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Die Erfindung betrifft eine Sturmklammer zum Befestigen einer kleinformatigen Hartdeckung, die einen Seitenfalz aufweist, beispielsweise einen Dachstein oder einen Dachziegel, insbesondere einen Betondachstein, wobei die Sturmklammer aus einem einzigen Metalldraht gebogen ist.
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Sturmklammern stellen ein mechanisches Verbindungsmittel zur Lagesicherung von kleinformatigen Hartdeckungen zur Dacheindeckung dar. Sogenannte Seitenfalzklammern haben einen ersten Haken an einem traglattungsseitigen Ende, der hinter die Traglattung geführt und dort festgeklemmt wird. Außerdem haben sie ein zweites freies, hartdeckungsseitiges Ende, das in den Seitenfalz der Hartdeckung eingehängt wird und diesen so fixiert.
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Wie herkömmliche Tondachziegel können z.B. auch Betondachsteine oder andere kleinformatige Hartdeckungen, die einen Seitenfalz aufweisen, mittels einer Sturmklammer gesichert werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Sturmklammer zu schaffen, die eine sichere Fixierung einer kleinformatigen Hartdeckung ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird mit einer Sturmklammer zum Befestigen einer kleinformatigen Hartdeckung, die einen Seitenfalz aufweist, insbesondere eines Betondachsteins, gelöst, wobei die Sturmklammer aus einem einzigen Metalldraht gebogen ist, der ein traglattungsseitiges Ende sowie ein hartdeckungsseitiges Ende aufweist. Das traglattungsseitige Ende bildet einen ersten Haken, der eine Dachlatte umfassen kann, während das hartdeckungsseitige Ende einen zweiten Haken bildet, der in einen Seitenfalz der Hartdeckung eingreifen kann. Der Metalldraht am hartdeckungsseitigen Ende ist im Bereich des zweiten Hakens abgeflacht, während der Metalldraht im restlichen Bereich der Sturmklammer zumindest abschnittsweise einen im Wesentlichen runden Querschnitt hat. Der abgeflachte Querschnitt am zweiten Haken bietet den Vorteil, dass der zweite Haken im Seitenfalz weniger aufträgt und ein unerwünschtes Abkippen der Hartdeckung verhindert ist.
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Das hartdeckungsseitige Ende bildet am zweiten Haken vorzugsweise einen gebogenen Endabschnitt. Außerdem weist der zweite Haken einen unmittelbar an den gebogenen Endabschnitt angrenzenden Abschnitt auf. Vorzugsweise sind der gebogene Endabschnitt und der unmittelbar an den gebogenen Endabschnitt angrenzende Abschnitt abgeflacht.
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Der unmittelbar an den gebogenen Endabschnitt anschließende Abschnitt des Metalldrahts kann gegenüber dem an diesen anschließenden Abschnitt des Metalldrahts um etwa 130° bis 170° abgewinkelt sein. Diese Gestaltung erlaubt ein besseres Eingreifen in den Seitenfalz.
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Insgesamt kann der Metalldraht über die gesamte Erstreckung des zweiten Hakens, insbesondere bis zum freien, hartdeckungsseitigen Ende abgeflacht sein. Bevorzugt weist der Metalldraht im gesamten restlichen Bereich der Sturmklammer einen runden Querschnitt auf. Eine Variante sieht vor, dass der Endabschnitt und der anschließende Abschnitt linear verlaufen.
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Um die Sturmklammer einfach an der Traglattung und am Seitenfalz der Hartdeckung einhängen zu können, definiert vorzugsweise der erste Haken eine erste Ebene und der zweite Haken eine zweite Ebene, wobei die erste Ebene in einem von 180° verschiedenen Winkel zur zweiten Ebene steht. Der Winkel liegt vorzugsweise zwischen 60° und 90° und beträgt insbesondere 90°.
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Der erste Haken ist vorzugsweise U-förmig.
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Die gesamte Sturmklammer ist aus einem einzigen Metalldraht gebogen, wobei zwischen dem ersten und dem zweiten Haken ein aus dem Metalldraht bestehendes Mittelteil vorgesehen ist, das den ersten und den zweiten Haken verbindet. Das Mittelteil verläuft vorzugsweise zumindest im Wesentlichen in der durch den ersten Haken gebildeten Ebene.
