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Die Erfindung betrifft ein Gargerät mit einem insbesondere kippbaren Tiegel und einem, durch einen elektrischen Antrieb und durch ein durch den Antrieb bewegliches Getriebe schwenkbaren Deckel zum Schließen des Tiegels und mit einer Steuerung für den Antrieb, wobei der Deckel eine geöffnete, eine teilgeöffnete und eine geschlossene Position einnehmen kann und der Antrieb und das Getriebe so ausgebildet sind, dass der Antrieb den Deckel aus der geöffneten in die teilgeöffnete Position schwenken und der Bediener den Deckel aus der teilgeöffneten in die geschlossene Stellung manuell überführen kann. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines Gargeräts.
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Gargeräte mit einem schwenkbaren Tiegel werden auch als Kipper bezeichnet. Sie sind Allround-Geräte, in denen zum Beispiel erwärmt, gekocht, gebraten oder frittiert werden kann. Die Tiegel können nach vorne zum Bediener verschwenkt werden, um den Tiegel zu leeren. Nachdem die Tiegel gerade im befüllten Zustand schwer sind, erfolgt dieses Kippen üblicherweise durch einen Motor. Darüber hinaus sind die Tiegel durch einen schwenkbaren Deckel verschließbar, der manuell oder motorisch betätigt wird. Die Schwenkachse des Deckels ist dabei entfernt vom Tiegel am Gestell des Gargeräts vorgesehen und liegt üblicherweise im Bereich des oberen, dem Bediener entfernten Endes des Tiegels. Ein gattungsgemäßes Gargerät ist aus der
DE 10 2012 020 631 A1 bekannt. Bei diesem sehr funktionalen Gargerät gibt es einen gemeinsamen Antrieb für den Deckel und den Tiegel sowie ein zwischengeschaltetes Getriebe, in welches der Antrieb integriert ist. Antrieb und Getriebe sind so ausgestaltet, dass der Tiegel nur bei geöffnetem Deckel gekippt werden kann.
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Ein weiteres Gargerät ist aus der
EP 1 369 071 A1 bekannt, bei welchem der Deckel einen elektrischen Antrieb und eine in Reihe damit ausgebildete Gasfeder aufweist. Die Verschwenkbewegung des Deckels kann rein mechanisch und/oder rein elektrisch betrieben werden. Der Antriebsmotor ist zwischen zwei Endpunkten, nämlich einer der geöffneten Position des Deckels und einer der geschlossenen Position des Deckels zugeordneten Stellung, verfahrbar.
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Ein Gargerät mit einem schwenkbaren Deckel, der über eine Druckgasfeder antreibbar ist, zeigt die
DE 102 24 464 A1 .
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Die Bedienung dieser bekannten Gargeräte ist sehr einfach und wird in der Praxis sehr geschätzt. Insbesondere die Möglichkeit, den Deckel schnell manuell zu schließen und zu öffnen, findet aufgrund des Zeitdrucks in Küchen hohe Akzeptanz. Darüber hinaus wird aber auch das motorische Schließen oder Teilschließen des Deckels gerne genutzt.
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Je nach Design des Gargeräts oder nach Aufstellsituation können Gargeräte zum Teil sehr hoch positioniert sein, was kleinen Bedienpersonen die manuelle Nutzung des Deckels erschwert. Ist der Deckel nämlich in der geöffneten Position und steht fast senkrecht von der Tiegeloberseite ab, so kann der Griff am Deckel möglicherweise von der kleinen Bedienperson nur schwerlich oder gar nicht erreicht werden. Aus diesem Grund ist diese Bedienperson darauf angewiesen, den motorischen Antrieb zu verwenden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Bedienung eines Gargeräts mit motorisch schwenkbarem Deckel gerade für kleine Bedienpersonen zu erleichtern und ein entsprechendes Verfahren zum Betreiben eines Gargeräts anzugeben.
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Die Aufgabe wird bei einem Gargerät der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die teilgeöffnete Position eine über die Steuerung vom Benutzer individuell programmierbare, veränderbare Position ist.
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Im Stand der Technik ist zwar der Antrieb an jeder beliebigen Zwischenposition und damit teilgeöffneten Position des Deckels abschaltbar; jedoch bedarf dies einer ständigen Kontrolle durch den Bediener, der während der Senkbewegung permanent am Bediendisplay verharren muss, um den Antrieb an der geeigneten Zwischenposition zu stoppen. Die Erfindung sieht eine andere Lösung vor. Hier ist eine vorgegebene, teilgeöffnete Position des Deckels in der Steuerung abgelegt, die jedoch individuell vom Bediener veränderbar, weil individuell umprogrammierbar ist. Das bedeutet, die Bedienperson kann abhängig von ihrer Größe die teilgeöffnete Position, welche während des Garbetriebs sehr häufig angefahren wird, für sich einstellen. Dies, so haben Versuche herausgefunden, erleichtert die Bedienung des erfindungsgemäßen Gargeräts erheblich und schafft eine hohe Akzeptanz, auch den bequemen Antrieb zu verwenden und zur Optimierung des persönlichen Arbeitsablaufs flexibel zwischen manuellem Antrieb und motorischem Antrieb zu springen.
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Eine alternative Optimierung des Gargeräts oder eine zusätzliche Optimierung des Gargeräts bezüglich ihrer Benutzerfreundlichkeit wird dadurch geschaffen, dass in der Steuerung eine vorgegebene Zeit abgelegt ist und die Steuerung so programmiert ist, dass nach motorischem Verfahren des Deckels aus der geöffneten in die teilgeöffnete Position der Motor zum erneuten Öffnen des Deckels angesteuert wird und den Deckel in die geöffnete Stellung zurückbringt, wenn innerhalb der vorgegebenen Zeit der Deckel nicht in die geschlossene Position verschwenkt wird. Es wird also davon ausgegangen, dass der Benutzer trotz der Absenkung des Deckels in die teilgeöffnete Stellung dann doch nicht den Deckel komplett schließen wollte, sodass der Deckel sicherheitshalber wieder in die geöffnete Position gebracht wird.
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Die vorgegebene Zeit kann vom Benutzer individuell programmiert werden.
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Das erfindungsgemäße Gargerät sieht insbesondere vor, dass die Steuerung ein Absenken des Deckels aus der geöffneten in die teilgeöffnete Position nach Betätigen und Loslassen einer Bedientaste weiter bis in die teilgeöffnete Position veranlasst. Die bisher vorgesehene Lösung, die Bedientaste permanent gedrückt halten zu müssen, um den Deckel zu senken, wird durch diese Lösung verändert. Damit kann die Bedienperson schnell die entsprechende Taste zum Absenken drücken und während der Phase des Absenkens des Deckels bis zum Erreichen der teilgeöffrieten Position anderweitig arbeiten.
