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Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel mit Aufstehhilfe, bestehend aus einem Sitzmöbelkörper mit Sitzteil, Rückenteil, gegebenenfalls mit einer ausschwenkbaren Fußstütze, sowie mit Sitzmöbelseitenwangen, an denen Beschlagteile befestigt und/oder angeordnet sind, ferner bestehend aus einem Konstruktionsteil, das über Getriebeglieder mit dem Sitzmöbelkörper und/oder dessen Beschlagteilen gekoppelt ist.
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Bei dem bekannten Sitzmöbel ist an dem Sitzmöbelkörper ein Sitzteil, ein Rückenteil und gegebenenfalls auch eine ausschwenkbare Fußstütze angeordnet, wozu der Sitzmöbelkörper an seinen Seitenwangen Beschlagteile aufweist, an denen Getriebeglieder zur Verstellung des Sitzteiles, des Rückenteiles und gegebenenfalls der Fußstütze angeordnet sind. Zusätzlich ist ein weiteres Konstruktionsteil vorgesehen, das über Getriebeglieder mit dem Sitzmöbelkörper und/oder dessen Beschlagteilen gekoppelt ist. Im Stand der Technik ist dieses zusätzliche Konstruktionsteil ein Grundbeschlagteil, welches sich mittelbar oder unmittelbar an der Aufstandsebene des Sitzmöbels abstützt. In der Grundstellung, wenn sich das Sitzmöbel also in der normalen Benutzungslage befindet, kann beispielsweise mittels motorischer Stellantriebe eine Verstellung des Sitzteiles, des Rückenteiles und gegebenenfalls auch der ausschwenkbaren Fußstütze erfolgen. Die Verstellmechanismen können auch derart gestaltet sein, dass bei Verstellung des Sitzteiles und/oder des Rückenteiles ebenfalls die Fußstütze ausgeschwenkt oder eingeschwenkt wird. Eine zusätzliche Funktion besteht darin, dass das gesamte Sitzmöbel von dem Konstruktionsteil abgehoben werden kann, gegebenenfalls in einer Schräglage, um dem Benutzer eine Hilfe beim Aufstehen aus dem Sitzmöbel zu geben. Das Sitzmöbel kann beispielsweise mittels elektromotorischer Antriebe in die Aufstehhilfsposition überführt werden oder auch aus der Aufstehhilfsposition in die Grundposition zurückgestellt werden.
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Bei den herkömmlichen Sitzmöbeln dieser Art ist stets Voraussetzung, dass das Konstruktionsteil, welches über Getriebeglieder mit dem Sitzmöbelkörper verbunden ist, fest auf der Aufstandsebene des Sitzmöbels aufgestellt wird. Hieraus ergeben sich insofern Nachteile, als ein in solcher Art ausgestaltetes Sitzmöbel nur schwer aus seiner einmal eingenommenen Grundstellung bewegt werden kann. Sofern der Benutzer das Sitzmöbel beispielsweise zur Ausrichtung zu einem Tisch oder zu einem Fernsehgerät verstellen möchte, so ist es relativ schwierig, das Sitzmöbel, welches aufgrund der konstruktiven Gestaltung sehr schwer ausgebildet ist, entsprechend zu bewegen.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Sitzmöbel mit Aufstehhilfe zu schaffen, welches in einfacher Weise in unterschiedliche Positionen verstellt werden kann, ohne dass dazu ein großer Kraftaufwand erforderlich ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass das Konstruktionsteil mit einer auf der Aufstandsebene des Sitzmöbels aufstellbaren Bodenstütze um eine vertikale Achse drehbar verbunden ist.
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Dadurch, dass das Konstruktionsteil nun nicht mehr auf der Aufstandsebene des Sitzmöbels aufsteht, sondern auf der Aufstandsebene die Bodenstütze aufsteht und das Konstruktionsteil, welches den Sitzmöbelkörper nebst weiteren Bestandteilen trägt, mit der Bodenstütze um eine vertikale Achse drehbar verbunden ist, ist es möglich, das Sitzmöbel in einfacher Weise aus einer einmal vorgewählten Grundposition in andere Positionen zu verstellen, um es beispielsweise zu einem Tisch oder einem Fernsehgerät oder zu sonstigen Zwecken auszurichten.
