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Die Erfindung betrifft eine Bogenoffsetdruckmaschine für einen beidseitig erfolgenden ein- oder mehrfarbigen Druck auf Druckbogen.
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Es ist bekannt, Druckbogen nach einem Drucken eines mehrfarbigen Druckbildes mit einer schnell trocknenden Beschichtung, wie einem Lack, zu versehen, um die noch nicht ausgehärtete Farboberfläche zu schützen. Zur Herstellung schnell trocknender Farbschichten werden auch UV-reaktive Druckfarben verwendet, die nach Bestrahlung mit UV-Licht vernetzen und dabei schlagartig eine trockene Oberfläche bieten. Weil aber derartige Druckfarben auf dem Bedruckstoff nicht nachtrocknen, wie etwas konventionelle Offsetdruckfarben, muss zwangsläufig für eine vollständige Vernetzung der Farbschichten gesorgt werden. Andernfalls würde ein gänzlich unbrauchbares Druckprodukt entstehen.
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In der
US 2002/0178944 A1 wird eine Rotationsdruckmaschine mit integrierter Lackiereinrichtung offenbart. Durch die Einbindung von Lackwerken in Rotationsdruckmaschinen wird es in an sich bekannter Weise möglich, besondere Druckeffekte, insbesondere Glanzeffekte auf einem Bedruckstoff zu realisieren. Bei der Verarbeitung von Bedruckstoffen unter Einschluss von Lackwerken sind besondere Abstimmungen der Druckgeschwindigkeit erforderlich, um eine hinreichende Trocknung des Lackes vor Einlauf des Bedruckstoffes, insbesondere Bogens in ein nachfolgendes Druckwerk oder in eine Bogenauslage zu gewährleisten.
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Aus der
EP 1 671 788 B1 ist eine Rotationsdruckmaschine mit integrierter Lackiereinrichtung bekannt. In der Rotationsdruckmaschine ist in einem in Bogenlaufrichtung dem Druckspalt nachgeordneten Bogenabgangsabschnitt eine Strahlereinrichtung vorgesehen, die zur Bestrahlung des auf den Bedruckstoff applizierten Lackes unmittelbar nach Auslauf aus dem Druckspalt mit lackhärtender, und/oder lacktrocknender Strahlung dient. In einem der Strahlereinrichtung in Bogenlaufrichtung nachfolgenden Bereich der Druckzylindereinrichtung ist parallel zu der Druckzylindereinrichtung eine Blaseinrichtung zum Anblasen des bestrahlten Lackes mit konditionierter Luft angeordnet. Dadurch wird es möglich, den Trocknungs- oder Aushärtevorgang des auf den Bedruckstoff übertragenen Lackes unmittelbar nach Auslauf des Bedruckstoffes aus dem Druckspalt zu initiieren und vorzufestigen. Die weitere Trocknung oder Härtung kann noch innerhalb des gleichen Zylinderquadranten durch die Beaufschlagung mit konditionierter Luft erfolgen. Die Wellenlänge jener Strahlung liegt vorzugsweise im Bereich von 350 nm bis 4000 nm, insbesondere im Bereich von 700 nm bis 4000 nm. Die Konditionierung der Luft erfolgt vorzugsweise im Hinblick auf einen spezifizierten Feuchte-/Temperaturzustand. Die Strahlereinrichtung kann ein IR-Kaltstrahler sein oder kombiniert mit einem UV-Strahler angeordnet sein. Die Intensität der durch den IR-Kaltstrahler auf den Bedruckstoff aufgebrachten Strahlung kann einstellbar veränderbar sein. Vorzugsweise ist die Temperatur der durch die Luftschwertdüsenanordnung aufgebrachten Luft einstellbar veränderbar. Hierdurch wird es möglich, die durch die Luftbeaufschlagung des Lackes, oder des Bedruckstoffes eingebrachte, oder ggf. auch abgeleitete Wärmemenge zu steuern. Es ist möglich, die Blaseinrichtung und den IR-Kaltstrahler zu einem Trocknungsmodul, oder einer Baugruppe zusammenzufassen. Die Blaseinrichtung und der IR-Kaltstrahler sind vorzugsweise so kompakt angeordnet, dass eine Bestrahlung und Luftbeaufschlagung in einem Winkel am Druckzylinder erfolgt, der kleiner ist als 45°. Eine derart kompakte Anordnung einer Lacktrocknungseinheit kann vorteilhaft in dem zwischen Druckspalt und dem Übergabebereich auf den Transferzylinder liegenden Umfangsbereich des Druckzylinders angeordnet werden.
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Weiterhin ist aus
DE 298 18 148 U1 eine Beschichtungsmaschine zum Veredeln von Bogenmaterial bekannt, in der eine Beschichtungseinheit ist mit Gegendruckzylinder, Formzylinder und Dosiersystem für Lack vorgesehen ist. In der Beschichtungsmaschine ist nach der Beschichtungseinheit eine umschaltbare Bogenwendeeinheit nachgeordnet. Der Bogenwendeeinheit ist eine erste Beschichtungseinheit für die Bogenrückseite nachgeordnet. Zum Bogentransport sind zwischen weiteren Beschichtungseinheiten Transfertrommeln zur gezielten Trocknung angeordnet. Dazu sind zwischen den Beschichtungseinheiten Trocknermodule angeordnet, die aus einer Transfertrommel und einem nachgeordneten Gegendruckzylinder mit einem diesem zugeordneten Trocknersystem bestehen.
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Weiterhin ist aus
DE 10 2007 052 767 A1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verarbeiten von unter Strahlung härtenden Farben und Lacken, die in einer Verarbeitungsmaschine auf einen Bedruckstoff aufgetragen werden, bekannt. In der Verarbeitungsmaschine sind in allen Druck- und Lackwerken UV-Trockner zum Trocknen des Farb- oder Lackauftrages vorgesehen. Um die Verarbeitungsqualität von UV-Farben und UV-Lacken zu verbessern, wird vor dem Applizieren von UV-Farbe und/oder UV-Lack auf den Bedruckstoff die UV-Farbe und/oder UV-Lack führenden Bauteile der Verarbeitungsmaschine vor dem Einfallen der ultravioletten Strahlung eines künstlichen oder natürlichen Lichts geschützt.
