es wird vorgeschlagen, dass die Klingenauflage Bestandteil eines Schlittens ist, der in Schleifrichtung entlang der wenigstens einen Führung bewegbar ist.
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Hierdurch lässt sich die Handhabung der Schleifvorrichtung erleichtern.
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Wenn der Schlitten zudem auf die Schleifsteinauflage aufsetzbar ist, kann zum einen das Handling der Schleifvorrichtung weiter verbessert werden, zum anderen wird die Reinigung der Schleifvorrichtung erleichtert.
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Eine Ausbildung des Erfindungsgedankens schlägt vor, die wenigstens eine Führung von der Schleifvorrichtung lösbar auszubilden. Der Vorteil dieser Ausgestaltung liegt darin, dass hierdurch die Flexibilität der Schleifvorrichtung erhöht werden kann. Dies kommt solchen Benutzern entgegen, die in bestimmten Situationen ein „freies”, also ungeführtes Schleifen bevorzugen.
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Um den Widerstand bei der Führung des Schlittens möglichst gering zu halten und dennoch eine gute Führung realisieren zu können ist es gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung zweckmäßig, wenn die wenigstens eine Führung als Rundstange ausgebildet ist.
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Eine einfache Montage/Demontage der wenigstens einen Führung ist dann möglich, wenn diese in stirnseitigen Wänden eines Untergestells der Schleifvorrichtung lösbar gehalten ist. So kann beispielsweise in einer Stirnseite eine Öffnung (z. B. Bohrung) vorhanden sein, in die die Führung einsteckbar ist. Auf der anderen Stirnseite des Untergestells kann eine Rastöffnung eingebracht sein, in die die Führung von oben leicht eingerastet bzw. aus dieser nach oben herausbewegt werden kann.
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Es hat sich hinsichtlich einer exakten Führung als vorteilhaft erwiesen, wenn der Schlitten in Schleifrichtung entlang zweier Führungen bewegbar ist.
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Zur Erhöhung der Kompaktheit der Schleifvorrichtung wird in diesem Fall vorgeschlagen, dass der Schlitten zwei Führungselemente aufweist, die sich in Gebrauchsposition des Schlittens mit ihren Innenseiten gegen die Führungen abstützen.
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Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung erstreckt sich von jedem Führungselement wenigstens eine keilförmige Seitenwand nach oben. Mit der keilförmigen Seitenwand ist ein Halterungsteil für die Klingenauflage schwenkbar verbunden. Die Klingenauflage ist auf der Oberfläche des Halterungsteils wiederum verstellbar befestigt, wobei die Oberfläche des Halterungsteils in ihrem Winkel zur Schleifsteinauflage veränderbar ist.
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Diese Weiterbildung ermöglicht eine sehr flexible und leichte Verstellung des Schleifwinkels, also eines Winkels der Klinge zur horizontalen Oberfläche der Schleifsteinauflage. Zudem wird durch die keilförmige Seitenwand bereits ein Ausgangs-Schleifwinkel vorgegeben. Der Schleifwinkel kann vorzugsweise in einem Bereich von etwa 14 Grad bis 25 Grad eingestellt werden. Durch die verstellbare Befestigung der Klingenauflage auf dem Halterungsteil kann zudem eine leichte Anpassung auf unterschiedliche Höhen von handelsüblichen Schleifsteinen erfolgen und der Abstand der Klingenauflage optimal zum Schleifstein eingestellt werden.
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Der Gebrauchswert der Schleifvorrichtung kann dadurch sehr erhöht werden, indem die Schleifsteinauflage parallel zur Schleifrichtung verlaufende Begrenzungen aufweist, welche in einer Gebrauchsposition des Schlittens jeweils einen horizontalen Abstand zum Schlitten aufweisen. Der Abstand liegt in einem Bereich von etwa 7 cm bis etwa 10 cm. Er ist damit so bemessen, dass er wenigstens der Breite eines handelsüblichen Schleifsteins entspricht.