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Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass die Bodenstütze nach Art eines kreisrunden Fußes ausgebildet ist.
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Durch eine solche Ausbildung der Bodenstütze stellt die Bodenstütze kein störendes Element dar, was bei unterschiedlicher Ausrichtung des Sitzmöbelkörpers relativ zur Bodenstütze unausgewogen auffällt. Zudem wird hierdurch unabhängig von der Ausrichtung des Sitzmöbels zu der Bodenstütze ein sicherer Stand gewährleistet.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Bodenstütze eine zum Konstruktionsteil abragende, vertikal gerichtete Stützhülse aufweist, in die ein Drehzapfen des Konstruktionsteiles eingesteckt ist.
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Durch eine solche Ausgestaltung ist es in einfacher Weise möglich, ein in herkömmlicher Weise ausgestaltetes Konstruktionsteil mit der Bodenstütze zu kombinieren, indem eines dieser Teile eine Stützhülse und das andere einen Drehzapfen aufweist, die beide ineinander gesteckt werden und damit ein drehbares Element bilden, mittels dessen das Konstruktionsteil mit dem Sitzmöbelkörper um eine vertikale Achse relativ zur Bodenstütze gedreht werden kann.
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Eine bevorzugte Weiterbildung wird zudem darin gesehen, dass eine zwischen dem Konstruktionsteil und der Aufstandsebene oder der Bodenstütze wirksame Drehsperre vorgesehen ist, die manuell, mittels drahtgebundener Fernbedienung oder mittels elektrischer oder elektronischer Fernbetätigung alternativ in eine Sperrstellung oder eine Freigabestellung einstellbar ist.
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Hierdurch ist es dem Benutzer möglich, die Drehbeweglichkeit des Konstruktionsteiles samt Sitzmöbelkörper zu blockieren, sofern eine gewünschte Position eingenommen ist, oder aber die Drehbeweglichkeit freizugeben, sofern eine Verstellung des Sitzmöbels erwünscht ist. Eine rein zufällige Verstellung ist hierbei ausgeschlossen, wenn der Benutzer die Drehsperre in eine Sperrstellung verstellt hat. Eine solche Drehsperre kann unmittelbar zwischen dem Konstruktionsteil und der Bodenstütze vorgesehen sein. Es ist aber auch möglich, am Konstruktionsteil ein zusätzliches Element vorzusehen, welches sich auf der Aufstandsebene abstützen kann. Durch dieses Element kann dann das Konstruktionsteil gesperrt werden, indem das entsprechende Element sich auf der Bodenfläche abstützt und somit eine Drehbewegung des Konstruktionsteiles relativ zur Bodenstütze verhindert. Eine solche Ausbildung ist insbesondere dann sinnvoll und vorteilhaft, wenn das Sitzmöbel in die Aufstehhilfsposition überführt wird, da dann eine Drehung des Konstruktionsteiles samt Sitzmöbelkörper unerwünscht ist, da hieraus Gefahren für den Benutzer entstehen könnten.
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Eine bevorzugte Weiterbildung wird zudem darin gesehen, dass des Konstruktionsteil aus einem stabilen Rahmenteil mit zwei Seitenbeschlagsplatten und mit diese verbindenden Quersteifen besteht, an denen die Getriebeglieder sowie gegebenenfalls motorische Antriebe zu deren Betätigung befestigt oder angelenkt sind, und dass das Rahmenteil in seinem Zentrum das die Drehachse bildende Teil oder eine Stützhülse oder einen Stützzapfen als Drehachse aufweist.
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Hierdurch wird eine einfache, aber äußerst stabile Konstruktion zur Verfügung gestellt.
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Insbesondere ist hierzu vorgesehen, dass des Rahmenteil mittig zwischen den Seitenbeschlagsplatten das konstruktive Mittel trägt, welches die Drehachse bildet.
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Auch dies dient der kostengünstigen Fertigung und der funktionssicheren Ausbildung.