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Weiterhin ist aus
DE 101 06 011 A1 ein Verfahren und eine Einrichtung zum Verhindern des Abliegens, Abschmierens und Markierens im Schön- und Widerdruck bekannt. An einer mit einer Bogenwendeeinrichtung versehenen Bogenoffsetdruckmaschine soll Bogentransportverhalten verbessert werden, indem Bogen vor der Wendeeinrichtung schlagartig getrocknet werden sollen. Um das Abliegen, Abschmieren und Markieren der Farbe zu verhindern werden zum Bedrucken der Schöndruckseite Hybridfarben verwendet, die anteilig unter Strahlung trocknende und härtende Farben enthalten, wobei die Trocknung der Hybridfarben durch einen Trockner erfolgt, auf den die strahlungshärtenden Anteile der Hybridfarben ansprechen. Die bogenführenden Oberflächen der Gegendruckzylinder und der Übergabetrommeln weisen sowohl vor der Bogenwendeeinrichtung als auch nach dieser die gleichen funktionsbestimmenden Eigenschaften auf und die Bogenleit- und Bogenführungseinrichtungen vor der Bogenwendeeinrichtung als auch nach dieser sind analog aufgebaut. Den Druckwerken ist zur Lackierung der zuletzt bedruckten Bogenseite ein Lackwerk nachgeordnet.
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Mindestens dem letzten Druckwerk der Schöndruckstrecke und mindestens dem letzten Druckwerk der Widerdruckstrecke ist jeweils ein Trockner zum Härten der UV-Anteile in den Hybriddruckfarben zu geordnet. Außerdem ist dem Lackwerk ebenfalls ein Trockner zugeordnet.
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Weiterhin ist aus
DE 10 2009 029 430 A1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Nutzung von in einer Verarbeitungsmaschine anfallender Abwärme bekannt. Um die Energieeffizienz der Verarbeitungsmaschine bei prozessstabiler Trocknung des Bogenmaterials zu verbessern, wird die Warmluft einer ersten Wärmequelle zumindest mittels eines Leitungssystems strömungstechnisch in das Innere zumindest eines Bogenführungszylinders zugeführt. Damit stellt ein solcher Bogenführungszylinder einen Trockner dar, wobei im Ausführungsbeispiel dargestellt ist, dass jeder Bogenführungszylinder als Trockner arbeiten soll.
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Weiterhin ist aus
DE 10 2006 032 831 A1 eine Trocknereinrichtung zur Behandlung einer Bedruckstoffoberfläche in einer Verarbeitungsmaschine bekannt. Der Anteil der von einer Strahlungseinheit emittierten Strahlungsenergie einer Wellenlänge im Infrarot (IR-Strahlung) aus der auf den Bedruckstoff gerichteten Strahlungsenergie soll mit einfachen Mitteln reduziert werden. Dazu trägt der Reflektor der Trocknereinrichtung an seiner der Strahlungseinheit zugewandten Vorderseite eine dichroitische Schicht und an seiner Rückseite eine auf IR Strahlung wirkende Absorberschicht. Gemäß dem Ausführungsbeispiel ist jedem Druckwerk einer Druckmaschine eine Trocknereinrichtung zugeordnet.
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Es ist daher also bekannt mit speziellen UV-reaktiven Druckfarben ein schnell zu trocknendes Druckprodukt zu erzeugen. Neben dem sehr hohen Energieaufwand und Umweltbedenken gegen deren Anwendung, z. B. wegen Ozonentstehung, ist aber auch die Frage der Weiterverarbeitung derartiger Produkte nicht ausreichend geklärt. Denn die Behandlung der Druckbilder mit UV-Strahlern reicht in den meisten Fällen nicht aus, um eine belastungsfähige und damit scheuerfeste Farboberfläche und damit einen weiterverarbeitungsfähigen Farbauftrag in einem sicher beherrschbaren Verfahren zu erreichen.
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Außerdem wird bei der Verwendung von speziellen UV-Strahlern zur verbesserten Aushärtung der Farbschichten nur ein unbefriedigendes und gegenüber dem Drucken mit konventionellen Offsetdruckfarben schlechteres Glanzergebnis erzielt. Dies fällt besonders dann auf, wenn eine Druckmaschine in der Betriebsart Bogenwendung gefahren wird. Hier wird vielfach beobachtet, dass die beiden Seiten eines Druckproduktes unterschiedliche Glanzgrade aufweisen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, in einer Bogenoffsetdruckmaschine einen Farbauftrag mit strahlungshärtenden Spezialfarben auf einen Bedruckstoff bei möglichst schneller und gleichmäßiger Trocknung zu ermöglichen, wobei der apparative Aufwand Vorteile für das Maschinenkonzept bieten soll.
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Erfindungsgemäß wird eine Bogendruckmaschine für den ein- oder mehrfarbigen Druck von Druckfarben auf Druckbogen mit einem Anleger, einem oder mehreren Druckwerken für den Schöndruck in einem ersten Maschinenabschnitt, einer Wendeinrichtung und einem oder mehreren Druckwerken für den Widerdruck in einem zweiten Maschinenabschnitt versehen. Die Druckwerke dienen jeweils zum Auftragen von Spezialdruckfarben auf die Vorderseite und die Rückseite eines Bedruckstoffes unter Verwendung von in den Druckwerken vorgesehenen Farb-/Feuchtwerken sowie von Platten-, Gummi- und Druckzylindern. Die Druckbogen werden mittels Transfertrommeln von Druckwerk zu Druckwerk gefördert. Die Spezialdruckfarben sind zur Aushärtung mittels eine UV-Strahlung aussendenden Strahlereinrichtungen mit Photoinitiatoren versetzt. Die Druckbogen werden nach dem Bedrucken mit einem Auslegerförderer einem Bogenstapel eines Auslegers zugeführt. Im Bereich der Bogendruckmaschine in Bogenlaufrichtung nach einem letzten zum Drucken einer Spezialdruckfarbe geeigneten Druckwerkes oder Auftragswerkes für die Vorderseite des Bedruckstoffes ist dem Förderweg der Druckbogen auf der bedruckten Vorderseite in einem bestimmten Abstand zum Auftragsspalt des letzten Druckwerkes oder Auftragswerkes wenigstens eine erste Strahlereinrichtung zur Einbringung von UV-Strahlung in die Druckfarbenschicht vorgesehen.