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Das Mittelteil kann in Draufsicht in Richtung zum traglattungsseitigen Ende gekrümmt verlaufen, was es erleichtert, die Sturmklammer einzuhängen sowie einen nicht-störenden Verlauf der Sturmklammer gegenüber der Hartdeckung und der Traglattung erlaubt. Die Krümmung des Mittelteils kann sich insgesamt aus mehreren geradlinigen, jeweils im Winkel verbundenen Abschnitten des Metalldrahts ergeben.
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Es ist vorteilhaft, im Mittelteil ein Federelement auszubilden, um zwischen dem ersten und dem zweiten Haken eine Federwirkung zuzulassen, die zum einen eine Vorspannung auf die Hartdeckung ausüben kann und zum anderen bei einer Windbelastung der Sturmklammer die notwendige Flexibilität verleiht.
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Vorzugsweise liegt das Federelement in der durch den ersten Haken definierten Ebene.
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Das Federelement ist vorteilhaft durch zumindest einen einstückig aus dem Metalldraht des Mittelteils geformten gebogenen Abschnitt gebildet. Auf diese Weise werden keine zusätzlichen, vom Metalldraht der Sturmklammer separate Bauteile für das Federelement benötigt.
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Der gebogene Abschnitt ist in einer bevorzugten Ausführungsform durch mindestens eine 360°-Biegung des Metalldrahts gebildet. Diese Form des Federelements erlaubt eine elastische Bewegung in alle Raumrichtungen ohne großen Platzbedarf und ist auch in der Herstellung kostengünstig.
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Der gebogene Abschnitt kann in Draufsicht auf der zum ersten und zum zweiten Haken hin gewandten Seite des Mittelteils oder in Draufsicht auf der von dem ersten und dem zweiten Haken abgewandten Seite des Mittelteils angeordnet sein. In anderen Worten ist insbesondere die 360°-Biegung innerhalb der Krümmung des Mittelteils oder außerhalb der Krümmung des Mittelteils vorgesehen, jedoch vorzugsweise stets in der durch das Mittelteil vorgegebenen Ebene. Die Anordnung kann jeweils passend für die Geometrie der verwendeten Hartdeckung ausgewählt werden.
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In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform weist das Federelement einen gebogenen Abschnitt in Form einer 360°-Biegung auf, und die beiden sich direkt an den gebogenen Abschnitt anschließenden Abschnitte des Mittelteils erstrecken sich zueinander in etwa in einem 90°-Winkel. Auf diese Weise lässt sich eine ausgeprägte Krümmung des Mitteilteils mit einer sehr guten Federwirkung verbinden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der gebogene Abschnitt durch eine 90°-Biegung des Metalldrahts gebildet. Insbesondere öffnet sich in Draufsicht der Winkel des gebogenen Abschnitts auf der Seite des Mittelteils, die zum ersten und zum zweiten Haken hin gewandt ist. Somit trägt der gebogene Abschnitt hier zur Gesamtkrümmung des Mittelteils bei. Auch diese 90°-Biegung erlaubt eine hohe Flexibilität der Sturmklammer und somit das Aufbringen einer genügenden Vorspannung und ist einfach zu fertigen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Sturmklammer gemäß einer ersten Ausführungsform;
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2 eine schematische perspektivische Darstellung des hartdeckungsseitigen Endes der Sturmklammer aus 1;
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3 eine schematische Seitenansicht des hartdeckungsseitigen Endes der Sturmklammer aus 1;
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4 eine schematische perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Sturmklammer aus 1
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5 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Sturmklammer gemäß einer zweiten Ausführungsform;
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6 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Sturmklammer gemäß einer dritten Ausführungsform;
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7 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Sturmklammer gemäß einer vierten Ausführungsform;
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8 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Sturmklammer gemäß einer fünften Ausführungsform; und
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9 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Sturmklammer gemäß einer sechsten Ausführungsform.