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Auf diese Weise wird es auch ermöglicht, seitlich vom Schlitten auf die Schleifsteinauflage einen Schleifstein aufzulegen und somit auch die Klingen sehr kleiner Messer, z. B. von Taschenmessern bearbeiten zu können.
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Gemäß einer anderen Weiterbildung können die Führungen senkrecht zur Schleifrichtung einen Abstand zueinander aufweisen, welcher ebenfalls in einem Bereich von etwa 7 cm bis etwa 10 am liegt. Also auch hier wird der Abstand der Führungen größer gewählt als die Breite eins handelsüblichen Schleifsteins. Auf diese Weise wird es ermöglicht, den Schleifstein in seiner Längsausrichtung etwas schräg zur Schleifrichtung zu stellen. Dies kann zu einem noch besseren Schleifergebnis führen, insbesondere kann dadurch einer Riefenbildung leichter entgegengewirkt werden.
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Für einen Schleifvorgang werden häufig unterschiedliche Utensilien, bspw. ein oder mehrere Schleifsteine benötigt. Es ist daher sehr zweckmäßig, wenn die Schleifvorrichtung einen Aufnahmeraum für derartige Schleifutensilien aufweist.
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Dieser Aufnahmeraum ist vorzugsweise schließbar, um ein Herausfallen der Schleifutensilien zu verhindern.
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Ein sehr leichter Zugriff auf die Utensilien ist dann möglich, wenn der Aufnahmeraum als Schublade ausgebildet ist. Diese kann leicht im Untergestell der Schleifvorrichtung integriert werden und ist vorzugsweise zu beiden Seiten aus dem Untergestell herausziehbar.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Dabei beziehen sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche, vergleichbare oder funktional gleiche Bauteile, wobei entsprechende oder vergleichbare Eigenschaften und Vorteile erreicht werden, auch wenn eine wiederholte Beschreibung weggelassen ist.
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Es zeigen, jeweils schematisch
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1 eine Seitenansicht auf die Schleifvorrichtung,
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2 eine Einzeldarstellung eines Teils des Schlittens gemäß Schnittverlauf II aus 3,
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3 eine Ansicht von oben auf die Schleifvorrichtung und
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4 eine Ansicht von oben auf die Schleifvorrichtung, wobei ein weiterer Anwendungsfall dargestellt ist.
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Zunächst wird auf die 1 Bezug genommen.
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Dort ist eine Schleifvorrichtung 1 von der Seite, also senkrecht zu einer gewöhnlichen Schleifrichtung SR, dargestellt.
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Die Schleifvorrichtung 1 weist ein Untergestell 10 auf, welches (von einem Bediener B aus gesehen) eine vordere Stirnwand 11 und eine hintere Stirnwand 12 aufweist. Zwischen diesen Stirnwänden 11, 12 ist eine horizontal verlaufende Schleifsteinauflage 13 befestigt.
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Die Schleifsteinauflage 13 weist vorzugsweise eine sehr glatte Oberfläche 14 auf. Dazu kann die Schleifsteinauflage 13 beispielsweise als glasierte Feinsteinplatte oder als polierte Granitplatte ausgebildet sein.
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Die Schleifsteinauflage 13 dient zur Auflage eines länglichen, handelsüblichen Schleifsteins S. Sie weist in Schleifrichtung SR eine Längserstreckung auf, die in etwa doppelt so groß ist wie eine Längserstreckung des Schleifsteins S und vorzugsweise in einem Bereich von etwa 35 cm bis etwa 40 cm liegt.
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Auf die Schleifsteinauflage 13 ist ferner ein Schlitten 15 von oben lose aufgesetzt und in Schleifrichtung SR durch Führungen 16 geführt, welche sich parallel zur Schleifrichtung SR zwischen den Stirnwänden 11 und 12 erstrecken.
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Der Schlitten 15 weist zwei längliche Führungselemente 17 auf, welche mit ihren Innenseiten 17i die Führungen 16 kontaktieren und somit eine sichere und platzsparende Führung gewährleisten (vergleiche auch 3).