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Weiterhin ist im Bereich der Bogendruckmaschine in Bogenlaufrichtung nach einem letzten zum Drucken einer Spezialdruckfarbe geeigneten Druckwerkes oder Auftragwerkes für die Rückseite des Bedruckstoffes dem Förderweg der Druckbogen auf der bedruckten Rückseite in einem bestimmten Abstand zum letzten Druckwerk oder Auftragsspalt für die Rückseite der Druckbogen wenigstens eine zweite Strahlereinrichtung zur Einbringung von UV-Strahlung in die Druckfarbenschicht vorgesehen. Erfindungsgemäß befinden sich die erste und die zweite Strahlereinrichtung in einem im Wesentlichen bezüglich des Bogenlaufweges gleichen Abstand zu ihrer jeweiligen vorher durchlaufenen Druckstation.
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Hierzu werden eine erste Prozessstrecken in Bogenlaufrichtung ausgehend von dem letzten Druckspalt des ersten Maschinenabschnitts und unter Einschluss der ersten Strahlereinrichtung sowie eine zweite Prozessstrecke ausgehend von dem letzten Druckspalt des zweiten Maschinenabschnitts und unter Einschluss der zweiten Strahlereinrichtung beschrieben. Die Prozesstrecken sollen erfindungsgemäß in ihrer Länge zueinander angleichbar sein.
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Die Anordnung kann in einer ersten Ausführungsform so ausgebildet sein, dass jeweils eine Strahlereinrichtung an einem Druckzylinder des jeweils letzten Druckoder Auftragswerkes für eine Bogenseite (Schöndruck / Widerdruck) angeordnet ist und dabei einen jeweils gleichen Abstand am Umfang des Druckzylinders zum jeweiligen Druck- oder Auftragsspalt aufweisen. In vorteilhafter Weise kann der Abstand der Strahlereinrichtung zum jeweiligen Druck- oder Auftragsspalt einstellbar sein, so dass die Abstände der Strahlereinrichtungen im ersten Maschinenabschnitt und im zweiten Maschinenabschnitt zueinander im Wesentlichen gleich sind.
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Die Anordnung nach dieser ersten Ausführungsform kommt insbesondere für Maschinenkonfigurationen in Frage, die eine so genannte Eintrommelwendung aufweisen. Dabei wird die Umstülpung von vor- und rückseitig zu bedruckenden Bogen zwischen dem letzten Druckzylinder des ersten Maschinenabschnitts für den Schöndruck und dem ersten Druckzylinder des zweiten Maschinenabschnitts für den Widerdruck von einer einzigen als Wendetrommel ausgeführten Bogenführungstrommel durchgeführt.
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In einer zweiten Ausführungsform kann die Anordnung so ausgebildet sein, dass auf dem Förderweg der Bogen jeweils eine Strahlereinrichtung auf einem dem Druckzylinder des jeweiligen Maschinenabschnitts für den Schöndruck und den Widerdruck nachgeordneten Bogenführungselement angeordnet ist. Als erste Variante kann dem jeweiligen Druckzylinder eine Anordnung von Bogenführungstrommeln nachgeordnet sein, wobei die Strahlereinrichtungen jeweils einem Bogenführungszylinder zugeordnet sind, der die jeweils zuletzt bedruckte Seite nach außen liegend fördert.
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Als zweite Variante kann die Anordnung für die Trocknung des Rückseitendrucks im Zusammenhang eines Kettenförderers, der die Bogen zum Ausleger transportiert, angeordnet werden. Dabei wird die Strahlereinrichtung für die Rückseite in einem dem Laufweg des Bogens zwischen dem letzten Druckwerk des Maschinenbereichs für den Schöndruck bis zur entsprechenden Strahlereinrichtung für den Schöndruck entsprechenden Laufwegabstand in einem Bogenaufgang von dem letzten Druckwerk zum Ausleger angeordnet.
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In einer dritten Variante ist die erste Strahlereinrichtung einer Anordnung einer Wendeeinrichtung zugeordnet. Die Wendeinrichtung ist zwischen den Bereichen der Bogendruckmaschine für den Schöndruck (Bogenvorderseite) und den Widerdruck (Bogenrückseite) angeordnet. Die Wendeeinrichtung weist dabei eine Anordnung von drei Bogenführungstrommeln auf, die Übergabe und Umstülpung der Bogen in drei Schritten durchführen. Eine Transfertrommel übernimmt den Bogen vom Druckzylinder des letzten Druckwerkes für den Schöndruck im ersten Maschinenabschnitt, wobei die bedruckte Seite des Bogens innen liegt und geschützt werden muss. Die Druckbogen werden dann von dieser Transfertrommel an eine so genannte Speichertrommel übergeben, wobei die bedruckte Seite wieder nach außen liegend gefördert wird. Von der Speichertrommel werden die Druckbogen schließlich zum Umstülpen von einer Wendetrommel übernommen und mit der Hinterkante voraus an den ersten Druckzylinder des zweiten Maschinenabschnitts für den Widerdruck übergeben. Die Trocknung kann in diesem Fall auf der Speichertrommel erfolgen. Für den zweiten Maschinenabschnitt ist die Zuordnung von Strahlereinrichtungen zu Bogenführungstrommeln bzw. Transfertrommeln oder aber die Anordnung im Bogenaufgang des Kettenförderers zum Bogenausleger möglich.
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Vorzugsweise bestehen die ersten und zweiten Strahlereinrichtungen aus je einem oder mehreren Modulen, wobei die mehreren Module einzeln oder als variabel schaltbaren Gruppen gemeinsam betreibbar angeordnet sind.
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In Weiterbildung ist zwischen dem jeweiligen Druckspalt dem die ersten und zweiten Strahlereinrichtungen zugeordnet sind und einem ersten Modul der jeweiligen Strahlereinrichtung ein Förderweg des Auslegerförderers für eine maximale Beruhigungsstrecke ausgebildet. Insbesondere sind die Beruhigungsstrecken für die Strahlungsbehandlung von Vorder- und Rückseite der Druckbogen weitestgehend gleich.