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Antrieb und Getriebe können so ausgebildet sein und eine Entkoppelungsvorrichtung aufweisen, die so ausgebildet ist, dass der Deckel vom Antrieb antriebsmäßig entkoppelt ist. Die Entkoppelung ist wirksam, wenn der Deckel manuell in die geschlossene Position geschwenkt ist. Dadurch kann anschließend der Motor in seine Ausgangsstellung verfahren werden, welche der geöffneten Position des Deckels entspricht, ohne den Deckel aufzuschwenken. Dies ist ein Schutzmechanismus für den Antrieb. Der Antrieb würde nämlich ansonsten in der Endstellung bleiben, in der er den Deckel in die teilgeöffnete oder geschlossene Position gebracht hat. Wenn dann jedoch anschließend der Deckel manuell geöffnet wird, würde die Kraft auf den Motor direkt ausgeübt werden, und der Benutzer müsste gegen den Motor arbeiten. Dies ist zum einen, falls ein solches Bewegen des Antriebs überhaupt möglich ist, kraftaufwendig, und zum anderen würden damit Motor und Getriebe unnötig belastet werden. Somit bleibt der Deckel in der geschlossenen Position, der Antrieb fährt aber zurück in seine Ausgangsposition, sodass für die manuelle Öffnung des Deckels der komplette Schwenkweg zur Verfügung steht, ohne dass gegen den Antrieb gearbeitet werden müsste. Eine Option um zu verhindern, dass bei dieser Bewegung des Antriebs der Deckel geöffnet wird, besteht darin, dass eine Totpunkt- oder Übertotpunktsituation durch das manuelle Schließen des Deckels in dem Antriebsmechanismus oder Antriebsgestänge ausgenutzt wird. Beispielsweise wird eine Entkoppelungsvorrichtung (z.B. Gasdruckfeder), die den Antrieb mit dem Deckel, genauer einem mit dem Deckel gekoppelten Schenkhebel, koppelt, beim manuellen Schließen des Deckels in eine Tot- oder Übertotpunktlage zur Schwenkachse des Deckels gebracht. Die Folge ist, dass beim Bewegen des Antriebs in die Position, die einem motorisch geöffneten Deckel entspricht, der Antrieb gegen die an ihrem deckelseitigen Ende lagefest (aufgrund der Tot- oder Übertotpunktlage) positionierte Schwenkachse der Entkoppelungsvorrichtung drückt und damit die Entkoppelungsvorrichtung zusammenfährt. Die Entkoppelungsvorrichtung kann beispielsweise eine Gasdruckfeder sein. Das zuvor erwähnte Rückstellen des Antriebs und eine Entkoppelung der Bewegung des Antriebs von der Deckelbewegung wird durch eine Gasdruckfeder ermöglicht.
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Die Entkoppelungsvorrichtung kann aber zudem so ausgebildet sein, dass der Deckel aus der geschlossenen Position manuell und entkoppelt vom Motor in die geöffnete Position verschwenkt werden kann. Insbesondere kann der Deckel manuell auch in jede beliebige Zwischenposition gebracht werden.
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Wie zuvor erläutert, kann die Steuerung so programmiert sein, dass das Absenken des Deckels in die teilgeöffnete Position nur mit einem kurzen oder mehreren kurzen hintereinanderfolgenden Tastendrücken erfolgt, ohne dass ein dauerhafter Tastendruck während der Bewegung erforderlich ist. Die Steuerung kann aber auch umgekehrt so programmiert sein, dass nur bei dauerhaftem Tastendruck das Absenken erfolgt, sodass die Bedienperson permanent die Taste gedrückt halten muss, während die Absenkbewegung erfolgt. Der Deckel stoppt dann aber auch trotz weiterem Drücken in der teilgeöffneten Position.
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Eine Aüsführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Steuerung so programmiert ist, dass die Grundstellung des Deckels die teilgeöffnete Position ist. Diese Position ist damit die am häufigsten oder dauerhaftesten verwendete Position, aus der heraus dann die Öffnungs- oder Schließbewegung manuell und prompt durch die Bedienperson erfolgen kann. Beispielsweise wird der Deckel dann schnell geöffnet, wenn ein Tiegelkippen erforderlich ist, wenn ein Kochen mit Garkörben erfolgen soll oder Wasser in den Tiegel automatisch einlaufen soll. Dieser in das Gargerät integrierte Wasserzulauf ist nämlich nur dann offen, wenn der Deckel in der geöffneten Position ist.
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Das Gargerät kann ferner folgende Funktion, die durch entsprechende Programmierung der Steuerung möglich ist, durchführen: Nach Verschwenken des Deckels aus der geöffneten in die teilgeöffnete Position und anschließendem manuellen oder motorischen Verfahren des Deckels in die geschlossene Position fährt die Steuerung auf Erhalt eines Tastensignals den Deckel in die geöffnete Position. Alternativ hierzu kann die teilgeöffnete Position diejenige sein, die durch Tastendruck aus der geschlossenen Position zuerst angefahren wird.
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Die Programmierung der teilgeöffneten Position kann beispielsweise durch Eingabe eines Schwenkwinkels (darunter fällt auch eine Platzhalterfunktion, beispielsweise durch entsprechende Ziffern, denen Winkel hinterlegt sind) über eine Tastatur erfolgen. Die teilgeöffnete Position kann stufenlos oder in vorgegebenen Stufen gewählt werden. Alternativ oder zusätzlich ist auch eine sogenannte Teaching-Funktion möglich, bei der der Deckel in die gewünschte teilgeöffnete Position verfahren wird und anschließend über einen Tastendruck diese Position als gewünschte teilgeöffnete Position abgespeichert wird.
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Die Erfindung betrifft darüber hinaus auch ein Verfahren zum Betreiben eines erfindungsgemäßen Gargeräts, das mehrere mögliche teilgeöffnete Positionen hat, das heißt, dass mehrere mögliche teilgeöffnete Positionen programmierbar sind. Das Verfahren nach der Erfindung sieht vor, dass eine teilgeöffnete Position des Deckels programmiert wird und der Deckel bei Betätigen einer Taste motorisch aus der geöffneten in die teilgeöffnete Position verschwenkt wird. Der Begriff „Betätigen einer Taste“ umfasst natürlich nicht nur das Betätigen oder einmalige Betätigen einer einzigen Taste. Vielmehr kann zur Vermeidung von Fehlbedienungen auch vorgesehen sein, dass beispielsweise das gleichzeitige oder aufeinanderfolgende Betätigen mehrerer Tasten oder das mehrmalige Betätigen einer Taste erst zum Auslösen der entsprechenden Bewegung führt.