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Die Figuren zeigen verschiedene Ausführungsformen einer Sturmklammer 10. Für gleiche oder nur leicht veränderte Merkmale werden in allen Ausführungsformen aus Gründen der Übersichtlichkeit dieselben Bezugszeichen verwendet.
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Die gesamte Sturmklammer 10 ist in allen Ausführungsformen aus einem einzigen durchgängigen Metalldraht 12 gebogen.
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Die 1 bis 4 zeigen eine erste Ausführungsform.
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Ein freies, traglattungsseitiges Ende 14 des Metalldrahts 12 bildet einen ersten, U-förmigen Haken 16, der auf eine Dachlatte einer Traglattung aufgesteckt wird und die Dachlatte umfassen kann.
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Das zweite, freie, hartdeckungsseitige Ende 18 des Metalldrahts 12 bildet einen zweiten Haken 20, der ein Klammerauge formt und der im montierten Zustand einen Seitenfalz einer kleinformatigen Hartdeckung, insbesondere eines Betondachsteins, umgreift und somit die Hartdeckung fixiert.
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Der erste Haken 16 und der zweite Haken 20 sind durch ein insgesamt gekrümmt verlaufendes Mittelteil 22 miteinander verbunden. Der Metalldraht 12 verläuft in einem einzigen Stück vom ersten Haken 16 über das Mittelteil 22 zum zweiten Haken 20.
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Der erste Haken 16 definiert eine erste Ebene, hier die Zeichenebene x-z in den Figuren. Das Mittelteil 22 verläuft in diesen Ausführungsformen gekrümmt und liegt ebenfalls in der durch den ersten Haken 16 definierten Ebene.
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Der zweite Haken 20 definiert eine zweite Ebene (siehe auch 2 und 3), die aus der Bildebene hinausragt und mit der ersten Ebene einen von 180° verschiedenen Winkel einschließt. Der Winkel beträgt vorzugsweise in etwa 90° (entsprechend der x-y-Ebene in 3), kann aber auch beispielsweise zwischen 60° und 90° liegen.
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Der zweite Haken 20 ist hier durch einen gebogenen Endabschnitt 24 sowie einen direkt an diesen gebogenen Endabschnitt 24 angrenzenden Abschnitt 26 gebildet. Der gesamte zweite Haken 20, also sowohl der gebogene Endabschnitt 24 bis zum freien hartdeckungsseitigen Ende 18 als auch der unmittelbar an diesen angrenzende Abschnitt 26, ist abgeflacht, wie dies auch in den 1 bis 4 zu erkennen ist. Das freie Ende 18 verläuft leicht gebogen, d.h. krallenartig.
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Der zweite Haken 20 ist so ausgebildet, dass der abgeflachte Bereich in den Seitenfalz der Hartdeckung eingreift und vorzugsweise auch entlang der Seite der Hartdeckung verläuft.
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Im Rest der Sturmklammer 10 hat der Metalldraht 12 hier hingegen einen im Wesentlichen runden Querschnitt.
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Das Mittelteil 22 setzt sich in diesen Beispielen aus mehreren, jeweils geradlinig verlaufenden, aber in einem Winkel ineinander übergehenden Abschnitten zusammen. Die Länge und Anzahl der einzelnen Abschnitte sowie deren Winkelverlauf können dem jeweiligen Anwendungszweck, also beispielsweise einem Durchmesser der Dachlatten der Traglattung sowie der Form und Größe der Hartdeckung angepasst sein. Insgesamt verläuft das Mittelteil 22 gekrümmt zum traglattungsseitigen Ende 14, sodass die Sturmklammer 10 zwischen dem ersten und dem zweiten Haken 16, 20 eine konkav gekrümmte Form annimmt.
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Im ersten Haken 16 verläuft der Metalldraht 12 im Wesentlichen in U-Form, wobei in diesem Beispiel der zum freien traglattungsseitigen Ende 14 hin verlaufende Schenkel 28 nach innen in den vom „U“ umschlossenen Bereich hinein eingeknickt ist, um eine Spannkraft gegenüber der umgriffenen Traglattung bereitzustellen.