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In Weiterbildung sind die Module der ersten Strahlereinrichtung und der zweiten Strahlereinrichtung derart koordiniert schaltbar angeordnet, dass sich zwischen dem jeweiligen Druckspalt in Bogenlaufrichtung zur jeweiligen Strahlereinrichtung ein an die Bedruckstoff-, Farb- und Trocknungsbedürfnisse angepasster Trocknungsweg ergibt.
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Mit der Bogendruckmaschine ist ein Verfahren zur Erzeugung hoch glänzender Drucke beim ein- oder mehrfarbigen Druck von Spezialdruckfarben auf Druckbogen ausführbar, bei dem Druckbilder mittels der Druckwerke auf einen Druckbogen aufgetragen werden, ohne dass weitere Beschichtungen der Drucke erfolgend. Die Spezialdruckfarben des Druckbildes werden hierbei durch eine Strahlereinrichtung einer die Spezialdruckfarben aushärtenden Strahlungsbehandlung unterzogen und die Druckbogen mit durchgehärteten Spezialdruckfarben im Ausleger auf einem Bogenstapel ausgelegt werden. Module aus UV-Strahlereinrichtungen können dabei in Abhängigkeit vom jeweiligen Drucksujet so geschaltet werden, dass für eine beabsichtigte Weiterverarbeitung der Druckbogen eine gleichmäßige Durchhärtung der Spezialdruckfarben beider Seiten eines Bedruckstoffes erreicht wird. Grundlage für eine sachgemäße Ausführung des Verfahrens ist, dass eine gleichmäßige Wartezeit bis zur härtenden Behandlung und eine ausreichende Einwirkung der härtenden Strahlung für beide Seiten eines Bedruckstoffes gegeben sind.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von zeichnerischen Darstellungen näher erläutert. Dabei zeigen
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1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Bogendruckmaschine mit einer Wendeeinrichtung und Trocknungseinrichtungen,
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2 eine Darstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung in Verbindung mit einer Bogendruckmaschine mit einer Dreitrommelwendung und
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3 bis 5 jeweils in Vergrößerung dargestellte Schemata mit verschiedenen Trocknungsanordnungen in Ausschnitten aus den 1 und 2.
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In 1 ist eine Bogenoffsetdruckmaschine bekannter Bauart dargestellt. Diese weist einen Anleger 1 zum vereinzelten Zuführen von Druckbogen zu einem ersten Maschinenabschnitt I auf. Dieser besteht aus Druckwerk 2 vier Druckwerken 2, 3, 4 und 5. Die Druckwerke 2 bis 5 sind sämtlich gleich aufgebaut und weisen einen Platten- oder Formzylinder P, einen Gummi- oder Drucktuch- oder Übertragungszylinder G und einen Druck- oder Druckzylinder D auf, wobei dem Plattenzylinder P jeweils ein Farbwerk und wahlweise ein Feuchtwerk zugeordnet ist. Die Druckbogen werden zwischen den Druckzylindern D über Transfertrommeln T von Druckwerk zu Druckwerk weitergeleitet.
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Die Bogenoffsetdruckmaschine nach 1 ist außerdem nach dem Druckwerk 5 mit einer Wendeeinrichtung 9 als so genannte Eintrommelwendung versehen. Ein Umstülpen von in den Druckwerken 2 bis 5 auf der Vorderseite bedruckten Bogen erfolgt dabei mittels einer einzigen Wendetrommel 10, die zwischen dem Druckzylinder D des Druckwerks 5 und dem Druckzylinder D des nächst folgenden Druckwerks 2W angeordnet ist.
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Nach der Wendeinrichtung 9 ist demnach ein weiterer Maschinenabschnitt II mit weiteren vier Druckwerken 2W, 3W, 4W und 5W vorgesehen, die ebenso sämtlich gleich aufgebaut sind und Platten- oder Formzylinder P, Gummi- oder Drucktuch- oder Übertragungszylinder G und Druck- oder Druckzylinder D aufweisen, wobei dem Plattenzylinder P jeweils ein Farbwerk und wahlweise ein Feuchtwerk zugeordnet ist. Die Druckbogen werden auch hier zwischen den Druckzylindern D über Transfertrommeln T von Druckwerk zu Druckwerk weitergeleitet.
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Vom Druckzylinder D des letzten Druckwerkes 5W des zweiten Maschinenabschnittes II aus werden die Druckbogen einem als endloses Kettenfördersystem ausgebildeten Auslegerförderer 8 über eine als Auslegertrommel bezeichnete Transfertrommel T zugeleitet. In dem Auslegerförderer 8 werden die Druckbogen danach mittels am Kettenförderer umlaufend angeordneter Greifersysteme in Bogentransportrichtung R zu einem Ausleger 10 transportiert und schließlich im Ausleger 10 auf einem Bogenstapel ausgelegt.
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In der Bogenoffsetdruckmaschine können in den Druckwerken 5 und 5W dem jeweiligen Gummizylinder G zugeordnet Lackiereinrichtungen 6 und 7 zur abschließenden Beschichtung der zuvor jeweils mehrfarbig bedruckten Bogenseite vorgesehen sein. Diese Einrichtungen werden in aller Regel für von dem erfindungsgemäßen Verfahren unterschiedliche Produktionsweisen verwendet.
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Innerhalb des Auslegerförderers 8 sind nach 1 keine Einrichtungen zu berührungslosen Oberflächenbehandlung vorgesehen.
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Für die schnelle und effiziente Trocknung jeder der beiden bedruckten Seiten der Druckbogen sind in den Druckwerken 5 und 5W dem jeweiligen Druckzylinder D zugeordnete UV-Strahlereinrichtungen 14 und 15 angeordnet. Die UV-Strahlereinrichtungen 14, 15 sind dabei in Bogenlaufrichtung R in einem zueinander gleichen Abstand zu dem jeweiligen davorliegenden Druckspalt S zwischen den Gummizylindern G und den Druckzylindern D der Druckwerke 5 und 5W angeordnet.