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Ein zusätzlich ergänzendes oder alternatives Verfahren zum Betreiben eines erfindungsgemäßen Gargeräts sieht vor, dass auch mehrere mögliche vorgegebene Zeiten in der Steuerung abgelegt werden können, dass aber eine Zeit in der Steuerung als vorgegebene Zeit abgelegt wird. Der Deckel wird nach motorischem Verfahren des Deckels aus der geöffneten in die teilgeöffnete Position dann wieder in die geöffnete Position motorisch verschwenkt, wenn innerhalb der in der Steuerung abgelegten Zeit der Deckel nicht in die geschlossene Position verschwenkt wird.
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Nach manuellem Überführen des Deckels in die geschlossene Position kann der Motor, wie zuvor bereits anhand des Gargeräts erläutert, selbsttätig wieder in die Ausgangsstellung zurückverfahren werden, ohne den Deckel aufzuschwenken. Diese Ausgangsstellung entspricht der Position des Antriebs in der geöffneten Position des Deckels.
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Wie zuvor ebenfalls erläutert, kann das Rückstellen des Motors in seine Ausgangsstellung durch Zwischenschaltung einer Entkoppelungsvorrichtung erfolgen, da bei dieser Bewegung der Deckel nicht verschwenkt werden soll.
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Ein Absenken des Deckels in die teilgeöffnete Position erfolgt vorzugsweise nur durch einen dauerhaften Tastendruck, alternativ jedoch durch einen auslösenden Tastendruck, sodass die Taste anschließend nicht mehr betätigt wird und der Antrieb weiter bis in die teilgeöffnete Position des Deckels verfährt.
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Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht ferner vor, dass nach Verschwenken des Deckels aus der geöffneten in die teilgeöffnete Position und anschließendem manuellen oder motorischen Verfahren des Deckels in die geschlossene Position die Steuerung auf Erhalt eines Tastensignals den Deckel in die geöffnete Position verschwenkt.
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Wie bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Gargerät erläutert, wird die teilgeöffnete Position durch Eingabe eines Schwenkwinkels über eine Tastatur und/oder durch Verfahren des Deckels in die gewünschte teilgeöffnete Position und Abspeichern der Position programmiert.
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Das erfindungsgemäße Gargerät und das erfindungsgemäße Verfahren sehen insbesondere die Verwendung eines einzigen Antriebs für das Verschwenken des Tiegels als auch für das Verschwenken des Deckels vor.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den nachfolgenden Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
- - 1 eine schematische Seitenansicht des erfindungsgemäßen Gargeräts gemäß einer ersten Ausführungsform,
- - 2 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Gargeräts in einer leicht modifizierten Variante,
- - 2a eine vergrößerte Seitenansicht der Führung für ein Lager, das in 2 dargestellt ist, und
- - 3 eine schematische Ansicht einer optionalen Koppelung zwischen Antrieb und einem zum Deckel führenden Kraftübertragungsteil,
- - 4 eine schematische Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gargeräts vor dem vollständigen Öffnen oder Schließen des Deckels,
- - 5 das Gargerät nach 4 in einer noch weiter geöffneten Stellung des Deckels jedoch während des anfangs der Schließbewegung,
- - 6 das Gargerät nach 4 bei vollständig geöffnetem Deckel,
- - 7 das Gargerät nach 4 bei vollständig gekipptem Tiegel,
- - 8 eine vergrößerte Ansicht des deckelseitigen Endes des Langlochs, das in den 4 bis 6 zu sehen ist, von einer Ansicht mit Bezug auf 4 aus der Zeichenebene heraus, und
- - 9 eine schematische Ansicht des Übergangs zwischen Gasdruckfeder und Antrieb nach 4, ebenfalls in einer Ansicht, mit Bezug auf 6, aus der Zeichenebene heraus.
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In 1 ist ein Gargerät gezeigt, mit einem Tiegel 10, der um eine angetriebene Tiegelschwenkachse 12 nach vorne kippbar ist, um das Gargut oder, allgemeiner, das sich im Tiegel befindliche Gut aus dem Tiegel herauszukippen. Die Tiegelschwenkachse 12 ist an einem nicht dargestellten Gestell gelagert, wobei die Tiegelschwenkachse 12 mit dem Tiegel 10 drehfest gekoppelt ist, sodass ein Drehen der Tiegelschwenkachse 12 zu einem Kippen des Tiegels 10 führt.
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Der Tiegel 10 kann mittels eines Deckels 14 geschlossen werden, wobei der Deckel 14 durch eine drehbare Deckelschwenkachse 16 verschwenkt werden kann. Mit durchgezogener Linie ist abschnittsweise der Deckel in der Schließposition dargestellt, mit strichpunktierter Linie in der komplett hochgeschwenkten Position.
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Auch die Deckelschwenkachse 16 ist an dem Gestell des Gargeräts gelagert und ist mit dem Deckel 14 drehfest verbunden.
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Zum Schwenken des Tiegels 10 und des Deckels 14 ist ein gemeinsamer Antrieb 18, hier in Form eines Antriebs vorgesehen.
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Bei der gezeigten Ausführungsform ist der Antrieb ein elektrischer Hubzylinder.
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Der Antrieb 18 hat an seinem deckelseitigen Ende ein Lager 20, das durch einen eine Schwenkachse definierenden Fortsatz gebildet ist, der in einer Führung in Form eines Langlochs 22 aufgenommen ist.
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Das Langloch 22 ist beispielsweise in einem gehäuseseitigen Lagerbock 24 ausgebildet, wobei dies nicht einschränkend zu verstehen ist. Der Lagerbock 24 ist mit unterbrochenen Linien dargestellt.
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Das Lager 20, genauer gesagt der Fortsatz ist mit einem einen festen Teil des Antriebs 18 bildenden Lagerungsteil 26 gekoppelt. Das Lagerungsteil 26 kann ausfahrbar sein, im vorliegenden Fall ist jedoch das Lagerungsteil 26 ein nicht ausfahrbares Ende des Antriebs 18 in Form eines Gabelkopfs, wohingegen am entgegengesetzten Ende des Antriebs 18 eine ausfahrbare Stange 28 ausgebildet ist, die an ihrem freien Ende wiederum ein Lager, nämlich ein tiegelseitiges Lager 30 bildet oder trägt.
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Das tiegelseitige Lager 30 ist eine Schwenkachse, mit der die Stange 28 mit einem Schwenkhebel 32 gekoppelt ist. Der Schwenkhebel 32 ist wiederum drehfest mit der Tiegelschwenkachse 12 gekoppelt.