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Ferner ist angedeutet, dass die Schleifsteinauflage 13 derart ausgebildet ist, dass eine Höhenverstellbarkeit H der Schleifsteinauflage 13 gegeben ist. Dies kann beispielsweise durch vertikale Langlöcher in den Stirnwänden 11, 12 und eine entsprechend darin geführte, lösbare Verschraubung (nicht näher dargestellt) realisiert werden.
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Ferner ist dargestellt, dass die zwei Führungen 16 lösbar mit dem Untergestell 10 der Schleifvorrichtung 1 befestigt sind. Dazu sind in der vorderen Stirnwand 11 Öffnungen 38 eingebracht, die vorzugsweise als Sackbohrungen ausgebildet sind. In die hintere Stirnwand 12 sind Einsätze 35 (bspw. aus Kunststoff) eingesetzt, in denen die stangenartig ausgebildeten Führungen 16 von oben in Rastöffnungen 36 (vergleiche auch 3) eingerastet bzw. einrastbar sind.
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Zum einfachen Lösen der Führungen 16 werden diese mit einer horizontalen Lösebewegung L1 weitgehend aus den Öffnungen 38 gezogen und anschließend über eine schwenkende Lösebewegung 12 nach oben aus der Schleifvorrichtung 1 herausgeklappt.
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Auf den Führungselementen 17 des Schlittens 15 ist jeweils eine in der Seitenansicht keilförmige Seitenwand 18 aufgebracht. Jede Seitenwand 18 ist doppelwandig ausgebildet, so dass sie in dem so gebildeten Zwischenraum ein schwenkbares Halterungsteil 19 aufnehmen kann. Abweichend vom Ausführungsbeispiel kann die Seitenwand 18 aber auch anders, bspw. einwandig ausgebildet sein.
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Konkret ist dazu im vorderen Bereich einer jeden Seitenwand 18 ein vorderes Befestigungsteil 28a und im hinteren Bereich jeder Seitenwand 18 ein hinteres Befestigungsteil 28b des schwenkbaren Halterungsteils 19 in die Seitenwand 18 eingelassen.
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Das hintere Befestigungsteil 28b ist über eine Schwenkachse 27 schwenkbar mit der Seitenwand 18 verbunden. Das vordere Befestigungsteil 28a ist mit einen gekrümmten Langloch 29 versehen, in welchem eine Handhabe 30 zum Festklemmen des Halterungsteils 19 in verschiedenen Positionen geführt ist.
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Hierdurch wird eine leichte Winkelverstellung Δα eines Winkels α ermöglicht, der durch die Schrägstellung einer ebenen Oberfläche 26 des Halterungsteils 19 relativ zu einer horizontal verlaufenden Oberfläche, beispielsweise der des Schleifsteins S oder der der Schleifsteinauflage 13, definiert ist.
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Das Halterungsteil 19 dient seinerseits zur Halterung einer Klingenauflage 20.
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Die Klingenauflage 20 ist als dünne Platte ausgebildet, welche in einer Draufsicht einen länglichen, rechteckigen Umriss aufweist. In der Mitte der Klingenauflage 20 ist ein Langloch 21 vorhanden, welches sich in Längserstreckung der Klingenauflage 20 erstreckt.
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Wie aus der 2 erkennbar ist, ist das Halterungsteil 19 mit mehreren in Schleifrichtung SR versetzt angeordneten Durchgangsbohrungen 24 versehen.
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Durch diese Durchgangsbohrungen 24 kann unterseitig eine Schraube 23 durchgesteckt und damit oberseitig ein knaufartiges Griffteil 22 befestigt werden. So lässt sich die Klingenauflage 20 leicht festklemmen. Durch Lösen des knaufartigen Griffteils 22 kann die Klingenauflage 20 sehr flexibel verstellt, insbesondere in einer Verstellbewegung V in Richtung des Schleifsteins S oder weg von diesem bewegt werden. Allerdings ist auch denkbar, die Klingenauflage 20 auf dem Halterungsteil 19 zusätzlich in Schleifrichtung SR zu führen, bspw. durch einteilig mit dem Halterungsteil 19 verbundene Längsstege (nicht dargestellt).