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Im Umfang der in der dargestellten Maschinenkonfiguration definierten Ausdehnung des Förderwegs in Bogentransportrichtung R für die Druckbogen zwischen dem Druckspalt S und der darauf folgenden Strahlereinrichtungen 13 oder 14 wird jeweils eine Prozessstrecke 15 und 16 definiert, die sich längs des Umfangs des Druckzylinders D in den Druckwerken 5 und 5W erstreckt. Die Prozessstrecken 15 und 16 sind hier als schraffierte Kreissegmente dargestellt, die den Winkel der Erstreckung der Prozessstrecken 15, 16 darstellen.
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Die Prozessstrecken 15, 16 erstrecken sich vom Druckspalt S bis zum Ende der jeweiligen Einwirkstrecke der Strahlereinrichtungen 13, 14. Hierbei läuft der Druckbogen mit der frischen Beschichtung in den Druckwerken 5, 5W zunächst frei und unbeeinflusst. Dabei wird die Oberfläche des frischen Farbendrucks sich kurz entspannen, wobei die Farboberflächen sich glätten. Da die beiden Prozessstrecken 15, 16 erfindungsgemäß gleich lang sind, verläuft der Glättungsprozess auf den frischen Farboberflächen für den Vorderseitendruck und für den Rückseitendruck des Druckbogens in gleicher Weise ab.
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Die Druckbogen werden also in gleicher Oberflächenverfassung zu den Strahlereinrichtungen 13, 14 transportiert. Damit werden die Oberflächen der frisch bedruckten Vorderseiten und Rückseiten des Druckbogens über die Prozessstrecken 15, 16 einer gleichen Oberflächenbehandlung unterzogen. Damit geht einher, dass die Oberflächen des mit UV-Spezialfarben bedruckten Druckbogens auf der Vorder- und der Rückseite in gleicher Weise aushärten und damit einen gleichen Glanzgrad erhalten. Damit wird ein wesentliches Qualitätsziel für den Schön- und Widerdruck erreicht.
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Für den hier beabsichtigten Fall der Produktion von Druckbogen ohne zusätzliche Beschichtung auf dem Farbendruck werden die Lackiereinrichtungen 6, 7 außer Funktion gesetzt, da die eingesetzten Spezialdruckfarben bereits eine glänzende Oberfläche entwickeln.
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Die hier dargestellte Bogenoffsetdruckmaschine ist zur Herstellung glänzender Drucke für einen mehrfarbigen Schön- und Widerdruck in ihrer Struktur einfach und kostengünstig aufgebaut.
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Eine alternative Konfiguration der erfindungsgemäßen Bogenoffsetdruckmaschine ist in 2 dargestellt. Der Aufbau der Druckmaschine ist hinsichtlich der Anordnung der Druckwerke 2 bis 5 für die Vorderseite und der Druckwerke 2W bis 5W für die Rückseite der Druckbogen gleich zur Konfiguration nach 1. Zwischen dem letzten Druckwerk 5 der ersten Druckwerke 2 bis 5 und dem ersten Druckwerk 2W der zweiten Druckwerke 2W bis 5W ist wiederum eine Wendeeinrichtung 9 vorgesehen.
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Die Wendeeinrichtung 9 zum Umstülpen der Druckbogen ist hier als so genannte Dreitrommelwendung ausgeführt. Diese besteht aus einem Transferzylinder 12, einer Speichertrommel 11 und einer Wendetrommel 10. Die Wendetrommel 10 ist hier mit einem einfach großen Durchmesser dargestellt, während die Speichertrommel 11 und der Transferzylinder 12 mit doppeltem Durchmesser gezeigt sind. Hier sind auch andere Konfigurationen möglich und bekannt. Die Druckbogen durchlaufen derart also in der Maschinenkonfiguration nach 2 einen erheblich längeren Weg bis zum Druckspalt S des ersten Druckwerkes 2W im zweiten Maschinenabschnitt II.
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Vom letzten Druckwerk 5W, das das Druckbild auf der Rückseite des Druckbogens vervollständigt, wird der Druckbogen über eine Transfertrommel T, die an dieser Stelle als Auslegertrommel ausgebildet ist, direkt dem als endloser Kettenförderer ausgebildeten Auslegerförderer 8 zugeführt. Die Druckbogen werden also von dem Druckzylinder D des Druckwerks 5W in vollständig eingefärbten Zustand an den Auslegerförderer 8 übergeben und dann am unteren Trum des Auslegerförderers 8 weitergefördert.
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Die Anordnung der UV-Trockner ist in der Konfiguration nach 2 erfindungsgemäß anders gewählt als in der Konfiguration nach 1.
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Die erste Strahlereinrichtung 13 ist im Bereich der Wendeeinrichtung 9 der Oberfläche der Speichertrommel 11 zugeordnet. Die Druckbogen werden von dem Druckzylinder D des letzten Druckwerkes 5 des ersten Maschinenabschnittes I an den Transferzylinder 12 übergeben. Dort muss der Druckbogen berührungsfrei geführt werden, da die bedruckte Seite zu der Oberfläche des Transferzylinders 12 hin positioniert ist. Nach der Übergabe des Druckbogens an die Speichertrommel 11 liegt die bedruckte Seite wieder außen und wird der Einwirkung der Strahlereinrichtung 13 ausgesetzt. Die Oberfläche wird gehärtet und kann unproblematisch dem Umstülpprozess an der Wendetrommel 10 unterzogen werden.
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Nach dem Bedrucken der Bogenrückseite im zweiten Maschinenabschnitt II wird der Druckbogen ohne Trocknung über die Transfertrommel T im Anschluss an den Druckzylinder D des Druckwerkes 5W an den Auslegerförderer 8 übergeben. Im aufsteigenden Bereich des Auslegerförderers 8, der hier als Bogenaufgang 19 bezeichnet wird, ist dem Förderweg des Auslegerförderers 8 eine Strahlereinrichtungen 14 oder gegebenenfalls mehrere parallel zueinander und zum Förderweg des Auslegerförderers 8 ausgerichtet angeordnet. In diesem Bereich wird dann der Farbdruck auf der Bogenrückseite getrocknet oder gehärtet und danach wird der Druckbogen auf dem Bogenstapel im Ausleger 10 abgelegt.