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Das Lager 20 am entgegengesetzten Ende des Antriebs 18 wiederum ist mit einem Kraftübertragungsteil 34 gekoppelt, das zum Beispiel eine Stange oder, wie im vorliegenden Fall, eine Gasdruckfeder sein kann. Das Kraftübertragungsteil 34 ist an seinem entgegengesetzten Ende über ein Lager 36 mit einem Schwenkhebel 38 gekoppelt, der drehfest mit der Deckelschwenkachse 16 gekoppelt ist.
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Die dargestellte Konstruktion mit den Schwenkhebeln 32, 38, dem Kraftübertragungsteil 34 und den einzelnen Lagern 20, 30, 36 sowie dem Antrieb 18 bildet ein Getriebe in Form eines Gestänges, in welchem der Antrieb 18 integriert ist und einen Gestängeabschnitt bildet. Der Antrieb 18 liegt somit im direkten Kraftflussweg zwischen der Tiegelschwenkachse 12 und der Deckelschwenkachse 16 und ist sozusagen in Reihe zu den übrigen Teilen des Gestänges geschaltet.
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Die Lager 20, 30 für den Antrieb 18 sind beide durch den Antrieb 18 verfahrbar, sodass sich eine Art schwimmende oder fliegende Lagerung für den Antrieb 18 ergibt.
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Es sind mehrere Anschläge vorgesehen, die sicherstellen, dass nur immer ein Lager 20 oder 30 durch den eingeschalteten Antrieb 18 bewegt wird. Diese Anschläge bilden eine Einrichtung zum Einschränken des Freiheitsgrades zumindest eines der Lager 20 oder 30.
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Ein erster Anschlag 40 ist durch das dem Deckel zugeordnete axiale Ende des Randes des Langlochs 22 gebildet.
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Ein zweiter Anschlag 42 ist durch den gegenüberliegenden Rand, das heißt das entgegengesetzte axiale Ende des Langlochs 22 definiert.
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Ein dritter Anschlag (Tiegelanschlag 4) ist durch die Auflage des Tiegels in der Garposition auf dem Gestell gebildet.
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Bei der dargestellten Ausführungsform sind ausschließlich starre, das heißt nicht schaltbare und unbewegliche Anschläge vorhanden.
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Der am deckelseitigen axialen Ende des Antriebs vorgesehene erste Anschlag 40 ist zum Begrenzen der Deckelschwenkbewegung vorgesehen, wie nachfolgend erläutert wird.
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In der Ausgangsstellung, in der der Tiegel 10 in der Garstellung liegt und damit auf dem dritten, d.h. dem Tiegelanschlag 44 aufliegt, das heißt horizontal ausgerichtet ist und der Deckel 14 den Tiegel 10 verschließt, sind die Lager 20, 30 in Position A, das heißt maximal nahe zusammen. Hier kann das Lager 20, genauer gesagt der entsprechende antriebseitige Fortsatz, der in das Langloch 22 ragt, am Anschlag 42 anliegen.
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Wird der Antrieb 18 angeschaltet, so fährt die Stange 28 weiter aus. Die Hebelmimik ist aber so ausgebildet, und der Tiegel 10 ist im Verhältnis zum Deckel 14 so schwer, dass das Lager 30 in der Position A bleibt, wogegen das Lager 20 längs des Langlochs 22 nach rechts verfährt, sodass das Kraftübertragungsteil 34 mit nach rechts verfahren wird und dabei den Schwenkhebel 38 im Uhrzeigersinn und damit den Deckel 14 aufschwenkt.
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Die Öffnungsbewegung für den Deckel 14 wird dann gestoppt, wenn der erste Anschlag 40 vom Lager 20 bzw. dem antriebseitigeh Fortsatz, der das Lager bildet, erreicht wird (Position B). In dieser Stellung, wie auch in jeder anderen Zwischenstellung, kann der Antrieb 18 gestoppt werden. Soll anschließend der Tiegel 10 verschwenkt werden, wird der Antrieb 18 in der gleichen Richtung weiter betrieben, die Stange 28 fährt noch weiter aus und verschwenkt den Schwenkhebel 32 durch Bewegen des Lagers 30 in die Position B. Damit wird der Tiegel 10 gekippt.
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Optional kann ein weiterer mechanischer Anschlag vorgesehen sein, der zum Beispiel in Schwenkrichtung vor dem Schwenkhebel 32 positioniert ist und gegen den der Schwenkhebel 32 in der Position B drückt. Bei gekipptem Tiegel .10 und hochgeschwenktem Deckel 14 befinden sich die Lager 20, 30 jeweils in der Position B.
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Der Schwenkwinkel des Tiegels 10 beträgt größer oder gleich 60°, wobei er auch in jeder beliebigen Zwischenstellung angehalten werden kann.
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Wichtig ist jedoch, dass bei jeder Stellung des Tiegels 10, auch der Maximalstellung, der Schwerpunkt des Tiegels 10 immer hinter der Tiegelschwenkachse 12, also zwischen der Tiegelschwenkachse 12 und der Deckelschwenkachse 16 liegt, sodass es zu keiner Kraftumkehr von Druck- auf Zugbelastung für den Antrieb kommt.
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Der Verfahrweg für das Lager 20 ist der Hubweg xD, also der Verfahrweg für den Deckel 14. Der Hubweg des Lagers 30, der mit xT in 1 bezeichnet ist, ist der Verfahrweg für den Tiegel 10.
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Beim Zurückschwenken von Tiegel 10 und Deckel 14 schwenkt aufgrund der Schwerkraft des Tiegels 10 dieser zuerst zurück, wobei sich der Antrieb 18 am Anschlag 40 abstützt und die Stange 28 weiterhin auf Druck belastet ist.
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Hat der Tiegel 10 seine Horizontalstellung erreicht und der Tiegel 10 liegt auf dem Tiegelanschlag 44 auf, ist das Lager 30 wieder in Position A. Wird der Antrieb 18 weiter in derselben Richtung betätigt, so wird anschließend der Deckel 14 zurückgeschwenkt, indem das Lager 20 in dem Langlochs 22 zurück zur Position A bewegt wird. Auch hierbei kann die Schwerkraft des Deckels 14 diese Schließbewegung verursachen, sodass der Antrieb 18 als Bremse wirkt. Natürlich ist es je nach Geometrie auch möglich, dass zum Schließen des Deckels 14 eine Zugkraft ausgeübt werden muss.