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Der gebogene Endabschnitt 24 und der unmittelbar daran angrenzende Abschnitt 26 des zweiten Hakens 20 liegen in Draufsicht in der x-z-Ebene in einer Geraden. Zu dem daran anschließenden Abschnitt 30 des Mittelteils 22 besteht jedoch in der x-z-Ebene ein Winkel α von etwa 130° bis 170°. In diesen Beispielen erfolgt der Übergang vom runden Querschnitt des Metalldrahts 12 zum abgeflachten Querschnitt im zweiten Haken 20 im Bereich des Knicks zwischen dem Abschnitt 30 und dem Abschnitt 26.
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Die in den 5 bis 9 gezeigten Ausführungsformen unterscheiden sich von der gerade beschriebenen ersten Ausführungsform lediglich dadurch, dass im Mittelteil 22 jeweils ein Federelement 32 vorgesehen ist. Das Federelement 32 besteht jeweils aus einem einstückig aus dem Metalldraht 12 gebogenen Abschnitt 33 des Metalldrahts 12.
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Im Falle der in 5 dargestellten zweiten Ausführungsform nimmt der gebogene Abschnitt 33 die Form einer einzigen 360°-Biegung 34 an. Am Überkreuzungspunkt 36 können die beiden an die 360°-Biegung 34 auf beiden Seiten anschließenden Abschnitte 40, 42 des Metalldrahts 12 berührend übereinander liegen.
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Der Winkel β1, den die beiden Abschnitte 40, 42 einschließen, beträgt hier etwa 120° bis 150°, insbesondere etwa 135°.
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Es wäre auch möglich, zwei oder mehr 360°-Biegungen 34 aufeinanderfolgend in Form einer Schraubenfeder vorzusehen.
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Die 360°-Biegung 34 verläuft in derselben Ebene, in der auch der erste Haken 20 sowie das Mittelteil 22 liegen (im Rahmen dieser Anmeldung wird der Überkreuzungspunkt 36 des Metalldrahts 12 in der 360°-Biegung 34 zum Verlauf in der Ebene gezählt).
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Im Fall der zweiten Ausführungsform ist die 360°-Biegung 34 in Draufsicht auf der vom ersten und dem zweiten Haken 16, 20 abgewandten Seite des Mittelteils 22, also außerhalb der Krümmung des Mittelteils 22 angeordnet.
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In der in 6 dargestellten dritten Ausführungsform ist als einziger Unterschied die 360°-Biegung 34 in Draufsicht auf der zum ersten und zum zweiten Haken 16, 20 hin gewandten Seite des Mittelteils 22, also innerhalb der Krümmung des Mittelteils 22 angeordnet.
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7 zeigt eine vierte Ausführungsform, bei der das Federelement 32 ebenfalls aus einem gebogenen Abschnitt 33 besteht, in dem eine 360°-Biegung 34 vorgesehen ist. Jedoch erstrecken sich die unmittelbar an die 360°-Biegung 34 anschließenden Abschnitte 40, 42 des Mittelteils 22 in einem Winkel β2 von etwa 90° zueinander.
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Die 360°-Biegung 34 ist hier, analog zur zweiten Ausführungsform nach 5, außerhalb der Krümmung des Mittelteils 22 angeordnet.
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In der in 8 dargestellten fünften Ausführungsform ist wie in der gerade beschriebenen vierten Ausführungsform ein gebogener Abschnitt 33 in Form einer 360°-Biegung 34 vorgesehen, wobei sich die beiden direkt angrenzenden Abschnitte 40, 42 in einem Winkel β2 von etwa 90° zueinander erstrecken. Jedoch ist die 360°-Biegung 34, analog zur dritten Ausführungsform nach 6, nicht außerhalb der Krümmung des Mittelteils 22, sondern innerhalb der Krümmung angeordnet.
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9 zeigt eine sechste Ausführungsform, bei der das Federelement 32 durch einen gebogenen Abschnitt 33 in Form einer 90°-Biegung 44 des Metalldrahts 12 gebildet ist. Die 90°-Biegung 44 öffnet sich hier auf der Seite des Mittelteils 22, die zum ersten und zum zweiten Haken 16, 20 hin gewandt ist, ist also Teil der Krümmung des Mitteilteils 22.