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In der Konfiguration nach 2 ist erfindungsgemäß der Abstand des Bogentransportweges in Bogenlaufrichtung zwischen dem Druckspalt S zwischen dem Gummizylinder G und dem Druckzylinder D des Druckwerkes 5 zur Strahlereinrichtung 13 sowie der Abstand zwischen dem Gummizylinder G und dem Druckzylinder D des Druckwerkes 5W zur Strahlereinrichtung 14 gleich. Dazu sind in 2 jeweils Prozesswege 17 und 18 als strichliierte Linien von dem jeweiligen Druckspalt S bis zu den Strahlereinrichtungen 13, 14 dargestellt. Der Prozessweg 17 beginnt am Druckspalt S in Druckwerk 5, läuft jeweils etwa eine halbe Umfangslänge um dessen Druckzylinder D und den Transferzylinder 12 und endet an der Speichertrommel 11 bei der Strahlereinrichtung 13. Der Prozessweg 18 beginnt am Druckspalt S in Druckwerk 5W, läuft jeweils etwa eine halbe Umfangslänge um dessen Druckzylinder D und die Transfertrommel T und endet im Bogenaufgang 19 des Auslegerförderers 8 bei der Strahlereinrichtung 14. Damit kann sich die frisch gedruckte Farboberfläche der Vorderseite des Druckbogens im Anschluss an den ersten Maschinenabschnitt I in gleicherweise entspannen und glätten wie die frisch gedruckte Farboberfläche der Rückseite des Druckbogens im Anschluss an den zweiten Maschinenabschnitt II. Dadurch wird mittels der Strahlereinrichtungen 13, 14 für beide Seiten des Druckbogens ein gleiches Trocknungs- bzw. Härtungsergebnis erreicht. Auf diese Weise wird für beide Seiten des Druckbogens ein gleicher Glanzgrad erreicht.
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Das Prinzip der Erfindung besteht also darin, dass durch den Einsatz von UV Strahlereinrichtungen 13, 14 in der oben beschriebenen Anordnung in Einwirkung auf eine frisch mit Spezialdruckfarben bedruckten und ohne eine Lackschicht belassenen Druckbogen erreicht wird, dass die gedruckte und getrocknete Spezialdruckfarbe glänzend erscheint, wobei 50 bis 60 Glanzpunkte erreicht werden können. Dabei werden die Strahlereinrichtungen 13, 14 im Abstand gleicher Prozessstrecken 15, 16 oder 17, 18 einem jeweils davor liegenden Druckspalt S der letzten Druckwerke 5 bzw. 5W der beiden Maschinenabschnitte I, II für das Bedrucken von Vorder- und Rückseite der Druckbogen zugeordnet.
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Das Verfahren ist im Rahmen der dargestellten Maschinenkonfiguration recht variabel gestaltbar.
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In der Konfiguration nach 1 können die Prozessstrecken 15, 16 je nach Druckwerkskonfiguration in gewissen Abständen zum Druckspalt S am Umfang des Druckzylinders D verlängert oder verkürzt werden. Vergleichbar gilt für die Konfiguration nach 2, dass die Prozessstrecke 17 je nach Maschinenkonfiguration im Bereich der Wendeeinrichtung 9 verlängert oder verkürzt werden können. Hierzu können Wendeeinrichtungen in unterschiedlichen Trommelgrößen für den zuführenden Zylinder und die Wendetrommel gewählt etwa auch in der folgenden Weise werden:
- – Zweifach große Wendetrommel 10, zweifachgroße Speichertrommel 11, zweifachgroßer Transferzylinder 12
- – einfach große Wendetrommel 10, zweifachgroße Speichertrommel 11, einfachgroßer Transferzylinder 12
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Weiterhin kann nach dem letzten Druckwerk 5 des ersten Maschinenabschnitts I auch ein sogenanntes Transfermodul oder ein Trocknermodul eingesetzt werden, in dem in der Art eines Druckwerksunterbaues ein Druckzylinder und eine Transfertrommel als zusätzliche Bogentransportstrecke eingesetzt wird. In diesem Fall kann diesem Zusatzmodul eine Wendeeinrichtung in Form einer Eintrommelwendung nachgeordnet werden.
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Mit den beschriebenen Konfigurationsmöglichkeiten lassen sich unterschiedlich lange Prozessstrecken 17 zwischen dem letzten Druckspalt S im Druckwerk 5 und der Position der Trocknung bei der Strahlereinrichtung 13 realisieren.
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Die Anpassung der der Prozessstrecke 18 an die Prozessstrecke 17 ist im Bereich des Bogenaufgangs 19 im Auslegerförderer 8 einfach realisierbar, da die Strahlereinrichtung 14 dort vergleichsweise einfach in ihrer Position veränderbar ist..
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Bei Anordnung von Strahlereinrichtungen 13, 14 mit mehreren UV-Strahlern parallel zueinander und in Bogenlaufrichtung hintereinander liegend kann nach dem Druck der Spezialdruckfarben der in Bogentransportrichtung R angeordnet zuletzt angeordnete UV-Strahler 13, 14 für die Bestrahlungs- und Härtungsbehandlung eingesetzt werden. Damit lässt sich die Prozessstrecke 15, 16 in der Konfiguration nach 1 ebenfalls in gewissem Umfang verlängern. Durch eine so verlängerte Wartestrecke wird die Einwirkung der Entspannung und Glättung auf die Farbschichten so weit wie möglich vergleichmäßigt und die Einwirkung der UV-Strahlung mittels den im Abstand dieser Wartestrecke angeordneten UV-Strahlern 13, 14 auf die Farbschichten des Druckbogens so verbessert wird, dass ein guter Glanz auf dem Druckbild zu erreichen ist.
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Die funktionelle und physikalisch bedingte Bauart der als Strahlereinrichtungen 13, 14 eingesetzten UV-Strahler ist auch in Bezug auf deren systembedingte Eigenschaften unter der Verwendung von Quecksilber oder einer unterschiedlichen Dotierung mit Eisen oder anderen bekannten Werkstoffen in Betracht zu ziehen. Sie kann in bekannter Weise im Zusammenhang der Wirksamkeit der erzeugten UV-Strahlung für den Glanz des getrockneten Druckbildes oder für den Wirkungsgrad bei der Durchhärtung der Farbschichten eine besondere Rolle spielen.