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Der Deckel 14 ist mittels des Antriebs 18 zwischen drei Positionen verfahrbar, die in 1 unterschiedlich dargestellt sind. Die geschlossene Stellung des Deckels 14 ist mit durchgezogenen Linien dargestellt. Hier schließt der Deckel 14 den Tiegel 10. Eine teilgeöffnete Position ist mit unterbrochenen Linien und eine vollständig geöffnete Position mit strichpunktierten Linien dargestellt.
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Der Antrieb 18 ist mit einer Steuerung 45 gekoppelt und die Steuerung 45 wiederum m it einem Bedienfeld, zum Beispiel einem Touchscreen, gekoppelt. Über Bedientasten am Bedienfeld lässt sich die Steuerung 45 auch individuell programmieren. So kann die Bedienperson die teilgeöffnete Position individuell programmieren und ändern, sodass der Deckelgriff in der teilgeöffneten Position stets gut erreichbar ist. Die teilgeöffnete Position ist entweder jede beliebige. Position zwischen der geöffneten und der geschlossenen Position oder kann stufenweise in einem Winkelfeld individuell ausgewählt werden.
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Die Programmierung der von der Bedienperson gewünschten teilgeöffneten Position des Deckels 14 erfolgt zum Beispiel über Eingabe eines Schwenkwinkels.über eine Tastatur und/oder durch sogenanntes Teachen. Dabei wird der Deckel 14 motorisch in die gewünschte teilgeöffnete Position gebracht, sodass die Steuerung 45 diese Position auch kennt. Durch Drücken einer Taste wird diese Position in der Steuerung 45 abgelegt.
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Will die Bedienperson den Deckel 14 aus der geöffneten in die teilgeöffnete Position verfahren, so reicht beispielsweise ein Tastendruck auf dem Bedienfeld aus. Der Antrieb 18 fährt dann den Deckel 14 ohne Zwischenstopp in die individuelle teilgeöffnete Position.
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Über die Gasdruckfeder, die eine Entkoppelungsvorrichtung für den manuellen und den motorischen Antrieb darstellt, ist es möglich, dass der Bediener des Gargeräts den Deckel 14 manuell teilweise oder komplett öffnet oder schließt. Der Hub xD wird dann dazu benutzt, eine kleine Winkelbewegung des Deckels 14 auszuführen, um beispielsweise am Deckel 14 in einem angehängtem Korb befindliches Gargut in ein Garmedium (Öl, Wasser,...) einzutauchen und wieder auszuheben.
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Die Bedienperson kann folglich den Deckel 14 aus jeder beliebigen Position, zumindest jedoch aus der teilgeöffneten und der geöffneten Position komplett schließen.
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Wird der Deckel 14 somit in die teilgeöffnete Position verfahren, so kann er aus dieser Position manuell geschlossen werden, d.h. in die geschlossene Position gebracht werden.
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Wenn der Deckel 14 aus der geöffneten Position motorisch in die teilgeöffnete Position und von dieser anschließend manuell in die geschlossene Position geschwenkt wird, was durch teilweises Zusammenfahren des Kraftübertragungsteils 34 erfolgt, fährt der Antrieb 18 von der Steuerung 45 initiiert in seine Ausgangsstellung zurück, welche seiner einer geöffneten Position des Deckels 14 zugeordneten Position entspricht. Im Ausführungsbeispiel nach 1 ist dies die Position, in welcher das Lager 20 maximal nach rechts, das heißt in Position B ist. In der teilgeöffneten Position des Deckels 14 war das Lager 20 zwischen den Positionen A und B angeordnet. Während dieser Verfahrbewegung des Antriebs 18 wird der Deckel 14 nicht aufgeschwenkt, weil eine Totpunkt- oder Übertotpunktsituation durch das manuelle Schließen des Deckels in dem Antriebsmechanismus oder Antriebsgestänge ausgenutzt wird. Die Gasdruckfeder wird beim manuellen Schließen des Deckels 14 in eine Tot- oder Übertotpunktlage zur Deckelschwenkachse 16 gebracht. Das heißt, der Schwenkachse des Lagers 36 liegt auf oder unter der Verbindungsgeraden T der Mittelpunkte der Deckelschwenkachse 16 und des Lagers 20 (siehe 1). In der Zwischenstellung, in der sich das Lager 20 beim manuellen Schließen erstreckt, liegt das Lager 20 zwischen den Endpunkten in dem Langlochs 22. Das Lager 20 ist hier mit unterbrochenen Linien angedeutet. Die Folge ist, dass beim Bewegen des Antriebs in die Position, die einem motorisch geöffneten Deckel 14 entspricht, der Antrieb 18 gegen die an ihrem deckelseitigen Ende lagefest (aufgrund der Tot- oder Übertotpunktlage) positionierte Schenkachse des Lagers 36 drückt und damit die Gasdruckfeder zusammendrückt. Während die Hebelverhältnisse dies in 1 nicht klar zum Ausdruck bringen, weil diese Figur vor allem zur Darstellung der Grundfunktionen vereinfacht ist, zeigt der nach unten abgekröpfte Schenkhebel 38 in 2, und 4 bis 7, dass der Mittelpunkt der Achse 36 mit wenig konstruktivem Aufwand sehr leicht unter die Verbindungsgerade T bewegt werden kann. Es sind zusätzlich zu den oben bereits erwähnten, noch weitere verschiedene, im Folgenden nicht abschließend aufgezählte Varianten, die auch miteinander kombinierbar sind oder zwischen denen Schritte kombinierbar sind, denkbar, um das Gargerät zu betreiben.
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Variante a)
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Wird der Deckel 14 per Tastendruck von der geöffneten in die teilgeöffnete Position motorisch gefahren, um anschließend manuell geschlossen zu werden, so wartet der Deckel für eine vorgegebene Zeit T1 in der Teil geöffneten Position.
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Diese vorgegebene Zeit T1 kann vom Benutzer individuell einprogrammiert werden.
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Wird der Deckel 14 innerhalb dieser Zeit T1 nicht in die geschlossene Position verfahren, sei es manuell oder motorisch, steuert die Steuerung 45 den Antrieb 18 an, sodass dieser den Deckel 14 wieder in die geöffnete Position zurückbringt.
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Variante b)
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Der Deckel 14 wird per Tastendruck aus der geöffneten in die teilgeöffnete Position gesenkt, von der aus die Bedienperson den Griff des Deckels 14 auch erreichen und manuell schließen kann. Aus der teilgeöffneten Position kann der Deckel 14 durch Drücken der oder einer anderen Taste wieder komplett in die geöffnete Position verfahren werden. Wird der Deckel aber geschlossen, so kann er per Tastendruck entweder bis in die geöffnete Position oder in die teilgeöffnete Position aufschwenken. Hier ist es möglich, beispielsweise mit zwei verschiedenen Tasten zu arbeiten, die für ein Teilöffnen oder ein komplettes Öffnen stehen.