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In der Figur ist ferner ersichtlich, dass die Klingenauflage 20 an ihrer dem Schleifstein S zugewandten Seite eine Anschrägung β aufweist. Somit lässt sich ein spaltartiger Zwischenraum Z zwischen der Klingenauflage 20 und dem Schleifstein S einstellen, mit vorzugsweise parallelen, etwa 1 bis 2 mm zueinander beabstandeten Begrenzungswänden.
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Weiterhin kann auf der Oberseite der Klingenauflage 20 in deren vorderen Bereich eine reibungserhöhende Schutzschicht 25 aufgebracht sein, die zum einen zum Schutz einer lose aufgelegten Klinge K (vergleiche 1) zum anderen aber auch zum verrutschsicheren Auflegen der Klinge K dienen kann.
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Als äußerst zweckmäßig hat es sich dabei erwiesen, wenn als Schutzschicht ein handelsübliches Fensterleder auf die Klingenauflage 20 aufgeklebt wird.
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Zurückkommend auf die 3 ist erkennbar, dass die Führungen 16 einen horizontalen Abstand a3 zueinander aufweisen, der größer ist als eine Breite b vom Schleifstein S. Hierdurch wird es ermöglicht, dass der Schleifstein S bei Bedarf in seiner Längserstreckung etwas schräg zur Schleifrichtung SR gestellt werden kann. Der Abstand a3 liegt vorzugsweise in einem Bereich von etwa 7 cm bis etwa 10 cm.
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Ferner weist die in ihrem Umriss rechteckige Schleifsteinauflage 13 parallel zu den Führungen 16 verlaufende Begrenzungen 37 auf, welche jeweils einen Abstand a1 zur nächstliegenden Führung 16 aufweisen. Der Abstand a1 liegt im Ausführungsbeispiel bevorzugt in einem Bereich von etwa 7 cm bis etwa 10 cm.
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Bei aufgesetzten Schlitten 15 weisen die Begrenzungen 37 jeweils einen horizontalen Abstand a2 zur nächstliegenden Außenkante des Schlittens 15 auf, wobei die Führungselemente 17 in ihrer Breite so dimensioniert sind, dass sich der Abstand a2 in einem Bereich von etwa 6 cm bis etwa 7 cm bewegt.
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Anhand der 3 ist erkennbar, dass die Bedienung der Schleifvorrichtung 1 äußerst einfach ist.
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Ein Bediener B legt dazu lediglich eine Klinge K auf die Klingenauflage 20 auf und drückt diese etwas an die reibungserhöhende Schutzschicht 25 an. Dies erfolgt derart, dass die Klinge K von der Klingenauflage 20 etwas nach unten in Richtung des Schleifsteins S hervorsteht (vgl. auch 1).
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Dabei kann das knaufartige Griffteil 22 als zusätzliche Führung für Daumen und Zeigefinger eines Bedieners B dienen. Durch die so auf die Oberfläche 26 aufgelegte Hand des Bedieners B kann nun der Schlitten 15 in Schleifrichtung SR hin und her bewegt werden.
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Zusätzlich können unter den Führungselementen 17 Gleitelemente 32 aufgebracht sein, um die Reibung zwischen den Führungselementen 17 und der Oberfläche 14 der Schleifsteinauflage 13 noch weiter zu reduzieren. Die Gleitelemente 32 können beispielsweise aus Teflon oder aus Filz beschaffen sein.
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Bedingt durch die mögliche, lose Auflage der Klinge K, kann deren Ausrichtung und Position beispielsweise durch die rechte Hand eines Bedieners B während einer Schleifbewegung äußerst flexibel an die Anforderungen eines Schleifvorgangs angepasst werden. Der Bediener B kann dazu beispielsweise mit der rechten Hand geringfügige rotatorische oder auch translatorische Bewegungen R oder T durchführen. Je nachdem, welche Seite einer Klinge geschliffen wird, kann eine solche Ausrichtung der Klinge natürlich auch mit der linken Hand erfolgen.