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Gleichzeitig mit der verbesserten Glanz des Druckbildes nach der Aushärtung mittels der UV-Strahler 13, 14 ist ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Systems, dass eine gleichmäßige Scheuerfestigkeit der aufgedruckten Farbschichten nach der Härtung für beide Bogenseiten erreicht werden kann.
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Dieses Merkmal fällt dabei schon während des Druckprozesses von daher ins Gewicht, als die als Schöndruckseite bezeichnete Vorderseite der Druckbogen, die in den Druckwerken 2 bis 5 des ersten Maschinenabschnittes I bedruckt wurden, während des Bedruckens der Widerdruckseite, also der Rückseite der Druckbogen auf den Druckzylindern D in den Druckwerken 2W bis 5W des zweiten Maschinenabschnittes II zu liegen kommen und so mechanisch beansprucht werden. Eine gute Aushärtung verhindert hier eine Qualitätsminderung der farbig bedruckten Oberflächen.
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Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn in der Konfiguration nach 1 auf dem Druckzylinder D des letzten Druckwerkes 5W des zweiten Maschinenabschnitts II eine so genannte Widerdruckplatte aufgespannt wird. Diese Bespannung ist insbesondere dazu geeignet, eine Verschmutzung des Druckzylinders D und eine Abschmieren von Druckfarbe am Druckbogen zu verhindern. Die Positionierung einer Widerdruckplatte an der genannten Stelle ist wegen der Wärmeeinwirkung durch die dort angeordnete Strahlereinrichtung 14 auf den Druckbogen vorteilhaft. Daher müssen auch die Beschichtung und insbesondere eine eventuelle Versiegelung der Widerdruckplatte wärmeresistent ausgeführt sein.
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In 3 ist die Anordnung der Trockner 6, 7 an Druckwerken 5, 5W in einer kombinierten Darstellung gezeigt. Diese Anordnung entspricht der Darstellung nach 1 und zeigt in vergrößerter Darstellung die deckungsgleiche Zuordnung der UV-Strahlereinrichtungen 6 und 7 in den Druckwerken 5 und 5W. Die erste Trockenstrecke 15 und die zweite Trockenstrecke 16 sind ebenfalls deckungsgleich ausgebildet von dem Druckspalt S am Gummizylinder G in Zuordnung zum Gegendruckzylinder D bis zum jeweilig auslaufenden Ende der UV-Strahlereinrichtungen 6 und 7 im Bogenlaufrichtung R am Druckzylinder D.
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Weiterhin sind hier eine Beruhigungsstrecke B, eine Trocknereinwirkstrecke L und ein Trocknerabstand A gezeigt, die für jede der UV-Strahlereinrichtungen 6 und 7, also in den beiden Druckwerken 5 und 5W, in identischer oder wenigstens annähernd identischer Weise ausgebildet sein sollen. Die Beruhigungsstrecke B gibt an, über welchen Transportweg in Bogenlaufrichtung R die Druckbogen von einem Druckspalt S zwischen Gummizylinder G und Druckzylinder D aus bis zu einem UV-Strahler geführt werden können. Die Beruhigungsstrecke B kann parallel zur Oberfläche des Druckzylinders D durch Verschiebung der UV-Strahlereinrichtungen 6 und 7 mit elektrischen oder mechanischen Mitteln wie Linearführungen und Schwenkeinrichtungen je nach Farbauftrag notwendig verändert werden. Die Trocknereinwirkstrecke L kann durch steuerungstechnische Maßnahmen mit Ein- und Ausschalten der UV-Strahler innerhalb der UV-Strahlereinrichtungen 6 und 7 oder durch mechanische Maßnahmen wie Blenden verändert werden.
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Die Trocknereinwirkstrecke L kann durch steuerungstechnische Maßnahmen mit Ein- und Ausschalten der UV-Strahler innerhalb der UV-Strahlereinrichtungen 6 und 7 oder durch mechanische Maßnahmen wie Blenden verändert werden. Der Trocknerabstand A gibt an, in welchem Abstand die Druckbogen über den Transportweg in Bogenlaufrichtung R an einem UV-Strahler vorbeigeführt werden können. Der Trocknerabstand A kann durch Stellmittel an und/oder in den UV-Strahlereinrichtungen verändert werden. Die Trockenstrecken 15 und 16 ergeben sich also jeweils aus der Beruhigungsstrecke B der Druckbogen vom Druckspalt S bis zum Eintritt in die Trocknerwirkstrecke T der UV-Strahlereinrichtungen 6 und 7 und danach weiterführend über die jeweilige Trocknereinwirkstrecke T zwischen der jeweils wirksamen UV-Strahlereinrichtung 6 oder 7 und dem auf dem Druckzylinder D aufliegenden Druckbogen. Die Auswirkung der Vorrichtung auf das Trocknungsergebnis der jeweiligen bedruckten Seite der Druckbogen wurde weiter oben beschrieben und kann durch die hier benannten Positionierungs-, Einstell- und Steuerungsmöglichkeiten beeinflusst werden, um für beide Seiten des mit einer UV-reaktiven Druckfarbe bedruckten Druckbogens ein identisches Glanzergebnis zu erhalten.
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In den 4a und 4b sind die Anordnungen der UV-Strahlereinrichtungen 13 und 14 an Druckwerken 5 und 5W in einer jeweils separaten Darstellung gezeigt. Diese Anordnungen entsprechen der Darstellung von Druckwerken 5 und 5W in einer Bogenoffsetdruckmaschine nach 2 und zeigen in vergrößerter Darstellung die jeweils spezifische Zuordnung der UV-Strahlereinrichtungen 13 und 14 in den Druckwerken 5 und 5W.
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In 4a ist für die UV-Strahlereinrichtung 13, die dem Druckwerk 5 in Bogenlaufrichtung R nachgeordnet ist, entsprechend der Anordnung nach 3 ebenfalls eine feste oder einstellbare Trocknereinwirkstrecke L und ein fester oder einstellbarer Trocknerabstand A entlang bzw. relativ zur Oberfläche des Druckzylinders D vorgesehen.