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Alternativ hierzu kann die Steuerung 45 so programmiert sein, dass entweder immer die geöffnete oder immer die teilgeöffnete Position angefahren wird.
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Variante c)
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Das Absenken des Deckels 14 in die teilgeöffnete Position ist nur durch einen dauerhaften Tastendruck möglich. Der Deckel 14 verharrt in der teilgeöffneten Position auch nur dann, wenn weiterhin die Taste zum Absenken des Deckels gedrückt bleibt. Wird die Taste dann losgelassen, so kann die Steuerung 45 beispielsweise entweder so programmiert sein, dass der Deckel 14 dann, wenn er nicht manuell in die geschlossene Position gebracht wird, sofort wieder zurück in die offene Position verschränkt wird, oder der Deckel 14 verweilt für eine Zeit T2 in dieser teilgeöffneten Position.
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Falls während dieser Zeit T2 kein manuelles Schließen erfolgt, steuert die Steuerung 45 den Antrieb 18 wieder entsprechend an, um den Deckel 14 zu öffnen.
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Wird der Deckel 14 bei gedrücktem Taster oder innerhalb der Zeit T2 manuell geschlossen und anschließend per Tastendruck geöffnet, wird der Antrieb 18 so geschaltet, dass er den Deckel 14 in die geöffnete Stellung zurückbringt.
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Variante d)
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Die Grundstellung des Deckels 14 ist die teilgeöffnete Position. Aus dieser Position heraus kann der Deckel 14 motorisch oder manuell in die geschlossene oder geöffnete Position überführt werden.
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Die Ausführungsform nach 2 entspricht im Wesentlichen der nach 1, sodass im Folgenden nur auf die Unterschiede eingegangen wird. Die bislang eingeführten Bezugszeichen bleiben für gleiche oder gleichwirkende Teile erhalten.
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Ferner ist die Bedienung des Deckels 14 und variable Programmierung der teilgeöffneten Stellung des Deckels 14 auch bei allen weiteren Ausführungsformen identisch zu den im Zusammenhang mit 1 soeben und in der Beschreibungseinleitung und den Ansprüchen erläuterten Merkmalen und Optionen.
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Der wesentliche Unterschied zwischen den Ausführungsformen nach 1 und 2 liegt darin, dass eine Sicherheitsverriegelung vorgesehen ist, die eine Übertragung der Kraft beim mechanischen, das heißt manuellen Öffnen und/oder beim manuellen Schließen des Deckels 14 auf die Tiegelschwenkachse 12 verhindert.
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Bei der Ausführungsform nach 2 umfasst die Sicherheitsverriegelung die Führung oder das Langloch 22, die eine besondere Form aufweist. Das entsprechende Langloch 22 ist nämlich an seinem rechten, das heißt deckelseitigem Ende gekrümmt, und zwar schräg nach unten. Der entsprechende Abschnitt des Langlochs heißt Verriegelungsabschnitt 50. Dieser Verriegelungsabschnitt 50 verläuft quer, im Wesentlichen senkrecht zum deckelseitigen Kraftübertragungsteil 34, genauer gesagt zu seiner Wirklinie in der geöffneten Stellung des Deckels 14 (siehe vergrößerte Ansicht des Langlochs 22 in 2a). Durch diese Krümmung des Langlochs 22 kann das Lager 20, auch hier wieder der Fortsatz, der den Antrieb 18 mit dem Kraftübertragungsteil 34 koppelt, gegen den Rand des Langlochs 22 drücken, ohne von ihm abzurutschen. Somit ergibt sich eine stabile, selbstverriegelnde Stellung. Die Kraft, die auf den Deckel 14 ausgeübt wird, wird somit direkt in den Lagerbock 24 eingeleitet und nicht in das übrige Gestänge.
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Das Langloch 22 (Sicherheitsverriegelung) ist auch so ausgeführt, dass sich beim Erreichen des Lagers 20 am Anschlag 40 (bzw. Tiegel erreicht Tiegelanschlag 44), also dem Wechsel von Tiegelbewegung auf Deckelbewegung, nur eine geringe Relativbewegung am Deckel 14 ergibt. Dies ermöglicht es, eine einfache Abschaltung des Antriebes 18 nach Durchlaufen des Tiegelhubes Xt mit üblichen Mikro- oder Näherungsschaltern und damit zwangsläufigem, geringem. Nachlaufen des Antriebs zu realisieren, ohne eine ungewünschte Bewegung am Deckel 14 zu erzeugen. Anders ausgedrückt ist die Form des Langlochs 22 so gewählt, dass sich ein ungenaues Abschalten des Antriebs nach Erreichen des Lagers 30 in Position A und Tiegel in Garstellung am Tiegelanschlag 44 keine ungewünschte Bewegung des Deckels 14 ergibt.
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Mit einem Schaltelement für das Lager 20 in Position A (Anschlag 40) lässt sich bei geeigneter Ausführung des Langlochs 22 (z.B. wie in 2a dargestellt) auch eine weitere Sicherheitsfunktion mittels einer integrierte Sicherheitseinrichtung integrieren. Sobald sich beim Durchlaufen des Hubes Xt (Lager 30 aus Position B nach Position A, d.h. Tiegelabsenken) ein unzulässiger Widerstand zu hohe Kraft ergibt (z.B. Kollision mit Gegenstand unter dem Tiegel, Quetschung einer Hand des Bedieners,...), bewegt sich das Lager 20 aus der Position B heraus (vom Anschlag 40 weg), wodurch mit einem bei Anschlag 40 angebrachten Näherungs- oder Mikroschalter, der die Position des Lagers 20 überwacht, ein schnelles Abschalten des Antriebs erreicht werden kann. Damit kann diese integrierte Sicherheitseinrichtung zum einen die Mechanik des Gerätes (Gestänge) vor Beschädigung, wie auch eine Verletzung des Bedieners verhindert werden.
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Natürlich kann alternativ der Antrieb auch um 180° gedreht verbaut sein, das heißt, die Stange 28 ist auf dem deckelseitigen Ende des Antriebs vorgesehen.
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3 zeigt eine Variante der Kopplungsstelle zwischen Antrieb 18 und Kraftübertragungsteil 34. Anstatt einer festen Koppelung über das Lager 20 ist hier ein Lager 20 vorgesehen, bei dem über schiefe Ebenen und Hebel eine Kraftumlenkung inklusive Anschlägen erreicht werden kann. Beispielsweise treibt der Antrieb 18 ein Teil 60 mit einer schiefen Ebene 62 an, das längs einer Führung 64 verfahrbar ist. Die schiefe Ebene 62 wird von einer schiefen Ebene 66 eines zweiten Teils 68 kontaktiert. Das Teil 68 ist wiederum in einer Richtung quer zur Führungsrichtung des Teils 60 gelagert, hier beispielsweise senkrecht dazu. Mit dem Teil 68 ist das Kraftübertragungsteil 34 gekoppelt.