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Eine besonders bevorzugte Weiterbildung wird darin gesehen, dass die Getriebeglieder mittels eines elektrisch betätigten Stellantriebes bewegbar sind, so dass der Sitzmöbelkörper aus einer Normalgebrauchslage in eine Aufstehhilfsposition und zurück in die Normalgebrauchslage verstellbar ist.
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Gemäß dieser Ausgestaltung wird mittels eines am Konstruktionsteil vorgesehenen elektrisch betätigten Stellantriebes über die Getriebeglieder auf den Sitzmöbelkörper eingewirkt, so dass dieser im Normalfall in eine Normalgebrauchslage eingestellt ist, in der der Benutzer das Sitzmöbel als normales Sitzmöbel nutzen kann. Durch entsprechende Betätigung des Stellantriebes und damit der Getriebeglieder ist eine Verstellung des Sitzmöbelkörpers in die Aufstehhilfsposition ermöglicht.
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Eine besonders bevorzugte Weiterbildung hierbei wird darin gesehen, dass die Drehsperre mit dem Stellantrieb elektrisch oder mechanisch derart gekoppelt ist, dass bei Inbetriebnahme des Stellantriebes zur Verstellung des Sitzmöbelkörpers in die Aufstehhilfsposition sowie bei in diese Position verstelltem Sitzmöbelkörper und bis zur Zurückverstellung in die Normalgebrauchslage die Drehsperre in die Sperrstellung verstellt ist und in der Normalgebrauchslage die Drehsperre in die Freigabestellung verstellt ist.
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Durch diese Ausgestaltung wird erreicht, dass ohne weiteres Zutun des Benutzers die Drehsperre in die Sperrstellung verstellt wird, sobald der Benutzer den Stellantrieb zur Verstellung des Sitzmöbelkörpers in die Aufstehhilfsposition betätigt. Über einen entsprechenden mit der Betätigung des Stellantriebes gekoppelten Schalter oder über eine elektrische Verknüpfung dieser Elemente miteinander wird erreicht, dass dann, wenn der Benutzer den Stellantrieb zur Verstellung des Sitzmöbelkörpers in die Aufstehhilfsposition betätigt, gleichzeitig die Drehsperre in die Sperrstellung verstellt wird, so dass dann zwangsläufig das Drehen des Sessels verhindert ist. Nur dann, wenn das Sitzmöbel wieder in die Grundstellung verstellt ist, wird automatisch die Drehsperre entsperrt und in die Freigabestellung verstellt, so dass dann die Drehbewegung des Sitzmöbels ermöglicht ist.
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Hierdurch wird eine hohe Sicherheit für den Benutzer erreicht.
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Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung wird darin gesehen, dass die Drehsperre eine Bremsvorrichtung ist, die am Konstruktionsteil befestigt ist und deren Bremsmittel in der Freigabestellung die Stützhülse freigeben sowie in der Sperrstellung an der Stützhülse oder deren Bestandteilen, deren Drehbewegung verhindernd anliegen.
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Diese Ausgestaltung ist eine besonders einfache konstruktive Lösung, die ohne großen Kostenaufwand bei Sitzmöbeln dieser Gattung nachgerüstet werden kann.
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Besonders bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass die Bremsvorrichtung eine Backenbremse ist, deren Bremsbacken an den Mantel der Stützhülse anlegbar sind.
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Durch diese Ausgestaltung, bei der vorzugsweise zwei Bremsbacken einander gegenüberliegend vorgesehen sind, wird eine vorzügliche Wirkung mit geringem konstruktivem Aufwand realisiert.
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Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass zwei halbeschalenartige Bremsbacken vorgesehen sind, die an einem Schalenendbereich Vorsprünge aufweisen, die von einem am Konstruktionsteil angeordneten, parallel zur Drehachse ausgerichteten Bolzen durchgriffen sind, der ein Schwenklager für die Bremsbacken bildet, und dass mit Abstand von den Vorsprüngen jeweils an jeder Bremsbacke ein Stellhebel fixiert oder ausgebildet ist, wobei die den Bremsbacken entfernt liegenden Enden der Stellhebel mittels eines elektrischen Antriebsmittels oder eines mechanischen Betätigungsmittels aufeinander zu bewegbar sind zum Schließen der Bremsbacken und voneinander weg zum Öffnen der Bremsbacken.