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Im Zusammenhang des Druckwerkes 5 wird hierbei die erste Trockenstrecke 17 von dem Druckspalt S am Gummizylinder G in Zuordnung zum Gegendruckzylinder D bis zum Ende der UV-Strahlereinrichtung 13 im Bogenlaufrichtung R ausgebildet. Sie umfass dabei eine Beruhigungsstrecke B, die in Bogenlaufrichtung R vom Druckspalt S, über einen Transferzylinder 12 und eine Speichertrommel 11 bis zur dort angeordneten UV-Strahlereinrichtung 13 führt.
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Da die Druckbogen mit ihrer frischbedruckten Bogenseite gegen die Oberfläche des Transferzylinders 12 zu liegen kommen, wird der Transferzylinder 12 als Skeletttrommel ausgeführt, wobei der dann mit Greifersystemen für den Bogenanfang und gegebenenfalls auch für das Bogenende, aber ohne zylindrische Bogenführungsfläche ausgeführt ist. Damit kann ein Abschmieren der frischen Druckfarbe vermeiden. Abschmieren kann auch Bogenführungsflächen vermieden werden, die eine farbabweisende Beschichtung aufweisen.
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In der Ausführung nach 4a ist eine besonders lange Beruhigungsstrecke B vorgesehen, so dass ein gutes Glanzergebnis für den mit einer UV-reaktiven Druckfarbe bedruckte Bogenvorderseite erzielt werden kann. Auf eine Einstellung der Länge der Beruhigungsstrecke B kann daher ggf. verzichtet werden.
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In 4b ist für die UV-Strahlereinrichtung 14, die dem Druckwerk 5W in Bogenlaufrichtung R nachgeordnet ist, entsprechend der Anordnung nach 3 ebenfalls eine feste oder einstellbare Trocknereinwirkstrecke L und ein fester oder einstellbarer Trocknerabstand A entlang bzw. relativ zur Bogenführungsebene des Auslegersystems 8, hier im Bereich des Bogenaufgangs 19 vorgesehen.
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Im Zusammenhang des Druckwerkes 5W wird hierbei die zweite Trockenstrecke 18 von dem Druckspalt S am Gummizylinder G in Zuordnung zum Gegendruckzylinder D bis zum Ende der UV-Strahlereinrichtung 13 im Bogenlaufrichtung R ausgebildet. Sie umfass dabei eine Beruhigungsstrecke B, die in Bogenlaufrichtung R vom Druckspalt S, über einen Transferzylinder T (auch Auslegertrommel) und das Auslegersystem 8 (endloses Kettenfördersystem mit Greiferbrücken) bis zu der am Bogenaufgang angeordneten UV-Strahlereinrichtung 14 führt. Diese Beruhigungsstrecke B nach 4b soll in ihrer Länge derjenigen entsprechend, die von der Beruhigungsstrecke B in 4a überbrückt wird. Daher kann die Anordnung der UV-Strahlereinrichtung 14 entlang der Bogenführungsebene im Bogenaufgang 16 verschiebbar sein.
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Da die Druckbogen mit ihrer frischbedruckten Bogenseite gegen die Oberfläche des Transferzylinders T zu liegen kommen könnten, wird der Transferzylinder T als Skeletttrommel ausgeführt. Dies ist bei der an dieser Stelle standardmäßig eingesetzten so genannten Auslegertrommel aber sowie der Fall, da hier das endlose Kettenfördersystem mit zwischen den Förderketten angeordneten Greifersystemen in einfacher Weise über zwei Kettenräder geführt wird. Daher sind hier meist keine zylindrischen Führungsflächen für die Druckbogen vorhanden. Damit ist ein Abschmieren der frischen Druckfarbe nicht zu befürchten. Abschmieren kann aber auch hier durch Bogenführungsflächen vermieden werden, die eine farbabweisende Beschichtung aufweisen.
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Als UV-Strahlereinrichtung können LED-UV-Strahler verwendet werden. Diese können sowohl in Bezug auf die prozessabhängig variable Leistungssteuerung der Trockner als auch in Bezug auf eine sujetabhängig flächenvariabel gesteuerte Trocknung in besonders günstiger Weise angesteuert werden. Hierfür können die UV-LED-Strahler sowohl in Breitenrichtung zum bedruckten Bereich jedes Druckbogens als auch in Umfangsrichtung entsprechend der bedruckten Formatlänge der Druckbogen aktiviert werden
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Anleger
- 2
- Druckwerk
- 3
- Druckwerk
- 4
- Druckwerk
- 5
- Druckwerk
- 6
- Lackiereinrichtung
- 7
- Lackiereinrichtung
- 8
- Auslegersystem, endlos umlaufendes Bogenfördersystem
- 9
- Wendeeinrichtung
- 10
- Wendetrommel
- 11
- Speichertrommel
- 12
- Transferzylinder
- 13
- Erste Strahlereinrichtung, UV-Strahlereinrichtung, UV-LED-Trockner
- 14
- Zweite Strahlereinrichtung, UV-Strahlereinrichtung, UV-LED-Trockner
- 15
- Erste Trockenstrecke
- 16
- Zweite Trockenstrecke
- 17
- Erste Trockenstrecke
- 18
- Zweite Trockenstrecke
- 19
- Bogenaufgang
- 20
- Bogenausleger
- 2W
- Druckwerk Widerdruck
- 3W
- Druckwerk Widerdruck
- 4W
- Druckwerk Widerdruck
- 5W
- Druckwerk Widerdruck
- P
- Plattenzylinder
- G
- Gummizylinder
- D
- Druckzylinder
- S
- Druckspalt
- R
- Bogenlaufrichtung, Transportrichtung
- T
- Transfertrommel
- B
- Beruhigungsstrecke, Abstand zwischen Druckspalt und UV-Trockner
- L
- Trocknereinwirkstrecke Länge der UV-Strahlungseinwirkung / Einwirkungsstrecke des UV-Trockners
- A
- Trocknerabstand Abstand der UV-Strahlereinrichtung zum Bedruckstoff
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2002/0178944 A1 [0003]
- EP 1671788 B1 [0004]
- DE 29818148 U1 [0005]
- DE 102007052767 A1 [0006]
- DE 10106011 A1 [0007]
- DE 102009029430 A1 [0009]
- DE 102006032831 A1 [0010]