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Wird der Antrieb 18 angetrieben und bewegt er das Teil 60 nach rechts, wird das Teil 68 durch die schiefen Ebenen 62, 66 nach oben bewegt und damit das Kraftübertragungsteil 34 ebenfalls nach oben bewegt, um den Deckel 14 anzuheben.
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Das Teil 60 wird so lange verfahren, bis es den ersten Anschlag 40 erreicht hat. Anschließend wird das entgegengesetzte Lager 30 des Antriebs 18 bewegt.
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Eine Besonderheit des Antriebssystems zum Schwenken des Tiegels 10 und des Deckels 14 besteht darin, dass trotz des Vorsehens nur eines gemeinsamen Antriebs durch ausschließlich starre Anschläge bei Betätigung des Antriebs in einer Richtung zeitlich aufeinanderfolgend diese Anschläge angefahren werden, sodass entweder der Deckel 14 oder der Tiegel 10 verschwenkt wird und nur ein Ende des Antriebs jeweils verfahren wird.
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Der Antrieb erlaubt es auch, Deckel 14 und Tiegel 10 in beliebigen Positionen anzuhalten.
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Die Ausführungsform nach den 4 bis 9 entspricht weitestgehend der nach den 2 und 2a, jedoch sind einige Details anders, auf die im Folgenden eingegangen wird.
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Wie zuvor werden jedoch die bereits eingeführten Bezugszeichen für gleiche Teile oder Teile gleicher Funktion wiederverwendet, sodass bezüglich der Teile nicht mehr einzeln auf sie eingegangen werden muss, sondern im Folgenden nur die Unterschiede herausgestellt werden.
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Bei der Ausführungsform nach den 4 bis 9 ist das Langloch 22 an seinem dem Antrieb nahen Ende nach oben offen ausgeführt, sodass das Lager 20 von oben eingeführt werden kann, was für eine schnellere und einfachere Montage und Demontage des Antriebs 18 sorgt.
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Das Langloch 22 hat verschiedene Abschnitte, den ersten, vom offenen Ende schräg nach unten und vom Antrieb wegführenden Abschnitt 96, sowie einen anschließenden, leicht schräg nach oben in Richtung Deckelschwenkachse 16 weisenden Abschnitt 98 sowie einen dritten, schräg nach unten verlaufenden Abschnitt 100, in dem auch der Verriegelungsabschnitt 50 liegt.
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In der in 4 gezeigten Stellung ist der Tiegel 10 nicht geschwenkt, der Deckel 14 hingegen teilweise manuell geöffnet, sodass die Gasdruckfeder 34 zumindest teilweise ausgefahren ist.
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Der Deckel 14 kann jedoch auch aus seiner Schließstellung, was üblicher ist, mittels des Antriebs 18 geöffnet werden. Dann wird das Lager 20 aus der in 4 gezeigten Ausgangsstellung, bezogen auf 4 nach rechts entlang des schräg aufwärts verlaufenden, rampenförmigen Abschnitts 98 gefahren, bis das Lager 20 in den Abschnitt 100 des Langlochs 22 gelangt, der wieder schräg nach unten abfällt und in dem das Lager 20 beispielsweise in 6 dargestellt liegt. In dieser Stellung ist dann der Deckel 14 etwas geöffnet, beispielsweise 20°bis 30°. Die restliche Öffnungsbewegung erfolgt. dann manuell oder mittels der Gasdruckfeder (Kraftübertragungsteil 34) bis in den vollständig geöffneten Zustand, der in 6 zu sehen ist. In diesem Zustand ist die Gasdruckfeder im maximal ausgefahrenen Zustand. Beim anschließenden weiteren Betätigen des Antriebs 18 wird dann der Tiegel 10 ausschließlich durch den Antrieb 18 verschwenkt, bis der in 7 gezeigte Zustand erreicht ist.
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Das Zurückschwenken des Tiegels 10 erfolgt dann wieder durch den Antrieb 18. Der Deckel 14 bleibt dabei komplett offen.
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Soll der Deckel 14 anschließend wieder geschlossen werden, so muss das Lager 20 erst aus der selbsthemmenden Verriegelungsstellung entfernt werden, die das Lager 20 in dem in den 6 und 7 gezeigten Zustand einnimmt. Dazu wird der Antrieb 18 weiter bewegt, und die Stange 28 fährt weiter ein. Damit fährt auch das Lager 20 aus dem nach unten abgeknickten Abschnitt 100 des Langlochs 22 und entlang der schräg abwärts verlaufenden Rampenfläche (Abschnitt 98) nach unten, wie dies in 5 dargestellt ist.
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Wenn dann die Stellung von 4 wieder erreicht ist, kann der Deckel 14 manuell komplett nach unten geschwenkt werden. Das Lager 20 liegt in dieser Position in einer erneuten selbsthemmenden Stellung stabil, und die durch die Gasdruckfeder auf das Lager 20 durch Absenken des Deckels 14 per Hand aufgebrachte. Kraft wirkt nicht dahin gehend, dass das Lager 20 nach oben in den schräg aufwärts laufenden Abschnitt 96 des Langlochs 22 gelangt.
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Der Abschnitt 100 des Langlochs 22, der der Deckelschwenkachse 16 am nächsten ist, ist in 8 vergrößert dargestellt. Zu beachten ist, dass zur besseren Darstellung das Langloch 22 im Bereich des Abschnitts 100 übertrieben breit dargestellt ist, sodass ein übergroßer Abstand des Randes 102, der den Abschnitt 100 begrenzt, zum Lager 20 entsteht. Natürlich liegt das Lager 20 stets am Rand 102, der das Langloch 22 begrenzt, an und ist nicht von beiden gegenüberliegenden Randabschnitten beabstandet, wie dies in 8 zur besseren Darstellung des Randverlaufs eingezeichnet ist.
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Der Abschnitt 100 besitzt zwischen den Punkten P2 und P3 den Verriegelungsabschnitt 50, der linear verläuft, extrem kurz ist und in dem der Rand 102, an dem das Lager 20 anliegt, zumindest senkrecht zur Richtung der Kraft F verläuft, die durch die Gewichtskraft des Deckels 14 über die Gasdruckfeder auf den Rand 102 ausgeübt wird. Diese Kraft ist die Abstützkraft, bei der es wichtig ist, dass durch die Abstützkraft und die Ausrichtung des Randes 102 im Bereich des Verriegelungsabschnitts 50 kein Herausrutschen des Lagers 20 aus dem Abschnitt 100 erfolgt.