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Hierdurch wird eine hohe Funktionssicherheit erreicht, wobei wiederum entsprechende Einrichtungen mit relativ geringen Kosten zu realisieren sind.
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Die Betätigung kann beispielsweise über elektrische Getriebemotoren mit Endschaltern erfolgen oder auch über lineare Antriebe. Es können auch Ausführungsformen realisiert werden, bei denen die Betätigung mit mechanischen Mitteln, beispielsweise mittels eines Bowdenzuges realisiert wird.
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Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung wird darin gesehen, dass der Stellhebel einer Bremsbacke über einen angelenkten Hebel mit einem Ende eines Drehhebels verbunden ist, der von einer Antriebswelle eines Elektromotors drehbar ist und der im Stellhebel der anderen Bremsbacke drehbar gehalten ist, wobei an diesem Stellhebel ein Anschlag ausgebildet ist, an dem der Drehhebel in den beiden Endlagen alternativ anliegt.
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Auch hierbei wird mit funktionssicheren Mitteln eine kostengünstige Lösung zur Verfügung gestellt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigt:
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1 ein erfindungsgemäßes Sitzmöbel mit Aufstehhilfe in der normalen Benutzungsposition;
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2 desgleichen in der Aufstehhilfsposition.
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3 eine Einzelheit des Sitzmöbels bei gelöster Bremseinrichtung in Ansicht von schräg/unten gesehen;
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4 desgleichen von oben gesehen;
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5 desgleichen in Seitenansicht;
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6 das Detail der 3 in der Bremsstellung;
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7 das Detail in der Ansicht analog 4 gesehen.
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Das Sitzmöbel besteht im Prinzip aus einem Sitzmöbelkörper 1 mit Sitzteil 2, Rückenteil 3 und ausschwenkbarer Fußstütze 4, wobei der Sitzmöbelkörper Seitenwangen aufweist, von denen in der Zeichnung nur eine gezeigt ist, an denen Beschlagteile 5 befestigt sind. Die Polsterung des Sitzmöbels ist in der Zeichnungsfigur nicht ausführlich gezeichnet, jedoch selbstverständlich vorhanden.
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Das Sitzmöbel besteht ferner aus einem Konstruktionsteil 6, das über Getriebeglieder 7 mit dem Sitzmöbelkörper und/oder dessen Beschlagteilen 5 gekoppelt ist. Die Beschlagkinematik des Sitzmöbels ist derart gestaltet, dass gegebenenfalls eine Verstellung des Sitzteiles 2 nach vorn oder nach hinten erfolgen kann und zudem eine Verstellung des Rückenteils 3 aus der relativ aufgerichteten Position, die in der Zeichnung gezeigt ist, in eine schräg nach hinten geneigte Position ermöglich ist. Des Weiteren ist durch die entsprechende Beschlagkinematik das selbständige Ausfahren der Fußstütze 4 beispielsweise bei Verlagerung des Rückenteils 3 möglich. Zusätzlich ist durch motorische Antriebe eine Verstellung des gesamten Sitzmöbelkörpers relativ zum Konstruktionsteil 6 ermöglicht, so dass der Sitzmöbelkörper aus der Position, die in 1 gezeigt ist, in die Aufstehhilfsposition, die in 2 gezeigt ist, angehoben und geneigt werden kann.
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Erfindungsgemäß ist das Konstruktionsteil 6 mit einer auf der Aufstandsebene des Sitzmöbels aufstellbaren Bodenstütze 8 um eine vertikale Achse drehbar verbunden. Die vertikale Achse ist bei 9 angedeutet. Im Ausführungsbeispiel ist die Bodenstütze 8 nach Art eines kreisrunden Fußes ausgebildet, der etwa einen Durchmesser hat, der der Länge des Korpus des Sitzmöbels entspricht.
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Um eine besonders geeignete Verbindung zwischen Konstruktionsteil 6 und Bodenstütze 8 zu schaffen, ist die Bodenstütze 8 mit einer zum Konstruktionsteil 6 hin aufragenden, vertikal gerichteten Stützhülse 10 ausgestattet, in die ein Drehzapfen 11 des Konstruktionsteiles 6 eingesteckt ist.