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Somit ist durch die Schleifvorrichtung 1 ein gleichbleibender Schleifwinkel SW von etwa 90 Grad über die gesamte Länge der Klinge K möglich.
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Konkret soll unter dem Schleifwinkel SW ein solcher Winkel verstanden werden, der sich in einem vorderen Schleifpunkt SP zwischen der durch diesen Schleifpunkt SP verlaufenden Tangente einer in Längsrichtung einer Klinge verlaufenden Klingenkrümmung und der üblichen Schleifrichtung SR ergibt.
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Nach einem Schleifvorgang dient ein auf der Oberseite der vorderen Stirnwand 11 aufgebrachtes Abziehleder 31 bei Bedarf zum Abziehen und damit Entgraten der geschliffenen Klinge K.
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Wie aus den 1 und 3 ferner ersichtlich ist, können Schleifutensilien in einer Schublade 34 untergebracht werden, welche zu beiden Seiten des Untergestells 10 mittels Griffen 33 herausziehbar ist (vergleiche Doppelpfeile).
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Schließlich soll anhand 4 eine weitere Anwendungsmöglichkeit der Schleifvorrichtung 1 vorgestellt werden.
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Hierbei wurde die Klingenauflage 20 von der Oberfläche 26 des Halterungsteils 19 entfernt. Die Oberfläche 26 kann nun zur Auflage eines Stechmeißels M dienen, welcher mit seiner Längserstreckung in Schleifrichtung SR ausgerichtet ist. Somit kann auch die Klinge K des Stechmeißels M mit der Schleifvorrichtung 1 leicht geschärft werden. Des Weiteren, und das ist von besonderem Vorteil, kann auf Grund der Abstände a1 bzw. a2 ein handelsüblicher Schleifstein S auch zwischen eine Führung 16 und eine Begrenzung 37 auf die Schleifsteinauflage 13 aufgelegt werden.
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Es kann somit auch das Schleifen einer sehr kleinen Klinge K, bspw. der eines Taschenmessers TM durch Verschieben des Schlittens 15 in Schleifrichtung SR bewerkstelligt werden. Außerdem kann das Taschenmesser TM in seiner Position flexibel angepasst werden (vgl. zum Beispiel TM').
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schleifvorrichtung
- 10
- Untergestell
- 11
- vordere Stirnwand
- 12
- hintere Stirnwand
- 13
- Schleifsteinauflage
- 14
- Oberfläche der Schleifsteinauflage
- 15
- Schlitten
- 16
- Führungen
- 17
- Führungselemente des Schlittens
- 17i
- Innenseiten
- 18
- keilförmige, doppelwandige Seitenwände
- 19
- schwenkbares Halterungsteil
- 20
- Klingenauflage
- 21
- Langloch
- 22
- knaufartiges Griffteil
- 23
- Schraube
- 24
- Durchgangsbohrungen
- 25
- reibungserhöhende Schutzschicht
- 26
- Oberfläche des Halterungsteils
- 27
- Schwenkachse
- 28a
- vorderes Befestigungsteil
- 28b
- hinteres Befestigungsteil
- 29
- gekrümmtes Langloch
- 30
- Handhabe
- 31
- Abziehleder
- 32
- Gleitelemente
- 33
- Griffe
- 34
- Schublade
- 35
- Einsätze
- 36
- Öffnungen
- 37
- Begrenzungen der Schleifsteinauflage
- 38
- Öffnungen
- a1–a3
- horizontale Abstände
- β
- Anschrägung
- b
- Breite
- B
- Bediener
- H
- Höhenverstellbarkeit
- K
- Klinge
- L1
- horizontale Lösebewegung
- L2
- schwenkende Lösebewegung
- M
- Stechmeißel
- R
- rotatorische Bewegung
- S
- Schleifstein
- SP
- Schleifpunkt
- SR
- Schleifrichtung
- SW
- Schleifwinkel
- T
- translatorische Bewegung
- TM, TM'
- Taschenmesser
- U
- Unterlage
- V
- Verstellbewegung
- Z
- spaltartiger Zwischenraum
- α
- Winkel
- Δα
- Winkelverstellung