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Der Rand 102 kann im Verriegelungsabschnitt 50 auch so schräg gestellt sein, dass das Lager 20 in Richtung zum Punkt P2 wandert, wenn es mit Druck am Rand 102 aufliegt.
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Unmittelbar oder annähernd unmittelbar an den Verriegelungsabschnitt 50 grenzt ein sogenannter Nachlaufschnitt 104 an. Der Rand 102, an dem das Lager 20 hier anliegt, bildet einen Kreisbogenabschnitt, dessen Mittelpunkt auf der gedachten Mittelachse der Deckelschwenkachse 16 liegt.
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Das bedeutet, wenn das Lager 20 am Rand 102 zwischen den Punkten P1 und P2 gleitet, verändert sich der Öffnungswinkel des Deckels 14 nicht.
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Mit Z ist die Nachlaufstrecke bezeichnet, die das Lager 20 maximal durchschreiten kann, nachdem der Deckel 14 in seiner maximalen Öffnungsstellung ist.
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Diese Öffnungsstellung wird mithilfe eines Sensors 106, der auch als Schalter ausgeführt sein kann, detektiert. Dieser Schalter oder Sensor 106 wird über ein Kabel 108 mit dem Steuergerät des Gargeräts gekoppelt.
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Der Schalter oder Sensor 106 kann beispielsweise ein Näherungsschalter, ein Reed- oder Hallkontakt oder ein Mikroschalter oder dergleichen sein.
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Bis die Schaltbewegung oder das Ansprechen des Sensors 106 erfolgt ist und bis es schließlich zum Abschalten des Antriebs 18 und zu seinem tatsächlichen Stillstand kommt, vergehen gegebenenfalls einige Millisekunden, die zu einem Nachlauf führen, der sich auch in einer Bewegung des Lagers 20 niederschlägt.
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Damit dieser Nachlauf zu keiner oder keiner erwähnenswerten weiteren Schwenkbewegung des Deckels 14 führt, ist der Nachlaufabschnitt 104 vorgesehen.
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Eine zusätzliche oder optionale Variante sieht vor, dass eine elektrische Bremseinrichtung 110, die Teil der Steuerung sein kann, vorhanden ist. Diese elektrische Bremseinrichtung 110 zum Abbremsen des Antriebs 18 wird ab Erreichen der vollständig geöffneten Position des Deckels 14 betätigt. Sobald der Schalter oder Sensor 106 das Erreichen dieser vorgegebenen Position detektiert, wird durch eine elektronische Bremsschaltung ein Gegenstrom oder ein Kurzschluss für den Antrieb 18 erzeugt oder geschaltet, der zu einem schnellen, abrupten und deutlich verkürzten Nachlauf führt.
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Zu betonen ist, dass in der vollständig geöffneten. Stellung des Deckels 14, die in 6 dargestellt ist, die in den 2a und 8 gezeigte Selbsthemmung des Systems, durch die der Deckel 14 sicher in der geöffneten Position verbleiben kann und durch die ein manuelles Schließen des Deckels 14 möglich ist, nicht auf die Ausführung mit den gezeigten, speziellen Gestängen beschränkt ist. Es sind auch andere Führungen für das Lager 20 möglich, beispielsweise durch eine Zahnstange und ein Ritzel oder dergleichen, sodass dieses Selbsthemmungsprinzip nicht auf die dargestellten Ausführungsformen oder das dargestellte Getriebe oder Gestänge beschränkt ist.
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Das vorerwähnte Selbsthemmungsprinzip sollte auch am entgegengesetzten Ende des Langlochs 22, im Abschnitt 96, realisiert sein, damit die Lage des Lagers 20 in der in 4 gezeigten Stellung stabil ist. Hier sollte kein Wackeln durch geringfügige mögliche Verschiebungen des Lagers 20 möglich sein, denn dies würde ein qualitativ schlechten Eindruck ergeben, der Deckel 14 würde nämlich Spiel haben, und es könnten sich Geräusche ergeben.
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Zur Erzielung einer höheren Wertigkeit des Gargeräts trägt auch eine Dämpfungseinrichtung 114 bei, die in 9 gezeigt ist.
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Die Dämpfungseinrichtung 114 liegt beispielsweise so unterhalb des Lagers 20 im Bereich des Abschnitts 100 des Langlochs 22, dass das Lager 20 oder ein mit ihm verbundener Abschnitt, zum Beispiel ein Lagerauge, auf die Dämpfungseinrichtung 114 trifft, wenn das Lager 20 im Abschnitt 100 nach unten rutscht. Im Abschnitt 100 kann das Lager 20 nämlich abwärts „fallen“. Die Dämpfungseinrichtung 114, die ein mechanisches, hydraulisches oder pneumatisches Maschinenelement sein kann, mildert dieses abrupte Absinken des Lagers 20.
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Die Stellungen der einzelnen Angriffspunkte der angetriebenen Teile oder der einzelnen Elemente des Gestänges können so ausgeführt sein, dass die Gasdruckfeder auch die Schließbewegung abschnittsweise hervorruft, und somit nicht nur für ein Öffnungsdrehmoment, sondern auch für ein Schließdrehmoment sorgt. Da sich die Anlenkpunkte der Gasdruckfeder während der Bewegung des Antriebs 18 und der Öffnungs- oder Schließbewegung des Deckels 14 ändert, ändern sich auch die entsprechenden Hebelverhältnisse und Drehmomente.
- 10
- Tiegel
- 12
- Tiegelschwenkachse
- 14
- Deckel
- 16
- Deckelschwenkachse
- 18
- Antrieb
- 20
- Lager
- 22
- Langloch
- 24
- Lagerbock
- 26
- Lagerungsteil
- 28
- Stange
- 30
- Lager
- 32
- Schwenkhebel
- 34
- Kraftübertragungsteils
- 36
- Lager
- 38
- Schwenkhebel
- 40
- Anschlag
- 44
- Tiegelanschlag
- 45
- Steuerung
- 50
- Verriegelungsabschnitt
- 60
- Teil
- 62
- Ebene
- 64
- Führung
- 66
- Ebene
- 68
- Teil
- 96
- Abschnitt
- 98
- Abschnitt
- 100
- Abschnitt
- 102
- Rand
- 104
- Nachlaufschnitt
- 106
- Sensor
- 108
- Kabel
- 110
- Bremseinrichtung
- 114
- Dämpfungseinrichtung