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Vorzugsweise vorgesehen, aber in der Zeichnung nicht im Einzelnen gezeigt, ist eine zwischen dem Konstruktionsteil 6 und der Aufstandsebene oder zwischen dem Konstruktionsteil 6 und der Bodenstütze 8 wirksame Drehsperre vorgesehen, die manuell beispielsweise mittels eines Bowdenzuges oder dergleichen oder auch mittels elektrischer oder elektronischer Stellglieder über eine Fernbedienung oder Fernbetätigung in die Sperrstellung oder Freigabestellung einstellbar ist.
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Eine solche Drehsperre kann beispielsweise zwischen Stützhülse 10 und Drehzapfen 11 vorgesehen sein. Die Anordnung einer solchen Drehsperre dient dazu, sicherzustellen, dass des Sitzmöbel dann, wenn es in die Aufstehhilfsposition gemäß 2 überführt ist, sich nicht mit seinem Sitzmöbelkörper relativ zur Bodenstütze 8 drehen kann.
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Vorzugsweise besteht das Konstruktionsteil 6 aus einem stabilen Rahmenteil mit zwei Seitenbeschlagsplatten, von denen in der Zeichnung nur die eine sichtbar ist, und mit diese beiden Seitenbeschlagsplatten verbindenden Quersteifen besteht, an denen die Getriebeglieder 7 sowie gegebenenfalls der motorische Antrieb zu deren Betätigung befestigt oder angelenkt sind. Zusätzlich weist des Rahmenteil des Konstruktionsteiles 6 in seinem Zentrum des die Drehachse 9 bildende Teil oder eine Stützhülse oder einen Stützzapfen 11 als Drehachse auf.
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Das Rahmenteil des Konstruktionsteiles 6 ist vorzugsweise mittig zwischen den beiden Seitenbeschlagsplatten mit dem konstruktiven Mittel ausgestattet, welches die Drehachse 9 bildet.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung verbindet den bisher möglichen Einstellkomfort von Sitzmöbeln mit Aufstehhilfe mit der zusätzlichen Funktion, dass das Sitzmöbel in einfacher Weise auf bestimmte Zielpunkte ausgerichtet bzw. gedreht werden kann.
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In den 3 bis 7 ist eine Einzelheit einer besonderen Ausgestaltung gezeigt. Hierbei ist eine Drehsperre vorgesehen, die nachstehend noch näher erläutert wird.
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Bei allen Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Getriebeglieder 7 mittels eines elektrisch betätigten Stellantriebes bewegbar sind. Beispielsweise kann ein linearer Stellantrieb vorgesehen sein, mittels dessen der Sitzmöbelkörper 1 aus der Normalgebrauchslage gemäß 1 in die Aufstehhilfsposition gemäß 2 und zurück in die Normalgebrauchslage verstellbar ist.
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Die Drehsperre, die später noch im Einzelnen erläutert wird, wird mit diesem Stellantrieb elektrisch oder mechanisch so gekoppelt, dass dann, wenn der Benutzer den Stellantrieb betätigt, um den Sitzmöbelkörper aus der Grundposition gemäß 1 in die Aufstehhilfsposition gemäß 2 zu überführen, automatisch und zwangsläufig auch die Drehsperre in die Sperrstellung verstellt wird. Diese Situation bleibt aufrechterhalten, bis der Sitzmöbelkörper wieder in die Normalgebrauchslage zurückverstellt ist. Es wird hierdurch sichergestellt, dass der Benutzer nicht unabsichtlich, dann, wenn das Sitzmöbel in die Aufstehhilfsposition verstellt wird, auch eine Drehung des Sitzmöbelkörpers 1 gegenüber der Bodenstütze 8 einleitet, was zu Unsicherheiten führen könnte.
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Insbesondere ist die Drehsperre eine Bremsvorrichtung, die am Konstruktionsteil 6 zwischen dessen Seitenwangen beispielsweise im Bereich einiger Querstreben fixiert ist, wobei die Bremsmittel der Bremsvorrichtung in der Freigabestellung die Stützhülse 10 der Bodenstütze 8 freigeben, so dass der Drehzapfen 11 und damit der Sitzmöbelkörper 1 frei drehbar angeordnet ist. In der Sperrstellung liegen die Bremsmittel an der Stützhülse 10 oder deren Bestandteilen an und verhindern die relative Drehbewegung zwischen dem Drehzapfen 11 und der Stützhülse 10, so dass eine hohe Sicherheit für den Benutzer erreicht ist, wenn dieser das Sitzmöbel in die Aufstehhilfsposition verstellt.
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Insbesondere ist die Bremsvorrichtung 12 eine Backenbremse, deren Bremsbacken 13, 14 an den Mantel der Stützhülse 10 anlegbar sind. Hierzu sind zwei halbschalenartige Bremsbacken 13, 14 vorgesehen, die an einem Endbereich dieser Halbschalenform Vorsprünge 15, 16 aufweisen, die von einem am Konstruktionsteil 6 angeordneten, parallel zu dessen Drehachse 9 ausgerichteten Bolzen 17 durchgriffen sind, der ein Schwenklager für die Bremsbacken 13, 14 bildet. Mit Abstand von diesen Vorsprüngen 15, 16 sind am Mantel jeder Bremsbacke 13, 14 Stellhebel 18, 19 fixiert oder ausgebildet. Die den Bremsbacken 13, 14 entfernt liegenden Enden der Stellhebel 18, 19 sind mittels eines elektrischen Antriebsmittels 20, beispielsweise eines Elektromotors mit Getriebe, aufeinander zu bewegbar zum Schließen der Bremsbacken 13, 14 oder voneinander weg bewegbar zum Öffnen der Bremsbacken 13, 14.
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Der Stellhebel 18 der einen Bremsbacke 13 ist über einen angelenkten Hebel 21 mit einem Ende eines Drehhebels 22 verbunden. Dieser Drehhebel 22 ist von einer Antriebswelle 23 eines Elektromotors unmittelbar oder mittelbar drehbar. Die Antriebswelle 23 ist im Stellhebel 19 der anderen Bremsbacke 14 drehbar gehalten. An dem Stellhebel 19 ist ein Anschlag 24 ausgebildet, an den sich der Drehhebel 22 in den beiden alternativen Endlagen bei einer entsprechenden Drehbewegung anlegt.
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In der 3 und in den 4 und 5 ist eine Position gezeigt, in der die Bremsbacken 13, 14 geöffnet sind. Wird nun über das Antriebsmittel 20 (Elektromotor mit Getriebe) die Antriebswelle 23 gedreht (aus der Stellung gemäß 3 im Uhrzeigersinn in die Stellung gemäß 6), so zieht der Hebel 22 über den Hebel 21 und den Stellhebel 18 die Bremsbacke 13 und gleichzeitig auch die Bremsbacke 14 über den Stellhebel 19 in die Schließlage, die in 6 gezeigt ist. Der Drehweg des Drehhebels 22 ist begrenzt, indem nämlich der Drehhebel 22 in der Position gemäß 6 an den Anschlag 24 anschlägt. Die gleiche Wirkung könnte auch mit einem Endschalter bewirkt werden, der dem Motor oder den Stellmitteln zugeordnet ist. Sofern aus der Schließlage gemäß 6 eine Öffnung der Bremsbacken 13, 14 erwünscht ist, wird das Antriebsmittel 20 in entgegengesetzte Richtungen in Bewegung gesetzt und der Hebel 22 dreht mit der Antriebswelle 23 entgegen dem Uhrzeigersinn aus der Position gemäß 6 in die Position gemäß 3, bis das freie Ende des Drehhebels 22, welches der Anlenkstelle mit dem Hebel 21 abgewandt ist, an dem Anschlag 24 anliegt. Die Bewegung ist dann beendet und die Bremsbacken 13, 14 sind geöffnet.
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Während in den 3 und 6 die entsprechende Ausgestaltung von schräg unten ersichtlich ist, ist in 4 und 7 das entsprechende Konstruktionsteil von oben in Draufsicht gesehen gezeigt. In 5 ist dieses Element in Seitenansicht gezeigt.
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Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach variabel.
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Alle neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich angesehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202010005420 U1 [0002]